Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: colourize am 06 November 2010, 19:08:02

Titel: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 06 November 2010, 19:08:02
Zugegeben, ein wenig Schadenfreude empfinde ich ja schon, wenn ich die Umfragewerte der FDP so betrachte. Ich habe noch nie verstanden, wie man als "Normalverdiener" auf die Idee kommen kann bei denen sein Kreuzchen zu machen, aber dem irren Ergebnis bei der letzten Bundestagswahl nach zu urteilen muss ja auch eine nicht geringe Zahl von Menschen mit einem normalen Einkommen den parlamentarischen Arm der Steuerhinterzieher und internationalen Finanzmafia gewählt haben. Warum auch immer. Sehr lustig auch, dass gemäß der jüngsten Steuerschätzung der Bund in den kommenden Jahren weniger Schulden macht als ursprünglich angenommen - was die FDP dazu veranlasst, lautstark ihr Lieblingswort "Steuersenkung!" in jede verfügbare Fernsehkamera zu blöken. Super Idee: Geld an die Besserverdiener zu verschenken, weil man ja WENIGER Kredit aufnimmt. Das ist etwa so, als wenn ein arbeitsloser Hartzer aus Freude darüber, dass sein Girokonto nicht so stark überzogen ist wie er vermutet hat, im Kir ne Lokalrunde schmeißt. Wie merkbefreit sind diese FDP-Hanseln eigentlich?

Ich verstehe es einfach nicht: Wieso kommt jemand auf die Idee, einen  Lobbyverein zu wählen, dessen einziges politisches Programm es ist, durchzusetzen dass diejenigen die viel haben sich möglichst wenig an der solidarischen Finanzierung von gesamtgesellschaftlichen Gemeinschaftsaufgaben beteiligen? Bitte um Hilfe, vielleicht kann mir das hier ja Jemand erklären. 8)

Ferner: Wer freut sich mit mir über die Umfragewerte der FDP?  ;D

Wer sieht das anders?
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: olli am 06 November 2010, 20:54:48
Wer freut sich mit mir über die Umfragewerte der FDP?  ;D

*zeigefinger gen weltenall reck*
HIER!!
xD
*singtanzparty*
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: danny am 06 November 2010, 21:01:36
dass die fdp sich als "liberale" partei bezeichnet ist ein schlechter witz, über den ich nicht lachen kann.
deren "politik" hat mit dem liberalismus in seinen grundgedanken, egal ob auf wirtschaftlicher oder sozialer ebene so rein gar nichts zu tun. der begriff "lobbyverein" trifft es da sehr gut. wobei ich so langsam das gefühl habe, dass das auf alle großen parteien zutrifft.
besonders die letzten monate sollten jedem bürger dieses landes klargemacht haben, dass politik käuflich ist und demokratie leider allzuoft nur ein deckmäntelchen ist, mit dem man dem volk vorgaukeln kann, es hätte irgendwas zu melden.

ob man sich deswegen über keller-umfragewerte der fdp freuen sollte, weiß ich nicht, denn diese wähler werden zu anderen parteien abwandern, die auch nicht viel besser sind...

aber ich bin auch berufsskeptiker  ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: K-Ninchen am 06 November 2010, 21:28:42
dass die fdp sich als "liberale" partei bezeichnet ist ein schlechter witz, über den ich nicht lachen kann.
deren "politik" hat mit dem liberalismus in seinen grundgedanken, egal ob auf wirtschaftlicher oder sozialer ebene so rein gar nichts zu tun. der begriff "lobbyverein" trifft es da sehr gut. wobei ich so langsam das gefühl habe, dass das auf alle großen parteien zutrifft.

Da ist ja der Witz, dass es in den USA genau ander herum ist. Da sind die Demokraten ja die "libs" oder "liberals" und stehen für Werte, die hier eher der SPD nahe kämen.
Während die Republikaner dort als reiner Lobbyistenverein agiert, der hauptsächlich Klientelpolitik, vorbei an den Bürgern macht.

Ich würde mir wirklich gerne eine liberale Partei wünschen, denn das ist tatsächlich eine gute Idee, wie ich finde. Muss ich nun zu den Piraten gehen?
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: danny am 06 November 2010, 21:47:12
Ich würde mir wirklich gerne eine liberale Partei wünschen.

geht mir genauso.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 06 November 2010, 23:48:32
Ich würde mir wirklich gerne eine liberale Partei wünschen.

geht mir genauso.
Hm, meiner Meinung nach kommt der Liberalismus in Deutschland nicht unbedingt zu kurz. Im Bundestag sind schließlich drei liberale Parteien vertreten: eine sozial-liberale, eine ökologisch-liberale und eine neoliberale.
Was fehlt denn hier in der politischen Landschaft im Vergleich zum US-amerikanischen Liberalismus?
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: K-Ninchen am 07 November 2010, 04:15:01
Was fehlt denn hier in der politischen Landschaft im Vergleich zum US-amerikanischen Liberalismus?

Eigentlich ist es ja umgekehrt, denen fehlt die große Auswahl, die wir hier haben. Aber irgendwie ist das auch so schööön einfach dort:
Ein haufen "durchgeknallter" Republikaner mit teilweise extremen Standpunkten und durchzogen von Lobbyismus und die "lieben" Demokraten/Libs, die scheinbar nichts weiter wollen, als USA und den Rest der Welt retten wollen.
Ach wenn es denn so ein fach wäre...

Aber es hat schon was, so eine gewisse Eingrenzung der Möglichkeiten. Für so Entscheidungsunfreudige wie mich hätte ich dort überhaupt keine Probleme, mich für eine Partei zu entscheiden ;)

Was ich mir auch wünschen würde von einer Partei wäre, dass sie auch nur ein ganz ganz bisschen auf Freiberufler eingehen würde, oft habe ich das Gefühl, dass wir politisch entweder gar nicht existieren oder sogar unerwünscht sind, denn in vielen Bereichen haben wir dann doch die Arschkarte (Stichwort Krankenkasse, Rente, etc.) Das Idealbild der bisherigen Regierungen, so scheinte es mir, war immer, dass nur Arbeitgeber und Arbeitnehmer gibt, aber das dazwischen war uninteressant.
Sicher, es gab mal die Geschichte mit der "Ich AG", aber ich glaube, das ist gescheitert. Ich will nicht wissen, wie viele da einfach nur die Kohle abgegriffen hatten ohne irgendein standfestes Konzept für eine tatsächliche Existenz hatten (Einen Fall kenne ich sogar).
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 07 November 2010, 09:35:21
Zitat
Ich habe noch nie verstanden, wie man als "Normalverdiener" auf die Idee kommen kann bei denen sein Kreuzchen zu machen, aber dem irren Ergebnis bei der letzten Bundestagswahl nach zu urteilen muss ja auch eine nicht geringe Zahl von Menschen mit einem normalen Einkommen den parlamentarischen Arm der Steuerhinterzieher und internationalen Finanzmafia gewählt haben.

Ich glaube nicht, dass der Zulauf der letzten Bundestagswahl speziell etwas mit der FDP zu tun hatte.
Viele Leute hatten, das ist meine Vermutung, von der großen Koalition einfach die Nase voll. Welche Alternative gibt's? - Genau! FDP wählen, um Schwarz-Blau hinzukriegen statt Schwarz-Rot.
Kurzum: Ich glaube, dass die meisten Wähler einfach nur ehemalige CDU-Wähler waren, die das Kreuz lieber bei der FDP machten, um ihre geliebte CDU an die Macht zu kriegen ohne eine störende große Partei neben ihr.
Ist ihnen gelungen. ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Tialys am 07 November 2010, 12:46:11
Ich finds vor allem auch interessant wohin sich die Stimmen der FDP hauptsächlich so hin verteilt haben. Hier mal ein Vergleich der Ergebnisse der Bundestagswahl 2009 und den Prgnosen, die in der letzten Woche im Schnitt von Meinungsinstituten herausgegeben worden (Quelle (http://www.dernewsticker.de/news.php?title=Sonntagsfrage%3A+Gr%FCne+mit+Umfragewerten+bei+%FCber+22+Prozent&id=198164&i=kltpgq))

CDU / CSU von 33,8 auf 31,0
SPD von 23 auf 25
FDP von 14,6 auf 4,7
Grüne von 10,7 auf 22,7
Linke von 11,9 auf 10,3
Rest 6,0 auf 6,3

Klar werden nicht alle Wähler der FDP zu den Grünen gegangen sein, bisschen Umverteilung ist ja immer... aber so einige werden da sicherlich gelandet sein. Und selbst wenn die Grünen nicht mehr so antikapitalistisch sind wie früher wäre das für mich nicht gerade die erste Schlussfolgerung, dass ein Wähler direkt von der FDP zu den Grünen wechselt... gerade in Sachen wie der Energiepolitik sind da doch ziemlich Unterschiede.

Ich würde mir in Deutschland ein bisschen mehr politische & wirtschaftliche hmm.. "Bildung? Aufklärung?" wünschen. Deutschland brauch - meiner Meinung nach - eindeutig Reformen im sozialen & wirtschaftlichen Bereich, und diese werden zu großem Protest in der Bevölkerung führen, solange nicht ein wenig über die Nachhaltigkeit solcher Reformen aufgeklärt wird. Vielleicht könnte  man dann auch mal eine Regierung haben, die ehrlichen Wahlkampf ( *prust*) führen kann und nicht 2 Monate nach der Wahl, sobald sie mal anfängt wirklich zu arbeiten, von allen Seiten zerrissen wird und sich dann brav der öffentlichen Meinung versucht anzupassen, weil sie sonst um die nächste Wahl fürchten muss.

Edit: Aber eine solche Aufklärung muss natürlich hauptsächlich auch im Bildungssystem zu finden sein, und da haben wir ja eh eiiiiniges nachzuholen....
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 07 November 2010, 12:54:52
Tialys, aus den Anteilen lassen sich keine Wählerwanderungen ableiten, da die Grundgesamtheiten verschieden sein können. Vielleicht sind ja einfach zwei Drittel der FDP-Wähler von der letzten Wahl heute Nichtwähler.


Kurzum: Ich glaube, dass die meisten Wähler einfach nur ehemalige CDU-Wähler waren, die das Kreuz lieber bei der FDP machten, um ihre geliebte CDU an die Macht zu kriegen ohne eine störende große Partei neben ihr.
Ist ihnen gelungen. ;)
Joh, nun haben sie ne störende kleine Partei in der Regierung.
Es drängt sich ja einfach der Eindruck auf, dass es gemeinsam mit der SPD leichter war, Kompromisse zu finden und Gesetzesvorlagen auf den Weg zu bringen.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Tialys am 07 November 2010, 13:09:36
Tialys, aus den Anteilen lassen sich keine Wählerwanderungen ableiten, da die Grundgesamtheiten verschieden sein können. Vielleicht sind ja einfach zwei Drittel der FDP-Wähler von der letzten Wahl heute Nichtwähler.

Klar, ist alles möglich...
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 07 November 2010, 13:22:36
Zitat
Vielleicht könnte  man dann auch mal eine Regierung haben, die ehrlichen Wahlkampf ( *prust*) führen kann (...)

So wenig ich die aktuelle Politik leiden kann, eins muss man der aktuellen Regierung lassen: Sie setzen exakt das um, was sie vor der Wahl angekündigt haben: Steuererleichterungen die vor allem den Reichen etwas bringen, Atomkraftverlängerung, "Anpassung" der ALGII-Bezüge (die versprochene Erhöhung geschieht ja!), teilweise Rücknahme der Ökosteuer ...
All das wurde vor der Wahl genau so angekündigt und versprochen.
Es wird das erste Mal seit Jahrzehnten erstmals ein Wahlprogramm tatsächlich politisch umgesetzt. Noch nie wurde Klientelpolitik dermaßen offen präsentiert und zuvor auch angekündigt. Es ist, so perfide es klingt, der ehrlichste Wahlkampf gewesen seit mehreren Jahrzehnten, wenn nicht überhaupt in Deutschland bisher.

Umso erstaunlicher ist es deswegen ja nun, dass das Gros der Bevölkerung dagegen aufbegehrt. Haben jene, die CDU/FDP gewählt haben, etwa vor der Wahl nicht aufgepasst ...?   ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: IvyDice am 07 November 2010, 21:32:46
FDP = Nö! Kenne da jetzt genau EINE Person, die da mitarbeitet, bei den JuLis oder wasauchimmer, die nett ist. Der Rest geht garnicht.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Simia am 08 November 2010, 10:22:50
Stimmt schon, gerade die FDP war im Wahlkampf eigentlich ehrlich (man könnte auch sagen, dass sie seit Jahren immer das Gleiche fordert).

Zitat
Ach wenn es denn so ein fach wäre...

Ja, wenn ... sowohl hier als auch dort "wenn".

Zitat
Was ich mir auch wünschen würde von einer Partei wäre, dass sie auch nur ein ganz ganz bisschen auf Freiberufler eingehen würde

Hey, das machen die doch. Du bist leider nur keine Anwältin, Ärztin, Architektin oder Unternehmensberaterin. Grafiker, IT-Freaks, Musiker und andere Selbstverwirklicher tragen eben nix zur Volkswirtschaft bei. *kopfeinzieh*

Dass Freiheit aus Sicht der FDP für die Wirtschaft ebenso gelten muss wie für den Einzelnen, ist irgendwo schlüssig. Und dass in diesem Wettbewerb einige das Rennen machen auch. Aber das hier hat mehr mit Filz als mit Leistung und Wettbewerb zu tun.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: l3xi am 08 November 2010, 11:01:32
Vllt. sollte man aufhören, die FDP als liberale Partei und eher als Partei voller Libertärer zu sehen. Diese Umschreibung käme der aktuellen Ausrichtung und Handlungsweise dieser Partei auch wesentlich näher wie ich finde.

Und weil dem so ist, bin ich extrem froh, dass der Zulauf versiegt. Dumm nur, dass sich das 2013 wohl wieder ändern wird und dann der Großteil doch wieder gelb ankreuzt, weil sie alle wieder der achso bösen Kommunistenfalle erliegen werden. -.-
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: CubistVowel am 08 November 2010, 12:23:57
Ferner: Wer freut sich mit mir über die Umfragewerte der FDP?  ;D

HIER, ICH! :D
 
Bei mir liegt es übrigens auch nicht nur an der Politik selbst, dass ich diese Partei so hasse, sondern auch am Personal...*schüttel*
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Simia am 08 November 2010, 13:44:31
Vllt. sollte man aufhören, die FDP als liberale Partei und eher als Partei voller Libertärer zu sehen. Diese Umschreibung käme der aktuellen Ausrichtung und Handlungsweise dieser Partei auch wesentlich näher wie ich finde.

Inwiefern? Diese Stützung von wirtschaftlichen Machtverhältnissen hat mit freiem Wettbewerb nicht mehr viel zu tun. Außerdem ist libertär nicht gleich libertär (generell sollte man in diesem und ähnlichen Bereichen v. a. zwischen Europa und den USA unterscheiden).


Und weil dem so ist, bin ich extrem froh, dass der Zulauf versiegt. Dumm nur, dass sich das 2013 wohl wieder ändern wird und dann der Großteil doch wieder gelb ankreuzt, weil sie alle wieder der achso bösen Kommunistenfalle erliegen werden. -.-

Ja, das ist wie ein großes Spiel ... Schaffen Sie es, innerhalb von 4 Jahren Ihre Ziele so durchzusetzen, dass die anderen sie danach nicht so einfach wieder kippen können. Und wenn Sie der riesengroßen Jury mit dem wohlklingenden Namen "Wahlberechtigte" das Gefühl vermitteln, auf dem Erfolgsweg zu sein oder Ihre Gegner zumindest schlechter aussehen lassen können, kriegen Sie vielleicht noch Extra-Runden.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 08 November 2010, 14:21:11
Ferner: Wer freut sich mit mir über die Umfragewerte der FDP?  ;D

HIER, ICH! :D
 
Bei mir liegt es übrigens auch nicht nur an der Politik selbst, dass ich diese Partei so hasse, sondern auch am Personal...*schüttel*
*G*
Ich finde ja, dass es widerliche Typen in jeder Partei gibt. In der Union ist es personell zwar etwas angenehmer geworden, seitdem Laurenz Meyer, Edmund Stoiber und Roland Koch von der politischen Bildfläche verschwunden sind, aber nach wie vor gibt es dort immer noch eine Armada ziemlich ekelhafter Schmierlappen, man denke nur an Hermann Gröhe, Ronald Pofalla, Volker Bouffier oder Christoph Ahlhaus.
Sigmar Gabriel oder Kurt Beck sind auch nicht gerade sympathisch finde ich. Von Gesine Lötzsch und Klaus Ernst mal ganz zu schweigen. Und selbst die Grünen haben einige komische Bütikofers oder Fritz Kuhns in ihren Reihen.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: CubistVowel am 08 November 2010, 14:53:26
Ferner: Wer freut sich mit mir über die Umfragewerte der FDP?  ;D

HIER, ICH! :D
 
Bei mir liegt es übrigens auch nicht nur an der Politik selbst, dass ich diese Partei so hasse, sondern auch am Personal...*schüttel*
*G*
Ich finde ja, dass es widerliche Typen in jeder Partei gibt. In der Union ist es personell zwar etwas angenehmer geworden, seitdem Laurenz Meyer, Edmund Stoiber und Roland Koch von der politischen Bildfläche verschwunden sind, aber nach wie vor gibt es dort immer noch eine Armada ziemlich ekelhafter Schmierlappen, man denke nur an Hermann Gröhe, Ronald Pofalla, Volker Bouffier oder Christoph Ahlhaus.
Sigmar Gabriel oder Kurt Beck sind auch nicht gerade sympathisch finde ich. Von Gesine Lötzsch und Klaus Ernst mal ganz zu schweigen. Und selbst die Grünen haben einige komische Bütikofers oder Fritz Kuhns in ihren Reihen.
*lach* Aber keiner von denen schlägt Birgit Homburger, Christian Lindner, Silvana Koch-Mehrin oder eben Guido W. in puncto ekelhafte, unsympathische Gelecktheit und Arroganz. ;D Wobei wenigstens der Brüderle einen gewissen Unterhaltungswert hat.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: l3xi am 08 November 2010, 21:18:34
Vllt. sollte man aufhören, die FDP als liberale Partei und eher als Partei voller Libertärer zu sehen. Diese Umschreibung käme der aktuellen Ausrichtung und Handlungsweise dieser Partei auch wesentlich näher wie ich finde.

Inwiefern? Diese Stützung von wirtschaftlichen Machtverhältnissen hat mit freiem Wettbewerb nicht mehr viel zu tun. Außerdem ist libertär nicht gleich libertär (generell sollte man in diesem und ähnlichen Bereichen v. a. zwischen Europa und den USA unterscheiden).


George Orwell hat einmal gesagt:"Der Liberale ist ein Anbeter der Macht ohne Macht."

Wieso ich die Beschreibung "libertär" hins Spiel gebracht habe? Nun, wenn ich mich durch die diversen Begriffserklärungen wühle, dann lande ich immer bei folgender "Grundhaltung": Libertäre lehnen eingreifende Staatswesen grundsätzlich ab, und fordern eine Reduktion des Staates auf seine Funktion zur Sicherstellung der Grundfreiheiten oder sogar eine völlige Abschaffung des Staatswesens. (Zitat Wiki) und diese Einstellung findet sich aktuell zu Hauf bei führenden Politikern der Gelben. Das hat mMn dann auch weniger mit Amerika/Europa zu tun.

Netter Weise bestätigt der eine oder andere FDP-Politiker diese Annahme auch hin und wieder sehr bereitwillig. So zum Beispiel Gerd Habermann in der Welt (http://www.welt.de/debatte/kommentare/article10635485/Ein-seltsames-Recht-auf-Kosten-anderer-zu-leben.html?wtmc=RSS.Debatte.Kommentare). Und weil es so "schön" war, hier noch eine kurze Analyse (http://www.spiegelfechter.com/wordpress/4424/kognitive-dissonanzen-eines-libertaren) dieser geistigen Ergüsse von Jens Berger, der dem einen oder anderen vllt. ein Begriff ist. Er schreibt u.a. für Telepolis, kommentiert gelegentlich für die NDS, hat wie bereits erwähnt nen eigenen Blog und war Juror bei der diesfährigen Wahl der besten Blogs weltweit in Berlin (theBoBs).
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 08 November 2010, 22:46:29
Zugegeben, ein wenig Schadenfreude empfinde ich ja schon, wenn ich die Umfragewerte der FDP so betrachte. Ich habe noch nie verstanden, wie man als "Normalverdiener" auf die Idee kommen kann bei denen sein Kreuzchen zu machen, aber dem irren Ergebnis bei der letzten Bundestagswahl nach zu urteilen muss ja auch eine nicht geringe Zahl von Menschen mit einem normalen Einkommen den parlamentarischen Arm der Steuerhinterzieher und internationalen Finanzmafia gewählt haben. Warum auch immer.
Naja, weil sie die einzige Fraktion in unserer Volkskammerquasselbudeneinheitsfront war, die wenigstens ansatzweise den Eindruck erweckte, die horrenden Abgaben zur Finanzierung einer aristokratisch anmutenden Politiker-, Beamten-, Banker- und Medienkaste, des komplett ausser Kontrolle geratenen Gesundheitswesens und des immer stärker wachsenden Heeres an Sozialschnorrern (ja ich weiss, es gibt wohl auch eine Menge darunter, die nichts dafür kann) einigermassen in Schach zu halten.

Deshalb haben viele Lohnsklaven (ich selber nicht, da ich dieses verlogene heuchlerische Ekel von Parteivorsitzendem schon immer gehasst habe) und sogar Arbeitslose (sofern sie denn sowohl über Ansätze wirtschaftlichen Sachverstands als auch den Willen, für ihren Lebensunterhalt selber aufzukommen, verfügten) diese Partei aus schierer Verzweifelung gewählt. Es ist eigentlich ausreichend, eine Lohnabrechnung lesen und begreifen zu können, um zu verstehen, in welchem Masse die produktiv tätige Bevölkerung ausgebeutet wird. Letztere ist dann natürlich mitunter geneigt, sich an jeden Strohhalm zu klammern (in meinem vorherigen Betrieb war die FDP mit ca. 50% die Arbeiterpartei schlechthin, und das war Proletariat/Arbeiterklasse pur).

Mal sehen, welche Parteien diese Wähler nach der Währungsreform wählen werden, insbesondere dann, falls die Mittelschicht tatsächlich nahezu komplett enteignet werden sollte. Im Bundestag selber sitzen derzeit jedenfalls gerade mal ein halbes Dutzend Typen, die Rückgrat und Ahnung vom Geldsystem haben.

Mag alles sehr, sehr krass klingen (und wird wohl diverse Flames der üblichen Verdächtigen bedingen), dürfte aber eventuell eher noch die harmlosere Variante sein (das wird sich dann nach dem Crash zeigen).
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 08 November 2010, 23:14:40
Uh, das klingt ja nach einer bevorstehenden Apokalypse. Du weißt offenbar mehr als wir.

Von den bevorstehenden Endzeitprophezeiungen mal abgesehen: Wo bitteschön sorgt die FDP für eine Kostenreduktion im Gesundheitswesen? Gerade die Pharmakonzerne reiben sich doch die Hände vor Freude. Dabei bleibt es natürlich nicht. Die FDP will ja angeblich freie Märkte - außer bei Medikamenten, denn die Apotheker sind treue Stammwähler. Ergo wird der Handel mit Medikamenten nur studierten Pharmazeuten erlaubt, damit diese keine Konkurrenz durch preiswertere Anbieter bekommen. Auch auf anderen Gebieten ist die FDP alles andere als eine Partei, die Subventionsabbau betreibt oder gar einen Beitrag zum Sparen der öffentlichen Hand leistete. Ganz im Gegenteil. Sie verteilt die Subventionen nur nicht nach unten, sondern eben nach oben. Was bitte ist die "Steuerentlastung" für die Hoteliers sonst, wenn nicht eine Quersubventionierung für diejenigen, die ohnehin schon zu der Besitzklasse gehören? Damit hört die Klientelpolitik natürlich lange noch nicht auf. Das Rechtsdienstleistungsgesetz, das nur Volljuristen das Recht einräumt, Rechtsberatungen durchzuführen, ist die reinste Klientelpolitik der FDP. Und das pseudoliberale Geschreie der Liberalen, sich aus Passion für den Subventionsabbau in der Industrie stark zu machen, verstummt ganz schnell wenn es um die eigenen Wähler geht. So hat Herr Brüderle in seiner Zeit als rheinland-pfälzischer Wirtschaftsminister über Jahrzehnte die Vergünstigungen für die Weinbauern in so stark hochgefahren, dass er von "seiner eigenen" Landeszentralbank für seine ausufernde Subventionspolitik gerügt wurde. Und - natürlich - wenn es darum geht, wenigstens die hinterzogenen Steuern einzutreiben, schmeißt sich die FDP schützend vor die Wirtschaftskriminellen in unserem Land, die sich höchst asozialer Weise der solidarischen Finanzierung unserer Gesellschaft entziehen. Weil man mit Kriminellen ja angeblich keine Geschäfte macht. Dabei deutet alles darauf hin, dass die FDP Kriminelle ganz gerne Geschäfte machen lässt - jedenfalls solange die Kriminellen FDP wählen.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 08 November 2010, 23:41:22
Uh, das klingt ja nach einer bevorstehenden Apokalypse. Du weißt offenbar mehr als wir.
Apokalypse? Das Fiatgeldsystem geht dem Ende zu, mit ihm zwangsläufig das anders nicht zu finanzierende Sozialversicherungsschlaraffenland, Wohlstand entsteht nunmal nicht dadurch, dass man immer grössere Mengen bunte Papierzettel mit lustigen Zahlen drauf druckt (oder der Einfachheit halber digital generiert) und unters Volk bringt. Aber ich vermute fast, dass dir (und den Wenigsten hier) schon der Begriff Fiatmoney nichts sagt (mir zugegebenermassen auch noch kein ganzes Jahr). Deshalb wird Deutschland nicht in die Steinzeit zurückversetzt werden, aber das Verprassen gigantischer Summen über immer weiter ausufernde, durch nichts gedeckte Schulden wird so nicht mehr möglich sein.

Mein Post verdeutlichte im Übrigen, dass viele die FDP aus purer Verzweiflung heraus gewählt haben. Ansonsten weiss ich selber, dass die FDP grösstenteils (Frank Schäffler ist eine der wenigen Ausnahmen) eine korrupte, verlogene Heuchlertruppe ist. Aber danke, dass du das nochmal aufgewärmt hast. Im Übrigen sind die Linksgrünen kaum einen Deut besser, was Kriminelle angeht, zumindest solange der Migrationshintergrund stimmt.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 09 November 2010, 00:37:06
Off Topic, aber dennoch kurz: Ich halte die Unterscheidung zwischen Fiatgeld und Kurantgeld für einigermaßen sinnlos, wenn man bedenkt dass der Wert, den ein Metall hat, gleichfalls ein zugeschriebener Wert ist, der sich keinesfalls aus sich selbst heraus erklärt.

Davon ab halte ich alle anderen Parteien sehr wohl für gerechter als die FDP, wenn es um die Haltung zu Kriminalität geht.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 09 November 2010, 01:22:07
Off Topic, aber dennoch kurz: Ich halte die Unterscheidung zwischen Fiatgeld und Kurantgeld für einigermaßen sinnlos, wenn man bedenkt dass der Wert, den ein Metall hat, gleichfalls ein zugeschriebener Wert ist, der sich keinesfalls aus sich selbst heraus erklärt.
Jein. Das Metall (üblicherweise Gold) hat ja einen Seltenheitswert. Und zumindest heutzutage ist auch die Nachfrage in der verarbeitenden Industrie nicht gerade niedrig.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 09 November 2010, 07:06:52
Off Topic, aber dennoch kurz: Ich halte die Unterscheidung zwischen Fiatgeld und Kurantgeld für einigermaßen sinnlos, wenn man bedenkt dass der Wert, den ein Metall hat, gleichfalls ein zugeschriebener Wert ist, der sich keinesfalls aus sich selbst heraus erklärt.
Schau mal: Eine Regierung kann Gold nicht einfach beliebig drucken/inflationieren, das bedingt Haushaltsdisziplin, stabile Preise und eine relativ blasenfreie Wirtschaft.

Politikern und Bankern graut natürlich davor, der Möglichkeit beraubt zu werden, die Druckerpresse at Will anwerfen zu können, würde sie doch dadurch doch ihrer besten Steuer, nämlich der Inflation, beraubt, der die Masse der Bevölkerung mehr oder weniger wehrlos ausgeliefert ist.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 09 November 2010, 08:41:35
Off Topic, aber dennoch kurz: Ich halte die Unterscheidung zwischen Fiatgeld und Kurantgeld für einigermaßen sinnlos, wenn man bedenkt dass der Wert, den ein Metall hat, gleichfalls ein zugeschriebener Wert ist, der sich keinesfalls aus sich selbst heraus erklärt.
Jein. Das Metall (üblicherweise Gold) hat ja einen Seltenheitswert. Und zumindest heutzutage ist auch die Nachfrage in der verarbeitenden Industrie nicht gerade niedrig.
Andere Dinge mögen auch selten sein, was aber egal ist, weil sich kein Schwein dafür interessiert. Natürlich kann Gold nicht beliebig nachgedruckt werden - aber Goldschmuck hat letztlich auch nur deshalb einen Wert, weil es viele Menschen gibt, die an diesen Wert glauben. So ähnlich wie mit dem Geld. Sui generis ist Gold genau wie bedrucktes Papier erstmal nichts wert.

Dass Gold auch einen Nutzwert hat, weil es ein Rohstoff für bestimmte Industrieprodukte ist, mag sein, erklärt aber erstens nicht den ihm zugeschriebenen extrem hohen Wert (der kommt eher dadurch zustande, dass eine große Zahl von Leuten eine bestimmte Menge an bedruckten Papier gegen einen Klumpen gelb-leuchtendes Metall zu Tauschen bereit sind). Zweitens ist der Bedarf an Gold als Rohstoff für Industrieprodukte alles andere als ein Argument für seine Wertstabilität, da hier ja wieder eine Kopplung an die Produktivität den Wert des Goldes bestimmt. Somit hat das Gold gerade mit diesem Argument keine andere Funktion als Geld, da sein Wert durch die Produktion eben jener Güter und der Nachfrage nach diesen bestimmt wird.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 09 November 2010, 10:30:18
Da unterliegst Du einem Irrtum.
Der Bedarf an Gold u.a. in der Computerindustrie und die extreme Seltenheit dieses Elements in der Erdkruste rechtfertigen durchaus diesen Wert.

Wir haben bisher nur ca. 27.000m³ Gold geschürft und die meisten Lagerstätten sind erschöpft.
Es gibt nur wenig Elemente, die vergleichbar selten sind.

Was etwas wert ist, bestimmen ja i.A. Angebot und Nachfrage. Und beim Gold ist das Angebot extrem niedrig.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 09 November 2010, 12:16:12
Da unterliegst Du einem Irrtum.
Der Bedarf an Gold u.a. in der Computerindustrie und die extreme Seltenheit dieses Elements in der Erdkruste rechtfertigen durchaus diesen Wert.
Gold wird aber nicht erst ein Wert beigemessen, seitdem es Computer gibt. Auch wenn es davor zu gar nix nutze war, außer das es schön glänzt.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 09 November 2010, 12:46:39
Da unterliegst Du einem Irrtum.
Der Bedarf an Gold u.a. in der Computerindustrie und die extreme Seltenheit dieses Elements in der Erdkruste rechtfertigen durchaus diesen Wert.
Gold wird aber nicht erst ein Wert beigemessen, seitdem es Computer gibt. Auch wenn es davor zu gar nix nutze war, außer das es schön glänzt.

Alle Metalle glänzen schön. Gold hat(te) aber eben den Vorteil als Edelmetall nur selten chemische Bindungen einzugehen, es ist sehr weich und daher leicht zu verarbeiten, z.B. um Münzen draus zu prägen, es hat eine hohe Dichte, das heißt eine große Masse nimmt nicht viel Platz ein. Die Seltenheit macht es schwierig, eine offizielle Währung einfach zu kopieren. Es eignete sich von daher sehr als Währung, als der Tauschhandel zu komplex wurde.

Überall auf der Welt wurden verschiedene, seltene Dinge zu Zahlungsmitteln, ob dies besondere Muscheln, Edelsteine oder Mühlsteine waren.

Edle Metalle wie Gold und Silber haben aber den Vorteil beständig zu sein, nicht zu korrodieren u.ä. Es war also durchaus naheliegend, etwas Gold für ein paar Eier zu geben und nicht einen Eimer Milch geben zu müssen, obwohl man selber doch Schweinezüchter war.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 09 November 2010, 19:01:57
Da unterliegst Du einem Irrtum.
Der Bedarf an Gold u.a. in der Computerindustrie und die extreme Seltenheit dieses Elements in der Erdkruste rechtfertigen durchaus diesen Wert.
Gold wird aber nicht erst ein Wert beigemessen, seitdem es Computer gibt. Auch wenn es davor zu gar nix nutze war, außer das es schön glänzt.

Alle Metalle glänzen schön. Gold hat(te) aber eben den Vorteil als Edelmetall nur selten chemische Bindungen einzugehen, es ist sehr weich und daher leicht zu verarbeiten, z.B. um Münzen draus zu prägen, es hat eine hohe Dichte, das heißt eine große Masse nimmt nicht viel Platz ein. Die Seltenheit macht es schwierig, eine offizielle Währung einfach zu kopieren. Es eignete sich von daher sehr als Währung, als der Tauschhandel zu komplex wurde.

Überall auf der Welt wurden verschiedene, seltene Dinge zu Zahlungsmitteln, ob dies besondere Muscheln, Edelsteine oder Mühlsteine waren.

Edle Metalle wie Gold und Silber haben aber den Vorteil beständig zu sein, nicht zu korrodieren u.ä. Es war also durchaus naheliegend, etwas Gold für ein paar Eier zu geben und nicht einen Eimer Milch geben zu müssen, obwohl man selber doch Schweinezüchter war.
Natürlich war das naheliegend ein seltenes Material zu verwenden, solange kein politisches System eine Wertstabilität anderer Währungen garantierte. Heute sieht das ein wenig anders aus. Wenn der Staat nicht sicherstellte, dass man auch morgen noch was für das Papiergeld kaufen kann, würde es ja niemand als Tauscheinheit annehmen.
Natürlich gibt es Inflation, aber das ist äußerst funktional. Ohne Inflation würde es keinen Anreiz zu Investition geben, weil das Geld aufzubewahren ja mindestens genauso gut - weil risikoärmer - wäre.

Ob nun aber einem seltenem Material wie Gold, bedrucktem Papier oder seltenen Muscheln ein besonderer Tauschwert beigemessen wird, ist eine Frage der Kultur. Mal ehrlich, wer von uns würde heute schon Muscheln annehmen?
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 09 November 2010, 21:53:58
Ob nun aber einem seltenem Material wie Gold, bedrucktem Papier oder seltenen Muscheln ein besonderer Tauschwert beigemessen wird, ist eine Frage der Kultur.

Sei mir bitte nicht böse, aber dein Statement zeugt wirklich einzig und allein davon, dass du absolut überhaupt gar keine Ahnung hast, worüber du schreibst.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 09 November 2010, 23:41:47
Ob nun aber einem seltenem Material wie Gold, bedrucktem Papier oder seltenen Muscheln ein besonderer Tauschwert beigemessen wird, ist eine Frage der Kultur.

Sei mir bitte nicht böse, aber dein Statement zeugt wirklich einzig und allein davon, dass du absolut überhaupt gar keine Ahnung hast, worüber du schreibst.
Sei mir bitte nicht böse, aber dein Statement zeugt wirklich einzig und allein davon, dass du ein arroganter und selbstherrlicher Sack bist.

Ich bezweifele, dass wir auf einer solchen Diskussionsebene weiterkommen. 8)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: t_g am 08 Dezember 2010, 11:24:07
hahaha! Weil's grad so schön passt:

Zitat von: SpOn
Nach Ansicht von Forsa-Chef Manfred Güllner könnten die Veröffentlichungen von US-Diplomatenberichten durch die Internetplattform WikiLeaks für FDP-Wähler ein "Störfaktor" gewesen sein. Westerwelle war in den Depeschen als inkompetent dargestellt worden. Später hatte sich herausgestellt, dass sein Büroleiter FDP- Interna an die Botschaft weitergegeben hatte.

mehr hier (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,733477,00.html)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 08 Dezember 2010, 11:41:44
hahaha! Weil's grad so schön passt:

Zitat von: SpOn
Nach Ansicht von Forsa-Chef Manfred Güllner könnten die Veröffentlichungen von US-Diplomatenberichten durch die Internetplattform WikiLeaks für FDP-Wähler ein "Störfaktor" gewesen sein. Westerwelle war in den Depeschen als inkompetent dargestellt worden. Später hatte sich herausgestellt, dass sein Büroleiter FDP- Interna an die Botschaft weitergegeben hatte.

mehr hier (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,733477,00.html)

Bedeutet das etwa, dass FDP-Wähler zu blöd sind selbst zu bemerken, dass Westerwelle inkompetent ist?  :o
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 08 Dezember 2010, 12:06:25
hahaha! Weil's grad so schön passt:

Zitat von: SpOn
Nach Ansicht von Forsa-Chef Manfred Güllner könnten die Veröffentlichungen von US-Diplomatenberichten durch die Internetplattform WikiLeaks für FDP-Wähler ein "Störfaktor" gewesen sein. Westerwelle war in den Depeschen als inkompetent dargestellt worden. Später hatte sich herausgestellt, dass sein Büroleiter FDP- Interna an die Botschaft weitergegeben hatte.

mehr hier (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,733477,00.html)

Bedeutet das etwa, dass FDP-Wähler zu blöd sind selbst zu bemerken, dass Westerwelle inkompetent ist?  :o

Ich könnte ja jetzt mutmaßen, dass FDP-Wähler eh inkompetent sein müssen, denn sonst würden sie ja nicht die FDP wählen, aber das sage ich dann doch lieber nicht. Klingt so entlarvend beleidigend.  ;D

*edit* Freilich lässt sich das von jenen, die die Partei nicht wählen, auch auf alle anderen Parteien ausdehnen. Wieso politisch korrekt sein, braucht doch eh kein Mensch *grins*
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: t_g am 08 Dezember 2010, 17:18:52
Bedeutet das etwa, dass FDP-Wähler zu blöd sind selbst zu bemerken, dass Westerwelle inkompetent ist?  :o
nein, das bedeutet, dass sie sich nach der Politik ihrer Partei richten: immer schön das Fähnchen nach dem Wind richten. Und naja, Westerwave's Fähnchen hängt momentan halt ein bisschen schlapp rum. ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: schwarze Katze am 21 Dezember 2010, 00:10:16
dass die fdp sich als "liberale" partei bezeichnet ist ein schlechter witz, über den ich nicht lachen kann.
deren "politik" hat mit dem liberalismus in seinen grundgedanken, egal ob auf wirtschaftlicher oder sozialer ebene so rein gar nichts zu tun. der begriff "lobbyverein" trifft es da sehr gut. wobei ich so langsam das gefühl habe, dass das auf alle großen parteien zutrifft.

Da ist ja der Witz, dass es in den USA genau ander herum ist. Da sind die Demokraten ja die "libs" oder "liberals" und stehen für Werte, die hier eher der SPD nahe kämen.
Während die Republikaner dort als reiner Lobbyistenverein agiert, der hauptsächlich Klientelpolitik, vorbei an den Bürgern macht.



hm..in Russland nennt sich eine rechtsradikale Partei "Liberale"

On topic: habe FDP nie gewählt und werde es niemals tun

Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 21 Dezember 2010, 12:32:56
Yeahyeah, ein neues Umfrageminimum ist erreicht: 3% für die FDP (http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-12/fdp-westerwelle-umfrage). ;D
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 21 Dezember 2010, 13:21:12
Yeahyeah, ein neues Umfrageminimum ist erreicht: 3% für die FDP (http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-12/fdp-westerwelle-umfrage). ;D

Im ersten Kommentar drunter steht dann auch noch prompt: "Da ist noch Platz nach unten!!!"
Na dann ... ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: -Lethos- am 21 Dezember 2010, 17:29:39
Die FDP kriegt einfach ihr Fett weg, welches sie sich selbst eingebrockt hat!
Nicht mehr und nicht weniger!

Ich nenne das Instant-Karma und bin mehr als zufrieden.
Allerdings, was sind schon Umfrage-Werte wirklich wert?

@Eisbär, Inverted: Ich glaube nicht, dass ihr wirklich Wirtschafts-Experten seid.
Besonders DU NICHT Lars!
Seid also ganz vorsichtig mit der Reproduktion von Meinungen zu "Währungspolitischen" Einstellungen, die Stammtisch (ääh... über verklärte, Interessen-Gebundene Business-Lounge-Niveau) nicht hinausgehen.
Vor allem DANN nicht, wenn ihr dieses Wissen erst im Zuge von Publikationen der letzten wenigen Jahre nach der Finanzkrise angeeignet habt, um dann überall mit Bluff und Fluff im Small-Talk mitreden zu können!
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 21 Dezember 2010, 17:46:38
@Lethos: Meines Erachtens muss man kein Wirtschaftsexperte sein um zu erkennen, dass sich die FDP früher wie heute ausgerechnet für die Regulationsweise (http://www.wirtschaftslexikon24.net/e/regulationsweise/regulationsweise.htm) unserer Ökonomie stark macht, die zu genau der globalen Wirtschaftskrise geführt hat, in der wir nun bis zum Hals stecken.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 21 Dezember 2010, 17:59:26
@Eisbär, Inverted: Ich glaube nicht, dass ihr wirklich Wirtschafts-Experten seid.
Besonders DU NICHT Lars!
Ich glaube, daß Du eine blühende Phantasie hast. Immerhin hab ich mich hier nirgends als Wirtschaftsexperte o.ä. bezeichnet, ich hab nicht mal ansatzweise versucht, die aktuelle Krise oder irgendetwas anderes annähernd ökonomisches zu erklären. BESONDERS DU, Patrick, solltest also bei Deiner Kritik an anderen die Füße still halten. Denn meine Meinung und mein Wissen zur Wirtschaft, Wirtschaftspolitik, Lobbypolitik und Unternehmenspolitik ist im groben und ganzen noch identisch mit dem Wissen vor der Krise, von ein paar Feinheiten abgesehen.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: -Lethos- am 21 Dezember 2010, 18:09:54
@Colourize: Ich gebe dir da durchaus Recht. Mir ging es eher nur darum, dass gewisse Leute, jetzt wo sie das kürzlich gelesen haben, alle anfangen von Gold und Silber zu schwärmen und es letztlich doch nur dieser... "oh habs kürzlich gelesen, von nem Experten, dessen Buch MUSS ich dir empfehlen..." und bla... Getue ist, mit dem sich der nun eingeweihte Laie schmückt.
Als man dies selbser vor Jahren mal angemerkt hat, hat es entweder kein Schwein interessiert oder es gab Gegenwendung vermeintlicher Expertise!

Was viele Leute übersehen, sind die diversen Abhängigkeitsverhältnisse von Wertschöpfungs-Ketten unserer Wirtschaft, sowie die Art und Weise, wie grundlegend dieses komplizierte Wechselspiel durch "Aufwands-Verschiebung" in der Wirtschaft (Statt Vieh/Mensch -> Mensch/Maschine => Dafür aber statt Nahrung -> Treibstoff; Statt inter-regionale Wirtschaftskreisläufe -> Globalistisches Allokations-Dogma) mit dem einhergehenden Veränderungen von Währungs- und Präguns-Systemen und ihren politischen (teils religiösen) Hintergrund zueinander in Beziehung stehen.

Ich studier den Mist und reagier ALLERGISCH auf in diesem Zusammenhang arrogante Bemerkungen wie sie seitens Inverted dir gegenüber geäußert wurden!
Es ist so ne typisch DEUTSCHE* Art, auf Basis von wenig Ahnung sich viel Meinung zu erlauben.

Siehe Sarazin mit seinen "Thesen" und Westerwelle mit seinem Faust Pax der "spätrömischen Dekadenz"!

* ich mein natürlich allgemein menschlich, aber das ist nicht provokant und trollig genug!
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 21 Dezember 2010, 18:16:32
Ich studier den Mist und reagier ALLERGISCH auf in diesem Zusammenhang arrogante Bemerkungen wie sie seitens Inverted dir gegenüber geäußert wurden!
Ajoa. Es ist eine Diskussion in einem Forum. Inhaltsloser Flame hin, Flame retour, so what?

Wie das zu deuten ist, dass von meinem "Diskussionspartner" schließlich trotz Aufforderung kein Sachargument mehr kam, bleibt ja jedem Mitleser hier selbst überlassen. ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: -Lethos- am 21 Dezember 2010, 18:24:45
Eisbär...

Es gibt Dinge, da sind wir einer Meinung. Doch deine Art sich besser-wisserisch gegenüber anderen Diskutanten zu zeigen, ekelt mich manchmal derbste an!
Wer im Bereich Nicht-Raucher-Schutz dich zum "Verbündeten" hat, braucht keine argumentativen Gegner mehr!

Zum hiesigen Anliegen: Gold mag seinen "Eigenwert" haben, meinetwegen.
Aber du kannst nicht leugnen, dass der Wert dieses Elements hauptsächlich (!) auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass diesem Gegenstand dieser Wert kulturell über mehrere Epochen hinweg beigemessen wird! Dass er sich als Transfer-Mittel besser eignet als Muscheln oder Fertigwaren oder Getreide ist nebensächlich, so lange die jeweils zu Grunde liegende materielle Kultur des eigentlichen Wirtschaftens und letztlich sozialen Handelns, mit seinen (wirtschafts-)politischen Verflechtungen unberücksichtigt bleibt.

Man sollt sich hüten, wie Inverted es tat, vorschnell für das Coming-Back einer Gold-Währung zu äußern, da man letztlich nur schwer sagen kann, wem man damit wirklich einen Gefallen täte.
Diese Diskussion um Euro, Banken und Börsen (so sehr ich diese Einrichtung wirklich auch ablehnen mag), die derzeit geführt wird, ist nicht ungefährlich!

Ich denke im übrigen, dass man dort schnell nen gemeinsamen Nenner finden würde... wenn es denn wirklich um sachliche Diskussion und nicht um eine DISS-Kursion gehen würde ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: -Lethos- am 21 Dezember 2010, 18:26:29
Back2Topic: Die FDP stinkt nach Geld!

andere Themen -> neuer Thread bitte!
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 21 Dezember 2010, 19:35:14
Back2Topic: Die FDP stinkt nach Geld!

andere Themen -> neuer Thread bitte!
Von wegen! Hier rumklugscheißen und dann kommen à la "So, ich hab recht, basta! Und nun was anderes" kannst Du mal schnell knicken!

Eisbär...

Es gibt Dinge, da sind wir einer Meinung. Doch deine Art sich besser-wisserisch gegenüber anderen Diskutanten zu zeigen, ekelt mich manchmal derbste an!
Deine Art einfache Sachverhalte in überlange Beiträge mit falsch geschriebenen Fremdworten zu verpacken, ist auch kein Weihnachtsgeschenk. Heul ich deswegen rum?

Zitat
Wer im Bereich Nicht-Raucher-Schutz dich zum "Verbündeten" hat, braucht keine argumentativen Gegner mehr!
Es gibt keine argumetativen Gegner, nur Süchtige, die ihren Stoff wollen.  :P
Zitat
Zum hiesigen Anliegen: Gold mag seinen "Eigenwert" haben, meinetwegen.
Aber du kannst nicht leugnen, dass der Wert dieses Elements hauptsächlich (!) auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass diesem Gegenstand dieser Wert kulturell über mehrere Epochen hinweg beigemessen wird!
TTu ich ja auch gar nicht. Ich behaupte nur, daß sich Gold weltweit als Wert- und Zahlungsmittel durchgesetzt hat, war kein Zufall, sondern hatte Gründe.
Zitat
Dass er sich als Transfer-Mittel besser eignet als Muscheln oder Fertigwaren oder Getreide ist nebensächlich, so lange die jeweils zu Grunde liegende materielle Kultur des eigentlichen Wirtschaftens und letztlich sozialen Handelns, mit seinen (wirtschafts-)politischen Verflechtungen unberücksichtigt bleibt.
Alleine für diesen Satz müßte man Dich kopfüber aufhängen, bis Du es schaffst, das in vier einfachen Worten zu sagen.
Zitat
Man sollt sich hüten, wie Inverted es tat, vorschnell für das Coming-Back einer Gold-Währung zu äußern, da man letztlich nur schwer sagen kann, wem man damit wirklich einen Gefallen täte.
Wo bitte habe ich das getan? Zurück zur Goldwährung ist Blödsinn. Gold wird für wichtigeres gebraucht.
Zitat
Ich denke im übrigen, dass man dort schnell nen gemeinsamen Nenner finden würde... wenn es denn wirklich um sachliche Diskussion und nicht um eine DISS-Kursion gehen würde ;)
Um mal "meinen" Nenner klarzumachen (wäre ja nützlich, wenn man einen gemeinsamen finden will): Ich finde den Euro schon eine ziemlich gute Sache. Und der wird sich von so kleinen Nebenwirtschaften wie Griechenland auch nicht kaputt machen lassen. Das ist ja der Vorteil am Euro. Der hängt nicht an einer Volkswirtschaft, sondern an vielen. Und die Gruppe federt das Nachlassen eines Pfeilers auf. Ich denke, der Euro würde höchsten krepieren, wenn mehr als ein Drittel der Eurozone wirtschaftlich kollabiert.
Ich halte ein gemeinsames Europa, inkl. europäischer Währung, für das beste, was den Völkern Europas passieren konnte. Endlich sitzen die nämlich mal an einem Tisch und helfen einander, anstatt sich gegenseitig Truppen auf den Hals zu hetzen. Das wir da noch nicht in einem überstaatlichen Sozialismus angekommen sind, ist klar. Es schaut auch jeder darauf, daß er nicht selbst zu kurz kommt und hilft nicht uneigennützig. Aber der Euro ist auch erst ein Jahrzehnt dabei. Die Union wächst eben langsam zusammen. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.





Was das eigentliche Topic angeht: Die FDP hätte ja Potential, wenn sie nicht konsequent die letzten 20 Jahre die Führungsriege mit Lobbyarschkriechern besetzt hätte. Liberalismus muß jedem einzelnen zu Gute kommen, nicht nur denen, die dafür bezahlen.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: -Lethos- am 21 Dezember 2010, 20:24:45
Mir war nur daran gelegen es in einem neuen Fred anzulegen, aber was soll ^^

Es gibt Dinge, da sind wir einer Meinung. Doch deine Art sich besser-wisserisch gegenüber anderen Diskutanten zu zeigen, ekelt mich manchmal derbste an!
Deine Art einfache Sachverhalte in überlange Beiträge mit falsch geschriebenen Fremdworten zu verpacken, ist auch kein Weihnachtsgeschenk.
Ich zweifle die Einfachheit dieser Zusammenhänge an, aber gut. Falsch geschriebene Fremdworte? Bezieht sich das auf den Vorwurf des "Apol(l)onischer Narzis(s)mus" gegenüber Kallisti? ;D
Wo sind deine Argumente? Ich will Geschenke! :P

Zitat
Wer im Bereich Nicht-Raucher-Schutz dich zum "Verbündeten" hat, braucht keine argumentativen Gegner mehr!
Es gibt keine argumetativen Gegner, nur Süchtige, die ihren Stoff wollen.  :P
tusche... äh ich meine... touché  ;D

Zitat
Dass er sich als Transfer-Mittel besser eignet als Muscheln oder Fertigwaren oder Getreide ist nebensächlich, so lange die jeweils zu Grunde liegende materielle Kultur des eigentlichen Wirtschaftens und letztlich sozialen Handelns, mit seinen (wirtschafts-)politischen Verflechtungen unberücksichtigt bleibt.
Alleine für diesen Satz müßte man Dich kopfüber aufhängen, bis Du es schaffst, das in vier einfachen Worten zu sagen.
Da war doch nicht mal ein Fremdwort drin!? (bis auf Transfer)
Jetzt mal ehrlich! Du verstehst diesen Satz und es ist nur dieses "boah, ich hab kein Bock auf Aussagen einzugehen"-Haltung, oder nich?

Wenn man den ganzen Kram, den es mMn zu berücksichtigen gelte, in vier Worte packen könnte, dann gäbe es keine Wirtschafts- Politik- und Sozial-Wissenschaften die das noch immer versuchen in einfachere Modelle umzumünzen, die letzten Endes für die Forschung nur eingeschränkt (auf engen Kontext mit Ceteris-paribus-Annahme (http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/ceteris-paribus-annahme/ceteris-paribus-annahme.htm) in der VWL beispielsweise) brauchbar sind!

Zu mal ich ja es vorziehe die Geschichtliche Perspektive hier einzubringen, ohne auf Marx dialektischen Materialismus einzugehen, der mir das meines Empfinden nach viel zu stark vereinfacht!

Zitat
Zitat
Man sollt sich hüten, wie Inverted es tat, vorschnell für das Coming-Back einer Gold-Währung zu äußern, da man letztlich nur schwer sagen kann, wem man damit wirklich einen Gefallen täte.
Wo bitte habe ich das getan? Zurück zur Goldwährung ist Blödsinn. Gold wird für wichtigeres gebraucht.
Stimmt... verzeih mir meine unzureichende Ausdifferenzierung deiner Position an diesem Punkt! Können wir uns darauf einigen, dass Gold verklärter Weise überhyped ist?

Zum Euro: Wie ich geahnt habe, haben wir hier durchaus ähnliche Ansichten. Allerdings bin ich etwas pessimistischer/realistischer(?), was das Thema Stabilität angeht. Aber gut, soll nicht weiter interessieren!
Börsen und Banken bleiben ein Feldgebiet für sich. ;)

Zitat
Was das eigentliche Topic angeht: Die FDP hätte ja Potential, wenn sie nicht konsequent die letzten 20 Jahre die Führungsriege mit Lobbyarschkriechern besetzt hätte. Liberalismus muß jedem einzelnen zu Gute kommen, nicht nur denen, die dafür bezahlen.
WORD.
Ich wär noch dreister/vulgärer und würde von einer Partei der Lobby-Schw*nz-Lutschern sprechen... das wär aber ein Affront gegen Unbescholtene und Diffarmierung entsprechender sexueller Präferenzen!
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 21 Dezember 2010, 21:15:55
Und einfach nur, weil es mir gerade Spaß macht:
Zitat
Dass er sich als Transfer-Mittel besser eignet als Muscheln oder Fertigwaren oder Getreide ist nebensächlich, so lange die jeweils zu Grunde liegende materielle Kultur des eigentlichen Wirtschaftens und letztlich sozialen Handelns, mit seinen (wirtschafts-)politischen Verflechtungen unberücksichtigt bleibt.
Alleine für diesen Satz müßte man Dich kopfüber aufhängen, bis Du es schaffst, das in vier einfachen Worten zu sagen.
Da war doch nicht mal ein Fremdwort drin!? (bis auf Transfer)
Transfer, materiell, Kultur, sozial, politisch... ;)
Mit weniger Worten: Gold ist als Zahlungsmittel relativ gut geeignet.

Zitat
]Jetzt mal ehrlich! Du verstehst diesen Satz und es ist nur dieses "boah, ich hab kein Bock auf Aussagen einzugehen"-Haltung, oder nich?
Nein, es ist tatsächlich, Deine Art, sich von hinten durch die Brust ins Auge auszudrücken. Inhaltlich haben wir ja keinen wirklichen Disput.

Zitat
Wenn man den ganzen Kram, den es mMn zu berücksichtigen gelte, in vier Worte packen könnte, dann gäbe es keine Wirtschafts- Politik- und Sozial-Wissenschaften die das noch immer versuchen in einfachere Modelle umzumünzen, die letzten Endes für die Forschung nur eingeschränkt (auf engen Kontext mit Ceteris-paribus-Annahme (http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/ceteris-paribus-annahme/ceteris-paribus-annahme.htm) in der VWL beispielsweise) brauchbar sind!
Ich würde nicht behaupten, daß diese Wissenschaften bekannt dafür sind, nicht zum Schwafeln neigen ;)

Zu mal ich ja es vorziehe die Geschichtliche Perspektive hier einzubringen, ohne auf Marx dialektischen Materialismus einzugehen, der mir das meines Empfinden nach viel zu stark vereinfacht!

Zitat
Zitat
Gold wird für wichtigeres gebraucht.
Stimmt... verzeih mir meine unzureichende Ausdifferenzierung deiner Position an diesem Punkt! Können wir uns darauf einigen, dass Gold verklärter Weise überhyped ist?
Ich halte Gold immer noch für die ideale Grundlage einer materialbasierten Währung. Und ich halte es für zukünftige Zwecke für viel zu selten, um es in Banalitäten wie zB Schmuck zu stecken.
Zu guter letzt finde ich es schön. Wobei das völlig irrelevant ist.

Zitat
Zum Euro: Wie ich geahnt habe, haben wir hier durchaus ähnliche Ansichten. Allerdings bin ich etwas pessimistischer/realistischer(?), was das Thema Stabilität angeht. Aber gut, soll nicht weiter interessieren!
Ich glaube nicht, daß da Pessimismus angebracht ist. Immerhin lebt der Dollar seltsamerweise auch noch.

Zitat
WORD.
Ich wär noch dreister/vulgärer und würde von einer Partei der Lobby-Schw*nz-Lutschern sprechen... das wär aber ein Affront gegen Unbescholtene und Diffarmierung entsprechender sexueller Präferenzen!
Kürzer wäre:
"Jupp, das sind Lobbyschwanzlutscher - ohne Schwule jetzt diskreditieren zu wollen."
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 24 Dezember 2010, 00:06:49
"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück – Null." Voltaire

War immer so, und wir werden's auch wieder erleben.


"Es gibt keinen Weg, den finalen Kollaps eines Booms durch Kreditexpansion zu vermeiden. Die Frage ist nur ob die Krise früher durch freiwillige Aufgabe der Kreditexpansion kommen soll, oder später zusammen mit einer finalen und totalen Katastrophe des Währungssystems kommen soll." Mises

Auch scheint mittlerweile geklärt zu sein, wohin die Reise geht.


Was man der F.D.P. übrigens zu Gute halten muss:

Sie hat mit Frank Schäffler einen der ganz wenigen Typen im Deutschen Bundestag in ihren Reihen, der Ahnung vom Geldsystem hat. Die Perle unter den Säuen sozusagen.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 24 Dezember 2010, 00:21:41
.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: -Lethos- am 24 Dezember 2010, 17:31:12
"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück – Null." Voltaire

War immer so, und wir werden's auch wieder erleben.

"Es gibt keinen Weg, den finalen Kollaps eines Booms durch Kreditexpansion zu vermeiden. Die Frage ist nur ob die Krise früher durch freiwillige Aufgabe der Kreditexpansion kommen soll, oder später zusammen mit einer finalen und totalen Katastrophe des Währungssystems kommen soll." Mises
Den von dir angeführten Zitaten ist an sich nichts hinzuzufügen. Es steht außer Frage, dass hier ein Wechsel zu einem anderen System von Nöten ist, weg vom Zinses-Zins!
Aber ich würde auf den Hype ums Gold (und Silber) trotzdem nicht aufsteigen.
Vielleicht soll das die Masse von etwas anderem ablenken? Wichtig ist doch immer: Cui bono?

Wer wäre nach so einem Wechsel der strahlende Gewinner? Wer der Verlierer?
Und dazu kommen noch ganz andere Themen zu selten zu Wort!
Grundstücke, mit fruchtbaren Böden, (nachhaltig schonend kapazitäts-strategisch bebaut), haben langfristig mehr Wert als ein Stück Gold!
Das wissen zum Beispiel Institutionen, wie die kath. Kirche, der meines Wissens nach größte Immobilien-Besitzer weltweit!

Es gibt noch andere Wert-Maß-Angaben, die physikalisch mehr Sinn machen würden, allerdings eine weltweite Einigung auf wissenschaftlichen Fakten und Umewlt-Standards voraussetzen würden.
(nein, ich spreche nicht von CO²-Emissions-Anleihen)

Mal davon ab, dass das grundlegende Problem aller derzeitigen Wirtschaften in der Schaffung künstlicher Abhängigkeitsverhältnisse liegt, die maßgeblich von den Banken und den Global-Playern ausgeht. Der Wechsel zu Gold wäre nur ein Ausweichen auf ein anderes Abhängigkeits-Verhältnis und das Ergebnis wäre wohl wie damals zu Zeiten des Absolutismus und Merkantilismus ein Wettstreit ums Gold auf Kosten Vieler!!
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Ravenclaw am 20 Januar 2011, 00:33:07
Ich finde man sieht doch da schon wie verzweifelt die Gelben momentan sind:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,740271,00.html (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,740271,00.html)

Das ist echt der letzte Witz, diese Partei!
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 28 März 2011, 11:11:51
Das lustige bei dem gefühlten Allzeittief vor einigen Monaten ist ja, dass es offenbar immer noch schlimmer kommen kann. ;D

Auch gut: Westerwelles Reaktion auf die gestrigen Landtagswahlen: "Wir haben verstanden. Das Signal, das der Wähler gegeben hat, ist gehört worden - auch in Berlin." Genau das gleiche hat er nach dem Ausgang der Wahl in NRW im vergangenen Jahr gesagt. Was Zweifel aufkommen lässt, ob man seinerzeit tatsächlich die Signale verstanden hat und nur zu doof war, darauf zu reagieren, oder ob das Verstehen bei der FDP manchmal einfach ein wenig länger dauert. Wenn nicht Rainer Brüderle wäre, der offenbar immer noch nicht verstanden hat, dass die Ära der Atomstromerzeugung in Deutschland zu Ende geht, hätte ich ja auf Dummheit getippt. Mittlerweile vermute ich aber eher, dass die FDP einfach ein wenig schwer von Begriff ist.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: CubistVowel am 28 März 2011, 12:14:54
Das lustige bei dem gefühlten Allzeittief vor einigen Monaten ist ja, dass es offenbar immer noch schlimmer kommen kann. ;D

Auch gut: Westerwelles Reaktion auf die gestrigen Landtagswahlen: "Wir haben verstanden. Das Signal, das der Wähler gegeben hat, ist gehört worden - auch in Berlin." Genau das gleiche hat er nach dem Ausgang der Wahl in NRW im vergangenen Jahr gesagt. Was Zweifel aufkommen lässt, ob man seinerzeit tatsächlich die Signale verstanden hat und nur zu doof war, darauf zu reagieren, oder ob das Verstehen bei der FDP manchmal einfach ein wenig länger dauert. Wenn nicht Rainer Brüderle wäre, der offenbar immer noch nicht verstanden hat, dass die Ära der Atomstromerzeugung in Deutschland zu Ende geht, hätte ich ja auf Dummheit getippt. Mittlerweile vermute ich aber eher, dass die FDP einfach ein wenig schwer von Begriff ist.

;D ;D

Aber halt!! Ist das nicht
FDP-Bashing auf unterstem Niveau
?

Hast du etwa
zuviel kommunistische Propaganda inhaliert?

Wie kann man nur so subjektiv urteilen... ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 30 März 2011, 13:42:53
Aktuell steckt die FDP aber auch in einer üblen No-win-Situation.
Jetzt, wo sie sich zum Atomausstieg hinwendet, wird ihr ein Wendehals und mangelnde Kontinuität vorgeworfen. Als sie noch dabei blieb, wurde ihr vorgeworfen, sie würde zu stur und unflexibel an veralteten Dingen festhalten.

Interessant finde ich dazu dieses Interview mit dem ehemaligen Vorsitzenden Gerhart Baum: http://www.tagesschau.de/multimedia/video/ondemand100_id-video885782.html
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 30 März 2011, 16:18:20
Zitat
Jetzt, wo sie sich zum Atomausstieg hinwendet, wird ihr ein Wendehals und mangelnde Kontinuität vorgeworfen. Als sie noch dabei blieb, wurde ihr vorgeworfen, sie würde zu stur und unflexibel an veralteten Dingen festhalten.

Also, mal ganz ehrlich: Wenn noch wenige Tage vor Fushukima die Laufzeitverlängerung vor allem von FDP-Politikern als "alternativlos" bezeichnet wird und wenige Tage nach einer Wahl, aus der die Grünen als Wahlsieger hervorgingen, auf einmal FDP-Politiker verlangen, dass acht Meiler sofort und dauerhaft vom Netz sollen, dann hat das schon merklich schizophrene Züge.

Es spricht ja nichts dagegen, wenn sich aufgrund neuer Ereignisse die Meinung eines Politikers ändert weil er erkennt dass er sich geirrt hat und dass daraufhin der Kurs korrigiert wird.
Aber eine Meinung ändert  man nicht über Nacht, erst recht, wenn sie zuvor sehr vehement und extrem vertreten wurde und schon gar nicht eine, die jahrzehntelang zuvor bestand.
Es ist schlicht unrealistisch zu glauben oder glauben zu machen, dass sie sofort alle ihre Meinung darüber geändert hätten. Das haben sie natürlich nicht!
Diese "BDI-Affäre" zeigt es besser als es jede Analyse hätte machen können: Natürlich glaubt Brüderle immer noch an Atomkraft! Was soll er denn bitte sonst tun? Seine jahrzehntelange Überzeugung einfach so über Bord werfen? Und natürlich glaubt er daran, dass es nur ein Wahlkampftrick sein muss, dieses Moratiorium, weil er sich die Alternative - die es zuvor angeblich ja gar nicht gab - vermutlich nicht einmal vorstellen kann.

Würde sich ein FDP-Politiker nun mal hinstellen und sagen, dass er immer noch an die Atompolitik glaube, er aber einsehen müsse dass die Bürger die Atomkraft nicht mehr wollen aufgrund der Ereignisse in Japan, und er deswegen nun vorschlagen würde, dass man die 8 Meiler dauerhaft abschalten solle, dann wäre das wesentlich glaubwürdiger gewesen als die reine Forderung danach.
Auch den Zeitpunkt kann man besser wählen. Schließlich sind 3 Monate Zeit! Da muss man die Forderung nicht zwei Tage nach der Wahl formulieren und damit riskieren, dass man einem eh nicht glaubt angesichts der Wahlergebnisse.
Hätte Lindner dassselbe in 2 Wochen statt sofort gesagt, vielleicht noch so Begriffe wie "reifliche Überlegung" und dergleichen einfließen lassen, dann wäre es wesentlich glaubwürdiger gewesen als dieses -sorry- Kasperletheater was sie jetzt grade alles abziehen.
Momentan sieht es definitiv nur nach einer kopflosen Panikreaktion aufgrund der schlechten Wahlergebnisse aus.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 30 März 2011, 16:23:19
63% der FDP-Mitglieder waren schon vor Fukushima gegen Kernenergie, aber leider die Führungsleute nicht (hab ich heute irgendwo bei SpOn gelesen).

Und Westerwelle hat genau das gesagt, was Du gefordert hast, was gesagt werden solle.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Simia am 30 März 2011, 16:48:27
Diese "BDI-Affäre" zeigt es besser als es jede Analyse hätte machen können: Natürlich glaubt Brüderle immer noch an Atomkraft! Was soll er denn bitte sonst tun? Seine jahrzehntelange Überzeugung einfach so über Bord werfen? Und natürlich glaubt er daran, dass es nur ein Wahlkampftrick sein muss, dieses Moratiorium, weil er sich die Alternative - die es zuvor angeblich ja gar nicht gab - vermutlich nicht einmal vorstellen kann.

Wobei er - Überzeugung hin oder her - die Chefs von EON und RWE möglicherweise auch nur beschwichtigen wollte und nicht daran dachte, dass das auch an die Öffentlichkeit gelangen könnte.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 03 April 2011, 12:35:46
Bin ja mal gespannt, ob nun tatsächlich die Parteiführung ausgewechselt wird, wie in den Medien ja seit Tagen immer wieder - ohne neue Informationen liefern zu können - gemutmaßt wird. Schließlich soll ja ein radikaler Kurswechsel vollzogen werden, wie im Spiegel  (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,754724,00.html)berichtet wird. Rösler erklärt auch, wie der neue Kurs aussehen soll: "Es kommt darauf an, die verlorene Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen. Daran müssen wir gemeinsam zum Wohl der Partei arbeiten. Vor allem Inhalte müssen jetzt in den Vordergrund rücken. Wir müssen uns wieder mehr um die Lebenswirklichkeit der Menschen kümmern." Aha. Das nenn ich doch mal eine Neuausrichtung.  ;D Erinnert mich ein wenig an Loriot (http://www.google.de/url?sa=t&source=web&cd=1&ved=0CBoQtwIwAA&url=http%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DmsizyUXR-no&rct=j&q=loriot%20liberal&ei=CkuYTaafGojbsgaFkI3NCA&usg=AFQjCNE-rRu7D9X7vb_VN9BWQyg8tbNWKg&sig2=AGfvnNlWKH-4OCaDoDhYKg&cad=rjt) - "im liberalen Sinne heißt liberal nicht nur liberal."  ;D
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: l3xi am 04 April 2011, 12:33:53
http://www.abendblatt.de/politik/article1843346/Westerwelle-gibt-auch-Amt-des-Vizekanzlers-ab.html

Zitat
Nach seinem Rückzug ihres Bundesvorsitzenden Guido Westerwelle haben die Liberalen am Montag über ihre neue Parteispitze beraten. Nach einer Meldung des „Tagesspiegel“ soll angeblich alles auf eine Benennung von Gesundheitsminister Philipp Rösler hinauslaufen. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür am Montagvormittag aber noch nicht. Aus der Präsidiumssitzung hieß es, über die Personalie sei noch nicht gesprochen worden. Dennoch wird eine Entscheidung im Verlauf der Sitzung erwartet. Für 12.00 Uhr ist eine Pressekonferenz geplant.

Zitat
Nach dem FDP-Vorsitz will Außenminister Westerwelle auch das Amt des Vizekanzlers abgeben. „Es ist völlig klar, dass der nächste Parteivorsitzende, wenn er dem Kabinett angehört, auch Vizekanzler wird“, sagte Westerwelle nach Angaben von Teilnehmern während einer Sitzung des Präsidiums in Berlin.

Rösler - die Reinkarnation des Vorzeige-FDPler, der so gar keinen Plan hat, wie das Leben als "normaler" Angestellter mit gesetzlicher Versicherung im unteren Lohnbereich überhaupt ist, soll der neue Mann sein?

Da sage ich nur:"Jeder bekommt das, was er verdient.". Eine bessere Galionsfigur könnte die Partei abseits von Westerwelle gar nicht bekommen. Freuen wir uns also auf noch mehr Arbeit/Politik im Interesse derer, die die größten Spenden an die FDP gezahlt haben.

Auf das diese Partei noch weiter absacken werde. *dasglasheb*

Btw. hat mal wer geschaut, ob Röslers Disertation sauber ist? XD
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 04 April 2011, 13:25:06
Rösler ist insofern eine spannende Alternative, dass man ihm schlecht "verbohrte jahrzehntelange Klientelwirtschaft" nachsagen kann. Dafür ist er einfach zu jung.
Das ist gleichzeitig aber auch sein größter Nachteil. Er wird erst jetzt, seitdem er Gesundheitsminister ist, wissen was für ein Hauen und Stechen es hinter den Kulissen gibt und dass man als Politiker da nur alt aussehen kann.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 04 April 2011, 13:38:40
http://www.abendblatt.de/politik/article1843346/Westerwelle-gibt-auch-Amt-des-Vizekanzlers-ab.html

Zitat
Nach seinem Rückzug ihres Bundesvorsitzenden Guido Westerwelle haben die Liberalen am Montag über ihre neue Parteispitze beraten. Nach einer Meldung des „Tagesspiegel“ soll angeblich alles auf eine Benennung von Gesundheitsminister Philipp Rösler hinauslaufen. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür am Montagvormittag aber noch nicht. Aus der Präsidiumssitzung hieß es, über die Personalie sei noch nicht gesprochen worden. Dennoch wird eine Entscheidung im Verlauf der Sitzung erwartet. Für 12.00 Uhr ist eine Pressekonferenz geplant.

Zitat
Nach dem FDP-Vorsitz will Außenminister Westerwelle auch das Amt des Vizekanzlers abgeben. „Es ist völlig klar, dass der nächste Parteivorsitzende, wenn er dem Kabinett angehört, auch Vizekanzler wird“, sagte Westerwelle nach Angaben von Teilnehmern während einer Sitzung des Präsidiums in Berlin.

Rösler - die Reinkarnation des Vorzeige-FDPler, der so gar keinen Plan hat, wie das Leben als "normaler" Angestellter mit gesetzlicher Versicherung im unteren Lohnbereich überhaupt ist, soll der neue Mann sein?

Da sage ich nur:"Jeder bekommt das, was er verdient.". Eine bessere Galionsfigur könnte die Partei abseits von Westerwelle gar nicht bekommen. Freuen wir uns also auf noch mehr Arbeit/Politik im Interesse derer, die die größten Spenden an die FDP gezahlt haben.

Auf das diese Partei noch weiter absacken werde. *dasglasheb*
ACK  ;D
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: l3xi am 04 April 2011, 16:29:09
Rösler ist insofern eine spannende Alternative, dass man ihm schlecht "verbohrte jahrzehntelange Klientelwirtschaft" nachsagen kann. Dafür ist er einfach zu jung.
Das ist gleichzeitig aber auch sein größter Nachteil. Er wird erst jetzt, seitdem er Gesundheitsminister ist, wissen was für ein Hauen und Stechen es hinter den Kulissen gibt und dass man als Politiker da nur alt aussehen kann.
Rösler hat in seiner recht kurzen poltischen Karriere erschreckend deutlich und viel Klientelwirtschaft/poltik betrieben:

Sei es

-Kopfpauschale  *räusper* Zusatzbeitrag / Ausbau der 2-Klassenmedizin
-Aushebeln von Standards zur Prüfung von Medikamenten
-Absägen des kritischen Herrn Sawicki auf Drängen der Pharmaindustrie
-Einfrieren des Arbeitgeberanteils an der gesetzlichen Krankenversicherung
-Herabsetzen der Bedingungen, um aus der gesetzl. Krankenversicherung heraus zu kommen
...

Selbst die CDU/CSU macht nicht derart offensichtlich und ohne Kompromisse Klientelpolitik, wenn man die Atomlobby mal außen vor lässt. Die SPD/Grünen hatten/haben ihre Agenda 2010 als "geistigen Totalausfall".

Die FDP ist eine Gefahr für das friedliche Miteinander in dieser Gesellschaft auf Grund des ständigen Einschlagens auf die letzten "Überreste" eines eigentlich tauglichen solidarischen Asicherungssystems. Dafür steht Rösler. Es würde mich nicht wundern, wenn die Springer-Presse ihn zu nem zweiten Karl-Theodor hochschreiben würde. Kommt er doch aus der selben maroden Ecke. Vermutlich wird vorher die Doktorarbeit geprüft, obs net wieder so ne Tretmine ist.

Es würde mich auch nicht wundern, wenn Westerwelle auch noch aus Außenminister abgesägt wird. Allein schon, weil das Amt bis auf wenige Ausnahmen eher dem Vize-Kanzler zugestanden wird. Es sei denn, er darf es noch 2 Jahre halten, wegen seiner achso tollen Verdienste für die Partei. ^^
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 04 April 2011, 17:05:21
Nun, als Gesundheitsminister kannst du aber auch nur verlieren. Die Pharmalobby ist einfach zu mächtig. Vor ihm hat da jeder alt ausgesehen ;)
Aber du hast schon recht, die Abwälzung des Beitrags auf künftig nur noch die Arbeitnehmer hat einen verdammt faden Beigeschmack.

Zitat
Vermutlich wird vorher die Doktorarbeit geprüft, obs net wieder so ne Tretmine ist.

Ohne Flachs, ich glaube, dass die derzeitige Zurückhaltung wirklich daran liegt, dass da wer noch einmal seine Vergangenheit auf mögliche Tretminen überprüft! Denn wenn da irgendwelche Journalisten tatsächlich so etwas entdecken sollten (und es wird sicher viele geben die es versuchen werden), dann wäre die FDP endgültig weg vom Fenster.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 04 April 2011, 17:20:22
(...)
Die FDP ist eine Gefahr für das friedliche Miteinander in dieser Gesellschaft auf Grund des ständigen Einschlagens auf die letzten "Überreste" eines eigentlich tauglichen solidarischen Asicherungssystems. Dafür steht Rösler. Es würde mich nicht wundern, wenn die Springer-Presse ihn zu nem zweiten Karl-Theodor hochschreiben würde. Kommt er doch aus der selben maroden Ecke.
Never ever. Er ist für eine gepflegte Springer-Jubelperserkampagne nicht nur in der falschen Partei, sondern auch der falschen "Rasse" zugehörig.


Es würde mich auch nicht wundern, wenn Westerwelle auch noch aus Außenminister abgesägt wird. Allein schon, weil das Amt bis auf wenige Ausnahmen eher dem Vize-Kanzler zugestanden wird. Es sei denn, er darf es noch 2 Jahre halten, wegen seiner achso tollen Verdienste für die Partei. ^^
Es wäre ein Fortschritt für diese Partei, wenn sie Westerwelle von dem Posten des Außenministers entfernen würde, weil er schlichtweg keine Ahnung von dem Job hat den er erledigen sollte - was sicher auf viele Kabinettsmitglieder der derzeitigen Regierung zutrifft - aber zudem auch noch aufgrund seinem unerträglichen Hang, sich selbst zu produzieren, derbe diplomatische Schnitzer baut.
Vermutlich wird er aber im Amt bleiben - weil man keinen Besseren in der FDP für diesen Job hat. ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 04 April 2011, 18:29:12
Zitat
Es wäre ein Fortschritt für diese Partei, wenn sie Westerwelle von dem Posten des Außenministers entfernen würde, weil er schlichtweg keine Ahnung von dem Job hat (...)

Das mag schon sein, aber wer wäre denn die Alternative? Any ideas? Also, ich habe keine. ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 04 April 2011, 18:46:33
Zitat
Es wäre ein Fortschritt für diese Partei, wenn sie Westerwelle von dem Posten des Außenministers entfernen würde, weil er schlichtweg keine Ahnung von dem Job hat (...)

Das mag schon sein, aber wer wäre denn die Alternative? Any ideas? Also, ich habe keine. ;)
S.o. - in der FDP ist Westerwelle mutmaßlich schon der beste, der verfügbar ist. Na gut, man könnte - so Genscher seine Rückkehr ablehnt - bei Walter Scheel nachfragen. Der wird zwar dieses Jahr 92 Jahre alt, macht aber bestimmt eine bessere Figur als Guiidoh.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 04 April 2011, 18:54:49
Zitat
Es wäre ein Fortschritt für diese Partei, wenn sie Westerwelle von dem Posten des Außenministers entfernen würde, weil er schlichtweg keine Ahnung von dem Job hat (...)

Das mag schon sein, aber wer wäre denn die Alternative? Any ideas? Also, ich habe keine. ;)
S.o. - in der FDP ist Westerwelle mutmaßlich schon der beste, der verfügbar ist. Na gut, man könnte - so Genscher seine Rückkehr ablehnt - bei Walter Scheel nachfragen. Der wird zwar dieses Jahr 92 Jahre alt, macht aber bestimmt eine bessere Figur als Guiidoh.


Also, ich bin für den Papst. Er kommt doch eh viel 'rum.  8)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 04 April 2011, 20:53:49
Ähm... wenn der Westerwelle nicht freiwillig geht, kann ihn nur die Kanzlerin zwingen, seinen Hut zu nehmen...
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 04 April 2011, 20:56:58
Ähm... wenn der Westerwelle nicht freiwillig geht, kann ihn nur die Kanzlerin zwingen, seinen Hut zu nehmen...
Ja, mag in der Theorie so sein. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass Merkel das tun würde, wenn der neue FDP Vorsitzende dies zur Bedingung für eine Fortführung der Koalition machte.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: l3xi am 05 April 2011, 09:20:26
Zitat von: http://www.fr-online.de/politik/meinung/nirgendwo-liberale/-/1472602/8299176/-/index.html
Der freisinnigen FDP – wie sie den intellektuellen Leuchten der Partei von Heuss bis Karl-Hermann Flach vorgeschwebt haben mag – hatte schon unter Hans-Dietrich Genscher in den 80er Jahren das letzte Stündlein geschlagen. Die liberale FDP aber, zu der sie Guido Westerwelle formte, ist nichts anderes als das, was Heuss bekämpfte: der politische Arm der Wirtschaftslobby, die Ich-AG in der Parteienlandschaft.

Braucht Deutschland die FDP? Das werden die Wähler entscheiden. Braucht dieses Land einen organisierten Liberalismus im Sinne von Theodor Heuss? Sollte er benötigt werden, kann ihn von allen deutschen Parteien die FDP am wenigsten liefern. Sollte die FDP den 27. Oktober dieses Jahres noch erleben, dann wird sie – das wird sich nicht vermeiden lassen – der an diesem Tag vor 40 Jahren beschlossenen Freiburger Thesen gedenken, des letzten großen gesellschaftspolitischen Entwurfs der Partei aus den Federn Walter Scheels, Werner Maihofers und Karl-Hermann Flachs. Damals waren die Thesen auf der Höhe der Zeit, die meisten von ihnen wären es heute noch. Heute lesen sie sich wie eine präzise Diagnose der Todesursache des von der FDP bestimmten Liberalismus. Vermutlich hätte Heuss nicht zu jeder These Ja gesagt, aber Westerwelle und seine Partei ganz sicher zu fast allen Thesen Nein.

MMn eine äußerst neutrale Analyse der FDP in ihrer heutigen Form. :)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 05 April 2011, 10:09:00
Ja, klingt nach dem, wie ich selbst auch den Wandel des "politischen Liberalismus" empfinde, wenngleich mir die Details der FDP-Parteiengeschichte nicht so bekannt sind. Fakt ist, dass die FDP heute nicht mehr ist als der politische Arm der Wirtschaftslobby, und damit vollkommen überflüssig. Diese braucht nämlich keine Partei, um ihre Interessen durchzusetzen.

Offenbar merkt auch die FDP nach den Erfahrungen in BaWü und Rheinland-Pfalz so langsam, dass man als Von-Unten-nach-Oben-Umverteilungspartei keine Wahlen gewinnt. Und nun geht das Meucheln los, was ich ja zugegebener Maßen mit einiger Genugtuung verfolge - nicht ohne mich darüber zu amüsieren, dass sich keiner so richtig traut sondern alle aus der FDP-Führungsetage nur abwarten, wie sich die anderen verhalten mögen. Anstatt dass einer den Dolch rauszieht, mischen alle eine Prise Gift ins Essen. Extrem feiger Verein. Aber lustig anzusehen, weil es spannend bleibt und unklar ist, wer noch alles Opfer des politischen Giftmordens wird.

Wird sich Westerwelle als Außenminister halten können? (Ich tippe auf "ja".) Wird Brüderle - bekannter Maßen ebenfalls ein Vertreter der Wirtschaftslobby-FDP - Wirtschaftsminister bleiben? (Ich tippe auf "nein"). Wird es Kollateralschäden geben, die weitere total unfähige Leute in der FDP (Dirk Niebel, Birgit Homburger) mit in den Abgrund reißen? (Auch hier ein "ja" als Tipp.)  :D
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 05 April 2011, 11:27:32
So verrückt es klingt: Wenn man sich den Rest ansieht, ist Rösler nur die logische Konsequenz für den Vorsitz und auch den Vizekanzler.
Von allen Spitzenpolitikern (oder jenen die es werden wollen) ist er rhetorisch am beschlagensten und hat ja nun auch Ministererfahrung in einem Ministerium, in dem man nun wirklich viel Gegenwind bekommt. Nun gut, er hat sich in den Wind gehängt und hatte deswegen ein nicht ganz so hartes Leben ebendort, aber Erfahrung als Minister ist ja schon 'was, ne? ;)
Dann kommt noch ein für einen Spitzenpolitiker sehr junges Alter hinzu, das lässt sich wunderbar als "frischer neuer jugendlicher Wind" verkaufen.

Ich bin ja mal gespannt, wann der Vorsitzende der Jungen Liberalen sich ganz oben einmischen wird. Sich den Medien zu zeigen beherrscht er jedenfalls bereits. ;)

Zitat
Fakt ist, dass die FDP heute nicht mehr ist als der politische Arm der Wirtschaftslobby, und damit vollkommen überflüssig. Diese braucht nämlich keine Partei, um ihre Interessen durchzusetzen.

Wenn du dich da mal nicht täuschst ...
Mal gesetzt den Fall, die Grünen etablieren sich tatsächlich auf 20+ Prozent. Da hat die Wirtschaftslobby eine nicht immer bequeme Partei vor der Nase, und das bedarf dann einer verbalen Opposition, damit der Bürger gesagt bekommt, warum die Grünen zum Regieren ungeeignet sind und so. Die CDU möchte den Grünen Türen öffnen um an der Macht zu bleiben, also wird sie eher weniger auf sie einkloppen. Bleibt also nur noch die FDP.
Just deswegen wird es auch immer Wähler geben, die die FDP wählen, um "ihr" Lager zu behalten. So gesehen bei der letzten Bundestagswahl, als jede Menge CDU-Wähler dann mal zu Gelb griffen, um eine große Koalition auf jeden Fall verhindert und die SPD aus dem Boot zu wissen.

Ich bin mir sicher, dass die FDP künftig ganz klar Opposition zu den Grünen betreibt, um den Wählern eine "Mondbenzinpreise und Ökosteuerbetrug" - Angst einzureden, falls die Grünen an die Macht kommen sollten.
In diversen Artikeln mit Kommentarfunktion wird schon fleißig dran gearbeitet ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: K-Ninchen am 05 April 2011, 22:02:12
So verrückt es klingt: Wenn man sich den Rest ansieht, ist Rösler nur die logische Konsequenz für den Vorsitz und auch den Vizekanzler.
Von allen Spitzenpolitikern (oder jenen die es werden wollen) ist er rhetorisch am beschlagensten und hat ja nun auch Ministererfahrung in einem Ministerium, in dem man nun wirklich viel Gegenwind bekommt.
Eigentlich ja ein toller Vorzeige-Typ für die FDP. ABER: Ich habe ihn noch in Erinnerung, als er in einem TV-Interview meiner Meinung nach völlig unsicher rüberkam, das komplette Gegenteil von Schlagfertig.
Ich glaube fast, er ist mit so einem Amt überfordert.

Und das Gesundheitsministerium... da scheint es ja anscheinend scheißegal zu sein, wer da sitzt, es wird so oder so immer schlimmer, bis uns der ganze Kram vielleicht mal komplett um die Ohren fliegt. Die Art, wie privates und gesetzliches Gesundheitssystem nebeneinander existieren kann man eigentlich niemanden mehr vermitteln, der entweder eine Ahnung von sozialer Gerechtigkeit oder auch nur von funktionierenden Systemen hat, aber das ist ein anderes Thema.

Ja schade, ich finde die Idee einer tatsächlich liberalen Partei wirklich sehr reizvoll, aber was da gerade abgeht ist wirklich nur noch traurig und doch sehr weit davon entfernt...
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 05 April 2011, 22:06:58
Ja schade, ich finde die Idee einer tatsächlich liberalen Partei wirklich sehr reizvoll, aber was da gerade abgeht ist wirklich nur noch traurig und doch sehr weit davon entfernt...
So geht mir das auch schon seit Jahren.
Die FDP versteht sich ja angeblich selbst als die Partei aller liberaler Strömungen. Aber irgendwie hab ich den Eindruck, daß sie nur noch die rechte Seite des Liberalismusses repräsentiert. Seit ca. 12 Jahren ist sie für mich damit auch nicht mehr wählbar.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: l3xi am 13 Mai 2011, 09:40:58
Mit Daniel Bahr haben wir jetzt einen neuen Gesundheitsminister, nachdem Rösler zum Wirtschaftsminister aufgestiegen ist (hat der Kerl überhaupt annähernd die Qualifikation für den Job?).

Daniel Bahr ist bereits 2005 äußerst negativ aufgefallen:
Zitat von: http://knol.google.com/k/klassismus-von-deutschen-politikern#2005
2005

    * Daniel Bahr (FDP):

            "In Deutschland bekommen die Falschen die Kinder. Es ist falsch, dass in diesem Land nur die sozial Schwachen die Kinder kriegen"

        Interview mit der BildZeitung. Würden mehr Akademiker Kinder bekommen, ständen wir auch in PISA besser da. Bahr fühlte sich aber falsch wiedergegeben. 2005 begann eine sozialeugenische Wende in der Familienpolitik. 2008 wurde das sozialkompensatorische Erziehungsgeld durch das einkommensbezogene Elterngeld ersetzt. Wohlhabende bekommen seither sechsmal höhere Transferleistungen für ihre Kleinkinder als Arbeistlose. Quelle: Tagesschau 24.01.2005
Dank des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrags ist die Tagesschausendung leider nicht mehr verfügbar. :(

Bahr reit sich leider nahtlos in die Reihe derer (Sarrazin & Co) ein, die munter rechtes Gedankengut rausposaunen dürfen ohne Konsequenzen bzw. dafür sogar noch belohnt werden...

Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 26 Mai 2011, 19:22:55
Neues Futter für colourize  ;D

FDP will Hintertürregelung für Atomausstieg (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,764969,00.html)

In den Kommentaren zu diesem Beitrag fasste jemand die Quintessenz dieses Beitrages wie folgt zusammen:

Zitat von: Ruhrpottjunge
Gibt es eigentlich einen Maximalgrad der Ekelhaftigkeit oder lautet der automatisch FDP?

Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.  ;D
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Lucas de Vil am 26 Mai 2011, 19:43:02
FDP will Hintertürregelung für Atomausstieg (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,764969,00.html)
Du meine Fresse...
Zitat
Parallel zum niedersächsischen Endlager Gorleben müssten "rückholbare Konzepte zum sicheren Verbleib hochradioaktiver Abfälle" in geologischen Formationen oder gesicherten baulichen Einrichtungen entwickelt werden.
Seit wann gibt es denn bitte aktive Atomendlager in Deutschland?

Richtig. Seit sie sich mit der Asse so verschätzt haben, gibt es keine Atomendlager in Deutschland.
Schon gar nicht in Gorleben.
Welch hanebüchener Schwachsinn. ::)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 26 Mai 2011, 20:57:48
Neues Futter für colourize  ;D

FDP will Hintertürregelung für Atomausstieg (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,764969,00.html)

In den Kommentaren zu diesem Beitrag fasste jemand die Quintessenz dieses Beitrages wie folgt zusammen:

Zitat von: Ruhrpottjunge
Gibt es eigentlich einen Maximalgrad der Ekelhaftigkeit oder lautet der automatisch FDP?

Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.  ;D
Ich stelle mir ernsthaft die Frage, ob es überhaupt noch lohnt, ein Wort über diese Partei zu verlieren. Seit einigen Monaten sieht das für mich eher nach nem politischen Selbstmord aus, der eigentlich keines weiteren Kommentars mehr bedarf. Wenn die so weitermachen werden bei der nächsten Wahl selbst die sicheren Stimmen von Grundeigentümern, Ärzten, Apothekern, Anwälten und Wirtschaftlobbyisten ausbleiben.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 26 Mai 2011, 21:21:48
Neues Futter für colourize  ;D

FDP will Hintertürregelung für Atomausstieg (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,764969,00.html)

In den Kommentaren zu diesem Beitrag fasste jemand die Quintessenz dieses Beitrages wie folgt zusammen:

Zitat von: Ruhrpottjunge
Gibt es eigentlich einen Maximalgrad der Ekelhaftigkeit oder lautet der automatisch FDP?

Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.  ;D
Ich stelle mir ernsthaft die Frage, ob es überhaupt noch lohnt, ein Wort über diese Partei zu verlieren. Seit einigen Monaten sieht das für mich eher nach nem politischen Selbstmord aus, der eigentlich keines weiteren Kommentars mehr bedarf. Wenn die so weitermachen werden bei der nächsten Wahl selbst die sicheren Stimmen von Grundeigentümern, Ärzten, Apothekern, Anwälten und Wirtschaftlobbyisten ausbleiben.

Da magst du recht haben.
Auch sehr schön:

FDP will Ölmultis Tankstellen wegnehmen (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,764971,00.html)

Soviel zu "sichere Stimmen" verlieren. Mit diesem Vorstoß der eher zu den Linken gepasst hätte arbeiten sie dran, sich unter 1% zu schrauben.  8)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 18 September 2011, 19:01:15
Ich muss diesen Thread angesichts der jüngsten Hochrechnungen aus Berlin nochmal bumpen. Das Allzeittief der FDP scheint offenbar nicht absehbar, denn dann müsste es ja irgendwann mal bergauf gehen. 8)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 18 September 2011, 19:10:34
Was haben die FDP und der HSV gemeinsam?
Beide schaffen keine 2 (Prozent-, bzw. Spiel-) Punkte.  8)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Julya am 18 September 2011, 19:13:24
Andere Parteien werden bei solch miesen Ergebnissen gar nicht mehr als 'Balken' aufgeführt. Die packt man in 'Sonstige'.  ::)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 18 September 2011, 19:15:36
Was haben die FDP und der HSV gemeinsam?
Beide schaffen keine 2 (Prozent-, bzw. Spiel-) Punkte.  8)
Genau. Und was der Unterschied von der FDP und nem Ü?
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: l3xi am 20 September 2011, 15:42:25
http://hedonist-international.org/?q=de/node/1122

Sehr sehr geil :D :D

Zitat
Als im Thomas-Dehler-Haus, der Bundeszentrale der FDP, um 18 Uhr die Prognose übertragen wird, bricht Jubel aus. Obwohl die FDP nur 1,8 % geholt hat und aus dem Abgeordnetenhaus fliegt wird das Ergebnis gefeiert, Konfetti fliegt in die Luft und Sprechchöre feiern das phänomenale Abschneiden der Freien Demokraten.

Etwa 50 Aktivisten der Hedonistischen Internationale, der Partei "Die Partei" und "eine unbenannte Gruppe der Kommunikationsguerilla" hatten sich in Abendgarderobe in die Wahlparty eingeschlichen, jede Menge Freibier getrunken und das Jahrhundert-Ergebnis frenetisch gefeiert.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Kallisti am 21 September 2011, 10:33:32



Ich stelle mir ernsthaft die Frage, ob es überhaupt noch lohnt, ein Wort über diese Partei zu verlieren. Seit einigen Monaten sieht das für mich eher nach nem politischen Selbstmord aus, der eigentlich keines weiteren Kommentars mehr bedarf. Wenn die so weitermachen werden bei der nächsten Wahl selbst die sicheren Stimmen von Grundeigentümern, Ärzten, Apothekern, Anwälten und Wirtschaftlobbyisten ausbleiben.


Eben. - Aber dann:


Ich muss diesen Thread angesichts der jüngsten Hochrechnungen aus Berlin nochmal bumpen. Das Allzeittief der FDP scheint offenbar nicht absehbar, denn dann müsste es ja irgendwann mal bergauf gehen. 8)




??



Was haben die FDP und der HSV gemeinsam?
Beide schaffen keine 2 (Prozent-, bzw. Spiel-) Punkte.  8)
Genau. Und was der Unterschied von der FDP und nem Ü?



Also ich bin politisch nicht gut informiert/gebildet. Und ich sympathisiere auch nicht mit der FDP (ganz sicher nicht), was ich nur hier nicht verstehe:

Warum man sich derart auf die FDP einschießt - immer wieder, immer noch? - Da gibt es doch gar nichts mehr zu sagen oder? Warum muss aber dennoch ständig darüber gewitzelt und "nachgetreten" werden - wo die doch sowieso längst am Boden liegen und das inzwischen jeder weiß (sogar ich)?!?

Und auf einmal (also: schon seit ner Weile ...) finden ALLE die FDP zum Belustigen - obwohl sie ja nicht erst seit "gestern" eben die FDP ist ...


Irgendwie is das doch öde und geschmacklos.

Warum, aus welchen Gründen beschäftigt man sich überhaupt noch mit der FDP: ? ? ?
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: t_g am 21 September 2011, 10:43:29
Warum, aus welchen Gründen beschäftigt man sich überhaupt noch mit der FDP: ? ? ?
zum Beispiel, weil sie immer noch den Außenminister stellt und auch immer noch als Koalitionspartner an der aktuellen Regierungsarbeit beteiligt ist?
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: sober am 21 September 2011, 10:57:57
Nur weil eine Partei seit so vielen Jahren ohne ernsthaftes Programm und mit reinem Populismus existiert, macht es das ja nicht besser. Und diese Farce von Partei stellt derzeit einen Außenminister, der in meinen Augen völlig ungeeignet für diesen Job ist, dafür aber sein Maul aufreisst, als wär er der König Deutschlands. Solch ein Mensch und seine Partei haben es verdient, öffentliche Kritik entgegengebracht zu bekommen.

Ich warte seit Jahren darauf, dass die Wahlergebnisse mal so richtig beschissen ausfallen und freue mich entsprecht doll über die Wahl in Berlin.
Ich mein, mal ganz ehrlich: Die damals mal "dritte große Partei" liegt derzeit sogar hinter der NPD in Berlin. Mal abgesehen davon, dass ich nicht denke, dass die NPD einen Balken haben muss, wär dieser bei der NPD richtiger gewesen, als bei der FDP, mit 0.2% weniger Stimmen.

Und ja, da bin ich gerne und mutwillig gehässig.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Kallisti am 21 September 2011, 11:07:26
Zitat
Und ja, da bin ich gerne und mutwillig gehässig.
(sober)

Ach so. Gut, dass das jetzt geklärt ist. 


Meine Güte - Westerwelles Tage (als Außenminister) sind gezählt.  Daran muss man sich nicht aufhängen bzw. das als (alleinige) Rechtfertigung (für die eigene trotzige Gehässigkeit?) heranziehen.


Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 21 September 2011, 13:16:03
Ich wünschte, sie wären bereits gezählt.

Leider hat er noch n paar Tage bis zur nächsten Bundestagswahl, in denen er unser Land weiter so richtig blöde dastehen lässt ... und ich grusle mich jetzt schon vor der Wahlkampfzeit. Wer weiß was dann international an Entscheidungen anstehen und diese dann deutschlandseitig aus wahlkampftaktischen Gründen anders abgestimmt werden als es der gesunde Menschenverstand gebieten würde.

Die Enthaltung bezüglich Libyen, rein aus wahlkampftaktischen Gründen, jedenfalls war politisch gesehen ein Totalausfall. Dass Westerwelle die Bündnispartner dann ausdrücklich lobte, macht es nicht besser.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 21 September 2011, 18:07:02
Wenn Leute wie Walter Scheel und andere, die an den Freiburger Thesen mitgearbeitet haben, sehen würde, wie die FDP heutzutage agiert und für was sie steht und stehen will, würden die im Grab rotieren :(
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 21 September 2011, 18:44:15
Zitat
Und ja, da bin ich gerne und mutwillig gehässig.
(sober)

Ach so. Gut, dass das jetzt geklärt ist. 


Meine Güte - Westerwelles Tage (als Außenminister) sind gezählt.  Daran muss man sich nicht aufhängen bzw. das als (alleinige) Rechtfertigung (für die eigene trotzige Gehässigkeit?) heranziehen.
Wenn Westerwelle, Niebel und Bahr denn in Demut vor den Kameras auf- bzw. von ihren feisten Ministerposten zurücktreten würden wär ja alles gut. Jedenfalls dann, wenn Brüderle auch noch geht. Und Die FDP-Spitze endlich mal auf vollumfänglich eingesteht, dass diese assoziale Lobbypolitik zum Wohle der Steuerhinterzieherelite unseres Bananenstaates nicht zum gesamtgesellschaftlichen Wohle gereicht und auch niemals von diesem blasierten Karriereverein namens FDP als "gut für alle" gedacht - sondern immer Elitenpolitik und Betrug am Wähler - war.
An diesem Tatbestand ändert auch eine politisch total isolierte Ministerin Schnarre nichts, die die Letzte in dem Laden zu sein scheint, die unterstützenswerte Positionen vertritt, aber aufgrund der erdrückenden Mehrheit der Finanzmarktlobbyisten nie wirklich den Kurs der Partei mitbestimmen konnte.

Solange diese schmierige Schnöselbande von Jungkarrieristen (Rösler, Bahr, Lindner) und Altlobbyisten (Niebel, Brüderle) aber weiter einen auf dicke Hose macht ist es meiner Meinung nach unerlässlich, diese Typen - einschließlich ihrer Wähler - auf allen möglichen Ebenen zu diskreditieren. Auf dass den FDP-Karrierefuzzis endlich klar wird, dass wir in diesem Land keinen parlamentarischen Arm der Immobilienhaie und Finanzjongleure benötigen und die Welt besser ohne sie wäre. Und den Wählern endlich klar werden möge, dass es ihre Pflicht ist diese widerwärtige Saubande mit einem Arschtritt aus allen Parlamenten zu jagen.

Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 21 September 2011, 18:44:51
Wenn Leute wie Walter Scheel und andere, die an den Freiburger Thesen mitgearbeitet haben, sehen würde, wie die FDP heutzutage agiert und für was sie steht und stehen will, würden die im Grab rotieren :(
Alter. Walter Scheel lebt noch!
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 21 September 2011, 20:39:08
Wenn Leute wie Walter Scheel und andere, die an den Freiburger Thesen mitgearbeitet haben, sehen würde, wie die FDP heutzutage agiert und für was sie steht und stehen will, würden die im Grab rotieren :(
Alter. Walter Scheel lebt noch!
Ups... da war ich meiner Zeit wohl etwas voraus...
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: sober am 22 September 2011, 08:57:28
Danke Kalisti, dass du scheinbar an allem vorbeigelesen hast, was ich geschrieben hab, um dich an diesen einem Satz festzuhalten! ^^
Wie immer halt. Tut mir leid, dass du so unter den 1.8% Leidest ;-)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: t_g am 22 September 2011, 10:50:27
Wenn Leute wie Walter Scheel und andere, die an den Freiburger Thesen mitgearbeitet haben, sehen würde, wie die FDP heutzutage agiert und für was sie steht und stehen will, würden die im Grab rotieren :(
Alter. Walter Scheel lebt noch!
das macht seine Grabrotation nur noch gruseliger. O.o
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: K-Ninchen am 23 September 2011, 01:48:20
Wenn Leute wie Walter Scheel und andere, die an den Freiburger Thesen mitgearbeitet haben, sehen würde, wie die FDP heutzutage agiert und für was sie steht und stehen will, würden die im Grab rotieren :(
Alter. Walter Scheel lebt noch!
das macht seine Grabrotation nur noch gruseliger. O.o
Scheiße und ich kann wieder mal mein Kopfkino nicht abschalten. Damals sagte mal jemand zu mir: "Nimm DU bloß nie Drogen wie LSD oder so!". In solchen Momenten weiß ich warum ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 06 Januar 2012, 13:17:28
2% noch für die FDP.... Man könnte ja schon fast Mitleid haben, wenn es außer Schnarre einen Grund dazu gäbe. Bin jedenfalls gespannt ob Brüderle nun putscht oder noch abwartet.

ARD-Deutschlandtrend (http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video1039514.html)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 06 Januar 2012, 13:34:01
Putschen wird, wenn, eher Kubicki. Er hat schließlich eine Wahl vor der Flinte, er hat derzeit das größte Interesse daran.
Für Brüderle kann die derzeitige Entwicklung doch nur recht sein. Er wurde zugunsten der "Jungen" halbwegs kaltgestellt, also reibt er sich jetzt die schmierigen Händchen, bis die sich alle selbst abgesägt haben, um sich dann als "Retter der Partei" hinzustellen.

Mir wäre es durchaus recht wenn er so lange wartet, bis die FDP nur noch unter "Sonstige" geführt wird.  8)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 06 Januar 2012, 14:05:48
Hm, Kubicki ist meinem Eindruck nach zu schwach aufgestellt. Hat er überhaupt Rederecht bei dem Dreikönigstreffen?
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 25 März 2012, 18:35:04
Lustig... irgendwie scheint dieser Thread nie an Aktualität zu verlieren. \o/

An dieser Stelle mal angemerkt, dass ich das Wahlergebnis im Saarland sehr begrüße.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: schwarze Katze am 25 März 2012, 20:43:54
Ob FDP in NRW es unter einem Prozent schafft?

Wäre ausgesprochen witzig ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: K-Ninchen am 26 März 2012, 02:45:23
Ich hol schon mal die Trost-Lakritze für Rösler...
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Black Ronin am 26 März 2012, 12:54:07
1,3 Prozent! Wow !! ::) ;D
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: schwarze Katze am 26 März 2012, 13:32:27
1,3 Prozent! Wow !! ::) ;D

Als Abi-Durchschnitt sieht 1,3 toll aus.

aber als Wahlergebnis..naja (Schadensfreude ist auch Freude) ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: RaoulDuke am 26 März 2012, 13:33:14
Wann hört wohl die Berichterstattung über die FDP auf? Über die Partei Bibeltreuer Christen (PBC) oder die Deutsche Biertrinker Union (DBU) berichtet ja auch keiner.

Und was ist eigentlich mit der APPD passiert? *clicker* Ah, da sind sie ja noch. Beruhigend.

---

Nein mal im Ernst: Die Piraten werden immer mehr das, was die FDP gerne gewesen wäre (und sogar hätte sein können, wenn sie nicht der Klientelpolitik verfallen wäre).
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 26 März 2012, 15:07:34
Ob FDP in NRW es unter einem Prozent schafft?

Wäre ausgesprochen witzig ;)

Unter 0,5 Prozent wären vor allem finanziell "interessant"! Denn dann gibt's keine Wahlkampferstattung mehr. Keine 85 Cent mehr pro Wählerstimme.

Wobei ... welche Wählerstimme?  ;D
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 26 März 2012, 17:04:21
Wann hört wohl die Berichterstattung über die FDP auf?
Vermutlich sobald sie weder im Bundestag noch in einem Landesparlament über 2 Legislaturperioden vertreten war.

Ich hoffe ja einfach mal, daß dieser Einbruch der FDP für alle Parteien ein Zeichen setzt, daß sich Wähler eben immer weniger verarschen lassen. Die Abstrafung durch den Wähler hätte ich mir schon bei der Kohl'schen Spendenaffäre für die CDU gewünscht. Wenn die nur in 1-2 Landesparlamente nicht mehr reingekommen wäre, wäre denen das eine Lektion gewesen.
Nun, der Wähler ist eben erst ein paar Jahre später auf den Trichter gekommen und es trifft die FDP. Es trifft sie übrigens genau dafür, daß sie das gemacht haben, was sie im Wahlkampf angekündigt haben.
Mal schauen, wie lange es dauert, bis sie merken, daß sie nicht aufgrund ihres Programmes gewählt worden, weil das eh keiner gelesen hat.
Wenn es soweit ist, daß die Wähler eine Partei wirklich wählen, weil sie deren Programm diesmal am besten finden und sie nicht wählen, weil sie das schon immer so gemacht haben, dann ist die Demokratie echt erwachsen geworden.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: nightnurse am 27 März 2012, 19:14:39
Projekt 1,8 erfolgreich am Start  \o/

Äh...
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 27 März 2012, 23:59:38
Es trifft sie übrigens genau dafür, daß sie das gemacht haben, was sie im Wahlkampf angekündigt haben.
OK, den Überwachungsstaatsphantasien von CDU und SPD haben Sie vorübergehend Einhalt gebieten können, aber mehr Netto vom Brutto? Niedrigere Steuersätze? Weniger Bürokratie? Subventionsabbau? Senkung der Energiesteuern?

Nicht viel von gemerkt...  ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 28 März 2012, 00:07:31
Es trifft sie übrigens genau dafür, daß sie das gemacht haben, was sie im Wahlkampf angekündigt haben.
OK, den Überwachungsstaatsphantasien von CDU und SPD haben Sie vorübergehend Einhalt gebieten können, aber mehr Netto vom Brutto? Niedrigere Steuersätze? Weniger Bürokratie? Subventionsabbau? Senkung der Energiesteuern?

Nicht viel von gemerkt...  ;)

Schöne Zusammenfassung dessen, weswegen die FDP nun untergeht :)
Es stellt sich doch so dar: Sie wurde zur letzten Bundestagswahl so klar präferiert von vielen Wählern, weil jene sich zur Mehrheit sagten "ok, wir finden die CDU besser als die SPD, aber die CDU geht uns zu weit, also wählen wir die FDP, damit sie der CDU auf die Finger hauen kann."

Nachdem dies aber halt einfach mal nicht passiert ist, sind auch die Stammwähler der FDP enttäuscht: Wenn im Wahlkampf "mehr Netto vom Brutto" und "Steuern runter!" skandiert wird muss man sich nicht wundern, wenn der Wähler sie abstraft, nachdem beides nicht passiert ist, sondern sogar das genaue Gegenteil.

Interessant allerdings ist, dass die CDU (die Atomfrage mal ausgenommen) bislang alle ihrer Wahlversprechen eingelöst hat!
Frau Merkel hat letztes Jahr -ich finde, zu Recht- dann auch mal drauf hingewiesen dass sie sich über die Empörung der Bevölkerung sehr wundern würde, schließlich hätten sie doch alles, was sie im Wahlkampf ankündigten, auch gemacht.
Da merkt man dann, wie viele CDU-Wähler ganz offensichtlich vom Wahlprogramm keine Ahnung hatten ;)

(nicht, dass es bei den SPD-, Grünen-, Whatever-Wählern viel anders wäre  ;D )
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: nightnurse am 28 März 2012, 10:25:05
Ich habe in den vergangenen Jahren einige ganz erstaunliche Gründe gehört, warum Menschen, die genau das Gegenteil typischer FDP-Klientel sind, diese Partei gewählt haben - und die waren nicht annähernd so reflektiert, wie Messie da grade unterstellt. Seitdem habe ich noch mehr Zweifel am mündigen Wahlvolk als ich ohnehin schon hatte...
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 28 März 2012, 15:45:12
Klar, die "hab schon immer FDP gewählt, mach ich auch weiter" - Nummer gibt's natürlich auch, ebenso die "da steht 'Freie Demokraten, ich bin für frei", Leute, bis hin zu "blau-gelb mag ich" - Ansicht hatte ich auch schon gehört.
Die Wege, eine Partei zu wählen, sind unergründlich ...
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: K-Ninchen am 29 März 2012, 00:37:46
Das Problem ist ja: Egal wen man wählt, am Ende kommt immer ganz viel Scheiße bei raus. JA, das ist sehr pauschal, aber das ist halt das Ergebnis meiner Beobachtungen der letzten Jahre.
Das, was manche Parteien weniger an Scheiße produzieren als andere, bewegt sich im unteren, einstelligen Prozentbereich.
Mal sehen, was die Piraten so bieten...
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: CubistVowel am 30 März 2012, 10:07:22
"Ein merkwürdiges Land..." (http://narf-archive.com/dp/9ceb96656e9b4140f432f480f80d31eecf797bd3.jpg)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: schwarze Katze am 30 März 2012, 10:21:07
Das Schlimmste ist, dass diese 1,2%-Partei über die Schicksal von "Schlecker" - Frauen entscheiden dürfte.

Jetzt gibt es kein Transfergesellschaft und viele Betroffene rutschen mit ihrem Mini-Arbeitslosengeld I direkt ins HARTZ IV
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 30 März 2012, 10:27:54
Das Schlimmste ist, dass diese 1,2%-Partei über die Schicksal von "Schlecker" - Frauen entscheiden dürfte.

Jetzt gibt es kein Transfergesellschaft und viele Betroffene rutschen mit ihrem Mini-Arbeitslosengeld I direkt ins HARTZ IV
Hmm... für die vielen individuellen Schicksale sicher sehr unschön.

Dennoch bin ich hier zum ersten mal seit 1998 (Schnarre verhinderte den "Großen Lauschangriff") einer Meinung mit der FDP. 8)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: schwarze Katze am 30 März 2012, 10:36:08
Hmm... für die vielen individuellen Schicksale sicher sehr unschön.

Dennoch bin ich hier zum ersten mal seit 1998 (Schnarre verhinderte den "Großen Lauschangriff") einer Meinung mit der FDP. 8)

Warum?

Die HARTZ IV-Bezug den Betroffenen kommt dem Steuerzahler auch teuer zu stehen.

Und bei all den Klagen den Gekündigten (die definitiv kommen werden) wird es noch schwerer, einen Käufer für "Schlecker" zu finden

Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Kallisti am 30 März 2012, 10:44:37
"Ein merkwürdiges Land..." (http://narf-archive.com/dp/9ceb96656e9b4140f432f480f80d31eecf797bd3.jpg)

 :D
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 30 März 2012, 11:10:06
Hmm... für die vielen individuellen Schicksale sicher sehr unschön.

Dennoch bin ich hier zum ersten mal seit 1998 (Schnarre verhinderte den "Großen Lauschangriff") einer Meinung mit der FDP. 8)

Warum?

Die HARTZ IV-Bezug den Betroffenen kommt dem Steuerzahler auch teuer zu stehen.

Und bei all den Klagen den Gekündigten (die definitiv kommen werden) wird es noch schwerer, einen Käufer für "Schlecker" zu finden
1. ) Ich habe den Eindruck, dass der Grund für die Schlecker-Insolvenz (anders als bei anderen Großunternehmen, bei denen der Staat eingesprungen ist) ziemlich eindeutig auf eine Veränderung des Marktes zurückzuführen ist, die Schlecker schlichtweg verschlafen hat. Inzwischen ist der Kuchen neu verteilt (Budni, Rossmann, dm). Das würde sich auch bei einem Verkauf von Schlecker nicht ändern. Das Unternehmen hat keine Zukunft, egal ob mit oder ohne Klagewelle der gekündigten Mitarbeiterinnen.

2.) Der (medial immer dick inszenierbare) Rettungsakt des "sorgenden Staates" hat große Nachteile: er kostet den Steuerzahler viel Geld (durch die Transaktionskosten, Mieten etc. deutlich mehr als HartzIV für die arbeitslosen Mitarbeiterinnen) und ist marktwirtschaftlich ungerecht, da er wettbewerbsverzerrend ist und somit indirekt die besser wirtschaftenden Konkurrenten von Schlecker benachteiligt. Ich kann das Einspringen des Staates dann noch verstehen, wenn es um eine fünfstellige Zahl von Mitarbeitern an einem Standort - und damit um die Zukunft einer ganzen Region - geht (Beispiel Opel-Werk). Nicht aber wenn die Mitarbeiter über die ganze Republik verteilt sind. Für die einzelnen Orte mit Schlecker-Filialen sind jeweils ein paar Arbeitslose mehr oder weniger völlig wumpe.

3.) Ich bin der Überzeugung, dass Schlecker auch pleite gegangen ist, weil seit Jahren die dortigen ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in der Kritik standen. Ich finde, dass es auch eine Signalwirkung hat, wenn ein Schweineunternehmen wie Schlecker dafür vom Konsumenten abgewatscht wird. Die Mitarbeiterinnen, die unter miesesten Arbeitsbedingungen ein Einkommen erwirtschaftet haben das nur unwesentlich über Hartz-Niveau lag, verlieren mit ihrer Arbeit vor allem das sinnstiftende Element der Arbeitswelt. Das ist für die individuellen Schicksale tragisch. Aber: in das frei werdende Ladenlokal wird IRGENDEIN anderer Laden einziehen. Bis auf wenige, wirklich total beschissene Standorte, stehen Ladenflächen ja nicht auf eine unbestimmte Zukunft leer. In diesem neuen Laden werden dann andere Leute einen Job finden. Und vielleicht sogar mehr als die EINE Mitarbeiterin pro Schlecker-Filiale, die über die gesamte Zeit wo sie den Laden aufhalten musste noch nicht mal auf Klo gehen durfte.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: CubistVowel am 30 März 2012, 11:24:42
3.) Ich bin der Überzeugung, dass Schlecker auch pleite gegangen ist, weil seit Jahren die dortigen ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in der Kritik standen. Ich finde, dass es auch eine Signalwirkung hat, wenn ein Schweineunternehmen wie Schlecker dafür vom Konsumenten abgewatscht wird. Die Mitarbeiterinnen, die unter miesesten Arbeitsbedingungen ein Einkommen erwirtschaftet haben das nur unwesentlich über Hartz-Niveau lag, verlieren mit ihrer Arbeit vor allem das sinnstiftende Element der Arbeitswelt. Das ist für die individuellen Schicksale tragisch. Aber: in das frei werdende Ladenlokal wird IRGENDEIN anderer Laden einziehen. Bis auf wenige, wirklich total beschissene Standorte, stehen Ladenflächen ja nicht auf eine unbestimmte Zukunft leer. In diesem neuen Laden werden dann andere Leute einen Job finden. Und vielleicht sogar mehr als die EINE Mitarbeiterin pro Schlecker-Filiale, die über die gesamte Zeit wo sie den Laden aufhalten musste noch nicht mal auf Klo gehen durfte.

Die miesen Arbeitsbedingungen bei Schlecker kann ich übrigens auch aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich habe dort mal ein paar Monate (zum Glück nur) gejobbt. Als nicht mal angelernte Aushilfskraft (eigentlich sollte ich nur die Regale füllen) war ich dort manchmal stundenlang allein mit Ware, Kunden und Kasse. Ein WC gab es nicht (wir sollten eine Toilette in einem anderen Laden in ca. 500 m Entfernung nutzen), Telefon auch nicht - nur eine Verbindung in die Schlecker-Zentrale.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: schwarze Katze am 30 März 2012, 11:58:43
3.) Ich bin der Überzeugung, dass Schlecker auch pleite gegangen ist, weil seit Jahren die dortigen ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in der Kritik standen. Ich finde, dass es auch eine Signalwirkung hat, wenn ein Schweineunternehmen wie Schlecker dafür vom Konsumenten abgewatscht wird. Die Mitarbeiterinnen, die unter miesesten Arbeitsbedingungen ein Einkommen erwirtschaftet haben das nur unwesentlich über Hartz-Niveau lag, verlieren mit ihrer Arbeit vor allem das sinnstiftende Element der Arbeitswelt. Das ist für die individuellen Schicksale tragisch. Aber: in das frei werdende Ladenlokal wird IRGENDEIN anderer Laden einziehen. Bis auf wenige, wirklich total beschissene Standorte, stehen Ladenflächen ja nicht auf eine unbestimmte Zukunft leer. In diesem neuen Laden werden dann andere Leute einen Job finden. Und vielleicht sogar mehr als die EINE Mitarbeiterin pro Schlecker-Filiale, die über die gesamte Zeit wo sie den Laden aufhalten musste noch nicht mal auf Klo gehen durfte.

Die miesen Arbeitsbedingungen bei Schlecker kann ich übrigens auch aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich habe dort mal ein paar Monate (zum Glück nur) gejobbt. Als nicht mal angelernte Aushilfskraft (eigentlich sollte ich nur die Regale füllen) war ich dort manchmal stundenlang allein mit Ware, Kunden und Kasse. Ein WC gab es nicht (wir sollten eine Toilette in einem anderen Laden in ca. 500 m Entfernung nutzen), Telefon auch nicht - nur eine Verbindung in die Schlecker-Zentrale.

Es stimmt ja alles und ich hätte keinen Tag unter solchen Bedienungen gearbeitet.

Aber: die mesitens ungelernte alleinerziehnde und nicht sonderlich gebildete Mitarbeiterin haben nach der Schlecker-Pleite kaum eine Chance, was besseres zu finden.
Viele werden als Packerinnen oder Komissioniererinnen bei einem Sklavenhändler landen
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 30 März 2012, 12:03:42
3.) Ich bin der Überzeugung, dass Schlecker auch pleite gegangen ist, weil seit Jahren die dortigen ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in der Kritik standen. Ich finde, dass es auch eine Signalwirkung hat, wenn ein Schweineunternehmen wie Schlecker dafür vom Konsumenten abgewatscht wird. Die Mitarbeiterinnen, die unter miesesten Arbeitsbedingungen ein Einkommen erwirtschaftet haben das nur unwesentlich über Hartz-Niveau lag, verlieren mit ihrer Arbeit vor allem das sinnstiftende Element der Arbeitswelt. Das ist für die individuellen Schicksale tragisch. Aber: in das frei werdende Ladenlokal wird IRGENDEIN anderer Laden einziehen. Bis auf wenige, wirklich total beschissene Standorte, stehen Ladenflächen ja nicht auf eine unbestimmte Zukunft leer. In diesem neuen Laden werden dann andere Leute einen Job finden. Und vielleicht sogar mehr als die EINE Mitarbeiterin pro Schlecker-Filiale, die über die gesamte Zeit wo sie den Laden aufhalten musste noch nicht mal auf Klo gehen durfte.

Die miesen Arbeitsbedingungen bei Schlecker kann ich übrigens auch aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich habe dort mal ein paar Monate (zum Glück nur) gejobbt. Als nicht mal angelernte Aushilfskraft (eigentlich sollte ich nur die Regale füllen) war ich dort manchmal stundenlang allein mit Ware, Kunden und Kasse. Ein WC gab es nicht (wir sollten eine Toilette in einem anderen Laden in ca. 500 m Entfernung nutzen), Telefon auch nicht - nur eine Verbindung in die Schlecker-Zentrale.

Es stimmt ja alles und ich hätte keinen Tag unter solchen Bedienungen gearbeitet.

Aber: die mesitens ungelernte alleinerziehnde und nicht sonderlich gebildete Mitarbeiterin haben nach der Schlecker-Pleite kaum eine Chance, was besseres zu finden.
Viele werden als Packerinnen oder Komissioniererinnen bei einem Sklavenhändler landen
Ja, aber das ist doch kein Grund, einen Scheissjob in einem Schweineunternehmen zu subventionieren, oder?

Dann lieber BGE einführen. Das ist wenigstens ehrlicher. Für ungelernte und wenig flexible Leute gibts nun mal immer weniger Jobs.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 30 März 2012, 16:27:42
Also, so wie ich das verstanden hatte, ging es mit der Transfergesellschaft lediglich darum, den Laden noch einmal 6 Monate lang künstlich am Leben zu erhalten, damit die Mitarbeiter noch genug Zeit haben für die Arbeitssuche.

Wenn es wirklich so sein sollte wie ich es verstanden habe, dann halte ich das Veto der FDP für eine Frechheit.
Denn: Natürlich kostet es mehr Geld als HartzIV. Deutlich mehr. Aber angesichts dessen, dass andernorts wirklich riesige Summen quasi sofort ausgeschüttet wurden an beispielsweise "notleidende Banken", Hoteliers, Griechenland, etc. pp., kann ich die Wut der Bürger schon sehr gut verstehen: Da werden (ehemalige) Mitarbeiter, die ja auch noch von ihrem Arbeitgeber beschissen behandelt wurden, vom Staat einfach alleine gelassen, und das auch noch mit der (durch die Blume) Begründung "dafür geben wir kein Geld aus, die kriegen auch so noch einen Job".

Die Geldseite ist schon Frechheit genug. Die Begründung aber dass der Arbeitsmarkt ja gut aufgestellt wäre und die Leute da ja ohnehin schnell einen Job finden würden, vor allem die lässt mich die Haare zu Berge stehen. Wie kann man so etwas überhaupt denken, geschweige denn auch noch sagen? Welchen Arbeitsmarkt meint der überhaupt? Auf jeden Fall wohl weniger jenen für Ü50-Damen mitten auf dem Land.

Es entlarvt nur umso mehr die Realitätsferne dieser Partei.
Meine Meinung.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: l3xi am 30 März 2012, 16:53:01
Aber angesichts dessen, dass andernorts wirklich riesige Summen quasi sofort ausgeschüttet wurden an beispielsweise "notleidende Banken", Hoteliers, Griechenland, etc. pp.,
Griechenland darfst du da getrost streichen. Die hierzulande - warum auch immer - so "gehassten" Griechen sehen von den achso tollen Euro-Rettungsfondzahlungen nämlich nur einen minimalen Bruchteil. Der Rest fließt direkt wieder zurück an die Kreditgeber in Form von Zinszahlungen - also westeuropäische Banken und Privatanleger. Wird in den einschlägigen Medien gern unter den Tisch fallen gelassen. Ist auch logisch, da man damit weniger Stimmung machen kann. ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: CubistVowel am 30 März 2012, 18:27:35
Denn: Natürlich kostet es mehr Geld als HartzIV. Deutlich mehr.

Laut diesem Artikel (http://www.nachdenkseiten.de/?p=12729) von Jens Berger ist das Gegenteil der Fall. Wenn es eine Transfergesellschaft gegeben hätte, flösse Geld direkt aus der Insolvenzmasse an die Angestellten, der Staat übernähme lediglich eine Bürgschaft. Ohne Transfergesellschaft bezahlt der Staat, die Sozialkassen werden deutlich belastet - und das nicht nur für die 11.750 bereits Gekündigten, denn

"Durch die Blockade der FDP ist die Wahrscheinlichkeit eines Konkurses gestiegen. Für die öffentlichen Kassen ist dies ein sehr schlechtes Geschäft. Wenn man nun das Risiko hinzuaddiert, dass durch die Blockade auch noch der bislang intakte Teil der Schlecker-Gruppe mit seinen 13.250 Mitarbeiter die Pforten schließen muss, ist bereits klar, dass die Starrköpfigkeit der FDP die Sozialsysteme sehr teuer zu stehen kommt. Freuen können sich darüber vor allem die übrigen Gläubiger, vor allem Banken, deren Anteil an der Insolvenzmasse durch die FDP-Blockade merklich gestiegen ist. Die FDP bleibt also auch hier ihrem Motto treu, die Interessen der Finanzwirtschaft über die Interessen der Bevölkerung und auch über die Interessen des Staatshaushaltes zu stellen."
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 30 März 2012, 18:40:29
Denn: Natürlich kostet es mehr Geld als HartzIV. Deutlich mehr.

Laut diesem Artikel (http://www.nachdenkseiten.de/?p=12729) von Jens Berger ist das Gegenteil der Fall. Wenn es eine Transfergesellschaft gegeben hätte, flösse Geld direkt aus der Insolvenzmasse an die Angestellten. Ohne Transfergesellschaft bezahlt der Staat - und das nicht nur für die 11.750 bereits Gekündigten, denn

"Durch die Blockade der FDP ist die Wahrscheinlichkeit eines Konkurses gestiegen. Für die öffentlichen Kassen ist dies ein sehr schlechtes Geschäft. Wenn man nun das Risiko hinzuaddiert, dass durch die Blockade auch noch der bislang intakte Teil der Schlecker-Gruppe mit seinen 13.250 Mitarbeiter die Pforten schließen muss, ist bereits klar, dass die Starrköpfigkeit der FDP die Sozialsysteme sehr teuer zu stehen kommt. Freuen können sich darüber vor allem die übrigen Gläubiger, vor allem Banken, deren Anteil an der Insolvenzmasse durch die FDP-Blockade merklich gestiegen ist. Die FDP bleibt also auch hier ihrem Motto treu, die Interessen der Finanzwirtschaft über die Interessen der Bevölkerung und auch über die Interessen des Staatshaushaltes zu stellen."

Oha. Da war ich dann wohl doch noch nicht vollständig informiert ...

Unter diesem Gesichtspunkt kann man nur noch hoffen, dass die FDP niemals, niemals wieder ein Bein auf den Boden bringt. Dass sie selbst in ihrem Untergang noch nichts draus gelernt hat und weiterhin den Banken die Taschen füllt, dieses Mal auch noch direkt auf dem Rücken von Menschen, das lässt tief blicken.
Die 1,8% sind wohl ausnahmslos Banker ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 30 März 2012, 19:19:52
Komisch, als ich mal arbeitslos geworden, haben die Schlecker-Mitarbeiterinnen auch keine Auffanggesellschaft für mich gegründet - aber ich soll denen jetzt eine zahlen?

Ach so, geht ja gegen die FDP, in dem Falle ist natürlich selbst dümmlichste Demagogie gerechtfertigt.

Also dann: Fröhlich weitergehetzt ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 30 März 2012, 19:21:18
Komisch, als ich mal arbeitslos geworden, haben die Schlecker-Mitarbeiterinnen auch keine Auffanggesellschaft für mich gegründet - aber ich soll denen jetzt eine zahlen?

Ach so, geht ja gegen die FDP, na dann ist natürlich selbst dümmlichste Demagogie gerechtfertigt.

Also dann: Fröhlich weitergehetzt ;)
Man lese weiter oben. Es scheint hier durchaus unterschiedliche Positionen zu dieser Frage zu geben.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 30 März 2012, 19:34:23
Man lese weiter oben. Es scheint hier durchaus unterschiedliche Positionen zu dieser Frage zu geben.
Es handelt sich um nichts als ein billiges Wahlkampfmanöver diverser Parteibonzen, die - wie üblich - beabsichtigen, sich mit dem Geld anderer Leute als soziale Wohltäter zu gerieren. Wie schwer kann es bitte schön sein, diese heuchlerische Schmierenkomödie der üblichen Betroffenheitsinszenierer und -simulanten zu durchschauen?
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 30 März 2012, 19:37:58
Man lese weiter oben. Es scheint hier durchaus unterschiedliche Positionen zu dieser Frage zu geben.
Es handelt sich um nichts als ein billiges Wahlkampfmanöver diverser Parteibonzen, die - wie üblich - beabsichtigen, sich mit dem Geld anderer Leute als soziale Wohltäter zu gerieren. Wie schwer kann es bitte schön sein, diese heuchlerische Schmierenkomödie der üblichen Betroffenheitsinszenierer und -simulanten zu durchschauen?
Ja, siehe dazu auch meinen Punkt 2 weiter oben.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 30 März 2012, 19:38:14
Komisch, als ich mal arbeitslos geworden, haben die Schlecker-Mitarbeiterinnen auch keine Auffanggesellschaft für mich gegründet - aber ich soll denen jetzt eine zahlen?

Ach so, geht ja gegen die FDP, in dem Falle ist natürlich selbst dümmlichste Demagogie gerechtfertigt.

Also dann: Fröhlich weitergehetzt ;)

Ganz ehrlich? Ich finde, dass das Konzept, staatlicherseits jedes Mal bei einer Firmenpleite ab einer bestimmten Größe (über 50 oder 100 Mitarbeitern, wenn's zu wenig Mitarbeiter sind, wäre der Verwaltungsaufwand hierfür irgendwann unverhältnismäßig ...) eine Transfergesellschaft für ein halbes Jahr zu gründen, schon längst hätte umgesetzt werden sollen!
Das ist jedenfalls sinnvoller als zahllose Kurse, die den Arbeitslosen wieder für den Arbeitsmarkt fitter machen sollen. Eine bessere Möglichkeit, jemanden schnell wieder in Arbeit zu kriegen, gibt es doch kaum.

Insofern wird da umgekehrt der Schuh draus: Nicht diese "plötzliche" Transfergesellschaft in Sachen Schlecker ist die Frechheit, sondern die Tatsache, dass man da bei zahllosen anderen Firmenpleiten nicht vorher schon dran gedacht hat.

Das Argument "warum einer Firma helfen, die sich selbst in die Grütze geritten hat" ist auch nicht wirklich eines: Erstens wird das Gros der Gelder ja aus der Konkursmasse bestritten, zweitens betrifft dies die einfachen Arbeiter - die dafür nun wirklich nur sehr selten die Schuld an der Pleite tragen.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 30 März 2012, 19:40:35
Es stimmt ja alles und ich hätte keinen Tag unter solchen Bedienungen gearbeitet.
Ich vermute da wird, ähnlich wie bei Foxconn/Apple, masslos übertrieben, damit die Story stimmt und man einen besseren auflagensteigenden Aufreisser hat.

Die Dame des Schleckers bei mir um die Ecke hat(te) jedenfalls mit Sicherheit null Stress und schiebt 'ne echt gechillte ruhige Kugel.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 30 März 2012, 19:41:37
Es stimmt ja alles und ich hätte keinen Tag unter solchen Bedienungen gearbeitet.
Ich vermute da wird, ähnlich wie bei Foxconn/Apple, masslos übertrieben, damit die Story stimmt und man einen besseren auflagensteigenden Aufreisser hat.

Die Dame des Schleckers bei mir um die Ecke hat(te) jedenfalls mit Sicherheit null Stress und schiebt 'ne echt gechillte ruhige Kugel.

Ruhige Kugel hin oder her ... nicht aufs Klo zu dürfen, weil man alleine im Laden ist, geht gar nicht.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: nightnurse am 30 März 2012, 19:42:33
Und als Telefon nur ne Standleitung zur Regionalzentrale, ohne 112 und 110, auch nicht.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 30 März 2012, 19:48:19
Messie, es ist egal ob man ungelernte Mitt-50er die in einem Provinznest in Dunkeldeutschland in einer Schleckerfiliale beschäftigt waren und dort aus (individuell vielleicht verständlichen Gründen) nicht wegziehen können oder wollen, ein halbes Jahr bei einem subventionierten Schweineunternehmen weitermalochen lässt, sie in "Weiterqualifizierungskurse" in die nächste Provinzstadt schickt, oder sich sofort damit abfindet dass für diese Leute an diesem Standort ein geeigneter Job nicht wiederkommen wird.

Die einzige Lösung ist: HartzIV auf ein erträgliches Maß rauf, man nenne es dann BGE oder wie auch immer, und dann ist Ruhe in der Rappelkiste. Das Problem des ökonomischen Strukturwandels ist staatlicherseits nicht zu lösen. Aus einer ungelernten Schleckermitarbeiterin in Güstrow wird nie im Leben eine flexible Fachkraft für Molecular Life Sciences, Luftfahrttechnik, Medienwirtschaft oder das IT-Business.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 30 März 2012, 20:01:21
Die einzige Lösung ist: HartzIV auf ein erträgliches Maß rauf, man nenne es dann BGE oder wie auch immer, und dann ist Ruhe in der Rappelkiste. Das Problem des ökonomischen Strukturwandels ist staatlicherseits nicht zu lösen. Aus einer ungelernten Schleckermitarbeiterin in Güstrow wird nie im Leben eine flexible Fachkraft für Molecular Life Sciences, Luftfahrttechnik, Medienwirtschaft oder das IT-Business.

Schön, dass du deine politische Ansicht des BGE so vehement vertretest. In diesem Zusammenhang bin ich aber nicht deiner Meinung, da ich da die andere Alternative zum BGE sehe: Jene, dass Menschen Mitte fünfzig so auftreten sollten, dass sie auch mit stolzer Brust sagen können "ja, ich bin noch nicht zu alt für den Arbeitsmarkt!".
Das Hauptproblem der benannten Damen ist doch momentan, dass sie überhaupt nicht wissen, wie es mit ihnen weitergeht. Es würde mich nicht wundern, wenn viele sich seit 30 Jahren nicht mal mehr beworben haben, wenn überhaupt! Sie wissen nicht was sie können, was eine Arbeitskraft wert ist, auf die man sich verlassen kann. Sie ahnen nicht einmal, dass eine Arbeitsmoral, die sagt "ich war bei Schlecker und habe selbst dort überlebt", Hoffnung bringen kann.

Das derzeitige System ist genau deswegen so widersinnig: Man bekommt erst Unterstützung per Bildungsgutscheinen, wenn man mindestens ein Jahr (ok, für Kleines "nur" 3 Monate) arbeitslos ist. Das bedeutet, wenn der Zug eigentlich schon längst abgefahren ist für ältere Arbeitnehmer.
Ich sehe da eine deutlich höhere Chance, wenn sie dieses halbe Jahr haben und damit Zeit gewonnen (!) wird für ihre Arbeitssuche. Nicht etwa Zeit verloren, wie es Herr Rösler formuliert hat.

Mal ganz davon abgesehen, dass die Meinung "mit BGE wäre alles besser" den Schlecker-Mitarbeitern genau jetzt eben einfach mal rein gar nichts bringt! Selbst wenn es das beste Konzept der Welt wäre, sie benötigen jetzt Lösungen, und nicht in 10 Jahren, wenn es vielleicht eingeführt werden würde.
Jene der Transfergesellschaft ist da, meine Meinung, gar nicht schlecht, und auf jeden Fall deutlich besser als eine sofortige Kündigung der betroffenen Mitarbeiter.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 30 März 2012, 22:32:19
Meine Mutter arbeitet (noch) bei Schlecker. Es ist weder wahr, daß man nicht aufs Klo darf noch daß es da kein Telefon gibt, mit dem man Notrufe absetzen könnte; man ist auch immer mindestens zu zweit im Laden (vielleicht sehen Kunden die zweite Person im Lager, Büro oder Pausenraum vielleicht nur nicht?).
Sie ist gelernte Einzelhandelskauffrau und sagt, daß der Stundenlohn über dem branchenüblichen Durchschnitt liegt.
Irgendwie wird in Bezug auf Schlecker sehr viel auf alte Geschichten aus längst vergangenen Tagen rumgeritten.

Ob sie mit Ende 50 jetzt noch wieder einen Job findet, ist fraglich.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: nightnurse am 30 März 2012, 22:40:43
Wenn das Geschichten aus vergangenen Tagen sind, dann hat es sie aber immerhin gegeben?
Wenn Schlecker die Arbeitsbedingungen hinterher verbessert hat...haben sie dafür wohl nur wenig Publicity bekommen, das ist schade.
Nebenbei gab es aber noch diese, wie hießen die, "Schlecker regional" oder so, wo alle Mitarbeitenden gekündigt wurden und dann zu niedrigeren Löhnen in ner Tochtergesellschaft wieder anfangen durften. Das war äußerst unfein. Da half dann auch der Leitungswechsel nicht mehr für´s Image.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: K-Ninchen am 31 März 2012, 01:47:39
Die Schlecker-Kinder sollten den Laden ja weiterführen. Aber das hat ja anscheinend nicht geklappt...

Hier ein Interview mit dem Schlecker-Sohn Lars Schlecker, recht aktuell:
http://www.youtube.com/watch?v=KIO0xWgfNG4
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: CubistVowel am 31 März 2012, 09:22:38
Ach so, geht ja gegen die FDP, in dem Falle ist natürlich selbst dümmlichste Demagogie gerechtfertigt.

Ist das so? ;D ;D

Ich sehe daran, dass du so gar keine Ahnung hast, was eine Transfergesellschaft leisten kann. Sie kann z. B. die Arbeitsagenturen entlasten, den Mitarbeitern mehr Zeit geben, bevor sie in ALG I oder II fallen, um sich weiter zu bilden und sich aus einem Arbeitsverhältnis heraus zu bewerben, und bewirkt eine ununterbrochene Entgelt- und SV-Zahlung. Sie kann für Steuerzahler und Sozialkassen völlig kostenneutral arbeiten, und das Transferkurzarbeitergeld entspricht ungefähr dem ALG. Auch für die insolventen Betriebe hat sie Vorteile: sofortige Entlastung von allen Entgeltzahlungen und das ohne die sonst üblichen Kündigungsschutzklagen; oft machen etwaige Investoren ihren Einsatz von so einer Gesellschaft abhängig, weil so die Personal(abbau)kosten kalkulierbar bleiben und sie sich später/nach der Abwicklung aus dem Personal die Besten zur Wiedereinstellung aussuchen können.

Aber ein Satz wie
Komisch, als ich mal arbeitslos geworden, haben die Schlecker-Mitarbeiterinnen auch keine Auffanggesellschaft für mich gegründet - aber ich soll denen jetzt eine zahlen?
sagt ja eh schon alles und steht ohne Kommentar am besten für sich selbst...^^


Wenn das Geschichten aus vergangenen Tagen sind, dann hat es sie aber immerhin gegeben?

Ist wirklich schon 'ne Weile her...^^
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 31 März 2012, 09:55:36
Achja, @colourize nochmal: Ich kann mir denken dass dir meine Worte "fit für den Arbeitsmarkt" wie Hohn vorkommen dürften. Ich denke aber, dass Menschen sehr wohl auch eine Identität durchs Arbeiten erlangt haben, die ins Bodenlose durch Arbeitslosigkeit kippen würde. Im Prinzip ist Arbeiten bei einem Ausbeuter nicht nur ein Signal für "ich arbeite hier weil ich nichts anderes kriege, weil ich muss", sondern auch eins für "ich arbeite lieber als zuhause zu sitzen, egal wie schlimm die Bedingungen sind". Das ist eine Einstellung die du persönlich nicht teilen magst, ich indes kann sie schon nachvollziehen.

Cubists Anmerkungen kann ich mich deswegen vollumfänglich anschließen: Eine Transfergesellschaft ist sinnvoll, weil sie jenen, die diese Einstellung haben aber keine Ahnung haben wie's bewerben, andere Stellen für sie finden, etc. pp. geht, eine Perspektive bieten. Eine die sie beim Amt nicht hätten, weil das nämlich einfach mal 3 Monate lang die Füße stillhält und sie auf dem Trockenen sitzen lässt - und damit ihnen drei Monate lang Zeit gibt, endgültig aufzugeben.

Das Unwort des Jahres ist für mich jedenfalls jetzt schon das Wort "Anschlussverwendung". Das klingt menschenverachtend, gefühllos.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: schwarze Katze am 31 März 2012, 10:11:52
Cubists Anmerkungen kann ich mich deswegen vollumfänglich anschließen: Eine Transfergesellschaft ist sinnvoll, weil sie jenen, die diese Einstellung haben aber keine Ahnung haben wie's bewerben, andere Stellen für sie finden, etc. pp. geht, eine Perspektive bieten. Eine die sie beim Amt nicht hätten, weil das nämlich einfach mal 3 Monate lang die Füße stillhält und sie auf dem Trockenen sitzen lässt - und damit ihnen drei Monate lang Zeit gibt, endgültig aufzugeben.

Das ist es, landen sie in Arbeitslosengeld I, haben sie eventuell noch Glück, sofort eine Fortbildung zu bekommen, landen sie aber sofort bei HARTZ IV, werden sie entweder links liegen gelassen oder in sinnlosen Massnahmen verwahrt
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 31 März 2012, 12:40:53
Wenn das Geschichten aus vergangenen Tagen sind, dann hat es sie aber immerhin gegeben?
Ist wirklich schon 'ne Weile her...^^
Diese Weile umfaßt Jahrzehnte, um das mal klarzustellen. Es handelt sich dabei um Probleme der 70er und 80er Jahre afaik.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: CubistVowel am 31 März 2012, 13:12:35
Wenn das Geschichten aus vergangenen Tagen sind, dann hat es sie aber immerhin gegeben?
Ist wirklich schon 'ne Weile her...^^
Diese Weile umfaßt Jahrzehnte, um das mal klarzustellen. Es handelt sich dabei um Probleme der 70er und 80er Jahre afaik.

Mitte bis Ende 90er, genauer gesagt. Habe gerade einen Stapel alter Lohnabrechnungen weggeworfen...
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 31 März 2012, 13:18:40
Wenn das Geschichten aus vergangenen Tagen sind, dann hat es sie aber immerhin gegeben?
Ist wirklich schon 'ne Weile her...^^
Diese Weile umfaßt Jahrzehnte, um das mal klarzustellen. Es handelt sich dabei um Probleme der 70er und 80er Jahre afaik.

Also, die Nummer mit den Entlassungen und den Wiedereinstellungen für weniger Gehalt über eine Zeitarbeit ist nicht soo lange her. Gerade mal zwei Jahre: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/schlecker106.html
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: CubistVowel am 31 März 2012, 13:40:23
Wenn das Geschichten aus vergangenen Tagen sind, dann hat es sie aber immerhin gegeben?
Ist wirklich schon 'ne Weile her...^^
Diese Weile umfaßt Jahrzehnte, um das mal klarzustellen. Es handelt sich dabei um Probleme der 70er und 80er Jahre afaik.

Also, die Nummer mit den Entlassungen und den Wiedereinstellungen für weniger Gehalt über eine Zeitarbeit ist nicht soo lange her. Gerade mal zwei Jahre: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/schlecker106.html

Das und außerdem: Laut Wiki (http://de.wikipedia.org/wiki/Schlecker) wurden Anton und Christa Schlecker 1998 zu je 10 Monaten auf Bewährung und einer Million Euro Strafe verurteilt, "weil den Schlecker-Beschäftigten vorgetäuscht worden war, sie würden nach Tarif bezahlt werden. Tatsächlich lagen die Löhne niedriger, was das Gericht als Betrug wertete." Ganz so lapidar lassen sich Einwände gegen Schlecker nicht wegwischen. Ich nehme aber an, dass es auch bessere Filialen gab als die zwei oder drei, in denen ich abwechselnd eingesetzt wurde.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 31 März 2012, 14:26:35
Ich sehe daran, dass du so gar keine Ahnung hast, was eine Transfergesellschaft leisten kann. Sie kann z. B. die Arbeitsagenturen entlasten, den Mitarbeitern mehr Zeit geben, bevor sie in ALG I oder II fallen, um sich weiter zu bilden und sich aus einem Arbeitsverhältnis heraus zu bewerben, und bewirkt eine ununterbrochene Entgelt- und SV-Zahlung. Sie kann für Steuerzahler und Sozialkassen völlig kostenneutral arbeiten, und das Transferkurzarbeitergeld entspricht ungefähr dem ALG. Auch für die insolventen Betriebe hat sie Vorteile: sofortige Entlastung von allen Entgeltzahlungen und das ohne die sonst üblichen Kündigungsschutzklagen; oft machen etwaige Investoren ihren Einsatz von so einer Gesellschaft abhängig, weil so die Personal(abbau)kosten kalkulierbar bleiben und sie sich später/nach der Abwicklung aus dem Personal die Besten zur Wiedereinstellung aussuchen können.
Ja, super Idee. Die Unternehmen, die vernünftig gewirtschaftet haben und in der Lage waren Resourcen effizienter einzusetzen um Kunden attraktive, preiswerte Waren anbieten zu können, werden gegenüber dem Unternehmen, dessen Geschäftsmodell auf dem Markt gescheitert ist, benachteiligt, da der Nachfolger den Vorteil hat, sich die besten Mitarbeiter herauspicken zu können, während solide wirtschaftende Unternehmen unzählige Auflagen hinsichtlich der Beschäftigung von Mitarbeitern zu erfüllen haben.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 31 März 2012, 14:28:47
Es geht ja immer noch um die Frage "warum soll der Staat eine Firma retten, die sich selbst in die Grütze gebracht hat?"

Dazu kann ich nur sagen: Eine Transfergesellschaft ist keine Rettung, sondern lediglich ein sanfter Übergang in die Arbeitslosigkeit. Entlassen werden zahlreiche Arbeitnehmer nach einem halben Jahr ja trotzdem.
Zweitens wird sie ja durch die Konkursmasse hauptfinanziert. Das bedeutet, dass nicht die Firma selbst davon profitiert (das wäre wirklich widersinnig), sondern die Arbeitnehmer selbst statt der Gläubiger, die so natürlich weniger Geld ausgeschüttet bekommen, zu gut Deutsch: Die Banken.

Wie CubistVowel schon gemutmaßt hat: Die FDP stimmte vermutlich nur deswegen nicht zu, weil sie sich ihrer eigenen Klientel - den Banken - immer noch verpflichtet fühlt und keineswegs, um den Mitarbeitern damit zu helfen.
Das sagt, finde ich, aber alleine schon dieses fürchterliche Wort "Anschlussverwendung" aus. Das ist so kalt, dass sich beinahe schon Vergleiche zu Godwins anbieten würden.
Aber nur beinahe. ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 31 März 2012, 15:00:52
Cubists Anmerkungen kann ich mich deswegen vollumfänglich anschließen: Eine Transfergesellschaft ist sinnvoll, weil sie jenen, die diese Einstellung haben aber keine Ahnung haben wie's bewerben, andere Stellen für sie finden, etc. pp. geht, eine Perspektive bieten. Eine die sie beim Amt nicht hätten, weil das nämlich einfach mal 3 Monate lang die Füße stillhält und sie auf dem Trockenen sitzen lässt - und damit ihnen drei Monate lang Zeit gibt, endgültig aufzugeben.

Das ist es, landen sie in Arbeitslosengeld I, haben sie eventuell noch Glück, sofort eine Fortbildung zu bekommen, landen sie aber sofort bei HARTZ IV, werden sie entweder links liegen gelassen oder in sinnlosen Massnahmen verwahrt
Also erstmal sind die Betroffenen ja nun in unserem wohlbehüteten Wohlfahrtsstaat nun wahrlich nicht dem Hungertod oder gar der Obdachlosigkeit ausgesetzt. Und da es ja bei Schlecker angeblich total unerträglich gewesen sein muss, wenn man den Beiträgen einzelner Personen hier Glauben schenken darf, muss es für die meisten Mitarbeiter ja geradezu eine Erlösung sein, nicht mehr in diesem Laden zu arbeiten. Wobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.

Zum anderen kam die Pleite von Schlecker ja nun wahrlich nicht aus heiterem Himmel, und Mitarbeitern wird dies ja nun noch klarer gewesen sein als unbeteiligten Beobachtern. Man hatte also nun wahrlich genug Zeit, sich auf eine etwaige Entlassung vorzubereiten.

Desweiteren finde ich das Menschenbild, das hier von vielen impliziert wird, zutiefst erschreckend. Zur Freiheit gehört auch die Verantwortung für das eigene Leben. Was hat denn die Schlecker-Mitarbeiter Zeit Ihres Lebens daran gehindert sich fortzubilden, Geld anzusparen, nach alternativen Jobs Ausschau zu halten? Das klingt hier fast so, als wären die alle geistig behindert und/oder psychisch gestört und bräuchten Monate in einer Auffanggesellschaft, um die herzbrechende Tragödie der Entlassung bei Schlecker seelisch zu überwinden und zu lernen, einen Lebenslauf bzw. ein Bewerbungsanschreiben zu verfassen. Ja wo leben wir denn? Müssen Menschen wirklich von der Wiege bis zu Bahre fortwährend staatlich gepampert und bemuttert werden? Ist es wirklich zu viel verlangt, von erwachsenen Menschen zu erwarten, dass sie Ihr Leben selber in die Hand nehmen?

Desweiteren würde eine Auffanggesellschaft auch noch einen unfassbaren bürokratischen Moloch nach sich ziehen, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass die Betroffenen auf's ganze Land verteilt sind. Sollen die jetzt alle Ihre eigenen Betreuer mitsamt Büro erhalten oder zentral zusammengekarrt werden? Und wenn das alles so kostenneutral wäre, wie hier einige suggerieren: Warum bedarf es dann einer staatlichen Bürgschaft?

Mitnichten sind auch die Arbeitnehmer bessere Menschen als die Gläubiger - schliesslich hat das Kapital der Gläubiger die Schaffung der entsprechenden Arbeitsplätze überhaupt erst ermöglicht. Es wäre ein Milchmädchenrechnung zu behaupten, eine entsprechende Änderung der Gesetzeslage hätte unterm Strich einen positiven Effekt, die entsprechenden Verluste würden bei zukünftigen Kapitalgeschäften (also der Kreditvergabe an Unternehmen) mit eingespeist werden, was eine entsprechende Anzahl an Unternehmen und Arbeitsplätzen dann aufgrund Kapitalmangels gar nicht erst entstehen lassen würde.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: CubistVowel am 31 März 2012, 15:09:28
Ich sehe daran, dass du so gar keine Ahnung hast, was eine Transfergesellschaft leisten kann. Sie kann z. B. die Arbeitsagenturen entlasten, den Mitarbeitern mehr Zeit geben, bevor sie in ALG I oder II fallen, um sich weiter zu bilden und sich aus einem Arbeitsverhältnis heraus zu bewerben, und bewirkt eine ununterbrochene Entgelt- und SV-Zahlung. Sie kann für Steuerzahler und Sozialkassen völlig kostenneutral arbeiten, und das Transferkurzarbeitergeld entspricht ungefähr dem ALG. Auch für die insolventen Betriebe hat sie Vorteile: sofortige Entlastung von allen Entgeltzahlungen und das ohne die sonst üblichen Kündigungsschutzklagen; oft machen etwaige Investoren ihren Einsatz von so einer Gesellschaft abhängig, weil so die Personal(abbau)kosten kalkulierbar bleiben und sie sich später/nach der Abwicklung aus dem Personal die Besten zur Wiedereinstellung aussuchen können.
Ja, super Idee. Die Unternehmen, die vernünftig gewirtschaftet haben und in der Lage waren Resourcen effizienter einzusetzen um Kunden attraktive, preiswerte Waren anbieten zu können, werden gegenüber dem Unternehmen, dessen Geschäftsmodell auf dem Markt gescheitert ist, benachteiligt, da der Nachfolger den Vorteil hat, sich die besten Mitarbeiter herauspicken zu können, während solide wirtschaftende Unternehmen unzählige Auflagen hinsichtlich der Beschäftigung von Mitarbeitern zu erfüllen haben.

Du bringst da ein paar ganz wesentliche Punkte völlig durcheinander:
1. Ich habe im obigen Text nur einige Vorteile genannt, die eine Transfergesellschaft ganz allgemein auszeichnen - und das aus jeweils verschiedener Sicht: der Angestellten, des insolventen Betriebes, der eventuellen Investoren.
2. Nirgends habe ich geschrieben, dass ich selbst die Umgehung arbeitsrechtlicher Gesetze (wie hier: den Bestandschutz) gutheiße. Es handelt sich, wie bereits geschrieben, um einen Vorteil für Investoren und nicht für Arbeitnehmer oder Mitbewerber.
3. Nirgends habe ich für die Rettung der jetzigen Form des Schlecker-Unternehmens plädiert, wenn ich mich auch eher auf der Seite der Befürworter der Transfergesellschaft sehe; aber das wegen der Angestellten, nicht, um ein Unternehmen, dessen Geschäftsform auf Ausbeutung beruht, zu retten.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 31 März 2012, 15:14:38
[...] ein Unternehmen, dessen Geschäftsform auf Ausbeutung beruht, zu retten.
Erklär bitte mal, inwiefern die Geschäftsform des Unternehmens auf Ausbeutung beruht. Werden die Mitarbeiter dort festgekettet, gefoltert, erpresst oder ähnliches?
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 31 März 2012, 15:20:15
Zitat
Wobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.

Empathie ist nicht so deine Stärke, ne? ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: CubistVowel am 31 März 2012, 15:30:44
[...] ein Unternehmen, dessen Geschäftsform auf Ausbeutung beruht, zu retten.
Erklär bitte mal, inwiefern die Geschäftsform des Unternehmens auf Ausbeutung beruht. Werden die Mitarbeiter dort festgekettet, gefoltert, erpresst oder ähnliches?

Ich denk mal, Unternehmern, die wegen Betrugs an ihren Mitarbeitern zu Freiheitsstrafen auf Bewährung und Geldstrafen rechtskräftig verurteilt wurden, oder die ihre Verkäuferinnen nur entlassen, um sie dann über eine selbstgegründete Verleihfirma zum halben Gehalt wieder einzustellen, darf man durchaus Ausbeutung vorwerfen. Vielleicht sieht auch einfach der Arbeitsmarkt nicht ganz so toll aus, wie uns Herr Rösler und Frau Merkel weismachen wollen, und die Angestellten arbeiten lieber bei Schlecker als gar nicht, gelle?^^

Zitat
Wobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.

Empathie ist nicht so deine Stärke, ne? ;)

Du sagst es... ;D
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 31 März 2012, 15:35:14
Zitat
Wobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.

Empathie ist nicht so deine Stärke, ne? ;)
Du meinst ich hätte schreiben sollen, dass Menschen in Deutschland in übelster raubtierkapitalistischer Manier ausgebeutet werden, indem sie komplett auf Kosten anderer leben? Und dass diese alle wehrlose Opfer des Neoliberalismus (Neoliberalismus mit 50% offizieller Staatsquote und ca. 70-80% realen Steuern und Abgaben, lol) sind? ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 31 März 2012, 15:45:02
Zitat
Wobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.

Empathie ist nicht so deine Stärke, ne? ;)
Du meinst ich hätte schreiben sollen, dass Menschen in Deutschland in übelster raubtierkapitalistischer Manier ausgebeutet werden, indem sie komplett auf Kosten anderer leben? Und dass diese alle wehrlose Opfer des Neoliberalismus (Neoliberalismus mit 50% offizieller Staatsquote und ca. 70-80% realen Steuern und Abgaben, lol) sind? ;)

Nö, dass es sich ab und zu mal lohnt sich in die genannten Personen mal hineinzuversetzen und drüber nachzudenken, warum sie so handeln, wie sie handeln. ;)

Ein paar Denkanstöße:

1. Anfang/Mitte 50 -> andere Generation - eine, die häufig dazu erzogen wurde dass Arbeitslosigkeit das Schlimmste aller Übel ist und man diese unter allen Umständen vermeiden sollte.
Wenn das mal drinsteckt, dann ergeben sich eben solche Situationen, dass Menschen für viel zu wenig Geld viel zu viel arbeiten, weil ihre Angst vor Arbeitslosigkeit so groß ist, dass selbst das für sie das kleinere Übel ist.

2. Verantwortungsgefühl: Auch das ist in dieser Generation "in". Die Mentalität, sich "vor Arbeit zu drücken" ist eine, die erst mit der Generation danach aufkam. Sich vor Arbeit zu drücken ist für diese Menschen schlicht unvorstellbar!

Für dich ja vielleicht nicht, wer weiß das schon  8)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 31 März 2012, 16:00:13
Zitat
Wobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.

Empathie ist nicht so deine Stärke, ne? ;)
Du meinst ich hätte schreiben sollen, dass Menschen in Deutschland in übelster raubtierkapitalistischer Manier ausgebeutet werden, indem sie komplett auf Kosten anderer leben? Und dass diese alle wehrlose Opfer des Neoliberalismus (Neoliberalismus mit 50% offizieller Staatsquote und ca. 70-80% realen Steuern und Abgaben, lol) sind? ;)

Nö, dass es sich ab und zu mal lohnt sich in die genannten Personen mal hineinzuversetzen und drüber nachzudenken, warum sie so handeln, wie sie handeln. ;)

Ein paar Denkanstöße:

1. Anfang/Mitte 50 -> andere Generation - eine, die häufig dazu erzogen wurde dass Arbeitslosigkeit das Schlimmste aller Übel ist und man diese unter allen Umständen vermeiden sollte.
Wenn das mal drinsteckt, dann ergeben sich eben solche Situationen, dass Menschen für viel zu wenig Geld viel zu viel arbeiten, weil ihre Angst vor Arbeitslosigkeit so groß ist, dass selbst das für sie das kleinere Übel ist.

2. Verantwortungsgefühl: Auch das ist in dieser Generation "in". Die Mentalität, sich "vor Arbeit zu drücken" ist eine, die erst mit der Generation danach aufkam. Sich vor Arbeit zu drücken ist für diese Menschen schlicht unvorstellbar!

Für dich ja vielleicht nicht, wer weiß das schon  8)
Also mit anderen Worten: Ältere Menschen (wir reden hier anscheinend von 50-jährigen) sind für ihr Leben nicht selbst verantwortlich und gehören von daher zusätzlich zu den ohnehin schon relativ üppigen Sozialleistungen nochmal zusätzlich bemuttert?

Und für ihr Leben sind sie nicht selber verantwortlich, sind auch ohnehin aufgrund ihrer Sozialisation nicht in der Lage Verantwortung für ihr eigenes Leben zu tragen, haben aber gleichzeitig ein tief sitzendes Verantwortungsgefühl? Häh?

Und sorry, ich weiss zwar nicht, was die Lady beim Schlecker bei mir um die Ecke konkret verdient, aber "für viel zu wenig Geld viel zu viel arbeiten" tut sie mit Sicherheit nicht. Zumal der Wert von Arbeit ohnehin rein subjektiv ist und im Falle von Schlecker wohl offensichtlich die Gesamtbilanz von ausgegebenem Geld und geleisteter Arbeit nicht im grünen Bereich lag, denn sonst wäre der Laden schliesslich nicht pleite.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 31 März 2012, 16:06:26
Zitat
Zumal der Wert von Arbeit ohnehin rein subjektiv ist und im Falle von Schlecker wohl offensichtlich die Gesamtbilanz von ausgegebenem Geld und geleisteter Arbeit nicht im grünen Bereich lag, denn sonst wäre der Laden schliesslich nicht pleite.

Du hast's wohl immer noch nicht begriffen, ja? Der Laden macht pleite, weil keine Kunden mehr in diesen gingen. Soweit, so einfach.
Gearbeitet haben die Damen aber ja trotzdem. Sie mussten die gesamte Zeit, die der Laden offen hat, anwesend und verfügbar sein.
Und wenn du "den ganzen Tag Däumchen drehen müssen weil keine Kunden kommen" als "nicht arbeiten" gleichsetzt - du, ich sage dir, ich habe es mal erlebt, auf Arbeit nichts zu tun zu haben. Danach war ich regelmäßiger fertiger, als wenn ich den ganzen Tag durchmalocht hätte. Das, Langeweile auf Arbeit weil man nicht weg kann, als "nicht arbeiten" ansehen, das lässt tief blicken.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 31 März 2012, 16:12:23
Zitat
Zumal der Wert von Arbeit ohnehin rein subjektiv ist und im Falle von Schlecker wohl offensichtlich die Gesamtbilanz von ausgegebenem Geld und geleisteter Arbeit nicht im grünen Bereich lag, denn sonst wäre der Laden schliesslich nicht pleite.

Du hast's wohl immer noch nicht begriffen, ja? Der Laden macht pleite, weil keine Kunden mehr in diesen gingen. Soweit, so einfach.
Gearbeitet haben die Damen aber ja trotzdem. Sie mussten die gesamte Zeit, die der Laden offen hat, anwesend und verfügbar sein.
Und wenn du "den ganzen Tag Däumchen drehen müssen weil keine Kunden kommen" als "nicht arbeiten" gleichsetzt - du, ich sage dir, ich habe es mal erlebt, auf Arbeit nichts zu tun zu haben. Danach war ich regelmäßiger fertiger, als wenn ich den ganzen Tag durchmalocht hätte. Das, Langeweile auf Arbeit weil man nicht weg kann, als "nicht arbeiten" ansehen, das lässt tief blicken.
Nö, habe ich nicht geschrieben. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass Deine Behauptung, die hätten für viel zu wenig Geld viel zu viel gearbeitet, lediglich eine subjektive Meinung ist. Welche Kaufkraft hätte man im gleichen Job vor 100 Jahren gehabt bzw. in anderen Ländern heutzutage? Die Schlecker-Verkäuferin ist nicht Opfer sondern Nutzniesserin des Produktivitätszuwachses, für den sich die freie Marktwirtschaft verantwortlich zeichnet.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Kallisti am 31 März 2012, 17:19:11

Also erstmal sind die Betroffenen ja nun in unserem wohlbehüteten Wohlfahrtsstaat nun wahrlich nicht dem Hungertod oder gar der Obdachlosigkeit ausgesetzt. Und da es ja bei Schlecker angeblich total unerträglich gewesen sein muss, wenn man den Beiträgen einzelner Personen hier Glauben schenken darf, muss es für die meisten Mitarbeiter ja geradezu eine Erlösung sein, nicht mehr in diesem Laden zu arbeiten. Wobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.

Zum anderen kam die Pleite von Schlecker ja nun wahrlich nicht aus heiterem Himmel, und Mitarbeitern wird dies ja nun noch klarer gewesen sein als unbeteiligten Beobachtern. Man hatte also nun wahrlich genug Zeit, sich auf eine etwaige Entlassung vorzubereiten.

Desweiteren finde ich das Menschenbild, das hier von vielen impliziert wird, zutiefst erschreckend. Zur Freiheit gehört auch die Verantwortung für das eigene Leben. Was hat denn die Schlecker-Mitarbeiter Zeit Ihres Lebens daran gehindert sich fortzubilden, Geld anzusparen, nach alternativen Jobs Ausschau zu halten? Das klingt hier fast so, als wären die alle geistig behindert und/oder psychisch gestört und bräuchten Monate in einer Auffanggesellschaft, um die herzbrechende Tragödie der Entlassung bei Schlecker seelisch zu überwinden und zu lernen, einen Lebenslauf bzw. ein Bewerbungsanschreiben zu verfassen. Ja wo leben wir denn? Müssen Menschen wirklich von der Wiege bis zu Bahre fortwährend staatlich gepampert und bemuttert werden? Ist es wirklich zu viel verlangt, von erwachsenen Menschen zu erwarten, dass sie Ihr Leben selber in die Hand nehmen?


Was nun - sollten die Leute in beschissenen Jobs verharren oder Verantwortung für sich und ihre Situation tragen und statt den Scheissjob weiterzumachen sich lieber arbeitslos melden? Was ja auch so einfach geht - selbst darf man den Job nicht kündigen und wenn man gekündigt wird, gibt´s Sperrzeiten etc.

Fortbildungen und alternative Jobs - ah ja. Und welche "Alternativen" haben solche Beschäftigten deiner Ansicht nach? ??

Und wovon zahlen die Leute mit so geringem Einkommen Fortbildungen, das sie von demselben geringen Einkommen auch noch ansparen sollen? Und wer stellt sie - in solchen Ausbeuter-Unternehmen für Fortbildung von der Arbeit frei?

Und ist es deiner Auffassung nach also keine Ausbeutung, Leute für (zu) wenig Kohle unter miserablen Arbeitsbedingungen zu "beschäftigen"? Vor allem ihre Not zum eigenen Vorteil auszunutzen - eben weil diese Leute anderswo kaum, jedenfalls nicht besser unterkommen (würden), man darum weiß und sie eben deshalb ausbeuten kann bzw. ausbeutet?

Ja, wenn es hierzulande eher möglich wäre, sich unter Beweis zu stellen und wirklich Fortbildung und Qualifizierung (auch und gerade in fortgeschrittenem Alter und auch bei fehlender oder geringer "Basisqualifikation") gefördert, statt behindert würde,  also je nach Tätigkeit einfach auch ohne Nachweis diverser spezieller Scheine Menschen ihr Können und ihre Lernfähigkeit unter Beweis stellen könnten (wie das offenbar in anderen europäischen Ländern so möglich und der Fall ist - hab ich mir sagen lassen - Niederlande, Frankreich?), dann dürfte man auch die Menschen hierzulande in die Pflicht der eigenen Verantwortung nehmen.

Sind aber die Umstände, Gegebenheiten dermaßen arbeitnehmerunfreundlich (tolles Wort, ne?), kann das Verantwortunggewäsch-Druckmittel getrost als Heuchelei betrachtet werden. Insbesondere aus dem Munde solcher Leute, die bessere Bedinungen hatten, in anderen Verhältnissen leben und arbeiten können und sich dennoch anmaßen über "schlechter Gestellte" urteilen, sie verurteilen zu dürfen, sich über deren Lebens- und Arbeitsverhältnisse ein Urteil überhaupt nur zu erlauben - mit welcher (moralischen) Legitimation? Auf Basis welchen Wissens? ?? Oder gar: Erfahrung (eigener)? ??


Ja, wo leben wird denn? Ist es wirklich zu viel verlangt, erwachsenen Menschen faire Arbeitsverhältnisse angedeihen zu lassen, zu ermöglichen, in/mit/durch welche(n) sie überhaupt erst in die Lage versetzt werden, selbstverantwortlich zu handeln bzw. arbeiten, Erwerbseinkommen erzielen zu können?


 :-*





Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: banquo am 31 März 2012, 19:09:34
ich frage mich ja gerade, wie viele Firmen das geschätzte Forenmitglied inverted so zur Zeit leitet? *fragend guck*
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: CubistVowel am 31 März 2012, 19:55:50
ich frage mich ja gerade, wie viele Firmen das geschätzte Forenmitglied inverted so zur Zeit leitet? *fragend guck*

Müssen Unmengen sein. Die alle (noch) mit diesem ekelhaften Zeugs... äh,...Arbeitsrecht, den fiesen Grund- und Menschenrechten und den noch widerwärtigeren Sozialabgaben belastet sind, die der böse böse Staat doch wirklich nur zur Gängelung der Unternehmer erfunden hat und aufrecht erhält. Aber bald wird er seinen Konzern nach Indien verlegen, wo man seine Angestellten noch standesgemäß festketten, foltern und erpressen darf. Abschaffen den Sozialscheiß, und jeder nur noch gegen jeden! :)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: CubistVowel am 31 März 2012, 20:12:18
Und hier mal schön (und ontopic) weitergehetzt! (http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1608418/heute-show-vom-3003.2012) 8)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 31 März 2012, 22:05:05
Und wovon zahlen die Leute mit so geringem Einkommen Fortbildungen, das sie von demselben geringen Einkommen auch noch ansparen sollen? Und wer stellt sie - in solchen Ausbeuter-Unternehmen für Fortbildung von der Arbeit frei?

Und ist es deiner Auffassung nach also keine Ausbeutung, Leute für (zu) wenig Kohle unter miserablen Arbeitsbedingungen zu "beschäftigen"? Vor allem ihre Not zum eigenen Vorteil auszunutzen - eben weil diese Leute anderswo kaum, jedenfalls nicht besser unterkommen (würden), man darum weiß und sie eben deshalb ausbeuten kann bzw. ausbeutet?
2200 Euro brutto (+ Weihnachts- und Urlaubsgeld) sind für dich also "(zu) wenig Kohle) (auf die herbeiphantasierten miserablen Arbeitsbedingungen möchte ich gar nicht näher eingehen), ja sogar Ausbeutung bei Kassiererinnen in einem Drogeriemarkt, äh "Ausbeuterunternehmen"?

Was wäre denn deiner Meinung nach angemessen? Ingenieursgehalt?
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: nightnurse am 31 März 2012, 22:22:07
Dir ist es vielleicht nicht aufgefallen, aber einige von Kallistis Fragen hätten auch und gerade unabhängig von der Schlecker-Problematik beantwortet zu werden verdient gehabt.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Kallisti am 31 März 2012, 22:32:52
Zitat
Die Schlecker-Beschäftigten haben schon öfter für Schlagzeilen gesorgt. Zum Beispiel als sie vor mehr als zehn Jahren den Kaufmann Anton Schlecker in die Knie und zu einem Tarifvertrag zwangen. Filiale für Filiale haben sie seitdem organisiert, Betriebsräte gegründet und zuletzt im vergangenen Jahr die hauseigene Leiharbeitsfirma ausgehebelt. Nur wenige Monate konnte Anton Schlecker die Löhne seiner Beschäftigten über Leiharbeitsverträge drücken, teils um bis zu 50 Prozent. Jahrelang hat sich der einstige Drogeriekönig zuletzt allein durch Missmanagement und fehlende Investitionen ausgezeichnet. Nun stehen die Schlecker-Frauen wieder bereit, um aus der Pleite Schleckers erneut einen Erfolg zu machen: Sie kämpfen um ihre Arbeitsplätze.

http://www.verdi.de/themen/arbeit

(Hervorhebungen sind meine.)

Das ist keine Ausbeutung?

Und das auf der Grundlage, wissend, dass die unqualifizierten (überwiegend dort:) Frauen wenig bis keine (passablen) Alternativen haben (anderen, besseren Job zu finden)! - Das ist keine Ausbeutung, nein?


Zitat
Schon jetzt sind sich die Markenexperten einig: Wer immer die schwäbische Kette oder Teile von ihr weiterführt, ist gut beraten, dass nicht unter dem Namen Schlecker zu tun. Zwar sei Schlecker eines der bekanntesten Handelsunternehmen Deutschlands, sagt Manfred Hunkemöller, Geschäftsführer des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH). Der Ruf der Kette sei aber schwer belastet. „Die Diskussionen um Dumpinglöhne und Mitarbeiterschikanen bleiben beim Kunden in Erinnerung“, so Hunkemöller.

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/zukunft-der-drogeriekette-der-zerfall-der-marke-schlecker/6243710.html


Zitat
Drogeriekette will keine Überstunden mehr bezahlen. Betriebsrat stoppt Vorstoß mit Eilverfahren vor Arbeitsgericht Berlin

Der Versuch der Drogeriekette Schlecker, ihren Beschäftigten ab Juni keine Überstunden mehr zu bezahlen, sondern diese statt dessen auf Arbeitszeitkonten gutzuschreiben, ist vorerst gescheitert. Das Arbeitsgericht Berlin verfügte am Mittwoch im Eilverfahren die Unterlassung der Maßnahme. Dies gilt bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung im Hauptsacheverfahren bzw. bis zu einer Einigung zwischen Geschäftsführung, Betriebsrat und Gesamtbetriebsrat. Für den Fall der Zuwiderhandlung drohen dem Unternehmen bis zu 10000 Euro Ordnungsgeld je betroffenen Beschäftigten und pro Woche.

Mehr dazu im Artikel von Jörn Boewe in Junge Welt vom 19.08.2010

https://handel-bawue.verdi.de/einzelhandel/betriebe/schlecker/schlecker-juli-dez-2010


Zitat
Bei Schlecker, so erinnert sich Sabine Sutter, sei es zu ihrer Zeit üblich gewesen, Mitarbeiter hinter der Lochwand zu verstecken, die in Kassennähe angebracht ist. Zwischen dieser mit kleinen Löchern versehenen Wand und der Außenwand sei in der Regel noch ein halber Meter Platz. „Wir haben dann jemanden gesucht, der schlank ist und ihn morgens vor Ladenöffnung dahinter versteckt“, sagt Sutter, die am Telefon nicht klingt, als würde sie zu Übertreibungen neigen. Abends nach Ladenschließung sei der Spion dann wieder ausgebaut worden.

Dass die Hausspionage nicht nur für die Beobachteten eine Zumutung ist, kann Sabine Sutter aus eigener Erfahrung bestätigen. Auch sie hat Stunden hinter der Lochwand verbracht. „Ich konnte schon am Abend vorher nichts mehr trinken, um tagsüber nicht auf die Toilette zu müssen.“ Mit ihrem verdeckten Einsatz sollte sie beobachten, ob die Kassiererin Ware einsteckt oder Geld unterschlägt. „Ich gehe davon aus, dass es solche Einsätze immer noch gibt“, sagt Sutter, die inzwischen Betriebsrätin ist.

Die Händler haben keine Hemmungen versteckte Kameras einzusetzen

In anderen Filialen habe Schlecker auch Kameras direkt über der Kasse anbringen lassen, „um herauszufinden, ob die Kollegin etwas eingesteckt hat“. Sechs bis sieben Mal im Jahr sei das vielleicht passiert, erzählt die frühere Bezirksleiterin. Die ertappten Mitarbeiter seien per Aufhebungsvertrag verabschiedet worden. Schlecker wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ueberwachung-der-spion-der-aus-der-lochwand-kam/1210680.html
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 31 März 2012, 22:46:23
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/20-jahre-in-knechtschaft-unsere-schlecker-frauen-11703944.html
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Kallisti am 31 März 2012, 22:57:06
Ok, ich zitiere mal aus deinem Artikel:

Zitat
Einen „Glücksfall“ nennen heute viele ihre Anstellung bei dem „Tyrann aus Ehingen“. Von einer „letzten Chance“ sprechen andere, da der Patriarch auch ungelernte oder ostdeutsche Kassiererinnen nahm, die zuvor nur Absagen kassiert hatten. „Doch“, sagt auch Anton Kobel, Gewerkschaftler und Schlecker-Kämpfer der ersten Stunde, „unter den Schlecker-Frauen herrschte immer ein Zusammengehörigkeitsgefühl und eine Solidarität, wie auf einem Boot.“ Jahrzehntelang blieben die Frauen Schlecker treu. „10 Jahre war der Durchschnittswert zu meiner Zeit“, sagt Kobel. Auch 20 Jahre seien keine große Ausnahme.

Oh?! - Welch Wunder! Wie kann es sein?!? - Die Frauen hielten zusammen wie Pech und Schwefel - warum nur? Weil es ihnen so super gut ging, ja, natürlich! Nicht etwa, weil es sonst niemanden gab, der hinter ihnen stand, ihre Rechte vertrat (Stichwort: Betriebsrat) ... - nein, natürlich nicht (ist das der Grund).

Und noch eine Unglaublichkeit: Sie bekamen eine Chance! --- So dachten sie: ungelernt, unqualifiziert und sogar (man lese und staune) ostdeutsche Kassiererinnen!^^ Wahnsinn!

Nur haben die Damen nicht so recht geschnallt, dass ihre Chance auch ihr Verhängnis war - dass sie gefesselt, gebunden wurden - Entweder, ihr bleibt und muckt nicht auf, und arbeitet so, wie es hier nun mal läuft! Oder: ihr könnt gehn. - Ja ... wohin wollt ihr denn dann?!


Und nochmal: Das nennt man nicht Ausbeutung - sich die Not, die missliche Lage von Menschen zum eigenen Vorteil zunutze zu machen?
Sie erst zu ködern, anzulocken und dann zu unangemessenen Bedingungen für sich tanzen zu lassen? Immer mit dem Damoklesschwert überm Kopf ...
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 31 März 2012, 23:45:31
Dir ist es vielleicht nicht aufgefallen, aber einige von Kallistis Fragen hätten auch und gerade unabhängig von der Schlecker-Problematik beantwortet zu werden verdient gehabt.
Denke ich nicht. Ich persönlich vermute, sie plappert lediglich Quatsch nach, den sie in diversen linken Flugblättern und Zeitschriften aufgeschnappt hat. Zudem propagiert sie ein Menschenbild, das überall vermeintlich ausgebeutete Opfer sieht, denen man die Verantwortung für ein selbstbestimmtes eigenverantwortliches Leben nicht zumuten kann (und die ohne fremde Hilfe dazu auch nicht in der Lage zu sein scheinen, offensichtlich sind erwachsene weibliche Drogeriemitarbeiterinnen geistig-seelisch dermassen degeneriert, dass es eine Zumutung wäre, von ihnen etwas anderes als apathische Passivität im Falle einer Entlassung beim angeblich verhassten Arbeitnehmer zu erwarten), und leitet daraus den Anspruch ab, anderen Menschen in die Tasche zu greifen und nach ihrem Ermessen fremdes Eigentum umzuverteilen (sie selber würde bestimmt kein selber erarbeitetes Geld für eine Schlecker-Stiftung locker machen, aber mit dem Geld anderer lässt sich's natürlich herrlich prassen). Und dass eine Gewerkschaft niemals schreiben würde, dass ein Unternehmen u. a. aufgrund zu hoher Löhne in die Knie gezwungen wurde, versteht sich von selbst. Schuld sind natürlich immer ausnahmslos skrupellose, ausbeuterische Unternehmer, etwas anderes als diese immer wieder heraufbeschworene Platitüde scheint für Linke auch undenkbar. Wenn es aber so einfach wäre, warum gründen dann Linke nicht zu Hauf Unternehmen mit höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen, müsste doch ein leichtes sein, den Ausbeutern das Wasser abzugraben, indem man deren Mitarbeiter mit höheren Löhnen abwirbt und auf einen Teil der gigantischen Gewinne verzichtet und sich nur ein angemessenes Gehalt gönnt?

Den Widerspruch, dass diejenigen, die das alles zahlen müssen (also primär Unternehmer und Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft), über exorbitante Steuern und Abgaben ihrer Arbeits- und Lebensleistung beraubt werden, damit Politbonzen sich mittels eines gigantischen Wohlfahrts- und Umverteilungsstaates Wählerstimmen und Parteispenden kaufen können, und daher in Wahrheit diejenigen sind, die hier ausgebeutet und versklavt werden, den sieht sie nicht einmal ansatzweise, nein, es können anscheinend gar nicht genug Steuern und Abgaben sein, um Menschen dafür zu bestrafen, da sie sich nützlich machen und einer produktiven Tätigkeit nachgehen.

Was hier auch nicht begriffen wird (CubistVowel) ist die Tatsache, dass Sozialabgaben grundsätzlich vom komplett vom Arbeitnehmer gezahlt werden, es kann auch gar nicht anders sein. Bei der Kalkulation der Resource Arbeit muss der Unternehmer sämtliche dabei anfallenden Kosten mit einberechnen, wenn er auf dem Markt um Arbeitskräfte bietet - je höher also die Sozialabgaben, desto niedriger fallen entsprechend die Brutto- und Nettolöhne aus. Ihre Aussagen legen hingegen die Vermutung nahe, dass sie zu denken scheint, diese Kosten würden aus einer ominösen Quelle, also quasi aus dem Off, gespeist.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 31 März 2012, 23:48:06
Ok, ich zitiere mal aus deinem Artikel:

Zitat
Einen „Glücksfall“ nennen heute viele ihre Anstellung bei dem „Tyrann aus Ehingen“. Von einer „letzten Chance“ sprechen andere, da der Patriarch auch ungelernte oder ostdeutsche Kassiererinnen nahm, die zuvor nur Absagen kassiert hatten. „Doch“, sagt auch Anton Kobel, Gewerkschaftler und Schlecker-Kämpfer der ersten Stunde, „unter den Schlecker-Frauen herrschte immer ein Zusammengehörigkeitsgefühl und eine Solidarität, wie auf einem Boot.“ Jahrzehntelang blieben die Frauen Schlecker treu. „10 Jahre war der Durchschnittswert zu meiner Zeit“, sagt Kobel. Auch 20 Jahre seien keine große Ausnahme.

Oh?! - Welch Wunder! Wie kann es sein?!? - Die Frauen hielten zusammen wie Pech und Schwefel - warum nur? Weil es ihnen so super gut ging, ja, natürlich! Nicht etwa, weil es sonst niemanden gab, der hinter ihnen stand, ihre Rechte vertrat (Stichwort: Betriebsrat) ... - nein, natürlich nicht (ist das der Grund).

Und noch eine Unglaublichkeit: Sie bekamen eine Chance! --- So dachten sie: ungelernt, unqualifiziert und sogar (man lese und staune) ostdeutsche Kassiererinnen!^^ Wahnsinn!

Nur haben die Damen nicht so recht geschnallt, dass ihre Chance auch ihr Verhängnis war - dass sie gefesselt, gebunden wurden - Entweder, ihr bleibt und muckt nicht auf, und arbeitet so, wie es hier nun mal läuft! Oder: ihr könnt gehn. - Ja ... wohin wollt ihr denn dann?!


Und nochmal: Das nennt man nicht Ausbeutung - sich die Not, die missliche Lage von Menschen zum eigenen Vorteil zunutze zu machen?
Sie erst zu ködern, anzulocken und dann zu unangemessenen Bedingungen für sich tanzen zu lassen? Immer mit dem Damoklesschwert überm Kopf ...
Also du bleibst dabei, 2200 Euro + WG + UG sind zuwenig, der Job ohnehin unzumutbar? Du glaubst ernsthaft, die Schlecker-Mitarbeiterinnen werden ausgebeutet?
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Graf Edward Zahl am 31 März 2012, 23:56:07
Die FDP sollte die Zeichen der Zeit erkennen und - aus ihrer derzeitigen Perspektive - versuchen mit den Piraten zusammen zu arbeiten.
Die Piraten sind überhaupt ein Grund warum es der FDP schlecht geht, denn sie stellen ein teils liberale Alternative da.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: schwarze Katze am 01 April 2012, 00:11:33
offensichtlich sind erwachsene weibliche Drogeriemitarbeiterinnen geistig-seelisch dermassen degeneriert, dass es eine Zumutung wäre, von ihnen etwas anderes als apathische Passivität im Falle einer Entlassung beim angeblich verhassten Arbeitnehmer zu erwarten),

Man muss nicht degeniert sein, um nach einer Entlassung (gerade wenn man lange gearbeitet hat) ins Bodenlose zu fallen.

Ich werde behaupten, dass gerade den degenerierten und asozialen Menschen es nix ausmacht, frei nach den Motto:"Egal, jetzt kann ich länger pennen"

Die Menschen, die stolz darauf waren, dem Staat nicht auf die Tasche zu liegen, ertragen Arbeitslösigkeit sehr schlecht (Frauen ubrigens noch besser als Männer, Männer fangen oft zu saufen)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Graf Edward Zahl am 01 April 2012, 00:23:35
offensichtlich sind erwachsene weibliche Drogeriemitarbeiterinnen geistig-seelisch dermassen degeneriert, dass es eine Zumutung wäre, von ihnen etwas anderes als apathische Passivität im Falle einer Entlassung beim angeblich verhassten Arbeitnehmer zu erwarten),

Man muss nicht degeniert sein, um nach einer Entlassung (gerade wenn man lange gearbeitet hat) ins Bodenlose zu fallen.

Ich werde behaupten, dass gerade den degenerierten und asozialen Menschen es nix ausmacht, frei nach den Motto:"Egal, jetzt kann ich länger pennen"

Die Menschen, die stolz darauf waren, dem Staat nicht auf die Tasche zu liegen, ertragen Arbeitslösigkeit sehr schlecht (Frauen ubrigens noch besser als Männer, Männer fangen oft zu saufen)
absolut zutreffend.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 01 April 2012, 00:32:25
offensichtlich sind erwachsene weibliche Drogeriemitarbeiterinnen geistig-seelisch dermassen degeneriert, dass es eine Zumutung wäre, von ihnen etwas anderes als apathische Passivität im Falle einer Entlassung beim angeblich verhassten Arbeitnehmer zu erwarten),

Man muss nicht degeniert sein, um nach einer Entlassung (gerade wenn man lange gearbeitet hat) ins Bodenlose zu fallen.

Ich werde behaupten, dass gerade den degenerierten und asozialen Menschen es nix ausmacht, frei nach den Motto:"Egal, jetzt kann ich länger pennen"

Die Menschen, die stolz darauf waren, dem Staat nicht auf die Tasche zu liegen, ertragen Arbeitslösigkeit sehr schlecht (Frauen ubrigens noch besser als Männer, Männer fangen oft zu saufen)
absolut zutreffend.
Das gehört wohl zum Lebensrisiko. Daraus einen Anspruch abzuleiten, dass Schlecker-Mitarbeiter nun zusätzlich zum Arbeitslosengeld und etwaigen Abfindungen auf anderer Leute Kosten Extrawürste gebraten kriegen, quasi als Arbitslose 1. Klasse behandelt werden, um diversen interessierten Parteien im Wahlkampf Munition zu liefern, halte ich für nicht im Geringsten gerechtfertigt.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Spambot am 01 April 2012, 00:39:45
Die FDP sollte die Zeichen der Zeit erkennen und - aus ihrer derzeitigen Perspektive - versuchen mit den Piraten zusammen zu arbeiten.
Die Piraten sind überhaupt ein Grund warum es der FDP schlecht geht, denn sie stellen ein teils liberale Alternative da.

Die Piraten und die FDP sollen zusammen arbeiten? Du machst doch Witze. Das eine ist eine gescheiterte bürgerliche, freiheitliche Partei mit derzeit extrem schlechtem Image und das andere ist eine von den Medien massiv gehypte Partei mit ehrlichen Dilettanten, die wirre Ideen irgendwo zwischen unrealistischer Copyrightreform, absurdem Transparenzdogma und unbezahlbaren pseudo-sozialistischen Fantasien haben. Da ist eine Koalition zwischen der CDU und dem Honecker-Fanclub realistischer. Der FDP geht es schlecht, weil sie uncharismatische, ungeschickte Politiker hat, weil diese unfähig waren Themen erfolgreich zu platzieren und weil ihnen die Unterstützung der Medien fehlt. Da die Piraten in einem ganz anderen Bereich des politischen Spektrums als die FDP angesiedelt sind, dürften sie wohl eher eine Konkurrenz für die Grünen, die Linke und die SPD sein. Deshalb freut die CDU sich auch so riesig über den Erfolg der Piraten, da die Zersplitterung des linken Lagers die Macht der CDU weiter festigt.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Graf Edward Zahl am 01 April 2012, 00:59:48
Die FDP sollte die Zeichen der Zeit erkennen und - aus ihrer derzeitigen Perspektive - versuchen mit den Piraten zusammen zu arbeiten.
Die Piraten sind überhaupt ein Grund warum es der FDP schlecht geht, denn sie stellen ein teils liberale Alternative da.

Die Piraten und die FDP sollen zusammen arbeiten? Du machst doch Witze. Das eine ist eine gescheiterte bürgerliche, freiheitliche Partei mit derzeit extrem schlechtem Image und das andere ist eine von den Medien massiv gehypte Partei mit ehrlichen Dilettanten, die wirre Ideen irgendwo zwischen unrealistischer Copyrightreform, absurdem Transparenzdogma und unbezahlbaren pseudo-sozialistischen Fantasien haben. Da ist eine Koalition zwischen der CDU und dem Honecker-Fanclub realistischer. Der FDP geht es schlecht, weil sie uncharismatische, ungeschickte Politiker hat, weil diese unfähig waren Themen erfolgreich zu platzieren und weil ihnen die Unterstützung der Medien fehlt. Da die Piraten in einem ganz anderen Bereich des politischen Spektrums als die FDP angesiedelt sind, dürften sie wohl eher eine Konkurrenz für die Grünen, die Linke und die SPD sein. Deshalb freut die CDU sich auch so riesig über den Erfolg der Piraten, da die Zersplitterung des linken Lagers die Macht der CDU weiter festigt.
nun da nimmst du aber cdu, spd, die linke, bündniss 90 die grünen sehr in schutz. haben die denn kein schlechtes image? und keine uncharismatischen ungeschicktne spitzenpolitiker?
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: schwarze Katze am 01 April 2012, 10:03:14

ist eine von den Medien massiv gehypte Partei mit ehrlichen Dilettanten, die wirre Ideen irgendwo zwischen unrealistischer Copyrightreform, absurdem Transparenzdogma und unbezahlbaren pseudo-sozialistischen Fantasien haben.

Die Grünen haben auch so angefangen und im Jahre 1979 könnte sich keiner vorstellen, dass Joschka Fischer ein Aussenminister wird.

Natürlich können die "Piraten" auch zu einer Eintagsfliege werden..ich lass mich überraschen
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Spambot am 01 April 2012, 10:53:52

ist eine von den Medien massiv gehypte Partei mit ehrlichen Dilettanten, die wirre Ideen irgendwo zwischen unrealistischer Copyrightreform, absurdem Transparenzdogma und unbezahlbaren pseudo-sozialistischen Fantasien haben.

Die Grünen haben auch so angefangen und im Jahre 1979 könnte sich keiner vorstellen, dass Joschka Fischer ein Aussenminister wird.

Natürlich können die "Piraten" auch zu einer Eintagsfliege werden..ich lass mich überraschen

Eine Prognose zum langfristigen Erfolg der Piraten ist echt schwierig. So lange sie von den Medien gehypt werden, können sie sich weiterhin ein utopisches Freibier-für-Alle Programm, kontinuierlich fettnäpfchensuchende Politiker und eine zum Scheitern verurteilte interne Struktur leisten. Die Grünen haben gezeigt, dass inkompetente Politiker und das Ignorieren der eigenen Wahlversprechen in mehreren Amtszeiten nicht vom Erfolg abhalten muß. Die haben aber auch über lange Zeit erfolgreich ihre Themen in der Öffentlichkeit platzieren können. Die Piraten werden mit ihren netzpolitischen Themen nur dann einen ähnlichen Effekt erzielen, wenn sie ausreichend Angst beim Wähler erzeugen können. Bei diesem Themenbereich ist das allerdings erheblich schwieriger als bei der Atomkraft und dem Klimawandel. Manchmal habe ich aber das Gefühl, dass die CDU absichtlich bescheurte netzpolitische Aktionen startet, um den Piraten unter die Arme zu greifen.
Ich schätze, dass die Medien noch ein paar Wahlen warten werden, bevor man sich auf die Piraten stürzt. Wenn es den Piraten gelingt bis zum Ende dieser Schonfrist eine politische Elite zu etablieren, eigene Themen zu platzieren und ein Mindestmaß an Handlungsfähigkeit zu beweisen, werden sie auch langfristig existieren.

@ Graf E. Zahl: Nur weil ich die Piraten kritisiere, nehme ich ganz sicher nicht die etablierten Parteien in Schutz. Fakt ist aber, dass die FDP bei den drei wesentlichen Faktoren für politischen Erfolg (Image, Fähigkeit eigene Themen zu platzieren und charismatische Persönlichkeiten) zur Zeit das Schlusslicht bildet. Auf der anderen Seite hat die FDP das Glück, dass sie seit Jahrzehnten eine Nische im politischen Spektrum besetzt, an der keine andere Partei Interesse zeigt. Bürgerliche Wähler habe eigentlich nur die Wahl zwischen CDU, FDP und eventuell SPD. Von diesen drei Parteien ist die FDP die einzige nicht-konservative Partei. Daher denke ich, dass sie nach der derzeitigen Krise wieder bei ihren gewohnten 4-8 Prozent landen wird.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: banquo am 01 April 2012, 11:01:34
Immerhin ist ja für die FDP Rettung in SIcht:

http://www.tagesschau.de/inland/fdpgala100.html

:-D
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 01 April 2012, 11:10:09
Das eine ist eine gescheiterte bürgerliche, freiheitliche Partei mit derzeit extrem schlechtem Image und das andere ist eine von den Medien massiv gehypte Partei mit ehrlichen Dilettanten, die wirre Ideen irgendwo zwischen unrealistischer Copyrightreform, absurdem Transparenzdogma und unbezahlbaren pseudo-sozialistischen Fantasien haben.
:) Du hast in Deiner Darstellung der total unrealistischen Utopien der "Dilettanten" vergessen, den fahrscheinfreien Nahverkehr aufzuführen. So was absurdes kann doch nirgends in einer Großstadt realisierbar sein... äähhh wait (http://www.ftd.de/politik/international/:estnische-buergerinitiative-tallinn-stimmt-fuer-bus-und-bahn-umsonst/70014056.html).  8)

Was die angeblich so "unrealistische Copyrightreform" betrifft, frage ich mich ob nicht eher die bestehende Gesetzgebung hinsichtlich der Verwertungsrechte das wirklich unrealistische ist. Die digitale Gesellschaft, in der wir leben, funktioniert nun mal anders als die 1980er Jahre. Wenn sich heute quasi niemand mehr an die bestehende Gesetzgebung hält weil alle Material "illegal" aus dem Netz saugen, dann scheint sich das Gesetz durch die gelebte Praxis ad absurdum zu führen - und damit unrealistischer zu sein, als es jedwede Forderung nach einer Gesetzesreform jemals sein könnte.

Ich finde jedenfalls das Auftreten der Politamateure der Piraten zwar etwas unbeholfen, aber die wirken auch nicht wesentlich dilettantischer als die Spaßvögel von der FDP. Wenn ich Rösler, Brüderle oder Westerwelle in der Glotze sehe (na gut, letzteren sieht man kaum noch, obgleich Vizekanzler und Außenminister) suche ich jedenfalls nicht selten die Fremdschäm-Klappe im Fußboden, um mal eben zu verschwinden - so greuselig dilettantisch wirkt die "Gurkentruppe" von der FDP doch. Selbst für die Redakteure des öffentlich-rechtlichen Rundfunks taugt die FDP doch nur noch für miese Aprilscherze (http://www.tagesschau.de/inland/fdpgala100.html).
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Kallisti am 01 April 2012, 11:17:35

:) Du hast in Deiner Darstellung der total unrealistischen Utopien der "Dilettanten" vergessen, den fahrscheinfreien Nahverkehr aufzuführen. So was absurdes kann doch nirgends in einer Großstadt realisierbar sein... äähhh wait (http://www.ftd.de/politik/international/:estnische-buergerinitiative-tallinn-stimmt-fuer-bus-und-bahn-umsonst/70014056.html).  8)


Oh, diese Idee hatte man auch in Belgien schon vor einer Weile

http://de.wikipedia.org/wiki/Personennahverkehr_in_Hasselt

http://www.schrotundkorn.de/1998/sk9810o2.htm


Auch wenn Hasselt keine Großstadt ist, aber in einer solchen ließe sich das bestimmt auch umsetzen.  :)

Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Kallisti am 01 April 2012, 11:31:10

Also du bleibst dabei, 2200 Euro + WG + UG sind zuwenig, der Job ohnehin unzumutbar? Du glaubst ernsthaft, die Schlecker-Mitarbeiterinnen werden ausgebeutet?


Zitat
Ganz freiwillig sind die guten Entgeltstrukturen im Reich des Anton Schlecker, der eher als Mitarbeiter kujonierender denn als gut bezahlender Chef bekannt geworden ist, allerdings auch nicht entstanden, wie Gobrecht weiter sagt. Es seien viele Jahre harter Gewerkschaftsarbeit nötig gewesen, um das zu erreichen.


http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/einzelhandel-gute-schlecker-loehne-als-vermittlungshemmnis-11687403.html


Zitat
Vorgeworfen wird dem Unternehmen, kleine Filialen geschlossen, Personal entlassen und dann in neu entstandenen Großraummärkten Zeitarbeiter zu Dumpinglöhnen beschäftigt zu haben. Vermittelt wurden die Zeitarbeiter durch die Firma Meniar, die von einem ehemaligen Schlecker-Personalmanager geführt wird. Der Stundenlohn in den neuen Großmärkten betrage lediglich 6,78 Euro, klagt ver.di. Laut Gewerkschaft habe Meniar bis dato rund 43.000 Leiharbeiter an Schlecker vermittelt.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-01/schlecker-meniar-kuendigung


Zitat
Negativbeispiel Schlecker

Das Gesetz war von Anfang an umstritten. Spätestens der Fall Schlecker zeigte, dass es einiges zu verbessern gibt. Die Drogeriekette gründete 2009 eine Zeitarbeitsfirma, um Leiharbeiter an ihre eigenen Filialen zu vermitteln. Die hatten allerdings alle kurz zuvor noch einen festen Arbeitsplatz: bei Schlecker. Dort hatte man ihnen gekündigt, um sie zu schlechteren Löhnen wieder einzustellen.

http://wirtschaft.t-online.de/mahnbeispiel-schlecker-wie-leiharbeiter-vor-ausbeutung-geschuetzt-werden-sollen/id_47700620/index


Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Kallisti am 01 April 2012, 11:42:16
Dir ist es vielleicht nicht aufgefallen, aber einige von Kallistis Fragen hätten auch und gerade unabhängig von der Schlecker-Problematik beantwortet zu werden verdient gehabt.
Denke ich nicht. Ich persönlich vermute, sie plappert lediglich Quatsch nach, den sie in diversen linken Flugblättern und Zeitschriften aufgeschnappt hat. Zudem propagiert sie ein Menschenbild, das überall vermeintlich ausgebeutete Opfer sieht, denen man die Verantwortung für ein selbstbestimmtes eigenverantwortliches Leben nicht zumuten kann (und die ohne fremde Hilfe dazu auch nicht in der Lage zu sein scheinen, offensichtlich sind erwachsene weibliche Drogeriemitarbeiterinnen geistig-seelisch dermassen degeneriert, dass es eine Zumutung wäre, von ihnen etwas anderes als apathische Passivität im Falle einer Entlassung beim angeblich verhassten Arbeitnehmer zu erwarten), und leitet daraus den Anspruch ab, anderen Menschen in die Tasche zu greifen und nach ihrem Ermessen fremdes Eigentum umzuverteilen (sie selber würde bestimmt kein selber erarbeitetes Geld für eine Schlecker-Stiftung locker machen, aber mit dem Geld anderer lässt sich's natürlich herrlich prassen). Und dass eine Gewerkschaft niemals schreiben würde, dass ein Unternehmen u. a. aufgrund zu hoher Löhne in die Knie gezwungen wurde, versteht sich von selbst. Schuld sind natürlich immer ausnahmslos skrupellose, ausbeuterische Unternehmer, etwas anderes als diese immer wieder heraufbeschworene Platitüde scheint für Linke auch undenkbar. Wenn es aber so einfach wäre, warum gründen dann Linke nicht zu Hauf Unternehmen mit höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen, müsste doch ein leichtes sein, den Ausbeutern das Wasser abzugraben, indem man deren Mitarbeiter mit höheren Löhnen abwirbt und auf einen Teil der gigantischen Gewinne verzichtet und sich nur ein angemessenes Gehalt gönnt?

Den Widerspruch, dass diejenigen, die das alles zahlen müssen (also primär Unternehmer und Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft), über exorbitante Steuern und Abgaben ihrer Arbeits- und Lebensleistung beraubt werden, damit Politbonzen sich mittels eines gigantischen Wohlfahrts- und Umverteilungsstaates Wählerstimmen und Parteispenden kaufen können, und daher in Wahrheit diejenigen sind, die hier ausgebeutet und versklavt werden, den sieht sie nicht einmal ansatzweise, nein, es können anscheinend gar nicht genug Steuern und Abgaben sein, um Menschen dafür zu bestrafen, da sie sich nützlich machen und einer produktiven Tätigkeit nachgehen.

Was hier auch nicht begriffen wird (CubistVowel) ist die Tatsache, dass Sozialabgaben grundsätzlich vom komplett vom Arbeitnehmer gezahlt werden, es kann auch gar nicht anders sein. Bei der Kalkulation der Resource Arbeit muss der Unternehmer sämtliche dabei anfallenden Kosten mit einberechnen, wenn er auf dem Markt um Arbeitskräfte bietet - je höher also die Sozialabgaben, desto niedriger fallen entsprechend die Brutto- und Nettolöhne aus. Ihre Aussagen legen hingegen die Vermutung nahe, dass sie zu denken scheint, diese Kosten würden aus einer ominösen Quelle, also quasi aus dem Off, gespeist.


Moment - langsam mit dem heißen Gepuste.

Es soll also deshalb legitim sein, Niedriglohnerhaltende auszubeuten, weil besser Verdienende vom Staat via (deiner Ansicht nach: von diesen zu leistende zu hohe) Steuern und zu hoher Lohnnebenkosten geschröpft werden? Und weil (!) das politische Weichenstellungen sind, ist es folglich (?!?) gerecht, die unteren Einkommen bzw. die dafür Arbeitenden mittels mieser Arbeitsbedingungen, Druck, Alternativlosigkeit und Schikane noch weiter zu drücken? Sie also dafür verantwortlich zu machen und dafür zu bestrafen (für etwas, das sie selbst nicht verursacht, nicht entschieden, nicht geschaffen haben)?

Also so meinst du: nach oben buckeln, nach unten treten?

Wie verhält es sich da mit der Selbstverantwortung der Unternehmer? Im Vergleich vor allem zur Selbstverantwortung der Arbeiter und kleinen Angestellten? Und deren Steuerlast und Lohnnebenkkosten?
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 01 April 2012, 13:16:37
Es soll also deshalb legitim sein, Niedriglohnerhaltende auszubeuten, weil besser Verdienende vom Staat via (deiner Ansicht nach: von diesen zu leistende zu hohe) Steuern und zu hoher Lohnnebenkosten geschröpft werden? Und weil (!) das politische Weichenstellungen sind, ist es folglich (?!?) gerecht, die unteren Einkommen bzw. die dafür Arbeitenden mittels mieser Arbeitsbedingungen, Druck, Alternativlosigkeit und Schikane noch weiter zu drücken? Sie also dafür verantwortlich zu machen und dafür zu bestrafen (für etwas, das sie selbst nicht verursacht, nicht entschieden, nicht geschaffen haben)?
Die vermeintlichen Schikanen und die unterstellte Ausbeutung bei Schlecker sind größtenteils Podukt deiner lebhaften Phantasie - nichts weiter.

Der Rest deiner Angaben ist auch ziemlich wirr. Es gab übrigens mal eine Zeit in Deutschland, da haben sich Unternehmer in Deutschland um Arbeitskräfte gerissen und sich gegenseitig abgworben, Massenarbeitslosigkeit war unbekannt und die Leute haben richtig gut verdient, man sprach nicht umsonst vom Wirtschaftswunder. Da wurden keine Schulden gemacht, Steuern/Abgaben waren gering, der Arbeitsmarkt bestenfalls mässig reguliert. Und Arbeiter aus (fast) aller Herren Länder strömten nach Deutschland, um hier gutes Geld zu verdienen. Hauptverantwortlicher dafür? Ludwig Erhard, Wirtschaftsminister, neoliberal  :o

Zitat
Also so meinst du: nach oben buckeln, nach unten treten?
Ich verstehe nicht, was diese Phrase in diesem Zusammenhang soll. Einfach mal so zum Stimmung machen in den Raum geworfen?

Zitat
Wie verhält es sich da mit der Selbstverantwortung der Unternehmer? Im Vergleich vor allem zur Selbstverantwortung der Arbeiter und kleinen Angestellten? Und deren Steuerlast und Lohnnebenkkosten?
Unternehmer und Arbeitnehmer sitzen letztlich im gleichen Boot. Ich verstehe auch hier nicht so recht, was du mit dieser Aussage überhaupt implizieren willst. Hast du dich einfach nur in Rage geschrieben? Ich kann keinen Zusammenhang zu meinem Beitrag erkennen. Im Übrigen: Unternehmer tragen doch jede Menge Verantwortung: Sie schaffen Arbeitsplätze und bieten Waren an, die von Kunden nachgefragt werden, wodurch Lebensqualität und Wohlstand überhaupt erst ermöglicht werden. Schonmal erlebt, wie ein Mittelständler, dessen Kunden aufgrund angeblicher Fehler im Centbereich von Rechnungen die Zahlung von Hunderttausenden von Euros monatelang blockieren (einen Kunden, den man wohlgemerkt nicht verprellen darf) und sich fragt wo er das Gehalt für die Angestellten im nächsten Monat hernehmen soll (von laufenden Mieten, Equipment staatlichen Abgaben, Einbrüchen etc. mal ganz abgesehen)? Dem andauernd irgendwelche staatliche Bürokraten dazwischenfunken und der ständig neue Geschäftsfelder und Kunden erschliessen muss, da technologischer Fortschritt bisher tragende Geschäftsmodelle veralten lässt? Und unfähige, notorisch kranke oder arbeitsunwillige Mitarbeiter aus Gründen der Sozialverträglichkeit bestenfalls unter Zahlung horrender Abfindungen entlassen kann? Ich denke nicht, dass du sowas auch nur ansatzweise erlebt hast. Ach ja, und wenn man einstellt, darf man neuerdings auch nicht mehr wirklich frei entscheiden, das wäre ja politisch nicht korrekt. Irgendwelche Bürokraten, die Zeit ihres Lebens noch nie in der freien Wirtschaft gearbeitet oder gar ein eigenes Unternehmen geleitet haben, wissen natürlich viel besser, wie ein Unternehmen zu führen ist und denken sich daher immer neue Regulierungen und Vorschriften aus, um die Hauptverantwortlichen für Fortschritt und Wohlstand nach ihren Wünschen zu bevormunden und drangsalieren.

Nochmals: Wenn man als Unternehmer in Deutschland so unglaublich gut verdient, warum machst du dann nicht deinen eigenen Laden auf und bietest den Leuten bessere Löhne und Arbeitsbedingungen als die Mitbewerber? Sollte doch immer noch genug bei rumkommen und scheint ja anscheinend eine total easy Sache zu sein. Put your money where your mouth is, nennt man das im Englischen, glaube ich.

Ach ja: Du hast uns übrigens immer noch nicht beantwortet, inwiefern 2200 Euro +WG +UG ein zu niedriger Lohn für die unmenschliche Arbeit bei Schlecker ist und welches Einkommen für eine derart unzumutbare Tätigkeit deiner Meinung nach angemessen wäre. Wäre toll, das mal zu erfahren.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: nightnurse am 01 April 2012, 13:32:24
*seufz* und wenn wir nun mal einen Schritt zur Seite und aus dem Schlecker-Schatten heraus träten?

Es gibt noch allerhand andere Unternehmen, ja, ganze Branchen, in denen davon gelebt wird, den Angestellten möglichst wenig Lohn zu zahlen (sie können ja zum Amt gehen und aus unser aller Taschen aufstocken lassen, der Unternehmer hat schließlich seine Verantwortung übernommen und ihnen heilige Arbeit gegeben, um uns allen unverzichtbare Konsumgüter und Dienstleistungen zukommen zu lassen und dem Staat anstandslos jede Menge Steuern zu zahlen, da wollen wir mal nicht meckern -?).
Aber wahrscheinlich lese ich auch nur zuviele linke Blätter.



(übrigens hat sich Kallisti die Arbeitsbedingungen bei Schlecker ja nun nicht selbst ausgedacht, aber das nur am Rande)


Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 01 April 2012, 14:01:36
*seufz* und wenn wir nun mal einen Schritt zur Seite und aus dem Schlecker-Schatten heraus träten?

Es gibt noch allerhand andere Unternehmen, ja, ganze Branchen, in denen davon gelebt wird, den Angestellten möglichst wenig Lohn zu zahlen (sie können ja zum Amt gehen und aus unser aller Taschen aufstocken lassen, der Unternehmer hat schließlich seine Verantwortung übernommen und ihnen heilige Arbeit gegeben, um uns allen unverzichtbare Konsumgüter und Dienstleistungen zukommen zu lassen und dem Staat anstandslos jede Menge Steuern zu zahlen, da wollen wir mal nicht meckern -?).
Aber wahrscheinlich lese ich auch nur zuviele linke Blätter.
Wenn staatlicherseits entsprechende Subventionen gewährt werden, kann man es wohl kaum dem Unternehmer anlasten, hiervon auch Gebrauch zu machen, das zu tun gebietet alleine schon die ökonomische Vernunft und ist durch und durch rational. Von Subventionen halte ich sowieso nicht viel, diese einzufordern ist übrigens eine Spezialität gerade von linker Seite (Steuerermässigung != Subvention, der Neusprech-Begriff "Steuergeschenk" an sich ist schon eine unglaubliche Frechheit). Wenn du im Supermarkt bei einem Sonderangebot zugreifst, plagt dich schliesslich auch kein schlechtes Gewissen.

Zitat
(übrigens hat sich Kallisti die Arbeitsbedingungen bei Schlecker ja nun nicht selbst ausgedacht, aber das nur am Rande)
Man muss nun wahrlich kein nobelpreisausgezeichneter Intellektueller sein, um zu erkennen, dass im Falle Schlecker masslos übertrieben und generalisiert wurde. Diese schrill-hysterische gnadenlose Überzeichnung ist doch schlicht und einfach lächerlich. Für mich hat das eher realsatirischen Charakter ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 01 April 2012, 14:18:24
Zitat
Man muss nun wahrlich kein nobelpreisausgezeichneter Intellektueller sein, um zu erkennen, dass im Falle Schlecker masslos übertrieben und generalisiert wurde.

Also, ich weiß ja nicht, für was du an Kritik an einem Stundenlohn von 6,78€ für 43.000 Leiharbeiter, die zuvor einen deutlich höheren Stundenlohn für dieselbe Arbeit hatten, als "übertrieben und generalisiert" nennst ... ;)
Diese 6,78€ entsprechen übrigens nicht den von dir genannten 2200 Mille, sondern sind dann 1175 Euro. Brutto, wohlgemerkt. Netto sind's 895 Euro (aufgerundet).
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: nightnurse am 01 April 2012, 14:20:25
Inverted bezieht sich da auf die 12,37€ /Stunde, die gelernte (!) Verkäuferinnen bei Schlecker seit 2010 bekommen haben. Das gibt dann um 2100€ brutto.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 01 April 2012, 14:35:14
Zitat
Man muss nun wahrlich kein nobelpreisausgezeichneter Intellektueller sein, um zu erkennen, dass im Falle Schlecker masslos übertrieben und generalisiert wurde.

Also, ich weiß ja nicht, für was du an Kritik an einem Stundenlohn von 6,78€ für 43.000 Leiharbeiter, die zuvor einen deutlich höheren Stundenlohn für dieselbe Arbeit hatten, als "übertrieben und generalisiert" nennst ... ;)
Diese 6,78€ entsprechen übrigens nicht den von dir genannten 2200 Mille, sondern sind dann 1175 Euro. Brutto, wohlgemerkt. Netto sind's 895 Euro (aufgerundet).
Also laut Welt sind's 2200 Euro brutto plus Urlaubs- und Weihnachtsgeld:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/20-jahre-in-knechtschaft-unsere-schlecker-frauen-11703944.html
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: nightnurse am 01 April 2012, 14:41:21
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,698130,00.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,698130,00.html)

Zitat
Schlecker nannte die Übereinkunft einen "tragfähigen Kompromiss, der beiden Seiten gerecht wird und die öffentliche Kampagne beendet".

Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: schwarze Katze am 01 April 2012, 14:42:11

Netto sind's 895 Euro (aufgerundet).

Da lohnt sich 1-Euro-Job + HARTZ IV sogar mehr.

Traurig aber wahr
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 01 April 2012, 16:58:16
Zitat
Man muss nun wahrlich kein nobelpreisausgezeichneter Intellektueller sein, um zu erkennen, dass im Falle Schlecker masslos übertrieben und generalisiert wurde.

Also, ich weiß ja nicht, für was du an Kritik an einem Stundenlohn von 6,78€ für 43.000 Leiharbeiter, die zuvor einen deutlich höheren Stundenlohn für dieselbe Arbeit hatten, als "übertrieben und generalisiert" nennst ... ;)
Diese 6,78€ entsprechen übrigens nicht den von dir genannten 2200 Mille, sondern sind dann 1175 Euro. Brutto, wohlgemerkt. Netto sind's 895 Euro (aufgerundet).
Also laut Welt sind's 2200 Euro brutto plus Urlaubs- und Weihnachtsgeld:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/20-jahre-in-knechtschaft-unsere-schlecker-frauen-11703944.html

... für die ausgebildeten Festangestellten. Da weiter oben von 43 000 Leiharbeitern die Rede ist die entsprechend schlecht bezahlt wurden und der Konzern insgesamt 47 000 Mitarbeiter hat, bezieht sich jene Aussage auf 4 000 Personen.
Kurz gesagt: 8,5% der Mitarbeiter des Unternehmens geht es gut, der Rest wurde ausgebeutet.

Aber wir sind hier ja immer noch bei der FDP im Thema: Gestern wurde in einem privaten Gespräch von jemandem etwas sehr Kluges angesprochen: Eigentlich ist das, was Rösler nun tut, für deren Wählerklientel genau das, was diese von ihm erwarten.
Denn die FDP ist nun einmal die Banken- und Reichenpartei. Möchte sie ihre Stammwähler wieder zurückgewinnen, dann muss sie förmlich so, in meinen Augen: Menschenverachtend, handeln. Ihre Wähler erwarten es einfach, dass sie sich für die Banken und nicht für die Menschen einsetzen!
Der Schlingerkurs der FDP scheint somit beendet zu sein, jetzt wird keine Fahne in den Wind gehängt, sondern konsequent ihre Klientel bedient.
Klingt bekloppt, aber aus Sicht ihrer Stammwähler war diese Entscheidung genau die richtige.
Aus Sicht des gesunden Menschenverstands allerdings ist sie sowas von bekloppt. Meine Meinung.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: colourize am 01 April 2012, 17:11:08
Die Formulierung "menschenverachtendes Handeln" finde ich angesichts dieser Frage die hier zur Entscheidung stand (Auffanggesellschaft: ja oder nein) nun doch ein wenig überzogen. Es gibt hier pro und kontra Argumente, und nicht "das eine richtige Handeln".

Grundsätzlich stimmt aber Deine Einschätzung. Die FDP als Klientelpartei der Steuersparfüchse und Anti-Solidarischen in diesem Staate macht natürlich eine Politik für ebenjene. Ob das allerdings über 5% der Wähler in diesem Lande sind - da habe ich dann doch meine leisen Zweifel. ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 01 April 2012, 17:12:39
Zitat
Ob das allerdings über 5% der Wähler in diesem Lande sind - da habe ich dann doch meine leisen Zweifel. ;)

Aaach, jetzt bloß nicht gleich die großen Brötchen backen. Es geht ja nun erstmal darum, die 2 Prozent-Hürde zu nehmen ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 01 April 2012, 17:31:04
Lindner (Spitzenkandidat der FDP in NRW) sagte vor kurzem, daß es der größte Fehler in der Geschichte der FDP war, sie als Partei der Besserverdienenden zu bezeichnen.
Leider wurde sie es im Anschluß auch.

Inverted: Ludwig Erhard legt größten Wert auf eine soziale Marktwirtschaft!
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Chapta am 01 April 2012, 17:43:16
Um mich einmal in das "Schlecker"-Thema einzubringen:

Zitat
Man muss nun wahrlich kein nobelpreisausgezeichneter Intellektueller sein, um zu erkennen, dass im Falle Schlecker masslos übertrieben und generalisiert wurde.

Also, ich weiß ja nicht, für was du an Kritik an einem Stundenlohn von 6,78€ für 43.000 Leiharbeiter, die zuvor einen deutlich höheren Stundenlohn für dieselbe Arbeit hatten, als "übertrieben und generalisiert" nennst ... ;)
Diese 6,78€ entsprechen übrigens nicht den von dir genannten 2200 Mille, sondern sind dann 1175 Euro. Brutto, wohlgemerkt. Netto sind's 895 Euro (aufgerundet).

Zitat
Quote from: Inverted on Today at 13:35:14

    Quote from: messie on Today at 13:18:24

        Quote

            Man muss nun wahrlich kein nobelpreisausgezeichneter Intellektueller sein, um zu erkennen, dass im Falle Schlecker masslos übertrieben und generalisiert wurde.


        Also, ich weiß ja nicht, für was du an Kritik an einem Stundenlohn von 6,78€ für 43.000 Leiharbeiter, die zuvor einen deutlich höheren Stundenlohn für dieselbe Arbeit hatten, als "übertrieben und generalisiert" nennst ... ;)
        Diese 6,78€ entsprechen übrigens nicht den von dir genannten 2200 Mille, sondern sind dann 1175 Euro. Brutto, wohlgemerkt. Netto sind's 895 Euro (aufgerundet).

    Also laut Welt sind's 2200 Euro brutto plus Urlaubs- und Weihnachtsgeld:

    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/20-jahre-in-knechtschaft-unsere-schlecker-frauen-11703944.html


... für die ausgebildeten Festangestellten. Da weiter oben von 43 000 Leiharbeitern die Rede ist die entsprechend schlecht bezahlt wurden und der Konzern insgesamt 47 000 Mitarbeiter hat, bezieht sich jene Aussage auf 4 000 Personen.
Kurz gesagt: 8,5% der Mitarbeiter des Unternehmens geht es gut, der Rest wurde ausgebeutet.

Die Sache mit der  Zeitarbeitsfirma, war eine Zeitlang eine Riesen Thema, das sich aber zum Schluss wieder gelegt hat, da viele (ich sag natürlich nicht alle) Leiharbeiter übernommen wurden und dementsprechend etwas höheres Gehalt bezogen haben.

ABER:  Pro Filiale gab es ganz genau eine Person, die Vollzeit gearbeitet hat. Sprich nur eine Person pro Filiale die das volle Gehalt auch kassiert hat.  Der Rest, was im Schnitt und natürlich auch je nach größe der Filiale, etwa 2 Personen waren in Teilzeit, wenn nicht sogar nur auf 400 Euro Basis eingestellt.  So eine Teilzeit stelle wurde, was wiederrum auch mit der größe der Filiale zu tun hat, mit 30 Std (was ja noch sehr gut war), 20, 17 1/2, 15 oder gar mit 10 Std ausgeschrieben. Was aber NICHT heißt, das sie auch nur diese Stunden gearbeitet haben. Die meisten mussten trotzdem bis zu 30 std arbeiten. Aber das Weihnachts- und Urlaubsgeld wurde diesen Stunden nicht angepasst. Genauso wurde das Gehalt auch nicht bei Krankheit oder Urlaub angepasst. 

€ 7,49 war der letzte Stundenlohn nach Tarif, wenn ein Betriebsrat im Bezirk tätig war. €9 für die Leute, die leider ohne BR auskommen mussten (in diesem Fall für ungelernte VK) . Diese haben dann teilweise aber auch KEIN Uurlaubs- und Weihnachtsgeld bekommen. Auch keine Gehaltserhöhung oder ähnliches.

Schlecker hat sich manchmal auch tolle Sachen ausgedacht, um von sämtlichen Mitarbeitern Zorn zu kassieren. Einmal hat er einfach keine Überstunden ausbezahlt. Was natürlich Fatal sein kann, da man ja Fixkosten bezahlen muss und manche Frauen ja auch Mütter waren. Nicht selten alleinerziehend.

Ich kenne eigentlich nicht eine "Schlecker-Tante", die NICHT über Schlecker gemeckert hat. Jede von Ihnen hätten am liebsten woanders gearbeitet. 

Natürlich hat Schlecker sich selbst ins Bein geschnitten mit negativer Kritik (zb keine Toiletten und Telefone in den Filialen etc). Auch war  es eine Zeitlang "Mode"  die Leute, satt unbefristet einzustellen, nachdem die 2 Jahre "Probezeit" um war, einfach zu entlassen.
Zum Schluss konnte ich aber nichts mehr negatives sagen. Außer natürlich, dass die Filialen an sich viel zu klein, eng und ungemütlich waren und wenig zum Einkaufen einluden.  Schon im Oktober letzen Jahres, hab ich gesagt, dass Schlecker wohl Insolvent ist. Wichtige Waren kamen nicht mehr. Ausgespriesene Angebotsware wurde auch nicht mehr, bzw in nur ssseeeeehhhhr geringen Stückzahlen geliefert.  Als ich dann hörte, dass sämtliche Verträge nicht mehr verlängert werden, wars für mich fakt.

Der einzig erdenkliche Grund für mich, warum die Frauen eigentlich traurig sind, nicht mehr bei Schlecker arbeiten zu können ist, weil es letzendlich doch Spaß gemacht hat, mit den Kunden zu schnacken, Späße zu machen. 


/off topic... ich weiß ^^

Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: banquo am 02 April 2012, 06:49:14
inverted:
Es gibt übrigens ein Land, in dem Unternehmer und Entrepreneure vor den Nachstellungen und Auflagen des besorgten Staates sicher sind. Dort wird man nicht gezwungen, zwangsweise Mitglied in einer Krankenversicherung zu sein, und von einer Steuerpflicht redet dort auch keiner.

Wenn du also all diese Dinge so schrecklich findest: in Somalia ist sogar das Wetter besser!

Und gerade in den Küstenregionen entsteht gerade eine boomende neue Branche, die sich mit Dienstleistungen für ausländische Schifffahrtsgesellschaften beschäftigt!
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 02 April 2012, 08:59:19
inverted:
Es gibt übrigens ein Land, in dem Unternehmer und Entrepreneure vor den Nachstellungen und Auflagen des besorgten Staates sicher sind. Dort wird man nicht gezwungen, zwangsweise Mitglied in einer Krankenversicherung zu sein, und von einer Steuerpflicht redet dort auch keiner.

Wenn du also all diese Dinge so schrecklich findest: in Somalia ist sogar das Wetter besser!

Und gerade in den Küstenregionen entsteht gerade eine boomende neue Branche, die sich mit Dienstleistungen für ausländische Schifffahrtsgesellschaften beschäftigt!
Ne danke, lass mal, auf sozialistische Paradiese stehe ich nicht so.

Wäre wohl eher was für dich - Privateigentum, freie Märkte und ähnliches Gedöns gibt's dort unten schliesslich nicht, und wenn doch dann wird es umgehend sozialisiert und kollektiviert bzw. sozial gerecht umverteilt.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: CubistVowel am 02 April 2012, 09:05:48
Was hier auch nicht begriffen wird (CubistVowel) ist die Tatsache, dass Sozialabgaben grundsätzlich vom komplett vom Arbeitnehmer gezahlt werden, es kann auch gar nicht anders sein. [...] Ihre Aussagen legen hingegen die Vermutung nahe, dass sie zu denken scheint, diese Kosten würden aus einer ominösen Quelle, also quasi aus dem Off, gespeist.

*grins* Und deine Aussage legt die Vermutung nahe, du glaubst, dass der Arbeitgeber sämtliche Erlöse ganz allein erarbeitet und nur aufgrund dubioser staatlicher Auflagen gezwungen wird, dem lästigen Angestellten was davon abzugeben. ::)

Wer das Welt- und Menschenbild anderer kritisiert, inverted, sollte vielleicht auch (zuallererst) sein eigenes überprüfen. Eine Gesellschaftsform, wie du sie hier schon oft propagiert hast, ist meiner Meinung nach nicht mal mehr steinzeitlich; selbst damals gab es so etwas wie Solidarität und Gemeinwohl, was sich bisher ganz offensichtlich als evolutionärer Vorteil erwiesen hat.

Aber was soll's, bringt ja doch nichts. Bei manchen Diskussionen erinnere ich mich wieder, was der Ausdruck "Perlen vor die Säue werfen" bedeutet. Bin raus...
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Inverted am 02 April 2012, 09:20:45
*grins* Und deine Aussage legt die Vermutung nahe, du glaubst, dass der Arbeitgeber sämtliche Erlöse ganz allein erarbeitet und nur aufgrund dubioser staatlicher Auflagen gezwungen wird, dem lästigen Angestellten was davon abzugeben. ::)
Nochmal: Wenn ein Arbeitgeber bis zu 3500 Euro pro Monat für einen Arbeitsplatz ausgeben kann, damit dieser sich rechnet, dann wird er diese 3500 Euro ausgeben. Wenn es keine Steuern und Abgaben gäbe, dann würde der Arbeitnehmer die vollen 3500 Euro erhalten. Wenn Steuern und Abgaben den Bruttolohn auf 2500 Euro drücken (damit die Gesamtkosten nach wie vor bei 3500 Euro liegen), erhält der Arbeitnehmer eben nur 1800 Euro netto ausgezahlt. Diesen Zusammenhang verstehst du nicht. Du denkst, weil etwas Arbeitgeberanteil heisst, dass dieser auch vom Arbeitgeber gezahlt wird. Dem ist jedoch mitnichten so, denn auch diesen Anteil muss der Arbeitnehmer erwirtschaften und entrichten, damit sein Arbeitsplatz sich rechnet. Dieser ökonomische Zusammenhang scheint dir nicht bewusst zu sein.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 02 April 2012, 09:55:34
*grins* Und deine Aussage legt die Vermutung nahe, du glaubst, dass der Arbeitgeber sämtliche Erlöse ganz allein erarbeitet und nur aufgrund dubioser staatlicher Auflagen gezwungen wird, dem lästigen Angestellten was davon abzugeben. ::)
Nochmal: Wenn ein Arbeitgeber bis zu 3500 Euro pro Monat für einen Arbeitsplatz ausgeben kann, damit dieser sich rechnet, dann wird er diese 3500 Euro ausgeben. (...)

Genau hier liegt dein Denkfehler.
Er wird diese 3500 Euro nämlich nicht ausgeben! Sondern so wenig wie möglich ausgeben, was minimal geht, um die Arbeitskraft trotzdem zu erhalten. Dann gibt er halt 800 statt 3500 Euro aus und behält den Rest für sich - auch wenn die Arbeitskraft genau diese 3500 Euro für ihn erwirtschaftet. Weil's halt geht! Und weil er sagen kann "na, dann hol' dir doch Stütze, kriegste noch weniger, willste aber doch nicht, ooder?".

Genau das ist der Grund für die Forderung nach einem flächendeckenden Mindestlohn: Weil die Politik allmählich erkennt, dass die Arbeitnehmer mehr erwirtschaften als ihnen gegeben wird. Ungelernte Mitarbeiter erhalten Hungerlöhne, obwohl sie eigentlich sehr viel mehr erwirtschaften als das, was sie erhalten. Das Gros der Zeitarbeiten lebt nach dem derzeitigen Prinzip! Es wird so wenig Geld wie möglich ausgegeben, egal wie viel die Arbeitskraft wert ist. Man tut einfach so, als wäre jeder (fast) nichts wert.

Allerdings glaube ich nicht unbedingt daran, dass die Politiker das aus purer Menschenliebe fordern. Sie erkennen lediglich allmählich, dass der Konsum hierdurch massiv gebremst wird. Das hat dann wiederum negative Auswirkungen auf die Binnennachfrage und damit auf die Gesamtwirtschaft - mal ganz davon abgesehen, dass dem Staat hierdurch dann auch eine Menge Geld durch die Lappen geht, wenn die meisten Personen klar unter Steuergrenze Gehalt kriegen. ;)
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: CubistVowel am 02 April 2012, 10:07:23
Dieser ökonomische Zusammenhang scheint dir nicht bewusst zu sein.

Das wird es sein... ;D

Trotzdem halte ich Sozialabgaben und Steuern für notwendig. Allerdings: Hätte ich über deren genaue Art, Höhe und Verteilung zu entscheiden, würde ich ohne Frage einiges anders machen.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Kallisti am 02 April 2012, 11:33:13
... Es wurde ja jetzt schon alles Nötige gesagt. :)


Was die Frage (an mich) betrifft, warum ich nicht selbst ein Unternehmen gründe und für bessere Bedingungen sorge:
Was glaubst du, inverted? Ob mir ganz vielleicht eventuell unter Umständen das dafür nötige StartKAPITAL fehlt?  ;D
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 02 April 2012, 11:47:31
Genau hier liegt dein Denkfehler.
Er wird diese 3500 Euro nämlich nicht ausgeben! Sondern so wenig wie möglich ausgeben, was minimal geht, um die Arbeitskraft trotzdem zu erhalten. Dann gibt er halt 800 statt 3500 Euro aus und behält den Rest für sich - auch wenn die Arbeitskraft genau diese 3500 Euro für ihn erwirtschaftet. Weil's halt geht!
Grundsätzlich versucht ein Unternehmer natürlich immer Gewinn zu erwirtschaften. Das erfordert eben geringere Ausgaben als Umsatz zu haben. Dafür kann man sowohl versuchen, den Umsatz zu maximieren (was in D ja recht gut läuft) als auch die Kosten zu senken (was auch recht gut klappt).
Aber nicht alle Arbeitgeber sagen, daß sie alles rausholen müssen, was geht. Es gibt genügend, die sagen eben, daß der Gewinn geringer sein darf, sie dafür aber ihre Mitarbeiter fair behandeln. Man darf da nicht einfach so pauschalisieren. Aus den Medien bekannte Positivbeispiele von Großunternehmen, die sozial verantwortlich handeln, sind z.B. Porsche und Trigema.

Das Problem dabei ist, daß viele Manager eben nicht sozialverträglich agieren, weil sie nicht über ihren Tellerrand gucken: nur gut bezahlte Arbeitskräfte sind auch Kunden mit entsprechender Kaufkraft.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: messie am 02 April 2012, 12:02:02
Zitat
Aber nicht alle Arbeitgeber sagen, daß sie alles rausholen müssen, was geht. Es gibt genügend, die sagen eben, daß der Gewinn geringer sein darf, sie dafür aber ihre Mitarbeiter fair behandeln. Man darf da nicht einfach so pauschalisieren. Aus den Medien bekannte Positivbeispiele von Großunternehmen, die sozial verantwortlich handeln, sind z.B. Porsche und Trigema.

Selbstverständlich gibt es auch gute Arbeitgeber, keine Frage. Auch Großunternehmen. Es gibt niemals nur Schwarz und Weiß.
Mein Einwand gegenüber inverted ist aber eben genau der - dass es nicht dieses Schwarz und Weiß alleine gibt. Es gibt nicht den guten Unternehmer. Es gibt auch viele schlechte, und diese tun eben wie beschrieben - sie beuten ihre Arbeitnehmer aus solange es geht.
Ich glaube, dass die Ausbeuter mittlerweile leider in der Mehrheit sind. Siehe Zeitarbeiten, welche zahlt denn da heutzutage denn vernünftig? Viele fallen mir da nicht ein.
Es gibt über 1,4 Millionen Aufstocker (Stand: 2010) in Deutschland, Tendenz steigend. Das bedeutet im Klartext: Arbeitgeber bezahlen 1,4 Millionen Menschen weniger als sie zum Leben brauchen! So etwas sollte und darf es meines Erachtens in einem Sozialstaat nicht geben.

Die Lösung hatte ich dafür genannt: Flächendeckende Mindestlöhne.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 02 April 2012, 12:15:40
Ich bin auch für Mindestlöhne, aber:
- erstens sind der weitaus größte Teil der Aufstocker Menschen, die in Teilzeit arbeiten
- zweitens müßte der Mindestlohn für einen alleinernährenden Familienvater mit 2 Kindern bei ca. 13€ liegen, wenn er seine Familie bis zum heutigen Aufstockerlevel versorgen will.
Es gibt über 1,4 Millionen Aufstocker (Stand: 2010) in Deutschland, Tendenz steigend. Das bedeutet im Klartext: Arbeitgeber bezahlen 1,4 Millionen Menschen weniger als sie zum Leben brauchen!
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: CubistVowel am 02 April 2012, 16:46:14

...alleine schon dieses fürchterliche Wort "Anschlussverwendung" ...


Übrigens, messie, habe ich gerade dieses Wort zum Unwort des Jahres (http://www.unwortdesjahres.net/) vorgeschlagen und bin damit bestimmt nicht die Erste oder Einzige...

Das Wort beleuchtet, wie ein leider wachsender Kreis von Unternehmern und Politikern die Menschen, ihre Angestellten sieht: als zu benutzende Dinge. :(
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: Eisbär am 02 April 2012, 17:06:10
Naja, das Menschenmaterial ist nunmal eines der Werte eines Unternehmens. In vielen Bereichen gibt es darum ja auch Human-Resource-Management-Kurse.
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: CubistVowel am 02 April 2012, 17:21:07
Naja, das Menschenmaterial ist nunmal eines der Werte eines Unternehmens. In vielen Bereichen gibt es darum ja auch Human-Resource-Management-Kurse.

Aha, du meinst so etwas wie "Humankapital"? Das Unwort des Jahres 2004?

"Der Gebrauch dieses Wortes aus der Wirtschaftsfachsprache breitet sich zunehmend auch in nichtfachlichen Bereichen aus und fördert damit die primär ökonomische Bewertung aller denkbaren Lebensbezüge, wovon auch die aktuelle Politik immer mehr beeinflusst wird. Humankapital degradiert nicht nur Arbeitskräfte in Betrieben, sondern Menschen überhaupt zu nur noch ökonomisch interessanten Größen. Bereits 1998 hat die Jury Humankapital als Umschreibung für die Aufzucht von Kindern gerügt. Aktueller Anlass ist die Aufnahme des Begriffs in eine offizielle Erklärung der EU, die damit die «Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie das Wissen, das in Personen verkörpert ist», definiert (August 2004)." Quelle (http://www.unwortdesjahres.net/index.php?id=18)

Sprache entlarvt...
Titel: Re: Die FDP im Allzeittief
Beitrag von: schwarze Katze am 02 April 2012, 18:45:38
Naja, das Menschenmaterial ist nunmal eines der Werte eines Unternehmens. In vielen Bereichen gibt es darum ja auch Human-Resource-Management-Kurse.

Und wiederrum: es betrifft hauptsächlich Hochqualifizierte, teuer ausgebildete.
Die wikk man  an eine Firma binden.

Die Menschen aus Niedriglohnsektor sind austauschbar.