Stimmen insgesamt: 44
Das eine ist eine gescheiterte bürgerliche, freiheitliche Partei mit derzeit extrem schlechtem Image und das andere ist eine von den Medien massiv gehypte Partei mit ehrlichen Dilettanten, die wirre Ideen irgendwo zwischen unrealistischer Copyrightreform, absurdem Transparenzdogma und unbezahlbaren pseudo-sozialistischen Fantasien haben.
Du hast in Deiner Darstellung der total unrealistischen Utopien der "Dilettanten" vergessen, den fahrscheinfreien Nahverkehr aufzuführen. So was absurdes kann doch nirgends in einer Großstadt realisierbar sein... äähhh wait.
Also du bleibst dabei, 2200 Euro + WG + UG sind zuwenig, der Job ohnehin unzumutbar? Du glaubst ernsthaft, die Schlecker-Mitarbeiterinnen werden ausgebeutet?
Ganz freiwillig sind die guten Entgeltstrukturen im Reich des Anton Schlecker, der eher als Mitarbeiter kujonierender denn als gut bezahlender Chef bekannt geworden ist, allerdings auch nicht entstanden, wie Gobrecht weiter sagt. Es seien viele Jahre harter Gewerkschaftsarbeit nötig gewesen, um das zu erreichen.
Vorgeworfen wird dem Unternehmen, kleine Filialen geschlossen, Personal entlassen und dann in neu entstandenen Großraummärkten Zeitarbeiter zu Dumpinglöhnen beschäftigt zu haben. Vermittelt wurden die Zeitarbeiter durch die Firma Meniar, die von einem ehemaligen Schlecker-Personalmanager geführt wird. Der Stundenlohn in den neuen Großmärkten betrage lediglich 6,78 Euro, klagt ver.di. Laut Gewerkschaft habe Meniar bis dato rund 43.000 Leiharbeiter an Schlecker vermittelt.
Negativbeispiel SchleckerDas Gesetz war von Anfang an umstritten. Spätestens der Fall Schlecker zeigte, dass es einiges zu verbessern gibt. Die Drogeriekette gründete 2009 eine Zeitarbeitsfirma, um Leiharbeiter an ihre eigenen Filialen zu vermitteln. Die hatten allerdings alle kurz zuvor noch einen festen Arbeitsplatz: bei Schlecker. Dort hatte man ihnen gekündigt, um sie zu schlechteren Löhnen wieder einzustellen.
Zitat von: nightnurse am 31 März 2012, 22:22:07Dir ist es vielleicht nicht aufgefallen, aber einige von Kallistis Fragen hätten auch und gerade unabhängig von der Schlecker-Problematik beantwortet zu werden verdient gehabt.Denke ich nicht. Ich persönlich vermute, sie plappert lediglich Quatsch nach, den sie in diversen linken Flugblättern und Zeitschriften aufgeschnappt hat. Zudem propagiert sie ein Menschenbild, das überall vermeintlich ausgebeutete Opfer sieht, denen man die Verantwortung für ein selbstbestimmtes eigenverantwortliches Leben nicht zumuten kann (und die ohne fremde Hilfe dazu auch nicht in der Lage zu sein scheinen, offensichtlich sind erwachsene weibliche Drogeriemitarbeiterinnen geistig-seelisch dermassen degeneriert, dass es eine Zumutung wäre, von ihnen etwas anderes als apathische Passivität im Falle einer Entlassung beim angeblich verhassten Arbeitnehmer zu erwarten), und leitet daraus den Anspruch ab, anderen Menschen in die Tasche zu greifen und nach ihrem Ermessen fremdes Eigentum umzuverteilen (sie selber würde bestimmt kein selber erarbeitetes Geld für eine Schlecker-Stiftung locker machen, aber mit dem Geld anderer lässt sich's natürlich herrlich prassen). Und dass eine Gewerkschaft niemals schreiben würde, dass ein Unternehmen u. a. aufgrund zu hoher Löhne in die Knie gezwungen wurde, versteht sich von selbst. Schuld sind natürlich immer ausnahmslos skrupellose, ausbeuterische Unternehmer, etwas anderes als diese immer wieder heraufbeschworene Platitüde scheint für Linke auch undenkbar. Wenn es aber so einfach wäre, warum gründen dann Linke nicht zu Hauf Unternehmen mit höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen, müsste doch ein leichtes sein, den Ausbeutern das Wasser abzugraben, indem man deren Mitarbeiter mit höheren Löhnen abwirbt und auf einen Teil der gigantischen Gewinne verzichtet und sich nur ein angemessenes Gehalt gönnt?Den Widerspruch, dass diejenigen, die das alles zahlen müssen (also primär Unternehmer und Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft), über exorbitante Steuern und Abgaben ihrer Arbeits- und Lebensleistung beraubt werden, damit Politbonzen sich mittels eines gigantischen Wohlfahrts- und Umverteilungsstaates Wählerstimmen und Parteispenden kaufen können, und daher in Wahrheit diejenigen sind, die hier ausgebeutet und versklavt werden, den sieht sie nicht einmal ansatzweise, nein, es können anscheinend gar nicht genug Steuern und Abgaben sein, um Menschen dafür zu bestrafen, da sie sich nützlich machen und einer produktiven Tätigkeit nachgehen.Was hier auch nicht begriffen wird (CubistVowel) ist die Tatsache, dass Sozialabgaben grundsätzlich vom komplett vom Arbeitnehmer gezahlt werden, es kann auch gar nicht anders sein. Bei der Kalkulation der Resource Arbeit muss der Unternehmer sämtliche dabei anfallenden Kosten mit einberechnen, wenn er auf dem Markt um Arbeitskräfte bietet - je höher also die Sozialabgaben, desto niedriger fallen entsprechend die Brutto- und Nettolöhne aus. Ihre Aussagen legen hingegen die Vermutung nahe, dass sie zu denken scheint, diese Kosten würden aus einer ominösen Quelle, also quasi aus dem Off, gespeist.
Dir ist es vielleicht nicht aufgefallen, aber einige von Kallistis Fragen hätten auch und gerade unabhängig von der Schlecker-Problematik beantwortet zu werden verdient gehabt.
Es soll also deshalb legitim sein, Niedriglohnerhaltende auszubeuten, weil besser Verdienende vom Staat via (deiner Ansicht nach: von diesen zu leistende zu hohe) Steuern und zu hoher Lohnnebenkosten geschröpft werden? Und weil (!) das politische Weichenstellungen sind, ist es folglich (?!?) gerecht, die unteren Einkommen bzw. die dafür Arbeitenden mittels mieser Arbeitsbedingungen, Druck, Alternativlosigkeit und Schikane noch weiter zu drücken? Sie also dafür verantwortlich zu machen und dafür zu bestrafen (für etwas, das sie selbst nicht verursacht, nicht entschieden, nicht geschaffen haben)?
Also so meinst du: nach oben buckeln, nach unten treten?
Wie verhält es sich da mit der Selbstverantwortung der Unternehmer? Im Vergleich vor allem zur Selbstverantwortung der Arbeiter und kleinen Angestellten? Und deren Steuerlast und Lohnnebenkkosten?
*seufz* und wenn wir nun mal einen Schritt zur Seite und aus dem Schlecker-Schatten heraus träten?Es gibt noch allerhand andere Unternehmen, ja, ganze Branchen, in denen davon gelebt wird, den Angestellten möglichst wenig Lohn zu zahlen (sie können ja zum Amt gehen und aus unser aller Taschen aufstocken lassen, der Unternehmer hat schließlich seine Verantwortung übernommen und ihnen heilige Arbeit gegeben, um uns allen unverzichtbare Konsumgüter und Dienstleistungen zukommen zu lassen und dem Staat anstandslos jede Menge Steuern zu zahlen, da wollen wir mal nicht meckern -?).Aber wahrscheinlich lese ich auch nur zuviele linke Blätter.
(übrigens hat sich Kallisti die Arbeitsbedingungen bei Schlecker ja nun nicht selbst ausgedacht, aber das nur am Rande)
Man muss nun wahrlich kein nobelpreisausgezeichneter Intellektueller sein, um zu erkennen, dass im Falle Schlecker masslos übertrieben und generalisiert wurde.
ZitatMan muss nun wahrlich kein nobelpreisausgezeichneter Intellektueller sein, um zu erkennen, dass im Falle Schlecker masslos übertrieben und generalisiert wurde.Also, ich weiß ja nicht, für was du an Kritik an einem Stundenlohn von 6,78€ für 43.000 Leiharbeiter, die zuvor einen deutlich höheren Stundenlohn für dieselbe Arbeit hatten, als "übertrieben und generalisiert" nennst ... Diese 6,78€ entsprechen übrigens nicht den von dir genannten 2200 Mille, sondern sind dann 1175 Euro. Brutto, wohlgemerkt. Netto sind's 895 Euro (aufgerundet).
Schlecker nannte die Übereinkunft einen "tragfähigen Kompromiss, der beiden Seiten gerecht wird und die öffentliche Kampagne beendet".
Netto sind's 895 Euro (aufgerundet).
Zitat von: messie am 01 April 2012, 14:18:24ZitatMan muss nun wahrlich kein nobelpreisausgezeichneter Intellektueller sein, um zu erkennen, dass im Falle Schlecker masslos übertrieben und generalisiert wurde.Also, ich weiß ja nicht, für was du an Kritik an einem Stundenlohn von 6,78€ für 43.000 Leiharbeiter, die zuvor einen deutlich höheren Stundenlohn für dieselbe Arbeit hatten, als "übertrieben und generalisiert" nennst ... Diese 6,78€ entsprechen übrigens nicht den von dir genannten 2200 Mille, sondern sind dann 1175 Euro. Brutto, wohlgemerkt. Netto sind's 895 Euro (aufgerundet).Also laut Welt sind's 2200 Euro brutto plus Urlaubs- und Weihnachtsgeld:http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/20-jahre-in-knechtschaft-unsere-schlecker-frauen-11703944.html