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Und wovon zahlen die Leute mit so geringem Einkommen Fortbildungen, das sie von demselben geringen Einkommen auch noch ansparen sollen? Und wer stellt sie - in solchen Ausbeuter-Unternehmen für Fortbildung von der Arbeit frei? Und ist es deiner Auffassung nach also keine Ausbeutung, Leute für (zu) wenig Kohle unter miserablen Arbeitsbedingungen zu "beschäftigen"? Vor allem ihre Not zum eigenen Vorteil auszunutzen - eben weil diese Leute anderswo kaum, jedenfalls nicht besser unterkommen (würden), man darum weiß und sie eben deshalb ausbeuten kann bzw. ausbeutet?
Die Schlecker-Beschäftigten haben schon öfter für Schlagzeilen gesorgt. Zum Beispiel als sie vor mehr als zehn Jahren den Kaufmann Anton Schlecker in die Knie und zu einem Tarifvertrag zwangen. Filiale für Filiale haben sie seitdem organisiert, Betriebsräte gegründet und zuletzt im vergangenen Jahr die hauseigene Leiharbeitsfirma ausgehebelt. Nur wenige Monate konnte Anton Schlecker die Löhne seiner Beschäftigten über Leiharbeitsverträge drücken, teils um bis zu 50 Prozent. Jahrelang hat sich der einstige Drogeriekönig zuletzt allein durch Missmanagement und fehlende Investitionen ausgezeichnet. Nun stehen die Schlecker-Frauen wieder bereit, um aus der Pleite Schleckers erneut einen Erfolg zu machen: Sie kämpfen um ihre Arbeitsplätze.
Schon jetzt sind sich die Markenexperten einig: Wer immer die schwäbische Kette oder Teile von ihr weiterführt, ist gut beraten, dass nicht unter dem Namen Schlecker zu tun. Zwar sei Schlecker eines der bekanntesten Handelsunternehmen Deutschlands, sagt Manfred Hunkemöller, Geschäftsführer des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH). Der Ruf der Kette sei aber schwer belastet. „Die Diskussionen um Dumpinglöhne und Mitarbeiterschikanen bleiben beim Kunden in Erinnerung“, so Hunkemöller.
Drogeriekette will keine Überstunden mehr bezahlen. Betriebsrat stoppt Vorstoß mit Eilverfahren vor Arbeitsgericht BerlinDer Versuch der Drogeriekette Schlecker, ihren Beschäftigten ab Juni keine Überstunden mehr zu bezahlen, sondern diese statt dessen auf Arbeitszeitkonten gutzuschreiben, ist vorerst gescheitert. Das Arbeitsgericht Berlin verfügte am Mittwoch im Eilverfahren die Unterlassung der Maßnahme. Dies gilt bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung im Hauptsacheverfahren bzw. bis zu einer Einigung zwischen Geschäftsführung, Betriebsrat und Gesamtbetriebsrat. Für den Fall der Zuwiderhandlung drohen dem Unternehmen bis zu 10000 Euro Ordnungsgeld je betroffenen Beschäftigten und pro Woche.Mehr dazu im Artikel von Jörn Boewe in Junge Welt vom 19.08.2010
Bei Schlecker, so erinnert sich Sabine Sutter, sei es zu ihrer Zeit üblich gewesen, Mitarbeiter hinter der Lochwand zu verstecken, die in Kassennähe angebracht ist. Zwischen dieser mit kleinen Löchern versehenen Wand und der Außenwand sei in der Regel noch ein halber Meter Platz. „Wir haben dann jemanden gesucht, der schlank ist und ihn morgens vor Ladenöffnung dahinter versteckt“, sagt Sutter, die am Telefon nicht klingt, als würde sie zu Übertreibungen neigen. Abends nach Ladenschließung sei der Spion dann wieder ausgebaut worden.Dass die Hausspionage nicht nur für die Beobachteten eine Zumutung ist, kann Sabine Sutter aus eigener Erfahrung bestätigen. Auch sie hat Stunden hinter der Lochwand verbracht. „Ich konnte schon am Abend vorher nichts mehr trinken, um tagsüber nicht auf die Toilette zu müssen.“ Mit ihrem verdeckten Einsatz sollte sie beobachten, ob die Kassiererin Ware einsteckt oder Geld unterschlägt. „Ich gehe davon aus, dass es solche Einsätze immer noch gibt“, sagt Sutter, die inzwischen Betriebsrätin ist.Die Händler haben keine Hemmungen versteckte Kameras einzusetzenIn anderen Filialen habe Schlecker auch Kameras direkt über der Kasse anbringen lassen, „um herauszufinden, ob die Kollegin etwas eingesteckt hat“. Sechs bis sieben Mal im Jahr sei das vielleicht passiert, erzählt die frühere Bezirksleiterin. Die ertappten Mitarbeiter seien per Aufhebungsvertrag verabschiedet worden. Schlecker wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.
Einen „Glücksfall“ nennen heute viele ihre Anstellung bei dem „Tyrann aus Ehingen“. Von einer „letzten Chance“ sprechen andere, da der Patriarch auch ungelernte oder ostdeutsche Kassiererinnen nahm, die zuvor nur Absagen kassiert hatten. „Doch“, sagt auch Anton Kobel, Gewerkschaftler und Schlecker-Kämpfer der ersten Stunde, „unter den Schlecker-Frauen herrschte immer ein Zusammengehörigkeitsgefühl und eine Solidarität, wie auf einem Boot.“ Jahrzehntelang blieben die Frauen Schlecker treu. „10 Jahre war der Durchschnittswert zu meiner Zeit“, sagt Kobel. Auch 20 Jahre seien keine große Ausnahme.
Dir ist es vielleicht nicht aufgefallen, aber einige von Kallistis Fragen hätten auch und gerade unabhängig von der Schlecker-Problematik beantwortet zu werden verdient gehabt.
Ok, ich zitiere mal aus deinem Artikel:ZitatEinen „Glücksfall“ nennen heute viele ihre Anstellung bei dem „Tyrann aus Ehingen“. Von einer „letzten Chance“ sprechen andere, da der Patriarch auch ungelernte oder ostdeutsche Kassiererinnen nahm, die zuvor nur Absagen kassiert hatten. „Doch“, sagt auch Anton Kobel, Gewerkschaftler und Schlecker-Kämpfer der ersten Stunde, „unter den Schlecker-Frauen herrschte immer ein Zusammengehörigkeitsgefühl und eine Solidarität, wie auf einem Boot.“ Jahrzehntelang blieben die Frauen Schlecker treu. „10 Jahre war der Durchschnittswert zu meiner Zeit“, sagt Kobel. Auch 20 Jahre seien keine große Ausnahme.Oh?! - Welch Wunder! Wie kann es sein?!? - Die Frauen hielten zusammen wie Pech und Schwefel - warum nur? Weil es ihnen so super gut ging, ja, natürlich! Nicht etwa, weil es sonst niemanden gab, der hinter ihnen stand, ihre Rechte vertrat (Stichwort: Betriebsrat) ... - nein, natürlich nicht (ist das der Grund).Und noch eine Unglaublichkeit: Sie bekamen eine Chance! --- So dachten sie: ungelernt, unqualifiziert und sogar (man lese und staune) ostdeutsche Kassiererinnen!^^ Wahnsinn!Nur haben die Damen nicht so recht geschnallt, dass ihre Chance auch ihr Verhängnis war - dass sie gefesselt, gebunden wurden - Entweder, ihr bleibt und muckt nicht auf, und arbeitet so, wie es hier nun mal läuft! Oder: ihr könnt gehn. - Ja ... wohin wollt ihr denn dann?!Und nochmal: Das nennt man nicht Ausbeutung - sich die Not, die missliche Lage von Menschen zum eigenen Vorteil zunutze zu machen? Sie erst zu ködern, anzulocken und dann zu unangemessenen Bedingungen für sich tanzen zu lassen? Immer mit dem Damoklesschwert überm Kopf ...
offensichtlich sind erwachsene weibliche Drogeriemitarbeiterinnen geistig-seelisch dermassen degeneriert, dass es eine Zumutung wäre, von ihnen etwas anderes als apathische Passivität im Falle einer Entlassung beim angeblich verhassten Arbeitnehmer zu erwarten),
Zitat von: Inverted am 31 März 2012, 23:45:31 offensichtlich sind erwachsene weibliche Drogeriemitarbeiterinnen geistig-seelisch dermassen degeneriert, dass es eine Zumutung wäre, von ihnen etwas anderes als apathische Passivität im Falle einer Entlassung beim angeblich verhassten Arbeitnehmer zu erwarten),Man muss nicht degeniert sein, um nach einer Entlassung (gerade wenn man lange gearbeitet hat) ins Bodenlose zu fallen.Ich werde behaupten, dass gerade den degenerierten und asozialen Menschen es nix ausmacht, frei nach den Motto:"Egal, jetzt kann ich länger pennen"Die Menschen, die stolz darauf waren, dem Staat nicht auf die Tasche zu liegen, ertragen Arbeitslösigkeit sehr schlecht (Frauen ubrigens noch besser als Männer, Männer fangen oft zu saufen)
Zitat von: Black Russian am 01 April 2012, 00:11:33Zitat von: Inverted am 31 März 2012, 23:45:31 offensichtlich sind erwachsene weibliche Drogeriemitarbeiterinnen geistig-seelisch dermassen degeneriert, dass es eine Zumutung wäre, von ihnen etwas anderes als apathische Passivität im Falle einer Entlassung beim angeblich verhassten Arbeitnehmer zu erwarten),Man muss nicht degeniert sein, um nach einer Entlassung (gerade wenn man lange gearbeitet hat) ins Bodenlose zu fallen.Ich werde behaupten, dass gerade den degenerierten und asozialen Menschen es nix ausmacht, frei nach den Motto:"Egal, jetzt kann ich länger pennen"Die Menschen, die stolz darauf waren, dem Staat nicht auf die Tasche zu liegen, ertragen Arbeitslösigkeit sehr schlecht (Frauen ubrigens noch besser als Männer, Männer fangen oft zu saufen)absolut zutreffend.
Die FDP sollte die Zeichen der Zeit erkennen und - aus ihrer derzeitigen Perspektive - versuchen mit den Piraten zusammen zu arbeiten. Die Piraten sind überhaupt ein Grund warum es der FDP schlecht geht, denn sie stellen ein teils liberale Alternative da.
Zitat von: Graf Edward Zahl am 31 März 2012, 23:56:07Die FDP sollte die Zeichen der Zeit erkennen und - aus ihrer derzeitigen Perspektive - versuchen mit den Piraten zusammen zu arbeiten. Die Piraten sind überhaupt ein Grund warum es der FDP schlecht geht, denn sie stellen ein teils liberale Alternative da.Die Piraten und die FDP sollen zusammen arbeiten? Du machst doch Witze. Das eine ist eine gescheiterte bürgerliche, freiheitliche Partei mit derzeit extrem schlechtem Image und das andere ist eine von den Medien massiv gehypte Partei mit ehrlichen Dilettanten, die wirre Ideen irgendwo zwischen unrealistischer Copyrightreform, absurdem Transparenzdogma und unbezahlbaren pseudo-sozialistischen Fantasien haben. Da ist eine Koalition zwischen der CDU und dem Honecker-Fanclub realistischer. Der FDP geht es schlecht, weil sie uncharismatische, ungeschickte Politiker hat, weil diese unfähig waren Themen erfolgreich zu platzieren und weil ihnen die Unterstützung der Medien fehlt. Da die Piraten in einem ganz anderen Bereich des politischen Spektrums als die FDP angesiedelt sind, dürften sie wohl eher eine Konkurrenz für die Grünen, die Linke und die SPD sein. Deshalb freut die CDU sich auch so riesig über den Erfolg der Piraten, da die Zersplitterung des linken Lagers die Macht der CDU weiter festigt.
ist eine von den Medien massiv gehypte Partei mit ehrlichen Dilettanten, die wirre Ideen irgendwo zwischen unrealistischer Copyrightreform, absurdem Transparenzdogma und unbezahlbaren pseudo-sozialistischen Fantasien haben.
Zitat von: Spambot am 01 April 2012, 00:39:45ist eine von den Medien massiv gehypte Partei mit ehrlichen Dilettanten, die wirre Ideen irgendwo zwischen unrealistischer Copyrightreform, absurdem Transparenzdogma und unbezahlbaren pseudo-sozialistischen Fantasien haben. Die Grünen haben auch so angefangen und im Jahre 1979 könnte sich keiner vorstellen, dass Joschka Fischer ein Aussenminister wird.Natürlich können die "Piraten" auch zu einer Eintagsfliege werden..ich lass mich überraschen