Schwarzes Hamburg

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Umfrage

Bei der letzten Bundestagswahl habe ich die FDP...

...nicht gewählt! (ehrlich)
- 44 (89.8%)
...nicht gewählt! (Es waren immer die anderen. Ist ja ne geheime Wahl...)
- 1 (2%)
...gewählt, werde es aber nicht wieder tun, weil ich nun schlauer bin.
- 2 (4.1%)
...gewählt und werde es wieder tun, weil ich Arzt, Apotheker oder Pharmalobbyist bin
- 0 (0%)
...gewählt und werde es wieder tun, weil mir ein oder mehrere Hotels gehört.
- 0 (0%)
...gewählt und werde es wieder tun, weil ich Immobilienmakler bin oder Immobilientycoone anwaltlich vertrete.
- 0 (0%)
...gewählt und werde es wieder tun, weil meine Interessen als Steuerhinterzieher nur von der FDP wirklich gut vertreten werden
- 1 (2%)
...gewählt und werde es wieder tun (sonstige Motivation - bitte im Text schreiben welche.)
- 1 (2%)

Stimmen insgesamt: 44


Autor Thema: Die FDP im Allzeittief  (Gelesen 56894 mal)

messie

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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #195 am: 01 April 2012, 17:12:39 »

Zitat
Ob das allerdings über 5% der Wähler in diesem Lande sind - da habe ich dann doch meine leisen Zweifel. ;)

Aaach, jetzt bloß nicht gleich die großen Brötchen backen. Es geht ja nun erstmal darum, die 2 Prozent-Hürde zu nehmen ;)
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Eisbär

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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #196 am: 01 April 2012, 17:31:04 »

Lindner (Spitzenkandidat der FDP in NRW) sagte vor kurzem, daß es der größte Fehler in der Geschichte der FDP war, sie als Partei der Besserverdienenden zu bezeichnen.
Leider wurde sie es im Anschluß auch.

Inverted: Ludwig Erhard legt größten Wert auf eine soziale Marktwirtschaft!
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Chapta

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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #197 am: 01 April 2012, 17:43:16 »

Um mich einmal in das "Schlecker"-Thema einzubringen:

Zitat
Man muss nun wahrlich kein nobelpreisausgezeichneter Intellektueller sein, um zu erkennen, dass im Falle Schlecker masslos übertrieben und generalisiert wurde.

Also, ich weiß ja nicht, für was du an Kritik an einem Stundenlohn von 6,78€ für 43.000 Leiharbeiter, die zuvor einen deutlich höheren Stundenlohn für dieselbe Arbeit hatten, als "übertrieben und generalisiert" nennst ... ;)
Diese 6,78€ entsprechen übrigens nicht den von dir genannten 2200 Mille, sondern sind dann 1175 Euro. Brutto, wohlgemerkt. Netto sind's 895 Euro (aufgerundet).

Zitat
Quote from: Inverted on Today at 13:35:14

    Quote from: messie on Today at 13:18:24

        Quote

            Man muss nun wahrlich kein nobelpreisausgezeichneter Intellektueller sein, um zu erkennen, dass im Falle Schlecker masslos übertrieben und generalisiert wurde.


        Also, ich weiß ja nicht, für was du an Kritik an einem Stundenlohn von 6,78€ für 43.000 Leiharbeiter, die zuvor einen deutlich höheren Stundenlohn für dieselbe Arbeit hatten, als "übertrieben und generalisiert" nennst ... ;)
        Diese 6,78€ entsprechen übrigens nicht den von dir genannten 2200 Mille, sondern sind dann 1175 Euro. Brutto, wohlgemerkt. Netto sind's 895 Euro (aufgerundet).

    Also laut Welt sind's 2200 Euro brutto plus Urlaubs- und Weihnachtsgeld:

    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/20-jahre-in-knechtschaft-unsere-schlecker-frauen-11703944.html


... für die ausgebildeten Festangestellten. Da weiter oben von 43 000 Leiharbeitern die Rede ist die entsprechend schlecht bezahlt wurden und der Konzern insgesamt 47 000 Mitarbeiter hat, bezieht sich jene Aussage auf 4 000 Personen.
Kurz gesagt: 8,5% der Mitarbeiter des Unternehmens geht es gut, der Rest wurde ausgebeutet.

Die Sache mit der  Zeitarbeitsfirma, war eine Zeitlang eine Riesen Thema, das sich aber zum Schluss wieder gelegt hat, da viele (ich sag natürlich nicht alle) Leiharbeiter übernommen wurden und dementsprechend etwas höheres Gehalt bezogen haben.

ABER:  Pro Filiale gab es ganz genau eine Person, die Vollzeit gearbeitet hat. Sprich nur eine Person pro Filiale die das volle Gehalt auch kassiert hat.  Der Rest, was im Schnitt und natürlich auch je nach größe der Filiale, etwa 2 Personen waren in Teilzeit, wenn nicht sogar nur auf 400 Euro Basis eingestellt.  So eine Teilzeit stelle wurde, was wiederrum auch mit der größe der Filiale zu tun hat, mit 30 Std (was ja noch sehr gut war), 20, 17 1/2, 15 oder gar mit 10 Std ausgeschrieben. Was aber NICHT heißt, das sie auch nur diese Stunden gearbeitet haben. Die meisten mussten trotzdem bis zu 30 std arbeiten. Aber das Weihnachts- und Urlaubsgeld wurde diesen Stunden nicht angepasst. Genauso wurde das Gehalt auch nicht bei Krankheit oder Urlaub angepasst. 

€ 7,49 war der letzte Stundenlohn nach Tarif, wenn ein Betriebsrat im Bezirk tätig war. €9 für die Leute, die leider ohne BR auskommen mussten (in diesem Fall für ungelernte VK) . Diese haben dann teilweise aber auch KEIN Uurlaubs- und Weihnachtsgeld bekommen. Auch keine Gehaltserhöhung oder ähnliches.

Schlecker hat sich manchmal auch tolle Sachen ausgedacht, um von sämtlichen Mitarbeitern Zorn zu kassieren. Einmal hat er einfach keine Überstunden ausbezahlt. Was natürlich Fatal sein kann, da man ja Fixkosten bezahlen muss und manche Frauen ja auch Mütter waren. Nicht selten alleinerziehend.

Ich kenne eigentlich nicht eine "Schlecker-Tante", die NICHT über Schlecker gemeckert hat. Jede von Ihnen hätten am liebsten woanders gearbeitet. 

Natürlich hat Schlecker sich selbst ins Bein geschnitten mit negativer Kritik (zb keine Toiletten und Telefone in den Filialen etc). Auch war  es eine Zeitlang "Mode"  die Leute, satt unbefristet einzustellen, nachdem die 2 Jahre "Probezeit" um war, einfach zu entlassen.
Zum Schluss konnte ich aber nichts mehr negatives sagen. Außer natürlich, dass die Filialen an sich viel zu klein, eng und ungemütlich waren und wenig zum Einkaufen einluden.  Schon im Oktober letzen Jahres, hab ich gesagt, dass Schlecker wohl Insolvent ist. Wichtige Waren kamen nicht mehr. Ausgespriesene Angebotsware wurde auch nicht mehr, bzw in nur ssseeeeehhhhr geringen Stückzahlen geliefert.  Als ich dann hörte, dass sämtliche Verträge nicht mehr verlängert werden, wars für mich fakt.

Der einzig erdenkliche Grund für mich, warum die Frauen eigentlich traurig sind, nicht mehr bei Schlecker arbeiten zu können ist, weil es letzendlich doch Spaß gemacht hat, mit den Kunden zu schnacken, Späße zu machen. 


/off topic... ich weiß ^^

« Letzte Änderung: 01 April 2012, 18:01:08 von Chapta »
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Macht man eigentlich noch per SMS Schluss oder reicht es wenn man seinen Beziehungsstatus bei Facebook ändert?


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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #198 am: 02 April 2012, 06:49:14 »

inverted:
Es gibt übrigens ein Land, in dem Unternehmer und Entrepreneure vor den Nachstellungen und Auflagen des besorgten Staates sicher sind. Dort wird man nicht gezwungen, zwangsweise Mitglied in einer Krankenversicherung zu sein, und von einer Steuerpflicht redet dort auch keiner.

Wenn du also all diese Dinge so schrecklich findest: in Somalia ist sogar das Wetter besser!

Und gerade in den Küstenregionen entsteht gerade eine boomende neue Branche, die sich mit Dienstleistungen für ausländische Schifffahrtsgesellschaften beschäftigt!
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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #199 am: 02 April 2012, 08:59:19 »

inverted:
Es gibt übrigens ein Land, in dem Unternehmer und Entrepreneure vor den Nachstellungen und Auflagen des besorgten Staates sicher sind. Dort wird man nicht gezwungen, zwangsweise Mitglied in einer Krankenversicherung zu sein, und von einer Steuerpflicht redet dort auch keiner.

Wenn du also all diese Dinge so schrecklich findest: in Somalia ist sogar das Wetter besser!

Und gerade in den Küstenregionen entsteht gerade eine boomende neue Branche, die sich mit Dienstleistungen für ausländische Schifffahrtsgesellschaften beschäftigt!
Ne danke, lass mal, auf sozialistische Paradiese stehe ich nicht so.

Wäre wohl eher was für dich - Privateigentum, freie Märkte und ähnliches Gedöns gibt's dort unten schliesslich nicht, und wenn doch dann wird es umgehend sozialisiert und kollektiviert bzw. sozial gerecht umverteilt.
« Letzte Änderung: 02 April 2012, 09:07:02 von Inverted »
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CubistVowel

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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #200 am: 02 April 2012, 09:05:48 »

Was hier auch nicht begriffen wird (CubistVowel) ist die Tatsache, dass Sozialabgaben grundsätzlich vom komplett vom Arbeitnehmer gezahlt werden, es kann auch gar nicht anders sein. [...] Ihre Aussagen legen hingegen die Vermutung nahe, dass sie zu denken scheint, diese Kosten würden aus einer ominösen Quelle, also quasi aus dem Off, gespeist.

*grins* Und deine Aussage legt die Vermutung nahe, du glaubst, dass der Arbeitgeber sämtliche Erlöse ganz allein erarbeitet und nur aufgrund dubioser staatlicher Auflagen gezwungen wird, dem lästigen Angestellten was davon abzugeben. ::)

Wer das Welt- und Menschenbild anderer kritisiert, inverted, sollte vielleicht auch (zuallererst) sein eigenes überprüfen. Eine Gesellschaftsform, wie du sie hier schon oft propagiert hast, ist meiner Meinung nach nicht mal mehr steinzeitlich; selbst damals gab es so etwas wie Solidarität und Gemeinwohl, was sich bisher ganz offensichtlich als evolutionärer Vorteil erwiesen hat.

Aber was soll's, bringt ja doch nichts. Bei manchen Diskussionen erinnere ich mich wieder, was der Ausdruck "Perlen vor die Säue werfen" bedeutet. Bin raus...
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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #201 am: 02 April 2012, 09:20:45 »

*grins* Und deine Aussage legt die Vermutung nahe, du glaubst, dass der Arbeitgeber sämtliche Erlöse ganz allein erarbeitet und nur aufgrund dubioser staatlicher Auflagen gezwungen wird, dem lästigen Angestellten was davon abzugeben. ::)
Nochmal: Wenn ein Arbeitgeber bis zu 3500 Euro pro Monat für einen Arbeitsplatz ausgeben kann, damit dieser sich rechnet, dann wird er diese 3500 Euro ausgeben. Wenn es keine Steuern und Abgaben gäbe, dann würde der Arbeitnehmer die vollen 3500 Euro erhalten. Wenn Steuern und Abgaben den Bruttolohn auf 2500 Euro drücken (damit die Gesamtkosten nach wie vor bei 3500 Euro liegen), erhält der Arbeitnehmer eben nur 1800 Euro netto ausgezahlt. Diesen Zusammenhang verstehst du nicht. Du denkst, weil etwas Arbeitgeberanteil heisst, dass dieser auch vom Arbeitgeber gezahlt wird. Dem ist jedoch mitnichten so, denn auch diesen Anteil muss der Arbeitnehmer erwirtschaften und entrichten, damit sein Arbeitsplatz sich rechnet. Dieser ökonomische Zusammenhang scheint dir nicht bewusst zu sein.
« Letzte Änderung: 02 April 2012, 09:31:38 von Inverted »
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messie

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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #202 am: 02 April 2012, 09:55:34 »

*grins* Und deine Aussage legt die Vermutung nahe, du glaubst, dass der Arbeitgeber sämtliche Erlöse ganz allein erarbeitet und nur aufgrund dubioser staatlicher Auflagen gezwungen wird, dem lästigen Angestellten was davon abzugeben. ::)
Nochmal: Wenn ein Arbeitgeber bis zu 3500 Euro pro Monat für einen Arbeitsplatz ausgeben kann, damit dieser sich rechnet, dann wird er diese 3500 Euro ausgeben. (...)

Genau hier liegt dein Denkfehler.
Er wird diese 3500 Euro nämlich nicht ausgeben! Sondern so wenig wie möglich ausgeben, was minimal geht, um die Arbeitskraft trotzdem zu erhalten. Dann gibt er halt 800 statt 3500 Euro aus und behält den Rest für sich - auch wenn die Arbeitskraft genau diese 3500 Euro für ihn erwirtschaftet. Weil's halt geht! Und weil er sagen kann "na, dann hol' dir doch Stütze, kriegste noch weniger, willste aber doch nicht, ooder?".

Genau das ist der Grund für die Forderung nach einem flächendeckenden Mindestlohn: Weil die Politik allmählich erkennt, dass die Arbeitnehmer mehr erwirtschaften als ihnen gegeben wird. Ungelernte Mitarbeiter erhalten Hungerlöhne, obwohl sie eigentlich sehr viel mehr erwirtschaften als das, was sie erhalten. Das Gros der Zeitarbeiten lebt nach dem derzeitigen Prinzip! Es wird so wenig Geld wie möglich ausgegeben, egal wie viel die Arbeitskraft wert ist. Man tut einfach so, als wäre jeder (fast) nichts wert.

Allerdings glaube ich nicht unbedingt daran, dass die Politiker das aus purer Menschenliebe fordern. Sie erkennen lediglich allmählich, dass der Konsum hierdurch massiv gebremst wird. Das hat dann wiederum negative Auswirkungen auf die Binnennachfrage und damit auf die Gesamtwirtschaft - mal ganz davon abgesehen, dass dem Staat hierdurch dann auch eine Menge Geld durch die Lappen geht, wenn die meisten Personen klar unter Steuergrenze Gehalt kriegen. ;)
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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #203 am: 02 April 2012, 10:07:23 »

Dieser ökonomische Zusammenhang scheint dir nicht bewusst zu sein.

Das wird es sein... ;D

Trotzdem halte ich Sozialabgaben und Steuern für notwendig. Allerdings: Hätte ich über deren genaue Art, Höhe und Verteilung zu entscheiden, würde ich ohne Frage einiges anders machen.
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Kallisti

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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #204 am: 02 April 2012, 11:33:13 »

... Es wurde ja jetzt schon alles Nötige gesagt. :)


Was die Frage (an mich) betrifft, warum ich nicht selbst ein Unternehmen gründe und für bessere Bedingungen sorge:
Was glaubst du, inverted? Ob mir ganz vielleicht eventuell unter Umständen das dafür nötige StartKAPITAL fehlt?  ;D
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Eisbär

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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #205 am: 02 April 2012, 11:47:31 »

Genau hier liegt dein Denkfehler.
Er wird diese 3500 Euro nämlich nicht ausgeben! Sondern so wenig wie möglich ausgeben, was minimal geht, um die Arbeitskraft trotzdem zu erhalten. Dann gibt er halt 800 statt 3500 Euro aus und behält den Rest für sich - auch wenn die Arbeitskraft genau diese 3500 Euro für ihn erwirtschaftet. Weil's halt geht!
Grundsätzlich versucht ein Unternehmer natürlich immer Gewinn zu erwirtschaften. Das erfordert eben geringere Ausgaben als Umsatz zu haben. Dafür kann man sowohl versuchen, den Umsatz zu maximieren (was in D ja recht gut läuft) als auch die Kosten zu senken (was auch recht gut klappt).
Aber nicht alle Arbeitgeber sagen, daß sie alles rausholen müssen, was geht. Es gibt genügend, die sagen eben, daß der Gewinn geringer sein darf, sie dafür aber ihre Mitarbeiter fair behandeln. Man darf da nicht einfach so pauschalisieren. Aus den Medien bekannte Positivbeispiele von Großunternehmen, die sozial verantwortlich handeln, sind z.B. Porsche und Trigema.

Das Problem dabei ist, daß viele Manager eben nicht sozialverträglich agieren, weil sie nicht über ihren Tellerrand gucken: nur gut bezahlte Arbeitskräfte sind auch Kunden mit entsprechender Kaufkraft.
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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #206 am: 02 April 2012, 12:02:02 »

Zitat
Aber nicht alle Arbeitgeber sagen, daß sie alles rausholen müssen, was geht. Es gibt genügend, die sagen eben, daß der Gewinn geringer sein darf, sie dafür aber ihre Mitarbeiter fair behandeln. Man darf da nicht einfach so pauschalisieren. Aus den Medien bekannte Positivbeispiele von Großunternehmen, die sozial verantwortlich handeln, sind z.B. Porsche und Trigema.

Selbstverständlich gibt es auch gute Arbeitgeber, keine Frage. Auch Großunternehmen. Es gibt niemals nur Schwarz und Weiß.
Mein Einwand gegenüber inverted ist aber eben genau der - dass es nicht dieses Schwarz und Weiß alleine gibt. Es gibt nicht den guten Unternehmer. Es gibt auch viele schlechte, und diese tun eben wie beschrieben - sie beuten ihre Arbeitnehmer aus solange es geht.
Ich glaube, dass die Ausbeuter mittlerweile leider in der Mehrheit sind. Siehe Zeitarbeiten, welche zahlt denn da heutzutage denn vernünftig? Viele fallen mir da nicht ein.
Es gibt über 1,4 Millionen Aufstocker (Stand: 2010) in Deutschland, Tendenz steigend. Das bedeutet im Klartext: Arbeitgeber bezahlen 1,4 Millionen Menschen weniger als sie zum Leben brauchen! So etwas sollte und darf es meines Erachtens in einem Sozialstaat nicht geben.

Die Lösung hatte ich dafür genannt: Flächendeckende Mindestlöhne.
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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #207 am: 02 April 2012, 12:15:40 »

Ich bin auch für Mindestlöhne, aber:
- erstens sind der weitaus größte Teil der Aufstocker Menschen, die in Teilzeit arbeiten
- zweitens müßte der Mindestlohn für einen alleinernährenden Familienvater mit 2 Kindern bei ca. 13€ liegen, wenn er seine Familie bis zum heutigen Aufstockerlevel versorgen will.
Es gibt über 1,4 Millionen Aufstocker (Stand: 2010) in Deutschland, Tendenz steigend. Das bedeutet im Klartext: Arbeitgeber bezahlen 1,4 Millionen Menschen weniger als sie zum Leben brauchen!
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CubistVowel

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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #208 am: 02 April 2012, 16:46:14 »


...alleine schon dieses fürchterliche Wort "Anschlussverwendung" ...


Übrigens, messie, habe ich gerade dieses Wort zum Unwort des Jahres vorgeschlagen und bin damit bestimmt nicht die Erste oder Einzige...

Das Wort beleuchtet, wie ein leider wachsender Kreis von Unternehmern und Politikern die Menschen, ihre Angestellten sieht: als zu benutzende Dinge. :(
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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #209 am: 02 April 2012, 17:06:10 »

Naja, das Menschenmaterial ist nunmal eines der Werte eines Unternehmens. In vielen Bereichen gibt es darum ja auch Human-Resource-Management-Kurse.
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