Stimmen insgesamt: 44
Zitat von: messie am 31 März 2012, 09:55:36Cubists Anmerkungen kann ich mich deswegen vollumfänglich anschließen: Eine Transfergesellschaft ist sinnvoll, weil sie jenen, die diese Einstellung haben aber keine Ahnung haben wie's bewerben, andere Stellen für sie finden, etc. pp. geht, eine Perspektive bieten. Eine die sie beim Amt nicht hätten, weil das nämlich einfach mal 3 Monate lang die Füße stillhält und sie auf dem Trockenen sitzen lässt - und damit ihnen drei Monate lang Zeit gibt, endgültig aufzugeben.Das ist es, landen sie in Arbeitslosengeld I, haben sie eventuell noch Glück, sofort eine Fortbildung zu bekommen, landen sie aber sofort bei HARTZ IV, werden sie entweder links liegen gelassen oder in sinnlosen Massnahmen verwahrt
Cubists Anmerkungen kann ich mich deswegen vollumfänglich anschließen: Eine Transfergesellschaft ist sinnvoll, weil sie jenen, die diese Einstellung haben aber keine Ahnung haben wie's bewerben, andere Stellen für sie finden, etc. pp. geht, eine Perspektive bieten. Eine die sie beim Amt nicht hätten, weil das nämlich einfach mal 3 Monate lang die Füße stillhält und sie auf dem Trockenen sitzen lässt - und damit ihnen drei Monate lang Zeit gibt, endgültig aufzugeben.
Zitat von: CubistVowel am 31 März 2012, 09:22:38Ich sehe daran, dass du so gar keine Ahnung hast, was eine Transfergesellschaft leisten kann. Sie kann z. B. die Arbeitsagenturen entlasten, den Mitarbeitern mehr Zeit geben, bevor sie in ALG I oder II fallen, um sich weiter zu bilden und sich aus einem Arbeitsverhältnis heraus zu bewerben, und bewirkt eine ununterbrochene Entgelt- und SV-Zahlung. Sie kann für Steuerzahler und Sozialkassen völlig kostenneutral arbeiten, und das Transferkurzarbeitergeld entspricht ungefähr dem ALG. Auch für die insolventen Betriebe hat sie Vorteile: sofortige Entlastung von allen Entgeltzahlungen und das ohne die sonst üblichen Kündigungsschutzklagen; oft machen etwaige Investoren ihren Einsatz von so einer Gesellschaft abhängig, weil so die Personal(abbau)kosten kalkulierbar bleiben und sie sich später/nach der Abwicklung aus dem Personal die Besten zur Wiedereinstellung aussuchen können.Ja, super Idee. Die Unternehmen, die vernünftig gewirtschaftet haben und in der Lage waren Resourcen effizienter einzusetzen um Kunden attraktive, preiswerte Waren anbieten zu können, werden gegenüber dem Unternehmen, dessen Geschäftsmodell auf dem Markt gescheitert ist, benachteiligt, da der Nachfolger den Vorteil hat, sich die besten Mitarbeiter herauspicken zu können, während solide wirtschaftende Unternehmen unzählige Auflagen hinsichtlich der Beschäftigung von Mitarbeitern zu erfüllen haben.
Ich sehe daran, dass du so gar keine Ahnung hast, was eine Transfergesellschaft leisten kann. Sie kann z. B. die Arbeitsagenturen entlasten, den Mitarbeitern mehr Zeit geben, bevor sie in ALG I oder II fallen, um sich weiter zu bilden und sich aus einem Arbeitsverhältnis heraus zu bewerben, und bewirkt eine ununterbrochene Entgelt- und SV-Zahlung. Sie kann für Steuerzahler und Sozialkassen völlig kostenneutral arbeiten, und das Transferkurzarbeitergeld entspricht ungefähr dem ALG. Auch für die insolventen Betriebe hat sie Vorteile: sofortige Entlastung von allen Entgeltzahlungen und das ohne die sonst üblichen Kündigungsschutzklagen; oft machen etwaige Investoren ihren Einsatz von so einer Gesellschaft abhängig, weil so die Personal(abbau)kosten kalkulierbar bleiben und sie sich später/nach der Abwicklung aus dem Personal die Besten zur Wiedereinstellung aussuchen können.
[...] ein Unternehmen, dessen Geschäftsform auf Ausbeutung beruht, zu retten.
Wobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.
Zitat von: CubistVowel am 31 März 2012, 15:09:28[...] ein Unternehmen, dessen Geschäftsform auf Ausbeutung beruht, zu retten.Erklär bitte mal, inwiefern die Geschäftsform des Unternehmens auf Ausbeutung beruht. Werden die Mitarbeiter dort festgekettet, gefoltert, erpresst oder ähnliches?
ZitatWobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.Empathie ist nicht so deine Stärke, ne?
Zitat von: messie am 31 März 2012, 15:20:15ZitatWobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.Empathie ist nicht so deine Stärke, ne? Du meinst ich hätte schreiben sollen, dass Menschen in Deutschland in übelster raubtierkapitalistischer Manier ausgebeutet werden, indem sie komplett auf Kosten anderer leben? Und dass diese alle wehrlose Opfer des Neoliberalismus (Neoliberalismus mit 50% offizieller Staatsquote und ca. 70-80% realen Steuern und Abgaben, lol) sind?
Zitat von: Inverted am 31 März 2012, 15:35:14Zitat von: messie am 31 März 2012, 15:20:15ZitatWobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.Empathie ist nicht so deine Stärke, ne? Du meinst ich hätte schreiben sollen, dass Menschen in Deutschland in übelster raubtierkapitalistischer Manier ausgebeutet werden, indem sie komplett auf Kosten anderer leben? Und dass diese alle wehrlose Opfer des Neoliberalismus (Neoliberalismus mit 50% offizieller Staatsquote und ca. 70-80% realen Steuern und Abgaben, lol) sind? Nö, dass es sich ab und zu mal lohnt sich in die genannten Personen mal hineinzuversetzen und drüber nachzudenken, warum sie so handeln, wie sie handeln. Ein paar Denkanstöße:1. Anfang/Mitte 50 -> andere Generation - eine, die häufig dazu erzogen wurde dass Arbeitslosigkeit das Schlimmste aller Übel ist und man diese unter allen Umständen vermeiden sollte.Wenn das mal drinsteckt, dann ergeben sich eben solche Situationen, dass Menschen für viel zu wenig Geld viel zu viel arbeiten, weil ihre Angst vor Arbeitslosigkeit so groß ist, dass selbst das für sie das kleinere Übel ist.2. Verantwortungsgefühl: Auch das ist in dieser Generation "in". Die Mentalität, sich "vor Arbeit zu drücken" ist eine, die erst mit der Generation danach aufkam. Sich vor Arbeit zu drücken ist für diese Menschen schlicht unvorstellbar!Für dich ja vielleicht nicht, wer weiß das schon
Zumal der Wert von Arbeit ohnehin rein subjektiv ist und im Falle von Schlecker wohl offensichtlich die Gesamtbilanz von ausgegebenem Geld und geleisteter Arbeit nicht im grünen Bereich lag, denn sonst wäre der Laden schliesslich nicht pleite.
ZitatZumal der Wert von Arbeit ohnehin rein subjektiv ist und im Falle von Schlecker wohl offensichtlich die Gesamtbilanz von ausgegebenem Geld und geleisteter Arbeit nicht im grünen Bereich lag, denn sonst wäre der Laden schliesslich nicht pleite.Du hast's wohl immer noch nicht begriffen, ja? Der Laden macht pleite, weil keine Kunden mehr in diesen gingen. Soweit, so einfach.Gearbeitet haben die Damen aber ja trotzdem. Sie mussten die gesamte Zeit, die der Laden offen hat, anwesend und verfügbar sein.Und wenn du "den ganzen Tag Däumchen drehen müssen weil keine Kunden kommen" als "nicht arbeiten" gleichsetzt - du, ich sage dir, ich habe es mal erlebt, auf Arbeit nichts zu tun zu haben. Danach war ich regelmäßiger fertiger, als wenn ich den ganzen Tag durchmalocht hätte. Das, Langeweile auf Arbeit weil man nicht weg kann, als "nicht arbeiten" ansehen, das lässt tief blicken.
Also erstmal sind die Betroffenen ja nun in unserem wohlbehüteten Wohlfahrtsstaat nun wahrlich nicht dem Hungertod oder gar der Obdachlosigkeit ausgesetzt. Und da es ja bei Schlecker angeblich total unerträglich gewesen sein muss, wenn man den Beiträgen einzelner Personen hier Glauben schenken darf, muss es für die meisten Mitarbeiter ja geradezu eine Erlösung sein, nicht mehr in diesem Laden zu arbeiten. Wobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.Zum anderen kam die Pleite von Schlecker ja nun wahrlich nicht aus heiterem Himmel, und Mitarbeitern wird dies ja nun noch klarer gewesen sein als unbeteiligten Beobachtern. Man hatte also nun wahrlich genug Zeit, sich auf eine etwaige Entlassung vorzubereiten.Desweiteren finde ich das Menschenbild, das hier von vielen impliziert wird, zutiefst erschreckend. Zur Freiheit gehört auch die Verantwortung für das eigene Leben. Was hat denn die Schlecker-Mitarbeiter Zeit Ihres Lebens daran gehindert sich fortzubilden, Geld anzusparen, nach alternativen Jobs Ausschau zu halten? Das klingt hier fast so, als wären die alle geistig behindert und/oder psychisch gestört und bräuchten Monate in einer Auffanggesellschaft, um die herzbrechende Tragödie der Entlassung bei Schlecker seelisch zu überwinden und zu lernen, einen Lebenslauf bzw. ein Bewerbungsanschreiben zu verfassen. Ja wo leben wir denn? Müssen Menschen wirklich von der Wiege bis zu Bahre fortwährend staatlich gepampert und bemuttert werden? Ist es wirklich zu viel verlangt, von erwachsenen Menschen zu erwarten, dass sie Ihr Leben selber in die Hand nehmen?
ich frage mich ja gerade, wie viele Firmen das geschätzte Forenmitglied inverted so zur Zeit leitet? *fragend guck*