Schwarzes Hamburg

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Bei der letzten Bundestagswahl habe ich die FDP...

...nicht gewählt! (ehrlich)
- 44 (89.8%)
...nicht gewählt! (Es waren immer die anderen. Ist ja ne geheime Wahl...)
- 1 (2%)
...gewählt, werde es aber nicht wieder tun, weil ich nun schlauer bin.
- 2 (4.1%)
...gewählt und werde es wieder tun, weil ich Arzt, Apotheker oder Pharmalobbyist bin
- 0 (0%)
...gewählt und werde es wieder tun, weil mir ein oder mehrere Hotels gehört.
- 0 (0%)
...gewählt und werde es wieder tun, weil ich Immobilienmakler bin oder Immobilientycoone anwaltlich vertrete.
- 0 (0%)
...gewählt und werde es wieder tun, weil meine Interessen als Steuerhinterzieher nur von der FDP wirklich gut vertreten werden
- 1 (2%)
...gewählt und werde es wieder tun (sonstige Motivation - bitte im Text schreiben welche.)
- 1 (2%)

Stimmen insgesamt: 44


Autor Thema: Die FDP im Allzeittief  (Gelesen 61707 mal)

messie

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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #150 am: 31 März 2012, 14:28:47 »

Es geht ja immer noch um die Frage "warum soll der Staat eine Firma retten, die sich selbst in die Grütze gebracht hat?"

Dazu kann ich nur sagen: Eine Transfergesellschaft ist keine Rettung, sondern lediglich ein sanfter Übergang in die Arbeitslosigkeit. Entlassen werden zahlreiche Arbeitnehmer nach einem halben Jahr ja trotzdem.
Zweitens wird sie ja durch die Konkursmasse hauptfinanziert. Das bedeutet, dass nicht die Firma selbst davon profitiert (das wäre wirklich widersinnig), sondern die Arbeitnehmer selbst statt der Gläubiger, die so natürlich weniger Geld ausgeschüttet bekommen, zu gut Deutsch: Die Banken.

Wie CubistVowel schon gemutmaßt hat: Die FDP stimmte vermutlich nur deswegen nicht zu, weil sie sich ihrer eigenen Klientel - den Banken - immer noch verpflichtet fühlt und keineswegs, um den Mitarbeitern damit zu helfen.
Das sagt, finde ich, aber alleine schon dieses fürchterliche Wort "Anschlussverwendung" aus. Das ist so kalt, dass sich beinahe schon Vergleiche zu Godwins anbieten würden.
Aber nur beinahe. ;)
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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #151 am: 31 März 2012, 15:00:52 »

Cubists Anmerkungen kann ich mich deswegen vollumfänglich anschließen: Eine Transfergesellschaft ist sinnvoll, weil sie jenen, die diese Einstellung haben aber keine Ahnung haben wie's bewerben, andere Stellen für sie finden, etc. pp. geht, eine Perspektive bieten. Eine die sie beim Amt nicht hätten, weil das nämlich einfach mal 3 Monate lang die Füße stillhält und sie auf dem Trockenen sitzen lässt - und damit ihnen drei Monate lang Zeit gibt, endgültig aufzugeben.

Das ist es, landen sie in Arbeitslosengeld I, haben sie eventuell noch Glück, sofort eine Fortbildung zu bekommen, landen sie aber sofort bei HARTZ IV, werden sie entweder links liegen gelassen oder in sinnlosen Massnahmen verwahrt
Also erstmal sind die Betroffenen ja nun in unserem wohlbehüteten Wohlfahrtsstaat nun wahrlich nicht dem Hungertod oder gar der Obdachlosigkeit ausgesetzt. Und da es ja bei Schlecker angeblich total unerträglich gewesen sein muss, wenn man den Beiträgen einzelner Personen hier Glauben schenken darf, muss es für die meisten Mitarbeiter ja geradezu eine Erlösung sein, nicht mehr in diesem Laden zu arbeiten. Wobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.

Zum anderen kam die Pleite von Schlecker ja nun wahrlich nicht aus heiterem Himmel, und Mitarbeitern wird dies ja nun noch klarer gewesen sein als unbeteiligten Beobachtern. Man hatte also nun wahrlich genug Zeit, sich auf eine etwaige Entlassung vorzubereiten.

Desweiteren finde ich das Menschenbild, das hier von vielen impliziert wird, zutiefst erschreckend. Zur Freiheit gehört auch die Verantwortung für das eigene Leben. Was hat denn die Schlecker-Mitarbeiter Zeit Ihres Lebens daran gehindert sich fortzubilden, Geld anzusparen, nach alternativen Jobs Ausschau zu halten? Das klingt hier fast so, als wären die alle geistig behindert und/oder psychisch gestört und bräuchten Monate in einer Auffanggesellschaft, um die herzbrechende Tragödie der Entlassung bei Schlecker seelisch zu überwinden und zu lernen, einen Lebenslauf bzw. ein Bewerbungsanschreiben zu verfassen. Ja wo leben wir denn? Müssen Menschen wirklich von der Wiege bis zu Bahre fortwährend staatlich gepampert und bemuttert werden? Ist es wirklich zu viel verlangt, von erwachsenen Menschen zu erwarten, dass sie Ihr Leben selber in die Hand nehmen?

Desweiteren würde eine Auffanggesellschaft auch noch einen unfassbaren bürokratischen Moloch nach sich ziehen, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass die Betroffenen auf's ganze Land verteilt sind. Sollen die jetzt alle Ihre eigenen Betreuer mitsamt Büro erhalten oder zentral zusammengekarrt werden? Und wenn das alles so kostenneutral wäre, wie hier einige suggerieren: Warum bedarf es dann einer staatlichen Bürgschaft?

Mitnichten sind auch die Arbeitnehmer bessere Menschen als die Gläubiger - schliesslich hat das Kapital der Gläubiger die Schaffung der entsprechenden Arbeitsplätze überhaupt erst ermöglicht. Es wäre ein Milchmädchenrechnung zu behaupten, eine entsprechende Änderung der Gesetzeslage hätte unterm Strich einen positiven Effekt, die entsprechenden Verluste würden bei zukünftigen Kapitalgeschäften (also der Kreditvergabe an Unternehmen) mit eingespeist werden, was eine entsprechende Anzahl an Unternehmen und Arbeitsplätzen dann aufgrund Kapitalmangels gar nicht erst entstehen lassen würde.
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CubistVowel

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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #152 am: 31 März 2012, 15:09:28 »

Ich sehe daran, dass du so gar keine Ahnung hast, was eine Transfergesellschaft leisten kann. Sie kann z. B. die Arbeitsagenturen entlasten, den Mitarbeitern mehr Zeit geben, bevor sie in ALG I oder II fallen, um sich weiter zu bilden und sich aus einem Arbeitsverhältnis heraus zu bewerben, und bewirkt eine ununterbrochene Entgelt- und SV-Zahlung. Sie kann für Steuerzahler und Sozialkassen völlig kostenneutral arbeiten, und das Transferkurzarbeitergeld entspricht ungefähr dem ALG. Auch für die insolventen Betriebe hat sie Vorteile: sofortige Entlastung von allen Entgeltzahlungen und das ohne die sonst üblichen Kündigungsschutzklagen; oft machen etwaige Investoren ihren Einsatz von so einer Gesellschaft abhängig, weil so die Personal(abbau)kosten kalkulierbar bleiben und sie sich später/nach der Abwicklung aus dem Personal die Besten zur Wiedereinstellung aussuchen können.
Ja, super Idee. Die Unternehmen, die vernünftig gewirtschaftet haben und in der Lage waren Resourcen effizienter einzusetzen um Kunden attraktive, preiswerte Waren anbieten zu können, werden gegenüber dem Unternehmen, dessen Geschäftsmodell auf dem Markt gescheitert ist, benachteiligt, da der Nachfolger den Vorteil hat, sich die besten Mitarbeiter herauspicken zu können, während solide wirtschaftende Unternehmen unzählige Auflagen hinsichtlich der Beschäftigung von Mitarbeitern zu erfüllen haben.

Du bringst da ein paar ganz wesentliche Punkte völlig durcheinander:
1. Ich habe im obigen Text nur einige Vorteile genannt, die eine Transfergesellschaft ganz allgemein auszeichnen - und das aus jeweils verschiedener Sicht: der Angestellten, des insolventen Betriebes, der eventuellen Investoren.
2. Nirgends habe ich geschrieben, dass ich selbst die Umgehung arbeitsrechtlicher Gesetze (wie hier: den Bestandschutz) gutheiße. Es handelt sich, wie bereits geschrieben, um einen Vorteil für Investoren und nicht für Arbeitnehmer oder Mitbewerber.
3. Nirgends habe ich für die Rettung der jetzigen Form des Schlecker-Unternehmens plädiert, wenn ich mich auch eher auf der Seite der Befürworter der Transfergesellschaft sehe; aber das wegen der Angestellten, nicht, um ein Unternehmen, dessen Geschäftsform auf Ausbeutung beruht, zu retten.
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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #153 am: 31 März 2012, 15:14:38 »

[...] ein Unternehmen, dessen Geschäftsform auf Ausbeutung beruht, zu retten.
Erklär bitte mal, inwiefern die Geschäftsform des Unternehmens auf Ausbeutung beruht. Werden die Mitarbeiter dort festgekettet, gefoltert, erpresst oder ähnliches?
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messie

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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #154 am: 31 März 2012, 15:20:15 »

Zitat
Wobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.

Empathie ist nicht so deine Stärke, ne? ;)
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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #155 am: 31 März 2012, 15:30:44 »

[...] ein Unternehmen, dessen Geschäftsform auf Ausbeutung beruht, zu retten.
Erklär bitte mal, inwiefern die Geschäftsform des Unternehmens auf Ausbeutung beruht. Werden die Mitarbeiter dort festgekettet, gefoltert, erpresst oder ähnliches?

Ich denk mal, Unternehmern, die wegen Betrugs an ihren Mitarbeitern zu Freiheitsstrafen auf Bewährung und Geldstrafen rechtskräftig verurteilt wurden, oder die ihre Verkäuferinnen nur entlassen, um sie dann über eine selbstgegründete Verleihfirma zum halben Gehalt wieder einzustellen, darf man durchaus Ausbeutung vorwerfen. Vielleicht sieht auch einfach der Arbeitsmarkt nicht ganz so toll aus, wie uns Herr Rösler und Frau Merkel weismachen wollen, und die Angestellten arbeiten lieber bei Schlecker als gar nicht, gelle?^^

Zitat
Wobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.

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Du sagst es... ;D
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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #156 am: 31 März 2012, 15:35:14 »

Zitat
Wobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.

Empathie ist nicht so deine Stärke, ne? ;)
Du meinst ich hätte schreiben sollen, dass Menschen in Deutschland in übelster raubtierkapitalistischer Manier ausgebeutet werden, indem sie komplett auf Kosten anderer leben? Und dass diese alle wehrlose Opfer des Neoliberalismus (Neoliberalismus mit 50% offizieller Staatsquote und ca. 70-80% realen Steuern und Abgaben, lol) sind? ;)
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messie

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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #157 am: 31 März 2012, 15:45:02 »

Zitat
Wobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.

Empathie ist nicht so deine Stärke, ne? ;)
Du meinst ich hätte schreiben sollen, dass Menschen in Deutschland in übelster raubtierkapitalistischer Manier ausgebeutet werden, indem sie komplett auf Kosten anderer leben? Und dass diese alle wehrlose Opfer des Neoliberalismus (Neoliberalismus mit 50% offizieller Staatsquote und ca. 70-80% realen Steuern und Abgaben, lol) sind? ;)

Nö, dass es sich ab und zu mal lohnt sich in die genannten Personen mal hineinzuversetzen und drüber nachzudenken, warum sie so handeln, wie sie handeln. ;)

Ein paar Denkanstöße:

1. Anfang/Mitte 50 -> andere Generation - eine, die häufig dazu erzogen wurde dass Arbeitslosigkeit das Schlimmste aller Übel ist und man diese unter allen Umständen vermeiden sollte.
Wenn das mal drinsteckt, dann ergeben sich eben solche Situationen, dass Menschen für viel zu wenig Geld viel zu viel arbeiten, weil ihre Angst vor Arbeitslosigkeit so groß ist, dass selbst das für sie das kleinere Übel ist.

2. Verantwortungsgefühl: Auch das ist in dieser Generation "in". Die Mentalität, sich "vor Arbeit zu drücken" ist eine, die erst mit der Generation danach aufkam. Sich vor Arbeit zu drücken ist für diese Menschen schlicht unvorstellbar!

Für dich ja vielleicht nicht, wer weiß das schon  8)
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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #158 am: 31 März 2012, 16:00:13 »

Zitat
Wobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.

Empathie ist nicht so deine Stärke, ne? ;)
Du meinst ich hätte schreiben sollen, dass Menschen in Deutschland in übelster raubtierkapitalistischer Manier ausgebeutet werden, indem sie komplett auf Kosten anderer leben? Und dass diese alle wehrlose Opfer des Neoliberalismus (Neoliberalismus mit 50% offizieller Staatsquote und ca. 70-80% realen Steuern und Abgaben, lol) sind? ;)

Nö, dass es sich ab und zu mal lohnt sich in die genannten Personen mal hineinzuversetzen und drüber nachzudenken, warum sie so handeln, wie sie handeln. ;)

Ein paar Denkanstöße:

1. Anfang/Mitte 50 -> andere Generation - eine, die häufig dazu erzogen wurde dass Arbeitslosigkeit das Schlimmste aller Übel ist und man diese unter allen Umständen vermeiden sollte.
Wenn das mal drinsteckt, dann ergeben sich eben solche Situationen, dass Menschen für viel zu wenig Geld viel zu viel arbeiten, weil ihre Angst vor Arbeitslosigkeit so groß ist, dass selbst das für sie das kleinere Übel ist.

2. Verantwortungsgefühl: Auch das ist in dieser Generation "in". Die Mentalität, sich "vor Arbeit zu drücken" ist eine, die erst mit der Generation danach aufkam. Sich vor Arbeit zu drücken ist für diese Menschen schlicht unvorstellbar!

Für dich ja vielleicht nicht, wer weiß das schon  8)
Also mit anderen Worten: Ältere Menschen (wir reden hier anscheinend von 50-jährigen) sind für ihr Leben nicht selbst verantwortlich und gehören von daher zusätzlich zu den ohnehin schon relativ üppigen Sozialleistungen nochmal zusätzlich bemuttert?

Und für ihr Leben sind sie nicht selber verantwortlich, sind auch ohnehin aufgrund ihrer Sozialisation nicht in der Lage Verantwortung für ihr eigenes Leben zu tragen, haben aber gleichzeitig ein tief sitzendes Verantwortungsgefühl? Häh?

Und sorry, ich weiss zwar nicht, was die Lady beim Schlecker bei mir um die Ecke konkret verdient, aber "für viel zu wenig Geld viel zu viel arbeiten" tut sie mit Sicherheit nicht. Zumal der Wert von Arbeit ohnehin rein subjektiv ist und im Falle von Schlecker wohl offensichtlich die Gesamtbilanz von ausgegebenem Geld und geleisteter Arbeit nicht im grünen Bereich lag, denn sonst wäre der Laden schliesslich nicht pleite.
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messie

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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #159 am: 31 März 2012, 16:06:26 »

Zitat
Zumal der Wert von Arbeit ohnehin rein subjektiv ist und im Falle von Schlecker wohl offensichtlich die Gesamtbilanz von ausgegebenem Geld und geleisteter Arbeit nicht im grünen Bereich lag, denn sonst wäre der Laden schliesslich nicht pleite.

Du hast's wohl immer noch nicht begriffen, ja? Der Laden macht pleite, weil keine Kunden mehr in diesen gingen. Soweit, so einfach.
Gearbeitet haben die Damen aber ja trotzdem. Sie mussten die gesamte Zeit, die der Laden offen hat, anwesend und verfügbar sein.
Und wenn du "den ganzen Tag Däumchen drehen müssen weil keine Kunden kommen" als "nicht arbeiten" gleichsetzt - du, ich sage dir, ich habe es mal erlebt, auf Arbeit nichts zu tun zu haben. Danach war ich regelmäßiger fertiger, als wenn ich den ganzen Tag durchmalocht hätte. Das, Langeweile auf Arbeit weil man nicht weg kann, als "nicht arbeiten" ansehen, das lässt tief blicken.
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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #160 am: 31 März 2012, 16:12:23 »

Zitat
Zumal der Wert von Arbeit ohnehin rein subjektiv ist und im Falle von Schlecker wohl offensichtlich die Gesamtbilanz von ausgegebenem Geld und geleisteter Arbeit nicht im grünen Bereich lag, denn sonst wäre der Laden schliesslich nicht pleite.

Du hast's wohl immer noch nicht begriffen, ja? Der Laden macht pleite, weil keine Kunden mehr in diesen gingen. Soweit, so einfach.
Gearbeitet haben die Damen aber ja trotzdem. Sie mussten die gesamte Zeit, die der Laden offen hat, anwesend und verfügbar sein.
Und wenn du "den ganzen Tag Däumchen drehen müssen weil keine Kunden kommen" als "nicht arbeiten" gleichsetzt - du, ich sage dir, ich habe es mal erlebt, auf Arbeit nichts zu tun zu haben. Danach war ich regelmäßiger fertiger, als wenn ich den ganzen Tag durchmalocht hätte. Das, Langeweile auf Arbeit weil man nicht weg kann, als "nicht arbeiten" ansehen, das lässt tief blicken.
Nö, habe ich nicht geschrieben. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass Deine Behauptung, die hätten für viel zu wenig Geld viel zu viel gearbeitet, lediglich eine subjektive Meinung ist. Welche Kaufkraft hätte man im gleichen Job vor 100 Jahren gehabt bzw. in anderen Ländern heutzutage? Die Schlecker-Verkäuferin ist nicht Opfer sondern Nutzniesserin des Produktivitätszuwachses, für den sich die freie Marktwirtschaft verantwortlich zeichnet.
« Letzte Änderung: 31 März 2012, 16:36:41 von Inverted »
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Kallisti

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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #161 am: 31 März 2012, 17:19:11 »


Also erstmal sind die Betroffenen ja nun in unserem wohlbehüteten Wohlfahrtsstaat nun wahrlich nicht dem Hungertod oder gar der Obdachlosigkeit ausgesetzt. Und da es ja bei Schlecker angeblich total unerträglich gewesen sein muss, wenn man den Beiträgen einzelner Personen hier Glauben schenken darf, muss es für die meisten Mitarbeiter ja geradezu eine Erlösung sein, nicht mehr in diesem Laden zu arbeiten. Wobei sich die Frage stellt, warum sie das überhaupt getan haben, wenn es denn so schlimm war - wird schliesslich niemand dazu gezwungen, einen bestimmten Arbeitsplatz anzunehmen. Es ist ja nun wahrlich nicht sonderlich schwer, sich in Deutschland davor zu drücken und komplett auf Kosten anderer zu leben.

Zum anderen kam die Pleite von Schlecker ja nun wahrlich nicht aus heiterem Himmel, und Mitarbeitern wird dies ja nun noch klarer gewesen sein als unbeteiligten Beobachtern. Man hatte also nun wahrlich genug Zeit, sich auf eine etwaige Entlassung vorzubereiten.

Desweiteren finde ich das Menschenbild, das hier von vielen impliziert wird, zutiefst erschreckend. Zur Freiheit gehört auch die Verantwortung für das eigene Leben. Was hat denn die Schlecker-Mitarbeiter Zeit Ihres Lebens daran gehindert sich fortzubilden, Geld anzusparen, nach alternativen Jobs Ausschau zu halten? Das klingt hier fast so, als wären die alle geistig behindert und/oder psychisch gestört und bräuchten Monate in einer Auffanggesellschaft, um die herzbrechende Tragödie der Entlassung bei Schlecker seelisch zu überwinden und zu lernen, einen Lebenslauf bzw. ein Bewerbungsanschreiben zu verfassen. Ja wo leben wir denn? Müssen Menschen wirklich von der Wiege bis zu Bahre fortwährend staatlich gepampert und bemuttert werden? Ist es wirklich zu viel verlangt, von erwachsenen Menschen zu erwarten, dass sie Ihr Leben selber in die Hand nehmen?


Was nun - sollten die Leute in beschissenen Jobs verharren oder Verantwortung für sich und ihre Situation tragen und statt den Scheissjob weiterzumachen sich lieber arbeitslos melden? Was ja auch so einfach geht - selbst darf man den Job nicht kündigen und wenn man gekündigt wird, gibt´s Sperrzeiten etc.

Fortbildungen und alternative Jobs - ah ja. Und welche "Alternativen" haben solche Beschäftigten deiner Ansicht nach? ??

Und wovon zahlen die Leute mit so geringem Einkommen Fortbildungen, das sie von demselben geringen Einkommen auch noch ansparen sollen? Und wer stellt sie - in solchen Ausbeuter-Unternehmen für Fortbildung von der Arbeit frei?

Und ist es deiner Auffassung nach also keine Ausbeutung, Leute für (zu) wenig Kohle unter miserablen Arbeitsbedingungen zu "beschäftigen"? Vor allem ihre Not zum eigenen Vorteil auszunutzen - eben weil diese Leute anderswo kaum, jedenfalls nicht besser unterkommen (würden), man darum weiß und sie eben deshalb ausbeuten kann bzw. ausbeutet?

Ja, wenn es hierzulande eher möglich wäre, sich unter Beweis zu stellen und wirklich Fortbildung und Qualifizierung (auch und gerade in fortgeschrittenem Alter und auch bei fehlender oder geringer "Basisqualifikation") gefördert, statt behindert würde,  also je nach Tätigkeit einfach auch ohne Nachweis diverser spezieller Scheine Menschen ihr Können und ihre Lernfähigkeit unter Beweis stellen könnten (wie das offenbar in anderen europäischen Ländern so möglich und der Fall ist - hab ich mir sagen lassen - Niederlande, Frankreich?), dann dürfte man auch die Menschen hierzulande in die Pflicht der eigenen Verantwortung nehmen.

Sind aber die Umstände, Gegebenheiten dermaßen arbeitnehmerunfreundlich (tolles Wort, ne?), kann das Verantwortunggewäsch-Druckmittel getrost als Heuchelei betrachtet werden. Insbesondere aus dem Munde solcher Leute, die bessere Bedinungen hatten, in anderen Verhältnissen leben und arbeiten können und sich dennoch anmaßen über "schlechter Gestellte" urteilen, sie verurteilen zu dürfen, sich über deren Lebens- und Arbeitsverhältnisse ein Urteil überhaupt nur zu erlauben - mit welcher (moralischen) Legitimation? Auf Basis welchen Wissens? ?? Oder gar: Erfahrung (eigener)? ??


Ja, wo leben wird denn? Ist es wirklich zu viel verlangt, erwachsenen Menschen faire Arbeitsverhältnisse angedeihen zu lassen, zu ermöglichen, in/mit/durch welche(n) sie überhaupt erst in die Lage versetzt werden, selbstverantwortlich zu handeln bzw. arbeiten, Erwerbseinkommen erzielen zu können?


 :-*





« Letzte Änderung: 31 März 2012, 17:23:21 von Kallisti »
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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #162 am: 31 März 2012, 19:09:34 »

ich frage mich ja gerade, wie viele Firmen das geschätzte Forenmitglied inverted so zur Zeit leitet? *fragend guck*
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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #163 am: 31 März 2012, 19:55:50 »

ich frage mich ja gerade, wie viele Firmen das geschätzte Forenmitglied inverted so zur Zeit leitet? *fragend guck*

Müssen Unmengen sein. Die alle (noch) mit diesem ekelhaften Zeugs... äh,...Arbeitsrecht, den fiesen Grund- und Menschenrechten und den noch widerwärtigeren Sozialabgaben belastet sind, die der böse böse Staat doch wirklich nur zur Gängelung der Unternehmer erfunden hat und aufrecht erhält. Aber bald wird er seinen Konzern nach Indien verlegen, wo man seine Angestellten noch standesgemäß festketten, foltern und erpressen darf. Abschaffen den Sozialscheiß, und jeder nur noch gegen jeden! :)
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Re: Die FDP im Allzeittief
« Antwort #164 am: 31 März 2012, 20:12:18 »

Und hier mal schön (und ontopic) weitergehetzt! 8)
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