Stimmen insgesamt: 44
"Ein merkwürdiges Land..."
Zitat von: colourize am 30 März 2012, 10:27:54Hmm... für die vielen individuellen Schicksale sicher sehr unschön. Dennoch bin ich hier zum ersten mal seit 1998 (Schnarre verhinderte den "Großen Lauschangriff") einer Meinung mit der FDP. Warum?Die HARTZ IV-Bezug den Betroffenen kommt dem Steuerzahler auch teuer zu stehen.Und bei all den Klagen den Gekündigten (die definitiv kommen werden) wird es noch schwerer, einen Käufer für "Schlecker" zu finden
Hmm... für die vielen individuellen Schicksale sicher sehr unschön. Dennoch bin ich hier zum ersten mal seit 1998 (Schnarre verhinderte den "Großen Lauschangriff") einer Meinung mit der FDP.
3.) Ich bin der Überzeugung, dass Schlecker auch pleite gegangen ist, weil seit Jahren die dortigen ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in der Kritik standen. Ich finde, dass es auch eine Signalwirkung hat, wenn ein Schweineunternehmen wie Schlecker dafür vom Konsumenten abgewatscht wird. Die Mitarbeiterinnen, die unter miesesten Arbeitsbedingungen ein Einkommen erwirtschaftet haben das nur unwesentlich über Hartz-Niveau lag, verlieren mit ihrer Arbeit vor allem das sinnstiftende Element der Arbeitswelt. Das ist für die individuellen Schicksale tragisch. Aber: in das frei werdende Ladenlokal wird IRGENDEIN anderer Laden einziehen. Bis auf wenige, wirklich total beschissene Standorte, stehen Ladenflächen ja nicht auf eine unbestimmte Zukunft leer. In diesem neuen Laden werden dann andere Leute einen Job finden. Und vielleicht sogar mehr als die EINE Mitarbeiterin pro Schlecker-Filiale, die über die gesamte Zeit wo sie den Laden aufhalten musste noch nicht mal auf Klo gehen durfte.
Zitat von: colourize am 30 März 2012, 11:10:063.) Ich bin der Überzeugung, dass Schlecker auch pleite gegangen ist, weil seit Jahren die dortigen ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in der Kritik standen. Ich finde, dass es auch eine Signalwirkung hat, wenn ein Schweineunternehmen wie Schlecker dafür vom Konsumenten abgewatscht wird. Die Mitarbeiterinnen, die unter miesesten Arbeitsbedingungen ein Einkommen erwirtschaftet haben das nur unwesentlich über Hartz-Niveau lag, verlieren mit ihrer Arbeit vor allem das sinnstiftende Element der Arbeitswelt. Das ist für die individuellen Schicksale tragisch. Aber: in das frei werdende Ladenlokal wird IRGENDEIN anderer Laden einziehen. Bis auf wenige, wirklich total beschissene Standorte, stehen Ladenflächen ja nicht auf eine unbestimmte Zukunft leer. In diesem neuen Laden werden dann andere Leute einen Job finden. Und vielleicht sogar mehr als die EINE Mitarbeiterin pro Schlecker-Filiale, die über die gesamte Zeit wo sie den Laden aufhalten musste noch nicht mal auf Klo gehen durfte.Die miesen Arbeitsbedingungen bei Schlecker kann ich übrigens auch aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich habe dort mal ein paar Monate (zum Glück nur) gejobbt. Als nicht mal angelernte Aushilfskraft (eigentlich sollte ich nur die Regale füllen) war ich dort manchmal stundenlang allein mit Ware, Kunden und Kasse. Ein WC gab es nicht (wir sollten eine Toilette in einem anderen Laden in ca. 500 m Entfernung nutzen), Telefon auch nicht - nur eine Verbindung in die Schlecker-Zentrale.
Zitat von: CubistVowel am 30 März 2012, 11:24:42Zitat von: colourize am 30 März 2012, 11:10:063.) Ich bin der Überzeugung, dass Schlecker auch pleite gegangen ist, weil seit Jahren die dortigen ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in der Kritik standen. Ich finde, dass es auch eine Signalwirkung hat, wenn ein Schweineunternehmen wie Schlecker dafür vom Konsumenten abgewatscht wird. Die Mitarbeiterinnen, die unter miesesten Arbeitsbedingungen ein Einkommen erwirtschaftet haben das nur unwesentlich über Hartz-Niveau lag, verlieren mit ihrer Arbeit vor allem das sinnstiftende Element der Arbeitswelt. Das ist für die individuellen Schicksale tragisch. Aber: in das frei werdende Ladenlokal wird IRGENDEIN anderer Laden einziehen. Bis auf wenige, wirklich total beschissene Standorte, stehen Ladenflächen ja nicht auf eine unbestimmte Zukunft leer. In diesem neuen Laden werden dann andere Leute einen Job finden. Und vielleicht sogar mehr als die EINE Mitarbeiterin pro Schlecker-Filiale, die über die gesamte Zeit wo sie den Laden aufhalten musste noch nicht mal auf Klo gehen durfte.Die miesen Arbeitsbedingungen bei Schlecker kann ich übrigens auch aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich habe dort mal ein paar Monate (zum Glück nur) gejobbt. Als nicht mal angelernte Aushilfskraft (eigentlich sollte ich nur die Regale füllen) war ich dort manchmal stundenlang allein mit Ware, Kunden und Kasse. Ein WC gab es nicht (wir sollten eine Toilette in einem anderen Laden in ca. 500 m Entfernung nutzen), Telefon auch nicht - nur eine Verbindung in die Schlecker-Zentrale.Es stimmt ja alles und ich hätte keinen Tag unter solchen Bedienungen gearbeitet.Aber: die mesitens ungelernte alleinerziehnde und nicht sonderlich gebildete Mitarbeiterin haben nach der Schlecker-Pleite kaum eine Chance, was besseres zu finden.Viele werden als Packerinnen oder Komissioniererinnen bei einem Sklavenhändler landen
Aber angesichts dessen, dass andernorts wirklich riesige Summen quasi sofort ausgeschüttet wurden an beispielsweise "notleidende Banken", Hoteliers, Griechenland, etc. pp.,
Denn: Natürlich kostet es mehr Geld als HartzIV. Deutlich mehr.
Zitat von: messie am 30 März 2012, 16:27:42Denn: Natürlich kostet es mehr Geld als HartzIV. Deutlich mehr. Laut diesem Artikel von Jens Berger ist das Gegenteil der Fall. Wenn es eine Transfergesellschaft gegeben hätte, flösse Geld direkt aus der Insolvenzmasse an die Angestellten. Ohne Transfergesellschaft bezahlt der Staat - und das nicht nur für die 11.750 bereits Gekündigten, denn"Durch die Blockade der FDP ist die Wahrscheinlichkeit eines Konkurses gestiegen. Für die öffentlichen Kassen ist dies ein sehr schlechtes Geschäft. Wenn man nun das Risiko hinzuaddiert, dass durch die Blockade auch noch der bislang intakte Teil der Schlecker-Gruppe mit seinen 13.250 Mitarbeiter die Pforten schließen muss, ist bereits klar, dass die Starrköpfigkeit der FDP die Sozialsysteme sehr teuer zu stehen kommt. Freuen können sich darüber vor allem die übrigen Gläubiger, vor allem Banken, deren Anteil an der Insolvenzmasse durch die FDP-Blockade merklich gestiegen ist. Die FDP bleibt also auch hier ihrem Motto treu, die Interessen der Finanzwirtschaft über die Interessen der Bevölkerung und auch über die Interessen des Staatshaushaltes zu stellen."
Komisch, als ich mal arbeitslos geworden, haben die Schlecker-Mitarbeiterinnen auch keine Auffanggesellschaft für mich gegründet - aber ich soll denen jetzt eine zahlen?Ach so, geht ja gegen die FDP, na dann ist natürlich selbst dümmlichste Demagogie gerechtfertigt.Also dann: Fröhlich weitergehetzt
Man lese weiter oben. Es scheint hier durchaus unterschiedliche Positionen zu dieser Frage zu geben.
Zitat von: colourize am 30 März 2012, 19:21:18Man lese weiter oben. Es scheint hier durchaus unterschiedliche Positionen zu dieser Frage zu geben.Es handelt sich um nichts als ein billiges Wahlkampfmanöver diverser Parteibonzen, die - wie üblich - beabsichtigen, sich mit dem Geld anderer Leute als soziale Wohltäter zu gerieren. Wie schwer kann es bitte schön sein, diese heuchlerische Schmierenkomödie der üblichen Betroffenheitsinszenierer und -simulanten zu durchschauen?
Komisch, als ich mal arbeitslos geworden, haben die Schlecker-Mitarbeiterinnen auch keine Auffanggesellschaft für mich gegründet - aber ich soll denen jetzt eine zahlen?Ach so, geht ja gegen die FDP, in dem Falle ist natürlich selbst dümmlichste Demagogie gerechtfertigt.Also dann: Fröhlich weitergehetzt
Es stimmt ja alles und ich hätte keinen Tag unter solchen Bedienungen gearbeitet.