Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: EHEC  (Gelesen 67506 mal)

colourize

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Re: EHEC
« Antwort #105 am: 29 Mai 2011, 11:18:57 »

Messie, mag ja sein dass an Grippe, Krebs, Verkehrsunfällen oder Herz-Kreislauferkrankungen mehr Menschen sterben. Trotzdem würde ich ungern nach dem Genuß eines Gurkensalats an der Dialyse landen, auch nicht mit einem 0,5% Risiko. Ist doch klar dass kaum wer bereit ist das Risiko einzugehen. Wobei der Infektionsherd ja wohl immer noch nicht definitiv gefunden ist.

Das mit den Hygienetipps halte ich btw. für einigermaßen lächerlich. Erinnert mich an Regierungstipps vom Schlage Duck and Cover. Wenn man an dem Gemüse so schwer erkrankt, dass man danach ne Blutwäsche braucht und mit nem Nierenschaden weiterleben muss, dann ist "Gemüse waschen" bestimmt eine ausreichende Gegenstrategie.  ::) Nochmals, hier gehts um mehr als ein bisschen Dünnpfiff...
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Kallisti

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Re: EHEC
« Antwort #106 am: 29 Mai 2011, 12:58:14 »

CubistVowel

...  :D  (Danke für den heute-show-Link!)


messie


Also mir leuchtet das einfach auch immer noch nicht ein:

Wie kommt denn EHEC in Fleisch?

Wenn es ursprünglich aus Fäkalien kommt bzw. darin enthalten ist (bspw. Tierfäkalien), dann müsste es erst mal außen an[/b] Fleisch vorhanden sein (bei "unsachgemäßer" Behandlung, Bearbeitung/Verarbeitung von Fleisch).

Also ebenfalls wie außen an: Gemüse oder an Türgriffen oder allen möglichen kontaminierten Lebensmitteln, Händen, Gegenständen ...

Also ganz einfach: Entweder, es sind Ehec-Erreger irgendwo dran (Gemüse, Toilette, Türgriffe, Hände ... ... ...) und können durch "abspülen mit fließendem Wasser " oder/und Seife beseitigt werden oder eben nicht - und daher soll also dann doch desinfiziert werden (Toilette?) bzw. werden diese Keime erst bei Erhitzen über zehn Minuten bei (mindestens) 70° abgetötet.


Diese allgemeinen Hygieneempfehlungen sind ja sowieso selbstverständlich (regelmäßig Hände waschen - wenn man nach Hause kommt, vor dem Essen - also auch nicht draußen mit ungewaschenen Händen essen, was aber der Normalfall ist - insbesondere auch bei vielen Kindern, nach Toilettenbenutzung, nach Zubereitung von Fleisch usw.).

Das kennt man seit Jahrzehnten auch als Vorsorge vor Salmonelleninfektion (dann eben auch nichts nur halb gegartes essen: Fleisch, Eierspeisen) und/oder als Grippevorsorge.

Also im Grunde weiß das normalerweise (fast) jedes Kind (hoffe ich zumindest) - jedenfalls die Geschichte vom Händewaschen. ;)


Aber bei Ehec scheint es doch so zu sein, dass sehr wenige Erreger außen an irgendetwas schon ausreichen, um eine Infektion auszulösen (wenn man diese Erreger also in/an den Mund bzw. auf orale Weise in den Körper bekommt). Und dass sie auch nicht unbedingt schnell absterben (außen an Gegenständen, Lebensmitteln, Händen).

Und daher denke ich eben, dass es mit bloßem Abspülen unter fließendem Wasser nicht getan ist (die Keime nicht zu beseitigen sind, nicht unschädlich gemacht werden können).

Andernfalls würde man doch auch bestimmten Menschen ("Alte, Kranke, Kleinkinder") nicht empfehlen, z.Zt. ganz auf Rohkost zu verzichten.

Wobei man hier ja wieder das Pferd von hinten aufzäumt, da doch noch immer nicht wirklich bzw. überhaupt geklärt ist, wo genau die Quelle sich befindet - wo das Problem (der Verunreinigung von was auch immer - mit Ehec-Erregern) seine Ursache hat. ?


An den spanischen Gurken kann es per se nicht liegen, sonst hätten als erstes in Spanien Menschen erkranken müssen (die dort mit den Gurken "gearbeitet" haben) - ja, ich wiederhole das nun zum dritten Mal, sorry.

Was passiert denn jetzt eigentlich? Wer schaut sich denn (seit wann? oder: überhaupt?) auf dem Hamburger Großmarkt um oder vollzieht den Transportweg und die Transportbedingungen dieser Gurken nach?

Vielleicht sind auch andere Lebensmittel (Gemüse oder auch anderes) auch kontaminiert? - Man muss doch erst mal zweifelsfrei die Quelle ausfindig machen - das wäre doch auch die beste Vorsorge vor weiteren Erkrankungen - von Hygienemaßnahmen abgesehen (die man ja sowieso einhalten sollte - unabhängig von Ehec).

Ja - wo erfährt man darüber etwas - wer sich da auf welche Weise um das Auffinden, Ausfindigmachen der Quelle kümmert - was wird hier von wem aktuell getan ? ? ? Wer informiert hierüber?



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Serenity

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Re: EHEC
« Antwort #107 am: 29 Mai 2011, 13:17:57 »

Sowohl die Theorie mit dem Waschen als auch das Schälen halte ich für etwas... an den Haaren herbeigezogen(?).
Warum?
Also ich weiß ja nicht wie ihr eine Gurke schält, aber ich mache das so, dass ich sie in die Hand nehme und mit dem Schäler dann eben die Streifen abziehe. Dabei wird die Gurke natürlich gedreht und ich komme sowohl mit der Schale in Kontakt, als auch mit dem bereits geschälten. Denkt mal drüber nach  ;)
Darum: Das schälen kann  ja eigtl. gar nicht helfen, denn über meine Hand wandert das Bakterium doch auch?
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Re: EHEC
« Antwort #108 am: 29 Mai 2011, 13:27:04 »

Eben. Genau genommen hilft auch normales Abwaschen nicht. Klar, einige Bakterien werden weggespült. Doch bei Weitem nicht alle.
Gegen Bakterien hilft am Zuverlässigsten (neben Schimmelpilzkulturen a.k.a. Antibiotika, wobei das festgestellte Bakterium mulitresistent ist) Tod durch Überhitzung.

Hat schon mal jemand versucht, eine Gurke abzukochen?

Aber es ist durchaus angenehm zu sehen, dass Vegetarier jetzt gesellschaftlich anerkannt werden und ihre eigene Epidemie bekommen.

Nicht, dass der Bakterienstamm schon vor knapp 20 Jahren entdeckt wurde.
Ist bestimmt so eine einmalige Sache wie BSE, Schweinepest und Vogelgrippe.
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Re: EHEC
« Antwort #109 am: 29 Mai 2011, 14:00:51 »

Ich glaube, ich bin immer noch nicht richtig integriert in deutsche Gesellschaft: ich verstehe diese Hysterie einfach nicht ;)

Ich esse Gurken genauso wie früher, nur übergiesse ich sie nach dem Waschen mit kochenden Wasser.
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Kallisti

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Re: EHEC
« Antwort #110 am: 29 Mai 2011, 14:01:25 »

So, der Vollständigkeit wegen hier nochmal die ganzen Widersprüche in einem Paket:

http://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen_und_antworten_zu_ehec_infektionen_durch_pflanzliche_lebensmittel.pdf


Also da steht, man solle die Hände nach Kontakt mit evtl. kontaminierten Nahrungsmitteln/Gegenständen, mit warmem Wasser und Seife waschen. Aber in Konkakt mit kontaminierten Gegenständen, Nahrungsmitteln gekommene Spültücher etc. soll man bei mindestens 60° in der Maschine waschen und wirklich abtöten kann man die Ehec-Erreger nur durch zehnminütiges Erhitzen bei (mindestens) 70°.

- Ja, genau.  ???

Wer wäscht sich die Hände mit 60° oder gar 70° heißem Wasser? Geschweigedenn sein Gemüse.

Und dann soll man Rohkost also lieber doch ganz meiden. Und so weiter - also alles das, das hinten und vorne nicht zusammenpasst - und das vom bfr.

Zitat aus obiger Quelle:

Zitat
Nicht erhitzte, lediglich gewaschene pflanzliche Lebensmittel, wie z. B. in Tüten abgepackter
Salat können durchaus EHEC-Erreger enthalten.

Und wie kommt Ehec auf Gemüse (rohes): durch kontaminierten "Naturdünger" oder: durch verunreinigtes Wasser. - Vielleicht sollte sich auch einfach mal jemand um evtl. kontaminiertes Wasser kümmern? Wasser, das z.B. auf dem Großmarkt Hamburg  eingesetzt wurde/wird - vielleicht kommt man da der Quelle näher?

Oder vielleicht doch über rohes Fleisch, mit dem das Gemüse in Berührung kam?!?

Ich glaube einfach, das Gemüse (als "Erstverursacher") ist die falsche Fährte - nicht, weil ich es nicht wahrhaben will, sondern weil es hinten und vorne nicht zusammenpasst. Vielleicht sollte man doch eher mal wieder beim Fleisch nach der Quelle suchen? !?


Übrigens werden auch unterschiedliche Inkubationszeiten genannt - einmal ist von drei bis vier Tagen die Rede, dann von (bis zu) zehn Tagen.  ?
« Letzte Änderung: 29 Mai 2011, 14:05:26 von Kallisti »
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colourize

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Re: EHEC
« Antwort #111 am: 29 Mai 2011, 14:52:22 »

Ich glaube, ich bin immer noch nicht richtig integriert in deutsche Gesellschaft: ich verstehe diese Hysterie einfach nicht ;)
Hysterie ist, wenn der Grenzwert für Dioxin in Eiern gerissen wurde und die Leute deswegen keine Eier mehr essen.

Es ist m.E. nicht hysterisch, wenn man ein TodesLebensmittel verzehrt und danach krepiert oder wenigstens nen lebenslangen Organschaden davonträgt, und sei es nur mit der Wahrscheinlichkeit von 0,01%. Man kann doch stattdessen einfach Pizza essen. Oder Suhsi. Oder Leberwurstbrot. Oder Maoam. Oder oder oder. Es gibt überhaupt gar keinen triftigen Grund, derzeit eine Gurke zu essen.
(Mal davon ab, dass die Teile eh nach garnix schmecken und alleine das Phonem "Gurke" schon scheisse klingt ;))
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Re: EHEC
« Antwort #112 am: 29 Mai 2011, 15:06:08 »

Man darf doch wenigstens jammern, dass das alles nur ne Verschwörung gegen die Vegetarier ist und eigentlich die Nutztierindustrie Schuld hat.
Wehe, mein nächstes Steak schmeckt nach Gemüse, dann mach ich aber Terz bei der Bundesregierung. Die können doch mein gutes Fleisch nicht mit ekligem billigen Gemüse zusammen transportieren!!!!einself!!

Im Übrigen sind Gurken super im Sommer, bestehen schließlich zu über 90% aus Wasser. Getränk mit essbarer Packung ftw.
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Re: EHEC
« Antwort #113 am: 29 Mai 2011, 15:12:13 »

Ich kann die Aufregung um EHEC/HUS durchaus nachvollziehen, da hierbei auch bisher gesunde Menschen stark gesundheitsschädigende Symptome entwickeln. Eine gewöhnliche Influenza ist beispielsweise hingegen hauptsächlich für Menschen mit einem schwachen Immunsystem gefährlich.
Auch wenn Rohkost, insbesondere Bio-Rohkost, natürlich eine wahrscheinlichere Quelle für Pathogene (Pilz, Parasiten, Viren, Bakterien) als erhitzte Nahrung ist, kann unser Immunsystem meistens ohne Probleme mit diesen Pathogenen umgehen. Schwierig wird es für das Immunsystem insbesondere dann, wenn eine hohe Konzentration eines unbekannten Pathogens in den Körper gelangt. Beispiel: Montezumas Rache. Daher gilt auch im Fall von EHEC/HUS (für den Körper unbekanntes Pathogen), dass die Konzentration (Dosis) des Pathogens, neben der Leistungsfähigkeit des Immunsystems, einen signifikanten Einfluß auf die Entwicklung von Symptomen hat. Abwaschen, Schälen und zu schwaches Erhitzen tötet sicherlich nicht alle Pathogene ab, doch wird die Konzentration erheblich verringert und ein funktionierendes Immunsystem kann dann das Pathogen erfolgreich bekämpfen.

Edit mit Zitaten aus dem "Unser täglich Gift"-Thread:
Ja sicher, Spambot - in Spanien sind sie alle immun gegen EHEC ...  klar doch.
Nunja, in Mexiko leiden die Einheimischen nicht an Montezumas Rache (ETEC), weil ihr Immunsystem die auslösenden Darmbakterienstämme gewohnt ist. Daher kommt es zu keiner Absonderung des Gifts (anderes Gift als bei EHEC). Eine Immunität der betroffenen Landarbeiter in Spanien wäre auch nicht unbedingt unwahrscheinlicher als deine Spekulationen. (Vergleich ETEC und EHEC; auslösende Dosis; Toxinempfindlichkeit bei Eisenmangel; rohe Lebensmittel und Wasser als Träger)

Und dass es mit "Rohkost meiden" einfach mal gar nicht getan ist, ist auch klar, denn so lange nicht sicher festgestellt ist, wo genau die Ursache ist (die Quelle), macht es keinen Sinn - es kann alles mögliche andere, andere Lebensmittel, mit Ehec kontaminiert sein - eben durch diese unbekannte Quelle oder inzwischen noch weitere/mehrere (noch unbekannte Quellen).
Nein, da irrst du. Egal welche Lebensmittel sonst noch kontaminiert sind, wenn man sie bei der Zubereitung erhitzt (also nicht als Rohkost verspeist), dürfte man damit das Risiko einer HUS Erkrankung deutlich reduzieren. Es gibt für uns Konsumenten somit eine zumindest temporäre Lösung des Problems, bis die Experten die Ursache bekämpft haben.

Es kann aber auch sein, dass sich auf dem meisten (rohen) Gemüse gar keine Ehec-Erreger finden und auch nicht im Gemüse - was ich derzeit vermute, aber nicht weiß und nicht selbst untersuchen kann.
Mir geht es darum, dass doch am ehesten weiterhelfen würde, wenn man so schnell als möglich die Haupt-/Erstquelle findet - alles andere kann nur auf Spekulationen beruhen, ist somit also weder befriedigend noch (gesundheitlich) sicher.
Die Quelle der EHEC müssen die Experten finden. Wir können mit Hilfe des Internets sicherlich nichts dazu beitragen. Somit bleibt erstmal nur der Verzicht auf Rohkost, wenn man sich nicht dem geringen Risiko aussetzen möchte. Das muß aber jeder für sich selbst entscheiden.







« Letzte Änderung: 29 Mai 2011, 23:18:44 von Spambot »
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Kallisti

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Re: EHEC
« Antwort #114 am: 30 Mai 2011, 00:09:18 »

Zitat
Edit mit Zitaten aus dem "Unser täglich Gift"-Thread:
Zitat von: Kallisti am Heute um 09:24:15
Ja sicher, Spambot - in Spanien sind sie alle immun gegen EHEC ...  klar doch.
Nunja, in Mexiko leiden die Einheimischen nicht an Montezumas Rache (ETEC), weil ihr Immunsystem die auslösenden Darmbakterienstämme gewohnt ist. Daher kommt es zu keiner Absonderung des Gifts (anderes Gift als bei EHEC). Eine Immunität der betroffenen Landarbeiter in Spanien wäre auch nicht unbedingt unwahrscheinlicher als deine Spekulationen. (Vergleich ETEC und EHEC; auslösende Dosis; Toxinempfindlichkeit bei Eisenmangel; rohe Lebensmittel und Wasser als Träger)

Spambot

das mit der "Toxinempfindlichkeit bei Eisenmangel" im Zusammenhang mit Ehec erbitte ich, mir genauer zu erläutern. Bitte in deutscher Sprache, Danke.

Mal all diese Hirngespinste beiseite lassend und auf deine Weise fragend:

Willst du sagen, die spanischen Arbeiter ("Bauern" bzw. in Landwirtschaft Tätigen) sind (wahrscheinlich?) immun gegen Ehec?   ;D

Willst du sagen:

dass in Spanien trotz dortiger eventueller Quelle von Ehec (aktuell) niemand erkrankt ist, genauso wahrscheinlich ist wie
dass die spanischen Arbeiter (in den "betroffenen" Betrieben, aus denen die kontaminierten Gurken kommen (sollen)) gegen Ehec immun sind?

(Ja, eben das schriebst du oben ja bereits. Ich frage trotzdem nochmal nach - der Vorsicht halber.)


... Nun ja - ... in Mexico ---- aber wir befinden uns in Europa, nicht? Und Spanien liegt meines Wissens auch auf dem europäischen Kontinent (zumindest die iberische Halbinsel, das spanische Festland), nein?  Und Ehec grassiert derzeit in Deutschland, das auch ein europäisches Land ist - eine fast unscheinbare, aber dennoch vorhandene Distanz zu Mexico ist hier durchaus gegeben. Nicht?
Und wir hier scheinen nach aktuellen Geschehnissen zu urteilen gegen Ehec nicht immun zu sein - jedenfalls so einige Menschen derzeit (noch?) nicht. Gegen Etec wahrscheinlich auch nicht.

Und wieviele von diesen bereits infizierten oder den nicht infizierten Menschen augenblicklich unter Eisenmangel leiden ... ja das unterliegt dann tatsächlich ausschließlich Spekulationen.


Das mit der "Toxinempfindlichkeit" habe ich indessen noch immer nicht geschnallt. Auch nicht im Verlauf dieser geschriebenen Sätze. Vor allem gehe ich im Moment noch davon aus, dass es "Toxinunempfindlichkeit" heißen sollte?  


 :-*



Zitat
Zitat von: Kallisti am Heute um 09:24:15
Und dass es mit "Rohkost meiden" einfach mal gar nicht getan ist, ist auch klar, denn so lange nicht sicher festgestellt ist, wo genau die Ursache ist (die Quelle), macht es keinen Sinn - es kann alles mögliche andere, andere Lebensmittel, mit Ehec kontaminiert sein - eben durch diese unbekannte Quelle oder inzwischen noch weitere/mehrere (noch unbekannte Quellen).
Nein, da irrst du. Egal welche Lebensmittel sonst noch kontaminiert sind, wenn man sie bei der Zubereitung erhitzt (also nicht als Rohkost verspeist), dürfte man damit das Risiko einer HUS Erkrankung deutlich reduzieren.


Ja, wenn man sie erhitzt - auf mindestens 70° für ca. 10 Minuten.

Was dann also alles ausfallen müsste:

rohes Gemüse, rohes Obst, Rohmilch und -produkte (manche Käse z.B.), verschiedene Wurstarten (Mett, Salami bspw.).

Aber wer weiß, wie und wo noch andere Lebensmittel bei der Herstellung oder im Handel kontaminiert werden - bspw. durch Infizierte (die noch keine Symptome haben - wenn die Inkubationszeit drei bis vier, sogar bis zu zehn Tagen beträgt).


... Wollen wir aber lieber doch mal auf dem Teppich bleiben.
« Letzte Änderung: 30 Mai 2011, 00:29:08 von Kallisti »
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Kallisti

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Re: EHEC
« Antwort #115 am: 30 Mai 2011, 00:39:07 »

(...) Man kann doch stattdessen einfach Pizza essen. Oder Suhsi. Oder Leberwurstbrot. Oder Maoam. (...)

(Mal davon ab, dass die Teile eh nach garnix schmecken und alleine das Phonem "Gurke" schon scheisse klingt ;))



 :D
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Re: EHEC
« Antwort #116 am: 30 Mai 2011, 11:04:44 »

Also grundlegend ist es NICHT FALSCH Sakrotan imme dabei zu haben und auch zu nutzen.
Das erinnert mich an eine Arbeitskollegin die auch immer ihren Arbeitsplatz mit dem Zeugs einsprüht, sobald der Verdacht besteht, dass sich auch nur eine einzige winzige Bakterie in ihre saubere kleine Welt verirrt hat. Die sprüht bestimmt auch ihr kleine Tochter damit ein :-\

Ich wasch mir nicht sofort sobald ich nach Hause komme oder vor jedem Essen die Hände. So what? Ich besitz kein Sagrotan o.ä. So what?
Habe als Kind auch unendlich viel Dreck gefressen, Türklinken und Tastaturen in Internetcafes in Chinatown berührt vor dem Essen, und es bis jetzt auch ganz gut überlebt. Mit den "normalen" Belastungen scheint der Körper ganz gut zurecht zu kommen, wenn nicht sogar gestärkt zu werden dadurch. Mal abgesehen davon dass die Haut einen sehr guten Schutz darstellt (Klobrillen).

Letztendlich ist der Mensch auch nur ein Tier und nichts Anderes, auch wenn manche Menschen sich für was Besseres halten. Und welches Tier würde seine Umgebung mit Hilfe von Desinfektionsmitteln klinisch rein halten ? Andererseits leben in den Großstädten inzwichen so viele Menschen (also Tiere) auf engem Raum, dass solche Krankheiten ein leichtes Spiel haben, etwas gesunde Vorsicht kann da nicht schaden.

@Blackfire: Danke für deine lustige Bezeichnung "Monockel", habe gut geschmunzelt bei der Vorstellung wie der alte Geldaldel sich winzige Klobrillen vor die Augen klemmt *g*
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Re: EHEC
« Antwort #117 am: 30 Mai 2011, 11:38:49 »

das mit der "Toxinempfindlichkeit bei Eisenmangel" im Zusammenhang mit Ehec erbitte ich, mir genauer zu erläutern. Bitte in deutscher Sprache, Danke.
Das steht in dem verlinkten Bakteriologie-Buch. Ich hab keine Ahnung wie die darauf kommen und ich bin auch kein Bakteriologe.
ETEC betrifft nur Touristen, die entsprechende Länder besuchen. Die Einheimischen sind nicht vom Gift dieses Bakteriums betroffen. Ob sich das Immunsystem genauso auf EHEC einstellen kann, kann ich nur vermuten. Da es sich ebenfalls um eine E.coli Variante handelt, ist der Vergleich vermutlich gar nicht mal so abwegig. Derartige Spekulationen sind insgesamt ziemlich nutzlos, da sie mir als Konsument nicht weiterhelfen.



Zitat
Zitat von: Kallisti am Heute um 09:24:15
Und dass es mit "Rohkost meiden" einfach mal gar nicht getan ist, ist auch klar, denn so lange nicht sicher festgestellt ist, wo genau die Ursache ist (die Quelle), macht es keinen Sinn - es kann alles mögliche andere, andere Lebensmittel, mit Ehec kontaminiert sein - eben durch diese unbekannte Quelle oder inzwischen noch weitere/mehrere (noch unbekannte Quellen).
Nein, da irrst du. Egal welche Lebensmittel sonst noch kontaminiert sind, wenn man sie bei der Zubereitung erhitzt (also nicht als Rohkost verspeist), dürfte man damit das Risiko einer HUS Erkrankung deutlich reduzieren.


Ja, wenn man sie erhitzt - auf mindestens 70° für ca. 10 Minuten.

Was dann also alles ausfallen müsste:

rohes Gemüse, rohes Obst, Rohmilch und -produkte (manche Käse z.B.), verschiedene Wurstarten (Mett, Salami bspw.).

Aber wer weiß, wie und wo noch andere Lebensmittel bei der Herstellung oder im Handel kontaminiert werden - bspw. durch Infizierte (die noch keine Symptome haben - wenn die Inkubationszeit drei bis vier, sogar bis zu zehn Tagen beträgt).


... Wollen wir aber lieber doch mal auf dem Teppich bleiben.

Wenn ich etwas erhitze, ist es keine Rohkost. Rohmilch sollte man sowieso nicht trinken und man kann sie daher in normalen Läden auch nicht kaufen. Frischkäse aus dem Supermarkt ist kein Rohmilcherzeugnis (die Milch wurde pasteurisiert). Würste aus dem Supermarkt sind gewöhnlich konserviert (z.B. durch Salz oder Bakterienkulturen). Nach derzeitigem Wissensstand (aus den Medien) scheint diese Variante des EHEC Bakteriums einige Gemüsesorten als Träger zu bevorzugen. Daher wird zur Zeit nur vor Blattsalat, rohen Tomaten und rohen Gurken gewarnt. Man muß eigentlich auf fast nichts verzichten, solange man das Essen vor dem Verzehr erhitzt oder auf konservierte Produkte setzt. Solange Obst nicht als Träger für das Bakterium benannt wurde, würde ich mir keine großen Sorgen bei rohem Obst machen (in dem oben zitierten Bakteriologiebuch wird Obst nicht als EHEC Träger benannt).
EHEC wird von Mensch zu Mensch hauptsächlich fäkal-oral übertragen. Durch die bei uns üblichen Hygienemaßnahmen dürfte dieser relativ ineffiziente Übertragungsweg wohl nicht für den starken Anstieg der EHEC/HUS Erkrankungen verantwortlich sein.
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sYntiq

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Re: EHEC
« Antwort #118 am: 30 Mai 2011, 11:56:29 »

Hmm.. mal eine "Idee" zum Thema "EHEC & spanische Gurken"

Anfang April gab es in Mecklenburg Vorpommern doch diese Massenkarambolage dank eines "Sandsturmes".
Die Bauern in Norddeutschland haben daraufhin angeblich eine Sondergenehmigung bekommen Gülle fröhlich auf ihren Feldern zu verteilen um quasi den Staub zu verhindern. Dank anhaltender Trockenheit verstaubt die Gülle allerdings ebenfalls und weht genau so durch die Lande. (Und auch Biobauern etc. müssen ihre "Schutzfolien" anheben um an die Pflanzen zu kommen.)

EHEC ist, soviel ich weiss, bisher nur in den Bundesländern ausgebrochen wo es diese Gülle-Sonderregelung gab (die meines Wissens in Schleswig-Holstein noch aktiv ist.)

Auch wenn diese Infos eher auf Hörensagen basieren (Der Mann einer Arbeitskollegin war wohl gestern auf einer Bauern-/Ärzte-/Whateversitzung) klingt es für mich irgendwie glaubwürdiger als dass spanische Gurken die Ursache sein sollen. Werden spanische Gurken etwa wirklich nur nach Norddeutschland geliefert?

Wo auch immer der Ursprung ist, werde ich jedenfalls vorerst wohl weniger Salat etc. essen und meine Erdbeeren auch brav immer 10min auf 70Grad erhitzen. :P
« Letzte Änderung: 30 Mai 2011, 12:19:53 von sYntiq »
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Re: EHEC
« Antwort #119 am: 30 Mai 2011, 12:06:51 »

Zitat
Zitat von: Kallisti am Mai 29, 2011, 11:09:18
das mit der "Toxinempfindlichkeit bei Eisenmangel" im Zusammenhang mit Ehec erbitte ich, mir genauer zu erläutern. Bitte in deutscher Sprache, Danke.
Das steht in dem verlinkten Bakteriologie-Buch. Ich hab keine Ahnung wie die darauf kommen und ich bin auch kein Bakteriologe.
(Spambot)

Ja - warum führst du es dann an ?

Ich kann dir dazu aber etwas sagen: Bei Eisenmangel soll es einen gewissen Schutz vor bakteriellen Infektionen geben, da Bakterien Eisen zum Wachstum benötigen.

Quelle:
http://www.welt.de/print-welt/article576152/Fieber_ist_gut_fuer_die_Gesundheit.html


Die Frage ist hierbei nur, wie ausgeprägt der Eisenmangel sein muss, wie lange er schon bestehen muss - andererseits soll die Infektanfälligkeit (Viren) bei Eisenmangel erhöht sein, außerdem hat Eisenmangel auch zahlreiche andere nicht unerhebliche negative Auswirkungen (ich kann davon trällern, da ich über Jahre betroffen war/bin).

Wie Eisenmangel im Zusammenhang mit Ehec "wirkt" oder auch nicht, darüber weiß ich nichts - aber: ich habe damit ja auch nicht angefangen, sondern du.



Zitat
ETEC betrifft nur Touristen, die entsprechende Länder besuchen. Die Einheimischen sind nicht vom Gift dieses Bakteriums betroffen.
(Spambot)

Das ist leider keine Antwort auf meine Frage, Spambot - ich hatte nach dem Zusammenhang zwischen "Toxinempfindlichkeit" (dich zitierend!) und Eisenmangel - im Zusammenhang mit Ehec bzw. Etec gefragt.
Wir wollen doch nochmal festhalten: In dieser Diskussion geht es um Ehec. Du brachtest Etec ein sowie auch den Eisenmangel und den Ausdruck "Toxinempfindlichkeit". - Ich fragte: nach den Zusammenhängen.

Mir ist immer  noch nicht klar, was das alles (Eisenmangel, Toxinempfindlichkeit) mit dem aktuellen Ehec-Problem zu tun haben soll?


Zitat
Derartige Spekulationen sind insgesamt ziemlich nutzlos, da sie mir als Konsument nicht weiterhelfen.
(Spambot)

So ist es.  :) Wie gehabt: Du hast die Sache mit der vermeintlichen "Immunität" (gegen Ehec) eingebracht - nicht ich.



Zitat
Man muß eigentlich auf fast nichts verzichten, solange man das Essen vor dem Verzehr erhitzt oder auf konservierte Produkte setzt.
(Spambot)

Mag ja sein, dass manche Menschen derzeit auf "fast nichts" verzichten müssen - ich finde es schon frustrierend, dass ich nicht sorglos Rohkost-Gemüse und Salat essen kann (derzeit).

Zitat
Solange Obst nicht als Träger für das Bakterium benannt wurde, würde ich mir keine großen Sorgen bei rohem Obst machen (in dem oben zitierten Bakteriologiebuch wird Obst nicht als EHEC Träger benannt).

Genau - solange es nicht benannt und nicht bekannt ist, kann ja auch nichts passieren.  :D   :D    :D

Und vor den aktuellen Fällen war ja auch nichts benannt und bekannt (Gurken ...), daher konnte da eigentlich auch nichts passieren - hätte nichts passieren dürfen - nach deiner Theorie.

Das ist doch wirklich Unsinn. --> So lange die Quelle nicht zweifelsfrei gefunden ist, kann man derartige Aussagen einfach nicht machen, sind sie nicht haltbar.

Und nur weil etwas in irgendeinem Buch - noch! - nicht geschrieben steht, noch (!) nicht bekannt ist, heißt das nicht, dass es deshalb nicht sein kann, sich nicht entwickelt/verändert ... haben/verändern kann.  - Also das ist doch Kindergarten jetzt, ehrlich mal.  :-\


Zitat
EHEC wird von Mensch zu Mensch hauptsächlich fäkal-oral übertragen. Durch die bei uns üblichen Hygienemaßnahmen dürfte dieser relativ ineffiziente Übertragungsweg wohl nicht für den starken Anstieg der EHEC/HUS Erkrankungen verantwortlich sein.
(Spambot)

Das halte ich - Entschuldigung - auch für naiv.  - Gerade in Kindergärten sind Schmierinfektionen immer wieder an der Tagesordnung. Und nicht nur dort ... !



Zitat
Werden spanische Gurken etwa wirklich nur nach Norddeutschland geliefert?
(sYntiq)


Eben das habe ich mich auch schon mehrmals gefragt! - Es kann doch nicht sein, dass bspw. hier in Baden-Wü. keine spanischen Gurken im Handel waren (in den letzten Tagen, Wochen)!
Und es ist doch absolut auffällig, dass Ehec am meisten in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein grassiert, dass außerdem die Erkrankten in anderen europäischen Ländern zuvor in Deutschland zu Besuch waren (in Norddeutschland), dass auch dort keine spanischen Gurken im Handel gewesen und verzehrt worden sein sollen ... ??

Das passt doch einfach alles nicht.

Und warum dauert es so lange, bis sie dort die Kontrollen bestätigt bzw. Ergebnisse haben (in Spanien)?!?? - Während es hier doch anscheinend so schnell (innerhalb weniger Tage) ging - warum dauert es überhaupt so lange, bis man die Quelle findet: Warum erfährt man (Öffentlichkeit) nichts darüber, was wer auf welche Weise genau untersucht, welche Nachforschungen von wem derzeit wo betrieben werden? ? ? - DAS ist es, was ich aber doch wissen will!!
« Letzte Änderung: 30 Mai 2011, 12:13:37 von Kallisti »
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