Zitat von: messie am 01 August 2010, 20:54:38Mist, mein Nickname ist zu lang.ja, das Problem kenn ich.
Mist, mein Nickname ist zu lang.
In einem brandneuen Einkaufszentrum aus Glas, Stahl und buntem Kunststoff in Magdeburg musste ich feststellen, dass die Deutschen keine Vorstellung davon haben, wer sie eigentlich sind.Ich arbeitete gerade an einem Artikel über deutsche Exporte nach Amerika und wollte wissen, auf welche Erzeugnisse man hierzulande besonders stolz ist. Also schlich ich um die großen Pflanzenkübel und Wasserfontänen herum und fragte die Leute, die sich dort vom Einkaufen erholten, welche deutschen Produkte oder Personen wohl in Amerika besonders gut ankämen.Die Antworten waren erstaunlich. »Gar nichts, vermute ich«, sagten zwei Sekretärinnen, die gerade Mittagspause hatten. »Weiß nicht«, sagte die Mutter mit der Teenie-Tochter.Ich fragte fünf, sechs Passanten und bekam immer die gleiche Antwort.»Aber hier kennt man so vieles, was aus Amerika kommt«, sagte ich. »Die Hollywoodfilme, die TV-Shows, McDonald’s und Microsoft, Coca-Cola und Jeans. Die Amerikaner müssen doch auch mindestens ein, zwei deutsche Produkte kennen.«»Och«, meinte ein junger Vater, der auf Frau und Kind wartete, »hier gibt’s kein Hollywood. Kann ich mir nicht vorstellen, dass die Amis sich für irgendwas von uns interessieren.«Da platzte mir der Kragen.»Was ist mit Mercedes?«, fragte ich. »Volkswagen? BMW? Porsche? Gibt es überhaupt ein deutsches Auto, das in Amerika nicht berühmt ist? Braun, Bosch und Siemens? Gummibärchen und Nutella? Gutes dunkles Brot und überhaupt alles, was aus einer deutschen Bäckerei kommt? In meiner High School damals gab es keine anständige Party ohne Löwenbräu und kein anständiges Auto ohne Stereoanlage von Blaupunkt oder Grundig. Was ist mit Claudia Schiffer und Heidi Klum? Das Boot, Lola rennt und den Märchen der Brüder Grimm? Wolfgang Petersen und Roland Emmerich? Kraftwerk, Nena, Rammstein? Wissen Sie überhaupt, woher die Scorpions kommen?« Ich hätte noch mehr aufgezählt, aber ich sah schon: einem Deutschen kann man mit so was nicht so leicht imponieren.»Kann sein«, sagte er und zuckte die Achseln. »Aber sonst nichts.«Die Deutschen wissen nicht, wer sie sind.Wenn sie sich anschauen, sehen sie ein kleines provinzielles Völkchen, das von allen anderen rumgeschubst wird. Ich sehe eine geballte Wirtschaftsmacht, die in der ganzen Welt geachtet wird. Sie sehen Hitler. Ich sehe Tilo Kolup, den falschen Kaiser. Sie sehen Pazifismus und Antikriegsdemonstrationen. Ich sehe den täglichen Kampf um einen Sitzplatz in der UBahn. Sie sehen Volksmusik. Ich sehe Element of Crime. Sie sehen Goethe, Bismarck und Hegel. Ich sehe Roberto Blanco, Perry Rhodan und Hawaii-Toast.Wenn Sie sich von außen sehen könnten, wie ich als Amerikaner sie sehe, würden Sie glauben, diese eigenartigen Typen, die sich Deutsche nennen, kämen von einem fremden Planeten.Zuerst würden Ihnen kleine Merkwürdigkeiten ins Auge fallen: die Gartenzwerge, die Kuckucksuhren, die Rosamunde-Pilcher- Verfilmungen. Erst dann bemerken Sie das eigentlich Skurrile: die rätselhafte Beziehung dieses Volkes zum Staat, zum Genuss, zum Geld, zur Kultur und zur eigenen Identität. Falls Sie dann auf die Idee kämen, die Deutschen selbst zu fragen, warum sie so anders sind, würden Sie die Antwort bekommen: »Wieso denn? Das ist doch ganz normal.«Spätestens dann brauchten Sie einen guten Reiseführer.Willkommen auf Planet Germany.
Soeben habe ich diese Zusammenschau über Deutschland aus verschiedenen Reiseführern gelesen und mich ein wenig über die Skurrilitäten darin amüsiert (Tipp für die Benutzung der Autobahn: "Die linke Fahrbahn ist ausschließlich für Porsche, BMW und Mercedes reserviert. Und da auch bitte nur Fahrzeuge in dunklen Farben"). Schließlich stellt sich aber dann doch die Frage, ob es eine "kulturelle Identität" der Deutschen gibt, die der Realität näher kommt als Lederhosen und Seppelhüte mit Gamsbart dran. Leider hab ich so keinen Schimmer, was das sein könnte. Vermutlich wäre ich kein guter Autor für einen "Reiseführer Deutschland". Hat hier Jemand mehr Ideen als ich?
Oder die besagte "Berliner Schnauze", die für jemanden aus Raum Münster (sturre Münsterländer) als proletenhaft bewertet wird.
Der Witz war: Meine Vorbesitzerin hatte "HH EX 1108" ... und ich bin am 8.11. geboren. Das habe ich aber erst erfahren, nachdem ich meinen Nummernschild-Wunsch geäußert habe.
Kallisti ist für mich typisch deutsch.
@CubistVowel... miserable Ausrede - da hilft auch kein (Zwinker-) Smiley ... aber war klar, dass sowas kommen musste.
Denunziantentum, bzw. dieses ich-gönne-es-dem-anderen-nicht-also-zeige-ich-ihn-an empfinde ich auch als zutiefst kleinbürgerlich.Was ist daran so schlimm, dem Nachbarn zu gönnen dass er Erfolg hat? Was so dramatisch zu erfahren, dass der Kollege mehr Geld verdient? Warum schimpt man dann auf (bzw. über) den, wenn es doch meist man selbst war, der in den Gehaltsverhandlungen nicht konsequent genug war?Dieses und andere Dinge dieser Art wollen einfach nicht in meinen Kopf.Ob das nun typisch deutsch ist, weiß ich nicht. Ich empfinde es jedenfalls als höchst kleingeistig, spießig und sehr kleinbürgerlich.
Aber die Sache mit dem Auto-Berühren beim Einparken hatte ich auch mal. Da ist so ein Soziopath völlig ausgerastet, obwohl das nicht mal sein Auto war, was ich berührt hatte! Wie gesagt, berührt, nicht "angefahren". Sowas bestätigt meine Misantrophie immer wieder und lässt einen gewissen Hass auf diese Gesellschaft immer ein kleines bisschen größer werden und sämtliche Katastrophen und Amokläufe verlieren ein wenig von ihrem Schrecken... man kann ja jedes mal hoffen, dass es ein paar von denen erwischt hat. Okay etwas übertrieben, aber von der Richtung her...
Zitat von: Black Russian am 29 Juli 2010, 13:41:16Ich finde es unverschämt, wenn mich jemand stundenlang warten lässt, da ich in diese Zeit was besseres vor habe als warten, sei denn ich kenne die Person sehr gut und weiss, dass er oder sie sich ständig verpätet (kommt gerade bei THC-Liebhaber häufig vor ) , dann stelle ich mich darauf ein und plane es so: 14 Uhr gesagt, dann erscheint er gaaanz laaangsaaam so ca. um 16 Uhr bei mir.Ich würde niemals mehrere Stunden auf jemand warten. Es sei denn, dieser jemand hat eine gute Erklärung und gibt mir zwischenzeitlich Bescheid (im Stau steckengeblieben oder sowas). Gerade bei Menschen, die ich gut kenne, erwarte ich, daß sie es schaffen, so einigermaßen pünktlich zu sein. Auf jemand, der so unzuverlässig ist, daß er 2 Stunden zu spät kommt, hätte ich privat keine Lust.
Ich finde es unverschämt, wenn mich jemand stundenlang warten lässt, da ich in diese Zeit was besseres vor habe als warten, sei denn ich kenne die Person sehr gut und weiss, dass er oder sie sich ständig verpätet (kommt gerade bei THC-Liebhaber häufig vor ) , dann stelle ich mich darauf ein und plane es so: 14 Uhr gesagt, dann erscheint er gaaanz laaangsaaam so ca. um 16 Uhr bei mir.
Typisch deutsch ist Verleugnung und Schlechtmachen des Deutschen. Falls man irgendwo jemanden auf dieser Welt trifft, der sich als penetrant als Europäer oder Erdenbürger bezeichnet, DANN ists ein typisch Deutscher.
Es fällt mir in Frankreich sehr extren auf, wie sie ihr Land und auch ihre Sprache achten. In Deutschland dagegen verkommt Deutsch zur Denglisch