Schwarzes Hamburg

  • 27 November 2024, 09:33:18
  • Willkommen Gast
Bitte logg dich ein oder registriere dich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Autor Thema: Typisch Deutsch?  (Gelesen 25316 mal)

colourize

  • Gallery Admin
  • > 5000 Posts
  • *
  • Beiträge: 6921
  • Rock this Town!
Typisch Deutsch?
« am: 28 Juli 2010, 11:24:09 »

Soeben habe ich diese Zusammenschau über Deutschland aus verschiedenen Reiseführern gelesen und mich ein wenig über die Skurrilitäten darin amüsiert (Tipp für die Benutzung der Autobahn: "Die linke Fahrbahn ist ausschließlich für Porsche, BMW und Mercedes reserviert. Und da auch bitte nur Fahrzeuge in dunklen Farben"). Schließlich stellt sich aber dann doch die Frage, ob es eine "kulturelle Identität" der Deutschen gibt, die der Realität näher kommt als Lederhosen und Seppelhüte mit Gamsbart dran. Leider hab ich so keinen Schimmer, was das sein könnte. Vermutlich wäre ich kein guter Autor für einen "Reiseführer Deutschland". 8) Hat hier Jemand mehr Ideen als ich?
Gespeichert

Takara

  • > 1000 Posts
  • ***
  • Beiträge: 2486
  • Das Deichschaf *määääh*
Re: Typisch Deutsch?
« Antwort #1 am: 28 Juli 2010, 11:29:29 »

Die spinnen, die Engländer... ;)
« Letzte Änderung: 28 Juli 2010, 11:31:21 von Takara »
Gespeichert
"World is just Illusion, trying to change you...."

schwarze Katze

  • > 2500 Posts
  • ****
  • Beiträge: 4413
  • Felis Domesticus
    • http://www.apfelfront.de/
Re: Typisch Deutsch?
« Antwort #2 am: 28 Juli 2010, 11:42:59 »

Also ziemlich schwerig, es pauschal zu beantworten.
Typisch Deutsch? Hmm.... zwischen Prenzlauer Berg und Garmisch-Patenkirchen liegen Welten, und damit meine ich nicht nur eine andere Mundart und Speisen, sondern auch die Mentalität.
Oder Ruhpott und Nordeutschland, also als ich von Dortmund nach Hamburg umgezogen bin, hatte ich fast die gleiche Schwerigkeiten, mich einzuleben wie früher als ich von Rußland auswanderte. Natürlich musste ich nicht die neue Sprache lernen, aber der Mentalität ist ganz anders.
Hamburger sind verschlossener, es ist relativ schwerig für die Zugewanderte(auch Inländer), in Kontakt zu treten. Wäre ich damals nict in eine WG gezogen, wäre ich eingegangen.
Oder die besagte "Berliner Schnauze", die für jemanden aus Raum Münster (sturre Münsterländer) als proletenhaft bewertet wird.
Von dern Unterschied zwischen Ost und West ganz zu schweigen.

Also ich glaube, dass die Tatsache, das Deutschland Jahrhundertelang nicht ein Land war, sondern aus mehreren Königsreichen und Herzogtümer bestand, immer noch nachwirkt.

Aber wie gesagt, als Migrantin habe ich höchstwahrscheinlich eine ganz anderen Blick
Gespeichert
Menschen haben als Spezies nicht mehr Wert als Nacktschnecken

Kallisti

  • Gast
Re: Typisch Deutsch?
« Antwort #3 am: 28 Juli 2010, 11:43:44 »

Warum es nun ausgerechnet diese doch etwas seltsame "Zusammenschau" von web.de als Einstieg sein muss ... ?

Und mit dem Ausdruck "typisch..." sind halt auch oft Klischees und Vorurteile verbunden.

Aber davon abgesehen kann man auch so fragen: Was unterscheidet uns (im Besonderen und/oder im Allgemeinen) von anderen Nationen, Kulturen, Gesellschaften - auf welche Weise (und: warum? ;) )?
Und was haben wir mit anderen gemein?

Interessant ist es doch hauptsächlich, diese Frage, was typisch deutsch ist (oder: typisch für Deutsche? Typisch deutsches Verhalten?) von Menschen, die nicht Deutsche sind, beantwortet zu bekommen.

Denn auch wenn man nach seiner eigenen Person, Persönlichkeit gefragt wird, ist es oft aufschlussreich und interessant, wie andere Menschen einen beschreiben, sehen, beurteilen, einschätzen - und hier wiederum ein erheblicher Unterschied zwischen Menschen, die einen gut und lange kennen und solchen, die nur einen kurzen Eindruck gewonnen haben.

Es macht also auch einen Unterschied, ob man einen (ausländischen) Deutschland-Touristen befragt (nach typischem "Deutschtum") oder jemanden, der mehrere Jahre in Deutschland gelebt hat.

Und nicht zuletzt spielen regionale Unterschiede eine gewichtige Rolle - wie dies in allen Ländern der Fall ist.

Auf die Frage, was ist "uns allen" ("Deutschen") dennoch - außer der Sprache - gemeinsam, weiß ich spontan auch keine Antwort, habe mir darüber noch nie den Kopf zerbrochen. ;)

Mir stellen sich da (wie unverkennbar zu lesen ist) eher jede Menge neue Fragen - z.B. auch, wer alles überhaupt "deutsch" ist - als "Deutscher" gilt - gibt es nicht Unterschiede zwischen Menschen bzw. Familien, die seit vielen Generationen in Deutschland geboren, aufgewachsen sind, gelebt haben und solchen, die "Zuwanderer"-Familien (Immigranten) sind, die also (noch) einen anderen (weiteren) kulturellen Hintergrund haben und sicher auch (zum Teil) erhalten (Sprache, Gewohnheiten - auch Ernährungsgewohnheiten, Gepflogenheiten, nicht zuletzt auch Glaube, wobei ich das erst mal außen vor lassen würde, da es sonst sicher wieder abdriftet). ?

Sorry - kann nicht kurz auf die Ausgangsfrage antworten - müsste erst all die anderen Fragen (für mich) beantworten bzw. bin eben der Meinung, dass hier so viele neue Aspekte ins Spiel kommen, dass man das nicht kurz und bündig, dabei aber angemessen (der Sache gerecht werdend) beantworten kann.

?
Gespeichert

Kallisti

  • Gast
Re: Typisch Deutsch?
« Antwort #4 am: 28 Juli 2010, 11:57:07 »

... Im Grunde stellt sich also die Frage nach der "Identität" (der individuellen, aber "übergeordnet" eben auch der "nationalen", kulturellen - deutschen.

(Ich nehme an, letztlich das meintest du mit deiner Frage? - Frage lieber nochmal nach.)
Gespeichert

Kaffeebohne

  • Gast
Re: Typisch Deutsch?
« Antwort #5 am: 28 Juli 2010, 12:46:40 »

Mir haben mal einige nicht aus Deutschland stammende Menschen gesagt, daß ihnen hier viele Zäune aufgefallen sind.
Gespeichert

Bombe

  • > 5000 Posts
  • *****
  • Beiträge: 7248
  • Tanzwart
    • http://www.pterodactylus.net/
Re: Typisch Deutsch?
« Antwort #6 am: 28 Juli 2010, 13:15:55 »

Mir haben mal einige nicht aus Deutschland stammende Menschen gesagt, daß ihnen hier viele Zäune aufgefallen sind.

Zäune sind gut und wichtig!

(http://kebby.org/zeug/doof.jpg)
Gespeichert
Manchmal fragt man sich, ob sich die Rettungsversuche überhaupt lohnen. Lohnt es sich, die Menschheit zu retten? So wie ich die Sache sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet, und es leben nur noch die Idioten.

Takara

  • > 1000 Posts
  • ***
  • Beiträge: 2486
  • Das Deichschaf *määääh*
Re: Typisch Deutsch?
« Antwort #7 am: 28 Juli 2010, 13:31:11 »

Mir haben mal einige nicht aus Deutschland stammende Menschen gesagt, daß ihnen hier viele Zäune aufgefallen sind.

Zäune sind gut und wichtig!
find ich auch...grad aufm Campingplatz erlebt, deutsche Camper zäunen sogar ihren kleinen zugewiesenen Platz ein. Schön mit einer schmuckvoll grauen, um die 1,30 hohen Abgrenzung, das ja keiner einem auf den Teller gucken kann. Hielt ich zuerst für total bekloppt, aber nein, das ist reiner Selbstschutz der Dauercamper. Haste nämlich so ne Einfriedung nicht, haste "schwups" Fremdcamper samt Zelt auf deinem angemieteten Refugium, da der verkackte Platzwart nur Dollarzeichen in den Augen hat.... ::)
Gespeichert
"World is just Illusion, trying to change you...."

l3xi

  • Regelmäßiger Poster
  • **
  • Beiträge: 791
Re: Typisch Deutsch?
« Antwort #8 am: 28 Juli 2010, 13:39:27 »

Typisch deutsch dürfte auf alle Fälle das "meckern" an sich sein. Es kann noch so rund laufen, irgendwas ist immer.  ;D (Ausnahmen bestätigen wie so oft die Regel.)

Was sich offenbar auch mit der Zeit hier im Land entwickelt hat, dürfte das "jeder für sich" anstatt "gemeinsam" sein. Gibt es sicher in anderen Ländern auch, aber mir kommt es so vor, als ob es zumindest hierzulande immer stärker wird. Das "Wir" gibt es nur noch zur EM/WM und da darf dann auch Flagge gezeigt werden. Letzteres ja zumeist eher deshalb, weil einem Fahnen schwingenden Mitbürger dann sonst immer gleich die 2 WKs vorgehalten werden. ^^"

Ansonsten würde mir dann noch anführen, dass vielen Produkten, die in Deutschland hergestellt werden, eine hohe Wertigkeit nachgesagt wird. Sprich, was aus Deutschland kommt, fällt nicht gleich beim ersten Anfassen auseinander, sondern hat Qualität.

@Zäune: ja eingrenzen, ausgrenzen, abgrenzen und damit das eigene Fleckchen "verteidigen" ist hierzulande wohl auch gern gesehen und manchmal leider auch nötig - stimmt wohl.
Gespeichert

tyrannus

  • > 5000 Posts
  • *****
  • Beiträge: 7234
  • tiefenentspannt
Re: Typisch Deutsch?
« Antwort #9 am: 28 Juli 2010, 13:48:09 »

[...]wer alles überhaupt "deutsch" ist - als "Deutscher" gilt - gibt es nicht Unterschiede zwischen Menschen bzw. Familien, die seit vielen Generationen in Deutschland geboren, aufgewachsen sind, gelebt haben und solchen, die "Zuwanderer"-Familien (Immigranten) sind, die also (noch) einen anderen (weiteren) kulturellen Hintergrund haben und sicher auch (zum Teil) erhalten (Sprache, Gewohnheiten - auch Ernährungsgewohnheiten, Gepflogenheiten, nicht zuletzt auch Glaube, wobei ich das erst mal außen vor lassen würde, da es sonst sicher wieder abdriftet). ? [...]
... Im Grunde stellt sich also die Frage nach der "Identität" (der individuellen, aber "übergeordnet" eben auch der "nationalen", kulturellen - deutschen.

(Ich nehme an, letztlich das meintest du mit deiner Frage? - Frage lieber nochmal nach.)

Einleitend ging es hier lediglich um Anekdoten aus Reiseführern, welche ich umgekehrt auch häufig sehr erheiternd finde, wenn einem in der deutschen Ausgabe landestypische Eigenarten bzw. die Meinung der "Ureinwohner" anderer Nationen über den deutschen Touristen mitgeteilt werden. Ich verstehe Dein Problem daher nicht. Aber wenn Du das Thema derart bierernst von der Geschichte der Deutschen und den daraus resultierenden Vorurteilen lösen und auf tagespolitischen Fakten runterbrechen möchtest:
Auf meinem Personalausweis steht "Staatsangehörigkeit / nationality / nationalité DEUTSCH" und zufällig dient dieses Dokument auch der Identitätsfeststellung. Die weiteren Fragestellungen, etwa zur Religion und Abstammung, sind bezüglich der Nationalitätsfeststellung in der Gesellschaft, zu der ich mich zähle, völlig uninteressant.


OnT:

Die Deutschen von heute sehe ich in weiten Teilen als geprägt von Bürokratie, Fortschrittsangst, Kulturpessimismus und übermäßiger Reflexion. Ich würde nicht von mir selbst behaupten, dass mich diese Aspekte besonders geprägt oder einen besonderen Stellenwert in meinem Alltag haben. Spätestens aber bei Auslandsaufenthalten in Ländern, in welchen man es mit den Vorschriften nicht so genau nimmt, kulturelle, soziale und technische Entwicklungen den Alltag verändern und es anscheinden niemand hinterfragt, Fortschritt mit seinen Vor- und Nachteilen angenommen wird und sich augenscheinlich nicht die halbe Nation den Kopf über die berufliche Zukunft und die Ereignisse von Übermorgen zerbricht, merkt man, dass zu Hause etwas anders ist. Das mag nur mein persönlicher Eindruck sein, aber evtl. ist es auch eben gerade deutsch, besonders laut zu weinen.
Wäre aber auch irgendwie langweilig, wenn die ganze Welt deutsch wäre. ;)


zu Zäune:
Ich dachte die Kultur von Mauer und Zaun hätten wir aufgegeben und an Israel exportiert?
Gespeichert
Ich bin nur von Trockennasenaffen umgeben.

Simia

  • > 1000 Posts
  • ***
  • Beiträge: 2049
  • I'm so Neofolk, I shit embers and charred logs.
Re: Typisch Deutsch?
« Antwort #10 am: 28 Juli 2010, 14:50:51 »

Und nochmal wo's auch hingehört ... Ich habe festgestellt, dass eine der negativen Eigenschaften, die Deutschen zugeschrieben wird, das Abwälzen von "Schuld" ist, also auch mangelnde Selbstkritik. Aber wie realistisch das im Vergleich mit anderen Nationen ist, vermag ich natürlich nicht zu sagen. Vermutlich überhaupt nicht realistisch.

Außerdem geht's hier ja um kulturelle Identität. Also ... Will man etwas Derartiges beschreiben, das so viele Menschen umfasst, muss man zwangsläufig irgendwann in Vorurteile, Klischees und Schlagwörter abrutschen. Es kann nur künstlich und menschengemacht sein, denn das ist die Definition von etwas, das über das reine "Staatenkonstrukt" hinausgeht, nun mal.

Mich z.B. haben Städte geprägt, mein direktes Umfeld und nicht etwas doch sehr Abstraktes, das von der holländischen Grenze bis an die polnische geht.

Fazit:

Zitat
Hat hier Jemand mehr Ideen als ich?

Ich wüsste auch nicht, wie das aussehen sollte

Gespeichert
Wenn du feststellst, dass das Pferd das du reitest tot ist, steig ab.

vivere militare est
(Seneca) 8)

Eisbär

  • > 10.000 Posts
  • ******
  • Beiträge: 11836
  • Moin!
    • Schwarzes-Stade
Re: Typisch Deutsch?
« Antwort #11 am: 28 Juli 2010, 14:51:52 »

Ich arbeite z.Z. sehr viel mit Afrikanern zusammen (vorwiegend aus Westafrika (Senegal, Mali, Kamerun Nigeria, Togo, Ghana, aber auch Kongo). Übereinstimmend sagen sie, daß es in D alles sehr sauber ist, es liegt nicht überall Müll rum, es gibt wenig Kriminalität und noch weniger bis nicht wahrnehmbare Korruption.

Sie sagen aber auch, daß "Stress" typisch deutsch sei und sie das erst hier in Europa kennengelernt hätten, in ihren Heimatländern gibt es weder den Begriff, noch den Zustand.
Gespeichert
2024- No F*cking Bands Festival XIII

Donnerstag, 15. bis Sonntag 18. August 2024

Infos: www.nofuba.de

Simia

  • > 1000 Posts
  • ***
  • Beiträge: 2049
  • I'm so Neofolk, I shit embers and charred logs.
Re: Typisch Deutsch?
« Antwort #12 am: 28 Juli 2010, 14:56:31 »

OK, das Urteil könnte aber über andere Länder ebenso ausfallen. Gerade Stress ist auch anderen Nationen ein Begriff, selbst außerhalb Europas.
Gespeichert
Wenn du feststellst, dass das Pferd das du reitest tot ist, steig ab.

vivere militare est
(Seneca) 8)

Kallisti

  • Gast
Re: Typisch Deutsch?
« Antwort #13 am: 28 Juli 2010, 15:40:17 »

[...]wer alles überhaupt "deutsch" ist - als "Deutscher" gilt - gibt es nicht Unterschiede zwischen Menschen bzw. Familien, die seit vielen Generationen in Deutschland geboren, aufgewachsen sind, gelebt haben und solchen, die "Zuwanderer"-Familien (Immigranten) sind, die also (noch) einen anderen (weiteren) kulturellen Hintergrund haben und sicher auch (zum Teil) erhalten (Sprache, Gewohnheiten - auch Ernährungsgewohnheiten, Gepflogenheiten, nicht zuletzt auch Glaube, wobei ich das erst mal außen vor lassen würde, da es sonst sicher wieder abdriftet). ? [...]
... Im Grunde stellt sich also die Frage nach der "Identität" (der individuellen, aber "übergeordnet" eben auch der "nationalen", kulturellen - deutschen.

(Ich nehme an, letztlich das meintest du mit deiner Frage? - Frage lieber nochmal nach.)

Einleitend ging es hier lediglich um Anekdoten aus Reiseführern, welche ich umgekehrt auch häufig sehr erheiternd finde, wenn einem in der deutschen Ausgabe landestypische Eigenarten bzw. die Meinung der "Ureinwohner" anderer Nationen über den deutschen Touristen mitgeteilt werden. Ich verstehe Dein Problem daher nicht. Aber wenn Du das Thema derart bierernst von der Geschichte der Deutschen und den daraus resultierenden Vorurteilen lösen und auf tagespolitischen Fakten runterbrechen möchtest:
Auf meinem Personalausweis steht "Staatsangehörigkeit / nationality / nationalité DEUTSCH" und zufällig dient dieses Dokument auch der Identitätsfeststellung. Die weiteren Fragestellungen, etwa zur Religion und Abstammung, sind bezüglich der Nationalitätsfeststellung in der Gesellschaft, zu der ich mich zähle, völlig uninteressant.


(...)


Em? - Wie bitte? - Was für ein Problem? - Was um alles in der Welt hast du denn da reingelesen? - Wo will ich bitte

das Thema derart bierernst von der Geschichte der Deutschen und den daraus resultierenden Vorurteilen lösen und auf tagespolitischen Fakten runterbrechen

???

Ich schrieb von deutscher Geschichte in diesem Zusammenhang mal sowas von gar nichts. Und was hat das ganze mit (d)einem Pass oder Personalausweis zu tun? Unter "Identität" verstehe ich weit mehr als was in meinem Perso als Staatsangehörigkeit angegeben ist!! Und um Nationalitätsfeststellung geht es hier doch gar nicht - mir auch nicht.

Ich habe kein "Problem" - ich teilte jedoch mit, dass sich mir auf die Frage, was denn typisch deutsch sei, zunächst einmal andere/neue verschiedene Fragen in diesem Zusammenhang stellen bzw. dass man diese Frage aus verschiedenen Blickwinkeln mit verschiedenen Schwerpunkten - also differenziert - stellen kann. Einige dieser Perspektiven bzw. "Schwerpunkte"/Aspekte habe ich oben angesprochen.

Um Nationalität und/oder deutsche Geschichte oder Geschichte Deutschlands oder der Deutschen ging es mir dabei nicht. Und ich sehe auch nicht, wo ich für diese Auffassung meines Beitrages einen Anhaltspunkt gegeben hätte?


Anmerkung: Dieser Beitrag nur zur Richtigstellung bzw. mal wieder Missverständnis-Beseitigung @tyrannus.

 ::)
« Letzte Änderung: 28 Juli 2010, 15:41:54 von Kallisti »
Gespeichert

messie

  • > 10.000 Posts
  • ******
  • Beiträge: 15377
  • hrhrhr
Re: Typisch Deutsch?
« Antwort #14 am: 28 Juli 2010, 18:40:14 »

Sehr amüsanter Artikel - spätestens nach der Lektüre der Zeile

Zitat
Eine landestypische Besonderheit: In Deutschland werden Autos als heilige Tiere verehrt. Nie anfassen! Nie dagegen lehnen! Nur anbeten!

hatte ich ein breites Grinsen im Gesicht.  :D
Da ist ja auch noch 'was dran! Was hier vom Tüv als "reif für den Schrott" gebrandmarkt wird, könnte so einigen Autos in Nachbarländern noch problemlos viele Jahre fahren. Und eine Beule ist eine Beule ist eine Beule mag in Frankreich und Italien gelten, hierzulande ist sie ungefähr genauso eine Todsünde wie Unkraut im Schrebergarten, sprich, sie muss weg! Und wenn das den Besitzer des Autos 1000 Öcken kostet: Das ist es dem Deutschen wert.  8)

Ganz allgemein identifiziere ich aber vor allem eines als "typisch deutsch": Die Pünktlichkeit!
Das würde ich als "typisch deutsche Eigenart" in der Tat in jedem Reiseführer unterbringen wollen: In welchem Land der Welt fahren denn sowohl die U-Bahnen, als auch vielerorts gar die Busse (!) auf die Minute pünktlich? Wo bitte gibt es denn entschuldigende Lautsprecherdurchsagen, wenn sich eine S-Bahn um kolossale 2 Minuten verspätet? Das ist weltweit nun wirklich einzigartig.
Auch im negativen Sinne: Pünktlichkeit wird hier so großgeschrieben, dass ein empfindliches Naserümpfen auf den Behörden zu vernehmen ist, wenn man sich mal um zwei Minuten verspätet hat und beim Arzt auch schon mal ein Termin wieder ausgetragen wurde, wenn man drei Minuten später dran ist. Wenn Touristengruppen losziehen, machen sie es selbstverständlich pünktlich, Nachzügler haben dann halt Pech gehabt.

Als meine Schwester sich in Australien neue Miethäuser ansah, musste sie sich mühsam ihre Pünktlichkeit abgewöhnen, weil die Vermieter, selbstverständlich nie dergleichen pünktlich, immer Sätze der Sorte "ough, you're german, i forgot ..." von sich ließen, weil sie vergaßen, dass Deutsche einfach IMMER pünktlich sind bei solchen Terminen.

Wie sieht es eigentlich in den Kinos in anderen Ländern aus, weiß das zufällig jemand? Diese Platzreservierung gemeinsam mit dem Kinoticket nehme ich nämlich auch als sehr typisch deutsch wahr.
Einmal war es extrem, ich war in einer Nachmittagsvorstellung mit einem Kumpel im Kino, wir waren die einzigen (!) Besucher jener Vorstellung, als kurz nach dem Werbeblock tatsächlich jemand auf uns zustapfte und, recht unfreundlich, "DAS DA IST MEIN PLATZ!" dröhnte. Gut, wir setzten uns dann um, auf noch bessere Plätze, kopfschüttelnd ...
Ob es dieselbe Szene in Italien / England / sonstwo gegeben hätte? Ich habe Zweifel. ;)
Gespeichert
Nichts ist kostenlos im Leben - außer der Tod, und nicht mal der, denn der kostet dich das Leben.