Wie gesagt, diese Form der Sozialbindung des Eigentums, die du dir vorstellst, sehe ich anders, und deine Sichtweise ist wohl kaum in besagtem Artikel angesprochen.
Zitat von: "Thomas"Wie gesagt, diese Form der Sozialbindung des Eigentums, die du dir vorstellst, sehe ich anders, und deine Sichtweise ist wohl kaum in besagtem Artikel angesprochen.Na wie verstehst Du denn 'Sozialbindung des Eigentums'? Und woraus begrübndet sich die Sicht?
Denn sämtliches Eigentum, das linke Kräfte hier und da gerne enteignen wollen, wurde von den aktuellen Besitzern ja irgendwie erarbeitet, daher halte ich von Zwangsumverteilung nichts.
Zitat von: "Thomas"Denn sämtliches Eigentum, das linke Kräfte hier und da gerne enteignen wollen, wurde von den aktuellen Besitzern ja irgendwie erarbeitet, daher halte ich von Zwangsumverteilung nichts.Dem "irgendwie" erarbeitet möchte ich vehement widerspreche, wenn man sich mal die gesamte 'Szene" der "Beruf: Tochter/Sohn"-Fraktion ansieht. Diese haben in ihrem ganzen Leben nichts getan (und werden es aller Voraussicht nach auch nicht tun), was sie dafür qualifizieren würde. Diese Fraktion wartet alleine darauf, dass sie die bäterliche/mütterliche Firma übernehmen und dann weiterhin geld scheffeln, für das sie nie einen Finger krumm gemacht haben. Die Firmen werden von fähigen Leuten geleitet, die im Aufsichtsrat sitzen, nur der Besutz wechsekt innerhalb der Familie.
...interessiert sich nur keiner der Adressaten für.
Alles gesagt dazu?
Thomas, wenn Deine Begründung nicht tiefer geht als "wer hat der hat eben", dann muss ich Dir leider sagen, dass Du mich nicht überzeugt hast.
Auch wenn ich die genaue Form von Arbeit, wie sie zur Zeit herrscht, für veränderungswürdig halte.
Was die Erbschaftssteuer angeht gibt es zum einen Umgehungsmöglichkeiten und zum anderen könnte sie deutlich höher ausfallen -- z.B. mit einem Grundfreibetrag in Höhe einer Summe, die eine einzelne Person noch vernünftigerweise nutzen kann, danach stark progressiv.
Was die Reichensteuer angeht, auf die Du anspielst, ist das ja wohl ein Pfurz gegenüber der zuvor gestrichenen Vermögenssteuer.
Welche Form genau ? Diejenigen, die Arbeit haben, können diese meistens auch unter relativ guten Rahmenbedingungen ausüben.Weder die Leute aus den Firmenbüros noch die Fließbandschrauber bei VW machen den Eindruck, das sie unter menschenunwürdigen Bedingungen ausgebeutet werden.
Was ist mit dem Sohn, der vom Vater einen kleinen Betrieb mit ca. 20 Angestellten erbt ? Da dürfte dein Freibetrag ja bereits weit überschritten sein, somit darf der Sohn dann einen riesen Batzen Erbschaftssteuer zahlen für einen Betrieb, den sein Vater in Jahrzehnten aufgebaut hat (wie hat die Gemeinschat dabei eigentlich geholfen ?).Womöglich droht ihm dann aufgrund der Erbschaftssteuer die Insolvenz, und das kann ja auch nicht Sinn der Sache sein.
Wie man die Steuer nennt, ist mir relativ Egal, nur ist die idee einer solchen sicherlich begüßenswert.Allerdings darf man es auch hier nicht übertreiben, sonst verlagern nämlich diejenigen, bei denen richtig etwas zu holen wäre, ihre Vermögen ins Ausland, wo sie dann einen Witz an Steuern abdrücken dürfen.Stichwort Gebrüder Schumacher.
Sonst sieht die Luxussteuer oder wie immer man sie nennt nämlich so aus, das der Sohn (Angestellter) das Häuschen vom Vater (auch ehemals Angestellter) erbt und dafür kräftig zahlen darf, während die ganzen Jacht-Porsche-5 Villen-mit-Pool Besitzer ihren Hauptwohnsitz nach Luxenburg, Schweiz, Monte Carlo, etc, verlegen und dort unbehelligt vom deutschen Fiskus ihre Millionen zählen können.
Was menschenunwürdig ist und was nicht ist immer eine Funktion des momentanen Zeitgeistes, dem Du ja besonders verpflichtet bist. Vielleicht empfindet ein Rikschafahrer in Kalkutta, der mit seiner Familie auf dem Gehsteig lebt sein Leben auch nicht als menschenunwürdig -- schließlich gibt es ja Leute, die verhungern, weil sie keine Arbeit haben. Für uns unvorstellbare Zustände, für die Einwohner Kalkuttas selbstverständlicher Alltag.Jetzt möchtest Du sicher sagen: Das hat doch nichts miteinander zu tun, weil uns geht es ja besser. Aber das würde anzeigen, dass nicht rübergekommen ist, worauf ich hinaus will...
Ja, das sind üblicherweise die Söhnchen reicher Eltern, unter denen ich in meiner abhängigen Erwerbsbiographie zu leiden hatte. Es mag ja welche geben, die mit beiden Beinen fest auf dem Boden der realen Welt stehen, aber mir sind sie nie begegnet. Warum das Erben so am Blut & Boden festmachen? Warum sollen nicht die langjährigen Angestellten der kleinen Firma ein gleiches Erbrecht haben wie der Sohn, der sich vielleicht nie um das Geschäft gekümmert hat? (Stichwort: Stakeholder-Orientierung)
Jaja, Bomben auf all die kleinen Steuerparadiese zu werfen wäre für die Weltwirtschaft ein größerer Fortschritt als diese auf erdölproduzierende Länder zu werfen. Wie war das: Wenn die Politik versagt, geht es nur noch mit Gewalt? Naja, im Ernst: Wenn der Wille wirklich da wäre, könnte man die Steuerparadiese dicht machen. Ansonsten gibt es für Nicht-Kosmopoliten, die sich ihre Preisgelder auf dem ganzen Planeten 'verdienen', auch schon Handhabe, indem dort besteuert wird, wo das Geld verdient wird, d.h. wo das Kapital des Kapitaleinkünftlings liegt. Die Gebrüder Schumacher und andere Prommis sind da nicht so ein gutes Beispiel.
Nunja, Geld am Fiskus vorbei ins Ausland zu transferieren nennt sich Geldwäsche. Dagegen gibt es dank der immer mehr verflochtenen EU inzwischen schon effektive Maßnahmen. Ein Vermögen in der Höhe eines Einfamilienhauses stelle ich mir so als Grundfreibetrag für eine gerechte Erbschaftssteuer vor.
Also meine Abneigung würde sich da eher auf die Steuerflüchtigen beziehen, nicht auf deren bevorzugte Ziele.
Und wenn du meinst, das die Steuerparadise von sich aus "schließen"
Sieh' es ein, Menschen sind egoistisch, und Egoismus ist der Motor von allem.
Gääääääähn... schnarch... Du musst verzeihen, dass mich solche Platitüden nicht mehr vom Hocker reißen. Als Soziologe lernt man schon im 1. Semester, dass die überholte Lehre eines gewissen antiken Moralphilosophen namens Adam Smith zwar heute immer noch die Grundlage der gegenwärtigen Behelfsanthropologie des ökonomischen Mainstreams ist, diese aber tatsächlich eher ideologische Funktion hat.
Vieleicht ist auch das mit ein Grund dafür, das Soziologen immer gerne in ihrer eigenen Welt leben, weil in der Echten irgendwie kein Platz für sie ist ?
Sorry, alle gesellschaftlichen Systeme, die bisher nicht auf den Egoismus des einzelnen als Kernantrieb gesetzt haben, sind gescheitert, und das kann kein Zufall sein.
Aber du kannst dich gerne zu den Gysis und Lafontaines stellen, die das auch nicht wahrhaben wollen.Im Grunde genommen gefällt mit dieser menschliche Charakterzug auch nicht, aber man muß halt damit leben.
Allerdings wundert es mich ein wenig, das ausgerechnet Soziologen ein Problem damit haben, die menschliche Natur so zu nehmen, wie sie ist.
Wenn es etwas gibt, das man aus der Mainstreamökonomie lernen kann, dann dass das Verharren auf dem status quo und allein dem, was 'realistisch' erscheint, über kurz oder lang in den Untergang führt. Anders ausgedrpückt: Besser ist den Markt zu machen als sich nur daran zu orientieren. So gesehen ist Eigensinn ein Qualitätskriterium für eine private corporate policy.
Wenn Du das Kriterium nimmst, dass sie irgendwann untergegangen sind, sind alle Gesellschaftssysteme außer dem jetzigen gescheitert. Aber dann ist auch das durchaus auf Konkurrenz und Hedonismus aufgebaute römische Reich gescheitert. Und was beweist das? Nichts.
Muss man das? Soso. Das mit dem 'Wahrhaben' ist so eine Sache: Bei der Konstruktion von Gesellschaftlichkeit geht die Analyse, oder sagen wir besser das 'für selbstverständlich nehmen' von Verhalten und Verhältnissen mit dessen Reproduktion ein sehr enges Verhältnis ein.
Wundert es Dich denn auch, wenn ein Physiker ein Problem damit hat, wenn er über Quantenphysik, starke und schwache Kraft, redet und ihm jemand sagt, dass Gravitation doch ganz einfach ist, weil der Apfel nach unten fällt, und er doch mal in die echte Welt zurückkommen soll, weil das nunmal alles so ist wie es ist?
Ein schwarzer Tag. Ich muss Thomas Recht geben! *wein* (Auch, wenn ich total scheiße finde, dass das so ist.)
Zitat von: "Thomas"Sorry, alle gesellschaftlichen Systeme, die bisher nicht auf den Egoismus des einzelnen als Kernantrieb gesetzt haben, sind gescheitert, und das kann kein Zufall sein.Ein schwarzer Tag. Ich muss Thomas Recht geben! *wein* (Auch, wenn ich total scheiße finde, dass das so ist.)