Dann nimm dir Zeit dafür. Ich tue es auch, Spambot offenbar ebenso.
Egal welche Krise passiert, das Spiel ist meiner Erfahrung nach immer das gleiche.
Ich schneide dir hier einmal den Satz ab, da deine Fallunterscheidungen die Sache meiner Meinung nach verwässern.Diese Meinung ist für mich einfach nur realitätsfremd. In jeder Literatur zu Arbeitsorganisation und Zeitmanagement findest du den Hinweis, dass sich kleinere Brocken leichter entfernen lassen und eher freiwillig angegangen werden als riesige Felsen.
Die Gefühle beim Tod eines einem nahe liegenden Wesens sind fast immer dieselben.Und dabei ist es meiner Erfahrung nach scheißegal, ob das jetzt die eigene Katze, Nachbars Hund, Kanarienvogel, Onkel, Oma der Freundin, Klassenkameradin, Mama oder Ehefrau ist.Zugegeben, zu Mama und Ehefrau habe ich keine Erfahrung. Das Emotionspaket wird dasselbe sein.
Das Bewusstsein versucht jetzt zu erklären, wie zu reagieren ist.Katze? Egal, die war eh krank. Nachbars Hund? War ja nicht mal der Eigene. Kanarienvogel? Es ist nur ein Tier!Onkel? Ja, okay, aber der hat ja selber Schuld. Besagte Oma? Jo, okay, aber zum Glück muss sie nicht mehr leiden. Klassenkameradin? In Ordnung, aber du kanntest die eh nicht lange, also übertreib's nicht. Mama? Jo, keine Widerrede. Ehefrau? +schweigen seitens des Bewusstseins+
Niemand sollte jemals sein eigenes (Klein)Kind zu Grabe tragen müssen.
Gibt dir aber immer noch nicht das Recht, mir ein 'Nein' entgegen zu schleudern. Zwinkernd
Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass man seinen Geist, durch welche Mittel auch immer, soweit stärken kann, dass man mit dem Thema, welches die Krise heraufbeschworen hat, auch irgendwann abschließen kann.
... also ich find ja deine Art zu Schreiben/Antworten (Denken?) auch "schwierig". Zumindest fehlt mir irgendwie oft das Verstehen dafür. Aber gut, ich frag dann halt nochmal nach.
Erst mal noch kurz dazu:ZitatDann nimm dir Zeit dafür. Ich tue es auch, Spambot offenbar ebenso.Nee, ich nehme mir für Internet schon viel zu viel Zeit - das impliziert auch dieses Forum.
ZitatEgal welche Krise passiert, das Spiel ist meiner Erfahrung nach immer das gleiche.Meiner Erfahrung nach ist es das eben überhaupt nicht. Ich reagiere auf unterschiedliche Krisen durchaus unterschiedlich (emotional, intensiv, lange ...)! Und gehe auch unterschiedlich mit ihnen um.
ZitatIch schneide dir hier einmal den Satz ab, da deine Fallunterscheidungen die Sache meiner Meinung nach verwässern.Diese Meinung ist für mich einfach nur realitätsfremd. In jeder Literatur zu Arbeitsorganisation und Zeitmanagement findest du den Hinweis, dass sich kleinere Brocken leichter entfernen lassen und eher freiwillig angegangen werden als riesige Felsen.Gut, dann nochmal anhand eines konkreten Beispiels: Ein Mensch wurde über einen längeren Zeitraum wiederholt körperlich (und damit auch psychisch) gefoltert (geht auch weniger drastisch - sagen wir: misshandelt). Wie sollen da welche "kleineren Brocken" des Traumas/der Traumatisierung - des Erlebnisses mit all seinen auch körperlichen Konsequenzen (die evtl. lebenslänglich bestehen und den Menschen stark einschränken und belasten können...) aufgeteilt und "abgearbeitet" bzw. entfernt werden?
ZitatDie Gefühle beim Tod eines einem nahe liegenden Wesens sind fast immer dieselben.Und dabei ist es meiner Erfahrung nach scheißegal, ob das jetzt die eigene Katze, Nachbars Hund, Kanarienvogel, Onkel, Oma der Freundin, Klassenkameradin, Mama oder Ehefrau ist.Zugegeben, zu Mama und Ehefrau habe ich keine Erfahrung. Das Emotionspaket wird dasselbe sein.Auch das sehe ich völlig anders - auch: aus meiner Erfahrung. Außerdem hast du es (dich) selbst unmittelbar danach widerlegt:ZitatDas Bewusstsein versucht jetzt zu erklären, wie zu reagieren ist.Katze? Egal, die war eh krank. Nachbars Hund? War ja nicht mal der Eigene. Kanarienvogel? Es ist nur ein Tier!Onkel? Ja, okay, aber der hat ja selber Schuld. Besagte Oma? Jo, okay, aber zum Glück muss sie nicht mehr leiden. Klassenkameradin? In Ordnung, aber du kanntest die eh nicht lange, also übertreib's nicht. Mama? Jo, keine Widerrede. Ehefrau? +schweigen seitens des Bewusstseins+Also sind es nun "fast immer dieselben" Gefühle (die gleichen) oder nicht? Deiner Erklärung nach ja dann also doch nicht. ?? Du sagst, die Gefühle seien dieselben, das Bewusstsein würde das Ereignis dann aber unterschiedlich bewerten/einordnen/aufdröseln. Aber so läuft das ja eben bei Trauer auch gerade nicht. Wenn man das so aufdröseln kann, dann ist das Gefühl nicht so tiefgehend, dass es einen wirklich "beschädigt", dass man dabei Schlagseite bekommt, dass man wirklich (unter dem Ereignis) längere Zeit leidet. So sehe ich das zumindest.
Vielleicht sollten wir auch hier unterscheiden: Wem der Tod welcher Menschen wie "nahe geht". ?!?
ZitatGibt dir aber immer noch nicht das Recht, mir ein 'Nein' entgegen zu schleudern. ZwinkerndDoch, weil es einfach zu meiner "Wesensart" gehört - auch mal (laut und deutlich) Nein zu sagen. Und vor allem dann, wenn ich mich gerade echauffiere. lol
Nicht jedes (vorübergehende) Traurigsein ist (mit Leid verbundene) Trauer!
Fragen hilft tatsächlich. Smiley
Zitat von: Kallisti am Oktober 09, 2010, 09:58:08Erst mal noch kurz dazu:ZitatDann nimm dir Zeit dafür. Ich tue es auch, Spambot offenbar ebenso.Nee, ich nehme mir für Internet schon viel zu viel Zeit - das impliziert auch dieses Forum.Aha. Das gibt dir jetzt nicht unbedingt Sonderpunkte. Zwinkernd
Es bedeutet, dass meiner Erfahrung nach immer derselbe Ablauf durchgerattert wird.
Egal welche Krise passiert, das Spiel ist meiner Erfahrung nach immer das gleiche.Irgendeine Emotion (oder auch ein ganzes Paket davon) wird in unserem Organismus gezündet, so dass es den gesamten Ablauf durcheinanderwirbelt. Das ist übrigens völlig natürlich und vermutlich irgendwo in den tiefsten Tiefen des Wirbeltierhirns verankert.
Ist doch eindeutig.Du setzt schon wieder Dinge in einen Kontext, die ich getrennt habe. Zusammengeschmissen ergibt es auch keinen Sinn und widerspricht sich.Die Gefühle/Emotionen sind immer dieselben. (Block 1)Was man daraus macht unterscheidet sich. (Block 2)Ich bezichtigte das Bewusstsein der Faulheit. Es nimmt einmal einen Weg und geht ihn dann permanent erneut.Natürlich bewertest du persönlich gedanklich den Vorfall überhaupt nicht.Die Bewertung und Kategorisierung geschieht quasi automatisch durch den nicht kontrollierbaren Teil des Bewusstseins.
Zitat von: Kallisti am Oktober 09, 2010, 09:58:08ZitatIch schneide dir hier einmal den Satz ab, da deine Fallunterscheidungen die Sache meiner Meinung nach verwässern.Diese Meinung ist für mich einfach nur realitätsfremd. In jeder Literatur zu Arbeitsorganisation und Zeitmanagement findest du den Hinweis, dass sich kleinere Brocken leichter entfernen lassen und eher freiwillig angegangen werden als riesige Felsen.Gut, dann nochmal anhand eines konkreten Beispiels: Ein Mensch wurde über einen längeren Zeitraum wiederholt körperlich (und damit auch psychisch) gefoltert (geht auch weniger drastisch - sagen wir: misshandelt).Wie sollen da welche "kleineren Brocken" des Traumas/der Traumatisierung - des Erlebnisses mit all seinen auch körperlichen Konsequenzen (die evtl. lebenslänglich bestehen und den Menschen stark einschränken und belasten können...) aufgeteilt und "abgearbeitet" bzw. entfernt werden?Dafür gibt es vermutlich kein Patentrezept.
Zitat von: Kallisti am Oktober 07, 2010, 02:27:36Jedenfalls bin ich der Meinung, dass es einem nicht hilft, sein Problem was dessen "Größenverhältnis"/Ausmaß angeht mit den Problemen anderer Menschen zu vergleichenIch schneide dir hier einmal den Satz ab, da deine Fallunterscheidungen die Sache meiner Meinung nach verwässern.Diese Meinung ist für mich einfach nur realitätsfremd. In jeder Literatur zu Arbeitsorganisation und Zeitmanagement findest du den Hinweis, dass sich kleinere Brocken leichter entfernen lassen und eher freiwillig angegangen werden als riesige Felsen.Es gibt eine Seemannsgarn-Geschichte, die in diesem Zusammenhang immer wieder gern zitiert wird.Auf einem Dampfer war eine Gruppe von Leuten zum Wäsche waschen eingeteilt. Diese lagen aber nur den ganzen Tag faul an Deck rum. Die Frage, was denn das sollte, antworteten sie: "Der Wäscheberg ist zu riesig, das bekommen wir nie gewaschen. Also brauchen wir auch gar nicht erst anfangen." Der Offizier lies daraufhin alle Wäsche unter Deck bringen und jeden Tag einen kleinen, schaffbaren Haufen an Deck bringen. Nach einer Woche war alles fertig.
Zitat von: Kallisti am Oktober 09, 2010, 09:58:08Vielleicht sollten wir auch hier unterscheiden: Wem der Tod welcher Menschen wie "nahe geht". ?!?Was soll denn das bringen?Wenn mir die Person nicht nahe steht, also keine emotionale Bindung existiert, ist mir deren Tod auch schlichtweg egal.Es kommt also gar nicht erst zu den Gefühlen der Trauer, des Verlustes und so weiter. Ergo findet das gesamte Prozedere überhaupt nicht statt.Wenn mir die Person nahe steht ist mir ihr Tod auch nicht egal.
Wenn mir die Person nahe steht ist mir ihr Tod auch nicht egal.Die Emotionen setzen ein, das Bewusstsein kategorisiert automatisch und fertig. Immer das gleiche Spiel.
Es gibt nur eine Ausnahme. Niemand sollte jemals sein eigenes (Klein)Kind zu Grabe tragen müssen.
Und woher lernen wir das?Vom so genannten Trost. Anstand das Kindchen einfach in den Arm zu nehmen und die Fresse zu halten wird man im Arm gehalten und bekommt Kommentare wie eben jenes 'Es ist ja nur ein Tier!'
Was aber für mich am Trost bzw. "Trösten" ganz wichtig und entscheidend ist (und was ein Therapeut so nicht bieten, geben kann und auch nicht soll), ist der körperliche Aspekt: Trösten heißt für mich im ersten Moment, einen Menschen HALTEN, "stützen", "auffangen"! Eben deshalb - und das weiß man heute auch längst - ist es so wichtig, Menschen in den Arm zu nehmen, körperlich (!) Halt zu geben, eben: jemanden zu halten, "bei" ihm zu sein, weil er selbst sich (!!) gerade nicht halten kann, haltlos ist. - Jaja, da sind wir wieder bei der Sprache ... WinkUnd wissenschaftlich fundiert ist doch auch nicht seit gestern bekannt, dass nicht nur Kinder diese körperliche Nähe(für ihre gesunde körperliche und "seelisch-geistige" Entwicklung notwendig brauchen, sondern dass bspw. auch Kranke durch Berührung, Streicheln ... weniger Schmerz emfinden (sicher, kommt darauf an, wie stark der Schmerz ist und wer wen wie berührt, aber grundsätzlich "hilft" körperliche Berührung/Streicheln, in den Arm nehmen meistens durchaus)! Ganz am Rande wird übrigens physischer und psychischer Schmerz im Gehirn an den selben "Stellen"/Bereichen "verarbeitet" (bzw. zeigt sich dort in bildgebenden Verfahren) ...So brauchen auch Trauernde diese körperliche Komponente - und diese ist ein wichtiger Aspekt/Teil von Trost!!! Aber dann auch das Gespräch - auf jeden Fall! Das aber schrieb auch CubistVowel schon!
ZitatFragen hilft tatsächlich. SmileyDas kann ich nur an dich zurückgeben - statt "zwischen meinen Zeilen" etwas zu lesen, etwas hineinzuinterpretieren, das dort nicht vorhanden ist (wie du ja letztlich selbst sagtest), hättest auch du mich einfach zuvor fragen können. Wie ich schon viele Male schrieb, würde es grundsätzlich Missverständnissen vorbeugen, wenn man den Anderen mehr und zuerst fragte (wie er etwas meint, warum er es so und so sieht), statt eben "zwischen die Zeilen" zu interpretieren.
Es gibt dir aber auch keine "Fairness-Punkte", wenn du meine Sätze ohne die zugehörige Begründung in den Raum stellst. Denn logischerweise hat der Satz ohne Begründung eine ganz andere Aussage (als mit der von mir beigefügten, von dir absichtlich weggekürzten! Begründung). - Was soll das?
Das trägt zur Diskussion nichts Konstruktives bei - im Gegenteil. - Ich hatte klar und nachvollziehbar begründet. Und ich lasse mir nicht vorschreiben, wieviel Zeit ich im Internet oder im Forum zu verbringen habe.
Meine Sätze sind auch ohne die ein oder andere schließende Klammer durchaus verständlich.
ZitatEs bedeutet, dass meiner Erfahrung nach immer derselbe Ablauf durchgerattert wird.Welcher Ablauf?? Also: Wenn jemand Opfer einer Naturkatastrophe, eines (gewalttätigen) Verbrechens, von Folter - und durch all dies traumatisiert wurde oder auch durch den Tod eines geliebten Menschen - welcher immer gleiche (Anmerkung: der gleiche, niemals derselbe) Ablauf findet da statt??
Du hattest dazu nur Folgendes geschrieben:ZitatEgal welche Krise passiert, das Spiel ist meiner Erfahrung nach immer das gleiche.Irgendeine Emotion (oder auch ein ganzes Paket davon) wird in unserem Organismus gezündet, so dass es den gesamten Ablauf durcheinanderwirbelt. Das ist übrigens völlig natürlich und vermutlich irgendwo in den tiefsten Tiefen des Wirbeltierhirns verankert.Das wiederum ist mir zu "verwässert" bzw. zu allgemein, zu oberflächlich. Denn dass im Gehirn etwas passiert (bewusst oder/und unbewusst) ist eine Platitude. Es passiert immer irgendetwas im Gehirn, so lange ein Mensch lebt. Und dass bei Krisen Emotionen beteiligt sind, ist auch ein Selbstgänger.
Du "unterscheidest" dann zwischen Emotionen, die "gezündet werden" und der "faulen Sau" Bewusstsein. Hier ist aber der Haken, denn man kann Gefühle nicht vom "Bewusstsein" oder "dem Verstand" trennen
spätestens seit Antonio Damasio ist bekannt, dass Gefühle in unser Denken (und Verhalten) zwangsläufig immer mit hineinspielen, beteiligt sind - also auch "Bestandteil" unseres Bewusstseins sind.
Wobei man mit dem Ausdruck "Bewusstsein" wieder sehr vorsichtig umgehen sollte, da die Frage noch ist: Was genau ist das Bewusstsein, woraus genau besteht es bzw. wie/woraus setzt es sich zusammen/ist es gebildet... ?!? Nach meinem Wissensstand ist die Frage danach, was das (menschliche) Bewusstsein ist, ausmacht, auch heute noch nicht mal wissenschaftlich einheitlich und abschließend geklärt.
Daher also meine Frage an dich: Was meinst du genau, wenn du so leichtgängig vom Bewusstsein ("der faulen Sau") schreibst??
Und wie kannst du also vor diesem Hintergrund die "Emotionen" von "dem" Bewusstsein trennen?
// Gekürzt, zu viele Zeichen //Und plötzlich wirfst du aber ein, dass Bewertung und Kategorisierung (von Gefühlen?) "automatisch durch den nicht kontorllierbaren Teil des Bewusstseins" (mit anderen Worten: durch das Unbewusste ?) stattfinden.
Du kannst aber nicht einerseits "das" (gesamte!) Bewusstsein als "faule Sau" bezeichnen, die immer den gleichen Weg nimmt, dann aber eigentlich damit wohl doch nur das Unbewusste meinen - wie es in deinem dann folgenden Satz ja klingt, in dem du dich doch eher auf das Unbewusste beziehst!// Gekürzt //
// Gekürzt //Du hattest aber doch geschrieben und als "Lösungsweg" genannt, dass man das Geschehene oder das Problem "in kleinen Brocken entfernen" könne und dies setztes du in einen Zusammenhang mit Arbeitsorganisation und Zeitmanagement - siehe hier:// Gekürzt //Aber was ist mit den Bildern, mit den Empfindungen (mitunter sogar viele Jahre später noch: körperliche "Missempfindungen", sowieso: psychischen), die durch das erlebte Trauma vorhanden sind???
// Gekürzt //Und ich bin davon überzeugt, dass einem der Tod unterschiedlicher Menschen (oder Tiere) - je nach Art und Intensität der jeweiligen Beziehung, die zugrunde lag ! - unterschiedlich "stark" nahegeht - also einen unterschiedlich stark und lange "beschäftigt", belastet, zu schaffen macht oder auch: umhaut.
In einem Fall (von Verlust durch Tod) macht es einen eben "nur" vorübergehend traurig. In einem anderen Fall (bei einer anderen Person) stürzt es einen in tiefe Trauer, in Verzweiflung, in eigene Not/Haltlosigkeit. Also: in eine "Krise" - durch seelische Erschütterung.
Daher mein Satz: Nicht jedes Traurigsein (durch Verlust durch Tod verursacht) ist "tiefe", belastende Trauer, die (eigenes) Leiden mit sich bringt/nach sich zieht. Hier unterscheide ich also etwas, das Lucas de Vil offensichtlich so ja gerade nicht unterscheidet! Denn er schrieb:// Gekürzt //
Dann noch etwas zu unserem offensichtlich sehr unterschiedlichen Verständnis von Trost @Lucas de Vil. Du schreibst:ZitatUnd woher lernen wir das?Vom so genannten Trost. Anstand das Kindchen einfach in den Arm zu nehmen und die Fresse zu halten wird man im Arm gehalten und bekommt Kommentare wie eben jenes 'Es ist ja nur ein Tier!'Aber ich schrieb:ZitatWas aber für mich am Trost bzw. "Trösten" ganz wichtig und entscheidend ist (und was ein Therapeut so nicht bieten, geben kann und auch nicht soll), ist der körperliche Aspekt: Trösten heißt für mich im ersten Moment, einen Menschen HALTEN, "stützen", "auffangen"! Eben deshalb - und das weiß man heute auch längst - ist es so wichtig, Menschen in den Arm zu nehmen, körperlich (!) Halt zu geben, eben: jemanden zu halten, "bei" ihm zu sein, weil er selbst sich (!!) gerade nicht halten kann, haltlos ist. - Jaja, da sind wir wieder bei der Sprache ... Wink
Was aber für mich am Trost bzw. "Trösten" ganz wichtig und entscheidend ist (und was ein Therapeut so nicht bieten, geben kann und auch nicht soll), ist der körperliche Aspekt: Trösten heißt für mich im ersten Moment, einen Menschen HALTEN, "stützen", "auffangen"! Eben deshalb - und das weiß man heute auch längst - ist es so wichtig, Menschen in den Arm zu nehmen, körperlich (!) Halt zu geben, eben: jemanden zu halten, "bei" ihm zu sein, weil er selbst sich (!!) gerade nicht halten kann, haltlos ist. - Jaja, da sind wir wieder bei der Sprache ... Wink
Und wissenschaftlich fundiert ist doch auch nicht seit gestern bekannt, dass nicht nur Kinder diese körperliche Nähe(für ihre gesunde körperliche und "seelisch-geistige" Entwicklung notwendig brauchen, sondern dass bspw. auch Kranke durch Berührung, Streicheln ... weniger Schmerz emfinden (sicher, kommt darauf an, wie stark der Schmerz ist und wer wen wie berührt, aber grundsätzlich "hilft" körperliche Berührung/Streicheln, in den Arm nehmen meistens durchaus)! Ganz am Rande wird übrigens physischer und psychischer Schmerz im Gehirn an den selben "Stellen"/Bereichen "verarbeitet" (bzw. zeigt sich dort in bildgebenden Verfahren) ...So brauchen auch Trauernde diese körperliche Komponente - und diese ist ein wichtiger Aspekt/Teil von Trost!!! Aber dann auch das Gespräch - auf jeden Fall! Das aber schrieb auch CubistVowel schon!
Wenn also Leute "ihren Senf" dazugeben, in Form des Herunterspielens, Verharmlosens ("Es war ja nur ein Tier" oder "Die Oma war doch schon so alt"....), ist das meines Verständissen nach gerade kein Trost bzw. Trösten! Nicht hilfreich für den Trauernden, sondern eher für den, der vermeintlich "trösten" will (?), mit der Situation (als Tröstender) aber selber überfordert ist.
So, ich find, jetzt hab ich mir genug Zeit genommen!
Zitat von: Kallisti am Heute um 10:58:58Und wie kannst du also vor diesem Hintergrund die "Emotionen" von "dem" Bewusstsein trennen?Ich tue es einfach.Denn der Hintergrund ist für mich Tünneff.(Hintergrund meint: man könne es nicht trennen, weil vor Jahrhunderten jemand behauptet hat es ginge nicht. Den Beweis bleibt er mir schuldig, also trenne ich wie ich will.)
Soweit ich mich erinnere hattest du in deinem Eingangsposting um allgemeine Tipps gebeten.Abstraktion ist immer ziemlich allgemein, das liegt in der Natur der Sache.
Ich habe dir nahegelegt, dir mehr Zeit für Dinge zu nehmen, die dir wichtig sind.
Wenn man verstanden hat, dass immer Emotionen daran beteiligt sind und dass aufgrund dieser unser Gehirn irgend etwas tut um sie zu verarbeiten, dann hat man schon mal das Gröbste im Theorieumfeld gepackt.
Zitat von: Kallisti am Heute um 10:58:58spätestens seit Antonio Damasio ist bekannt, dass Gefühle in unser Denken (und Verhalten) zwangsläufig immer mit hineinspielen, beteiligt sind - also auch "Bestandteil" unseres Bewusstseins sind.Der Treibstoff spielt in einen PKW zwangsläufig immer mit hinein, ist also auch Bestandteil des PKW.Trotzdem trenne ich beides. Ist funktional halt völlig unterschiedlich.
Nicht umsonst findest du in allen Schriften, die sich mit dem Thema befassen, Analogien zur realen dem Autor umgebenden Welt.
Ich sprach die ganze Zeit vom Bewusstsein.Außerdem versuchte ich aufzuzeigen, dass eine Trennung sehr wohl möglich ist.Direkt kontrollierbar (Bewusstsein), indirekt kontrollierbar (Vorbewusstsein), nicht kontrollierbar (Unbewusstsein)
Das Trauma sind schließlich nicht die Bilder, die Missempfindungen oder Ähnliches.Das Trauma ist das vergangene Erlebnis. Die Bilder und Missempfindungen resultieren daraus.
Ein Psychotrauma ist eine seelische Wunde, die auf einzelne oder mehrere Ereignisse zurückgeht, bei denen im Zustand von extremer Angst und Hilflosigkeit die Verarbeitungsmöglichkeiten des Individuums überfordert waren.
Und ich bleibe dabei: die Traurigkeit, Verzweiflung, Hilflosigkeit und so weiter ist von Gefühlsseite in Intensität und Stärke bei jedem Menschen gleich.
Dir ist sicherlich aufgefallen, dass du hier ziemlich wirres Zeugs postest.Im Eingangsposting fragst du im letzten Abschnitt nach allgemeinen Tipps. (außer Therapie, Verdrängung, Medikamenten und Glaube)Ich versuche, dir diese Bitte zu erfüllen und versuche zu abstrahieren, splitte also die Dinge in 'Kontrollierbar', 'Bedingt Kontrollierbar' und 'Unkontrollierbar' auf, zeige auf, dass der Ablauf immer aus 'Unkontrollierbar: Emotionen bedingt Bedingt Kontrollierbar: angelernte Handlungsschemata' besteht und man da ansetzen sollte, die angelernten Handlungsschemata durch 'Kontrollierbar: Umgewöhnung' zu ändern.Jetzt kommst du mit 'man kann das gar nicht verallgemeinern, weil sich alles bei jedem anders anfühlt.'
Was haben "Tips" bzw. meine Frage danach, wie Leute hier mit Krisen umgehen, mit (deiner) "Abstraktion" (??) zu tun?
Und davon aber eben abgesehen - also: unabhängig von diesen Persönlichkeitstypen - was könnte "allgemein" Menschen aus schweren Krisen heraushelfen und warum?
Das Wort Abstraktion (lat. abstractus – „abgezogen“, Partizip Perfekt Passiv von abs-trahere – „abziehen, entfernen, trennen“) bezeichnet meist den induktiven Denkprozess des Weglassens von Einzelheiten und des Überführens auf etwas Allgemeineres oder Einfacheres. Daneben gibt es spezifische Verwendungen von Abstraktion in bestimmten Einzelwissenschaften und einzelnen Theorien....http://de.wikipedia.org/wiki/Abstraktion
ZitatNicht umsonst findest du in allen Schriften, die sich mit dem Thema befassen, Analogien zur realen dem Autor umgebenden Welt.(Lucas)Ehh - bitte was??
Nein, du brauchst hierauf nicht mehr zu antworten. Das führt einfach nirgendwo hin.
Und da ich jetzt auch keinen Bock mehr auf solchen Wirrwarr und schlichte Behauptungen (ohne informative "Belege") habe, gebe ich es jetzt auch auf.
Zitat von: Kallisti am Oktober 10, 2010, 11:08:25Nein, du brauchst hierauf nicht mehr zu antworten. Das führt einfach nirgendwo hin.Tja, wird nix. Wenn du keine Antwort erwartest, dann stell keine Fragen.Habe ich schließlich auch nicht getan.Provokationen kann ich gut überlesen, dummerweise ist es eine meiner Angewohnheiten Fragen zu beantworten.
Mehr werde ich in dieses Thema in diesem Forum auch nicht mehr investieren.
Das führt einfach nirgendwo hin.Und da ich jetzt auch keinen Bock mehr auf solchen Wirrwarr und schlichte Behauptungen (ohne informative "Belege") habe, gebe ich es jetzt auch auf.
Welcher Mensch bzw. welches Ereignis "rechtfertigt" die Gabe von Tabletten hierbei? Und ist es "gut", der Natur so ins Handwerk zu pfuschen?