Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Weniger ist mehr - Minimalismus  (Gelesen 8225 mal)

CubistVowel

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Re: Weniger ist mehr - Minimalismus
« Antwort #30 am: 19 Juli 2011, 08:17:46 »

Mir wird bei Seinschis Beitrag gerade ein bisschen kalt...^^ Ich nehme an, dein kubisches Sofa ist aus kühlem schwarzem Leder? ;) Aber eine ähnliche Phase hatte ich auch mal - wo nichts rumstehen oder -liegen durfte, alles war glatt und eckig... Das war mir persönlich auf Dauer aber doch zu ungemütlich.

Ich mag alte Möbel, denen man ansieht, dass sie bereits eine Geschichte haben. Zum Beispiel besitze ich ein altes Buffet aus den 50ern, in etwa wie dieses hier; Es gefällt mir, dass es schon etwas angestoßen ist, benutzt eben. Mit vier geschwungenen Holztüren, Schnitzerei, geschliffenen Glaseinsätzen - so etwas wird heute kaum noch hergestellt... :( Vor dem letzten Umzug gab es noch mehr so alte Möbel bei mir, ich konnte leider nur sehr wenige davon behalten. Schade... von dem Küchenschrank meiner Oma habe ich mich nur ungern getrennt. Damals war noch nix mit langweiligen Einbauküchen... :)

Dafür stehen bei mir nach wie vor die eckigen, schwarzen Regale - ich mag den Kontrast, und für großformatige Bücher sind die einfach am Praktischsten.
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seinschi

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Re: Weniger ist mehr - Minimalismus
« Antwort #31 am: 19 Juli 2011, 09:38:24 »

Ja, schwarzes Kunstleder :) ... Diese Liegewiesen aus Microfaser ,die ganze Räume blockieren, sind mir einfach zuwider, wenn ich mich hinlegen möchte, gibts dafür ne "Relaxliege" , natürlich ebenfalls aus Kunstleder mit verchromten Stahlgestell oder mein selbst geschweißtes Riesenbett aus Vierkantstahl und Stahlrohr ,  fein schwarz hochglanzlackiert.

Möbelstücke mit Geschichte haben natürlich auch seinen Reiz. Das MassivHolzBeistelltischchen im Schlafzimmer hat mein Urgroßonkel angefertigt, dieser ist leider im großen bösen Krieg in den Weiten Rußlands verschollen, ein nach den Erzählungen mener Großmutter großartiger Möbeltischler.

Ansonsten läßt sich, wie allgemein bekannt, über Geschmacklichketen streiten. Mit der Massivholzphase inklusive mediterranem Schnickschnack habe ich abgeschlossen, dennoch sind mir Massivholzmöbel immer noch sympathischer als irgendwelche vermeintlich trendorientierten, sprich massenkompatiblen  Mitnahmegeschichten aus Holzspan und Leim ...

Was Gerätschaften angeht, bin ich durchaus der ähnlichen Meinungon wie  Nightnurse, die Tendenz, technische Geräte wegen minimaler Defekte durch Neues zu ersetzen, beinhaltet in meinen Augen die Geringschätzung dieser Produkte. Vieles wird in diesen Tagen alerdings schon auf Verfall inklusive Sollbruchstellen gefertigt. Niemand macht sich die Mühe ,in nem Fernseher mal einen Kondensator im Netzteil zu ersetzen. Mein Volksempfänger in der Küche verrichtet seinen Dienst schon seit etlichen Jahren, bedarf zwar von Zeit zu Zeit einiger Wartung ,aber bleibt mir treu.

Rein funktionale Gerätschaften bestechen schon durch ihre Existenz, da ist kein "De"-"sign" nötig ..


In meinem Bekanntenkreis gibt es allerdings jemanden, der auch mich baß erstaunen läßt ,was Einrichtung und Lifestyle bezüglich Minimalismus oder Design angeht. Eine nahezu sterile Wohnung mit Neonbeleuchtung, Betonplatten im Flur und (vom De-signer sign-ierten) Regalen, deren konstruktiver Hauptbestandteil Ytong-Bausteine sind. Da wirds mir dann selber zu bunt, oder in diesem Fall, zu grau


« Letzte Änderung: 19 Juli 2011, 09:42:29 von seinschi »
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nightnurse

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Re: Weniger ist mehr - Minimalismus
« Antwort #32 am: 19 Juli 2011, 13:46:48 »

...noja, nix gegen Stahlmöbel...aber da mir die Möglichkeiten zum Schweißen fehlen, baue ich halt lieber Holzmöbel. Die kann man dann auch problemlos zerlegen und wieder aufbauen, wenn man mal umzieht. Und sie wiegen deutlich weniger als Stahlglasgranit-Kombinationen  ;D.

Außerdem kann ich an keinem Sperrmüllhaufen vorbeigehen, ohne hinzugucken, daher kamen im Laufe des Lebens auch immer interessante Stücke (wenn die dann mal kaputtgehen, ist´s nicht schlimm), dazu, jenau, Möbel mit Geschichte (mein Eßtisch stammt aus Uropas Ersteinrichtung und hat demnächst wohl 100 Jahre rum).

Schnickschnack versuche ich zwar, zu vermeiden, das sieht man gerade aber nicht, weil ich in Opas Keller soviel Krempel gefunden habe - antike Holzschutzmittel in Apothekengläsern und 50er-Jahre-Camping-Kühlakkus und und und.
Aber gekauft wird sowas nicht! *entschlossen guckt*

Grmpf, echt jetzt, dieser Thread erzeugt mir seit Tagen akute Ausräumlust.
Zum Glück kann ich mich noch beherrschen.
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seinschi

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Re: Weniger ist mehr - Minimalismus
« Antwort #33 am: 19 Juli 2011, 14:59:17 »

Yeah Ordnung und Platz schaffen \o/


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CubistVowel

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Re: Weniger ist mehr - Minimalismus
« Antwort #34 am: 19 Juli 2011, 15:48:08 »

Und sie wiegen deutlich weniger als Stahlglasgranit-Kombinationen  ;D.

Das ist auch etwas, wovon ich in meiner Wohnung gern deutlich weniger hätte: schwere Dinge. Nach einer Unzahl von Umzügen hasse ich es geradezu, wenn ich etwas (beim nächsten Umzug) nicht selbst transportieren kann.

Leider bin ich ggf. bei Sofa, Kühlschrank, Waschmaschine und ein paar anderen Stücken auf jeden Fall auf fremde Hilfe angewiesen. Dadurch fühle ich mich ebenfalls (zumindest theoretisch) in meiner Bewegungsfreiheit beeinträchtigt.


Und LOL, Sperrmüllhaufen... ;D
« Letzte Änderung: 19 Juli 2011, 16:12:14 von CubistVowel »
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Strigoi_69

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Re: Weniger ist mehr - Minimalismus
« Antwort #35 am: 19 Juli 2011, 21:48:34 »

Oh, eines meiner Lieblingsthemen und so spät entdeckt! Ich bin ein großer Fan des Minimalismus und beneide im Stillen Leute, die einfach mit einem Koffer durch die Welt reisen können und nichts weiter an Habseligkeiten haben. Dieses Gefühl der Freiheit muss toll sein. Besitz bindet doch nur und hat man etwas teures erstanden, macht man sich Sorgen, es könne kaputtgehen oder gestohlen werden. Ich miste jedes Jahr aus und es fällt mir immer leichter, mich ohne spätere Reue von Dingen zu trennen. Es ist ein großes Gefühl der Erleichterung und gibt neue Energie. Da gibt es ein tolles Buch zum Thema: "Die Kunst des Gleichgewichts- die Essenz des Feng Shui". Früher habe ich auch viele Dinge gehortet- diese verstopften dann die Schränke und machten mir ein schlechtes Gewissen. Heute freue ich mich an meiner aufgeräumten Wohnung- ich liebe es zu wissen, welche Dinge ich nun genau besitze und wo sie sind ;). Aber es gibt noch Schwachstellen- da werde ich mich noch dieses Jahr ans Werk machen und wegschmeißen oder verschenken. Wenn ich da an meinen Dachboden denke...  :o Bei mir ist es so, je aufgeräumter meine Umgebung, desto klarer bin ich innerlich. Minimalistisch versuche ich auch die Ernährung/ Kosmetik zu halten und möglichst naturbelassenes zu essen ohne industrielle Verarbeitung. Kein Schnickschnack mehr- zurück zur Einfachheit in einer reizüberfluteten Welt.  Tolles Thema!  ;D
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Manchmal frage ich mich schon, warum ich nicht merke, dass ich hauptsächlich von Idioten umgeben bin...

Achtung: Zuviele Ausrufungszeichen können unter Umständen aggressiv wirken!!!!!!!!!!!!!!!