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Autor Thema: Krisen, seelische Erschütterungen ...  (Gelesen 26609 mal)

Multivac

  • Gast
Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #90 am: 20 Juli 2011, 21:12:06 »

.
« Letzte Änderung: 24 Januar 2013, 10:46:26 von Multivac »
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Simia

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #91 am: 20 Juli 2011, 22:28:41 »

Zitat
(...) und man den eindruck hat, es verarbeitet alles wunderbar, bin ich überzeugt,
ein schaden bleibt immer. (...)
(Multivac)

Eigentlich denke ich auch, dass es sich so verhält - dass wirklich "schwierige" Dinge, Erlebnisse, Erfahrungen, Lebensumstände nicht spurlos an Menschen vorbeigehen (können) - dass man da nicht nur Positives rausholen kann, sondern irgendwo doch Wunden verursacht werden und Narben mitgeschleppt (durch die Jahre ...).

Schon, aber diese Resilienz (oder was auch immer) ist ja keine Frage von ganz oder gar nicht. Es kann sein, dass die Person Angst- und Zwangsstörungen entwickelt, sich selber verletzt oder wirklich im nächsten Einkaufszentrum um sich schießt. Dass irgendwann etwas passiert ist realistisch, nur wie heftig, das ist die Frage.

Zitat von: Multivac
meine mutter hat mir gestern am telefon gesagt, sie hätte ihren freund lieber als mich

Ich habe von solchen ähnlichen Fällen jetzt schon mehrfach gehört, wenn auch nicht so direkt ins Gesicht ("Können wir auflegen? Karl Arsch ruft gerade, dass der Film weitergeht ..."). Natürlich sollte man sich vor Pauschalisierungen hüten, aber ich habe den Eindruck, dass in den meisten dieser Fälle ein neuer Lebensabschnitt mit einem neuen Partner so vehement durchgezogen werden soll, dass das alte Leben und alles was es ausgemacht hat, auf der Strecke bleibt. Man will, dass es jetzt einfach funktioniert und baut sich seine kleine Welt auf.

Andersrum kann es theoretisch auch sein, dass sich diese Mütter (und sicherlich auch Väter) nicht jetzt was vormachen, sondern in ihrem "früheren Leben" und jetzt erstmal zu sich selber finden. Dann allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass die Liebe zu den Kindern auf der Strecke bleibt, sondern würde in einem Anflug von Naivität erstmal annehmen, dass sie doch erst recht rauskommt.

Allemal schwierig. Und ein Tritt in den Magen, den man erstmal wegstecken muss.
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Wenn du feststellst, dass das Pferd das du reitest tot ist, steig ab.

vivere militare est
(Seneca) 8)

Kallisti

  • Gast
Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #92 am: 21 Juli 2011, 01:44:02 »

Zitat
Quote from: Multivac

    meine mutter hat mir gestern am telefon gesagt, sie hätte ihren freund lieber als mich


Ich habe von solchen ähnlichen Fällen jetzt schon mehrfach gehört, wenn auch nicht so direkt ins Gesicht ("Können wir auflegen? Karl Arsch ruft gerade, dass der Film weitergeht ..."). Natürlich sollte man sich vor Pauschalisierungen hüten, aber ich habe den Eindruck, dass in den meisten dieser Fälle ein neuer Lebensabschnitt mit einem neuen Partner so vehement durchgezogen werden soll, dass das alte Leben und alles was es ausgemacht hat, auf der Strecke bleibt. Man will, dass es jetzt einfach funktioniert und baut sich seine kleine Welt auf.

Andersrum kann es theoretisch auch sein, dass sich diese Mütter (und sicherlich auch Väter) nicht jetzt was vormachen, sondern in ihrem "früheren Leben" und jetzt erstmal zu sich selber finden. Dann allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass die Liebe zu den Kindern auf der Strecke bleibt, sondern würde in einem Anflug von Naivität erstmal annehmen, dass sie doch erst recht rauskommt.

Allemal schwierig. Und ein Tritt in den Magen, den man erstmal wegstecken muss.
(Simia)


Ja - denn dann gibt es auch noch die Möglichkeit/Version, dass es Eltern gibt, die ihre Kinder gar nicht (nie) (wirklich) lieb(t)en, nicht lieben können.



Zitat
Schon, aber diese Resilienz (oder was auch immer) ist ja keine Frage von ganz oder gar nicht. Es kann sein, dass die Person Angst- und Zwangsstörungen entwickelt, sich selber verletzt oder wirklich im nächsten Einkaufszentrum um sich schießt. Dass irgendwann etwas passiert ist realistisch, nur wie heftig, das ist die Frage.
(Simia)

Meinst du? - Ich hatte das so verstanden, dass resiliente Menschen also doch ziemlich gut "alles im Griff" haben - also eben grade nicht resignieren, deprimieren, aggressivieren (wie nennt man das - gibt´s da ein Wort für "aggressiv werden"?) - also weder gegen sich noch gegen andere, sondern dass sie zwar sicherlich traurig, wütend, enttäuscht sein können/sind, aber eben nie besonders lange/langfristig/dauerhaft und eben auch nie in der Form, dass das "zerstörerische" Formen annimmt - dass diese Menschen also gerade nicht unter Angst-, Zwangsstörungen oder Depressionen etc. leiden. ?

Aber wie oben schon gesagt: ich schnall das mit der Resilienz immer noch nicht so wirklich.  =/

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