Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Krisen, seelische Erschütterungen ...  (Gelesen 26612 mal)

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #75 am: 11 Juli 2011, 17:41:32 »

Man lernt ja von seinen Bezugspersonen auch, wie diese mit Krisen umgehen. Wenn die Eltern (beispielsweise) Menschen mit der Einstellung "das schaffe ich schon" sind, dann bekommt man diese Einstellung ja auch vermittelt, daß man Krisen schaffen kann.
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Kallisti

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #76 am: 11 Juli 2011, 22:31:38 »

Ja, schon, aber das hatte messie oben auch schon angesprochen - ich denke aber, dass es mit der Resilienz noch "mehr" auf sich hat bzw. etwas anderes - dass sie also nicht nur oder überwiegend auf ("positiver") Prägung und Sozialisation bzw. Erziehung beruht. Und auch nicht gleichzusetzen ist mit "positiver Lebenseinstellung".

Nur was genau Resilienz verursacht, ermöglicht bzw. warum manche Menschen resilient (allmählich nervt mich der Ausdruck) sind und andere nicht, das ist, was ich noch nicht ganz verstanden habe.

Ich glaube sogar, dass man das auch gar nicht "lernen" kann. Man kann lernen, "positiv(er) zu denken" (wie ich diese Phrase verabscheue), man kann lernen, mehr in die Initiative zu gehen, sich aktiver mit seiner Situation, seinen "Problemen" auseinanderzusetzen usw. - aber ich denke, "Resilienz" ist nicht antrainierbar. Vor allem nicht, wenn man eben nun mal traumatisiert ist/wurde und unter bspw. PTBS leidet.

"Die Resilienten" geraten ja offensichtlich erst gar nicht in eine PTBS - trotz (!) bspw. erlebter/erlittener Traumata usw.


?
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Simia

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #77 am: 11 Juli 2011, 22:45:29 »

Vielleicht hat es neben dem direkten Vorleben einer positiven Einstellung auch stark mit dem sogenannten Urvertrauen zu tun, das sich in allerfrühester Kindheit (die berühmten 3 ersten Lebensjahre?) entwickelt. Dieses Urvertrauen gibt Stärke und kann möglicherweise wie ein Polster wirken, die Resilienz. Ist natürlich nicht gesagt, dass alle Menschen, die eine glückliche und harmonische erste Lebenszeit hatten, relativ unbeschadet durch alle Schwierigkeiten und Traumata kommen. Das wäre wohl etwas zu platt. Aber es sollte mich wundern, wenn sich dieses Urvertrauen nicht förderlich auf das Durchstehen von Krisen und Belastungen auswirkte, auch im späteren Erwachsenenalter noch.

Sollte da mehr dran sein, wäre das Rezept für psychische Widerstandsfähigkeit recht einfach und dennoch verdammt schwer umzusetzen (wenn man sich mal so in der Welt umschaut mein ich).
« Letzte Änderung: 11 Juli 2011, 22:47:06 von Simia »
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Kallisti

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #78 am: 11 Juli 2011, 23:00:18 »

Ja, das sind aber alles alte Bekannte - also Urvertrauen, "positives, stabiles Elternhaus", "glückliche Kindheit" und so.

Es ist doch aber bei den Resilienten grade so, dass viele von ihnen durchaus keine solche "gute" Kindheit hatten - dass da einige also schon von klein auf ziemlich viel mitgemacht haben ... (guckt doch mal bspw. bei wiki, da steht sehr viel dazu, auch Beispiele aus der Realität ...).


Ich denke, das hat doch mehr mit der "hardware" zu tun (also hirntechnisch auf "materieller" Basis angesiedelt). Nicht nur, die anderen äußeren Faktoren wirken natürlich immer mit rein - was ihr eben schon alles genannt habt. Aber ganz entscheidend scheint mir doch die "angeborene" Ausstattung in dieser Hinsicht zu sein.

Und da finde ich es dann wieder interessant, das unter epigenetischen Aspekten zu betrachten. ... ;)

(Jaaa, ich find das halt grade total spannend mit der Epigenetik. :) )



Was meinst du denn aber damit (genauer)?:

Zitat
Sollte da mehr dran sein, wäre das Rezept für psychische Widerstandsfähigkeit recht einfach und dennoch verdammt schwer umzusetzen (wenn man sich mal so in der Welt umschaut mein ich).
(Simia)
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messie

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #79 am: 11 Juli 2011, 23:18:23 »

Zitat
Es ist doch aber bei den Resilienten grade so, dass viele von ihnen durchaus keine solche "gute" Kindheit hatten - dass da einige also schon von klein auf ziemlich viel mitgemacht haben ... (guckt doch mal bspw. bei wiki, da steht sehr viel dazu, auch Beispiele aus der Realität ...).

Ist aber gut möglich, dass von den Untersuchern diverse Außeneinflüsse übersehen wurden, die das Gesamtbild schnell mal anders aussehen lassen.
Vater Trinker und gewalttätig, Mutter wird geschlagen und vermitteln das Bild, dass Frauen nix wert sind? Nun, vielleicht ist die starke Oma dann Tochters Vorbild.
Elternhaus arm und perspektivlos? Kind zeigt Talent im Basketball und sammelt dort Erfolgserlebnisse, die ihm förmlich das Leben retten.
In der Schule gemobbt bis zum Gehtnichtmehr? Vielleicht ja nicht beim Nebenjob im Supermarkt und beim Zeitungsaustragen.

Kann natürlich alles auch nicht ausschlaggebend sein, aber eben doch eine Komponente des Puzzles, das den/die Kleine(n) wachsen und an sich glauben lässt.
Zitat
Ich denke, das hat doch mehr mit der "hardware" zu tun (...)

Das mag da mit reinspielen, ich glaube aber nicht, dass man sagen könne, dass es gänzlich angeboren ist. Vielleicht gibt es ein Gen, das Charaktereigenschaften unterstützt die einen Menschen etwas widerstandsfähiger machen.
Aber gemäß der natürlichen Auslese müsste es davon dann doch eine ganze Menge geben und von jenen, die dieses Gen nicht haben, aussterben, oder nicht?
Danach sieht es ja derzeit irgendwie nicht aus. ;)
Zudem ist es eine Herkulesaufgabe für die Forschung. Warum ist ausgerechnet eins der fünf Kinder so stark und die restlichen nicht? Warum ein Zwilling und der andere nicht? Vor allem in letzterem Fall wird's schwierig zu erklären dass die Genetik schuld dran sein könnte.

Ich glaube, dass das Puzzle dessen, das Widerstandsfähigkeit bedingt, schlicht zu groß ist, als dass es die Forschung jemals erschöpfend oder gar vorausschauend wird zusammensetzen können.
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Nichts ist kostenlos im Leben - außer der Tod, und nicht mal der, denn der kostet dich das Leben.

Kallisti

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #80 am: 12 Juli 2011, 11:02:14 »

Nun ja - worauf sich mein Augenmerk besonders richtet (ja, ich muss grad mal wieder bisschen geschwollen daherschwallen, weil mein Gedankenschwall z.Zt. nur schwülstiges Durcheinander hervorzubringen in der Lage ist - mit anderen Worten: mir kommt die Fähigkeit, mich normal, verständlich und dabei auch noch "versiert" (?) auszudrücken immer mehr abhanden - ich glaub, das liegt daran, dass ich zu wenig "geistige Anregung und Herausforderung" habe - so seit ca. fünf Jahren ... ;) oder mein Gehirn wird zu wenig durchblutet? lol oder ich bin zu gestresst? oder ich habe eben doch schon Alzheimer - oder: ich hab keine Ahnung - genau!  ;D ) - also jedenfalls was ich ganz besonders spannend finde - und das Beste kommt ja bekanntlich immer am Schluss, ist dieser Satz


Zitat
Einschränkungen des Konzeptes [Bearbeiten]

Resiliente Personen besitzen die Fähigkeit, Möglichkeiten dort zu ergreifen, wo sie sich bieten. Doch dort, wo sich keine Möglichkeiten bieten, sind selbst resiliente Personen machtlos. Elder warnt: […] not even great talent and industry can ensure life success over adversity without opportunity (dt: nicht einmal großes Talent und Fleiß gewährleisten das Besiegen von Widrigkeiten, wenn die Gelegenheit fehlt).[47]

http://de.wikipedia.org/wiki/Resilienz_%28Psychologie_und_verwandte_Disziplinen%29


Da frage ich mich natürlich: Wann fehlen (wem und wo) die Gelegenheiten/Möglichkeiten? Wer legt fest, wann wer keine Möglichkeiten bzw. Gelegenheiten (mehr) hat?? Oder darf das jeder für sich selbst entscheiden (ob dem so ist, unter welchen Bedingungen, anhand welcher Gegebenheiten, Umstände, Kriterien oder: doch nur aufgrund eigenen Empfindens?)?

Und noch viel spannendner:

Sollte "man" sich darauf einigen können, dass jemand (oder gleich "mehrere" ...) keine Möglichkeiten (mehr) haben, ist die Frage: WAS DANN? Wie lange lässt sich ein solcher Zustand, Umstand aushalten, überbrücken? Und wie kommt man da raus?? Was muss dafür passieren - wenn man das vlt. doch mal verallgemeinern kann??


Einfacher gesagt:

Wenn die Lebensumstände über mehrere (viele) Jahre derart miserabel sind, dass es tatsächlich keine (realistischen, umsetzbaren ...) Möglichkeiten/Gelegenheiten gibt (aus einer "misslichen Lebenssituation" ... herauszukommen - mit oder ohne Hilfe usw.) - was macht das mit den betroffenen Menschen bzw. was passiert dann? Wie kann man da trotzdem noch leben - kann man? Und wenn ja - wie lange? Und kann man das also auch "durchleben", ohne eine Zuversicht bzw. Perspektive zu haben (dass und ggf. wann es wieder eine "Möglichkeit" - zur Verbesserung der Situation/Umstände ... - gibt)? - Wie lange kann Mensch das (maximal meine ich - also: im besten Fall)?

Vielleicht sollte man dann auch noch fragen, auf welche Weise, mit welchen "Methoden" Menschen sich durch so eine Situation bringen (können), zu bringen versuchen - was ihnen da hilft bzw. woran sie sich dann klammern, festhalten - Glaube, Drogen, "Kunst"/"Kultur", Meditation, Verdrängung, andere Menschen (welche, wenn es keine "nahestehenden" (mehr) gibt oder sie absolut gar nicht erreichbar und kontaktierbar sind - ich denke da bspw. an Entführung/Isolation ... ??)?

Vielleicht sollte man bzw. möchte ich dann auch noch fragen, welche (dieser) "Methoden"/Versuche am ehesten geeignet sein könn(t)en, eine solche Situation (von der man nicht weiß, wie lange sie andauern wird), das so unbeschadet/unbeschädigt als möglich zu durchstehen?


Und gerne würde ich auch wissen: Sind Menschen in solchen Situationen "nur" "sehr belastet" oder sind sie tatsächlich verzweifelt? - Oder bedeutet (langanhaltende) Verzweiflung quasi "das Aus", das Ende?


Ja, tut mir leid, dass ich mit solchem "Kram" wieder "das Forum" belästige - aber genau das sind halt Fragen, die ich nun mal wirklich "spannend" finde ...  :)
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Ansichtssache

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #81 am: 12 Juli 2011, 20:27:32 »

Nochmal zur Resilienz:
Ich meine, den Begriff im Zusammenhang mit Therapie bzw. Lebensberatung gehört zu haben, also nach dem Motto „wir machen Sie resilient“. (Ok, das klingt jetzt irgendwie nach Humbug).
Also doch erlernbar?
Ich finde das schon vorstellbar. Es gibt ja bestimmte Strategien, eine Krise zu bewältigen, die manche Menschen (evtl. auch Kinder?) vielleicht schon unbewusst besser nutzen als andere.

Ebenso kann ich mir vorstellen, wenn man im Laufe des Lebens seine Persönlichkeit festigt, Selbstbewusstsein erlangt, Freundeskreis aufbaut usw. usf., dass man ein Stück weit mehr resilient (dieses Wort ist wirklich furchtbar) wird, als vorher. Es gibt ja nicht nur entweder "absolut resilient" oder "gar nicht", oder? Und ich glaube auch, dass es keine allgemeine Resilienz bei Menschen gibt, sondern nur bestimmten Situationen gegenüber (das Beispiel von Messie fand ich ganz treffend), manche vielleicht im Allgemeinen mehr als andere. Wie soll man auch beweisen, dass ein Mensch absolut jeder Situation gewachsen ist...
« Letzte Änderung: 12 Juli 2011, 21:01:13 von Ansichtssache »
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Shadow Preacher

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #82 am: 13 Juli 2011, 09:34:10 »


http://de.wikipedia.org/wiki/Resilienz_%28Psychologie_und_verwandte_Disziplinen%29



Einfacher gesagt:


Vielleicht sollte man dann auch noch fragen, auf welche Weise, mit welchen "Methoden" Menschen sich durch so eine Situation bringen (können), zu bringen versuchen - was ihnen da hilft bzw. woran sie sich dann klammern, festhalten - Glaube, Drogen, "Kunst"/"Kultur", Meditation, Verdrängung, andere Menschen (welche, wenn es keine "nahestehenden" (mehr) gibt oder sie absolut gar nicht erreichbar und kontaktierbar sind - ich denke da bspw. an Entführung/Isolation ... ??)?

Vielleicht sollte man bzw. möchte ich dann auch noch fragen, welche (dieser) "Methoden"/Versuche am ehesten geeignet sein könn(t)en, eine solche Situation (von der man nicht weiß, wie lange sie andauern wird), das so unbeschadet/unbeschädigt als möglich zu durchstehen?


Und gerne würde ich auch wissen: Sind Menschen in solchen Situationen "nur" "sehr belastet" oder sind sie tatsächlich verzweifelt? - Oder bedeutet (langanhaltende) Verzweiflung quasi "das Aus", das Ende?


Ja, tut mir leid, dass ich mit solchem "Kram" wieder "das Forum" belästige - aber genau das sind halt Fragen, die ich nun mal wirklich "spannend" finde ...  :)

Es dürfte schwierig werden, jemanden zu finden, der zugibt, in einer ausweglosen Situation zu sein und keine Möglichkeit mehr sieht. Dieser jene wird sich möglw. in sein Schneckenhaus zurückziehen oder den Freitod wählen.

Zu den Möglichkeiten, um aus einer Krisensituation herauszukommen, stellt sich doch die Frage, wozu/wofür ist derjenige empfänglich.
Der Gläubige wird seine Hilfe in der Bibel oder anderem sonstigen Buchwerk finden.
Drogen mögen vielleicht ein zeitweiliger "guter" Weg der Verdrängung sein, öffnen dann aber den weiteren Weg in der Spirale bis zum Freitod.

Ich denke mal, es hängt mit Deinem Elternhaus/deiner Erziehung zusammen, wie Du geprägt wurdest, mit den Schwierigkeiten des Lebens umzugehen. Dies mag auch für die angesprochenen Punkte der Isolation/Entführung gelten, wobei bei der Entführung der Entführer Deine Bezugsperson wird.



Und gerne würde ich auch wissen: Sind Menschen in solchen Situationen "nur" "sehr belastet" oder sind sie tatsächlich verzweifelt? - Oder bedeutet (langanhaltende) Verzweiflung quasi "das Aus", das Ende?



Jeder Mensch nimmt bie Belastungen des Alltags und Krisen unterschiedlich auf und verarbeitet sie anders. Ebenso hat jeder unterschiedliche Mittel und Wege um wieder daraus zu kommen.
Dies kann man m. E. nicht so verallgemeinern. Die Schmerzgrenze liegt bei jeden unterschiedlich.

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Kallisti

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #83 am: 13 Juli 2011, 19:59:38 »

Zitat
Es dürfte schwierig werden, jemanden zu finden, der zugibt, in einer ausweglosen Situation zu sein und keine Möglichkeit mehr sieht. Dieser jene wird sich möglw. in sein Schneckenhaus zurückziehen oder den Freitod wählen.
(Shadow Preacher)


Oh es ging/geht mir ja nicht darum, dass (hier?) jemand (öffentlich) schreibt, er oder sie sei in einer solchen Situation (oder mal gewesen). - Ich setze einfach voraus, dass es "sowas" gibt - rund um den Globus und stellte zu diesem "Tatbestand" meine oben angeführten Fragen. - Therapeuten bspw. können ja auch eine solche Situation kommentieren ohne zwangsläufig oder bedingend sich selbst (je) in einer solchen befunden zu haben.
Auf diese Weise wollte ich das hier besprochen sehen - einfach, was Leute darüber denken, wie eine solche Situation sein könnte (für sie selbst oder auch für andere - soweit möglich: sich einzufühlen...) bzw. ob und wie sie durchgestanden werden kann (wenn) usw. (siehe, was ich oben bereits schrieb).


Zitat
Zu den Möglichkeiten, um aus einer Krisensituation herauszukommen, stellt sich doch die Frage, wozu/wofür ist derjenige empfänglich.
Der Gläubige wird seine Hilfe in der Bibel oder anderem sonstigen Buchwerk finden.
(S H)

Naja, auf diesen Gedanken bin ich auch selber gekommen - das ist ja nun eine Binsenweisheit. - Die Frage ist aber: wird der (bspw. also:) Gläubige wirklich "(seine) Hilfe" in der Bibel finden bzw. eben: in seinem Glauben? - Kann das in solchen (völlig ausweglosen, andauernden ...) Situationen wirklich "helfen" -> wie lange??


Zitat
Ich denke mal, es hängt mit Deinem Elternhaus/deiner Erziehung zusammen, wie Du geprägt wurdest, mit den Schwierigkeiten des Lebens umzugehen.

(S H)


Ja, das hatten andere weiter oben schon angemerkt.  ;)  Aber das alleine ist es bei "Resilienz" ja nun mal offenkundig nicht - denn es gibt ja schon sehr junge "resiliente" Kinder, die nicht besonders gut /wenn überhaupt in einem "Elternhaus" (von Eltern oder anderen dauerhaften Bezugspersonen) gelernt haben, "mit den Schwierigkeiten des Lebens umzugehen".

Ist klar, dass das die übliche, gwöhnliche, alt bekannte Sicht und Herangehensweise ist - mir aber auch zu binsenweisheitsartig, zu abgegriffen und auf resiliente Kinder (die in sehr schwierigen Verhältnissen aufwachsen ...) auch nicht zutreffend. Es muss also noch etwas anderes sein/geben (das sie "resilient macht" bzw. viel mehr: resilient sein lässt!).


Zitat
Jeder Mensch nimmt bie Belastungen des Alltags und Krisen unterschiedlich auf und verarbeitet sie anders. Ebenso hat jeder unterschiedliche Mittel und Wege um wieder daraus zu kommen.
Dies kann man m. E. nicht so verallgemeinern. Die Schmerzgrenze liegt bei jeden unterschiedlich.
(S H)


Auch das ist/war nicht das Thema - auch das ist ja ein ein Gemeinplatz, nichts als eine Platitüde. - Die Frage ist/war nicht, wer wie mit welchen Problemen umgeht, sondern was gerade resiliente Menschen tun, wenn es "keine Möglichkeiten/Gelegenheiten" (mehr oder überhaupt) gibt - was dann passiert oder folgt oder was dann überhaupt noch getan, unternommen, gelebt werden kann.

Siehe nochmals den Satz aus der wiki-Definition:

Zitat
Resiliente Personen besitzen die Fähigkeit, Möglichkeiten dort zu ergreifen, wo sie sich bieten. Doch dort, wo sich keine Möglichkeiten bieten, sind selbst resiliente Personen machtlos. Elder warnt: […] not even great talent and industry can ensure life success over adversity without opportunity (dt: nicht einmal großes Talent und Fleiß gewährleisten das Besiegen von Widrigkeiten, wenn die Gelegenheit fehlt).

http://de.wikipedia.org/wiki/Resilienz_%28Psychologie_und_verwandte_Disziplinen%29


Davon abgesehen halte ich es für ein Gerücht, dass "jeder Mensch" mit Problemen, Belastungen (des Lebens, des Alltags - wobei es bereits hier schon mindestens einen Unterschied gibt -> Leben und Alltag sind nicht gleichzusetzen) anders umgeht - ich denke viel eher, dass Menschen (zumindest im selben Kulturkreis und gleicher Generation) ziemlich ähnlich auf (bestimmte Art und Dauer von) Belastungen reagieren (in gewissem Spielraum) und entsprechend ähnlich damit "umgehen".

Mit anderen Worten: Nein, meiner Ansicht nach gibt es gerade nicht so viele unterschiedliche "Lösungs-" oder "Verarbeitungswege" wie es Menschen gibt. - Keinesfalls!

Erkennen lässt sich das bspw. an Vorkommnissen ;) wie Depression, Burnout (= Erschöpfungsdepression!) u.a., aber auch an der Identifikation(smöglichkeit) vieler Menschen mit bestimmten Büchern, Filmen (zu bestimmten Themen: zu den Schwierigkeiten und Widrigkeiten des Lebens).

Dass die Leute sich in so etwas wiederfinden (können), liegt nicht daran, dass sie alle es völlig unterschiedlich und individuell interpretieren, auffassen, sondern, dass Menschen sich durchaus doch sehr ähnlich sind (in ihrem Fühlen vor allem und in ihren Reaktionen auf bestimmte Umstände und/oder Gefühle ...).






« Letzte Änderung: 13 Juli 2011, 20:02:11 von Kallisti »
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Multivac

  • Gast
Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #84 am: 14 Juli 2011, 23:43:54 »

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« Letzte Änderung: 24 Januar 2013, 10:46:13 von Multivac »
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Kallisti

  • Gast
Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #85 am: 14 Juli 2011, 23:58:03 »

... Hm ja, könnte sein. - Aber es gibt ja gerade auch resiliente Kinder - also solche, die durchaus in schwierigen Verhältnissen (Armut, Hunger, ohne Eltern/beständige fürsorgliche oder gar liebevolle Bezugspersonen, in Kriegsgebieten etc.) aufwachsen und dennoch also "resilient" sind (und bleiben? - das ist allerdings die Frage - die wird bei wiki glaub ich auch nicht beantwortet, aber nahegelegt: dass sie es bleiben).
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Multivac

  • Gast
Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #86 am: 15 Juli 2011, 00:01:26 »

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« Letzte Änderung: 24 Januar 2013, 10:44:47 von Multivac »
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Kallisti

  • Gast
Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #87 am: 15 Juli 2011, 00:09:51 »

Nee, gibt´s auch wohl nicht. Ich denke nur - wenn man schon als Kind mit wirklichen "Widrigkeiten" "klarkommt" - wird man das später wohl auch können/schaffen - weil man dieselben Verhaltensweisen, die schon mehrmals funktionierten, aktiviert (was das ist, steht alles bei wiki zu lesen ;) ). - Wie es aber real tatsächlich ist, weiß ich natürlich nicht (ich bin auch nich "resilient").

Übrigens denke ich, kann man "resilient" auch nicht mit "zäh" gleichsetzen. Oder doch?  Aber das fiel mir grade nur so am Rande ein. 
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Multivac

  • Gast
Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #88 am: 15 Juli 2011, 00:13:37 »

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« Letzte Änderung: 24 Januar 2013, 10:44:37 von Multivac »
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Kallisti

  • Gast
Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #89 am: 16 Juli 2011, 23:08:35 »

Zitat
(...) und man den eindruck hat, es verarbeitet alles wunderbar, bin ich überzeugt,
ein schaden bleibt immer. (...)
(Multivac)

Eigentlich denke ich auch, dass es sich so verhält - dass wirklich "schwierige" Dinge, Erlebnisse, Erfahrungen, Lebensumstände nicht spurlos an Menschen vorbeigehen (können) - dass man da nicht nur Positives rausholen kann, sondern irgendwo doch Wunden verursacht werden und Narben mitgeschleppt (durch die Jahre ...).
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