Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Krisen, seelische Erschütterungen ...  (Gelesen 27266 mal)

Eisbär

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #15 am: 07 Oktober 2010, 14:46:30 »

Kallisti:
Du hast ein ziemlich seltsames und sehr falsches Bild von der Psychologie.

Wie messie schon schrieb, wird jemand, der trauert nicht automatisch als Therapiebedrüftig eingestuft. Ob jemand therapiebeürftig ist, kann man ganz einfach feststellen: die erste Möglichkeit ist, daß sein Zustand zur Eigen- und/oder Fremdgefährdung führt.
Die zweite Möglichkeit ist die, daß derjenige aufgrund seines Leidensdruck Hilfe benötigt, daß er, wie messie schon schrieb, merkt, alleine nicht mehr klar zu kommen.
Jeder verantwortungsbewußte Psychotherapeut, wird keine Macke therapieren, die dem Patienten nicht stört, ggfs. sogar gefällt, solange diese nicht zur Eigen- oder Fremdgefährdung führt.
Du schreibst z.B. liebend gerne viel zu lange Beiträge. Warum sollte ein Therapeut sich dem annehmen, wenn Du nicht drunter leidest?

Wenn Du - ganz natürlich - trauerst, wird Dir jede Psychologe sagen, daß das normal ist. Wenn Du aufgrund dessen anfängst zu verwahrlosen, brauchst Du aber Hilfe.
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Donnerstag, 15. bis Sonntag 18. August 2024

Infos: www.nofuba.de

Kallisti

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #16 am: 07 Oktober 2010, 15:27:36 »

@Lucas de Vil


... Also entschuldige mal - deine Ausführungen klingen genauso "allgemein" wie meine. Du benutzt genauso das Wort "man" (statt "ich").
 Was meine vergessenen Klammern angeht, ja da hast du leider recht. Auch sonst hapert es an manchen Stellen - das liegt daran, dass ich fast immer unter Zeitdruck schreibe.  Deshalb packe ich auch so viel in einen Satz, weil ich nicht die Zeit habe, das in Ruhe und "sauber" auszuformulieren. Ich bitte vielmals, mir das zu verzeihen. Ebenso wie meine "Emotionalität"/Empfindsamtkeit, aber auch "Temperament" (meine Wesensart)  - die seltsamerweise hier nun kritisiert wird (und sich in Großbuchstaben ganzer Wörter ausdrückt), an anderer Stelle erwartet/angemahnt wurde.


Inhaltlich:

Man sollte wohl doch die einzelnen "Krisen" (-Ursachen) unterscheiden. Denn was das betrifft:

Zitat
Das Leben der Anderen
Auch ein typischer Fall. "Der hat alles verloren, ich hab nur..." oder "Sein Riese ist dreizehn Meter hoch, meiner nur zwei!"
Das kann durchaus hilfreich sein, wenn das Problem plötzlich nur ganz klein ist.
"Das bekomme ich doch locker in den Griff. Auffi!"
Meistens ist es das nicht.
"Scheiß doch drauf, warum lass ich mich von so nem Kleinkram runterziehen?"
"Oh, der Arme... Ich helf dem mal, der hat das wirklich bitternötig."
(Lucas de Vil)

Das verstehe ich nicht  finde die Sätze sogar widersprüchlich. Was nun - ist es hilfreich, wenn das eigene Problem gemessen an denen Anderer klein ist oder ist es das nicht? Und was hat es mit dem "Armen" (Anderen) zu tun, dem ich helfe oder nicht?  ???


Jedenfalls bin ich der Meinung, dass es einem nicht hilft, sein Problem was dessen "Größenverhältnis"/Ausmaß angeht mit den Problemen anderer Menschen zu vergleichen, wenn:

es sich um eine wirklich tiefe Krise oder Traumatisierung handelt (wie bspw. durch die von mir mehrfach genannten Widerfahrnisse, s.o.).

Wenn ein geliebter Mensch gestorben ist (um mal bei diesem Beispiel zu bleiben), dann geht mit diesem Menschen in diesem "Moment" (wie gesagt: "Moment" ist mehr als relativ...!) eine ganze Welt unter (seine sowieso, logischerweise, aber auch "meine" dadurch). Und da will und kann man einfach gar nicht an das Leid Anderer denken oder sich damit irgendwie auseinandersetzen/befassen (man hat in dem Moment gar nicht die Kraft, den Kopf, das Herz ... dafür).


Also sollte man (wir) nun vlt. doch besser zwischen unterschiedlichen Krisen (-Ursachen) unterscheiden.  ?



Zitat
Insofern sehe ich auch davon ab dich auf die Unterschiede zwischen dem Gefühl 'Trauer' und den daraus resultierenden in vielen Fällen krankhaften Umgangsformen mit/gegen sie hinzuweisen. Das habe ich meiner Meinung nach in meinem ersten Posting bereits an anderen Beispielen getan.

(Lucas de Vil)

Schade, denn mir erschließen sich diese Beispiele nicht, ich finde sie nicht: die "krankhaften Umgangsformen" (in deinem Beitrag). ?


Was das betrifft:

Zitat
Ich verstehe deinen Eingangspost so, dass dich jede Krise aus der Bahn wirft und du das nicht so toll findest.
(Lucas de Vil)

... verstehst du mich leider falsch, und ich verstehe nicht, wo heraus (oder viel mehr hinein) du das liest - diese Aussage: dass mich jede Krise aus der Bahn wirft und ich das nicht so toll finde. ??

Ich verstehe es insbesondere deshalb nicht, weil ich bestimmte Beispiele für Krisen ja mehrfach nannte (die von mir vielfach erwähnten "Widerfahrnisse", s.o., insbesondere auch Tod). Von misslungenen Prüfungen oder Liebeskummer (als Krisen) war bspw. in meinen Beiträgen nichts zu lesen, obgleich ich Derartiges aber logischerweise auch schon erlebt habe.



@messie


Zu der Therapie-Geschichte: Ich habe das drei Mal gemacht, unterschiedlich lange (die letzte: zwei Jahre) bei drei verschiedenen Psycho-Therapeuten (zwei Frauen, ein Mann), in unterschiedlichen Lebensjahren/-altern. Es hat mir drei Mal nicht weitergeholfen oder etwas in Gang gesetzt. Im Gegenteil: die letzte hat alles nur noch schlimmer gemacht, weil ich mich überhaupt nicht verstanden fühlte und der Therapeut so offensichtlich bekannte Schubladen öffnete, dass ich schon sagen konnte, was er mir als nächstes antworten/sagen wird!

Sicher, vlt. habe ich drei mal Pech gehabt. Aber ich habe eben auf Grund dieser negativen gemachten Erfahrungen keine Ambitionen mehr, es nochmal zu versuchen (oder noch mehrere Male - und dabei doch nie zu wissen, ob es diesmal nicht auch wieder Zeitverschwendung ist oder mich "weiterbringt"!).  
Außerdem erwähnte ich bereits, dass ich zumindest mal zwei Menschen kenne, von ihnen weiß, dass ihnen "Therapie" nicht weiterhilft/geholfen hat bzw. nicht immer hilfreich ist/sein kann, nicht immer oder grundsätzlich "das richtige, das am besten geeignete Mittel der Wahl" ist. (Der eine ist Psychiater, der andere Psychologe.  ;D - Kein Scherz.)


Ich habe also "professionelle Hilfe" (???) nicht von vorneherein "kategorisch abgelehnt" oder verteufelt, sondern erst, nachdem ich damit negative Erfahrungen gemacht habe - durch Andere teilweise also auch bestätigt.

Davon abgesehen ist es übrigens auch gar nicht so leicht, diese "professionelle Hilfe" wirklich und zeitnah zu bekommen, wenn/wann man sie braucht oder will. Und erst recht ist es schwierig, einen "geeigneten"/"kompatiblen"/"passenden" Therapeuten zu finden (der einen freien Platz hat). Das aber nur nebenbei.


Dennoch beinhaltet das Wort "Therapie" für mich, dass also nicht einfach "nur" ein Problem, eine Schwierigkeit, sondern doch eine "Krankheit" oder "Störung" zu Grunde liegt.

Und ich bin eben der Meinung, dass nicht Krisen an sich und auch nicht zwangsläufig daraus resultierendes bestimmtes Verhalten von Menschen eine solche "Krankheit" oder "Störung" darstellt, sondern, dass diese (obwohl sehr unterschiedlichen, vlt. auch auffälligen) Verhaltensweisen eigentlich ganz "normal" bzw. natürlich und einfach: menschlich sind und gar nicht so selten vorkommen. Dass sie im Grunde logische Folgen der Ursache (der Erschütterung, des Traumas, der Überforderung ...) sind!


Die Frage, was Menschen helfen kann, was Menschen hilft, ist meine ursprünglich gestellte.


Hier komme ich zu Spambots Beitrag zurück:

Zitat
Ich kann mich da glücklich schätzen, ein sehr optimistischer, ausgeglichener Mensch mit starkem Selbstvertrauen und einer allgemein stark ausgeprägten Problemlösungkompetenz zu sein. Woran liegt das? Vermutlich an meiner Sozialisation, sozialer Unterstützung und vererbten Persönlichkeitsmerkmalen. Also Faktoren, auf die man selbst wenig Einfluß hat.
(Spambot)


GENAU das ist der Punkt: soziale Unterstützung.

Ich bin der Meinung, dass Menschen, die durch Krisen gebeutelt sind, nicht zuvorderst Therapeuten/Psychotherapie (oder psychiatrische Betreuung mit oder ohne Psychopharmaka)  brauchen, um die Krise zu bewältigen, sondern: ein stabiles soziales Netz: andere ihnen verbundene, nahestehende, wohlgesonnene MENSCHEN, d.h.: Freunde, Familie, Partner (nicht notwendigerweise alle auf einmal, aber schaden tut´s auch nicht ;) ).
Wie ich beim Trost schon schrieb: Es braucht Menschen, die zu einem halten, die einen "verstehen", die zuhören, die einen auch körperlich (dann und wann) "halten", die einen vlt. auch auf andere Gedanken bringen können, auch: zum Lachen (vielleicht mal wieder oder auch öfter wieder...), vor denen man sich nicht rechtfertigen oder entschuldigen oder "zusammenreißen" muss - die sozusagen Verständnis haben und "Nachsicht" und einem die Zeit lassen, die man (individuell) eben braucht, sich gedanklich mit der Krise, dem Problem, dem Umstand, der Ursache zu befassen und hindurchzugehen - auch wenn es ein "offenes Ende" (bzw. eben kein wirkliches Ende) gibt. Menschen, die einem das zugestehen! Statt einen verändern zu wollen oder unter Druck zu setzen oder einen als "krank" oder bemitleidenswert zu betrachten, zu brandmarken, zu diskriminieren.



Es ist aber auch kein Geheimnis, dass es genau daran in unserer Zeit, Kultur, Gesellschaft immer mehr fehlt, dass viele Menschen solche "Freunde" ..., solche anderen Menschen, das viel zitierte "intakte soziale Netz" nicht oder nicht oft genug/ausreichend "haben". (Und das unabhängig vom Alter - es sind also nicht nur "Singles in mittleren Jahren" oder "Senioren" betroffen, sondern sogar auch schon Kinder und sowieso oft Jugendliche/Pubertierende, die aufgrund ihrer Entwicklungsphase sowieso grade in einer schwierigen Zeit sind ... .)



Auch hier kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen: Wenn man das hat, hilft einem das (in Krise) oft eher als ein Therapeut. Wenn man es nicht hat, hilft auch eine Therapie nicht unbedingt.

Anmerkung: Es kommt auf das Problem an - ich spreche hier nicht von Schizophrenie, Borderline, Drogensucht oder Angststörungen ... Wobei ich aber sogar auch hier sagen muss, dass Ursache auch für bspw. Depression und Angststörungen ein (lange schon) fehlendes oder nie vorhanden gewesenes intaktes soziales Netz bzw. soziale Beziehungen sein kann! Und dass dieses "soziale Eingebundensein" sogar Suizidgefährdeten u.U. eher/besser helfen kann als eine Psychotherapie oder ein stationärer Aufenthalt in Psychiatrie! Vor allem hilft dieses soziale Netz langfristig auch eher als Therapie und ist über die Therapie hinaus bzw. daneben ein immens wichtiger Faktor.


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Spambot

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #17 am: 07 Oktober 2010, 17:55:28 »

zum Thema soziale Unterstützung:
Die große Bedeutung der sozialen Unterstützung ist in der Psychologie sehr wohl bekannt. Wie du schon richtig festgestellt hast, führt die zunehmende Individualisierung in unserer Gesellschaft immer öfter zu einem Mangel an sozialer Unterstützung. Entweder die Freunde oder Bekannten sind schlicht ungeeignet (können beispielsweise keinen Perspektivwechsel durchführen) oder die betroffene Person hat keine engen Freunde. Dieser Umstand gilt als einer der Hauptgründe für den ständig zunehmenden Bedarf an Psychotherapie. Soziale Unterstützung, Peer-Groups oder auch professionelle Beratungsstellen sind von der Qualität der Unterstützung aber nicht immer ausreichend. Bei manchen Menschen hilft ein Gespräch mit dem Pfarrer, bei anderen der zuhörende Heilpraktiker und beim Nächsten keiner auf dieser Ebene der professionellen sozialen Unterstüzung. Dann bleibt doch eigentlich nur noch der Weg zum Psychotherapeuten, da diese von der Qualität der Ausbildung (Studium plus 3-5 Jahre Ausbildung) den höchsten Grad der Professionalisierung darstellen.
Soziale Unterstützung gliedert sich somit in ca. 3 Ebenen. Wenn eine Ebene keinen Erfolg hat, bleibt doch nur der Schritt zur nächsten Ebene übrig.
1. Gespräche mit geeigneten Freunden
2. Pfarrer, Selbsthilfegruppe, Heilpraktiker, psychologische Beratungsstelle
3. Psychotherapeut / Psychiatrie

zum Thema Pathologisierung:
Auch dieses Thema ist ein Dauerbrenner in der Psychologie. Man hat da eine relativ einfache aber, wie ich finde, gute Lösung gefunden. Laut DSM IV (Diagnosehandbuch für psychologische Störungen) liegt eine psychische Störung nur dann vor, wenn ein Mensch durch psychische oder verhaltensbedingte Faktoren belastet oder behindert ist. Also einvernehmlicher SM-Sex ist beispielsweise keine psychische Störung. Im Fall von Trauer gibt es den Richtwert von 2 Monaten. Nach 2 Monaten sollte ein Mensch begonnen haben, den Verlust zu verabeiten. Hat sich der psychische Zustand der Person innerhalb von 2 Monaten nach dem Ereignis nicht mal ansatzweise verbessert, wird davon ausgegangen, dass die Person auf professionelle Hilfe angewisen ist (sprich: es ist eine psychische Störung). Solange sich der psychische Zustand ohne fremde Hilfe verbessert, ist eine therapeutische Intervention nicht unbedingt nötig. Das kann dann auch sehr lange dauern. Bei Trauer ist nicht die Beseitigung der Trauer das Ziel der Therapie, sondern die Verbesserung der Lebensqualität des Klienten. Nicht Erinnerungen sollen ausgelöscht , sondern der Umgang mit dem Schmerz verbessert werden.
Es gibt Therapeuten, die auf diagnostische Kriterien (wie DSM IV) vollständig verzichten und höchstens mit groben Kategorien arbeiten. Manche verzichten auch auf eine Unterscheidung zwischen pathologischen Formen von Verhalten und "normalem" Verhalten. Man erhofft sich davon, dass man weniger dazu neigt Menschen wegen gezeigter Symptome in eine Schublade zu stecken. Diese Therapeuten arbeiten meistens aber nicht auf Krankenschein, da die Krankenkassen eine Kodierung der psychischen Störung verlangen (nach ICD-10). Die Tatsache, dass man psychische Störungen oftmals auch als Krankheit bezeichnet (ich habe sogar schon mal den Begriff seelische Behinderung gelesen) muß nicht unbedingt negativ sein. Jemand der krank ist, ist zwar anders als andere Menschen (quasi abnormal), genießt in unserer Gesellschaft aber auch den Anspruch auf Hilfe und Unterstützung. Ohne diese Diskriminierung hätte man vermutlich niemals durchsetzen können, dass Menschen mit psychischen Problemen auf Kosten der Krankenkassen (also der Allgemeinheit) behandelt werden. Es gibt auch viele Psychologen, die abnormales Verhalten nicht als eine krankhafte Form von Verhalten ansehen, sondern als normales Verhalten, dass aber auf die Situation bezogen ungeeignet ist. Andere sehen problematische Verhaltensformen als übersteigerte, aber grundsätzlich normale, Verhaltensformen.
In den USA wird Psychotherapie nicht unbedingt als Maßnahme zur Behandlung von Krankheiten verstanden. Wer es sich leisten kann, geht eventuell auch zum Therapeuten (hier allerdings meistens tiefenpsychologische Verfahren), um sich selbst besser zu verstehen und die eigene Lebensqualität zu verbessern.

Nochmal zum Thema Trauer, da ich das Gefühl habe, dass es eigentlich um dieses Thema geht. Trauer ist eine ganz normale negative emotionale Reaktion auf den Verlust eines geliebten Menschen. Dies ist weder krank noch ungewöhnlich und erfordert normalerweise auch keine Intervention. Problematisch wird Trauer aber dann, wenn die Trauernde dauerhaft unter den Begleiterscheinung der Trauer leidet. Dies ist fast immer dann der Fall, wenn ein Mensch mit depressiven Denk- und Verhaltensschemata auf den Verlust reagiert. Das typische an dieser depressiven Perspektive ist die sogenannte interne Attribution. Die Betroffene gibt sich selbst Schuld an Ereignissen und macht die eigene Persönlichkeit für das Problem verantwortlich. Daher ist es wenig verwunderlich, dass depressive Menschen fast immer pessimistisch sind und ein geringes Selbstwertgefühl haben. Bei einer depressiven Bewertung von negativen Ereignissen werden teilweise neue negative Ereignisse geschaffen, die wiederum intern attributiert werden. Daraus entsteht dann eine Negativspirale, aus der man kaum ohne fremde Hilfe wieder heraus kommt.
Wenn man diese negativen Bewertungsprozesse und die damit verbundenen negativen Gefühle als Ursache der unverändert fortgesetzten schädigenden Trauer sieht, bleibt dem Therapeuten eigentlich keine andere Möglichkeit, als behutsam die dysfunktionalen Bewertungsprozesse durch neue funktionale Bewertungsprozesse (z.B. externe Attribution) zu ersetzen. Diese neuen Bewertungsprozesse sind in der Regel dann nicht mehr mit negativen Emotionen verknüft, was entlastend wirkt und eine Rückkehr in ein glücklicheres Leben ermöglicht. Trotzdem wird so eine intensive Trauer möglicherweise das gesamte Leben seelische Narben hinterlassen.
Ich würde diese Umdeutung von zuvor negativ bewerteten Ereignissen nicht als Lüge bezeichnen, sondern als (lebens-)notwendigen Perspektivwechsel. Die Realität wird nicht geleugnet, aber neu bewertet. Wenn man nicht zu diesem Perspektivwechsel bereit ist, ist man im Sinne verhaltenstherapeutischer Maßnahmen vermutlich nicht therapierbar. Nunja, dann bleiben aber noch andere Therapieverfahren (die eventuell nicht von der Krankenkasse bezahlt werden) und Antidepressiva als Option übrig. Bei einer Freundin von mir hat ein Antidepressivum (Fluoxetin) nach dem Tod eines Verwandten sehr gut geholfen. Die ist auch ohne Therapie, aber mit Hilfe des Medikaments, wieder in der Lage ein relativ normales Leben zu führen und kann so die Wartezeit bis zur Therapie überbrücken. Wenn man nicht akut suizidgefährdet ist, kann man schon mal 1 Jahr auf so einen Therapieplatz warten.

Kallisti, es würde die Diskussion deutlich vereinfachen, wenn wir konkrete Beispiele verwenden würden. Das hin- und herspringen zwischen allgemeinen Aussagen und verschiedenen konkreten Beispielen fördert nicht unbedingt die Übersichtlichkeit. Für einen trauernden Menschen mit massiven Einschränkungen in der Lebensqualität ist beispielsweise eine psychotherapeutische oder pharmakologische Behandlung vermutlich sinnvoller, als für einen trauernden Menschen, der nur etwas Unterstützung auf dem Weg zur Genesung braucht. Ohne konkretes Szenario (kann ja ein konstruierter Fall sein) ist es schwierig Aussagen zu treffen, da viele Lösungsmöglichkeiten von der jeweiligen Situation und Person stark abhängig sind. In diesem Themenbereich stößt man mit allgemein gültigen Aussagen relativ schnell an die Grenzen der Übertragbarkeit auf den Einzelfall.

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Kallisti

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #18 am: 07 Oktober 2010, 18:06:19 »

@Eisbär

Also das

Zitat
Ob jemand therapiebeürftig ist, kann man ganz einfach feststellen: die erste Möglichkeit ist, daß sein Zustand zur Eigen- und/oder Fremdgefährdung führt.
Die zweite Möglichkeit ist die, daß derjenige aufgrund seines Leidensdruck Hilfe benötigt, daß er, wie messie schon schrieb, merkt, alleine nicht mehr klar zu kommen.

ist doch ein Selbstgänger. Natürlich geht es (mir) darum, dass man unter/in einer (Krisen-) Situation leidet bzw. damit (dauerhaft) nicht gut leben kann.


Mein Einwand ist aber, dass Therapie nicht unbedingt die beste Hilfe darstellt/sein kann, obwohl es leider aber oft so gesehen und sie empfohlen wird.

Weil: es sich bei der Ursache des (eigenen) Leidens (der Krise) sozusagen "einfach" um "den ganz normalen Wahnsinn" des Lebens (vlt. des Daseins, der (menschlichen) Existenz per se) handelt. Auch wenn dieser "Wahnsinn" gängig, üblich, "weltweit" in gewisser Weise alltäglich, vlt. sogar banal ist, ändert das aber nichts an den Schwierigkeiten, die Menschen haben können, damit umzugehen, damit zu leben, zurechtzukommen.

Um damit zurechtzukommen, ist meiner Ansicht nach aber oftmals eher als Therapie hilfreich, wenn Betroffene andere Menschen "haben" - Freunde, Familie - soziale Beziehungen - wichtig ist hierbei auch, dass diese Beziehungen stabil und von (möglichst langer) Dauer sind. Denn es sollte nicht unterschätzt werden, welchen Wert langjährige "Lebens-Begleiter" für Menschen haben (und damit meine ich nicht automatisch Beziehungspartner, sondern wie gesagt: Freunde, Familie evtl. auch andere Menschen - "Mentoren" ...).

Der wichtige Aspekt hierbei ist, dass es sich um möglichst dauerhafte "emotionale Beziehungen" (also Beziehungen "mit Emotionen") handelt, dass es also persönliche Beziehungen sind - dies ist bei/mit Therapeuten normalerweise nicht der Fall.



Dann noch etwas zum Unterschied zwischen Verlust (eines geliebten Menschen) durch Trennung oder durch (dessen) Tod:

Wie schon von messie und Lucas de Vil geschrieben wurde: Wenn es eine Trennung ist, ist es möglich, den Anderen noch/wieder zu sehen - manchmal auch nur sehr theoretisch, aber selbst wenn der Andere "am anderen Ende der Welt" lebt, ist es rein theoretisch durchaus möglich und machbar, ihn irgendwann einmal wieder zu sehen, ihm zu begegnen, ihn evtl. sogar zu besuchen oder sonstwie mit ihm noch Kontakt haben zu können.

Das ist bei Tod nicht der Fall - noch nicht mal theoretisch.

UND: Wenn der "getrennte Mensch" noch auf dieser Erde weilt, ist es auch möglich, dass er "glücklich sein" (oder werden) kann - dass er noch Möglichkeiten, Chancen, Zukunft ... hat, dass es ihm gutgehen kann oder wird ... - Wenn jemand tot ist, besteht dies alles nicht mehr - nie mehr. Auch das ist es, worunter man selbst (als "Zurückbleibende") massiv leidet. Ich sagte ja bereits: Es ist diese Endgültigkeit. Keine Chancen, Möglichkeiten mehr, auch keine potentiellen. Die Tür ist und bleibt für immer zu. Für beide sozusagen: für den Toten, aber auch für den Zürückbleibenden (in Bezug - in Beziehung !! - auf/zum Toten, dessen Leben, dessen Leid, dessen Tod, dessen "untergegangene Welt")!



Und wenn man einen Verstorbenen vermisst, um ihn (und sich, und das gemeinsame "Uns"/"Wir") trauert, dann bedeutet das, dass dieser Mensch einem fehlt (im eigenen Leben). Dies wird vielleicht dauerhaft so sein/bleiben: dass der Mensch einem fehlt, dass man ihn vermisst und dass einen das immer wieder in tiefe Trauer (mitunter auch Verzweiflung) "stürzen" kann/wird.

Was ist das dann also: Wird man dann also mit dem Tod des Anderen nicht fertig, findet man sich also damit nicht ab, kann man nicht "loslassen"? ?? Ist diese Trauer noch "normal", gesund, akzeptabel (und: akzeptiert)? Oder schon krank, theapierbedürftig - weil man ja leidet: darunter, dass man den Anderen vermisst und einen sein Fehlen "traurig" ... macht!!!


Ich bin der Meinung: Es ist ganz natürlich und wieder menschlich, wenn Menschen "dauerhaft" um ihre Toten trauern bzw. sie sie vermissen und darunter auch leiden. Und ich denke, daran kann keine Therapie etwas ändern. Und ich denke, dass hier andere Menschen, die einem nahestehen, die einem Halt geben usw. (s.o.) besser helfen können (damit, mit dem Verlust dennoch zu leben, leben zu können) als Therapie.










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Kallisti

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #19 am: 07 Oktober 2010, 18:44:15 »

Zitat
Problematisch wird Trauer aber dann, wenn die Trauernde dauerhaft unter den Begleiterscheinung der Trauer leidet. Dies ist fast immer dann der Fall, wenn ein Mensch mit depressiven Denk- und Verhaltensschemata auf den Verlust reagiert. Das typische an dieser depressiven Perspektive ist die sogenannte interne Attribution. Die Betroffene gibt sich selbst Schuld an Ereignissen und macht die eigene Persönlichkeit für das Problem verantwortlich.
(Spambot)


 :D  :D  :D DA isses ja!  Da haben wir es ja wieder!


Sorry, bitte nicht falsch verstehen, aber: DAS ist es, was ich mit Schubladen meine! GENAU DAS!

Nein, "man" (lol) gibt sich selbst gar nicht die Schuld (am Entandensein, an der Ursache der Krise oder auch am Tod eines Menschen). Und man hat aber trotzdem ein Problem damit (mit diesem Tod des Anderen). Und jetzt??

Ich sagte es oben bereits: Das Problem (das ich zumindest habe)  ist, dass man sich ausgeliefert fühlt, dass man an der Situation (ob nun Tod eines Menschen oder Naturkatastrophe ...) eben gerade nicht auch nur irgendetwas ändern kann oder hätte ändern oder vorbeugen oder abwenden oder voraussehen (whatever) können! Man wird damit einfach konfrontiert - "schlagartig", unvorbereitet oftmals. Und man muss es sozusagen über sich ergehen lassen (Beispiel: Erdbeben, Überschwemmung, Brand, Folter, Tod von Anderen). Es hat auf das eigene Leben meistens doch recht gravierende Konsequenzen - dauerhaft ist da etwas "kaputt", mindestens: stark beeinträchtigt, meistens: aus dem Gleichgewicht.

Das beinhaltet also, dass man durchaus "belastet ist", "Schmerz" empfindet (je nach Widerfahrnis evtl. dauerhaft auch körperlichen). Und ich denke, darunter leiden die meisten Menschen normalerweise.


Also im Grunde ist mein Problem wahrscheinlich, dass ich den "ganz normalen Wahnsinn" (eines Menschenlebens - nicht nur oder vordergründig des meinen, mit allem, was darin eben so vorkommen kann und vorkommt - und der Tod von Anderen gehört da gar nicht mal so selten dazu) nicht "akzeptieren" kann. Mehr oder weniger philosophisch gesehen ist es das unfreiwillige, nicht selbst beabsichtigte In-die-Welt-Geworfensein, der Un-Sinn, zum (eigenen) Tode hin zu leben (Vergänglichkeit also: von "allem") und all die Ungerechtigkeiten, die es "halt auf der Welt gibt".

So lange man selbst einigermaßen im Sattel sitzt, ist man dagegen nicht nur eher gefeit, kommt man damit besser zurecht und hat/empfindet weniger "Weltschmerz", sondern:

man kann es auch nicht wirklich begreifen, nachempfinden, weil/wenn man selbst (noch) nicht "gelitten" hat (auf bestimmte Art bzw. durch bestimmte Ursachen).

Aber das führt jetzt zu weit.


Letztlich will ich aber darauf hinaus: Dass Menschen zu allen Zeiten mit "Widerfahrnissen", "Krisen" ... irgendwie leben "mussten"/lebten. Und dass man zu früheren Zeiten keine Psychotherapie oder Psychopharmaka zur Verfügung hatte. Dass solche Widerfahrnisse und Krisen außerdem "ganz normal" zu einem Menschenleben, zum menschlichen Dasein dazugehören - was es aber dennoch nicht leichter macht (siehe, was ich hierzu oben schon schrieb).


Und daher denke ich auch, dass das, was Mensch schon früher am ehesten zur Verfügung hatte, eben soziale Beziehungen ("die Gruppe") waren und sind, die "helfen", damit (mit Widerfahrnissen) (weiter-) leben zu können. Dass es quasi unser "Programm" ist und überlebenswichtig!


Eben: Das ist es ja: es treten heute Psychotherapie und Psychoanalyse an die Stelle von persönlichen/sozialen Beziehungen! Und ich glaube nicht, dass das wirklich hilfreich oder das Angemessenste ist - für Mensch. Zumindest nicht, wenn es um das geht, wovon ich hier die ganz Zeit schreibe (welche Krisen ich meine). ;)


Spambot - ich will nicht ins persönliche Detail gehen, daher kann ich auch nicht "konkrete Beispiele verwenden". Ich denke, das muss man auch nicht unbedingt. Vielleicht ist es ja nun doch auch so klargeworden?




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messie

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #20 am: 07 Oktober 2010, 19:16:52 »

Zitat
Mein Einwand ist aber, dass Therapie nicht unbedingt die beste Hilfe darstellt/sein kann, obwohl es leider aber oft so gesehen und sie empfohlen wird.

Ja, klar, sie ist nicht immer die beste Hilfe, aber eine von vielen Möglichkeiten mit einem Trauma oder Vergleichbarem klarzukommen.
Eine Therapie macht in erster Linie dann einen Sinn, wenn viele andere Möglichkeiten versagt haben. Spambots 2-Monats-Beispiel bezüglich der Trauer finde ich sehr anschaulich: Wenn man nach 2 Monaten immer noch so sehr trauert, dass man kaum in der Lage ist, sein tägliches Leben weiterzuführen, dann gehen die Profis also davon aus, dass die anderen Möglichkeiten bis dahin versagt haben.
Auf gut deutsch: Erstmal gucken ob der "soziale Faktor" weiterhilft, und wenn er es nach 2 Monaten immer noch überhaupt nicht tut, dann sucht man eben neue Wege, um aus dem Loch da 'rauszukommen. Einer davon ist eine Therapie.

Ob die dann wirklich helfen wird, steht wiederum auf einem anderen Blatt. Das ist individuell verschieden; einigen hilft sie, anderen wiederum überhaupt nicht. Auch muss man nicht eine machen wenn man nicht vorankommt. Es gibt keinen Zwang zum Glücklichsein, wer weiter unglücklich bleiben möchte und sich sowie andere damit nicht gefährdet (danke spambot für diese Abgrenzung, die leuchtete mir sofort ein :) ), der darf das auch und braucht weder eine Therapie noch sonst irgendetwas.

Kurz gesagt: Wer will, der darf, wer nicht will, der braucht nicht. :)
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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #21 am: 07 Oktober 2010, 19:17:57 »

Da ich keinen konkreten Fall hatte, bin ich halt vom wahrscheinlichsten ausgegangen und das ist zumindest statistisch ein depressives Denkschema. Natürlich ersetzt so eine Wahrscheinlichkeit keine Analyse des Einzelfalls, der ja durchaus eine Ausnahme sein kann.

Wie man mit einem Trauerfall oder einem traumatischen Ereignis umgeht, hängt von vielen individuellen Faktoren sowie der schwere des Traumas ab. Daher ist es in meinen Augen sehr schwierig allgemein gültige Aussagen zu treffen.
Natürlich gab es auch früher traumatisierte Menschen, die sind teilweise sogar an den Folgen des Traumas gestorben (z.B. das sog. Old-Sergant-Syndrom aus dem II. Weltkrieg). Früher hat man die Leute einfach für ein wenig verrückt erklärt und sie mehr oder weniger ihrem Schicksal überlassen. Durch die traditionellen Familienstrukturen konnte aber auch viel an psychischem Stress aufgefangen werden.
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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #22 am: 07 Oktober 2010, 22:41:30 »

ich habe auch eher den Eindruck, dass man mit dem Tod/Verlust eines geliebten Menschen (oder mehrerer) eigentlich niemals wirklich "klarkommt", niemals damit "abschließt" oder "darüber hinweg ist" - weil man sich an den Verstorbenen ja erinnert, erinnern bzw. ihn in Erinnerung behalten will ...

Hier ist es natürlich wieder Definitionssache. Was ist für dich "darüber hinweg" "abschliessen" etc?
Für mich klingen deine Ausführungen ein wenig nach "Abschliessen= Nie mehr an die Person erinnern dürfen" etc.

Wenn ich über den Tod einer Person hinweggekommen bin, heisst es für mich nur, dass ich akzeptiert habe dass die Person tot ist. Ich komm damit klar, denk aber trotzdem gern an die Person zurück.

Oder bekommst du auch, wenn du nach 10-20 Jahren an eine verstorbene Person zurückdenkst, noch das grosse Heulen als wäre der Tod gerade eben passiert?

Wenn du jetzt verheiratet wärest, und dein Partner stirbt. Heisst das dann für dich dass du nie wieder heiraten darfst etc? Dass eien neue Heirat dann quasi Verrat an dem verstorbenen Partner wäre?


Also wir haben ja inzwischen einigermaßen geklärt (mit Spambot und auch Lucas de Vil), was mit "Abschließen" gemeint ist - dass man nicht darunter leidet, dass man trotzdem "gut" leben und "glücklich" sein kann, dass man sich nicht schadet bzw. schädigt. So habe ich es zumindest verstanden.

(Allerdings ist das mit dem Sich-selbst-Schaden oder -Schädigen auch so´n Thema für sich ... nicht wahr?)


Ja, wenn ich - auch nach 10 und mehr Jahren an eine mir nahegestandene "verstorbene Person" denke, kann mich durchaus noch immer "das große Heulen" ... überkommen. Nicht immer, nicht jedes Mal (beim Gedanken an oder im Gespräch über diesen Menschen, aber dennoch kommt es noch immer auch vor).


Das mit dem Partner: Nein, eine erneute Partnerschaft/Verbindung/Beziehung (egal ob mit oder ohne Heirat) stellt für mich nicht einen Verrat am Verstorbenen dar. Auch keine Untreue ihm gegenüber. Das liegt aber u.a. ja auch daran, dass ich der Meinung bin, dass man mehrere Menschen gleichzeitig lieben kann und dass ich nicht von menschlicher Monogamie überzeugt bin (anderes Thema, siehe entsrpechender - alter - thread).

Als Verrat würde ich es aber, wie oben/vorne schon geschrieben, empfinden, wenn ich den Verstorbenen "vergessen" würde, obgleich ich annehme, dass er (insbesondere auch von mir - aufgrund bestimmten Verhaltens oder Äußerungen vor seinem Tod mir gegenüber ...) nicht vergessen werden wollte/wollen würde. Wenn ich seinen Tod wegschieben, verdrängen würde, um es mir erträglicher zu machen oder wenn ich mich sonstwie manipulieren würde, um es mir einfach leichter zu machen, indem ich bspw. meine (zu bestimmter Zeit und zu seiner Lebzeit vorhandene/für ihn empfundene) Gefühle im Nachhinein relativierte oder bestritte oder sonstwie herabsetzte ... - Natürlich sollte man auch nicht ins Gegenteil verfallen (und alles nachträglich bzw. post mortem idealisieren, aufbauschen, überbewerten...). Man sollte einfach bei den Tatsachen bleiben (können und dürfen).



@messie und Spambot


Also gerade die zwei Monate (als zugestandene Trauerzeit, als gewährte "normale" Leidenszeit) finde ich unglaublich: anmaßend und unrealistisch. Sag das bitte mal jemandem, dessen Kind gestorben ist - das ist unverschämt! Ehrlich. Das geht einfach zu weit. Wie oben schon geschrieben, ist es gerade bei verwaisten Eltern so, dass diese sicherlich immer "ein Problem" mit dem Tod/Verlust ihres Kindes haben werden (nicht lebenslang: täglich rund um die Uhr, aber grundsätzlich und unterschwellig eben doch sehr wahrscheinlich immer -und ja: sie werden auch darunter/dabei leiden und es wird ihr "Glück" wahrscheinlich immer/dauerhaft "trüben" ... blablabla).  =/

Ja sicher gehen Menschen auch unterschiedlich mit Trauer um, trauern unterschiedlich. Einigen merkt man es überhaupt nicht an, wenn man sie nicht wirklich gut kennt ... Aber darum geht es ja nicht.


Daher @Spambot

immerhin Danke dafür

Zitat
Wie man mit einem Trauerfall oder einem traumatischen Ereignis umgeht, hängt von vielen individuellen Faktoren sowie der schwere des Traumas ab. Daher ist es in meinen Augen sehr schwierig allgemein gültige Aussagen zu treffen.

!

(Hervorhebung von mir.)







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messie

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #23 am: 07 Oktober 2010, 23:13:06 »

Zitat
Also gerade die zwei Monate (als zugestandene Trauerzeit, als gewährte "normale" Leidenszeit) finde ich unglaublich: anmaßend und unrealistisch. Sag das bitte mal jemandem, dessen Kind gestorben ist - das ist unverschämt! Ehrlich.

Du guckst dir das aus der falschen Perspektive an.

Die 2 Monate sind kein "wenn bis dahin nix geholfen hat, dann musst du unbedingt eine Therapie machen!", sondern es kommt eher "bevor die 2 Monate nicht 'rum sind, brauchen wir uns über eine Therapie noch gar nicht unterhalten" hin.

Außerdem ist's ja eh nur n Richtwert, real wird ohnehin immer wieder neu gewürfelt. Real habe ich eher das Gegenteil erlebt, dass man erst einmal noch normal "funktionierte", einfach weil man funktionieren muss! Eltern für ihre Kinder, Kinder für ihre Eltern, Eltern für ihren jeweiligen Partner ... die Erfahrung aus meinem Umfeld ist eher, dass man dann später zusammenbricht, wenn erst einmal das Gröbste hinter einem liegt.

Spambot schrieb ja auch noch zusätzlich, dass es nicht darum geht, demjenigen die Trauer zu nehmen oder gar "wegzutherapieren", sondern einfach "nur" demjenigen hilft, damit umzugehen.
Dass z.B. Eltern es ein Leben lang mit sich rumtragen wenn ihr Kind vor ihnen stirbt, ist völlig klar. Es wäre aber sehr schade, wenn sie vor Trauer ihr Leben lang quasi nur noch vor sich hin leben, ohne jegliche Lebensfreude.
Tja, und dafür gibt's eben verschiedene Ansätze, wie sie da dann wieder 'rauskommen.
Naja, genau darum geht's hier ja auch. ;)
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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #24 am: 08 Oktober 2010, 01:01:45 »

ich habe irgendwie das Gefühl, der Sinn dieses Threads war von Kallisti eher eine Art Psychologenbashing, weil sie da entweder an die falschen geriet oder bei der Therapie nicht vernünftig mitarbeitete.

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #25 am: 08 Oktober 2010, 12:51:48 »

Man, habt ihr alle zu viel Zeit oder so???

oT:
Krisen passieren jedem. Thats life. Da muss man kein großes Trara drum machen. Entweder man zerbricht dran, oder man kämpft weiter. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass man seinen Geist, durch welche Mittel auch immer, soweit stärken kann, dass man mit dem Thema, welches die Krise heraufbeschworen hat, auch irgendwann abschließen kann. Abschluss=oberstes Ziel. Punkt.
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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #26 am: 08 Oktober 2010, 21:50:50 »

Man, habt ihr alle zu viel Zeit oder so???

oT:
Krisen passieren jedem. Thats life. Da muss man kein großes Trara drum machen. Entweder man zerbricht dran, oder man kämpft weiter. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass man seinen Geist, durch welche Mittel auch immer, soweit stärken kann, dass man mit dem Thema, welches die Krise heraufbeschworen hat, auch irgendwann abschließen kann. Abschluss=oberstes Ziel. Punkt.

Dafür !!!
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Kallisti

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #27 am: 09 Oktober 2010, 11:41:19 »

Man, habt ihr alle zu viel Zeit oder so???

oT:
Krisen passieren jedem. Thats life. Da muss man kein großes Trara drum machen. Entweder man zerbricht dran, oder man kämpft weiter. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass man seinen Geist, durch welche Mittel auch immer, soweit stärken kann, dass man mit dem Thema, welches die Krise heraufbeschworen hat, auch irgendwann abschließen kann. Abschluss=oberstes Ziel. Punkt.

Dafür !!!


... Nur leider geht es bei Traumatisierung etc. zumeist nicht überwiegend um "den Geist", sondern: "das Gefühl". Und damit ist es so eine (oft schwierige bzw. weitreichende, tiefgehende) Sache (siehe u.a. Spambots Ausführungen oben).
Und was verstehst du Chefin der Nachtwache unter "Abschließen"? - Ich denke, es gibt Erlebnisse, mit denen man nicht/nie wirklich "abschließen" kann - insbesondere dann nicht, wenn es sich um ein Trauma handelt. (Beispiel: Folter.)

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Kallisti

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #28 am: 09 Oktober 2010, 11:44:47 »

ich habe irgendwie das Gefühl, der Sinn dieses Threads war von Kallisti eher eine Art Psychologenbashing, weil sie da entweder an die falschen geriet oder bei der Therapie nicht vernünftig mitarbeitete.




Nein, denn ich schrieb deutlich eingangs:

Zitat
Ich würde gerne von euch wissen, wie Menschen mit Krisen, "seelischen Erschütterungen", mit Traumata und Verzweiflung ... umgehen (können)? Wie ihr evtl. damit umgeht oder umgegangen seid? Welche Wege/Möglichkeiten es da heraus geben kann - abgesehen von: Verdrängung, Ablenkung, (religiösem) Glaube und Psychotherapie (und/oder Psychiatrie und/oder Psychopharmaka oder "Drogen").  - Ich möchte und muss dies alles ausschließen, da es für mich (alles) nicht in Frage kommt bzw. ich aus eigener Erfahrung weiß, dass es (bei) mir nicht hilft (bspw. kann/will ich nicht "glauben"/ bin ich nicht gläubig oder spirituell, außerdem kommen Drogen und Psychopharmaka für mich grundsätzlich nicht in Betracht; Ablenkung/Verdrängung wirkt, wenn überhaupt, nur kurze Zeit/nur vorübergehend und Psychotherapie hilft u.U. gar nicht - nicht nur bei mir nicht (unabhängig von der Dauer oder Art der Therapie oder des Therapeuten), wie ich immer häufiger (durch andere/bei anderen) feststellen kann - bitte keine Grundsatzdiskussion über die Wirksamkeit von Psychotherapie oder wenn, dann bitte an anderer Stelle - Danke!
(mich selbst zitierend)



=/
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Lucas de Vil

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Re: Krisen, seelische Erschütterungen ...
« Antwort #29 am: 09 Oktober 2010, 18:58:22 »

Zitat
Ich würde gerne von euch wissen, wie Menschen mit Krisen, "seelischen Erschütterungen", mit Traumata und Verzweiflung ... umgehen (können)?
Da fehlt die Passage 'um den Leuten im Anschluss vorzuwerfen, dass ihre Ausführungen überhaupt nicht stimmen.' :P

Aber gut, ich bin dir noch Antworten schuldig, so wie es aussieht.

... Also entschuldige mal - deine Ausführungen klingen genauso "allgemein" wie meine. Du benutzt genauso das Wort "man" (statt "ich").
Ja. Ich hebel allerdings keine zuvor geäußerten Meinungen und Ansichten mit 'Nein!' aus.

Was meine vergessenen Klammern angeht, ja da hast du leider recht. Auch sonst hapert es an manchen Stellen - das liegt daran, dass ich fast immer unter Zeitdruck schreibe.  Deshalb packe ich auch so viel in einen Satz, weil ich nicht die Zeit habe, das in Ruhe und "sauber" auszuformulieren.
Dann nimm dir Zeit dafür. Ich tue es auch, Spambot offenbar ebenso.
(Kleiner Einwurf an die Chefin der Nachtwache: Nö, hab ich nicht. Ich nehme mir sie nur dann, wenn es mir wichtig ist.)

Ebenso wie meine "Emotionalität"/Empfindsamtkeit, aber auch "Temperament" (meine Wesensart)  - die seltsamerweise hier nun kritisiert wird (und sich in Großbuchstaben ganzer Wörter ausdrückt), an anderer Stelle erwartet/angemahnt wurde.
Ich kann mich nicht entsinnen, dir dies kritisiert/angemahnt zu haben. Deshalb lasse ich das nahezu unkommentiert.

Inhaltlich:
Man sollte wohl doch die einzelnen "Krisen" (-Ursachen) unterscheiden. Denn was das betrifft:
Zitat
Das Leben der Anderen
Auch ein typischer Fall. "Der hat alles verloren, ich hab nur..." oder "Sein Riese ist dreizehn Meter hoch, meiner nur zwei!"
Das kann durchaus hilfreich sein, wenn das Problem plötzlich nur ganz klein ist.
"Das bekomme ich doch locker in den Griff. Auffi!"
Meistens ist es das nicht.
"Scheiß doch drauf, warum lass ich mich von so nem Kleinkram runterziehen?"
"Oh, der Arme... Ich helf dem mal, der hat das wirklich bitternötig."
(Lucas de Vil)

Das verstehe ich nicht  finde die Sätze sogar widersprüchlich. Was nun - ist es hilfreich, wenn das eigene Problem gemessen an denen Anderer klein ist oder ist es das nicht? Und was hat es mit dem "Armen" (Anderen) zu tun, dem ich helfe oder nicht?  ???
Gut, meiner Meinung nach war das klar formuliert. Offensichtlich hast du es auch richtig verstanden, nur die Zuordnung nicht direkt hinbekommen. Diese Sätze sind widersprüchlich.
Es sind Reaktionen, die durch eine bestimmte Emotion ausgelöst werden.

Die Emotion, ich nenne sie mal 'Mitgefühl', lässt das persönliche, eigene Leid gleich viel kleiner aussehen. So zumindest verstehe ich messies Aussage. So habe ich es auch oftmals erlebt. Aus dieser völlig neutralen Emotion (die ich deshalb nicht 'Mitleid' nannte, da das Wort wohl für einige Personen negativ behaftet klingt) folgen immer Reaktionen.

Diese Reaktion kann gut für einen selbst sein. Als Beispiel nannte ich die Reaktion "Das bekomme ich doch locker in den Griff. Auffi!"
Diese sagt aus, dass die Person ihre Erfolgschancen auf die Behebung des Problems plötzlich als wesentlich größer wahr nimmt und motivierter ist, diese Krise aktiv zum Abschluss zu bringen.

Diese Reaktion kann allerdings auch schlecht für einen selbst sein. "Scheiß doch drauf, warum lass ich mich von so nem Kleinkram runterziehen?" soll diesen Fall symbolisieren.
Diese Reaktion verleugnet einfach die Tragweite der Krise und setzt auf Ignoranz beziehungsweise Verdrängung.
Offensichtlich sind hier alle der Meinung, das Verdrängung der einzige Weg ist, der einen definitiv nicht zum Abschluss/zur Verarbeitung der Krisensituation führt.

Die dritte Reaktion würde ich als neutral einstufen. "Oh, der Arme... Ich helf dem mal, der hat das wirklich bitternötig."
Sie ist insofern als 'schlecht' anzusehen, als dass die Person ihre Krisensituation verdrängt. Da aber Interaktion gut tut und Anderen helfen einen selbst stärkt, kann dies auch durchaus ein guter Weg sein. Es hängt von der Person ab, ob sie sich frisch gestärkt an ihre eigenen Themen wagt (sehr gut) oder weiter verdrängt (eher schlecht).

Jedenfalls bin ich der Meinung, dass es einem nicht hilft, sein Problem was dessen "Größenverhältnis"/Ausmaß angeht mit den Problemen anderer Menschen zu vergleichen
Ich schneide dir hier einmal den Satz ab, da deine Fallunterscheidungen die Sache meiner Meinung nach verwässern.
Diese Meinung ist für mich einfach nur realitätsfremd. In jeder Literatur zu Arbeitsorganisation und Zeitmanagement findest du den Hinweis, dass sich kleinere Brocken leichter entfernen lassen und eher freiwillig angegangen werden als riesige Felsen.

Es gibt eine Seemannsgarn-Geschichte, die in diesem Zusammenhang immer wieder gern zitiert wird.
Auf einem Dampfer war eine Gruppe von Leuten zum Wäsche waschen eingeteilt. Diese lagen aber nur den ganzen Tag faul an Deck rum. Die Frage, was denn das sollte, antworteten sie: "Der Wäscheberg ist zu riesig, das bekommen wir nie gewaschen. Also brauchen wir auch gar nicht erst anfangen." Der Offizier lies daraufhin alle Wäsche unter Deck bringen und jeden Tag einen kleinen, schaffbaren Haufen an Deck bringen. Nach einer Woche war alles fertig.

Bevor die Frage aufkommt, was Krisenbewältigung mit Zeitmanagement und Arbeitsorganisation zu tun hat:
es ist harte Arbeit und die Zeit wartet nicht auf einen.

Also sollte man (wir) nun vlt. doch besser zwischen unterschiedlichen Krisen (-Ursachen) unterscheiden.  ?
Das ist in meinen Augen sinnlos.
Egal welche Krise passiert, das Spiel ist meiner Erfahrung nach immer das gleiche.
Irgendeine Emotion (oder auch ein ganzes Paket davon) wird in unserem Organismus gezündet, so dass es den gesamten Ablauf durcheinanderwirbelt. Das ist übrigens völlig natürlich und vermutlich irgendwo in den tiefsten Tiefen des Wirbeltierhirns verankert. Vermutlich hatte jeder schon einmal paarweise zu haltende bzw. gehaltene Haustiere, bei denen eines verstarb. Das Andere war dann auch erst mal für nichts mehr zu begeistern.

Unserem Wirbeltiergehirn sitzt aber noch so eine Institution namens 'Bewusstsein' inne. Das ist übrigens meiner Auffassung nach ne faule Sau. Was es sich einmal angewöhnt hat wiederholt es immer und immer wieder.
Das entscheidet auch darüber, wie wir eine Situation bewerten.

Bleiben wir mal (Gruftiforum halt, nech?) beim Tod.
Die Gefühle beim Tod eines einem nahe liegenden Wesens sind fast immer dieselben.
Und dabei ist es meiner Erfahrung nach scheißegal, ob das jetzt die eigene Katze, Nachbars Hund, Kanarienvogel, Onkel, Oma der Freundin, Klassenkameradin, Mama oder Ehefrau ist.
Zugegeben, zu Mama und Ehefrau habe ich keine Erfahrung. Das Emotionspaket wird dasselbe sein.

Das Bewusstsein versucht jetzt zu erklären, wie zu reagieren ist.
Katze? Egal, die war eh krank. Nachbars Hund? War ja nicht mal der Eigene. Kanarienvogel? Es ist nur ein Tier!
Onkel? Ja, okay, aber der hat ja selber Schuld. Besagte Oma? Jo, okay, aber zum Glück muss sie nicht mehr leiden. Klassenkameradin? In Ordnung, aber du kanntest die eh nicht lange, also übertreib's nicht. Mama? Jo, keine Widerrede. Ehefrau? +schweigen seitens des Bewusstseins+

Und woher lernen wir das?
Vom so genannten Trost. Anstand das Kindchen einfach in den Arm zu nehmen und die Fresse zu halten wird man im Arm gehalten und bekommt Kommentare wie eben jenes 'Es ist ja nur ein Tier!'

Die Gefühle beim Tod eines einem nahe liegenden Wesens sind fast immer dieselben.
Es gibt nur eine Ausnahme. Niemand sollte jemals sein eigenes (Klein)Kind zu Grabe tragen müssen.
Da spielt dann vermutlich auch noch der durch die Evolution bedingte Beschützerinstinkt mit rein und man hat seine Elternrolle einfach mal verkackt. Scheißegal ob man irgendetwas hätte verhindern können.
(Nein, nicht meine Meinung. Die Selbstvorwurfsmaschinerie, die mir bekannte betroffene Eltern auffuhren.)

Zitat
Insofern sehe ich auch davon ab dich auf die Unterschiede zwischen dem Gefühl 'Trauer' und den daraus resultierenden in vielen Fällen krankhaften Umgangsformen mit/gegen sie hinzuweisen. Das habe ich meiner Meinung nach in meinem ersten Posting bereits an anderen Beispielen getan.
(Lucas de Vil)
Schade, denn mir erschließen sich diese Beispiele nicht, ich finde sie nicht: die "krankhaften Umgangsformen" (in deinem Beitrag). ?
Ich war so frei, es am Gefühl 'Mitgefühl' zu erläutern. Wobei die krankhaften Umgangsformen zur Trauerbekämpfung wesentlich schwerer wiegen.

Was das betrifft:
Zitat
Ich verstehe deinen Eingangspost so, dass dich jede Krise aus der Bahn wirft und du das nicht so toll findest.
(Lucas de Vil)
... verstehst du mich leider falsch
Okay.
Gibt dir aber immer noch nicht das Recht, mir ein 'Nein' entgegen zu schleudern. ;)

und ich verstehe nicht, wo heraus (oder viel mehr hinein) du das liest - diese Aussage: dass mich jede Krise aus der Bahn wirft und ich das nicht so toll finde.
Ist trotz Fragezeichen und Fragewort keine Frage, dennoch antworte ich einfach: zwischen den Zeilen.
Hab mich geirrt.
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".de Elite"

You want some? Come get some!
You don't like me? Well, bite me.

"Halts Maul, deine Brüste sind mir scheißegal!"