Ablenkung/(...) wirkt, wenn überhaupt, nur kurze Zeit/nur vorübergehend
Und davon aber eben abgesehen - also: unabhängig von diesen Persönlichkeitstypen - was könnte "allgemein" Menschen aus schweren Krisen heraushelfen und warum?
Da gab es in meinem Leben eigentlich nur einen verlässlichen Verbündeten: Die Zeit.
@ Messie: Die Tatsache, dass es anderen Menschen noch schlechter geht, rückt das eigene Problem zwar in ein anderes Licht, in eine andere Perspektive, hilft aber nicht wirklich auf Dauer. Das eigene Problem ist letztlich meistens wichtiger als das der anderen. Ist zumindest meine eigene Erfahrung.
(...) Aushalten. Durchhalten. Die negativen Gefühle zulassen - nicht verdrängen. Vor allem: drüber reden (hilft mir zumindest immer.)Verdrängung oder Ablenken funktioniert bei echten Traumata nicht. Die kommen immer wieder hoch und lassen sich nicht einfach wegschieben, auf dass die Seele sich von allein heile. Manche Dinge (z. B. Missbrauch, Misshandlung in der Kindheit) kommen sowieso oft erst Jahrzehnte später (wieder) an die Oberfläche - oft nachdem sie es einem Menschen von jeher unmöglich gemacht haben ein normales Leben zu führen. Die Auswirkungen eines Traumas sind oft unterschwellig/unbewusst, sie sind immer noch da und wirken sich negativ aus, auch wenn man bewusst/oberflächlich nicht mehr daran denkt.
(...) ich selbst finde es immer schön mit Gleichgesinnten zu reden/schreiben, denen man das Problem nicht erst groß erklären muss, und deren Erfahrungen für einen selbst auch hilfreich sind.
@ Messie: Die Tatsache, dass es anderen Menschen noch schlechter geht, rückt das eigene Problem zwar in ein anderes Licht, in eine andere Perspektive, hilft aber nicht wirklich auf Dauer. Das eigene Problem ist letztlich meistens wichtiger als das der anderen.
ich habe auch eher den Eindruck, dass man mit dem Tod/Verlust eines geliebten Menschen (oder mehrerer) eigentlich niemals wirklich "klarkommt", niemals damit "abschließt" oder "darüber hinweg ist" - weil man sich an den Verstorbenen ja erinnert, erinnern bzw. ihn in Erinnerung behalten will ...
... ich bin ja der Meinung, durch Leid entwickelt man (Mensch) sich (zwangsläufig/gezwungenermaßen) weiter.
Und ich habe auch eher den Eindruck, dass man mit dem Tod/Verlust eines geliebten Menschen (oder mehrerer) eigentlich niemals wirklich "klarkommt", niemals damit "abschließt" oder "darüber hinweg ist" - weil man sich an den Verstorbenen ja erinnert, erinnern bzw. ihn in Erinnerung behalten will (...)
@CubistVowel... Was an deiner Therapie/Analyse also hat dir genau geholfen (mit den Problemen ... umzugehen, zu leben, leben zu können!)?? - Ich will also nicht wissen, was alles passiert ist (wenn, dann nur per PN - sonst gibt es hier gleich wieder allgemeine Schelte ), sondern eben: WIE man damit umgehen kann, wie man damit (trotzdem "gut") leben kann?
'Der Tod eines geliebten Menschen wiegt schwerer als eine verhauene Prüfung', lese ich zwischen messies Zeilen.
Ich kann nur sagen was mir half bei diversen Krisen wie Todesfällen, Liebeskummer oder einer durchgefallenen Prüfung (selbst wenn es nur kleine sein sollten, in dem Augenblick kommt sie einem vor wie das Wichtigste der Welt und man sich selbst wie der größte Versager der Welt ...) (...)
Trost ist meiner Meinung nach wie ein Orden, den man sich an die Brust hängt. Nett anzuschauen, aber wirklich nicht hilfreich.Nur mit Trost komme ich nicht weiter. Es ist aber ein wunderbarer Opener für das folgende Gespräch.Denn nur das holt einen ein wenig aus seinem Loch und zurück in die Realität. Es fordert den Geist, ist Balsam für die Seele und als wäre das alles nicht schon genug gibt es auch noch Gratislektionen.Irgendwie scheint so etwas die Menschen zu triggern etwas mehr von ihrem Gefühlsleben preis zu geben. Vielleicht auch von kürzlich überstandenen ähnlichen Situationen.Und es kann verdammt hilfreich sein, mal eine andere Sichtweise auf sein Problem präsentiert zu bekommen
Am Hilfreichsten ist es herauszufinden, welche Ursachen den eigenen Reaktionen zu Grunde liegen und diese gezielt anzugehen.Das wird dann zu einer Lebensaufgabe mutieren.
Neben der Trauer des Verlustes bricht das Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit über den Menschen herein.So eine verhauene Prüfung hingegen ist steuerbar. Hätte man mehr gelernt, bei der Aufgabe nachgefragt, sich nicht beim Spicken erwischen lassen...Hier herrscht dann in erster Linie die Wut über die eigene Unfähigkeit vor, ein gestecktes Ziel nicht erreicht zu haben. Versagt zu haben. Gern einhergehend mit unsäglich dämlichen Zukunftsszenarien, was jetzt alles dadurch versaut ist.Der Tod eines Menschen berührt hauptsächlich die Gefühle, die verkackte Prüfung berührt das Bewusstsein.Beides wirkt unterschiedlich, beides fühlt sich unterschiedlich an. Die Vermutung, eines wöge schwerer als das Andere, ist ein Vergleich der berühmten Adamsäpfel und Evas Birnen.
... Und jetzt muss ich leider mal unterbrechen. Fortsetzung folgt.
Es macht mich einfach wütend, dass man eben bspw. den Verlust eines geliebten Menschen durch dessen Tod als "Krankheit" einstuft/bewertet, die es zu überwinden und notfalls zu therapieren gilt!