Zitat von: messie am 20 November 2007, 15:11:05Zitat von: colourize am 20 November 2007, 15:07:35Zitat von: messie am 20 November 2007, 14:59:06Ebenso scheint es ja auch hier zu passieren: Ich habe nun colourize' Zahlen nicht noch einmal verifiziert, aber nehmen wir mal an, sie stimmen: Dann werden 25 Jahre lang die Gehälter für Lokführer nicht angehoben. Moment. Die Zahlen beziehen sich auf 2007, Lediger oder Verheirateter mit Lohnsteuerklasse IV, Tarifgebiet West (im Osten verdient man weniger). Natürlich gibt es Lohnanpassungen in den Tarifgruppen, die jedoch bestenfalls einen Ausgleich für die Inflation / Teuerungsrate darstellen.Ok, sagen wir es deutlicher: Es gibt 25 Jahre keine Gehaltserhöhung, sondern nur Lohnanpassungen, die bestenfalls (!) die Inflationsrate ausgleichen. Immerhin! In der Medienbranche würden die dich erst mal ne halbe Stunde lang auslachen, wenn du mit "Lohnanpassung" kommst...
Zitat von: colourize am 20 November 2007, 15:07:35Zitat von: messie am 20 November 2007, 14:59:06Ebenso scheint es ja auch hier zu passieren: Ich habe nun colourize' Zahlen nicht noch einmal verifiziert, aber nehmen wir mal an, sie stimmen: Dann werden 25 Jahre lang die Gehälter für Lokführer nicht angehoben. Moment. Die Zahlen beziehen sich auf 2007, Lediger oder Verheirateter mit Lohnsteuerklasse IV, Tarifgebiet West (im Osten verdient man weniger). Natürlich gibt es Lohnanpassungen in den Tarifgruppen, die jedoch bestenfalls einen Ausgleich für die Inflation / Teuerungsrate darstellen.Ok, sagen wir es deutlicher: Es gibt 25 Jahre keine Gehaltserhöhung, sondern nur Lohnanpassungen, die bestenfalls (!) die Inflationsrate ausgleichen.
Zitat von: messie am 20 November 2007, 14:59:06Ebenso scheint es ja auch hier zu passieren: Ich habe nun colourize' Zahlen nicht noch einmal verifiziert, aber nehmen wir mal an, sie stimmen: Dann werden 25 Jahre lang die Gehälter für Lokführer nicht angehoben. Moment. Die Zahlen beziehen sich auf 2007, Lediger oder Verheirateter mit Lohnsteuerklasse IV, Tarifgebiet West (im Osten verdient man weniger). Natürlich gibt es Lohnanpassungen in den Tarifgruppen, die jedoch bestenfalls einen Ausgleich für die Inflation / Teuerungsrate darstellen.
Ebenso scheint es ja auch hier zu passieren: Ich habe nun colourize' Zahlen nicht noch einmal verifiziert, aber nehmen wir mal an, sie stimmen: Dann werden 25 Jahre lang die Gehälter für Lokführer nicht angehoben.
Zitat von: K-Ninchen am 20 November 2007, 15:18:30Zitat von: messie am 20 November 2007, 15:11:05Zitat von: colourize am 20 November 2007, 15:07:35Zitat von: messie am 20 November 2007, 14:59:06Ebenso scheint es ja auch hier zu passieren: Ich habe nun colourize' Zahlen nicht noch einmal verifiziert, aber nehmen wir mal an, sie stimmen: Dann werden 25 Jahre lang die Gehälter für Lokführer nicht angehoben. Moment. Die Zahlen beziehen sich auf 2007, Lediger oder Verheirateter mit Lohnsteuerklasse IV, Tarifgebiet West (im Osten verdient man weniger). Natürlich gibt es Lohnanpassungen in den Tarifgruppen, die jedoch bestenfalls einen Ausgleich für die Inflation / Teuerungsrate darstellen.Ok, sagen wir es deutlicher: Es gibt 25 Jahre keine Gehaltserhöhung, sondern nur Lohnanpassungen, die bestenfalls (!) die Inflationsrate ausgleichen. Immerhin! In der Medienbranche würden die dich erst mal ne halbe Stunde lang auslachen, wenn du mit "Lohnanpassung" kommst...Vielleicht solltet ihr Medifuzzis mal in ne Gewerkschaft gehen.Kein Wunder dass ihr Euch in solchen Ausbeutungsverhältnissen verdingen müsst.Aber solange es Euch selbst gefällt und ihr mit Euren Hungerlöhnen zufrieden seid ists ja nicht so schlimm.
Naja...ich erlebe z.Z. eher, wie die Gewerkschaft und ihre Tarife der Lohnrealität hinterherhinken.Immerhin gab es vor kurzem eine tarifliche Erhöhung um ca. 15% in meinem Bereich, aber damit sind wir noch nicht bei den Heuern, die tatsächlich gezahlt werden.
Zitat von: Eisbär am 20 November 2007, 15:29:48Naja...ich erlebe z.Z. eher, wie die Gewerkschaft und ihre Tarife der Lohnrealität hinterherhinken.Immerhin gab es vor kurzem eine tarifliche Erhöhung um ca. 15% in meinem Bereich, aber damit sind wir noch nicht bei den Heuern, die tatsächlich gezahlt werden.Keine Frage dass Gewerkschaften viel Scheiss bauen.Trotzdem haben Flächentarife viele Vorteile, z.B. dass eben nicht Jeder Einzelne um Inflationsausgleich betteln gehen muss.Und diese ganze New Economy / Medienbranche / Kreativen sind eben so gut wie nie gewerkschaftlich organisiert, stehen aber offenbar auch überproportional häufig auf Selbstausbeutungsnummern und finden das auch noch geil.
Zitat von: colourize am 20 November 2007, 09:55:21Zitat von: DarkestMatter am 19 November 2007, 20:09:16ich bin der meinung, dass man von 1200,- EUR auf die Hand eigentlich gut leben kann, wenn man keine Wohnung mit Blick auf die Außenalster braucht und nicht jeden tag Hummer mit Kaviar einschaufelt und keinen Porsche Cayenne durchzubringen hat.Sicher geht das. Man kann allein davon leben.Nur sollte man sich vor Augen führen, dass man vielleicht irgendwann mal das Studentenleben satt hat und mal aus seiner 1-Zimmer-50er-Jahre-Bude ausziehen möchte. Von Urlaub, ab und an mal Essen gehen, Auto haben etc. mal ganz zu schweigen, was ich auch alles nicht für verschwenderischen Luxus halte. Ganz nebenbei bemerkt erwartet die Regierung das Zeugen von Kindern für unsere Rente um die ungebrochene Wachstumsideologie in diesem Land nicht in Frage stellen zu müssen. Viel Spass beim Durchbringen von einem Kind oder einer arbeitsunfähigen (weil schwangeren) Freundin von 1200 netto. Das mag mehr schlecht als Recht gerade so gehen, mit Transferleistungen wie Wohngeld etc... Aber wenn dann Eure Waschmaschine den Geist aufgibt oder ihr ne Zahnkrone braucht (Zuzahlung!) könnt ihr Privatinsolvenz beantragen.Kurzum: Verkauft Euch nicht unter Wert. Wer für so wenig Geld bereit ist zu arbeiten verdirbt das Lohnniveau und trägt zur Zunahme der sozialen Ungleichheit in unserem Lande bei. Denn ratet mal, wer die Kohle, die ihr nicht als Lohn einfordert, einstreicht.... und ja, die Bahn AG schreib fette schwarze Zahlen... *kombiniere, kombiniere*Word! Sehe ich 100 % genau so.
Zitat von: DarkestMatter am 19 November 2007, 20:09:16ich bin der meinung, dass man von 1200,- EUR auf die Hand eigentlich gut leben kann, wenn man keine Wohnung mit Blick auf die Außenalster braucht und nicht jeden tag Hummer mit Kaviar einschaufelt und keinen Porsche Cayenne durchzubringen hat.Sicher geht das. Man kann allein davon leben.Nur sollte man sich vor Augen führen, dass man vielleicht irgendwann mal das Studentenleben satt hat und mal aus seiner 1-Zimmer-50er-Jahre-Bude ausziehen möchte. Von Urlaub, ab und an mal Essen gehen, Auto haben etc. mal ganz zu schweigen, was ich auch alles nicht für verschwenderischen Luxus halte. Ganz nebenbei bemerkt erwartet die Regierung das Zeugen von Kindern für unsere Rente um die ungebrochene Wachstumsideologie in diesem Land nicht in Frage stellen zu müssen. Viel Spass beim Durchbringen von einem Kind oder einer arbeitsunfähigen (weil schwangeren) Freundin von 1200 netto. Das mag mehr schlecht als Recht gerade so gehen, mit Transferleistungen wie Wohngeld etc... Aber wenn dann Eure Waschmaschine den Geist aufgibt oder ihr ne Zahnkrone braucht (Zuzahlung!) könnt ihr Privatinsolvenz beantragen.Kurzum: Verkauft Euch nicht unter Wert. Wer für so wenig Geld bereit ist zu arbeiten verdirbt das Lohnniveau und trägt zur Zunahme der sozialen Ungleichheit in unserem Lande bei. Denn ratet mal, wer die Kohle, die ihr nicht als Lohn einfordert, einstreicht.... und ja, die Bahn AG schreib fette schwarze Zahlen... *kombiniere, kombiniere*
ich bin der meinung, dass man von 1200,- EUR auf die Hand eigentlich gut leben kann, wenn man keine Wohnung mit Blick auf die Außenalster braucht und nicht jeden tag Hummer mit Kaviar einschaufelt und keinen Porsche Cayenne durchzubringen hat.
irritiert durch den "momentan" seit einem halben Jahr schwelenden Konflikt GDL<->DB und den in diesem Zusammenhang auftauchenden Zitaten wie "Geld reicht hinten und vorn nicht" oder, ums mal konkret aus dem SpiegelOnline zu zitieren:ZitatMittlerweile reiche das Geld "bei vielen nur noch für die Miete und das Nötigste". Gerade einmal 1200 Euro netto verdiene ein Berufsanfänger als U-Bahn-Fahrer bei den Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG).frage ich mich, ob die Gehälter / Löhne von heute wirklich nur noch für Schmalzstulle und billiges Brot von vorgestern reichen.Hab ich da was verpasst? seh nur ich das mit erstaunen? oder hab ich eine andere vorstellung von "reicht für das nötigste"?ich bin der meinung, dass man von 1200,- EUR auf die Hand eigentlich gut leben kann, wenn man keine Wohnung mit Blick auf die Außenalster braucht und nicht jeden tag Hummer mit Kaviar einschaufelt und keinen Porsche Cayenne durchzubringen hat.aber.. bin ich da allein?!
Mittlerweile reiche das Geld "bei vielen nur noch für die Miete und das Nötigste". Gerade einmal 1200 Euro netto verdiene ein Berufsanfänger als U-Bahn-Fahrer bei den Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG).
Und diese ganze New Economy / Medienbranche / Kreativen sind eben so gut wie nie gewerkschaftlich organisiert, stehen aber offenbar auch überproportional häufig auf Selbstausbeutungsnummern und finden das auch noch geil.
Was gibt der Chefetage das Recht, die eigenen Gehälter korrekt im Verhältnis zum Gewinn des Unternehmens anzuheben, dies aber nicht für ihre Angestellten zu tun? Moralisch gesehen, wie ich finde, keines. Sie tun es eben einfach.
Das ist genau das, was mir bei der ganzen Streik-Sache Kopfschmerzen bereitet. Pflegepersonal kann nicht mal eben einfach die Alten und Kranken sich selbst überlassen. Oder wenn sie's täten, würde es kaum wen jucken - außer die Betroffenen, die sich nicht wehren können und keine Lobby haben. Pfleger haben einfach kein Druckmittel und das ist nicht fair.Kriegt heutzutage immer der am meisten, der den größten Druck produzieren kann? Was ist denn aus dem guten alten moralischen Druck geworden, Leute angemessen zu entlohnen
Druck ist aber oftmals leider das einzige, was zieht.Und manchmal muß es eben knallen.Der Streik der Lokführer wirkt auch nur deswegen, weil das Volk massiv anfängt rumzumaulen, weil jeder zu spät kommt und der Wirtschaft der Nachschub ausgeht.Das Problem ist eben, das viele Leute schlechte Zustände mittragen, nach dem Motto "...aber es muß ja erledigt werden".Da muß man mal ganz klar sagen (und auch gemeinschaftlich umsetzen) : "Nein, wir lassen den Scheiss jetzt liegen bis es ein vernünftiges Angebot gibt".Dafür sind aber viele einfach zu gutmütig.Schönes Beispiel sind auch die Klinikärzte mit ihren Ruhezeiten, etc.Da heißt es dann auf Nachfrage immer : "Ja, wenn wir Dienst nach Vorschrift machen würden, dann würde hier alles zusammenbrechen".Leute, dann laßt es doch einfach mal zusammenbrechen ! Wenn ihr immer alles schön weiter am laufen haltet, wird sich nie jemand genötigt fühlen, euch entgegenzukommen.Ich weiß jetzt nicht, wie es strafrechtlich bei Ärzten&Pflegern aussieht, aber vieleicht müssen wirklich erst mal ein paar Leute im Krankenhaus sterben, damit reagiert wird.Es geht mir dabei gar nicht darum, ob besagte Fachkräfte wirklich zuwenig verdienen oder nicht, sondern darum, das man halt manchmal etwas tun (oder besser : nicht tun) muß, damit sie die Situation ändert, und das muß manchmal auch wehtun.
Eigentlich gehts bei diesem Thema aber nicht um Lokführer oder Berufsanfänger oder wasweissich, sondern um die Frage, ob man von 1.200 "leben kann". Man *kann*, die Frage ist aber ob man das *will*.
Zitat von: colourize am 20 November 2007, 10:32:10Eigentlich gehts bei diesem Thema aber nicht um Lokführer oder Berufsanfänger oder wasweissich, sondern um die Frage, ob man von 1.200 "leben kann". Man *kann*, die Frage ist aber ob man das *will*. sehr oft geht es weder um "will" noch um "kann", sondern um "muss".Das "will" gewöhnt man sich ziemlich schnell ab, wenn man schon einmal Sozialhilfeempfänger war, und dann muss man sich unter Wert verkaufen, damit man sich auch ein bißchen sogenannte Leben erlauben kann. Leben ist eben nicht "Wünsch dir was"
Zitat von: Thomas am 20 November 2007, 18:25:38Druck ist aber oftmals leider das einzige, was zieht.Und manchmal muß es eben knallen.Der Streik der Lokführer wirkt auch nur deswegen, weil das Volk massiv anfängt rumzumaulen, weil jeder zu spät kommt und der Wirtschaft der Nachschub ausgeht.Das Problem ist eben, das viele Leute schlechte Zustände mittragen, nach dem Motto "...aber es muß ja erledigt werden".Da muß man mal ganz klar sagen (und auch gemeinschaftlich umsetzen) : "Nein, wir lassen den Scheiss jetzt liegen bis es ein vernünftiges Angebot gibt".Dafür sind aber viele einfach zu gutmütig.Schönes Beispiel sind auch die Klinikärzte mit ihren Ruhezeiten, etc.Da heißt es dann auf Nachfrage immer : "Ja, wenn wir Dienst nach Vorschrift machen würden, dann würde hier alles zusammenbrechen".Leute, dann laßt es doch einfach mal zusammenbrechen ! Wenn ihr immer alles schön weiter am laufen haltet, wird sich nie jemand genötigt fühlen, euch entgegenzukommen.Ich weiß jetzt nicht, wie es strafrechtlich bei Ärzten&Pflegern aussieht, aber vieleicht müssen wirklich erst mal ein paar Leute im Krankenhaus sterben, damit reagiert wird.Es geht mir dabei gar nicht darum, ob besagte Fachkräfte wirklich zuwenig verdienen oder nicht, sondern darum, das man halt manchmal etwas tun (oder besser : nicht tun) muß, damit sie die Situation ändert, und das muß manchmal auch wehtun.Huch. Vollste Zustimmung.
Ok, sagen wir es deutlicher: Es gibt 25 Jahre keine Gehaltserhöhung, sondern nur Lohnanpassungen, die bestenfalls (!) die Inflationsrate ausgleichen.
ZitatOk, sagen wir es deutlicher: Es gibt 25 Jahre keine Gehaltserhöhung, sondern nur Lohnanpassungen, die bestenfalls (!) die Inflationsrate ausgleichen.Moment, hab ich da was nicht verstanden? Was ist falsch an Lohnanpassung? Das heisst doch, dass im Idealfall die Kaufkraft erhalten bleibt, sich also weder nach oben noch nach unten verschiebt. Wieso sollten Leute eigentlich ueberhaupt leistungsunabhaengige Gehaltserhoehungen (also Kaufkrafterhoehungen) bekommen?Und was die Sache mit den Managern angeht, kann ich nur sagen, dass zweimal falsch nicht richtig macht.
Ich glaube, diese Idee, daß europaweit mal alle einen Tag lang streiken, funktioniert nicht (selbst wenn alle mitmachen würden).Spätestens danach würden sich einige Manager Gedanken darüber machen, wo man noch mehr automatisieren könnte. Maschinen und Roboter streiken nicht.