Zitat von: Thomas am 20 November 2007, 18:25:38Druck ist aber oftmals leider das einzige, was zieht.Und manchmal muß es eben knallen.Der Streik der Lokführer wirkt auch nur deswegen, weil das Volk massiv anfängt rumzumaulen, weil jeder zu spät kommt und der Wirtschaft der Nachschub ausgeht.Das Problem ist eben, das viele Leute schlechte Zustände mittragen, nach dem Motto "...aber es muß ja erledigt werden".Da muß man mal ganz klar sagen (und auch gemeinschaftlich umsetzen) : "Nein, wir lassen den Scheiss jetzt liegen bis es ein vernünftiges Angebot gibt".Dafür sind aber viele einfach zu gutmütig.Schönes Beispiel sind auch die Klinikärzte mit ihren Ruhezeiten, etc.Da heißt es dann auf Nachfrage immer : "Ja, wenn wir Dienst nach Vorschrift machen würden, dann würde hier alles zusammenbrechen".Leute, dann laßt es doch einfach mal zusammenbrechen ! Wenn ihr immer alles schön weiter am laufen haltet, wird sich nie jemand genötigt fühlen, euch entgegenzukommen.Ich weiß jetzt nicht, wie es strafrechtlich bei Ärzten&Pflegern aussieht, aber vieleicht müssen wirklich erst mal ein paar Leute im Krankenhaus sterben, damit reagiert wird.Es geht mir dabei gar nicht darum, ob besagte Fachkräfte wirklich zuwenig verdienen oder nicht, sondern darum, das man halt manchmal etwas tun (oder besser : nicht tun) muß, damit sie die Situation ändert, und das muß manchmal auch wehtun.Natürlich muss es immer erst krachen, damit was passiert. Das ist schon klar. Aber genau das prangere ich ja an!Im Fall von Pflegern und Ärzten können sich die Menschen den "Krach" nunmal nicht leisten; denn wenn ich mir vorstelle, mein(e) Mann, Vater, Mutter, Oma, Bruder, Kind oder sonstwer würde sterben, nur weil ein Arzt mehr Geld braucht, um zu überleben, wird dieser Arzt sich wünschen, er wäre erst gar nicht geboren, wenn ich mit ihm fertig wäre.Und wenn ich es selbst wäre: Na, vielen Dank, dass ich wegen des Scheiß-Geldes verrecken muss. Sehr sozial gerecht!
Druck ist aber oftmals leider das einzige, was zieht.Und manchmal muß es eben knallen.Der Streik der Lokführer wirkt auch nur deswegen, weil das Volk massiv anfängt rumzumaulen, weil jeder zu spät kommt und der Wirtschaft der Nachschub ausgeht.Das Problem ist eben, das viele Leute schlechte Zustände mittragen, nach dem Motto "...aber es muß ja erledigt werden".Da muß man mal ganz klar sagen (und auch gemeinschaftlich umsetzen) : "Nein, wir lassen den Scheiss jetzt liegen bis es ein vernünftiges Angebot gibt".Dafür sind aber viele einfach zu gutmütig.Schönes Beispiel sind auch die Klinikärzte mit ihren Ruhezeiten, etc.Da heißt es dann auf Nachfrage immer : "Ja, wenn wir Dienst nach Vorschrift machen würden, dann würde hier alles zusammenbrechen".Leute, dann laßt es doch einfach mal zusammenbrechen ! Wenn ihr immer alles schön weiter am laufen haltet, wird sich nie jemand genötigt fühlen, euch entgegenzukommen.Ich weiß jetzt nicht, wie es strafrechtlich bei Ärzten&Pflegern aussieht, aber vieleicht müssen wirklich erst mal ein paar Leute im Krankenhaus sterben, damit reagiert wird.Es geht mir dabei gar nicht darum, ob besagte Fachkräfte wirklich zuwenig verdienen oder nicht, sondern darum, das man halt manchmal etwas tun (oder besser : nicht tun) muß, damit sie die Situation ändert, und das muß manchmal auch wehtun.
Spätestens danach würden sich einige Manager Gedanken darüber machen, wo man noch mehr automatisieren könnte. Maschinen und Roboter streiken nicht.
...ständig leute entlässt, seit einigen jahren stets fristlos, um abfindungen einzusparen.
mag sein, dass es in meinem unternehmen extrem läuft. aber ich kenne einen weiteren konzern, der genauso verfährt. das nennen des namens meines arbeitgebers wäre schon ein vom arbeitsgericht anerkannter grund für eine fristlose entlassung.man kann zwar klagen - lohnt sich, da der arbeitgeber keine beweise vorlegen kann - aber man ist weg vom fenster.man muss nichts stehlen.
Im Umfeld von Kliniken ist es natürlich besonders schwierig, keine Frage.Aber die Mentalität einiger, den Laden trotzdem unter beschissenen Bedingungen am laufen zu halten findet sich ja auch in anderen Bereichen, in dem es lange nicht um Menschenleben geht.
Aber ansonsten : Wie willst du in ersterem Fall (mal unterstellt, Klinikpersonal ist tasächlich unterbezahlt und überlastet) sonst etwas ändern, wenn alle weitermachen wie immer ?
bei fristloser oder inzwischen auch fristgerechter kündigung muss der arbeitgeber verklagt werden. andernfalls greift sogar eine dreimonatige sperre auf alg 1.
gründe für eine fristlose kündigung werden auch konstruiert: zu spät zur arbeit erschienen; einmalig (!) privat-telefonat geführt; im web gesurft; privates e-mail versendet; negativ über vorgesetzte gesprochen; vorgegebene arbeitszeit überschriten; server manipuliert; usb-stick verwendet; geschäftsschädigendes verhalten - alles erfahrungen aus meiner kleinen perspektive.
man kann zwar klagen - lohnt sich, da der arbeitgeber keine beweise vorlegen kann - aber man ist weg vom fenster.
Das Problem mit dem Klagen ist ja auch oft, selbst wenn du mit einer 99% chance den Prozess gewinnst, und die Abfindung bekommst, das wenn die Branche in der du Arbeitest relativ klar definiert ist, und du dich dann innerhalb der gleichen Branche bei einem mitbewerber bewirbst, du es verdammt schwer haben wirst einen Job zu bekommen, denn der neue Arbeitgeber wird sicherlich den alten kontaktieren, und sich über den neuen Mitarbeiter informieren.Und auch wenn der ehemalige Arbeitgeber nicht schlecht reden darf, gibt es ja genug floskeln so das der neue AG dann weiß das du vorm AG schonmal geklagt hast.Und ich weiß noch das z.b. mein Ausbildungsbetrieb damals keine Personen eingestellt hat die schonmal vors AG gezogen sind.
Und es gibt die Berufe, die überhaupt kein Druckmittel haben; selbst wenn sie alle konsequent die Arbeit verweigern.Zum Beispiel Friseure. Die arbeiten sich auch ziemlich kaputt für einen Hungerlohn, sind aber in der bedauerlichen Lage, dass ihr Job nicht lebensnotwendig ist. Würden die Friseure streiken, würde es ihnen rein gar nichts bringen, denn dann ruinieren sich die Leute ihre Frisur eben selbst, oder man kennt jemanden, der einen Friseur kennt, der das schwarz macht etc. -> kein Druck möglich
Man kann die Leute nicht verrecken lassen; es kann aber auch nicht so weitergehen. Ich bin mittlerweile sowieso dafür, dass Krankenkassen abgeschafft werden, die Ärzte ihre Preise selbst festlegen und man dann dafür bezahlt, so wie man das im Dienstleistungsgewerbe auch macht. Letztendlich ist ein Arzt auch ein Dienstleister; er leistet Dienst an der Gesundheit. Anfangs wäre es vermutlich noch ein tierisches Chaos, aber irgendwann würde sich das einpendeln und selbst regulieren. In Ungarn funktioniert es ja auch.Krankenversicherungen wird es dann sicherlich immernoch geben, aber es gäbe wenigstens für Dauergesunde eine gute Alternative zur Dauerbeitragszahlung und man kann für sich selbst entscheiden, da die Arztpreise dann mit Sicherheit auch ein vernünfitges Maß annehmen würden.
Ähm, ja, so ähnlich wäre die private Krankenversicherung.Ist aber in D nicht umsetzbar, weil man dann das Sozialsystem (also das durchschleppen von anderen Menschen) nicht mehr funktionieren würde.
wie dem auch sei - eine krankenschwester kann auch über leben und tod von personen entscheiden! das fängt ganz trivial an mit "Medikamente abzählen". falsche anzahl, falsche Dosierung und zack... is der blutdruck verdammt weit im keller.notrufknopf der ollen renitenten alten in zimmer 612? hat sie jetzt wirklich was oder will sie zum 15. mal in der nacht ein glas wasser oder sich beschweren, dass ihre zimmergenossin schnarcht? usw usf
Zitat von: Thomas am 21 November 2007, 17:09:01Ähm, ja, so ähnlich wäre die private Krankenversicherung.Ist aber in D nicht umsetzbar, weil man dann das Sozialsystem (also das durchschleppen von anderen Menschen) nicht mehr funktionieren würde.Dafür würde sich sicherlich auch eine Lösung finden (sowas wie die LKW-Maut, mit der jetzt das Rentenloch gestopft wird ).
Zitat von: DarkestMatter am 21 November 2007, 17:09:49wie dem auch sei - eine krankenschwester kann auch über leben und tod von personen entscheiden! das fängt ganz trivial an mit "Medikamente abzählen". falsche anzahl, falsche Dosierung und zack... is der blutdruck verdammt weit im keller.notrufknopf der ollen renitenten alten in zimmer 612? hat sie jetzt wirklich was oder will sie zum 15. mal in der nacht ein glas wasser oder sich beschweren, dass ihre zimmergenossin schnarcht? usw usfIch finde auch, dass Pflegepersonal eine wesentlich verantwortungsvollere und zudem noch körperlich und seelisch viel belastendere Arbeit macht als ein Lokführer und eine drastische Lohnerhöhung viel mehr verdienen würde. Das Problem ist nur: Wo soll man das Geld hernehmen?Die Lokführer sehen halt ihre Chance, weil es der Bahn gut geht; für Pflegepersonal ist die Aussicht diesbezüglich eher trübe.
Ich glaube, diese Idee, daß europaweit mal alle einen Tag lang streiken, funktioniert nicht (selbst wenn alle mitmachen würden).
sorry, aber das mit dem "quoten" (markieren von zitaten) hab ich noch nicht so richtig drauf.
ZitatDer eigentliche Sinn des Klagens in solchen Fällen besteht aber in dem erreichen einer Abfindung, nicht in dem fortsetzen des Arbeitsverhältnis.es gibt aber kollegen, die erfolgreich auf wiedereinstellung geklagt haben.
Der eigentliche Sinn des Klagens in solchen Fällen besteht aber in dem erreichen einer Abfindung, nicht in dem fortsetzen des Arbeitsverhältnis.
Zitat von: Sanctitas am 21 November 2007, 20:00:24ZitatDer eigentliche Sinn des Klagens in solchen Fällen besteht aber in dem erreichen einer Abfindung, nicht in dem fortsetzen des Arbeitsverhältnis.es gibt aber kollegen, die erfolgreich auf wiedereinstellung geklagt haben.Klar, man klagt normalerweise auch auf „Wiedereinstellung oder Zahlung einer Abfindung“, wozu es dann kommt, zeigt sich im Laufe der Verhandlung; meistens legt das Gericht einfach nur die Höhe der Abfindung fest und gut. Und selbst, wenn man wieder eingestellt wird, ist der normale Gang, dass man sofort wieder die Kündigung bekommt, dieses Mal aber fristgerecht und auch sonst rechtlich einwandfrei.
Zitat von: Eisbär am 21 November 2007, 12:53:30Spätestens danach würden sich einige Manager Gedanken darüber machen, wo man noch mehr automatisieren könnte. Maschinen und Roboter streiken nicht.Wunderbar! Spätestens dann, wenn wir 15 Millionen Arbeitslose haben, wird wohl jeder Hampelmann merken, dass diese Sache von wegen „jeder, der es wirklich will, kriegt auch einen Job“ totaler Müll ist, weil eben einfach nicht mehr genug Jobs da sind! Was auch ganz prima ist, weil, wer will schon zum Arbeitenmüssen gezwungen werden, um leben zu können? Ich könnte mir da durchaus angenehmere Dinge vorstellen.