Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Gehalts- /Lohnrelationen  (Gelesen 19750 mal)

Thomas

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #45 am: 21 November 2007, 14:40:56 »

Druck ist aber oftmals leider das einzige, was zieht.Und manchmal muß es eben knallen.Der Streik der Lokführer wirkt auch nur deswegen, weil das Volk massiv anfängt rumzumaulen, weil jeder zu spät kommt und der Wirtschaft der Nachschub ausgeht.Das Problem ist eben, das viele Leute schlechte Zustände mittragen, nach dem Motto "...aber es muß ja erledigt werden".Da muß man mal ganz klar sagen (und auch gemeinschaftlich umsetzen) : "Nein, wir lassen den Scheiss jetzt liegen bis es ein vernünftiges Angebot gibt".Dafür sind aber viele einfach zu gutmütig.Schönes Beispiel sind auch die Klinikärzte mit ihren Ruhezeiten, etc.Da heißt es dann auf Nachfrage immer : "Ja, wenn wir Dienst nach Vorschrift machen würden, dann würde hier alles zusammenbrechen".Leute, dann laßt es doch einfach mal zusammenbrechen ! Wenn ihr immer alles schön weiter am laufen haltet, wird sich nie jemand genötigt fühlen, euch entgegenzukommen.Ich weiß jetzt nicht, wie es strafrechtlich bei Ärzten&Pflegern aussieht, aber vieleicht müssen wirklich erst mal ein paar Leute im Krankenhaus sterben, damit reagiert wird.

Es geht mir dabei gar nicht darum, ob besagte Fachkräfte wirklich zuwenig verdienen oder nicht, sondern darum, das man halt manchmal etwas tun (oder besser : nicht tun) muß, damit sie die Situation ändert, und das muß manchmal auch wehtun.

Natürlich muss es immer erst krachen, damit was passiert. Das ist schon klar. Aber genau das prangere ich ja an!

Im Fall von Pflegern und Ärzten können sich die Menschen den "Krach" nunmal nicht leisten; denn wenn ich mir vorstelle, mein(e) Mann, Vater, Mutter, Oma, Bruder, Kind oder sonstwer würde sterben, nur weil ein Arzt mehr Geld braucht, um zu überleben, wird dieser Arzt sich wünschen, er wäre erst gar nicht geboren, wenn ich mit ihm fertig wäre.
Und wenn ich es selbst wäre: Na, vielen Dank, dass ich wegen des Scheiß-Geldes verrecken muss. Sehr sozial gerecht!

Im Umfeld von Kliniken ist es natürlich besonders schwierig, keine Frage.Aber die Mentalität einiger, den Laden trotzdem unter beschissenen Bedingungen am laufen zu halten findet sich ja auch in anderen Bereichen, in dem es lange nicht um Menschenleben geht.

Aber ansonsten : Wie willst du in ersterem Fall (mal unterstellt, Klinikpersonal ist tasächlich unterbezahlt und überlastet) sonst etwas ändern, wenn alle weitermachen wie immer ? Es geht da ja oftmals nicht nur einfach um mehr Geld, sondern auch um Arbeits- und Ruhezeiten.Ein Arzt, der nach 12 Stunden Dauereinsatz mit hoher Konzentration und einer Stunde Schlaf wieder operiert ist sicherlich auch nicht gesundheitsfördernd.Was würdest du sagen, wenn dir oder deinen Angehörigen in so einem Fall etwas passiert ? Dann heißt es wieder : "Wie kann das sein, das so einer so lange am Stück operieren muß ?".Problem ist eben, solange der weiterhin schön mit zitternder Hand weiterschnippelt, weil es anders angeblich nicht geht, wird sich an der ganze Situation nichts ändern.Und ob jemand verreckt (mal extrem gesagt), weil der zuständige Arzt streikt oder weil der Arzt wegen übermüdung Fehler macht, ist doch letztendlich egal.

Und einfach auf das moralempfinden der Klinikleitung zu hoffen, ist halt keine Lösung.

Zitat von: Eisbär
Spätestens danach würden sich einige Manager Gedanken darüber machen, wo man noch mehr automatisieren könnte. Maschinen und Roboter streiken nicht.
Allerdings laufen auch die nicht völlig selbstständig, und die Zeit ist (leider) noch nicht so weit, das man wirklich alles automatisieren kann.
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Sanctitas

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #46 am: 21 November 2007, 15:01:04 »

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« Letzte Änderung: 04 März 2009, 16:30:36 von Sanctitas »
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Thomas

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #47 am: 21 November 2007, 15:16:20 »

Zitat von: Sanctitas
...ständig leute entlässt, seit einigen jahren stets fristlos, um abfindungen einzusparen.
Wie kann man in D Mitarbeiter fristlos entlassen (klauen&Co. mal aussen vor gelassen) ? Und wieso spart man die Abfindung bei einer fristlosen Kündigung ?

Und speziell zu deiner Situation : Wie viel Bewerbungen hast du seit wann paralell laufen ? Ich meine, es gibt auch noch andere Arbeitgeber.
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Sanctitas

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #48 am: 21 November 2007, 15:57:29 »

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« Letzte Änderung: 04 März 2009, 16:30:54 von Sanctitas »
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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #49 am: 21 November 2007, 16:17:30 »


mag sein, dass es in meinem unternehmen extrem läuft. aber ich kenne einen weiteren konzern, der genauso verfährt. das nennen des namens meines arbeitgebers wäre schon ein vom arbeitsgericht anerkannter grund für eine fristlose entlassung.

man kann zwar klagen - lohnt sich, da der arbeitgeber keine beweise vorlegen kann - aber man ist weg vom fenster.

man muss nichts stehlen.

Das klingt ja nach einem stressigen Arbeitsumfeld.
Hmm Probezeiten, ok ist nen Argument, aber wenn du Kinder hast, und diese auch schulpflichtig sind, aeh muss das beim Kündigen vom Arbeitgeber nicht berücksichtigt werden wenn er Leute freisetzt ?


Das Problem mit dem Klagen ist ja auch oft, selbst wenn du mit einer 99% chance den Prozess gewinnst, und die Abfindung bekommst, das wenn die Branche in der du Arbeitest relativ klar definiert ist, und du dich dann innerhalb der gleichen Branche bei einem mitbewerber bewirbst, du es verdammt schwer haben wirst einen Job zu bekommen, denn der neue Arbeitgeber wird sicherlich den alten kontaktieren, und sich über den neuen Mitarbeiter informieren.
Und auch wenn der ehemalige Arbeitgeber nicht schlecht reden darf, gibt es ja genug floskeln so das der neue AG dann weiß das du vorm AG schonmal geklagt hast.

Und ich weiß noch das z.b. mein Ausbildungsbetrieb damals keine Personen eingestellt hat die schonmal vors AG gezogen sind.

Aber vil sieht die Situation was das anbelangt heutzutage anders aus.
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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #50 am: 21 November 2007, 16:58:29 »

Im Umfeld von Kliniken ist es natürlich besonders schwierig, keine Frage.Aber die Mentalität einiger, den Laden trotzdem unter beschissenen Bedingungen am laufen zu halten findet sich ja auch in anderen Bereichen, in dem es lange nicht um Menschenleben geht.
Und es gibt die Berufe, die überhaupt kein Druckmittel haben; selbst wenn sie alle konsequent die Arbeit verweigern.
Zum Beispiel Friseure. Die arbeiten sich auch ziemlich kaputt für einen Hungerlohn, sind aber in der bedauerlichen Lage, dass ihr Job nicht lebensnotwendig ist. Würden die Friseure streiken, würde es ihnen rein gar nichts bringen, denn dann ruinieren sich die Leute ihre Frisur eben selbst, oder man kennt jemanden, der einen Friseur kennt, der das schwarz macht etc. -> kein Druck möglich


Aber ansonsten : Wie willst du in ersterem Fall (mal unterstellt, Klinikpersonal ist tasächlich unterbezahlt und überlastet) sonst etwas ändern, wenn alle weitermachen wie immer ?
Das ist doch genau das Problem!

Man kann die Leute nicht verrecken lassen; es kann aber auch nicht so weitergehen. Ich bin mittlerweile sowieso dafür, dass Krankenkassen abgeschafft werden, die Ärzte ihre Preise selbst festlegen und man dann dafür bezahlt, so wie man das im Dienstleistungsgewerbe auch macht. Letztendlich ist ein Arzt auch ein Dienstleister; er leistet Dienst an der Gesundheit. Anfangs wäre es vermutlich noch ein tierisches Chaos, aber irgendwann würde sich das einpendeln und selbst regulieren. In Ungarn funktioniert es ja auch.
Krankenversicherungen wird es dann sicherlich immernoch geben, aber es gäbe wenigstens für Dauergesunde eine gute Alternative zur Dauerbeitragszahlung und man kann für sich selbst entscheiden, da die Arztpreise dann mit Sicherheit auch ein vernünfitges Maß annehmen würden.
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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #51 am: 21 November 2007, 17:09:01 »

Zitat von: Sanctitas
bei fristloser oder inzwischen auch fristgerechter kündigung muss der arbeitgeber verklagt werden. andernfalls greift sogar eine dreimonatige sperre auf alg 1.
Das stimmt bei einer fristgerechten Kündigung nicht.Du must dich lediglich rechtzeitig beim Arbeitsamt melden.Mit welchem Grund sollte man denn auch Klagen ?

Zitat von: Sanctitas
gründe für eine fristlose kündigung werden auch konstruiert: zu spät zur arbeit erschienen; einmalig (!) privat-telefonat geführt; im web gesurft; privates e-mail versendet; negativ über vorgesetzte gesprochen; vorgegebene arbeitszeit überschriten; server manipuliert; usb-stick verwendet; geschäftsschädigendes verhalten - alles erfahrungen aus meiner kleinen perspektive.
Das glaube ich dir nur bedingt.Wenn Gründe, wie du sie hier aufführst tatsächlich geschehen sind, berechtigt das rechtlich wohl zur Fristlosen Kündigung, auch wenn dein Arbeitgeber das scheinbar extrem macht.Wenn aber Gründe tatsächlich nur konstruiert werden, sprich so nicht geschehen sind, dürfte sich bei der genannten Masse an Kündigungen aber sicherlich so einige Klagen seitens der Arbeitgeber ergeben haben.Wenn dem nciht so ist, warum hat sich noch nie jemand von den angeblich massenhaft fristlos gekündigten an Gewerkschaften oder sonstige Arbeitnehmervertreter gewand ?

Zitat von: Sanctitas
man kann zwar klagen - lohnt sich, da der arbeitgeber keine beweise vorlegen kann - aber man ist weg vom fenster.
Der eigentliche Sinn des Klagens in solchen Fällen besteht aber in dem erreichen einer Abfindung, nicht in dem fortsetzen des Arbeitsverhältnis.


Zitat von: acryd
Das Problem mit dem Klagen ist ja auch oft, selbst wenn du mit einer 99% chance den Prozess gewinnst, und die Abfindung bekommst, das wenn die Branche in der du Arbeitest relativ klar definiert ist, und du dich dann innerhalb der gleichen Branche bei einem mitbewerber bewirbst, du es verdammt schwer haben wirst einen Job zu bekommen, denn der neue Arbeitgeber wird sicherlich den alten kontaktieren, und sich über den neuen Mitarbeiter informieren.
Und auch wenn der ehemalige Arbeitgeber nicht schlecht reden darf, gibt es ja genug floskeln so das der neue AG dann weiß das du vorm AG schonmal geklagt hast.

Und ich weiß noch das z.b. mein Ausbildungsbetrieb damals keine Personen eingestellt hat die schonmal vors AG gezogen sind.
Na, na, da scheinst du aber zu übertreiben.Wenn die beiden Chefs der Firmen sich persönlich kennen, mag sowas laufen.Aber ansonsten gibt es immernoch soetwas wie Datenschutz, da kann man nicht mal eben in der anderen Firma anrufen und sich über ehemalige Mitarbeiter informieren.

Zitat von: Killerqueen
Und es gibt die Berufe, die überhaupt kein Druckmittel haben; selbst wenn sie alle konsequent die Arbeit verweigern.
Zum Beispiel Friseure. Die arbeiten sich auch ziemlich kaputt für einen Hungerlohn, sind aber in der bedauerlichen Lage, dass ihr Job nicht lebensnotwendig ist. Würden die Friseure streiken, würde es ihnen rein gar nichts bringen, denn dann ruinieren sich die Leute ihre Frisur eben selbst, oder man kennt jemanden, der einen Friseur kennt, der das schwarz macht etc. -> kein Druck möglich
Gut, mag sein das z.b. Friseure eine äußerst beschissene Position haben, um Druck ausüben zu können.Aber es gibt eben div. andere Branchen, die das könnten und es trotzdem nicht tun.Zumal man für die Ausübung von Druck auch nicht zwingend einen Job ausüben muß, der direkt mit Verbrauchern zu tun hat.Wenn du gut bist, drohst du halt mit der Kündigung oder eben mit Dienst nach Vorschrift.Wenn man versucht, dich deswegen rauszuschmeissen, kannst du mit großen Erfolgsaussichten klagen.Wenn das ein paar mehr Leute so handhaben würden, würde sich der Arbeitgeber sicherlich recht schnell überlegen, ob er die Angestellten nicht doch angemessen entlohnt bzw. Arbeitszeiten anpaßt.

Zitat von: Killerqueen
Man kann die Leute nicht verrecken lassen; es kann aber auch nicht so weitergehen. Ich bin mittlerweile sowieso dafür, dass Krankenkassen abgeschafft werden, die Ärzte ihre Preise selbst festlegen und man dann dafür bezahlt, so wie man das im Dienstleistungsgewerbe auch macht. Letztendlich ist ein Arzt auch ein Dienstleister; er leistet Dienst an der Gesundheit. Anfangs wäre es vermutlich noch ein tierisches Chaos, aber irgendwann würde sich das einpendeln und selbst regulieren. In Ungarn funktioniert es ja auch.
Krankenversicherungen wird es dann sicherlich immernoch geben, aber es gäbe wenigstens für Dauergesunde eine gute Alternative zur Dauerbeitragszahlung und man kann für sich selbst entscheiden, da die Arztpreise dann mit Sicherheit auch ein vernünfitges Maß annehmen würden.
Ähm, ja, so ähnlich wäre die private Krankenversicherung.Ist aber in D nicht umsetzbar, weil man dann das Sozialsystem (also das durchschleppen von anderen Menschen) nicht mehr funktionieren würde.
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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #52 am: 21 November 2007, 17:09:49 »

zum Pflegepersonal muss ich einfach mal einwerfen, dass doch unlängst in Finnland das Pflegepersonal mit Nachdruck einen Tarifstreit gewonnen hat:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,518258,00.html

(jaaaja, schon wieder spiegel... aber wenn ich "Kurier.at" zitiere, werd ich noch komischer angeschaut  ::) )

wie dem auch sei - es geht also doch.
und ja, ich finde, dass Krankenhauspersonal in D verdammtnochmal viel zu wenig verdient, wenn man deren verantwortung mal aufrechnet.
ein Lokführer, der auch gern mal mit "ich hab doch soooooo viel verantwortung" kommt, wird bei zu schneller fahrt in den meisten fällen automatisch gebremst und notstopp wird eingeleitet, wenn rotes signal überfahren wird. da haben die in den Stellwerken schon mehr verantwortung...

wie dem auch sei - eine krankenschwester kann auch über leben und tod von personen entscheiden! das fängt ganz trivial an mit "Medikamente abzählen". falsche anzahl, falsche Dosierung und zack... is der blutdruck verdammt weit im keller.
notrufknopf der ollen renitenten alten in zimmer 612? hat sie jetzt wirklich was oder will sie zum 15. mal in der nacht ein glas wasser oder sich beschweren, dass ihre zimmergenossin schnarcht? usw usf
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(http://www.world-of-smilies.com/wos_Schilder2/imsmilin.gif)Aus der "Lingener Tagespost": "Auch im aktuellen Fall führt eine Spur in die deutsch-bayerische Grenzregion."

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #53 am: 21 November 2007, 17:18:42 »

Ähm, ja, so ähnlich wäre die private Krankenversicherung.Ist aber in D nicht umsetzbar, weil man dann das Sozialsystem (also das durchschleppen von anderen Menschen) nicht mehr funktionieren würde.
Dafür würde sich sicherlich auch eine Lösung finden (sowas wie die LKW-Maut, mit der jetzt das Rentenloch gestopft wird ;)).

wie dem auch sei - eine krankenschwester kann auch über leben und tod von personen entscheiden! das fängt ganz trivial an mit "Medikamente abzählen". falsche anzahl, falsche Dosierung und zack... is der blutdruck verdammt weit im keller.
notrufknopf der ollen renitenten alten in zimmer 612? hat sie jetzt wirklich was oder will sie zum 15. mal in der nacht ein glas wasser oder sich beschweren, dass ihre zimmergenossin schnarcht? usw usf
Ich finde auch, dass Pflegepersonal eine wesentlich verantwortungsvollere und zudem noch körperlich und seelisch viel belastendere Arbeit macht als ein Lokführer und eine drastische Lohnerhöhung viel mehr verdienen würde. Das Problem ist nur: Wo soll man das Geld hernehmen?

Die Lokführer sehen halt ihre Chance, weil es der Bahn gut geht; für Pflegepersonal ist die Aussicht diesbezüglich eher trübe.
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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #54 am: 21 November 2007, 17:31:52 »

Ähm, ja, so ähnlich wäre die private Krankenversicherung.Ist aber in D nicht umsetzbar, weil man dann das Sozialsystem (also das durchschleppen von anderen Menschen) nicht mehr funktionieren würde.
Dafür würde sich sicherlich auch eine Lösung finden (sowas wie die LKW-Maut, mit der jetzt das Rentenloch gestopft wird ;)).
Das würde ich aber, gerade hier, nicht zu laut sagen.Denn nach dieser Lösung suchen schon ein paar mehr Leute, schon länger und bisher ohne Erfolg.Den mittels so einer Lösung könnte man mittelfristig nichts geringeres als einen großteil der Finazierung des Sozialstaates komplett abzuschaffen.Obwohl es im Endeffekt wohl wieder nur eine Umschichtung wäre.

Zitat von: Killerqueen
wie dem auch sei - eine krankenschwester kann auch über leben und tod von personen entscheiden! das fängt ganz trivial an mit "Medikamente abzählen". falsche anzahl, falsche Dosierung und zack... is der blutdruck verdammt weit im keller.
notrufknopf der ollen renitenten alten in zimmer 612? hat sie jetzt wirklich was oder will sie zum 15. mal in der nacht ein glas wasser oder sich beschweren, dass ihre zimmergenossin schnarcht? usw usf
Ich finde auch, dass Pflegepersonal eine wesentlich verantwortungsvollere und zudem noch körperlich und seelisch viel belastendere Arbeit macht als ein Lokführer und eine drastische Lohnerhöhung viel mehr verdienen würde. Das Problem ist nur: Wo soll man das Geld hernehmen?

Die Lokführer sehen halt ihre Chance, weil es der Bahn gut geht; für Pflegepersonal ist die Aussicht diesbezüglich eher trübe.

Nein, es ist wieder das Ding mit dem Druck : Die Lokführer können durch Streik viel mehr in das Alltagsleben eingreifen.Wenn's ausreichend knallt, wird sich das Geld schon finden.Denn im Zweifelsfall wählen die Verantwortlichen lieber das finanziell kleinere Übel, und etwas mehr Gehalt für die Angestellten ist unter dem Strich immernoch günstiger, als Millionen oder gar Milliardenverluste in der Wirtschaft zu verursachen.Natürlich ist das beim Staatsunternehmen Bahn alles viel verzahnter als bei einem Privatunternehmen.Die wären durch Verträge mit Vertragstrafen bei Verzug vermutlich so eingeschüchtert, das die den Angestellten schneller entgegen kommen würden  ;)
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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #55 am: 21 November 2007, 19:08:59 »

Ich glaube, diese Idee, daß europaweit mal alle einen Tag lang streiken, funktioniert nicht (selbst wenn alle mitmachen würden).
Leider wohl nicht, aber man wird doch mal träumen dürfen. :)

Spätestens danach würden sich einige Manager Gedanken darüber machen, wo man noch mehr automatisieren könnte. Maschinen und Roboter streiken nicht.
Wunderbar! Spätestens dann, wenn wir 15 Millionen Arbeitslose haben, wird wohl jeder Hampelmann merken, dass diese Sache von wegen „jeder, der es wirklich will, kriegt auch einen Job“ totaler Müll ist, weil eben einfach nicht mehr genug Jobs da sind! Was auch ganz prima ist, weil, wer will schon zum Arbeitenmüssen gezwungen werden, um leben zu können? Ich könnte mir da durchaus angenehmere Dinge vorstellen. :)
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Manchmal fragt man sich, ob sich die Rettungsversuche überhaupt lohnen. Lohnt es sich, die Menschheit zu retten? So wie ich die Sache sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet, und es leben nur noch die Idioten.

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #56 am: 21 November 2007, 20:00:24 »

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« Letzte Änderung: 04 März 2009, 16:32:41 von Sanctitas »
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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #57 am: 21 November 2007, 20:35:40 »

sorry, aber das mit dem "quoten" (markieren von zitaten) hab ich noch nicht so richtig drauf.
Dafür klappt das bei dir aber besser als bei Leuten, die schon länger hier sind. :)

Zitat
Der eigentliche Sinn des Klagens in solchen Fällen besteht aber in dem erreichen einer Abfindung, nicht in dem fortsetzen des Arbeitsverhältnis.
es gibt aber kollegen, die erfolgreich auf wiedereinstellung geklagt haben.
Klar, man klagt normalerweise auch auf „Wiedereinstellung oder Zahlung einer Abfindung“, wozu es dann kommt, zeigt sich im Laufe der Verhandlung; meistens legt das Gericht einfach nur die Höhe der Abfindung fest und gut. Und selbst, wenn man wieder eingestellt wird, ist der normale Gang, dass man sofort wieder die Kündigung bekommt, dieses Mal aber fristgerecht und auch sonst rechtlich einwandfrei.
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Thomas

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #58 am: 21 November 2007, 21:11:07 »

Zitat von: Bombe
Zitat
Der eigentliche Sinn des Klagens in solchen Fällen besteht aber in dem erreichen einer Abfindung, nicht in dem fortsetzen des Arbeitsverhältnis.
es gibt aber kollegen, die erfolgreich auf wiedereinstellung geklagt haben.
Klar, man klagt normalerweise auch auf „Wiedereinstellung oder Zahlung einer Abfindung“, wozu es dann kommt, zeigt sich im Laufe der Verhandlung; meistens legt das Gericht einfach nur die Höhe der Abfindung fest und gut. Und selbst, wenn man wieder eingestellt wird, ist der normale Gang, dass man sofort wieder die Kündigung bekommt, dieses Mal aber fristgerecht und auch sonst rechtlich einwandfrei.
Nein, eigentlich ist es so das mit der Verhandlung in 99,9 % der Fälle das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zerstört ist und somit nur die Abfindung bleibt.Ist oftmnals sogar für beide Seiten von Vorteil, der AG ist den Querulanten los, der AN muß nicht wieder in einer Firma arbeiten, die er vorher verklagt hat.Letzteres stelle ich mir jedenfalls nicht sonderlich angenehm vor, gerade in kleineren Betrieben.

Zitat von: Bombe
Spätestens danach würden sich einige Manager Gedanken darüber machen, wo man noch mehr automatisieren könnte. Maschinen und Roboter streiken nicht.
Wunderbar! Spätestens dann, wenn wir 15 Millionen Arbeitslose haben, wird wohl jeder Hampelmann merken, dass diese Sache von wegen „jeder, der es wirklich will, kriegt auch einen Job“ totaler Müll ist, weil eben einfach nicht mehr genug Jobs da sind! Was auch ganz prima ist, weil, wer will schon zum Arbeitenmüssen gezwungen werden, um leben zu können? Ich könnte mir da durchaus angenehmere Dinge vorstellen. :)
Mal abgesehen davon, das das eh' unrealistisch ist (denn wo im Hochlohnland Deutschland ist noch nicht die größtmögliche Automatisierungsquote erreicht ?) wäre es schön, wenn man irgendwann div. Produktionsabläufe tatsächlich vollautomatisieren kann, denn dann (und nur dann) kann man drüber nachdenken, ob man auf die Notwendigkeit der Erwerbsarbeit verzichten kann.
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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #59 am: 21 November 2007, 21:21:51 »

Naja, privates Surfen ist bei der Firma, wo ich jetzt eingesetzt bin, auch ein Kündigungsgrund - das erklärt auch meine Abwesenheit in Forum ;)
Und privates Telefonieren geht auch nur in dringenden Fällen.
Aber der Rest, der Sansitas geschildert hat, finde ich schon extrem, so was brutales habe ich nicht mal in die Zeiten erlebt, als ich am Fliessband gearbeitet habe.

Ich habe zwar keine Kinder und kann deswegen schlecht beurteilen, aber in solche Situation wäre ich dann lieber arbeitslos udn 1-Euro-Jobberin, weil ihrgendwo ist doch die Schmerzgrenze, wo man sich sagen muss: "schlimmer geht eh nimmer"
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