Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Gehalts- /Lohnrelationen  (Gelesen 20729 mal)

colourize

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #30 am: 20 November 2007, 15:20:55 »

Ebenso scheint es ja auch hier zu passieren: Ich habe nun colourize' Zahlen nicht noch einmal verifiziert, aber nehmen wir mal an, sie stimmen: Dann werden 25 Jahre lang die Gehälter für Lokführer nicht angehoben.
Moment. Die Zahlen beziehen sich auf 2007, Lediger oder Verheirateter mit Lohnsteuerklasse IV, Tarifgebiet West (im Osten verdient man weniger).
Natürlich gibt es Lohnanpassungen in den Tarifgruppen, die jedoch bestenfalls einen Ausgleich für die Inflation / Teuerungsrate darstellen.



Ok, sagen wir es deutlicher: Es gibt 25 Jahre keine Gehaltserhöhung, sondern nur Lohnanpassungen, die bestenfalls (!) die Inflationsrate ausgleichen. ;)

Immerhin! In der Medienbranche würden die dich erst mal ne halbe Stunde lang auslachen, wenn du mit "Lohnanpassung" kommst...
Vielleicht solltet ihr Medifuzzis mal in ne Gewerkschaft gehen.
Kein Wunder dass ihr Euch in solchen Ausbeutungsverhältnissen verdingen müsst.
Aber solange es Euch selbst gefällt und ihr mit Euren Hungerlöhnen zufrieden seid ists ja nicht so schlimm.  8)
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K-Ninchen

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #31 am: 20 November 2007, 15:25:50 »

Ebenso scheint es ja auch hier zu passieren: Ich habe nun colourize' Zahlen nicht noch einmal verifiziert, aber nehmen wir mal an, sie stimmen: Dann werden 25 Jahre lang die Gehälter für Lokführer nicht angehoben.
Moment. Die Zahlen beziehen sich auf 2007, Lediger oder Verheirateter mit Lohnsteuerklasse IV, Tarifgebiet West (im Osten verdient man weniger).
Natürlich gibt es Lohnanpassungen in den Tarifgruppen, die jedoch bestenfalls einen Ausgleich für die Inflation / Teuerungsrate darstellen.



Ok, sagen wir es deutlicher: Es gibt 25 Jahre keine Gehaltserhöhung, sondern nur Lohnanpassungen, die bestenfalls (!) die Inflationsrate ausgleichen. ;)

Immerhin! In der Medienbranche würden die dich erst mal ne halbe Stunde lang auslachen, wenn du mit "Lohnanpassung" kommst...
Vielleicht solltet ihr Medifuzzis mal in ne Gewerkschaft gehen.
Kein Wunder dass ihr Euch in solchen Ausbeutungsverhältnissen verdingen müsst.
Aber solange es Euch selbst gefällt und ihr mit Euren Hungerlöhnen zufrieden seid ists ja nicht so schlimm.  8)

Ich bin ja eh (noch) selbständig. Und hungerlöhne sind echt was anderes ;) Und auch in den Agenturen wird nicht soo wenig gezahlt. Dafür gibts aber im Gegenzug diesen ganzen Gewerkschafts-Krimskrams nicht.
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Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

Eisbär

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #32 am: 20 November 2007, 15:29:48 »

Naja...

ich erlebe z.Z. eher, wie die Gewerkschaft und ihre Tarife der Lohnrealität hinterherhinken.

Immerhin gab es vor kurzem eine tarifliche Erhöhung um ca. 15% in meinem Bereich, aber damit sind wir noch nicht bei den Heuern, die tatsächlich gezahlt werden.
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colourize

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #33 am: 20 November 2007, 15:33:29 »

Naja...

ich erlebe z.Z. eher, wie die Gewerkschaft und ihre Tarife der Lohnrealität hinterherhinken.

Immerhin gab es vor kurzem eine tarifliche Erhöhung um ca. 15% in meinem Bereich, aber damit sind wir noch nicht bei den Heuern, die tatsächlich gezahlt werden.
Keine Frage dass Gewerkschaften viel Scheiss bauen.
Trotzdem haben Flächentarife viele Vorteile, z.B. dass eben nicht Jeder Einzelne um Inflationsausgleich betteln gehen muss.
Und diese ganze New Economy / Medienbranche / Kreativen sind eben so gut wie nie gewerkschaftlich organisiert, stehen aber offenbar auch überproportional häufig auf Selbstausbeutungsnummern und finden das auch noch geil.
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acryd

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #34 am: 20 November 2007, 16:51:31 »

Naja...

ich erlebe z.Z. eher, wie die Gewerkschaft und ihre Tarife der Lohnrealität hinterherhinken.

Immerhin gab es vor kurzem eine tarifliche Erhöhung um ca. 15% in meinem Bereich, aber damit sind wir noch nicht bei den Heuern, die tatsächlich gezahlt werden.
Keine Frage dass Gewerkschaften viel Scheiss bauen.
Trotzdem haben Flächentarife viele Vorteile, z.B. dass eben nicht Jeder Einzelne um Inflationsausgleich betteln gehen muss.
Und diese ganze New Economy / Medienbranche / Kreativen sind eben so gut wie nie gewerkschaftlich organisiert, stehen aber offenbar auch überproportional häufig auf Selbstausbeutungsnummern und finden das auch noch geil.


Naja das Problem ist eher folgendes in der Medienlandschaft.

Ich sehe z.b. auch bei uns im Unternehmen, das immer mehr Praktikanten immer mehr Arbeit erledigen müssen.
Wobei es eigentlich garnicht mal häufig mehr stunden für einen Hungerlohn (in der Medienbranche wenn meist nur 400€ für eine 40 Stunden Woche) sondern einfach nur höllische Arbeitszeiten sind, sprich die Praktikanten werden für die Nacht oder Wochenendschichten verheizt, und da haben auf dauer auch viele keinen Bock drauf.

Im gegenzug Senioren die schon 5-10 Jahre in dem Job sind und sich einen Namen gemacht haben, haben einen recht guten Verdienst, und haben sicherlich kein Problem eine Familie zu ernähren, oder ihr auch mal sonderspirenzien zu gönnen.

Und das ist eben das Problem, die Lücke ist teilweise extrem groß, und das ist dann wiederum auch der Ansporn der Praktikanten sich ausnutzen zu lassen, nämlich möglichst schnell möglichst viel leisten, um dann auch in den gutbezahlten Himmel der Besserverdienenden der Medienbranche zu kommen, das Problem ist nur, das a) nicht soviele offene Stellen wie Praktikanten oder azubis existieren, und b) viele auch von der Persönlichen Art nicht das zeug haben, um in dieser Branche dauerhaft zu bestehen.

Denn um sich mit den vielen Arschlöchern und snobs in der Branche rumzuschlagen brauch man schon ein verdammt dickes Fell.


Das die Qualität der geleisteten Arbeit von ungelernten Praktikanten auch nicht die eines langjaehrigen gut ausgebildeten Mitarbeiters erreicht, brauche ich glaube ich nicht erwähnen ;D
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Kortirion

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #35 am: 20 November 2007, 17:50:32 »

ich bin der meinung, dass man von 1200,- EUR auf die Hand eigentlich gut leben kann, wenn man keine Wohnung mit Blick auf die Außenalster braucht und nicht jeden tag Hummer mit Kaviar einschaufelt und keinen Porsche Cayenne durchzubringen hat.
Sicher geht das. Man kann allein davon leben.

Nur sollte man sich vor Augen führen, dass man vielleicht irgendwann mal das Studentenleben satt hat und mal aus seiner 1-Zimmer-50er-Jahre-Bude ausziehen möchte. Von Urlaub, ab und an mal Essen gehen, Auto haben etc. mal ganz zu schweigen, was ich auch alles nicht für verschwenderischen Luxus halte.
Ganz nebenbei bemerkt erwartet die Regierung das Zeugen von Kindern für unsere Rente um die ungebrochene Wachstumsideologie in diesem Land nicht in Frage stellen zu müssen. Viel Spass beim Durchbringen von einem Kind oder einer arbeitsunfähigen (weil schwangeren) Freundin von 1200 netto. Das mag mehr schlecht als Recht gerade so gehen, mit Transferleistungen wie Wohngeld etc... Aber wenn dann Eure Waschmaschine den Geist aufgibt oder ihr ne Zahnkrone braucht (Zuzahlung!) könnt ihr Privatinsolvenz beantragen.

Kurzum: Verkauft Euch nicht unter Wert. Wer für so wenig Geld bereit ist zu arbeiten verdirbt das Lohnniveau und trägt zur Zunahme der sozialen Ungleichheit in unserem Lande bei. Denn ratet mal, wer die Kohle, die ihr nicht als Lohn einfordert, einstreicht.... und ja, die Bahn AG schreib fette schwarze Zahlen... *kombiniere, kombiniere*

Word! Sehe ich 100 % genau so.

Genau. Viel mehr gibt es dazu eigentlich nicht mehr zu sagen.

Wobei man generell noch anmerken muss, dass der "neue" Tarfvertrag Länder für den öffentlichen Dienst ohnehin nicht darauf ausgelegt ist, Angestellte besser zu stellen als beim "alten" Bundesangestelltentarif. Das gilt natürlich auch für privatwirtschaftliche Branchen, bei denen die Tarifstruktur sich an den TVL/TVöD anlehnt.

Ich bin ja nun gerade akut in der Situation, eine Familie zu gründen und muss schon sagen, dass auch E13 TVöD nicht gerade eine komfortable Situation ist. Ich mag mir eigentlich gar nicht vorstellen, wie ich mit E8 TVöD dran wäre.
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Thomas

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #36 am: 20 November 2007, 18:25:38 »

irritiert durch den "momentan" seit einem halben Jahr schwelenden Konflikt GDL<->DB und den in diesem Zusammenhang auftauchenden Zitaten wie "Geld reicht hinten und vorn nicht" oder, ums mal konkret aus dem SpiegelOnline zu zitieren:
Zitat
Mittlerweile reiche das Geld "bei vielen nur noch für die Miete und das Nötigste". Gerade einmal 1200 Euro netto verdiene ein Berufsanfänger als U-Bahn-Fahrer bei den Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG).
frage ich mich, ob die Gehälter / Löhne von heute wirklich nur noch für Schmalzstulle und billiges Brot von vorgestern reichen.
Hab ich da was verpasst? seh nur ich das mit erstaunen?
oder hab ich eine andere vorstellung von "reicht für das nötigste"?

ich bin der meinung, dass man von 1200,- EUR auf die Hand eigentlich gut leben kann, wenn man keine Wohnung mit Blick auf die Außenalster braucht und nicht jeden tag Hummer mit Kaviar einschaufelt und keinen Porsche Cayenne durchzubringen hat.
aber.. bin ich da allein?!  ???
Ich denke auch, das das nun wahrlich kein Hungerlohn ist.Das Problem ist halt das allgemeine Anspruchsdenken, das viele haben und auch jeden Tag wieder an allen Ecken eingeimpft bekommen.Man muß sich halt immer fragen, was man haben muß.Und wenn man sich dabei von den allgemeinen Leitbildern leiten läßt, muß man sich mitunter halt nicht wundern, wenn das so nicht klappt.Zumal man bei einem Staatsbetrieb wie der Bahn sicherlich auch noch Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und ähnliches dazubekommt.

1200,- Netto für einen Berufsanfänger sind für mich jedenfalls kein Ausbeuten.Aber ich bin ja auch der Meinung, das es allgemein nicht das Ziel sein kann, jedem Fließbandtütenkleber ein ausreichendes Gehalt für Einfamilienhaus, Zweitwagen, jährlicher Urlaub in Malle und drei Handys zu ermöglichen.Sicherlich gibt es Bereiche, in denen das Verhältnis Arbeit zu Einkommen nicht stimmt, aber es gibt nun mal für unterschiedliche Tätigkeiten unterschiedliche Gehaltsspannen, und wenn ich nicht mehr kann oder möchte, muß ich eben in meiner Spanne zufrieden sein.That's life.

Und bei den ganzen Einnahmen/Ausgabentabellen : sind da für Familiengründer schon geänderte Freibeträge und Kindergeld miteingerechnet ?

Zitat von: colourize
Und diese ganze New Economy / Medienbranche / Kreativen sind eben so gut wie nie gewerkschaftlich organisiert, stehen aber offenbar auch überproportional häufig auf Selbstausbeutungsnummern und finden das auch noch geil.
Vermutlich ist in solchen Branchen aber auch der Anteil an arbeitsgeilen Workaholics ungleich höher, anders kann ich mir diese Selbstausbeutung nicht erklären.

Zitat von: messie
Was gibt der Chefetage das Recht, die eigenen Gehälter korrekt im Verhältnis zum Gewinn des Unternehmens anzuheben, dies aber nicht für ihre Angestellten zu tun? Moralisch gesehen, wie ich finde, keines. Sie tun es eben einfach.
Für "alte" Firmen, bei denen der Chef auch noch der Besitzer ist, sehe ich da kein moralisches Problem, dazu ist er eben Chef.Wir leben im Kapitalismus, und eine Firma gründet man nicht als Wohlfahrtsorganisation, sondern um Geld zu verdienen, und zwar in erster Linie für sich.

Bei der Chefetage von Gesellschaften, bei denen die "Chefs" ja auch nur Angestellte sind, verschwimmt diese Eindeutigkeit natürlich.

Zitat von: Killerqueen
Das ist genau das, was mir bei der ganzen Streik-Sache Kopfschmerzen bereitet. Pflegepersonal kann nicht mal eben einfach die Alten und Kranken sich selbst überlassen. Oder wenn sie's täten, würde es kaum wen jucken - außer die Betroffenen, die sich nicht wehren können und keine Lobby haben. Pfleger haben einfach kein Druckmittel und das ist nicht fair.
Kriegt heutzutage immer der am meisten, der den größten Druck produzieren kann? Was ist denn aus dem guten alten moralischen Druck geworden, Leute angemessen zu entlohnen
Druck ist aber oftmals leider das einzige, was zieht.Und manchmal muß es eben knallen.Der Streik der Lokführer wirkt auch nur deswegen, weil das Volk massiv anfängt rumzumaulen, weil jeder zu spät kommt und der Wirtschaft der Nachschub ausgeht.Das Problem ist eben, das viele Leute schlechte Zustände mittragen, nach dem Motto "...aber es muß ja erledigt werden".Da muß man mal ganz klar sagen (und auch gemeinschaftlich umsetzen) : "Nein, wir lassen den Scheiss jetzt liegen bis es ein vernünftiges Angebot gibt".Dafür sind aber viele einfach zu gutmütig.Schönes Beispiel sind auch die Klinikärzte mit ihren Ruhezeiten, etc.Da heißt es dann auf Nachfrage immer : "Ja, wenn wir Dienst nach Vorschrift machen würden, dann würde hier alles zusammenbrechen".Leute, dann laßt es doch einfach mal zusammenbrechen ! Wenn ihr immer alles schön weiter am laufen haltet, wird sich nie jemand genötigt fühlen, euch entgegenzukommen.Ich weiß jetzt nicht, wie es strafrechtlich bei Ärzten&Pflegern aussieht, aber vieleicht müssen wirklich erst mal ein paar Leute im Krankenhaus sterben, damit reagiert wird.

Es geht mir dabei gar nicht darum, ob besagte Fachkräfte wirklich zuwenig verdienen oder nicht, sondern darum, das man halt manchmal etwas tun (oder besser : nicht tun) muß, damit sie die Situation ändert, und das muß manchmal auch wehtun.
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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #37 am: 20 November 2007, 23:29:08 »

Druck ist aber oftmals leider das einzige, was zieht.Und manchmal muß es eben knallen.Der Streik der Lokführer wirkt auch nur deswegen, weil das Volk massiv anfängt rumzumaulen, weil jeder zu spät kommt und der Wirtschaft der Nachschub ausgeht.Das Problem ist eben, das viele Leute schlechte Zustände mittragen, nach dem Motto "...aber es muß ja erledigt werden".Da muß man mal ganz klar sagen (und auch gemeinschaftlich umsetzen) : "Nein, wir lassen den Scheiss jetzt liegen bis es ein vernünftiges Angebot gibt".Dafür sind aber viele einfach zu gutmütig.Schönes Beispiel sind auch die Klinikärzte mit ihren Ruhezeiten, etc.Da heißt es dann auf Nachfrage immer : "Ja, wenn wir Dienst nach Vorschrift machen würden, dann würde hier alles zusammenbrechen".Leute, dann laßt es doch einfach mal zusammenbrechen ! Wenn ihr immer alles schön weiter am laufen haltet, wird sich nie jemand genötigt fühlen, euch entgegenzukommen.Ich weiß jetzt nicht, wie es strafrechtlich bei Ärzten&Pflegern aussieht, aber vieleicht müssen wirklich erst mal ein paar Leute im Krankenhaus sterben, damit reagiert wird.

Es geht mir dabei gar nicht darum, ob besagte Fachkräfte wirklich zuwenig verdienen oder nicht, sondern darum, das man halt manchmal etwas tun (oder besser : nicht tun) muß, damit sie die Situation ändert, und das muß manchmal auch wehtun.
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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #38 am: 20 November 2007, 23:43:38 »


Eigentlich gehts bei diesem Thema aber nicht um Lokführer oder Berufsanfänger oder wasweissich, sondern um die Frage, ob man von 1.200 "leben kann". Man *kann*, die Frage ist aber ob man das *will*.

sehr oft geht es weder um "will" noch um "kann", sondern um "muss".
Das "will" gewöhnt man sich ziemlich schnell ab, wenn man schon einmal Sozialhilfeempfänger war, und dann muss man sich unter Wert verkaufen, damit man sich auch ein bißchen sogenannte Leben erlauben kann.

Leben ist eben nicht "Wünsch dir was"

« Letzte Änderung: 20 November 2007, 23:45:34 von Black Russian »
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Lakastazar

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #39 am: 21 November 2007, 02:19:48 »


Eigentlich gehts bei diesem Thema aber nicht um Lokführer oder Berufsanfänger oder wasweissich, sondern um die Frage, ob man von 1.200 "leben kann". Man *kann*, die Frage ist aber ob man das *will*.

sehr oft geht es weder um "will" noch um "kann", sondern um "muss".
Das "will" gewöhnt man sich ziemlich schnell ab, wenn man schon einmal Sozialhilfeempfänger war, und dann muss man sich unter Wert verkaufen, damit man sich auch ein bißchen sogenannte Leben erlauben kann.

Leben ist eben nicht "Wünsch dir was"


stimmt... und deswegen sagen sich viele "nimms dir einfach!"
Sieht man ja bei Kriminellen und Managern!

Druck ist aber oftmals leider das einzige, was zieht.Und manchmal muß es eben knallen.Der Streik der Lokführer wirkt auch nur deswegen, weil das Volk massiv anfängt rumzumaulen, weil jeder zu spät kommt und der Wirtschaft der Nachschub ausgeht.Das Problem ist eben, das viele Leute schlechte Zustände mittragen, nach dem Motto "...aber es muß ja erledigt werden".Da muß man mal ganz klar sagen (und auch gemeinschaftlich umsetzen) : "Nein, wir lassen den Scheiss jetzt liegen bis es ein vernünftiges Angebot gibt".Dafür sind aber viele einfach zu gutmütig.Schönes Beispiel sind auch die Klinikärzte mit ihren Ruhezeiten, etc.Da heißt es dann auf Nachfrage immer : "Ja, wenn wir Dienst nach Vorschrift machen würden, dann würde hier alles zusammenbrechen".Leute, dann laßt es doch einfach mal zusammenbrechen ! Wenn ihr immer alles schön weiter am laufen haltet, wird sich nie jemand genötigt fühlen, euch entgegenzukommen.Ich weiß jetzt nicht, wie es strafrechtlich bei Ärzten&Pflegern aussieht, aber vieleicht müssen wirklich erst mal ein paar Leute im Krankenhaus sterben, damit reagiert wird.

Es geht mir dabei gar nicht darum, ob besagte Fachkräfte wirklich zuwenig verdienen oder nicht, sondern darum, das man halt manchmal etwas tun (oder besser : nicht tun) muß, damit sie die Situation ändert, und das muß manchmal auch wehtun.
Huch. Vollste Zustimmung.
Aber sowas von!!
Ich wäre ja mal für einen "Forderungsunabhängigen" "Generalstreik!".
Alle - am besten noch innerhalb der ganzen EU - machen, sofern technisch möglich einfach mal an einem Tag lang dicht! Ohne gleich was konkretes zu fordern, sondern nur, um zu zeigen, dass es geht!

Vielleicht wachen die "Bonzen" da oben mal auf!

sorry, ich wollt nur mal träumen  ::)
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Simplicissimus1668

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #40 am: 21 November 2007, 02:38:01 »

Zitat
Ok, sagen wir es deutlicher: Es gibt 25 Jahre keine Gehaltserhöhung, sondern nur Lohnanpassungen, die bestenfalls (!) die Inflationsrate ausgleichen.

Moment, hab ich da was nicht verstanden? Was ist falsch an Lohnanpassung? Das heisst doch, dass im Idealfall die Kaufkraft erhalten bleibt, sich also weder nach oben noch nach unten verschiebt. Wieso sollten Leute eigentlich ueberhaupt leistungsunabhaengige Gehaltserhoehungen (also Kaufkrafterhoehungen) bekommen?

Und was die Sache mit den Managern angeht, kann ich nur sagen, dass zweimal falsch nicht richtig macht.
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Lakastazar

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #41 am: 21 November 2007, 09:43:30 »

Zitat
Ok, sagen wir es deutlicher: Es gibt 25 Jahre keine Gehaltserhöhung, sondern nur Lohnanpassungen, die bestenfalls (!) die Inflationsrate ausgleichen.

Moment, hab ich da was nicht verstanden? Was ist falsch an Lohnanpassung? Das heisst doch, dass im Idealfall die Kaufkraft erhalten bleibt, sich also weder nach oben noch nach unten verschiebt. Wieso sollten Leute eigentlich ueberhaupt leistungsunabhaengige Gehaltserhoehungen (also Kaufkrafterhoehungen) bekommen?

Und was die Sache mit den Managern angeht, kann ich nur sagen, dass zweimal falsch nicht richtig macht.
stimmt, und gleich ma weiter gedacht: warum überhaupt eine Leistungsabhängige Entlohnung?
Warum sollte Arbeit bezahlt werden? Früher hatten wir doch auch Sklaven und Leibeigene!

Und jetzt mal ernst! Dir ist klar, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der das Verbrauchertum quasi Mittelpunkt sämtlicher sozialen Interaktionen ist? Weniger Geld heißt weniger Möglichkeiten an diversen der Verstreuung dienenden sozialen Aktivitäten teilzunehmen! Nur um eines vorwegzunehmen: Mir ist schon bewusst, dass soziale Interaktionen sich nicht auf Konsum runterbrechen lassen. Aber umgekehrt gesehen, ist fast nix mehr irgendwie nicht mit Kosten verbunden! (Selbst Ficken ist nicht kostenlos!)
Leider werden alle (na gut, sagen wir Viele) Sachen immer teurer! Teilweise bedingt durch die steigenden Löhne. Aber vor allem durch Raffgier von Börsianern, Managern und Co. nach saftigen Renditen im Spekulationsmarkt.

Dein Einwand ist in so weit korrekt, als dass die Lohnerhöhung nicht gerade einen Abbruch am Teufelskreis steigender Preise sind! Aber ansonsten weiß ich echt nicht, ob du dir im Klaren bist, was du da gerade sagst  :-\
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Killerqueen

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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #42 am: 21 November 2007, 10:27:55 »

Druck ist aber oftmals leider das einzige, was zieht.Und manchmal muß es eben knallen.Der Streik der Lokführer wirkt auch nur deswegen, weil das Volk massiv anfängt rumzumaulen, weil jeder zu spät kommt und der Wirtschaft der Nachschub ausgeht.Das Problem ist eben, das viele Leute schlechte Zustände mittragen, nach dem Motto "...aber es muß ja erledigt werden".Da muß man mal ganz klar sagen (und auch gemeinschaftlich umsetzen) : "Nein, wir lassen den Scheiss jetzt liegen bis es ein vernünftiges Angebot gibt".Dafür sind aber viele einfach zu gutmütig.Schönes Beispiel sind auch die Klinikärzte mit ihren Ruhezeiten, etc.Da heißt es dann auf Nachfrage immer : "Ja, wenn wir Dienst nach Vorschrift machen würden, dann würde hier alles zusammenbrechen".Leute, dann laßt es doch einfach mal zusammenbrechen ! Wenn ihr immer alles schön weiter am laufen haltet, wird sich nie jemand genötigt fühlen, euch entgegenzukommen.Ich weiß jetzt nicht, wie es strafrechtlich bei Ärzten&Pflegern aussieht, aber vieleicht müssen wirklich erst mal ein paar Leute im Krankenhaus sterben, damit reagiert wird.

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Natürlich muss es immer erst krachen, damit was passiert. Das ist schon klar. Aber genau das prangere ich ja an!

Im Fall von Pflegern und Ärzten können sich die Menschen den "Krach" nunmal nicht leisten; denn wenn ich mir vorstelle, mein(e) Mann, Vater, Mutter, Oma, Bruder, Kind oder sonstwer würde sterben, nur weil ein Arzt mehr Geld braucht, um zu überleben, wird dieser Arzt sich wünschen, er wäre erst gar nicht geboren, wenn ich mit ihm fertig wäre.
Und wenn ich es selbst wäre: Na, vielen Dank, dass ich wegen des Scheiß-Geldes verrecken muss. Sehr sozial gerecht!
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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #43 am: 21 November 2007, 12:53:30 »

Ich glaube, diese Idee, daß europaweit mal alle einen Tag lang streiken, funktioniert nicht (selbst wenn alle mitmachen würden).

Spätestens danach würden sich einige Manager Gedanken darüber machen, wo man noch mehr automatisieren könnte. Maschinen und Roboter streiken nicht.
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Re: Gehalts- /Lohnrelationen
« Antwort #44 am: 21 November 2007, 13:03:37 »

Ich glaube, diese Idee, daß europaweit mal alle einen Tag lang streiken, funktioniert nicht (selbst wenn alle mitmachen würden).

Spätestens danach würden sich einige Manager Gedanken darüber machen, wo man noch mehr automatisieren könnte. Maschinen und Roboter streiken nicht.

Rumänen und Bulgaren auch nicht.
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