Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Hamburg wirklich Rauchfrei?  (Gelesen 131466 mal)

Simplicissimus1668

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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #315 am: 26 November 2007, 00:24:45 »

Zitat
hm. ich bin am überlegen, ob ich mit dem Rauchen anfangen sollte. die Diskussion hier macht mich richtig neugierig!

Neugierig auf was? Unsere verzerrte Weltwahrnehemung? Oder den Charaktertest der dir bevorsteht, wenn du nach der ersten Zigarette entscheidest doch wieder Nichtraucher sein zu wollen?  ;)

Ich will mal noch was zum Thema "bald rauchfrei" und den Folgen sagen:
In HH wird es wahrscheinlich (je nachdem, wie engmaschig das Gesetz ist und wie da dann evtl. noch nachgebessert wird, um Luecken zu schliessen) zumindest teilweise rauchfreie und wahrscheinlich auch einige komplett rauchfreie Kneipen und Clubs geben. Langfristig wird HH denke ich auch komplett rauchfrei werden was die Klubs und Kneipen angeht. Und das wird die Hamburger Kneipen- und Clubszene kaum veraendern. Das zumindest lehrt das Beispiel aus Laendern, wo Rauchverbote schon eingefuehrt wurden.
Wo ich Probleme sehe ist auf dem Land. (Betrifft mich ja eigentlich nicht.) Denn dort gibt es oft keine Dissen ausser der Grossraumdisse an der Autobahn und das soziale Leben spielt sich viel mehr in Kneipen und Vereinen ab. Da aber die Vereine (meines Wissens nach) nicht gezwungen werden ein Rauchverbot einzufuehren, wird sich vermutlich das soziale Leben noch mehr in RIchtung der Vereine verschieben als sowieso schon. Damit aber zersplittert die kleine Dorfgemeinschaft noch weiter und es wird kein Nichtraucher vor dem Rauch geschuetzt, der jetzt in irgendwelchen Vereinsheimen produziert wird. Und gerade in sehr kleinen Gemeinschaften ist oftmals die Kneipe der letzte Ort sozialen Interagierens. Wenn die letzte Kneipe aber stirbt, dann stirbt der Ort. (Ich hab mich bemueht, aber keine Statistik gefunden, die untersucht, wie die Veraenderung der Besucherzahlen von Kneipen etc. nach Ortsgroesse aussieht. Daher kann ich mich nur auf Erfahrungsberichte aus einigen schottischen und auch australischen Ortschaften berufen, wo ich Leute kenne, die natuerlich keineswegs repraesentativ sind.)

@Lakastazar:

Zitat
Simpli: Deine Vergleiche entbehren einer auf Vernunft geleiteten Argumentations-Logik!
Ich werde besser daran gestellt sein, dich ebenfalls einfach zu ignorieren.

Haeh??? Versteh ich nich. Auf welchen meiner Vergleiche spielte das denn an oder sind alle so daneben?

Zitat
Manchmal würde ich mir das auch für Hamburg wünschen, und das, obwohl ich selber gerne trinke.
Nur die ganzen Idioten, die zu völligen Zombies mutieren und randalieren und jeden anpöbeln oder angreifen, sobald sie eine gewisse Promillegrenze überschritten haben, machen so manchen wochenendlichen Besuch in der Innenstadt zu einem sehr unangenehmen Unterfangen.

Danke K-Ninchen. Hatte ich das vorher nicht irgendwo geschrieben: Rauchverbot -> Trinkverbot -> "Was den Leuten sonst noch so einfaellt"

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K-Ninchen

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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #316 am: 26 November 2007, 04:35:44 »

Danke K-Ninchen. Hatte ich das vorher nicht irgendwo geschrieben: Rauchverbot -> Trinkverbot -> "Was den Leuten sonst noch so einfaellt"
Ich meine, das stimmt ja auch wieder, dass es nicht sein kann, immer mit Pauschalverboten gegenzusteuern.
Eigentlich wäre ein gesunder Mittelweg die beste Lösung, aber der ist eben nur sehr schwierig umzusetzen.

Im Prinzip würde es reichen, (grob) asoziales Verhalten zu verbieten und sämtliche andere Verbote wären überflüssig ;) ...und einige Manager arbeitslos :P
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Im Falle eines Missverständnisses:
Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

Lakastazar

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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #317 am: 26 November 2007, 09:13:43 »

@Lakastazar:
Zitat
Simpli: Deine Vergleiche entbehren einer auf Vernunft geleiteten Argumentations-Logik!
Ich werde besser daran gestellt sein, dich ebenfalls einfach zu ignorieren.
Haeh??? Versteh ich nich. Auf welchen meiner Vergleiche spielte das denn an oder sind alle so daneben?
Zugegeben, vllt. bin ich aufgrund meiner zu jenem Zeitpunkt bestehenden Grantigkeit etwas zu scharf ins Gericht gefahren dir gegenüber.

Aber, um dir vllt. etwas nachzuhelfen, was mich denn so gestört hat:
Ich zitiere zunächst mich selbst:

[...]
Aber einige Argumente vom Label "Raucher" und zu diesem Zweck aufgeführte Vergleiche waren echt mal Arm!
(Ich nenne jetzt Niemanden, da sollen sich diejenigen von alleine angesprochen fühlen)

Besonders verbunden mit der Aussage, man zwinge Nicht-Raucher ja nicht, die Etablissements aufzusuchen.
Das war zu jenem Zeitpunkt auf Folgendes bezogen und lässt mich jetzt schon ziemlich schmunzeln  :D
Du weißt aber, dass in Kneipen bis dato geraucht wird und keiner zwingt dich da hin zu gehen.

Und ich komme nochmal auf mein Autofahrbeispiel zurück, [...] Wenn du mit dem Auto fährst [...] dann dient das deinem Vergnügen, so wie das Rauchen meinem Vergnügen dient. Bei beiden Dingen wird die Luft verschmutzt [...] und derjenige der nix davon hat wird in Mitleidenschaft gezogen. Nur, dass du einfach sagen kannst, dass dich das Rauchen stört und einfach nicht mehr in Kneipen gehen, während ich nicht sagen kann, ich atme nur noch die Luft in der keine Autoabgase sind.

Mir ist aufgefallen, dass ich eine Sache nicht klar gemacht habe: ich bin nicht gegen jedes Rauchverbot. In öffentlichen Gebäuden: okay. Dort besitzt der Staat das Hausrecht und kann das machen. Am Arbeitsplatz: okay, du suchst dir ja nicht aus, dass du ins Büro gehen möchtest. In der Kneipe: nicht okay. Es zwingt dich doch keiner überhaupt in die Kneipe zu gehen, bzw. kannst du dir selber aussuchen, in welche du gehen möchtest.

Ich fürchte es führt zu nix, aber ich kann nur nochmal wiederholen, dass die Kneipe ein Ort ist, den du freiwillig aufsuchst oder auch nicht und wenn Zigarettenrauch eine der Gesundheitsgefahren ist, die dort auf dich lauern und du das auch weißt, dann ist es deine Entscheidung ob du dich dem aussetzen willst oder eben nicht.

Und wer hat eigentlich das Grundrecht auf Kneipenbesuch eingefuehrt??? Ich kann mich entscheiden, ob ich in eine Kneipe gehe, wenn ich da nicht trinken duerfte. Vermutlich wuerde ich kaum hin gehen (jaja, die Alkoholsucht). Kann ich jetzt daraus ableiten, dass Prohibition nicht zulaessig ist, weil es mein Recht auf Kneipenbesuch tangiert? Absurde Argumentation.

Und danach ging es weiter ;D
Weder durch ein Verbot noch durch die Erlaubnis des Rauchens wuerde ein Recht auf Kneipenbesuch tangiert, weil es einem frei steht hin zu gehen.


Natuerlich weiss ich, dass die Zigarette mich und die Umstehenden schaedigt. Aber wie gesagt, in meinen Augen ist es deine Entscheidung ob du das um dich herum akzeptierst. Wenn du bei dir zuhause bist untersagst du Leuten einfach das Rauchen (oder bittest sie nicht zu rauchen, was - oh Wunder - fuer gewoehnlich genuegt, obwohl das ja alles hochgradig Suechtige sind), wenn du in eine Kneipe gehst, dann weisst du was dich da erwartet und gibst damit deine stillschweigende Zustimmung.

Und mein Argument fuer die Kneipe ist ja lediglich, dass jeder Nichtraucher weiss, was ihn dort erwartet und seine persoenliche Entscheidung trifft ob er dahin geht oder nicht.

Hier komme ich noch mal zu Wort  ::)
[MAN klicke auf den Quote-Link!!]

Hier ein Part deiner Antwort darauf:
Zitat
Aber interessant: Die Meinung/Wünsche/Gleichgültigkeit eines Hausherren ist für dich verbindlicher als das Recht eines jeden Besuchers auf physische Unversehrtheit und saubere Luft?
Komm mir jetzt nicht damit, dass die Besucher ja wüssten, worauf sie sich einlassen würden. Dazu hab ich bereits oben Stellung bezogen!

Ja, weil es sich um einen besonderen Fall handelt, denn es handelt sich um einen Raum den du freiwillig und ohne Zwang aufsuchst. Und die Sache mit der physischen Unversehrtheit ist nur bedingt zutreffend, da im Falle von gegenseitigem Einvernehmen Eingriffe in die physische Unversehrtheit zulässig sind. Und ich sehe es nach wie vor so, dass du durch den Besuch einer Kneipe in der Geraucht wird stillschweigend dein Einverständnis gibst.

Hier ein Beispiel für absurde Argumentation...
Zitat
Mag ja sein. Ich bestreite aber im Falle des Rauchens die Sozialadäquanz. Rauchen hat keine Vorteile. Autofahren hat Vorteile ...

Und genau da irrst du dich gewaltig. Rauchen hat genau die selben Vorteile, wie der private Gebrauch all der zuvor aufgeführten Dinge. Er dient dazu den Leuten, die die Handlung ausführen in direkter oder indirekter Weise Freude zu bereiten. Wenn du die Oma besuchen fährst, dann hat das einen Nutzen für dich (und evtl. Omi) und niemanden sonst. Genauso wie eine Zigarette rauchen dem Raucher nutzt und niemandem sonst. Und die Umwelt verpesten tun in gewisser Weise beide, nur dass dich niemand zwingt in eine Kneipe zu gehen, wo die Belastung am höchsten ist.

Zitat
Naja, sie hat dafür gesorgt, daß Deutschland dem Rest der Welt im Schnitt um mehr als ein halbes Jahrzehnt hinterherhinkt und hier, wie Korti schon ganz richtig sagte, nur so ein paar halbgare Lösungen geschaffen wurden.

Was du als Fortschritt siehst sehe ich eben als Schritt in die falsche Richtung. Ähnlich wie andere Länder schon deutlich "fortschrittlichere" Terrorgesetzgebungen haben, denen wir "leider" auch hinterher hinken.
Smoking is indeed terrorism!!  :P

(Ich bin auch für die Freigabe von Marijhuanna obwohl ich selbst nicht kiffe - oh halt, muss an meinem drogenvernebelten Gehirn liegen.)
LOL! Und ich bin bzw. war lange Zeit Kiffer und bin rückblickend gesehen so ziemlich gegen eine Freigabe!  ;D

Und zum Schluss noch ma ein Selbst-Zitat:

Ich werde mich nun künftig aus diesem Themen-Zweig zurückziehen, da für mich das ziehen von Konsequenzen in der Praxis mehr wert ist, als eine leidige Diskussion, die sich ständig im Kreise dreht.

cheers
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Simplicissimus1668

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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #318 am: 26 November 2007, 10:39:12 »

O.K. ich hätte vielleicht eines klarer machen sollen: Wenn die Nichtraucher sich wirklich daran gehalten hätten und wirklich geschlossen nicht mehr in Läden gegangen wären in denen geraucht wird, dann gäbe es keinen Bedarf für das Gesetz. Und insofern nehme ich an, dass es den Grossteil der Nichtraucher nicht wirklich stört.

Aber ich hoffe nach wie vor, dass mal einer der juristen hier den grad an öffentlichkeit klären kann.
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #319 am: 26 November 2007, 12:22:57 »

O.K. ich hätte vielleicht eines klarer machen sollen: Wenn die Nichtraucher sich wirklich daran gehalten hätten und wirklich geschlossen nicht mehr in Läden gegangen wären in denen geraucht wird, dann gäbe es keinen Bedarf für das Gesetz. Und insofern nehme ich an, dass es den Grossteil der Nichtraucher nicht wirklich stört.
Wenn - dann...
Wenn alle Bürger der DDR nicht mehr zur Arbeit gegangen wären, dann wäre der Staat viel früher zusammen gebrochen. Das läuft eher unter: man arrangiert sich mit dem Übel.
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #320 am: 26 November 2007, 12:58:54 »

Den gesundheitlich Schaden durch passivrauchen halte ich für wesentlich geringer, und zwar so gering, das ich keinen Grund sehe, warum hier der Gesetzgeber in das Hausrecht eingreifen muß.

Naja, er verbietet Lebensmitteln, in denen Giftstoffe in bestimmten Konzentrationen nachgewiesen worden.Wenn man das auf's Rauchverbot überträgt, ist für mich die Giftstoffkonzentration, der ein Passivraucher an einem Samstagabend in der Disse ausgesetzt ist, nicht so hoch, als das ein gesetzlicher Eingriff in das Hausrecht legitim wäre.

Wenn ich sowas lese, wird mir echt schlecht!!

Bevor Du solche hochqualifizierten Einschätzungen abgibst, erkundige Dich doch bitte mal VORHER über das Thema. In diversen Büchern über Toxikologie zum Beispiel, in denen unter anderem steht, dass Passivrauchen das Brustkrebsrisiko bei Frauen um 30% steigert.

Und mit den Giftkonzentrationen, die an einem Samstagabend in Diskotheken durchs Rauchen entstehen, dürfte ein "normaler" Arbeitsbetrieb schon lange nicht mehr weitermachen, weil die Konzentrationen soweit jenseits von Gut und Böse sind, dass das Gebäude eigentlich unter Schutzmaßnahmen, wie wir sie von der Asbestentsorgung kennen, abgerissen werden müsste.

Ja, ich wohne jetzt in einem Bundesland, in dem Rauchen in Kneipen und Diskos nicht mehr erlaubt ist, aber denkt bloß nicht, dass ich danach nicht nach Rauch stinke. Zwar nicht mehr so stark, aber ich tu es immernoch, weil dieser unglaublich hartnäckige, asbestartige Dreck in jeder Pore der geräucherten Gebäude steckt und vermutlich erst nach Abriss und Neuaufbau des Gebäudes ganz verschwunden sein wird.
« Letzte Änderung: 26 November 2007, 13:04:27 von Killerqueen »
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #321 am: 26 November 2007, 13:27:37 »

Den gesundheitlich Schaden durch passivrauchen halte ich für wesentlich geringer, und zwar so gering, das ich keinen Grund sehe, warum hier der Gesetzgeber in das Hausrecht eingreifen muß.
Naja, er verbietet Lebensmitteln, in denen Giftstoffe in bestimmten Konzentrationen nachgewiesen worden.Wenn man das auf's Rauchverbot überträgt, ist für mich die Giftstoffkonzentration, der ein Passivraucher an einem Samstagabend in der Disse ausgesetzt ist, nicht so hoch, als das ein gesetzlicher Eingriff in das Hausrecht legitim wäre.
Bevor Du solche hochqualifizierten Einschätzungen abgibst, erkundige Dich doch bitte mal VORHER über das Thema. In diversen Büchern über Toxikologie zum Beispiel, in denen unter anderem steht, dass Passivrauchen das Brustkrebsrisiko bei Frauen um 30% steigert.
Naja, Thomas ist ja auch egal, daß nach niedrigen Schätzungen 3300 Menschen in Deutschland jährlich an Passivrauch sterben. Passivrauch ist damit die häufigste fremdverschuldete Todesursache!
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #322 am: 26 November 2007, 14:16:28 »

(...) erkundige Dich doch bitte mal VORHER über das Thema. In diversen Büchern über Toxikologie zum Beispiel, in denen unter anderem steht, dass Passivrauchen das Brustkrebsrisiko bei Frauen um 30% steigert.
nunja, also 30% erhöhtes Risiko klingt schon recht viel. aber ich gebe zu bedenken, dass obiger Satz eigentlich streng genommen nicht viel Aussagt.
die Frage ist doch: gesteigertes Brustkrebsriskio, ab wieviel Passivrauch? 1x im Leben? 1x im Jahr? täglich? und in welchen Dosen?
wenn mein Besuch auf dem Balkon raucht, ich neben der Balkontür drinnen sitze, riech ich den Glimmstengel auch. Passivrauchen! aber kein vergleich zu ... zu.. einem Treffen des NordBarmbeker-Kettenraucher e.V.
und: 30% gesteigert...
ich kenne das Brustkrebsrisiko nicht. aber ich stell jetzt einfach mal eine Zahl in den Raum, die nicht soooo abwegig klingen dürfte. ich behaupte jetzt einfach mal, dass ras Riskio, Brustkrebs zu bekommen bei 3% liegt. 3 von 100 Frauen bekommen in ihrem Leben Brustkrebs. ein 30% gesteigertes Risiko ist dann.. äääh.. lass mich nachrechnen.. 4.
Also: das brustkrebsrisiko steigt von 3 auf 4 Vorfälle pro 100 Frauen, wenn sie passivraucherinnen sind.

achtung: ich stelle damit nicht in abrede, dass passivrauchen schädlich sei, und/oder das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, erhöht!
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #323 am: 26 November 2007, 14:28:06 »

(...) erkundige Dich doch bitte mal VORHER über das Thema. In diversen Büchern über Toxikologie zum Beispiel, in denen unter anderem steht, dass Passivrauchen das Brustkrebsrisiko bei Frauen um 30% steigert.
nunja, also 30% erhöhtes Risiko klingt schon recht viel. aber ich gebe zu bedenken, dass obiger Satz eigentlich streng genommen nicht viel Aussagt.
die Frage ist doch: gesteigertes Brustkrebsriskio, ab wieviel Passivrauch? 1x im Leben? 1x im Jahr? täglich? und in welchen Dosen?
wenn mein Besuch auf dem Balkon raucht, ich neben der Balkontür drinnen sitze, riech ich den Glimmstengel auch. Passivrauchen! aber kein vergleich zu ... zu.. einem Treffen des NordBarmbeker-Kettenraucher e.V.
und: 30% gesteigert...
ich kenne das Brustkrebsrisiko nicht. aber ich stell jetzt einfach mal eine Zahl in den Raum, die nicht soooo abwegig klingen dürfte. ich behaupte jetzt einfach mal, dass ras Riskio, Brustkrebs zu bekommen bei 3% liegt. 3 von 100 Frauen bekommen in ihrem Leben Brustkrebs. ein 30% gesteigertes Risiko ist dann.. äääh.. lass mich nachrechnen.. 4.
Also: das brustkrebsrisiko steigt von 3 auf 4 Vorfälle pro 100 Frauen, wenn sie passivraucherinnen sind.

achtung: ich stelle damit nicht in abrede, dass passivrauchen schädlich sei, und/oder das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, erhöht!
Selbstverständlich sind das alles Dinge, die berücksichtigt werden müssen.
Jeder der einen Hauch Ahnung von Statistik hat, weiß worauf es da ankommt. Allerdings glaube ich, dass Dein Denkansatz falsch ist.
Jede Frau trägt ein mehr oder weniger großes Risiko in sich an Brustkrebs zu erkranken. Wird die Toleranzschwelle an krebserregenden Stoffen, bis zu der es gerade noch keine Krebserkrankung gibt, überschritten, entsteht irgendwann Krebs. Nehmen wir nun an, dass ca. 50% der weiblichen Bevölkerung bereits ein relativ hohes Risiko in sich trägt und dieses wird durch Passivrauch um weitere 30% erhöht, kann die dadurch herabgesenkte Toleranzschwelle ziemlich schnell überschritten werden und 50% der weiblichen Bevölkerung, die womöglich vorher nicht erkrankt wären, werden nun krebskrank.

Da ich das Buch jedoch momentan nicht vorliegen habe und die 30% das einzige sind, woran ich mich spontan erinnern konnte, kann ich nur auf das Buch verweisen. Soweit ich mich erinnere, handelt es sich um folgendes Buch: http://www.amazon.de/Taschenatlas-Toxikologie-Substanzen-Wirkungen-Taschenb%C3%BCcher/dp/3131089725

Höchstwahrscheinlich wird wohl von regelmäßigem Passivrauch-Konsum ausgegangen, der bei Angestellten in Kneipen und Discos wohl gegeben ist, wie auch bei Menschen, die sich auf andere Weise (einmal pro Woche in hoher Konzentration) regelmäßig dem Rauch aussetzen.
Dort wird außerdem auch erklärt, warum bloßes Passivrauchen schädlicher ist als aktives Rauchen was ja auch immer wieder gerne als Blödsinn hingestellt wird.
« Letzte Änderung: 26 November 2007, 14:37:20 von Killerqueen »
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #324 am: 26 November 2007, 14:34:10 »

Hier ein Beispiel für die von mir bemängelten "Umgehungsmaßnahmen" durch die Wirte.

Ganz tolles Gesetz, liebe Nichtraucher...

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/Wirte_umgehen_Rauchverbot/428/368486
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #325 am: 26 November 2007, 14:39:07 »

Ganz tolles Gesetz, liebe Nichtraucher...

Nun ja, "wir Nichtraucher" können da ja nichts dafür! Wenn es nach "uns" ginge, gäbe es gar keine Zigaretten. ;)
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #326 am: 26 November 2007, 14:49:05 »

Hier ein Beispiel für die von mir bemängelten "Umgehungsmaßnahmen" durch die Wirte.

Ganz tolles Gesetz, liebe Nichtraucher...

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/Wirte_umgehen_Rauchverbot/428/368486
Ich habe ja nicht gesagt, daß das Gesetz toll ist.
Und das das in BW so fürn Arsch ist, daß der Raucherbereich größer sein darf und man auch noch dadurch muß, um in den rauchfreien Bereich zu gelangen, ist echt armselig.

Natürlich ist das erbärmlich. Aber es ist trotzdem noch besser, als ausschließliche Raucherbereiche, oder?


Zumal meines Wissens nach das Spanische Modell gar nicht dem Wirt die Entscheidung überläßt, ob er ein Raucherlokal hat oder nicht, es gestattet nur den Wirten, die eine Fläche von mehr als 100m² haben, einen geschlossenen Raucherbereich einzurichten, den Kinder und Jugendliche nicht betreten dürfen.

Ganz tolles Gesetz, liebe Nichtraucher...
Nun ja, "wir Nichtraucher" können da ja nichts dafür! Wenn es nach "uns" ginge, gäbe es gar keine Zigaretten. ;)
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #327 am: 26 November 2007, 14:58:50 »

Tja...ist bei mir vielleicht "Berufskrankheit", dass ich lieber gar kein Gesetz hätte, als ein so vermurkstes...grade im Umweltbereich haben wir ja seit einiger Zeit ein recht ähnliches Problem.

Ich halte das BaWü und das Nds-Gesetz einfach für nicht vollziehbar (neben den ganzen anderen Bedenken, die ich bereits angeführt habe) - und ein Gesetz, dass nicht vollziehbar ist, ist praktisch wirkungslos und somit überflüssig.

Es wird keine "Raucherpolizei" des Ordnungsamtes geben, die das Rauchverbot tatsächlich überwachen, denn dafür haben die überhaupt keine Kapazitäten. Die Wirte wollen in der mehrzahl nicht umsetzen und so kommt es zum ignorieren des geltenden Gesetzes bzw. zu diesen ganzen seltsamen "Umgehungsmaßnahmen", seien sie nun baulicher Art oder wie bei meinem Mälzer-Beispiel.

Ich glaube nicht, dass den Nichtrauchern damit groß geholfen ist - also weg mit dem Gesetz und her mit einem vernünftigen - oder eben abwarten, bis die EU den Arbeitsschutz per Verordnung regelt, dann hat es sich ohnehin erledigt, da das ein totales Rauchverbot überall dort bedeuten würde, wo Menschen arbeiten - und zwar in ganz Europa.
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #328 am: 26 November 2007, 15:07:12 »

Da ich das Buch jedoch momentan nicht vorliegen habe und die 30% das einzige sind, woran ich mich spontan erinnern konnte, kann ich nur auf das Buch verweisen. Soweit ich mich erinnere, handelt es sich um folgendes Buch: http://www.amazon.de/Taschenatlas-Toxikologie-Substanzen-Wirkungen-Taschenb%C3%BCcher/dp/3131089725
in dem Buch wird im Abschnitt "spezielle Toxikologie" Unterkapitel "Tabakrauch (Aktiv- und Passivrauchen)" eben jenes behandelt - von Brustkrebs ist jedoch im gesamten Abschnitt zwischen Seiten 148 und 152 nicht die rede. lediglich auf Mundhöhlenkrebs, Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs wird eingegangen.
vielleicht anderes Buch?  ???
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #329 am: 26 November 2007, 15:56:29 »

Tja...ist bei mir vielleicht "Berufskrankheit", dass ich lieber gar kein Gesetz hätte, als ein so vermurkstes...grade im Umweltbereich haben wir ja seit einiger Zeit ein recht ähnliches Problem.
Naja... insofern verstehe ich Dich da schon.
Aber da es z.B. für Restaurants sogar von den meisten Rauchern akzeptiert wird und sich da die Wirte großenteils dran orientieren werden und die Discotheken keine Ausnahmen bekommen haben (soweit ich das im Länderüberlick mitbekam), sind ja schon mal 2/3 soweit, daß es zumindest den Zweck erfüllt.
Und nur weil ein Gesetz verbesserungswürdig ist, lieber darauf zu verzichten, sehe ich, als jemand der von dem Gesetz profitiert, ganz anders.

Im übrigen ist es meiner Meinung nach schon längst so, daß Gaststätten durch den Arbeitsschutz ein Rauchverbot haben.
In der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV 2004) steht in §5:
Zitat
(1) Der Arbeitgeber hat die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, damit die nicht rauchenden Beschäftigten in Arbeitsstätten wirksam vor den Gesundheitsgefahren durch Tabakrauch geschützt sind.

(2) In Arbeitsstätten mit Publikumsverkehr hat der Arbeitgeber Schutzmaßnahmen nach Absatz 1 nur insoweit zu treffen, als die Natur des Betriebes und die Art der Beschäftigung es zulassen.
Ich sehe keinen Grund, warum ein Restaurant oder eine Discothek das anders handhaben sollten als z.B. der Einzelhandel. Beides sind Betriebe mit Publikumsverkehr, und in beiden läßt der Art des Betriebes da zu, weil es in dem Betrieb eben nicht ums Rauchen geht. Wäre der Betrieb so eine Art Tabak-Club, wie es die in den USA teilweise gibt, würde das der Natur des Betriebes widersprechen. Der Laden existiert ja nur, um zu Rauchen.
Ein Betrieb, der Schutzmaßnahmen auch nicht zulassen würde, wäre einer, wo der Arbeitgeber eben keinen Einfluß hat, weil seine Mitarbeiter extern arbeiten.
Aber ein Restaurant, eine Kneipe oder eine Discothek gehören m.E. nicht dazu.
Und natürlich wäre es am einfachsten, wenn der Bund den zweiten Absatz einfach streicht.

Aber das reicht mir aus dem kleinen Grund nicht, daß die Motivation nur um die Angestellten geht. Mal kurz zur Erklärung, warum ich möchte, daß die Intention des Gesetzes JEDEN Menschen schützen soll:
Es geht um das, was in den Köpfen der Menschen vorgeht. Soweit ich das Überblicke, sollen Gesetze doch Menschen vor ihren Mitmenschen schützen, bzw. Streitfragen regeln. Und eigentlich ist es überall so, daß der Staat Handlungen, die Mitmenschen schaden, verbietet oder zumindest so weit einschränkt oder regelt, daß diese Schädigung minimiert oder sogar verhindert wird.
Und ein solches Verbot, daß eben nicht nur die Angestellten, sondern die Allgemeinheit schützt, wäre ein Signal, daß auch einen Anfang wäre, etwas in den Köpfen der Raucher zu ändern, die eben oft nicht sehen (wollen), was sie ihren Mitmenschen damit antun.
Kaum ein Raucher macht sich Gedanken darüber, was er um sich herum damit anrichtet, wenn er im KIR eine Zigarette anzündet. Und ein Gesetz, daß eben nicht nur die Angestellten schützen soll, sondern alle anderen, zeigt eben, daß dieses Verhalten falsch ist.
Alkohol am Steuer soll ja auch nicht nur die Berufskraftfahrer schützen ;)

Zitat
Ich halte das BaWü und das Nds-Gesetz einfach für nicht vollziehbar (neben den ganzen anderen Bedenken, die ich bereits angeführt habe) - und ein Gesetz, dass nicht vollziehbar ist, ist praktisch wirkungslos und somit überflüssig.
Wieso sollte es nicht vollziehbar sein?
Zitat
Es wird keine "Raucherpolizei" des Ordnungsamtes geben, die das Rauchverbot tatsächlich überwachen, denn dafür haben die überhaupt keine Kapazitäten.
Dann haben die diese zu schaffen. Es gibt genügend Nichtraucher, die sich direkt beim Ordnungsamt beschweren werden. Und dann müssen die dem nachgehen.
Hier in Bremen z.B. wurden extra Kapazitäten geschaffen, um den Ärger, den es um manche Discotheken gibt, zu mindern, sie wurden immer öfter durchsucht, kontrolliert (nach Drogen, Minderjährigen etc.), da ist es nur eine Kleinigkeit, mal zu gucken, ob dort auch geraucht wurde.

Zitat
Die Wirte wollen in der mehrzahl nicht umsetzen und so kommt es zum ignorieren des geltenden Gesetzes bzw. zu diesen ganzen seltsamen "Umgehungsmaßnahmen", seien sie nun baulicher Art oder wie bei meinem Mälzer-Beispiel.
Wenn sie es ignorieren, muß man sie anzeigen.
Spätestens nach der dritten Kontrolle mit Rauchern, wird dann eben die Konzession entzogen. Was glaubst Du, wie sehr die Läden drumherum plötzlich auf die Einhaltung achten?

Zitat
Ich glaube nicht, dass den Nichtrauchern damit groß geholfen ist
Groß nicht, aber immerhin schon ein wenig!
Zitat
also weg mit dem Gesetz und her mit einem vernünftigen
Dann aber bitte ohne zeitlichen Zwischenraum!
Zitat
oder eben abwarten, bis die EU den Arbeitsschutz per Verordnung regelt, dann hat es sich ohnehin erledigt, da das ein totales Rauchverbot überall dort bedeuten würde, wo Menschen arbeiten - und zwar in ganz Europa.
Das ist ja in der Mache und soll auch 2008 verabschiedet werden.
So werden die Wirte, die jetzt so Umgehungsmaßnahmen veranstalten dafür auch anständig bestraft, weil sie das Geld dafür umsonst ausgeben.
« Letzte Änderung: 26 November 2007, 15:59:41 von Eisbär »
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2024- No F*cking Bands Festival XIII

Donnerstag, 15. bis Sonntag 18. August 2024

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