Solche Grenzen werden aber lange nicht nur bezüglich sexueller Dinge gesetzt. Dort fallen sie nur mehr auf weil es dafür einen Namen (eben Monogamie ) gibt, der einige davon ganz gut zusammenfasst.Absprachen anderer Art kann es aber auch in allen möglichen anderen Lebensbereichen auch geben!Beispielsweise, dass man bestimmte Themen nur mit dem Partner bespricht und eben nicht mit Freunden: Das kann die eigene Sexualität betreffen, aber auch zentrale Themen wie Kinderwunsch. Oder eben auch Absprachen, dass man große, zentrale Dinge immer zuerst dem Partner erzählt wenn sie einen umtreiben und man dann mit den Freunden drüber spricht. Das ist auch eine Sache des Respekts dann, wenn z.B. der Partner ein attraktives Jobangebot erhält 700km weiter, dass er es nicht umme Ecke über Freunde erfährt, sondern vom Partner persönlich zuerst.Kurz gesagt: Exklusivität, komplett oder auch eine "Ersterzählungspflicht", existiert in Beziehungen lange nicht nur auf die Sexualität bezogen. Es ist und bleibt eine Sache der Absprache zwischen zwei Menschen.
Das Perfide an Monogamie ist, dass viele denken dass der andere automatisch auch monogam ist und stillschweigend davon ausgeht, weil man's nicht anders kennt. Klar ist das Chaos dann groß wenn zwei nie drüber sprechen und einer es dann anspricht, wenn schon längst eine zweite Liebe anklopft. Da ist es dann schon ziemlich brisant.Daran ist dann aber nicht speziell die Monogamie schuld sondern mangelnde Kommunikation Wenn diese stimmt, dann ist auch Monogamie kein Bremsklotz. Wenn beide ihre gegenseitigen Grenzen abstecken, weiß jeder woran er ist.
Das Problem ist nur, dass sich eigene Gefühle nun einmal nicht abstellen lassen. Und wenn man ein komisches Gefühl dabei empfindet wenn diejenige Person jemand anders küsst, dann sind diese nun einmal da.
Das Argument, dass nahezu niemand ein Leben lang mit demselben Partner glücklich ist, ist übrigens keins, das gegen Monogamie oder für Polyamorie spricht. Denn auch polyamore Beziehungen gehen zu Ende. Immer wieder.
In polygamen oder, wie du es ja beschreibst, polyamourösen Beziehungen ist es ja keineswegs so dass sich da jeder alles sagt. Da herrschen auch oftmals Vorbehalte wie der Partner es aufnimmt, Verletzungen. Auch Heimlichkeiten sind dort nicht fern.
Der polyamouröse möchte doch schließlich auch, dass es dem monogamen gut geht. Nun kann er ihm sagen "du, wenn ich mit dir und mit ihm zusammen bin, dann bin ich glücklich und du willst doch auch dass ich glücklich bin, oder?", aber gleichzeitig sieht er doch auch, wie der andere Partner drunter leidet, einen Stich ins Herz geschoben kriegt weil er denkt nicht zu "genügen", weil er sich eben nicht zeitgleich mit jemand anderem vergnügen kann, wenn der Partner grade beim andern ist - weil es für ihn nun einmal gefühlsmäßig einfach nicht geht.Das bezieht sich jetzt lange nicht nur auf Monogamie versus Polygamie. Vor dem Problem stehen auch alle Paare, bei dem der eine Teil eine ungewöhnliche sexuelle Neigung hat (SM, Fetischismus, whatever) und der andere nicht. Da ist dann auch die Frage, inwieweit sich da beide entgegenkommen. Theoretisch ließe sich auch sagen "na gut, dann fahr zur Auslebung deiner sexuellen Neigungen zweimal im Monat zu ihm/ihr und hole dir was du brauchst und alle sind glücklich". Praktisch ist das dann aber lange nicht so klar, denn der zuhause sitzende Partner muss damit klarkommen, dass der andere vom andern zurückkommt, überglücklich ist und er dieses Glück mit ihm nicht teilen kann - weil er es nicht erlebt hat was dieses Glück erzeugte und weil er es auch so rein gar nicht nachvollziehen kann. Es entsteht Leere. Und diese tut nun einmal nicht wenigen Menschen sehr weh.
ABER: Bei polyamoren Beziehungen fällt halt schon mal der große Teil Weg (Trennungsgrund), dass/weil jemand anderes "auf der Bildfläche erscheint" ... !
Wenn es offen ausgesprochen wird, hängt der Haussegen in so ziemlich allen Fällen auch schief, weil der Andere es "verstehen" möchte oder aber: nicht verstehen kann oder will oder einfach nur verärgert, empört, verletzt ist oder/und: eifersüchtig, verlustängstlich - mit Angriff oder Abwehr oder mit Beschuldigungen/Vorwürfen reagiert oder einfach: gleich ganz geht oder den Anderen rausschmeißt, weil ja eben "das Heiligtum" (die sexuelle "Treue") "angetastet" oder "beschmutzt" wurde (vom Partner).
aber dass da derjenige der es gesagt hat gleich stante pede rausgeworfen wird, das glaube ich eben einfach nicht! Das wäre nun wirklich nur dann der Fall wenn NULL Empathie vorhanden wäre. Gibt's auch, passiert deswegen auch, aber dass es in jedem Fall passiert, halte ich für ein Gerücht.
Die "sexuelle Treue" wird nämlich erst dann "beschmutzt" wenn man nicht vorher darüber redet und erst dann damit ankommt, wenn schon längst die (heimliche) Affäre läuft. Dann ist jede Empörung für mich rechtens, weil es hier dann nämlich um Lüge, ums Hintergehen, um Heimlichkeit geht. Alles drei hat in einer Beziehung schlicht nichts zu suchen. (Auch in einer polygamen Beziehung nicht, nur mal angemerkt)
... Und inwiefern bestehen da - welche - Parallelen zu Polyamorie, Kaffeebohne? Kallisti schnallt das nicht.
Immerhin geht es bei beiden Themen um Lebensentwürfe, wie man sich sein Leben und seine Beziehung in Zukunft vorstellt.
[...] It is strange that a feeling of love has appeared right at the time, when I ( once again!) made sure he is not appropriate for me in sex and that there isn't between us the special thread of trust, which is necessary for opening a special consonance (symbiotic), but I was ready to wait and teach (if it could be taught at all! )
All time can't to understand what you mind whith "opening doors", is it starting to poligamie?
Mal kurz erst zu den Kinderleins:
aber: wir haben eben auch Gefühle - und bei bestimmten Gefühlen ist es geradezu essentiell und "notwendig" diese Verstandesstimme auszuschalten, zu ignorieren ... !
Ja, aber bei Polyamorie hänge ich dem Anderen doch nicht "heimlich, hinterrücks" was an? ??
Und: GENAU DAS macht ja genau diesen "Rausch" bzw. diese Situation (... !) erst aus: dass man sich gerade nicht mehr unter Kontrolle hat bzw. halten will, dass man aus dem Gefühl heraus agiert ... (beide: spontan)