Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Ab wann ist der Mensch ein Mensch?  (Gelesen 72670 mal)

Eisbär

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Ab wann ist der Mensch ein Mensch?
« Antwort #60 am: 09 Juni 2006, 13:10:34 »

Zitat von: "Kenaz"
Ach Eisbär, Du verstehst das Problem anscheinend wirklich nicht ... :roll:
Och, ich verstehe Euer Problem nur zu gut. Trotzdem sehe ich es nicht, bzw. bestreite seine Existenz.
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Kenaz

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Ab wann ist der Mensch ein Mensch?
« Antwort #61 am: 09 Juni 2006, 13:13:16 »

Zitat von: "Eisbär"
Och, ich verstehe Euer Problem nur zu gut. Trotzdem sehe ich es nicht, bzw. bestreite seine Existenz.

- Klassisches Paradebeispiel für einen performativen Selbstwiderspruch. - Macht aber auch nix ... :biglaugh:
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Eisbär

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Ab wann ist der Mensch ein Mensch?
« Antwort #62 am: 09 Juni 2006, 14:09:07 »

Zitat von: "Kenaz"
Zitat von: "Eisbär"
Och, ich verstehe Euer Problem nur zu gut. Trotzdem sehe ich es nicht, bzw. bestreite seine Existenz.

- Klassisches Paradebeispiel für einen performativen Selbstwiderspruch. - Macht aber auch nix ... :biglaugh:
Naja, wenn Du mit den Widersprüchen im Thread anfängst, also einerseits sagst, Ihr Philosophen sucht nach einem qualitativen Unterschied, Du aber andererseits sagst (und das durchaus zu Recht), daß man solche aus unserer subjektiven Warte gar nicht feststellen kann...

Und ich bleibe dabei, daß die quantitaven Unterschiede durchaus eine unterschiedliche Wertung rechtfertigen, es aber qualitativ keine Unterschiede gibt.
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Lakastazar

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Ab wann ist der Mensch ein Mensch?
« Antwort #63 am: 09 Juni 2006, 15:33:29 »

Wie gern würd ich hierzu was schreiben... :mrgreen:

aber ich habe nich ma den Willen den Thread zu lesen... :oops:
zumind. Heute nich... ;)
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colourize

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Ab wann ist der Mensch ein Mensch?
« Antwort #64 am: 09 Juni 2006, 15:58:27 »

Zitat von: "Lakastazar"
Wie gern würd ich hierzu was schreiben... :mrgreen:

aber ich habe nich ma den Willen den Thread zu lesen... :oops:
zumind. Heute nich... ;)

Sehr sinnvolles Posting, vielen Dank dafür.
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kasimir

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Ab wann ist der Mensch ein Mensch?
« Antwort #65 am: 09 Juni 2006, 16:06:03 »

Glaub auch nicht dass dies Problem lösbar ist, da man darüber seit Langem überall auf der Welt diskutiert, und es unterschiedliche humanistische, philosophische, christliche, wissenschaftliche und sonstwie orientierte Standpunkte gibt, die teilweise so gegensätzlich sind, dass es nie eine Annäherung geben wird :)
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Lakastazar

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Ab wann ist der Mensch ein Mensch?
« Antwort #66 am: 09 Juni 2006, 16:24:28 »

Zitat von: "colourize"
Zitat von: "Lakastazar"
Wie gern würd ich hierzu was schreiben... :mrgreen:

aber ich habe nich ma den Willen den Thread zu lesen... :oops:
zumind. Heute nich... ;)

Sehr sinnvolles Posting, vielen Dank dafür.


Warum gleich so giftig :? ?

Ich hab noch nix gelesen... aber wenn ein Einwurf von mir gefordert is... bitteschön
hat schon jemand die "buddhistische" Definition vom "Menschenreich" hier aufgelegt?

Da wird von fünf Daseins-Reichen erzählt, welche ineinander über gehen und dementsprechend Überschneidungen aufweisen...
So ist der Mensch als "Homo Sapiens" anteilig im "Menschenreich" verhaftet, hat aber Kontakt/Berührungen mit dem "Tierreich" (präpersonaler Bereich), da er biologisch nunmal dementsprechende Strukturen aufweist, die auch Freud so schön als das "Es" bezeichnet hat, "Gespentsterreich" (kann man als Pflanzenreich verstehen=vegetatives System) und dem nächsthöherem Reich der "erdgebundenen Götter" (transpersonaler Bereich) usw. usf.

Wenn man mal von den Bezeichnungen absieht, die nur dürftig als wissenschaftlich gerecht klingen, und dies versucht etwas entwicklungs-psychologischer zu betrachten, so wie es derzeit diverse "transpersonale" Modelle mehr als erfolgreich versuchen, is das, wie ich finde ein mehr als nur interessanter Ansatz das Menschsein nich mehr einzig und allein auf die biologische Spezies Mensch zu reduzieren...

Außerdem kommt der Begriff Mensch aus dem indoeuropäischen, Mans, Mantis, Mentis und is etmytologisch mit dem Begriff "Mensa" und "Mental" verwandt... was einen schlussfolgern lässt, dass "Menschsein" was mit dem kognitiven Potential zu tun hat, rational, operational und begriffsbildend (neurolingual) mit der Umweld zu interagieren.

so viel von mir, sorry, wenn das den Thread-Flow jetzt stört ;)
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Akira

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Ab wann ist der Mensch ein Mensch?
« Antwort #67 am: 09 Juni 2006, 19:40:13 »

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Kallisti

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Ab wann ist der Mensch ein Mensch?
« Antwort #68 am: 11 Juni 2006, 21:08:25 »

Zitat von: "Kenaz"
Zitat von: "colourize"
Ob irgendein Mensch in China bei einem Verkehrsunfall stirbt, oder ein Mensch bei mir vor der Haustür von einem Auto totgefahren wird, ist für mich nicht dasselbe. Ersteres berührt mich garnicht, letzteres dagegen sehr viel mehr

VS.
Zitat von: "Kallisti"
Also ich leide mit mir Unbekannten in meiner Nachbarschaft genauso viel oder wenig wie mit Unbekannten auf einem anderen Kontinent - wollte ich damit nur sagen. Und denke, das ist auch "einleuchtend".

- Nein, das ist ganz und gar nicht ""einleuchtend"" und offen gestanden kann ich Dir das auch nicht ganz glauben. Du kannst mir jedenfalls nicht erzählen, dass es Dich emotional nicht etwas mehr mitnimmt, wenn das nette kleine Mädchen von zwei Stockwerke weiter unten, das Du zwar nicht kennst, das aber jeden Morgen, wenn Du zur Arbeit gehst, so nett "Guten Morgen" zu Dir sagt, direkt vor Deiner Haustür von einem LKW über den Haufen gefahren wird, als wenn Du erzählt bekommst/liest/sonstwie mitbekommst, dass sich ein vergleichbarer Vorfall mit Dir völlig unbekannten "Protagonisten" gestern in Tokio ereignet hat. - Und wenn dem wider meiner persönlichen Einschätzung tatsächlich so wäre, dann würdest Du aus dem Trauern gar nicht mehr rauskommen, weil so etwas ständig passiert.

...


Wie ich bereits -deutlich- schrieb: Wenn ich die Leute nicht kenne..., dann ...!
Wenn es Nachbarn sind, mit denen ich in einem (wie auch immer gearteten, aber positiven) Kontakt stehe, dann sind sie mir nicht mehr gänzlich unbekannt! Ich schrieb aber: Wenn jemand in Hamburg, den ich nicht kenne, leidet oder stirbt, dann berührt mich das so viel oder so wenig wie wenn dies jemandem in Afrika... passiert. Siehe mein Beitrag!

Nein, ich denke sogar, dass mir die Person in Afrika noch mehr leid tut..., gerade weil dort so Vieles so "heftig" ist - also

@Thomas:

... das Gegenteil von dem, was du schriebst, ist bei mir der Fall: Gerade weil in bestimmten Regionen Menschen viel Leid, Not und Elend erleben, nimmt mich dies (emotional) viel mehr mit, als wenn z.B. in Deutschland ein Bus oder Zug "verunglückt" und dabei Menschen sterben (wie gesagt: so lange ich diese Menschen nicht kenne, keinerlei Kontakt zu ihnen hatte)!

Ja, mag sein, dass ich da anders "ticke" als die Mehrheit.

Und die Sache mit der Zeit (@Kenaz und colourize) ist ja nun ein alter Hut - nicht umsonst gibt es den (etwas platten/vereinfachenden) Spruch (Redewendung) "Die Zeit heilt alle Wunden".
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Kallisti

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Ab wann ist der Mensch ein Mensch?
« Antwort #69 am: 11 Juni 2006, 21:15:41 »

... Ach so
@Kenaz

Jaja, ich "trauere" zwar nicht ununterbrochen, aber ja: diesen "Weltschmerz" (im wahrsten Wortsinn) kenne ich schon - eben: dass man darunter leidet, dass es Menschen (oft unverschuldet) extrem schlecht geht... ... ... DENN (@Thomas): nur, weil es so oft geschieht, tut es den einzelnen Betroffenen nicht weniger weh... :!:  :!:  :!:
Und genauso empört mich, dass es manchen anderen so extrem gut geht - und das auf Kosten anderer...
Mag sein, dass ihr das als naiv, kindlich bezeichnet - ich finde es in Ordnung und würde mir sogar wünschen, dass andere (noch mehr andere) auch ähnlich empfinden (betroffen sind, sich empören -> über all das Leid und Elend und die Ungerechtigkeiten dieser Welt -> ich meine hier das Leid, das von Menschen gemacht wird und das man ändern könnte...!). Und natürlich ist es (auf Dauer) mit dieser Trauer, Wut, Empörung nicht getan - natürlich müssen diesen Taten bzw. Aktivität und bestimmtes eigenes Verhalten folgen. (Jeder nach seinen Möglichkeiten ...!)

Gruß, Kallisti
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Trakl

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Ab wann ist der Mensch ein Mensch?
« Antwort #70 am: 12 Juni 2006, 00:33:35 »

Hat Gödel nicht bewiesen (!), dass man nichts außerhalb eines Systems von innerhalb beweisen kann?
Wenn ja, ist das nicht absolut brilliant? Damit ist er doch dann über das System hinausgewachsen.
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kasimir

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Ab wann ist der Mensch ein Mensch?
« Antwort #71 am: 12 Juni 2006, 10:58:16 »

Zitat von: "Lakastazar"

Ich hab noch nix gelesen... aber wenn ein Einwurf von mir gefordert is... bitteschön
hat schon jemand die "buddhistische" Definition vom "Menschenreich" hier aufgelegt?

Da wird von fünf Daseins-Reichen erzählt, welche ineinander über gehen und dementsprechend Überschneidungen aufweisen...


Es sind sechs Reiche: Götter, Halbgötter, Meschen, Tiere, Hunger- und Höllenwesen ;)

Diese sind aber nicht "räumlich getrennt" sondern existieren gleichzeitig - lediglich durch die karmische Sicht verändert: so erscheint ein Fluss den Menschen als Wasser, den Höllenwesen als glühende Lava, den Göttern als Nektar, den Halbgöttern als Waffen usw.

Das hängt damit zusammen dass der Buddhismzus den Menschen als Verursacher der Schöpfung versteht...seine Sicht schafft die Dinge aus dem Chaos. Das Chaos, Tao, die Energie des Universums, bleibt immer gleich,während sich die Sicht von Lebewesen zu Lebewesen ändert...und damit sein individuelles Universum!

Zugleich aber ist dieses "geschaffene" "abgetrennte" Universum eine Illusion, da das Weltall immer gleich bleibt und sich nur für den Erschaffenden etwas ändert, die Grundsubstanz aber gleich bleibt....



.....sorry aber bei dem Thema gerate ich immer ins Schwafeln ;)
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Kenaz

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Ab wann ist der Mensch ein Mensch?
« Antwort #72 am: 12 Juni 2006, 11:46:13 »

Zitat von: "kasimir"
Das Chaos, Tao, die Energie des Universums, bleibt immer gleich,während sich die Sicht von Lebewesen zu Lebewesen ändert...und damit sein individuelles Universum!

- Es ist in diesem Kontext aber eigentlich Quatsch, von "Chaos" oder gar einer "Energie des Universums" zu sprechen, denn sowohl das Konzept "Chaos" als auch "Energie" und "Universum" existieren nur auf der Ebene des Samsara, des Reiches der Erscheinungen. Der "Kern" allen Seins, der alle Worte und Konzepte transzendiert, ist im Verständnis des (Mahayana-)Buddhismus nichts anderes als "Leerheit". Es gibt für den Buddhisten insofern auch kein "objektives" Universum, es gibt nur "individuelle" Universen und deren Existenz ist an und für sich genommen schon Beweis genug für ein defizitäres Karma seitens des Wahrnehmenden, denn der, der sich wirklich "befreit" hat, ist der universellen Leerheit teilhaftig und duchschaut alle Konzepte als Gaukelwerk.

Nichtsdestotrotz - und das finde ich besonders tricky - sind Samsara und Nirvana identisch ... :wink:
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kasimir

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Ab wann ist der Mensch ein Mensch?
« Antwort #73 am: 12 Juni 2006, 12:07:25 »

Mit "Chaos" oder "Tao" meinte ich die EINE UNVERÄNDERLICHE realität mithin die leerheit...die man nicht beschreiben kann, nur erfahren...also die objektive im Gegensatz zur subjektiven Realität
die definition des tao passt dazu ganz gut finde ich :)

Zitat von: "Kenaz"

Nichtsdestotrotz - und das finde ich besonders tricky - sind Samsara und Nirvana identisch ... :wink:

man geht sogar soweit zu sagen, dass Samsara und Nirvana nur verschiedene Geisteszustände sind

Genauso wie man sagt, wir sind schon erleuchtet, wir haben uns nur daran gewöhnt, so zu denken als wären wir es nicht :)
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Kenaz

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Ab wann ist der Mensch ein Mensch?
« Antwort #74 am: 12 Juni 2006, 12:27:44 »

Zitat von: "kasimir"
Mit "Chaos" oder "Tao" meinte ich die EINE UNVERÄNDERLICHE realität mithin die leerheit...die man nicht beschreiben kann, nur erfahren...also die objektive im Gegensatz zur subjektiven Realität
die definition des tao passt dazu ganz gut finde ich :)

- Abgesehen davon, dass "definition des tao" eine contradictio in adiecto ist ;) : Ich weiß zwar, was Du meinst, aber in diesem Kontext eine Gegenüberstellung von "subjektiver" und "objektiver" Realität aufzumachen, geht m. E. zu weit bzw. an der Sache vorbei: Die buddhistische "Leerheit" transzendiert subjektive und objektive "Realität" gleichermaßen, will heißen: Jede Realität ist "subjektiv" und damit "falsch". Die "Leerheit" transzendiert die Dualität und entzieht sich damit bipolaren Konzepten wie "wahr/falsch", "gut/böse", "subjektiv/objektiv" etc.

Zitat von: "kasimir"
Zitat von: "Kenaz"

Nichtsdestotrotz - und das finde ich besonders tricky - sind Samsara und Nirvana identisch ... :wink:

man geht sogar soweit zu sagen Samsara und Nirvana nur verschiedene Geisteszustände sind.

- So schaut es aus, wenn dem Nirvana auch die pikante Besonderheit eignet, dass ihm quasi Subjekt und Objekt einer Zustandwahrnehmung gleichermaßen abgehen, welche für das Samsara hingegen gerade konstitutiv sind. Von daher halte ich diese Charakterisierung zum mindesten für mißverständlich, wenn sie auch zutreffend ist.
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