Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: DarkestMatter am 19 November 2007, 20:09:16

Titel: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: DarkestMatter am 19 November 2007, 20:09:16
irritiert durch den "momentan" seit einem halben Jahr schwelenden Konflikt GDL<->DB und den in diesem Zusammenhang auftauchenden Zitaten wie "Geld reicht hinten und vorn nicht" oder, ums mal konkret aus dem SpiegelOnline (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,518128,00.html) zu zitieren:
Zitat
Mittlerweile reiche das Geld "bei vielen nur noch für die Miete und das Nötigste". Gerade einmal 1200 Euro netto verdiene ein Berufsanfänger als U-Bahn-Fahrer bei den Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG).
frage ich mich, ob die Gehälter / Löhne von heute wirklich nur noch für Schmalzstulle und billiges Brot von vorgestern reichen.
Hab ich da was verpasst? seh nur ich das mit erstaunen?
oder hab ich eine andere vorstellung von "reicht für das nötigste"?

ich bin der meinung, dass man von 1200,- EUR auf die Hand eigentlich gut leben kann, wenn man keine Wohnung mit Blick auf die Außenalster braucht und nicht jeden tag Hummer mit Kaviar einschaufelt und keinen Porsche Cayenne durchzubringen hat.
aber.. bin ich da allein?!  ???
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: schwarze Katze am 19 November 2007, 20:54:28
eigentlich sehe ich es genauso..als Einzelperson verhungerst du nicht gerade mit 1200 netto

Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Sapor Vitae am 19 November 2007, 21:03:05
Für mich würde das auch schon in Saus und Braus zu leben bedeuten. Aber: es gibt viele Leute, die wollen nicht in einer 1-Zimmerwohnung vor sich hinvegetieren, sondern sparen auf ein Haus oder möchten zumindest eine schöne Wohnung. Wer hat heutzutage kein Auto? Das will auch finanziert werden. In Urlaub fahren wir doch alle mal gern. Und wenn man Familie hat, kommen da ohnehin erstmal ganz schön viele Auslagen auf einen zu. Und die bleiben bestimmt auch konstant hoch. ;)

Was hinzukommt ist, denke ich, dass man sich schnell an einen höheren Lebensstandard gewöhnen kann, wenn dann aber der Lohn stagniert und die Ausgaben immer grösser werden, ist es sicher nicht mehr so einfach, sich an einen niedrigeren Standard zu gewöhnen.


Wie ist das eigentlich in Deutschland, werden von den 1200 Euro noch Steuern abgezogen?
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: schwarze Katze am 19 November 2007, 21:06:25

Wie ist das eigentlich in Deutschland, werden von den 1200 Euro noch Steuern abgezogen?

nein, deswegen heisst es auch "Netto-Lohn"
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Sapor Vitae am 19 November 2007, 21:12:23

Wie ist das eigentlich in Deutschland, werden von den 1200 Euro noch Steuern abgezogen?

nein, deswegen heisst es auch "Netto-Lohn"
Heisst es in der Schweiz auch. Aber am Jahresende kommt dann dennoch so eine fiese fette Rechnung von der Steuerbehörde. ;)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: messie am 19 November 2007, 21:46:26
Also, 1200 netto finde ich für einen Berufsanfänger verdammt viel. Was sagen denn dann die Leute die arbeitslos werden sollten, nicht gleich einen Job finden und dann die maximal 645 netto abkriegen? Erschießen die sich dann?

Über solch ein Gehalt dürften sich ganze Branchen höchst erfreut zeigen. Man frage mal Friseure, man frage mal Krankenschwestern. Wenn die das lesen will ich nicht wissen wie rot deren Ohren werden ...

Kann es vielleicht sein dass der Begriff "netto" vielleicht eine Art Tippfehler ist? 1200 brutto wären für einen Berufsanfänger wiederum nicht mehr so dolle viel, das ergäbe knapp 900 Euro, was wiederum nicht mehr sooo viel ist (wovon meinereiner aber immer noch beim derzeitigen Lebensstil wie Goth in Frankreich leben würde ;) ).
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: uriel am 19 November 2007, 22:09:32
also meine freundin und ich kommen derzeit auf knapp 1000 netto zusammen und damit kommen wir grad so hin...ich alleine könnte nur von kg und ausbildungsvergütung keine ausbildung in hh machen(, da ich durch freundeskreis und verwandte viel über wg-erfahrungen mitbekommen hab und diese für mich nicht als option führe)...das wiederum finde ich schon heftig...

wenn du dir nun vorstellst, das du noch 1 oder 2 kinder hast, dann stößt du sehr sehr schnell an deine grenzen...

zudem sollst du ja heutzutage in jedem fall privat noch u.a. altersvorsorge betreiben, weil die gute alte gesetzliche rente ja nix mehr taugt (man verzeihe mir den sarkasmus)

das wird dann echt eng...


1person: monat 1200 netto

miete ca. 500-600 + strom, internet/telefon+gez
lebensmittel pro woche ca. 50-80 je nach dem in wie weit man qualität auf nahrungsmittel legt (macht dann so 200-320)
versicherungen hausrat, haftpflicht etc. kannst au nochma mit so 40-50 rechnen im schnitt ^^
dann private altersvorsorge je nach wunsch von 20-offen
zusatzversicherungen für zähne (weil teuer und so), unfallvers. ... gibt ja n haufen, was man versichern kann und in bestimmten fällen vllt auch sollte
hvv-abo bei großbereich auch knapp 60

da biste allgemein min. mit knapp 1000 dabei an fixen ausgaben so übern monat

dann willst du aber noch soziale kontakte pflegen oder musst ne neue waschmaschine oder nen neuen herd kaufen...schon schwierig, meinst nich?

und wie messie schon sagt, sobald aus brutto netto wird, kannst das schon als grenzwertig bezeichnen...und nebenbei bekommst du bei 1200 weniger wie 900 raus netto...pauschal kannst du da mit um die 40% abzüge rechnen. wobei ein großteil davon lst+soli sein dürfte. da für mich pers. die sv-beiträge ihre daseinsberechtigung nach wie vor nicht verloren haben sehe ich das nicht als großes manko an...aber dasn anderes thema ;)


noch schlimmer ist, wenn die leute so wenig verdienen, das sie vom staat noch bezuschusst werden...darüber sollte man sich schon gedanken machen

das ist viel schlimmer als die forderungen der gdl ^^
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: uriel am 19 November 2007, 22:10:58
@ sapor: was am jahresende über die est-erklärung an steuern anfällt hängt von mehr als nur dem bruttoarbeitslohn ab ^^
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: DarkestMatter am 19 November 2007, 22:15:09
kann natürlich sein, dass die brutto/netto vertauscht haben - glaub ich aber eben nicht. weil das argument mit "reicht hinten und vorn nicht" kommt immer wieder.

wenn ich mal für mich persönlich ein einfaches rechenbeispiel anstelle, dann sieht das so aus:

600,- Miete warm (ist denke ich schon im oberen Segment angesiedelt, 2 Zimmer, über 60m²)
150,- Strom, TelKo, Versicherungen, Nahverkehr
250,- Futter, bisschen ausgehen
--------
1.000,- EUR

und das sind meines erachtens nach schon gut aus dem mittelfeld gegriffene Werte.
klar, wenn man ein auto fährt, kommt da noch kfz-Steuer + Sprit hinzu. macht im monat nochmal ca 50-75 (ich hab mal die Nahverkehrskosten, die dann ja eigentlich entfallen, von den Kfz-kosten abgezogen)

hat man also auch mit auto bei großzügiger wohnung als alleinstehende person mit kfz noch 100,- pro monat zum klamottenkaufen oder sparen über.

1.200,- netto bedeutet ein Jahresgehalt von 14.400 EUR.
klar kann man da keine luftsprünge machen.. aber.. für den fall, dass man familie gründet, gibts zuschüsse und noch gehören 2 personen zu einem kind ;)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: uriel am 19 November 2007, 22:18:42
argh

grad wo du gepostet hast, hab ihc meinen beitrag mit ner beispielrechnung versehen ^^"

und wie bereits von mir hinzugefügt...

messie du hast außerplanmäßige umstände nicht mit berücksichtigt...kaputt geht immer was und da sind dann 100€ schon knapp auch wenns übers jahr vllt 1000 wären

des weiteren finde ich es persönlich weit weniger positiv, das die leute sich teilweise vom staat hartzIV oder andere zuschüsse oben draufzahlen lassen müssen, weil die chefs so wenig zahlen...da diese leistungen teilweise in nicht geringem maß aus den sv-beiträgen finanziert werden, kann man es sogar so sehen, das der arbeitnehmer sich seinen eigenen zuschuss mitfinanziert durch die eigenen beiträge...was schon pervers ist in meinen augen
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: DarkestMatter am 19 November 2007, 22:26:41
argh

grad wo du gepostet hast, hab ihc meinen beitrag mit ner beispielrechnung versehen ^^"

und wie bereits von mir hinzugefügt...
ja. das ergebnis zeigt doch aber, dass, wenn 2 personen unabhängig voneinander ungefähr das gleiche raushaben, die rechnung recht realistisch ist.
von daher...  :)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: K-Ninchen am 20 November 2007, 00:57:45
Hm, meine Fixkosten liegen auch irgendwo bei 1000€, aber auch nur weil ich selbständig bin.
Wäre ich angestellt, wären es etwa 700€, weil die Krankenkasse u.s.w. dann der Arbeitgeber zahlen würde.

Trotzdem würd ich für 1200€ nicht den Job machen wollen, den die Lokführer teilweise machen.
Okay, dafür würd ich wahrscheinlich nicht mal aus meinem kuscheligen Bett kriechen :P

Man darf ja aber die Arbeitsbedingungen nicht vergessen und die sind für Lokführer nicht gerade ein Zuckerschlecken...
Ganz konkret denkt man sich vielleicht "och, der sitzt nur da vorne drin und drückt nen Hebel", aber bei den
Arbeitszeiten und auch der Verantwortung die er für die Fahrgäste trägt sind 1200€ wieder recht wenig.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: colourize am 20 November 2007, 09:55:21
ich bin der meinung, dass man von 1200,- EUR auf die Hand eigentlich gut leben kann, wenn man keine Wohnung mit Blick auf die Außenalster braucht und nicht jeden tag Hummer mit Kaviar einschaufelt und keinen Porsche Cayenne durchzubringen hat.
Sicher geht das. Man kann allein davon leben.

Nur sollte man sich vor Augen führen, dass man vielleicht irgendwann mal das Studentenleben satt hat und mal aus seiner 1-Zimmer-50er-Jahre-Bude ausziehen möchte. Von Urlaub, ab und an mal Essen gehen, Auto haben etc. mal ganz zu schweigen, was ich auch alles nicht für verschwenderischen Luxus halte.
Ganz nebenbei bemerkt erwartet die Regierung das Zeugen von Kindern für unsere Rente um die ungebrochene Wachstumsideologie in diesem Land nicht in Frage stellen zu müssen. Viel Spass beim Durchbringen von einem Kind oder einer arbeitsunfähigen (weil schwangeren) Freundin von 1200 netto. Das mag mehr schlecht als Recht gerade so gehen, mit Transferleistungen wie Wohngeld etc... Aber wenn dann Eure Waschmaschine den Geist aufgibt oder ihr ne Zahnkrone braucht (Zuzahlung!) könnt ihr Privatinsolvenz beantragen.

Kurzum: Verkauft Euch nicht unter Wert. Wer für so wenig Geld bereit ist zu arbeiten verdirbt das Lohnniveau und trägt zur Zunahme der sozialen Ungleichheit in unserem Lande bei. Denn ratet mal, wer die Kohle, die ihr nicht als Lohn einfordert, einstreicht.... und ja, die Bahn AG schreib fette schwarze Zahlen... *kombiniere, kombiniere* (http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=14536)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: SoylentHolger am 20 November 2007, 09:57:37
ich bin der meinung, dass man von 1200,- EUR auf die Hand eigentlich gut leben kann, wenn man keine Wohnung mit Blick auf die Außenalster braucht und nicht jeden tag Hummer mit Kaviar einschaufelt und keinen Porsche Cayenne durchzubringen hat.
Sicher geht das. Man kann allein davon leben.

Nur sollte man sich vor Augen führen, dass man vielleicht irgendwann mal das Studentenleben satt hat und mal aus seiner 1-Zimmer-50er-Jahre-Bude ausziehen möchte. Von Urlaub, ab und an mal Essen gehen, Auto haben etc. mal ganz zu schweigen, was ich auch alles nicht für verschwenderischen Luxus halte.
Ganz nebenbei bemerkt erwartet die Regierung das Zeugen von Kindern für unsere Rente um die ungebrochene Wachstumsideologie in diesem Land nicht in Frage stellen zu müssen. Viel Spass beim Durchbringen von einem Kind oder einer arbeitsunfähigen (weil schwangeren) Freundin von 1200 netto. Das mag mehr schlecht als Recht gerade so gehen, mit Transferleistungen wie Wohngeld etc... Aber wenn dann Eure Waschmaschine den Geist aufgibt oder ihr ne Zahnkrone braucht (Zuzahlung!) könnt ihr Privatinsolvenz beantragen.

Kurzum: Verkauft Euch nicht unter Wert. Wer für so wenig Geld bereit ist zu arbeiten verdirbt das Lohnniveau und trägt zur Zunahme der sozialen Ungleichheit in unserem Lande bei. Denn ratet mal, wer die Kohle, die ihr nicht als Lohn einfordert, einstreicht.... und ja, die Bahn AG schreib fette schwarze Zahlen... *kombiniere, kombiniere* (http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=14536)

Word! Sehe ich 100 % genau so.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Killerqueen am 20 November 2007, 10:05:14
SpiegelOnline (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,518128,00.html):
Zitat
Mittlerweile reiche das Geld "bei vielen nur noch für die Miete und das Nötigste". Gerade einmal 1200 Euro netto verdiene ein Berufsanfänger als U-Bahn-Fahrer bei den Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG).

Was mich mal interessieren würde:
Hier ist ja die Rede von einem BerufsANFÄNGER. Der hat vermutlich noch keine Familie.

Für einen Anfänger finde ich den Lohn okay. Aber wie sieht es denn mit Lohnerhöhungen aus? Wie oft? Wie hoch? Was bekommt jemand, der 5 Jahre im Beruf steht?
Wenn mir hier nämlich ein 50jähriger Lokführer mit einem Netto-Gehalt von 2800-3000 Euro pro Monat vorjammert, wie wenig doch ein Anfänger bekommt, verändert das mein Verständnis für dem Streik dann doch ziemlich stark.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Simplicissimus1668 am 20 November 2007, 10:06:10
Also 1200 Netto finde ich schon ganz gut fuern Anfang. Da gibt es Berufsgruppen, bei denen es in meinen Augen wesentlich wichtiger waere sie finanziell nach oben zu stufen. Als aller erstes Pflegepersonal. Nur leider koennen die nicht so schoen den Verkehr lahm legen und muessen sich auch noch um Patienten kuemmern, wenn sie lieber streiken wuerden. Und ausserdem

Zitat
Gerade einmal 1200 Euro netto verdiene ein Berufsanfänger

Berufsanfaenger!!! Das ist also nicht das, was ein Lokfuehrer bekommt, wenn er schon ne Weile im Beruf ist. Da waere doch mal die Zahl fuer einen mit Berufserfahrung interessant.

Ich hab zugegebenermassen wenig Ahnung von der Sache, aber mir stellt sich der Fall so dar, als wuerden die Zugfuehrer sich ein hoeheres Gehalt erstreiten, weil sie in der guenstigen Lage sind, dass sie es koennen. Andere bei denen es noetiger waere koennen es nicht und deshalb haben die Pech gehabt.

Edit:

Arrgghh - zu langsam. Und nicht so schoen ausformuliert.  :'(
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: colourize am 20 November 2007, 10:32:10
Um eine sachliche Basis in die Diskussion zu bringen: Lokführer sind i.d.R. Tarifgruppe E8 TVöD.

Berufsanfänger bleiben nach meiner Rechung dann 1231.20 €.
Nach einem Jahr im Beruf erhält man 1334.70 €.
- nach drei Jahren 1382.21 €
- nach sechs Jahren 1424.50 €
- nach 10 Jahren 1470.97 €
- nach 15 Jahren bis zur Rente 1499.97 €.



Eigentlich gehts bei diesem Thema aber nicht um Lokführer oder Berufsanfänger oder wasweissich, sondern um die Frage, ob man von 1.200 "leben kann". Man *kann*, die Frage ist aber ob man das *will*. Und nebenbei erwähnt dabei zusehen möchte, wie sich Vorstand und Aktionäre die Taschen füllen.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: SoylentHolger am 20 November 2007, 10:54:00
Dascha man' nich viel.
Und ich seh das auch so - man kann. Ich konnte zeitweise auch von weniger leben. Es kommt auch auf die Ansprüche und äußerlichen Umstände an. Man kann auch mit wenig Geld vergleichweise erfüllt leben. Aber ob das auf Dauer auch befriedigend ist immer aufs Geld schauen zu müssen sei dahingestellt.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: messie am 20 November 2007, 11:24:47
@uriel:
Zitat
...und nebenbei bekommst du bei 1200 weniger wie 900 raus netto...pauschal kannst du da mit um die 40% abzüge rechnen. wobei ein großteil davon lst+soli sein dürfte
Das stimmt so nicht. In diesem niedrigen Lohnniveau zahlst du keinen Soli und der Steuerbetrag ist auch geringst. Prüfe das ruhig mal mit einem Brutto / Nettorechner nach, gibt ja genug im Netz.  ;)

Ich unterscheide da ganz klar:

Insgesamt sind 1200€ zu wenig. Angesichts einer zu erwartenden Familienplanung, die ins Geld geht, und eines zu erwartenden Lebensstandards, der die Menschen ja auch gesund hält.

Am Anfang sind 1200€ jede Menge Holz. Wer sich da beschwert hat auf jeden Fall ein verqueres Bild von der Lohnstruktur, die verbreitet ist in unserer Gesellschaft für Berufsanfänger.

Colourize hat da nun ja eine schöne Tabelle gepostet, die macht alles sehr viel transparenter.
Ich sage dazu: Angesichts der Arbeitsbedingungen kann ich verstehen, dass die Lokführer streiken. 1500€ sind nicht eben viel, wenn man dauerhaft davon leben muss und nicht nur nebenbei eine Familie großziehen möchte.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: DarkestMatter am 20 November 2007, 11:36:15
Sicher geht das. Man kann allein davon leben.
zu 2. auch
dann zahlt man eben mehr für lebensmittel. aber dort auch nicht den doppelten Preis, weil single-packungen eben oft teurer sind. auch zahlt man nicht für die wohnung auf einmal das doppelte. Versicherungstechnisch wird hausrat dann auch nciht hochgestuft, haftpflicht erhöht sich dann auf 70,- p.a.
sorry, mit 1200,- kann man auch 2 personen durchbringen.

Nur sollte man sich vor Augen führen, dass man vielleicht irgendwann mal das Studentenleben satt hat und mal aus seiner 1-Zimmer-50er-Jahre-Bude ausziehen möchte. Von Urlaub, ab und an mal Essen gehen, Auto haben etc. mal ganz zu schweigen, was ich auch alles nicht für verschwenderischen Luxus halte.
ich schon. ich bin seit bestimmt 18 Jahren nicht mehr konkret in "den Urlaub" gefahren. alles nur studienreisen oder gezielt mit auftrag "fahr hin, mach das und das". und da hätte mir auch nichts gefehlt. aber hey, in deutschland isses eben mode, mindestens 2x im Jahr wegzufahren.

Ganz nebenbei bemerkt erwartet die Regierung das Zeugen von Kindern für unsere Rente um die ungebrochene Wachstumsideologie in diesem Land nicht in Frage stellen zu müssen. Viel Spass beim Durchbringen von einem Kind oder einer arbeitsunfähigen (weil schwangeren) Freundin von 1200 netto. Das mag mehr schlecht als Recht gerade so gehen, mit Transferleistungen wie Wohngeld etc... Aber wenn dann Eure Waschmaschine den Geist aufgibt oder ihr ne Zahnkrone braucht (Zuzahlung!) könnt ihr Privatinsolvenz beantragen.
ahja. die transferleistungen wie wohngeld, kindergeld, oder ... das geld, das man weiterhin bekommt, wenn man schwanger ist bzw. das kind die ersten 12 monate betreut? 70% vom letzten netto oder so?

klar, wenn einer 1200,- verdient, einen arbeitslosen partner in der wohnung hat, 2 kinder und noch chronische rückenschmerzen... dann is da eben kein auto drin und aus dem urlaub wird ein aufenthalt im städtischen Schwimmbad  ::)

Kurzum: Verkauft Euch nicht unter Wert. Wer für so wenig Geld bereit ist zu arbeiten verdirbt das Lohnniveau und trägt zur Zunahme der sozialen Ungleichheit in unserem Lande bei. Denn ratet mal, wer die Kohle, die ihr nicht als Lohn einfordert, einstreicht.... und ja, die Bahn AG schreibt fette schwarze Zahlen
die Stromkonzerne auch. soll ich jetzt einfach einen Strompreis fordern, der meinen vorstellungen gerecht wird?  :P
ich habe nicht gesagt, dass ich für netto 1.200 EUR im Monat vorhabe zu arbeiten, ich frug mich eben nur, ob die 1.200 wirklich so wenig sind, für die sie immer wieder hingestellt werden.
nach deiner ansicht sind sie das. ok.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: messie am 20 November 2007, 11:42:33
DarkestMatter, colourize stellt auch die Unternehmensgewinne den Gehältern gegenüber.
Sicher kann man von 1200€ mal so eben leben. Aber warum sollte man damit zufrieden sein sollen, wenn es der Firme gut geht und aufgrund des Gewinnes auch locker 1500€ oder mehr ausschütten könnte? -> Der Skandal ist es, dass sie es nicht tut, sondern lieber die Vorstände das Mehrgeld abgreifen und eben mal noch ne Million mehr an Gehalt sich verabreichen, so wie bei Großkonzernen immer wieder vorgeführt. Mehdorn wird sicher kein Appl und ein Ei verdienen. Warum verdient er nicht weniger, wenn er doch eh nicht das Geld, das er verdient, ausgibt? - Weil er eben mehr gefordert hat!

Und genau das tun die Lokführer derzeit auch. Sie fordern nur das Geld ein, das ihnen auch zusteht.
Ein "die sollen sich nicht so anstellen" ist unter den gegebenen Umständen völlig unangebracht. Dem wäre so, ginge es der Bahn AG schlecht, aber davon ist sie ja weit entfernt.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: DarkestMatter am 20 November 2007, 12:49:32
jau messie, vorstand verdient halt immer gut. ob nun DB, AOK, Deutsche Bank oder meinetwegen SPD. So isses nunmal.
muss man nicht toll finden. keineswegs.
aber ich halte es für einen falschen ansatz, über diese Schiene (höhö) mehr gehalt zu begründen. wenn angeführt wird: Energie wird teurer, lebensmittel auch, ich brauche mehr geld... oder meinetwegen auch: mein job ist so wichtig, ich verdiene es, mehr geld zu bekommen... ok. aber nicht "wäh, mein chef verdient so unverhältnismäßig viel mehr als ich"

tjo. das ändert aber dann auch nichts an der frage, wie gut/schlecht man mit 1200,- über die runden kommt. wenn mein chef 12.000,- im monat verdient, komm ich doch deshalb nicht besser oder schlechter mit meinem geld aus...
na sicher, mein chef kann sich dann eine wohnung in der hafencity für 2.500,- warm mieten, ich mir nur eine wohnung in barmbek mit 500,- warm. hab ich aber eigentlich kein problem mit
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Killerqueen am 20 November 2007, 13:14:42
Da gibt es Berufsgruppen, bei denen es in meinen Augen wesentlich wichtiger waere sie finanziell nach oben zu stufen. Als aller erstes Pflegepersonal. Nur leider koennen die nicht so schoen den Verkehr lahm legen und muessen sich auch noch um Patienten kuemmern, wenn sie lieber streiken wuerden.
(...)

Ich hab zugegebenermassen wenig Ahnung von der Sache, aber mir stellt sich der Fall so dar, als wuerden die Zugfuehrer sich ein hoeheres Gehalt erstreiten, weil sie in der guenstigen Lage sind, dass sie es koennen. Andere bei denen es noetiger waere koennen es nicht und deshalb haben die Pech gehabt.

Das ist genau das, was mir bei der ganzen Streik-Sache Kopfschmerzen bereitet. Pflegepersonal kann nicht mal eben einfach die Alten und Kranken sich selbst überlassen. Oder wenn sie's täten, würde es kaum wen jucken - außer die Betroffenen, die sich nicht wehren können und keine Lobby haben. Pfleger haben einfach kein Druckmittel und das ist nicht fair.
Kriegt heutzutage immer der am meisten, der den größten Druck produzieren kann? Was ist denn aus dem guten alten moralischen Druck geworden, Leute angemessen zu entlohnen? (Jaja, ich weiß... interessiert heutzutage kein Schwein mehr in der Chefetage, solange das eigene Gehalt stimmt! ::))

Ich finde es nicht okay, dass Vorstände und Führungsetagen sich selbst immer mehr zugestehen, dies aber hier als Vergleich heranzuziehen, empfinde ich etwas unglücklich. Das ist eher ein anderes Problem, das auch mal dringend einer Verbesserung bedarf.

Als Argument für eine Erhöhung der Löhne spricht nach meinem Empfinden eher die von Colourize angeführte Tabelle. Da findet über die Jahre kaum eine Lohnerhöhung statt; und dass der Prozess nach 15 Jahren bei lächerlichen knappen 300 Euro mehr als bei einem Berufsanfänger völlig stagniert ist nicht in Ordnung.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Eisbär am 20 November 2007, 13:44:40
Moment mal...

diese 1200€ beziehen sich doch auf einen Münchener U-Bahn-Fahrer.
Und München hat mit Abstand die höchsten Mieten in Deutschland.
Da muß man also evt. andere Maßstäbe ansetzen.


Und wer für 1200€ eine Familie ernähren möchte, der wird ganz schön kotzen...
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Killerqueen am 20 November 2007, 13:54:19
Moment mal...

diese 1200€ beziehen sich doch auf einen Münchener U-Bahn-Fahrer.
Und München hat mit Abstand die höchsten Mieten in Deutschland.

Das ist ein Gerücht, das sich hartnäckig hält. Es stimmt zwar, dass in München Wohnungsmangel herrscht, aber die Wohnungen, die es gibt, sind vom Preis-Niveau mit denen in HH absolut vergleichbar. Das weiß ich zufällig sehr genau. ;)

Verzerrt wird der Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt vermutlich dadurch, dass München relativ wenige Solzialwohnungen und im Verhältnis dazu überdurchschnittlich viele Mieten im extrem hohen Preis-Bereich hat, die das auf Extremwerte sehr empfindliche arithmetische Mittel verfälschen. Normale Wohnungen kosten aber auch normal viel. Man muss nur eben erst mal eine bekommen. ;)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: K-Ninchen am 20 November 2007, 14:35:05
Gerade lief auf EinsExtra eine Wiederholung von Monitor (http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=924&sid=172)

Und es war schon erschreckend, wie bestimmte selbständige Berufe von Löhnen leben müssen, die man in den Berufsgruppen gar nicht erwartet hätte.
Ob es doch eine gute Entscheidung war, nicht Architektur zu studieren? Oder wäre es gerade jetzt ein guter Zeitpunkt, damit anzufangen?

    Zitat 1: "Rund 15% der Architekten sind arbeitslos."
    Zitat 2: "30% aller freiberuflichen Architekten verdienen monatlich weniger als 1.250 Euro."

Und dafür so lange studiert haben? Einige arbeiten schon viele Jahre in dem Beruf und liegen trotzdem nicht höher!

    Zitat 1: "Freie Zeitungsjournalisten verdienen durchschnittlich 1.200 Euro im Monat."
    Zitat 2: "Jeder fünfte Zeitungsjournalist hat sich durch seine Tätigkeit verschuldet."

...oft konkurrieren sie gegen PRAKTIKANTEN! Ich habs ja fast geahnt... Was ich manchmal so höre und erlebt habe, was für eine Verantwortung den Praktikanten teilweise auferlegt wird, ist echt nicht mehr feierlich. Die Praktikanten leisten oft in wirklichkeit unbezahlte oder sehr schlecht bezahlte Arbeit von fest Angestellten. Dabei wird natürlich der Ehrgeiz und die Energie der noch jungen Menschen ausgenutzt, die noch bereit sind, sich für wenig Geld zu profilieren und zu testen, was sie zu leisten im Stande sind - und darunter leiden die fest angestellten. Weil Praktikaten kommen und gehen, die kann man jedes mal wieder frisch aufs neue Ausnutzen.

Auch bei den Anwälten (Einzelanwälten) sieht es nicht so rosig aus, wie viele immer denken:

    Zitat 1: "Seit 1995 sind die Gewinne von Einzelanwälten um rund 30% zurück gegangen."
    Zitat 2: "Das durchschnittliche Einkommen eines Einzelanwalts liegt bei 1.500 Euro netto im Monat."

So viel zu den freien Berufsgruppen.
Dazu gehör ich zwar auch (jedoch ohne Studium oder Ausbildung), kann mich bis jetzt aber nicht beklagen... werde aber wohl trotzdem bald in eine feste Anstellung gehen.

Hier noch mal die Seite zur Sendung: http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=924&sid=172
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: messie am 20 November 2007, 14:59:06
Zitat
"wäh, mein chef verdient so unverhältnismäßig viel mehr als ich"

Nein, dieses Verhältnis meine ich nicht.
Ich meine das Verhältnis des Gehaltes zum Gewinn und im Vergleich dazu das Verhältnis des Anstieges der Gehälter der Chefetage dazu.

Was gibt der Chefetage das Recht, die eigenen Gehälter korrekt im Verhältnis zum Gewinn des Unternehmens anzuheben, dies aber nicht für ihre Angestellten zu tun? Moralisch gesehen, wie ich finde, keines. Sie tun es eben einfach.

Ebenso scheint es ja auch hier zu passieren: Ich habe nun colourize' Zahlen nicht noch einmal verifiziert, aber nehmen wir mal an, sie stimmen: Dann werden 25 Jahre lang die Gehälter für Lokführer nicht angehoben. Ich will nicht wissen wie das Gehalt von Mehdorn in demselben Zeitraum angestiegen ist ...
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: colourize am 20 November 2007, 15:07:35
Ebenso scheint es ja auch hier zu passieren: Ich habe nun colourize' Zahlen nicht noch einmal verifiziert, aber nehmen wir mal an, sie stimmen: Dann werden 25 Jahre lang die Gehälter für Lokführer nicht angehoben.
Moment. Die Zahlen beziehen sich auf 2007, Lediger oder Verheirateter mit Lohnsteuerklasse IV, Tarifgebiet West (im Osten verdient man weniger).
Natürlich gibt es Lohnanpassungen in den Tarifgruppen, die jedoch bestenfalls einen Ausgleich für die Inflation / Teuerungsrate darstellen.

Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: messie am 20 November 2007, 15:11:05
Ebenso scheint es ja auch hier zu passieren: Ich habe nun colourize' Zahlen nicht noch einmal verifiziert, aber nehmen wir mal an, sie stimmen: Dann werden 25 Jahre lang die Gehälter für Lokführer nicht angehoben.
Moment. Die Zahlen beziehen sich auf 2007, Lediger oder Verheirateter mit Lohnsteuerklasse IV, Tarifgebiet West (im Osten verdient man weniger).
Natürlich gibt es Lohnanpassungen in den Tarifgruppen, die jedoch bestenfalls einen Ausgleich für die Inflation / Teuerungsrate darstellen.



Ok, sagen wir es deutlicher: Es gibt 25 Jahre keine Gehaltserhöhung, sondern nur Lohnanpassungen, die bestenfalls (!) die Inflationsrate ausgleichen. ;)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: K-Ninchen am 20 November 2007, 15:18:30
Ebenso scheint es ja auch hier zu passieren: Ich habe nun colourize' Zahlen nicht noch einmal verifiziert, aber nehmen wir mal an, sie stimmen: Dann werden 25 Jahre lang die Gehälter für Lokführer nicht angehoben.
Moment. Die Zahlen beziehen sich auf 2007, Lediger oder Verheirateter mit Lohnsteuerklasse IV, Tarifgebiet West (im Osten verdient man weniger).
Natürlich gibt es Lohnanpassungen in den Tarifgruppen, die jedoch bestenfalls einen Ausgleich für die Inflation / Teuerungsrate darstellen.



Ok, sagen wir es deutlicher: Es gibt 25 Jahre keine Gehaltserhöhung, sondern nur Lohnanpassungen, die bestenfalls (!) die Inflationsrate ausgleichen. ;)

Immerhin! In der Medienbranche würden die dich erst mal ne halbe Stunde lang auslachen, wenn du mit "Lohnanpassung" kommst...
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: colourize am 20 November 2007, 15:20:55
Ebenso scheint es ja auch hier zu passieren: Ich habe nun colourize' Zahlen nicht noch einmal verifiziert, aber nehmen wir mal an, sie stimmen: Dann werden 25 Jahre lang die Gehälter für Lokführer nicht angehoben.
Moment. Die Zahlen beziehen sich auf 2007, Lediger oder Verheirateter mit Lohnsteuerklasse IV, Tarifgebiet West (im Osten verdient man weniger).
Natürlich gibt es Lohnanpassungen in den Tarifgruppen, die jedoch bestenfalls einen Ausgleich für die Inflation / Teuerungsrate darstellen.



Ok, sagen wir es deutlicher: Es gibt 25 Jahre keine Gehaltserhöhung, sondern nur Lohnanpassungen, die bestenfalls (!) die Inflationsrate ausgleichen. ;)

Immerhin! In der Medienbranche würden die dich erst mal ne halbe Stunde lang auslachen, wenn du mit "Lohnanpassung" kommst...
Vielleicht solltet ihr Medifuzzis mal in ne Gewerkschaft gehen.
Kein Wunder dass ihr Euch in solchen Ausbeutungsverhältnissen verdingen müsst.
Aber solange es Euch selbst gefällt und ihr mit Euren Hungerlöhnen zufrieden seid ists ja nicht so schlimm.  8)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: K-Ninchen am 20 November 2007, 15:25:50
Ebenso scheint es ja auch hier zu passieren: Ich habe nun colourize' Zahlen nicht noch einmal verifiziert, aber nehmen wir mal an, sie stimmen: Dann werden 25 Jahre lang die Gehälter für Lokführer nicht angehoben.
Moment. Die Zahlen beziehen sich auf 2007, Lediger oder Verheirateter mit Lohnsteuerklasse IV, Tarifgebiet West (im Osten verdient man weniger).
Natürlich gibt es Lohnanpassungen in den Tarifgruppen, die jedoch bestenfalls einen Ausgleich für die Inflation / Teuerungsrate darstellen.



Ok, sagen wir es deutlicher: Es gibt 25 Jahre keine Gehaltserhöhung, sondern nur Lohnanpassungen, die bestenfalls (!) die Inflationsrate ausgleichen. ;)

Immerhin! In der Medienbranche würden die dich erst mal ne halbe Stunde lang auslachen, wenn du mit "Lohnanpassung" kommst...
Vielleicht solltet ihr Medifuzzis mal in ne Gewerkschaft gehen.
Kein Wunder dass ihr Euch in solchen Ausbeutungsverhältnissen verdingen müsst.
Aber solange es Euch selbst gefällt und ihr mit Euren Hungerlöhnen zufrieden seid ists ja nicht so schlimm.  8)

Ich bin ja eh (noch) selbständig. Und hungerlöhne sind echt was anderes ;) Und auch in den Agenturen wird nicht soo wenig gezahlt. Dafür gibts aber im Gegenzug diesen ganzen Gewerkschafts-Krimskrams nicht.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Eisbär am 20 November 2007, 15:29:48
Naja...

ich erlebe z.Z. eher, wie die Gewerkschaft und ihre Tarife der Lohnrealität hinterherhinken.

Immerhin gab es vor kurzem eine tarifliche Erhöhung um ca. 15% in meinem Bereich, aber damit sind wir noch nicht bei den Heuern, die tatsächlich gezahlt werden.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: colourize am 20 November 2007, 15:33:29
Naja...

ich erlebe z.Z. eher, wie die Gewerkschaft und ihre Tarife der Lohnrealität hinterherhinken.

Immerhin gab es vor kurzem eine tarifliche Erhöhung um ca. 15% in meinem Bereich, aber damit sind wir noch nicht bei den Heuern, die tatsächlich gezahlt werden.
Keine Frage dass Gewerkschaften viel Scheiss bauen.
Trotzdem haben Flächentarife viele Vorteile, z.B. dass eben nicht Jeder Einzelne um Inflationsausgleich betteln gehen muss.
Und diese ganze New Economy / Medienbranche / Kreativen sind eben so gut wie nie gewerkschaftlich organisiert, stehen aber offenbar auch überproportional häufig auf Selbstausbeutungsnummern und finden das auch noch geil.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: acryd am 20 November 2007, 16:51:31
Naja...

ich erlebe z.Z. eher, wie die Gewerkschaft und ihre Tarife der Lohnrealität hinterherhinken.

Immerhin gab es vor kurzem eine tarifliche Erhöhung um ca. 15% in meinem Bereich, aber damit sind wir noch nicht bei den Heuern, die tatsächlich gezahlt werden.
Keine Frage dass Gewerkschaften viel Scheiss bauen.
Trotzdem haben Flächentarife viele Vorteile, z.B. dass eben nicht Jeder Einzelne um Inflationsausgleich betteln gehen muss.
Und diese ganze New Economy / Medienbranche / Kreativen sind eben so gut wie nie gewerkschaftlich organisiert, stehen aber offenbar auch überproportional häufig auf Selbstausbeutungsnummern und finden das auch noch geil.


Naja das Problem ist eher folgendes in der Medienlandschaft.

Ich sehe z.b. auch bei uns im Unternehmen, das immer mehr Praktikanten immer mehr Arbeit erledigen müssen.
Wobei es eigentlich garnicht mal häufig mehr stunden für einen Hungerlohn (in der Medienbranche wenn meist nur 400€ für eine 40 Stunden Woche) sondern einfach nur höllische Arbeitszeiten sind, sprich die Praktikanten werden für die Nacht oder Wochenendschichten verheizt, und da haben auf dauer auch viele keinen Bock drauf.

Im gegenzug Senioren die schon 5-10 Jahre in dem Job sind und sich einen Namen gemacht haben, haben einen recht guten Verdienst, und haben sicherlich kein Problem eine Familie zu ernähren, oder ihr auch mal sonderspirenzien zu gönnen.

Und das ist eben das Problem, die Lücke ist teilweise extrem groß, und das ist dann wiederum auch der Ansporn der Praktikanten sich ausnutzen zu lassen, nämlich möglichst schnell möglichst viel leisten, um dann auch in den gutbezahlten Himmel der Besserverdienenden der Medienbranche zu kommen, das Problem ist nur, das a) nicht soviele offene Stellen wie Praktikanten oder azubis existieren, und b) viele auch von der Persönlichen Art nicht das zeug haben, um in dieser Branche dauerhaft zu bestehen.

Denn um sich mit den vielen Arschlöchern und snobs in der Branche rumzuschlagen brauch man schon ein verdammt dickes Fell.


Das die Qualität der geleisteten Arbeit von ungelernten Praktikanten auch nicht die eines langjaehrigen gut ausgebildeten Mitarbeiters erreicht, brauche ich glaube ich nicht erwähnen ;D
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Kortirion am 20 November 2007, 17:50:32
ich bin der meinung, dass man von 1200,- EUR auf die Hand eigentlich gut leben kann, wenn man keine Wohnung mit Blick auf die Außenalster braucht und nicht jeden tag Hummer mit Kaviar einschaufelt und keinen Porsche Cayenne durchzubringen hat.
Sicher geht das. Man kann allein davon leben.

Nur sollte man sich vor Augen führen, dass man vielleicht irgendwann mal das Studentenleben satt hat und mal aus seiner 1-Zimmer-50er-Jahre-Bude ausziehen möchte. Von Urlaub, ab und an mal Essen gehen, Auto haben etc. mal ganz zu schweigen, was ich auch alles nicht für verschwenderischen Luxus halte.
Ganz nebenbei bemerkt erwartet die Regierung das Zeugen von Kindern für unsere Rente um die ungebrochene Wachstumsideologie in diesem Land nicht in Frage stellen zu müssen. Viel Spass beim Durchbringen von einem Kind oder einer arbeitsunfähigen (weil schwangeren) Freundin von 1200 netto. Das mag mehr schlecht als Recht gerade so gehen, mit Transferleistungen wie Wohngeld etc... Aber wenn dann Eure Waschmaschine den Geist aufgibt oder ihr ne Zahnkrone braucht (Zuzahlung!) könnt ihr Privatinsolvenz beantragen.

Kurzum: Verkauft Euch nicht unter Wert. Wer für so wenig Geld bereit ist zu arbeiten verdirbt das Lohnniveau und trägt zur Zunahme der sozialen Ungleichheit in unserem Lande bei. Denn ratet mal, wer die Kohle, die ihr nicht als Lohn einfordert, einstreicht.... und ja, die Bahn AG schreib fette schwarze Zahlen... *kombiniere, kombiniere* (http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=14536)

Word! Sehe ich 100 % genau so.

Genau. Viel mehr gibt es dazu eigentlich nicht mehr zu sagen.

Wobei man generell noch anmerken muss, dass der "neue" Tarfvertrag Länder für den öffentlichen Dienst ohnehin nicht darauf ausgelegt ist, Angestellte besser zu stellen als beim "alten" Bundesangestelltentarif. Das gilt natürlich auch für privatwirtschaftliche Branchen, bei denen die Tarifstruktur sich an den TVL/TVöD anlehnt.

Ich bin ja nun gerade akut in der Situation, eine Familie zu gründen und muss schon sagen, dass auch E13 TVöD nicht gerade eine komfortable Situation ist. Ich mag mir eigentlich gar nicht vorstellen, wie ich mit E8 TVöD dran wäre.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Thomas am 20 November 2007, 18:25:38
irritiert durch den "momentan" seit einem halben Jahr schwelenden Konflikt GDL<->DB und den in diesem Zusammenhang auftauchenden Zitaten wie "Geld reicht hinten und vorn nicht" oder, ums mal konkret aus dem SpiegelOnline (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,518128,00.html) zu zitieren:
Zitat
Mittlerweile reiche das Geld "bei vielen nur noch für die Miete und das Nötigste". Gerade einmal 1200 Euro netto verdiene ein Berufsanfänger als U-Bahn-Fahrer bei den Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG).
frage ich mich, ob die Gehälter / Löhne von heute wirklich nur noch für Schmalzstulle und billiges Brot von vorgestern reichen.
Hab ich da was verpasst? seh nur ich das mit erstaunen?
oder hab ich eine andere vorstellung von "reicht für das nötigste"?

ich bin der meinung, dass man von 1200,- EUR auf die Hand eigentlich gut leben kann, wenn man keine Wohnung mit Blick auf die Außenalster braucht und nicht jeden tag Hummer mit Kaviar einschaufelt und keinen Porsche Cayenne durchzubringen hat.
aber.. bin ich da allein?!  ???
Ich denke auch, das das nun wahrlich kein Hungerlohn ist.Das Problem ist halt das allgemeine Anspruchsdenken, das viele haben und auch jeden Tag wieder an allen Ecken eingeimpft bekommen.Man muß sich halt immer fragen, was man haben muß.Und wenn man sich dabei von den allgemeinen Leitbildern leiten läßt, muß man sich mitunter halt nicht wundern, wenn das so nicht klappt.Zumal man bei einem Staatsbetrieb wie der Bahn sicherlich auch noch Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und ähnliches dazubekommt.

1200,- Netto für einen Berufsanfänger sind für mich jedenfalls kein Ausbeuten.Aber ich bin ja auch der Meinung, das es allgemein nicht das Ziel sein kann, jedem Fließbandtütenkleber ein ausreichendes Gehalt für Einfamilienhaus, Zweitwagen, jährlicher Urlaub in Malle und drei Handys zu ermöglichen.Sicherlich gibt es Bereiche, in denen das Verhältnis Arbeit zu Einkommen nicht stimmt, aber es gibt nun mal für unterschiedliche Tätigkeiten unterschiedliche Gehaltsspannen, und wenn ich nicht mehr kann oder möchte, muß ich eben in meiner Spanne zufrieden sein.That's life.

Und bei den ganzen Einnahmen/Ausgabentabellen : sind da für Familiengründer schon geänderte Freibeträge und Kindergeld miteingerechnet ?

Zitat von: colourize
Und diese ganze New Economy / Medienbranche / Kreativen sind eben so gut wie nie gewerkschaftlich organisiert, stehen aber offenbar auch überproportional häufig auf Selbstausbeutungsnummern und finden das auch noch geil.
Vermutlich ist in solchen Branchen aber auch der Anteil an arbeitsgeilen Workaholics ungleich höher, anders kann ich mir diese Selbstausbeutung nicht erklären.

Zitat von: messie
Was gibt der Chefetage das Recht, die eigenen Gehälter korrekt im Verhältnis zum Gewinn des Unternehmens anzuheben, dies aber nicht für ihre Angestellten zu tun? Moralisch gesehen, wie ich finde, keines. Sie tun es eben einfach.
Für "alte" Firmen, bei denen der Chef auch noch der Besitzer ist, sehe ich da kein moralisches Problem, dazu ist er eben Chef.Wir leben im Kapitalismus, und eine Firma gründet man nicht als Wohlfahrtsorganisation, sondern um Geld zu verdienen, und zwar in erster Linie für sich.

Bei der Chefetage von Gesellschaften, bei denen die "Chefs" ja auch nur Angestellte sind, verschwimmt diese Eindeutigkeit natürlich.

Zitat von: Killerqueen
Das ist genau das, was mir bei der ganzen Streik-Sache Kopfschmerzen bereitet. Pflegepersonal kann nicht mal eben einfach die Alten und Kranken sich selbst überlassen. Oder wenn sie's täten, würde es kaum wen jucken - außer die Betroffenen, die sich nicht wehren können und keine Lobby haben. Pfleger haben einfach kein Druckmittel und das ist nicht fair.
Kriegt heutzutage immer der am meisten, der den größten Druck produzieren kann? Was ist denn aus dem guten alten moralischen Druck geworden, Leute angemessen zu entlohnen
Druck ist aber oftmals leider das einzige, was zieht.Und manchmal muß es eben knallen.Der Streik der Lokführer wirkt auch nur deswegen, weil das Volk massiv anfängt rumzumaulen, weil jeder zu spät kommt und der Wirtschaft der Nachschub ausgeht.Das Problem ist eben, das viele Leute schlechte Zustände mittragen, nach dem Motto "...aber es muß ja erledigt werden".Da muß man mal ganz klar sagen (und auch gemeinschaftlich umsetzen) : "Nein, wir lassen den Scheiss jetzt liegen bis es ein vernünftiges Angebot gibt".Dafür sind aber viele einfach zu gutmütig.Schönes Beispiel sind auch die Klinikärzte mit ihren Ruhezeiten, etc.Da heißt es dann auf Nachfrage immer : "Ja, wenn wir Dienst nach Vorschrift machen würden, dann würde hier alles zusammenbrechen".Leute, dann laßt es doch einfach mal zusammenbrechen ! Wenn ihr immer alles schön weiter am laufen haltet, wird sich nie jemand genötigt fühlen, euch entgegenzukommen.Ich weiß jetzt nicht, wie es strafrechtlich bei Ärzten&Pflegern aussieht, aber vieleicht müssen wirklich erst mal ein paar Leute im Krankenhaus sterben, damit reagiert wird.

Es geht mir dabei gar nicht darum, ob besagte Fachkräfte wirklich zuwenig verdienen oder nicht, sondern darum, das man halt manchmal etwas tun (oder besser : nicht tun) muß, damit sie die Situation ändert, und das muß manchmal auch wehtun.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Bombe am 20 November 2007, 23:29:08
Druck ist aber oftmals leider das einzige, was zieht.Und manchmal muß es eben knallen.Der Streik der Lokführer wirkt auch nur deswegen, weil das Volk massiv anfängt rumzumaulen, weil jeder zu spät kommt und der Wirtschaft der Nachschub ausgeht.Das Problem ist eben, das viele Leute schlechte Zustände mittragen, nach dem Motto "...aber es muß ja erledigt werden".Da muß man mal ganz klar sagen (und auch gemeinschaftlich umsetzen) : "Nein, wir lassen den Scheiss jetzt liegen bis es ein vernünftiges Angebot gibt".Dafür sind aber viele einfach zu gutmütig.Schönes Beispiel sind auch die Klinikärzte mit ihren Ruhezeiten, etc.Da heißt es dann auf Nachfrage immer : "Ja, wenn wir Dienst nach Vorschrift machen würden, dann würde hier alles zusammenbrechen".Leute, dann laßt es doch einfach mal zusammenbrechen ! Wenn ihr immer alles schön weiter am laufen haltet, wird sich nie jemand genötigt fühlen, euch entgegenzukommen.Ich weiß jetzt nicht, wie es strafrechtlich bei Ärzten&Pflegern aussieht, aber vieleicht müssen wirklich erst mal ein paar Leute im Krankenhaus sterben, damit reagiert wird.

Es geht mir dabei gar nicht darum, ob besagte Fachkräfte wirklich zuwenig verdienen oder nicht, sondern darum, das man halt manchmal etwas tun (oder besser : nicht tun) muß, damit sie die Situation ändert, und das muß manchmal auch wehtun.
Huch. Vollste Zustimmung.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: schwarze Katze am 20 November 2007, 23:43:38

Eigentlich gehts bei diesem Thema aber nicht um Lokführer oder Berufsanfänger oder wasweissich, sondern um die Frage, ob man von 1.200 "leben kann". Man *kann*, die Frage ist aber ob man das *will*.

sehr oft geht es weder um "will" noch um "kann", sondern um "muss".
Das "will" gewöhnt man sich ziemlich schnell ab, wenn man schon einmal Sozialhilfeempfänger war, und dann muss man sich unter Wert verkaufen, damit man sich auch ein bißchen sogenannte Leben erlauben kann.

Leben ist eben nicht "Wünsch dir was"

Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Lakastazar am 21 November 2007, 02:19:48

Eigentlich gehts bei diesem Thema aber nicht um Lokführer oder Berufsanfänger oder wasweissich, sondern um die Frage, ob man von 1.200 "leben kann". Man *kann*, die Frage ist aber ob man das *will*.

sehr oft geht es weder um "will" noch um "kann", sondern um "muss".
Das "will" gewöhnt man sich ziemlich schnell ab, wenn man schon einmal Sozialhilfeempfänger war, und dann muss man sich unter Wert verkaufen, damit man sich auch ein bißchen sogenannte Leben erlauben kann.

Leben ist eben nicht "Wünsch dir was"


stimmt... und deswegen sagen sich viele "nimms dir einfach!"
Sieht man ja bei Kriminellen und Managern!

Druck ist aber oftmals leider das einzige, was zieht.Und manchmal muß es eben knallen.Der Streik der Lokführer wirkt auch nur deswegen, weil das Volk massiv anfängt rumzumaulen, weil jeder zu spät kommt und der Wirtschaft der Nachschub ausgeht.Das Problem ist eben, das viele Leute schlechte Zustände mittragen, nach dem Motto "...aber es muß ja erledigt werden".Da muß man mal ganz klar sagen (und auch gemeinschaftlich umsetzen) : "Nein, wir lassen den Scheiss jetzt liegen bis es ein vernünftiges Angebot gibt".Dafür sind aber viele einfach zu gutmütig.Schönes Beispiel sind auch die Klinikärzte mit ihren Ruhezeiten, etc.Da heißt es dann auf Nachfrage immer : "Ja, wenn wir Dienst nach Vorschrift machen würden, dann würde hier alles zusammenbrechen".Leute, dann laßt es doch einfach mal zusammenbrechen ! Wenn ihr immer alles schön weiter am laufen haltet, wird sich nie jemand genötigt fühlen, euch entgegenzukommen.Ich weiß jetzt nicht, wie es strafrechtlich bei Ärzten&Pflegern aussieht, aber vieleicht müssen wirklich erst mal ein paar Leute im Krankenhaus sterben, damit reagiert wird.

Es geht mir dabei gar nicht darum, ob besagte Fachkräfte wirklich zuwenig verdienen oder nicht, sondern darum, das man halt manchmal etwas tun (oder besser : nicht tun) muß, damit sie die Situation ändert, und das muß manchmal auch wehtun.
Huch. Vollste Zustimmung.
Aber sowas von!!
Ich wäre ja mal für einen "Forderungsunabhängigen" "Generalstreik!".
Alle - am besten noch innerhalb der ganzen EU - machen, sofern technisch möglich einfach mal an einem Tag lang dicht! Ohne gleich was konkretes zu fordern, sondern nur, um zu zeigen, dass es geht!

Vielleicht wachen die "Bonzen" da oben mal auf!

sorry, ich wollt nur mal träumen  ::)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Simplicissimus1668 am 21 November 2007, 02:38:01
Zitat
Ok, sagen wir es deutlicher: Es gibt 25 Jahre keine Gehaltserhöhung, sondern nur Lohnanpassungen, die bestenfalls (!) die Inflationsrate ausgleichen.

Moment, hab ich da was nicht verstanden? Was ist falsch an Lohnanpassung? Das heisst doch, dass im Idealfall die Kaufkraft erhalten bleibt, sich also weder nach oben noch nach unten verschiebt. Wieso sollten Leute eigentlich ueberhaupt leistungsunabhaengige Gehaltserhoehungen (also Kaufkrafterhoehungen) bekommen?

Und was die Sache mit den Managern angeht, kann ich nur sagen, dass zweimal falsch nicht richtig macht.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Lakastazar am 21 November 2007, 09:43:30
Zitat
Ok, sagen wir es deutlicher: Es gibt 25 Jahre keine Gehaltserhöhung, sondern nur Lohnanpassungen, die bestenfalls (!) die Inflationsrate ausgleichen.

Moment, hab ich da was nicht verstanden? Was ist falsch an Lohnanpassung? Das heisst doch, dass im Idealfall die Kaufkraft erhalten bleibt, sich also weder nach oben noch nach unten verschiebt. Wieso sollten Leute eigentlich ueberhaupt leistungsunabhaengige Gehaltserhoehungen (also Kaufkrafterhoehungen) bekommen?

Und was die Sache mit den Managern angeht, kann ich nur sagen, dass zweimal falsch nicht richtig macht.
stimmt, und gleich ma weiter gedacht: warum überhaupt eine Leistungsabhängige Entlohnung?
Warum sollte Arbeit bezahlt werden? Früher hatten wir doch auch Sklaven und Leibeigene!

Und jetzt mal ernst! Dir ist klar, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der das Verbrauchertum quasi Mittelpunkt sämtlicher sozialen Interaktionen ist? Weniger Geld heißt weniger Möglichkeiten an diversen der Verstreuung dienenden sozialen Aktivitäten teilzunehmen! Nur um eines vorwegzunehmen: Mir ist schon bewusst, dass soziale Interaktionen sich nicht auf Konsum runterbrechen lassen. Aber umgekehrt gesehen, ist fast nix mehr irgendwie nicht mit Kosten verbunden! (Selbst Ficken ist nicht kostenlos!)
Leider werden alle (na gut, sagen wir Viele) Sachen immer teurer! Teilweise bedingt durch die steigenden Löhne. Aber vor allem durch Raffgier von Börsianern, Managern und Co. nach saftigen Renditen im Spekulationsmarkt.

Dein Einwand ist in so weit korrekt, als dass die Lohnerhöhung nicht gerade einen Abbruch am Teufelskreis steigender Preise sind! Aber ansonsten weiß ich echt nicht, ob du dir im Klaren bist, was du da gerade sagst  :-\
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Killerqueen am 21 November 2007, 10:27:55
Druck ist aber oftmals leider das einzige, was zieht.Und manchmal muß es eben knallen.Der Streik der Lokführer wirkt auch nur deswegen, weil das Volk massiv anfängt rumzumaulen, weil jeder zu spät kommt und der Wirtschaft der Nachschub ausgeht.Das Problem ist eben, das viele Leute schlechte Zustände mittragen, nach dem Motto "...aber es muß ja erledigt werden".Da muß man mal ganz klar sagen (und auch gemeinschaftlich umsetzen) : "Nein, wir lassen den Scheiss jetzt liegen bis es ein vernünftiges Angebot gibt".Dafür sind aber viele einfach zu gutmütig.Schönes Beispiel sind auch die Klinikärzte mit ihren Ruhezeiten, etc.Da heißt es dann auf Nachfrage immer : "Ja, wenn wir Dienst nach Vorschrift machen würden, dann würde hier alles zusammenbrechen".Leute, dann laßt es doch einfach mal zusammenbrechen ! Wenn ihr immer alles schön weiter am laufen haltet, wird sich nie jemand genötigt fühlen, euch entgegenzukommen.Ich weiß jetzt nicht, wie es strafrechtlich bei Ärzten&Pflegern aussieht, aber vieleicht müssen wirklich erst mal ein paar Leute im Krankenhaus sterben, damit reagiert wird.

Es geht mir dabei gar nicht darum, ob besagte Fachkräfte wirklich zuwenig verdienen oder nicht, sondern darum, das man halt manchmal etwas tun (oder besser : nicht tun) muß, damit sie die Situation ändert, und das muß manchmal auch wehtun.

Natürlich muss es immer erst krachen, damit was passiert. Das ist schon klar. Aber genau das prangere ich ja an!

Im Fall von Pflegern und Ärzten können sich die Menschen den "Krach" nunmal nicht leisten; denn wenn ich mir vorstelle, mein(e) Mann, Vater, Mutter, Oma, Bruder, Kind oder sonstwer würde sterben, nur weil ein Arzt mehr Geld braucht, um zu überleben, wird dieser Arzt sich wünschen, er wäre erst gar nicht geboren, wenn ich mit ihm fertig wäre.
Und wenn ich es selbst wäre: Na, vielen Dank, dass ich wegen des Scheiß-Geldes verrecken muss. Sehr sozial gerecht!
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Eisbär am 21 November 2007, 12:53:30
Ich glaube, diese Idee, daß europaweit mal alle einen Tag lang streiken, funktioniert nicht (selbst wenn alle mitmachen würden).

Spätestens danach würden sich einige Manager Gedanken darüber machen, wo man noch mehr automatisieren könnte. Maschinen und Roboter streiken nicht.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Killerqueen am 21 November 2007, 13:03:37
Ich glaube, diese Idee, daß europaweit mal alle einen Tag lang streiken, funktioniert nicht (selbst wenn alle mitmachen würden).

Spätestens danach würden sich einige Manager Gedanken darüber machen, wo man noch mehr automatisieren könnte. Maschinen und Roboter streiken nicht.

Rumänen und Bulgaren auch nicht.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Thomas am 21 November 2007, 14:40:56
Druck ist aber oftmals leider das einzige, was zieht.Und manchmal muß es eben knallen.Der Streik der Lokführer wirkt auch nur deswegen, weil das Volk massiv anfängt rumzumaulen, weil jeder zu spät kommt und der Wirtschaft der Nachschub ausgeht.Das Problem ist eben, das viele Leute schlechte Zustände mittragen, nach dem Motto "...aber es muß ja erledigt werden".Da muß man mal ganz klar sagen (und auch gemeinschaftlich umsetzen) : "Nein, wir lassen den Scheiss jetzt liegen bis es ein vernünftiges Angebot gibt".Dafür sind aber viele einfach zu gutmütig.Schönes Beispiel sind auch die Klinikärzte mit ihren Ruhezeiten, etc.Da heißt es dann auf Nachfrage immer : "Ja, wenn wir Dienst nach Vorschrift machen würden, dann würde hier alles zusammenbrechen".Leute, dann laßt es doch einfach mal zusammenbrechen ! Wenn ihr immer alles schön weiter am laufen haltet, wird sich nie jemand genötigt fühlen, euch entgegenzukommen.Ich weiß jetzt nicht, wie es strafrechtlich bei Ärzten&Pflegern aussieht, aber vieleicht müssen wirklich erst mal ein paar Leute im Krankenhaus sterben, damit reagiert wird.

Es geht mir dabei gar nicht darum, ob besagte Fachkräfte wirklich zuwenig verdienen oder nicht, sondern darum, das man halt manchmal etwas tun (oder besser : nicht tun) muß, damit sie die Situation ändert, und das muß manchmal auch wehtun.

Natürlich muss es immer erst krachen, damit was passiert. Das ist schon klar. Aber genau das prangere ich ja an!

Im Fall von Pflegern und Ärzten können sich die Menschen den "Krach" nunmal nicht leisten; denn wenn ich mir vorstelle, mein(e) Mann, Vater, Mutter, Oma, Bruder, Kind oder sonstwer würde sterben, nur weil ein Arzt mehr Geld braucht, um zu überleben, wird dieser Arzt sich wünschen, er wäre erst gar nicht geboren, wenn ich mit ihm fertig wäre.
Und wenn ich es selbst wäre: Na, vielen Dank, dass ich wegen des Scheiß-Geldes verrecken muss. Sehr sozial gerecht!
Im Umfeld von Kliniken ist es natürlich besonders schwierig, keine Frage.Aber die Mentalität einiger, den Laden trotzdem unter beschissenen Bedingungen am laufen zu halten findet sich ja auch in anderen Bereichen, in dem es lange nicht um Menschenleben geht.

Aber ansonsten : Wie willst du in ersterem Fall (mal unterstellt, Klinikpersonal ist tasächlich unterbezahlt und überlastet) sonst etwas ändern, wenn alle weitermachen wie immer ? Es geht da ja oftmals nicht nur einfach um mehr Geld, sondern auch um Arbeits- und Ruhezeiten.Ein Arzt, der nach 12 Stunden Dauereinsatz mit hoher Konzentration und einer Stunde Schlaf wieder operiert ist sicherlich auch nicht gesundheitsfördernd.Was würdest du sagen, wenn dir oder deinen Angehörigen in so einem Fall etwas passiert ? Dann heißt es wieder : "Wie kann das sein, das so einer so lange am Stück operieren muß ?".Problem ist eben, solange der weiterhin schön mit zitternder Hand weiterschnippelt, weil es anders angeblich nicht geht, wird sich an der ganze Situation nichts ändern.Und ob jemand verreckt (mal extrem gesagt), weil der zuständige Arzt streikt oder weil der Arzt wegen übermüdung Fehler macht, ist doch letztendlich egal.

Und einfach auf das moralempfinden der Klinikleitung zu hoffen, ist halt keine Lösung.

Zitat von: Eisbär
Spätestens danach würden sich einige Manager Gedanken darüber machen, wo man noch mehr automatisieren könnte. Maschinen und Roboter streiken nicht.
Allerdings laufen auch die nicht völlig selbstständig, und die Zeit ist (leider) noch nicht so weit, das man wirklich alles automatisieren kann.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Sanctitas am 21 November 2007, 15:01:04
*
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Thomas am 21 November 2007, 15:16:20
Zitat von: Sanctitas
...ständig leute entlässt, seit einigen jahren stets fristlos, um abfindungen einzusparen.
Wie kann man in D Mitarbeiter fristlos entlassen (klauen&Co. mal aussen vor gelassen) ? Und wieso spart man die Abfindung bei einer fristlosen Kündigung ?

Und speziell zu deiner Situation : Wie viel Bewerbungen hast du seit wann paralell laufen ? Ich meine, es gibt auch noch andere Arbeitgeber.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Sanctitas am 21 November 2007, 15:57:29
*
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: acryd am 21 November 2007, 16:17:30

mag sein, dass es in meinem unternehmen extrem läuft. aber ich kenne einen weiteren konzern, der genauso verfährt. das nennen des namens meines arbeitgebers wäre schon ein vom arbeitsgericht anerkannter grund für eine fristlose entlassung.

man kann zwar klagen - lohnt sich, da der arbeitgeber keine beweise vorlegen kann - aber man ist weg vom fenster.

man muss nichts stehlen.

Das klingt ja nach einem stressigen Arbeitsumfeld.
Hmm Probezeiten, ok ist nen Argument, aber wenn du Kinder hast, und diese auch schulpflichtig sind, aeh muss das beim Kündigen vom Arbeitgeber nicht berücksichtigt werden wenn er Leute freisetzt ?


Das Problem mit dem Klagen ist ja auch oft, selbst wenn du mit einer 99% chance den Prozess gewinnst, und die Abfindung bekommst, das wenn die Branche in der du Arbeitest relativ klar definiert ist, und du dich dann innerhalb der gleichen Branche bei einem mitbewerber bewirbst, du es verdammt schwer haben wirst einen Job zu bekommen, denn der neue Arbeitgeber wird sicherlich den alten kontaktieren, und sich über den neuen Mitarbeiter informieren.
Und auch wenn der ehemalige Arbeitgeber nicht schlecht reden darf, gibt es ja genug floskeln so das der neue AG dann weiß das du vorm AG schonmal geklagt hast.

Und ich weiß noch das z.b. mein Ausbildungsbetrieb damals keine Personen eingestellt hat die schonmal vors AG gezogen sind.

Aber vil sieht die Situation was das anbelangt heutzutage anders aus.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Killerqueen am 21 November 2007, 16:58:29
Im Umfeld von Kliniken ist es natürlich besonders schwierig, keine Frage.Aber die Mentalität einiger, den Laden trotzdem unter beschissenen Bedingungen am laufen zu halten findet sich ja auch in anderen Bereichen, in dem es lange nicht um Menschenleben geht.
Und es gibt die Berufe, die überhaupt kein Druckmittel haben; selbst wenn sie alle konsequent die Arbeit verweigern.
Zum Beispiel Friseure. Die arbeiten sich auch ziemlich kaputt für einen Hungerlohn, sind aber in der bedauerlichen Lage, dass ihr Job nicht lebensnotwendig ist. Würden die Friseure streiken, würde es ihnen rein gar nichts bringen, denn dann ruinieren sich die Leute ihre Frisur eben selbst, oder man kennt jemanden, der einen Friseur kennt, der das schwarz macht etc. -> kein Druck möglich

Aber ansonsten : Wie willst du in ersterem Fall (mal unterstellt, Klinikpersonal ist tasächlich unterbezahlt und überlastet) sonst etwas ändern, wenn alle weitermachen wie immer ?
Das ist doch genau das Problem!

Man kann die Leute nicht verrecken lassen; es kann aber auch nicht so weitergehen. Ich bin mittlerweile sowieso dafür, dass Krankenkassen abgeschafft werden, die Ärzte ihre Preise selbst festlegen und man dann dafür bezahlt, so wie man das im Dienstleistungsgewerbe auch macht. Letztendlich ist ein Arzt auch ein Dienstleister; er leistet Dienst an der Gesundheit. Anfangs wäre es vermutlich noch ein tierisches Chaos, aber irgendwann würde sich das einpendeln und selbst regulieren. In Ungarn funktioniert es ja auch.
Krankenversicherungen wird es dann sicherlich immernoch geben, aber es gäbe wenigstens für Dauergesunde eine gute Alternative zur Dauerbeitragszahlung und man kann für sich selbst entscheiden, da die Arztpreise dann mit Sicherheit auch ein vernünfitges Maß annehmen würden.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Thomas am 21 November 2007, 17:09:01
Zitat von: Sanctitas
bei fristloser oder inzwischen auch fristgerechter kündigung muss der arbeitgeber verklagt werden. andernfalls greift sogar eine dreimonatige sperre auf alg 1.
Das stimmt bei einer fristgerechten Kündigung nicht.Du must dich lediglich rechtzeitig beim Arbeitsamt melden.Mit welchem Grund sollte man denn auch Klagen ?

Zitat von: Sanctitas
gründe für eine fristlose kündigung werden auch konstruiert: zu spät zur arbeit erschienen; einmalig (!) privat-telefonat geführt; im web gesurft; privates e-mail versendet; negativ über vorgesetzte gesprochen; vorgegebene arbeitszeit überschriten; server manipuliert; usb-stick verwendet; geschäftsschädigendes verhalten - alles erfahrungen aus meiner kleinen perspektive.
Das glaube ich dir nur bedingt.Wenn Gründe, wie du sie hier aufführst tatsächlich geschehen sind, berechtigt das rechtlich wohl zur Fristlosen Kündigung, auch wenn dein Arbeitgeber das scheinbar extrem macht.Wenn aber Gründe tatsächlich nur konstruiert werden, sprich so nicht geschehen sind, dürfte sich bei der genannten Masse an Kündigungen aber sicherlich so einige Klagen seitens der Arbeitgeber ergeben haben.Wenn dem nciht so ist, warum hat sich noch nie jemand von den angeblich massenhaft fristlos gekündigten an Gewerkschaften oder sonstige Arbeitnehmervertreter gewand ?

Zitat von: Sanctitas
man kann zwar klagen - lohnt sich, da der arbeitgeber keine beweise vorlegen kann - aber man ist weg vom fenster.
Der eigentliche Sinn des Klagens in solchen Fällen besteht aber in dem erreichen einer Abfindung, nicht in dem fortsetzen des Arbeitsverhältnis.


Zitat von: acryd
Das Problem mit dem Klagen ist ja auch oft, selbst wenn du mit einer 99% chance den Prozess gewinnst, und die Abfindung bekommst, das wenn die Branche in der du Arbeitest relativ klar definiert ist, und du dich dann innerhalb der gleichen Branche bei einem mitbewerber bewirbst, du es verdammt schwer haben wirst einen Job zu bekommen, denn der neue Arbeitgeber wird sicherlich den alten kontaktieren, und sich über den neuen Mitarbeiter informieren.
Und auch wenn der ehemalige Arbeitgeber nicht schlecht reden darf, gibt es ja genug floskeln so das der neue AG dann weiß das du vorm AG schonmal geklagt hast.

Und ich weiß noch das z.b. mein Ausbildungsbetrieb damals keine Personen eingestellt hat die schonmal vors AG gezogen sind.
Na, na, da scheinst du aber zu übertreiben.Wenn die beiden Chefs der Firmen sich persönlich kennen, mag sowas laufen.Aber ansonsten gibt es immernoch soetwas wie Datenschutz, da kann man nicht mal eben in der anderen Firma anrufen und sich über ehemalige Mitarbeiter informieren.

Zitat von: Killerqueen
Und es gibt die Berufe, die überhaupt kein Druckmittel haben; selbst wenn sie alle konsequent die Arbeit verweigern.
Zum Beispiel Friseure. Die arbeiten sich auch ziemlich kaputt für einen Hungerlohn, sind aber in der bedauerlichen Lage, dass ihr Job nicht lebensnotwendig ist. Würden die Friseure streiken, würde es ihnen rein gar nichts bringen, denn dann ruinieren sich die Leute ihre Frisur eben selbst, oder man kennt jemanden, der einen Friseur kennt, der das schwarz macht etc. -> kein Druck möglich
Gut, mag sein das z.b. Friseure eine äußerst beschissene Position haben, um Druck ausüben zu können.Aber es gibt eben div. andere Branchen, die das könnten und es trotzdem nicht tun.Zumal man für die Ausübung von Druck auch nicht zwingend einen Job ausüben muß, der direkt mit Verbrauchern zu tun hat.Wenn du gut bist, drohst du halt mit der Kündigung oder eben mit Dienst nach Vorschrift.Wenn man versucht, dich deswegen rauszuschmeissen, kannst du mit großen Erfolgsaussichten klagen.Wenn das ein paar mehr Leute so handhaben würden, würde sich der Arbeitgeber sicherlich recht schnell überlegen, ob er die Angestellten nicht doch angemessen entlohnt bzw. Arbeitszeiten anpaßt.

Zitat von: Killerqueen
Man kann die Leute nicht verrecken lassen; es kann aber auch nicht so weitergehen. Ich bin mittlerweile sowieso dafür, dass Krankenkassen abgeschafft werden, die Ärzte ihre Preise selbst festlegen und man dann dafür bezahlt, so wie man das im Dienstleistungsgewerbe auch macht. Letztendlich ist ein Arzt auch ein Dienstleister; er leistet Dienst an der Gesundheit. Anfangs wäre es vermutlich noch ein tierisches Chaos, aber irgendwann würde sich das einpendeln und selbst regulieren. In Ungarn funktioniert es ja auch.
Krankenversicherungen wird es dann sicherlich immernoch geben, aber es gäbe wenigstens für Dauergesunde eine gute Alternative zur Dauerbeitragszahlung und man kann für sich selbst entscheiden, da die Arztpreise dann mit Sicherheit auch ein vernünfitges Maß annehmen würden.
Ähm, ja, so ähnlich wäre die private Krankenversicherung.Ist aber in D nicht umsetzbar, weil man dann das Sozialsystem (also das durchschleppen von anderen Menschen) nicht mehr funktionieren würde.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: DarkestMatter am 21 November 2007, 17:09:49
zum Pflegepersonal muss ich einfach mal einwerfen, dass doch unlängst in Finnland das Pflegepersonal mit Nachdruck einen Tarifstreit gewonnen hat:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,518258,00.html

(jaaaja, schon wieder spiegel... aber wenn ich "Kurier.at" zitiere, werd ich noch komischer angeschaut  ::) )

wie dem auch sei - es geht also doch.
und ja, ich finde, dass Krankenhauspersonal in D verdammtnochmal viel zu wenig verdient, wenn man deren verantwortung mal aufrechnet.
ein Lokführer, der auch gern mal mit "ich hab doch soooooo viel verantwortung" kommt, wird bei zu schneller fahrt in den meisten fällen automatisch gebremst und notstopp wird eingeleitet, wenn rotes signal überfahren wird. da haben die in den Stellwerken schon mehr verantwortung...

wie dem auch sei - eine krankenschwester kann auch über leben und tod von personen entscheiden! das fängt ganz trivial an mit "Medikamente abzählen". falsche anzahl, falsche Dosierung und zack... is der blutdruck verdammt weit im keller.
notrufknopf der ollen renitenten alten in zimmer 612? hat sie jetzt wirklich was oder will sie zum 15. mal in der nacht ein glas wasser oder sich beschweren, dass ihre zimmergenossin schnarcht? usw usf
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Killerqueen am 21 November 2007, 17:18:42
Ähm, ja, so ähnlich wäre die private Krankenversicherung.Ist aber in D nicht umsetzbar, weil man dann das Sozialsystem (also das durchschleppen von anderen Menschen) nicht mehr funktionieren würde.
Dafür würde sich sicherlich auch eine Lösung finden (sowas wie die LKW-Maut, mit der jetzt das Rentenloch gestopft wird ;)).

wie dem auch sei - eine krankenschwester kann auch über leben und tod von personen entscheiden! das fängt ganz trivial an mit "Medikamente abzählen". falsche anzahl, falsche Dosierung und zack... is der blutdruck verdammt weit im keller.
notrufknopf der ollen renitenten alten in zimmer 612? hat sie jetzt wirklich was oder will sie zum 15. mal in der nacht ein glas wasser oder sich beschweren, dass ihre zimmergenossin schnarcht? usw usf
Ich finde auch, dass Pflegepersonal eine wesentlich verantwortungsvollere und zudem noch körperlich und seelisch viel belastendere Arbeit macht als ein Lokführer und eine drastische Lohnerhöhung viel mehr verdienen würde. Das Problem ist nur: Wo soll man das Geld hernehmen?

Die Lokführer sehen halt ihre Chance, weil es der Bahn gut geht; für Pflegepersonal ist die Aussicht diesbezüglich eher trübe.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Thomas am 21 November 2007, 17:31:52
Ähm, ja, so ähnlich wäre die private Krankenversicherung.Ist aber in D nicht umsetzbar, weil man dann das Sozialsystem (also das durchschleppen von anderen Menschen) nicht mehr funktionieren würde.
Dafür würde sich sicherlich auch eine Lösung finden (sowas wie die LKW-Maut, mit der jetzt das Rentenloch gestopft wird ;)).
Das würde ich aber, gerade hier, nicht zu laut sagen.Denn nach dieser Lösung suchen schon ein paar mehr Leute, schon länger und bisher ohne Erfolg.Den mittels so einer Lösung könnte man mittelfristig nichts geringeres als einen großteil der Finazierung des Sozialstaates komplett abzuschaffen.Obwohl es im Endeffekt wohl wieder nur eine Umschichtung wäre.

Zitat von: Killerqueen
wie dem auch sei - eine krankenschwester kann auch über leben und tod von personen entscheiden! das fängt ganz trivial an mit "Medikamente abzählen". falsche anzahl, falsche Dosierung und zack... is der blutdruck verdammt weit im keller.
notrufknopf der ollen renitenten alten in zimmer 612? hat sie jetzt wirklich was oder will sie zum 15. mal in der nacht ein glas wasser oder sich beschweren, dass ihre zimmergenossin schnarcht? usw usf
Ich finde auch, dass Pflegepersonal eine wesentlich verantwortungsvollere und zudem noch körperlich und seelisch viel belastendere Arbeit macht als ein Lokführer und eine drastische Lohnerhöhung viel mehr verdienen würde. Das Problem ist nur: Wo soll man das Geld hernehmen?

Die Lokführer sehen halt ihre Chance, weil es der Bahn gut geht; für Pflegepersonal ist die Aussicht diesbezüglich eher trübe.
Nein, es ist wieder das Ding mit dem Druck : Die Lokführer können durch Streik viel mehr in das Alltagsleben eingreifen.Wenn's ausreichend knallt, wird sich das Geld schon finden.Denn im Zweifelsfall wählen die Verantwortlichen lieber das finanziell kleinere Übel, und etwas mehr Gehalt für die Angestellten ist unter dem Strich immernoch günstiger, als Millionen oder gar Milliardenverluste in der Wirtschaft zu verursachen.Natürlich ist das beim Staatsunternehmen Bahn alles viel verzahnter als bei einem Privatunternehmen.Die wären durch Verträge mit Vertragstrafen bei Verzug vermutlich so eingeschüchtert, das die den Angestellten schneller entgegen kommen würden  ;)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Bombe am 21 November 2007, 19:08:59
Ich glaube, diese Idee, daß europaweit mal alle einen Tag lang streiken, funktioniert nicht (selbst wenn alle mitmachen würden).
Leider wohl nicht, aber man wird doch mal träumen dürfen. :)

Spätestens danach würden sich einige Manager Gedanken darüber machen, wo man noch mehr automatisieren könnte. Maschinen und Roboter streiken nicht.
Wunderbar! Spätestens dann, wenn wir 15 Millionen Arbeitslose haben, wird wohl jeder Hampelmann merken, dass diese Sache von wegen „jeder, der es wirklich will, kriegt auch einen Job“ totaler Müll ist, weil eben einfach nicht mehr genug Jobs da sind! Was auch ganz prima ist, weil, wer will schon zum Arbeitenmüssen gezwungen werden, um leben zu können? Ich könnte mir da durchaus angenehmere Dinge vorstellen. :)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Sanctitas am 21 November 2007, 20:00:24
*
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Bombe am 21 November 2007, 20:35:40
sorry, aber das mit dem "quoten" (markieren von zitaten) hab ich noch nicht so richtig drauf.
Dafür klappt das bei dir aber besser als bei Leuten, die schon länger hier sind. :)

Zitat
Der eigentliche Sinn des Klagens in solchen Fällen besteht aber in dem erreichen einer Abfindung, nicht in dem fortsetzen des Arbeitsverhältnis.
es gibt aber kollegen, die erfolgreich auf wiedereinstellung geklagt haben.
Klar, man klagt normalerweise auch auf „Wiedereinstellung oder Zahlung einer Abfindung“, wozu es dann kommt, zeigt sich im Laufe der Verhandlung; meistens legt das Gericht einfach nur die Höhe der Abfindung fest und gut. Und selbst, wenn man wieder eingestellt wird, ist der normale Gang, dass man sofort wieder die Kündigung bekommt, dieses Mal aber fristgerecht und auch sonst rechtlich einwandfrei.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Thomas am 21 November 2007, 21:11:07
Zitat von: Bombe
Zitat
Der eigentliche Sinn des Klagens in solchen Fällen besteht aber in dem erreichen einer Abfindung, nicht in dem fortsetzen des Arbeitsverhältnis.
es gibt aber kollegen, die erfolgreich auf wiedereinstellung geklagt haben.
Klar, man klagt normalerweise auch auf „Wiedereinstellung oder Zahlung einer Abfindung“, wozu es dann kommt, zeigt sich im Laufe der Verhandlung; meistens legt das Gericht einfach nur die Höhe der Abfindung fest und gut. Und selbst, wenn man wieder eingestellt wird, ist der normale Gang, dass man sofort wieder die Kündigung bekommt, dieses Mal aber fristgerecht und auch sonst rechtlich einwandfrei.
Nein, eigentlich ist es so das mit der Verhandlung in 99,9 % der Fälle das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zerstört ist und somit nur die Abfindung bleibt.Ist oftmnals sogar für beide Seiten von Vorteil, der AG ist den Querulanten los, der AN muß nicht wieder in einer Firma arbeiten, die er vorher verklagt hat.Letzteres stelle ich mir jedenfalls nicht sonderlich angenehm vor, gerade in kleineren Betrieben.

Zitat von: Bombe
Spätestens danach würden sich einige Manager Gedanken darüber machen, wo man noch mehr automatisieren könnte. Maschinen und Roboter streiken nicht.
Wunderbar! Spätestens dann, wenn wir 15 Millionen Arbeitslose haben, wird wohl jeder Hampelmann merken, dass diese Sache von wegen „jeder, der es wirklich will, kriegt auch einen Job“ totaler Müll ist, weil eben einfach nicht mehr genug Jobs da sind! Was auch ganz prima ist, weil, wer will schon zum Arbeitenmüssen gezwungen werden, um leben zu können? Ich könnte mir da durchaus angenehmere Dinge vorstellen. :)
Mal abgesehen davon, das das eh' unrealistisch ist (denn wo im Hochlohnland Deutschland ist noch nicht die größtmögliche Automatisierungsquote erreicht ?) wäre es schön, wenn man irgendwann div. Produktionsabläufe tatsächlich vollautomatisieren kann, denn dann (und nur dann) kann man drüber nachdenken, ob man auf die Notwendigkeit der Erwerbsarbeit verzichten kann.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: schwarze Katze am 21 November 2007, 21:21:51
Naja, privates Surfen ist bei der Firma, wo ich jetzt eingesetzt bin, auch ein Kündigungsgrund - das erklärt auch meine Abwesenheit in Forum ;)
Und privates Telefonieren geht auch nur in dringenden Fällen.
Aber der Rest, der Sansitas geschildert hat, finde ich schon extrem, so was brutales habe ich nicht mal in die Zeiten erlebt, als ich am Fliessband gearbeitet habe.

Ich habe zwar keine Kinder und kann deswegen schlecht beurteilen, aber in solche Situation wäre ich dann lieber arbeitslos udn 1-Euro-Jobberin, weil ihrgendwo ist doch die Schmerzgrenze, wo man sich sagen muss: "schlimmer geht eh nimmer"
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Magenta am 21 November 2007, 21:34:10
Sollte ich in diesem Forum tatsächlich die Einzige sein die der Auffassung ist, dass die Lokführer sich gehaltlich nicht beschweren können und deren Forderungen und Argumentationen jenseits von Gut und Böse sind?  ???
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Thomas am 21 November 2007, 21:36:35
Zitat von: Black Russian
Ich habe zwar keine Kinder und kann deswegen schlecht beurteilen, aber in solche Situation wäre ich dann lieber arbeitslos udn 1-Euro-Jobberin, weil ihrgendwo ist doch die Schmerzgrenze, wo man sich sagen muss: "schlimmer geht eh nimmer"
Sehe ich, natürlich ebenfalls ohne die genau Situation bei Sanctitas zu kennen, ebenso.Des weiteren weiß ich im Extremfall immernoch, das es auch andere Arbeitgeber gibt, die mich nehmen würden.

Zitat von: Magenta
Sollte ich in diesem Forum tatsächlich die Einzige sein die der Auffassung ist, dass die Lokführer sich gehaltlich nicht beschweren können und deren Forderungen und Argumentationen jenseits von Gut und Böse sind?  ???
Keine Ahnung, deren Forderungen und Argumentation kenne ich nicht weiter, weil es mich nicht kümmert, ich bin Autofahrer.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Eisbär am 21 November 2007, 21:45:00
Magenta:

Ein Gehalt sollte im Verhältnis zur Qualifikation, zu den Anforderungen, zur erbrachten Leistung und zu der Verantwortung stehen.
Kennst Du alle diese Faktoren bei Lokomotivführern?

Ich persönlich glaube übrigens, daß die Punkte 1) und 3) von den meisten Managern nicht soweit erfüllt werden, daß ihre Gehälter gerechtfertigt wären.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: mopsgesang am 21 November 2007, 22:41:37
Ich finds gut das die Lokführer nen ordentlichen Gehaltszuschlag fordern! Die gehören nämlich zu ner Berufsgruppe die auch mal genug Druck machen können, um das durch zu setzten! Man bedenke nur was sich Manager jedes Jahr in die Tasche schustern, würden die mal angemessene Gehälter bezahlt bekommen, könnte man mit dem Eingesparten locker allen ne nette Gehaltserhöhung gewähren!

Nicht außer Acht lassen sollte man auch welche Belastungen der Lokführer Beruf mit sich bringt, Schichtdienste und Wochenendienste machen ein Familienleben kaum möglich, wobei man nicht von "geregelten" Schichtdienst sprechen kann, sondern die eine Woche mal so die andere so, usw.

Und man sollte sich auch überlegen, welche psychischen Belastungen so ein Lockführer aushalten muß. Da sich in regelmäßigen Abständen Lebensmüde vor die Züge werfen.
Und das ist einfach keine Seltenheit, sowas erlebt fast jeder Lokführer in seiner Berufslaufbahn. Und da Züge nicht schnell zu stoppen sind und ein Lockführer ja auch schlecht wegkucken kann, muß er dem, was da unausweichlich auf ihn zu kommt ins Auge blicken und das über Sekunden...

So gesehen versteht ich nicht, warum ein derartiges Gehaltsgefälle etwa zu Piloten besteht, vom Verantwortungsfaktor ist Zugführen im Personenverkehr ganz ähnlich (natürlich ist Flugzeuge fliegen erheblich komplexer, was auch finanziell hornoriert werden muß)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Magenta am 21 November 2007, 22:43:19
Die Argumentation, dass Lokführer soviel Verantwortung tragen und sie bereits deshalb mehr Lohn bekommen sollten, kann ich nur bedingt nachvollziehen. Nahezu jeder Arbeitnehmer trägt eine Menge Verantwortung. Zum Beispiel der Straßenkehrer, der dafür sorgt, dass sich Oma Klawittke keinen Oberschenkelhalsbruch zuzieht, weil sie auf einer Bananenschale ausrutscht etc.

Magenta:

Ein Gehalt sollte im Verhältnis zur Qualifikation, zu den Anforderungen, zur erbrachten Leistung und zu der Verantwortung stehen.
Kennst Du alle diese Faktoren bei Lokomotivführern?
Meiner Kenntnis nach bedarf es dafür nur eines Hauptschulabschlusses. Wenn ich deine drei genannten Faktoren betrachte, finde ich noch immer, dass ein Lokführer gut dasteht. Eventuell setze ich meine Grenze, ab wann ein Mensch "gut" verdient aber auch deutlich niedriger an als andere. Ich finde, dass sowohl 1.200 Euro netto für einen Berufsanfänger sowie später 1.500 Euro netto eine Menge Geld ist für eine Arbeit, bei der man (nach meinem absolut subjektiven Empfinden) keine speziellen Anforderungen erfüllen und lediglich einen Zug von A nach B fahren muss.

Gestern oder vorgestern habe ich auf der Arbeit eine MOPO in die Finger bekommen. Da hat doch tatsächlich eine Kassiererin aus dem Supermarkt geklagt, dass sie sich und ihre Tochter mit 960 Euro netto/Monat kaum über die Runden bekommt. Im ersten Moment war ich total entsetzt und erschrocken, bis mir klar wurde, dass die Frau jedoch nur 20 Stunden/Woche arbeitet. Vor diesem Hintergrund finde ich einen Nettolohn von 960 Euro wiederum außerordentlich gut, auch wenn man davon allein natürlich Kind und Kegel eher nicht durchbringen kann.

Fazit: Ich sollte meine eigenen Lohnansprüche, glaube ich, mal deutlich nach oben schrauben! :)






Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Magenta am 21 November 2007, 23:01:37
Nicht außer Acht lassen sollte man auch welche Belastungen der Lokführer Beruf mit sich bringt, Schichtdienste und Wochenendienste machen ein Familienleben kaum möglich, wobei man nicht von "geregelten" Schichtdienst sprechen kann, sondern die eine Woche mal so die andere so, usw.
Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen würde ich begrüßen.

Und man sollte sich auch überlegen, welche psychischen Belastungen so ein Lockführer aushalten muß. Da sich in regelmäßigen Abständen Lebensmüde vor die Züge werfen.
Und das ist einfach keine Seltenheit, sowas erlebt fast jeder Lokführer in seiner Berufslaufbahn. Und da Züge nicht schnell zu stoppen sind und ein Lockführer ja auch schlecht wegkucken kann, muß er dem, was da unausweichlich auf ihn zu kommt ins Auge blicken und das über Sekunden...
Ja, das kann einem Lokführer passieren. Ich wünsche es keinem. Dennoch ist es in meinen Augen kein Grund, warum ein Lokführer dafür honoriert werden sollte, dass ihm ein Geschehnis dieser Art passieren "könnte". Was ist mit der Kassiererin aus der Bank? Ich wage einfach mal zu behaupten, dass die Gefahr, Opfer eines Banküberfalls zu werden größer ist.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: messie am 21 November 2007, 23:16:37
Also, ich stelle da gar nicht mal so sehr die Qualifikation der Lokführer als Argument für den Streik vorneweg.
Es ist einfach so dass sie von den Gewinnen, die die Bahn fährt (weswegen Mehdorn ja auch unbedingt an die Börse will  ::) ), praktisch nix sehen. Ihre Gehälter bleiben einfach quasi gleich. Für eine Arbeit die sie tagtäglich verrichten, und das gut.
Ein Mehr an Gehalt sieht nur die Chefetage. Und das nicht zu knapp.
Wo bleibt da die Verhältnismäßigkeit?

Zudem sind ihre Forderungen nun wirklich moderat: Ein eigener Tarifvertrag, eine Lohnerhöhung die die Nullrunden der letzten Jahrzehnte nicht einmal annähernd ausgleicht und mehr nicht. Da stellt ver.di teils ganz andere Forderungen.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ihre Forderungen nicht unverschämt, sondern absolut angemessen sind.

Und eine Kassiererin verdient 960 netto für 20h/Woche? Geilomat! Ich dachte, die würden für Hungerlöhne arbeiten - dem ist nicht so ??! Das erstaunt mich nun wirklich.  :o
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: DarkestMatter am 21 November 2007, 23:20:26
Lokführer sein ist nicht schwer. echt nicht.
schichtdienst... ja hallo? dafür gibts bei bahn auch schöne zuschläge. oft ists sogar so, dass man nichtmal gezwungen wird, nachts zu fahren. wenn sich andere lokführer (40, geschieden, keine kinder) um die nachtschicht reißen und man selbst nicht die zuschläge haben will.. bitte.. dann dürfen die auch.

verantwortung - wie ich schon schrieb: automatisch gebremst (in den meisten fällen, bis auf baustellen und anderen langsamfahrzonen wegen ... brücke alt). Termindruck wie beim lastwagenfahrer? lachhaft. rot --> halten, grün --> fahren, sich an sonsten an tempolimit halten. und alle 30 sekunden einen knopf/pedal drücken. toll!

manager verdienen mehr? klar. nicht nett. aber das ist keine argumentationsbasis für eine lohnerhöhung.

selbstmörder vor den zug geworfen?
als lastwagenfahrer das kind beim abbiegen im toten winkel nicht gesehen und "mitgenommen"? tja - was da wohl bleibendere psychische "schäden" verursacht.
klar erlegt jeder lokführer alle paar jahre mal ne Kuh oder ein Wildschwein, Rehbock.. oder öfter Fuchs & Hase.. aber hey.. so what? auch das ist kein grund, die "mein job ist so verantwortungsvoll"-schiene zu fahren.

ich behaupte, dass ich persönlich von 1.200,- netto sehr gut leben könnte.
aber ich brauche auch kein Auto, hab keine kinder, muss nicht in den urlaub fahren usw.
 :)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: mopsgesang am 21 November 2007, 23:24:21
Und man sollte sich auch überlegen, welche psychischen Belastungen so ein Lockführer aushalten muß. Da sich in regelmäßigen Abständen Lebensmüde vor die Züge werfen.
Und das ist einfach keine Seltenheit, sowas erlebt fast jeder Lokführer in seiner Berufslaufbahn. Und da Züge nicht schnell zu stoppen sind und ein Lockführer ja auch schlecht wegkucken kann, muß er dem, was da unausweichlich auf ihn zu kommt ins Auge blicken und das über Sekunden...
Ja, das kann einem Lokführer passieren. Ich wünsche es keinem. Dennoch ist es in meinen Augen kein Grund, warum ein Lokführer dafür honoriert werden sollte, dass ihm ein Geschehnis dieser Art passieren "könnte". Was ist mit der Kassiererin aus der Bank? Ich wage einfach mal zu behaupten, dass die Gefahr, Opfer eines Banküberfalls zu werden größer ist.

Bei einer Befragung von 429 Lokführern, die im Mittel 16 Jahre im diesem Beruf tätig waren, haben nahezu zwei Drittel der Befragten
mindestens einen Unfall erlebt. Forderte dieser Unfall ein Todesopfer, so handelte es sich zumeist um Suizid (82 Prozent)...
Sicher ist das erleben eines Überfalls traumatisch, dass die Kassiererin dabei aber diejenige ist, die jemanden umbringt oder zumindest schwer verletzt ist sicher seltener  ;)
Titel: Selbstmord - Bahn
Beitrag von: DarkestMatter am 21 November 2007, 23:31:00
bzgl der oben von mopsgesang erwähnten Belastung der Lokführer durch Freitodler hab ich mir mal wiki zu rate gezogen. da steht unter Schienensuizid (http://de.wikipedia.org/wiki/Schienensuizid):

Zitat
Diese Form der Selbsttötung ist in Deutschland vergleichsweise häufig: 1993 verübten etwa 900 Menschen diese Art des Suizids, 2003 meldete das Statistische Bundesamt 556 Suizide durch sich vor den Zug oder vor Autos werfen. Etwa 82% der tödlichen Bahnunfälle sind Suizide.
merke: es wird nicht unterschieden zwischen Auto und Bahn. ok.
im selben Absatz wird aus Mehdorns Buch zitiert:

Zitat
Im Netz der Deutschen Bahn ereignen sich jährlich über 1000 Schienensuizide, bis zu sieben pro Tag.
jährlich über 1000... ok. StBA spricht von 556 Suiziden (incl. Auto!) für 2003. man mag mich geißeln, aber ich glaube dem StBA eher.
Vielleicht mein Mehdorn auch Suizidversuche. denn StBA erfasst ja auch privatbahnen. oder werfen sich selbstmörder nur vor triebwagen mit DB drauf?

ok, nehmen wir an, dass ein Suizidversuch bei der bahn mit .. schwersten verletzungen einhergeht und einfach mal genauso schlimm für einen lokführer ist wie ein erfolgreicher suizid. bei über 1000 pro jahr - macht das... 3 Idioten am Tag, alle 8h einer

wieviel lokführer gibbet? rund 20.000
durchschnittliche Arbeitszeit der lokführer? sagen wir mal der einfachheit halber 8h am tag.
also besteht täglich die chance von 3:20000, einen selbstmörder zu überfahren.
pro tag. leider kann man das nicht aufaddieren. die chance besteht jeden tag. nach 2 tagen besteht also nicht die chance von 6:20.000 ;)
selbst nach einer lebensarbeitszeit von 40 Jahren bei der Bahn und einem jährlichen arbeitspensum von 280 Tagen ist die chance, einen bekloppten zu überfahren verdammt gering.
die chance, dass ein feuerwehrmann einem angekündigten selbstmord durch "ich springe hier runter" beiwohnt, ist höher


edit:
Bei einer Befragung von 429 Lokführern, die im Mittel 16 Jahre im diesem Beruf tätig waren, haben nahezu zwei Drittel der Befragten
mindestens einen Unfall erlebt. Forderte dieser Unfall ein Todesopfer, so handelte es sich zumeist um Suizid (82 Prozent)...
Unfall oder Personenunfall? auch das wildschwein ist ein unfall.
82% aller tödlichen personenunfälle sind suizide.
toll. sagt aber genau 0 aus.
ist es also schlimmer für einen lokführer, einen menschen zu überfahren, der einem absichtlich vor den zug springt als einen menschen zu überfahren, der vor den zug gestoßen wird?  ::)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: mopsgesang am 21 November 2007, 23:55:53

Im Netz der Deutschen Bahn ereignen sich jährlich über 1000 Schienensuizide, bis zu sieben pro Tag.
jährlich über 1000... ok. StBA spricht von 556 Suiziden (incl. Auto!) für 2003. man mag mich geißeln, aber ich glaube dem StBA eher.
Vielleicht mein Mehdorn auch Suizidversuche. denn StBA erfasst ja auch privatbahnen. oder werfen sich selbstmörder nur vor triebwagen mit DB drauf?

ok, nehmen wir an, dass ein Suizidversuch bei der bahn mit .. schwersten verletzungen einhergeht und einfach mal genauso schlimm für einen lokführer ist wie ein erfolgreicher suizid. bei über 1000 pro jahr - macht das... 3 Idioten am Tag, alle 8h einer

wieviel lokführer gibbet? rund 20.000
durchschnittliche Arbeitszeit der lokführer? sagen wir mal der einfachheit halber 8h am tag.
also besteht täglich die chance von 3:20000, einen selbstmörder zu überfahren.
pro tag. leider kann man das nicht aufaddieren. die chance besteht jeden tag. nach 2 tagen besteht also nicht die chance von 6:20.000 ;)
selbst nach einer lebensarbeitszeit von 40 Jahren bei der Bahn und einem jährlichen arbeitspensum von 280 Tagen ist die chance, einen bekloppten zu überfahren verdammt gering.
die chance, dass ein feuerwehrmann einem angekündigten selbstmord durch "ich springe hier runter" beiwohnt, ist höher


...wobei die Zahl der Personenschäden im öffentlichen Nahverkehr bestimmt größer ist, als beim Fernverkehr...

Ich möchte auch gar nicht anderen, unterbezahlten Berufsgruppen absprechen, dass sie auch psychischen Belastungen ausgesetzt sind, oder auch viel Verantwortung tragen. Von mir aus sollen die auch mehr Geld fordern!

Nur bei denen wirds schwer das durch zu setzten! Aber gerade die Deutsche Bahn ist ja bei ihren Kunden ein beliebtes Hassobjekt (durchaus zurecht!), da tut ein Streik, der das halbe Land lahm legt, doppelt weh und die GDL kann für ihre Mitglieder wahr machen, wovon andere "Lohnsklaven" nur träumen!
Ich mag diesen "Asskick-Gedanken", das die "Kleinen" es den Bonzen mal so richtig zeigen!
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: messie am 21 November 2007, 23:57:02
Worüber streitet ihr Euch nun jetzt eigentlich? Welcher Beruf mehr psychische Traumata hinterläßt oder was? *lach*

Dazu mag ich nur mal sanft bedenken: Jeder Mensch der in einer Psychiatrie arbeitet muss mit Extremfällen rechnen. Jeder der in einer Bank arbeitet mit Banküberfällen (die auch böse Traumata hinterlassen können). An Tankstellenraube gedacht? ;) wie sieht es mit Erziehern in sozialen Brennpunkten aus? usw. usf.

Ich halte das Argument "die müssen damit rechnen dass ..." schlicht für unsinnig. Es suggeriert ja, dass Lokführer besser bezahlt werden müssten , nur deswegen. Höheres Gehalt als Gefahrenzulage sozusagen.
Aber dann gucke man mal hin, wo diese "Gefahrenzulagen" ausgeschüttet werden!
Bei Stuntmen natürlich. Beim Sicherheitspersonal in bestimmten Bereichen ebenfalls. Beim Transport von Gefahrengut. etc. pp.
Also überall dort wo die Gefahr ständig präsent ist.

Bei Bahnfahrern behaupte ich mal ganz frech, dass sie nicht ständig präsent ist. Ich kann mir im Leben nicht vorstellen, dass Lokführer in ständiger Angst leben, dass sich ihnen jemand vor den Zug schmeißt. Ebenso wie Taxifahrer sicher nicht ständig in Angst leben, ausgeraubt zu werden, obwohl dies immer wieder auch mal geschieht.
Solche außerordentlichen Ereignisse kann in den meisten Jobs jeden treffen.

Darum führe ich das Argument "die sind höheren Gefahren ausgesetzt" ja auch nicht an. ;)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: K-Ninchen am 22 November 2007, 00:01:27
Und was ist mit mir? Kann jemand ermessen, wie sehr man durch schlecht formatierten Programmcode traumatisiert werden kann? Oder wieviele seelische Schmerzen man erleidet, wenn man von einer mit MACs bestückten Agentur auch nur eine einzige Schriftart anfordert und regelrecht darum kämpfen muss, um überhaupt irgendwelche Daten zu erhalten? Naja, okay... es lässt sich ertragen ;)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: messie am 22 November 2007, 00:08:12
Und was ist mit mir? Kann jemand ermessen, wie sehr man durch schlecht formatierten Programmcode traumatisiert werden kann? Oder wieviele seelische Schmerzen man erleidet, wenn man von einer mit MACs bestückten Agentur auch nur eine einzige Schriftart anfordert und regelrecht darum kämpfen muss, um überhaupt irgendwelche Daten zu erhalten?

Hey, wenn ich nach dem letzten Stammtisch gehe, haben ungefähr zwei Drittel der User dieses Forums dieselben Probleme wie du. Also mal gaaanz ruhig hier, wa? Andere leiden auch, nölen aber nicht so rum ;)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: K-Ninchen am 22 November 2007, 00:11:42
Und was ist mit mir? Kann jemand ermessen, wie sehr man durch schlecht formatierten Programmcode traumatisiert werden kann? Oder wieviele seelische Schmerzen man erleidet, wenn man von einer mit MACs bestückten Agentur auch nur eine einzige Schriftart anfordert und regelrecht darum kämpfen muss, um überhaupt irgendwelche Daten zu erhalten?

Hey, wenn ich nach dem letzten Stammtisch gehe, haben ungefähr zwei Drittel der User dieses Forums dieselben Probleme wie du. Also mal gaaanz ruhig hier, wa? Andere leiden auch, nölen aber nicht so rum ;)

Dir hat wohl noch nie jemand mit einem MAC versucht eine Schriftart zu schicken, oder? Sonst würdest du diese unglaubliche Verzweiflung, diese Ohnmacht und psychische Belastung, diesen Verlust an den Glauben an das Gute und die Menschheit nicht so bagatellisieren :P
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: DarkestMatter am 22 November 2007, 00:21:53
Ich mag diesen "Asskick-Gedanken", das die "Kleinen" es den Bonzen mal so richtig zeigen!

weit verbreitetes denkschema.
führt zu nichts. wenn lokführer mehdorn mehr geld aus den taschen leiern, verzichtet der doch nicht auf einen teil seiner bezüge. ER bezahlt die lokführer doch nicht persönlich!
was ist denn das ende vom lied? richtig: bahnfahren wird keinesfalls billiger.
was? du fährst auto und nicht bahn? tja, entgegen der landläufigen meinung wird doch vieles mit der bahn transportiert.

die lokführer haben einen relativ angenehmen job mit einer angemessenen entlohnung.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: K-Ninchen am 22 November 2007, 00:28:32
Ich mag diesen "Asskick-Gedanken", das die "Kleinen" es den Bonzen mal so richtig zeigen!

weit verbreitetes denkschema.
führt zu nichts. wenn lokführer mehdorn mehr geld aus den taschen leiern, verzichtet der doch nicht auf einen teil seiner bezüge. ER bezahlt die lokführer doch nicht persönlich!
was ist denn das ende vom lied? richtig: bahnfahren wird keinesfalls billiger.
was? du fährst auto und nicht bahn? tja, entgegen der landläufigen meinung wird doch vieles mit der bahn transportiert.

die lokführer haben einen relativ angenehmen job mit einer angemessenen entlohnung.

Manche würden sogar Geld ausgeben, um mal Lokführer zu sein!
Hierfür (http://www.bluesky-interactive.com/ptp/addons/ptp4.html) z.B. ;)

Auch du meine Fresse, das les ich jetzt erst: "seien Sie steht‘s pünktlich!"
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Simplicissimus1668 am 22 November 2007, 00:59:41
Zitat
stimmt, und gleich ma weiter gedacht: warum überhaupt eine Leistungsabhängige Entlohnung?
Warum sollte Arbeit bezahlt werden? Früher hatten wir doch auch Sklaven und Leibeigene!

Und jetzt mal ernst! Dir ist klar, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der das Verbrauchertum quasi Mittelpunkt sämtlicher sozialen Interaktionen ist? Weniger Geld heißt weniger Möglichkeiten an diversen der Verstreuung dienenden sozialen Aktivitäten teilzunehmen! Nur um eines vorwegzunehmen: Mir ist schon bewusst, dass soziale Interaktionen sich nicht auf Konsum runterbrechen lassen. Aber umgekehrt gesehen, ist fast nix mehr irgendwie nicht mit Kosten verbunden! (Selbst Ficken ist nicht kostenlos!)
Leider werden alle (na gut, sagen wir Viele) Sachen immer teurer! Teilweise bedingt durch die steigenden Löhne. Aber vor allem durch Raffgier von Börsianern, Managern und Co. nach saftigen Renditen im Spekulationsmarkt.

Dein Einwand ist in so weit korrekt, als dass die Lohnerhöhung nicht gerade einen Abbruch am Teufelskreis steigender Preise sind! Aber ansonsten weiß ich echt nicht, ob du dir im Klaren bist, was du da gerade sagst

Stop!!! Was hat das mit meinem Einwand zu tun? Ich sprach doch davon, dass ein Lohnausgleich (Kaufkrafterhalt) sinnvoll ist. Aber warume eine Lohnerhoehung (Kaufkrafterhoehung)? Wenn ich einen bestimmten Job ausuebe und mich mit meinem Chef auf ein Gehalt geeinigt habe (oder die Gewerkschaft das fuer mich getan hat) dann sollte es doch eigentlich o.k. sein, wenn mir diese Kaufkraft erhalten bleibt, oder etwa nicht? Wenn also Sachen teurer werden (wie von dir geschrieben) dann wird dies durch die Lohnanpassung (Kaufkrafterhalt) ausgeglichen. Ich kann mir also weiterhin Sachen leisten, die ich mir vorher schon leisten konnte. Erst wenn meine Kaufkraft erhoeht wird (und zwar nur aus dem Grund, dass ich lange genug Dienst nach Vorschrift schiebe, wie z.B. manche Lehrer) verstehe ich nicht, wieso das eine Art "Recht" sein sollte.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Bombe am 22 November 2007, 03:28:32
Nein, eigentlich ist es so das mit der Verhandlung in 99,9 % der Fälle das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zerstört ist und somit nur die Abfindung bleibt.
Sicher, die meisten der Verhandlungen gehen auch genau so aus (schrieb ich das nicht?), weil Wiedereinstellung den meisten Arbeitgebern halt nicht in den Kram passt.

Ansonsten ist das auch durchaus eine Frage, in was für einer Firma man arbeitet. In einer 20-Mann-Klitsche ist die Sache mit dem Vertrauensverhältnis natürlich fatal, aber wenn ich bei Siemens oder SUN irgendwo als Coder arbeite, hab ich doch mindestens drei bis fünf Managementschichten über mir, denen es scheißegal ist, ob ich nun bei denen arbeite oder nicht, da ist u.U. dann auch die Wiedereinstellung eine Option. Wenn ein persönliches Problem mit einem Vorgesetzten besteht, dann halt in einer anderen Abteilung. Oder so.

Mal abgesehen davon, das das eh' unrealistisch ist (denn wo im Hochlohnland Deutschland ist noch nicht die größtmögliche Automatisierungsquote erreicht ?) wäre es schön, wenn man irgendwann div. Produktionsabläufe tatsächlich vollautomatisieren kann, denn dann (und nur dann) kann man drüber nachdenken, ob man auf die Notwendigkeit der Erwerbsarbeit verzichten kann.
Ich glaube, das es durchaus noch einige Tätigkeiten gibt, die kein Mensch zu erledigen braucht, und die einfach nur existieren, weil der Staat dafür zahlt. Mir fällt da z.B. spontan der Bergbau ein. Soweit ich weiß, ist der Abbau von Braun- und Steinkohle (und was immer es hierzulande sonst noch gibt) schon seit Ewigkeiten höchst unrentabel und wird nur noch durch Subventionen am Leben erhalten.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Succubus am 22 November 2007, 06:43:50
Ich glaub ich muß hier mal den Lokführer wachrütteln, damit er euch mal erzählt wie seine Arbeit wirklich aussieht bevor ihr hier alle wilde Vermutungen anstellt.

Ich bin übrigens der Meinung daß generell jede Berufsgruppe fair und aufwandsgemäß entlöhnt werden sollte. Und da haben die Lokführer nunmal Schwein gehabt, daß sie an einer Stelle arbeiten wo es oben richtig weh tut und die vielleicht auch jetzt schon mehr Kohle bekommen als eine Krankenschwester.
Dennoch sollte man nicht ständig nur auf den anderen links und rechts rumhacken, weil die mehr verdienen als man selber, sondern man sollte auch selber den Mund aufmachen und für sein eigenes Glück was tun.
(und sei es halt nen anderer Job, wenns nie reichen wird)

Und für genrelle Streiks im Gesundheitssystem, da bin ich absolut dafür  ;D
Fehlt halt irgendwie die richtige gewerkschaftliche Vereinigung die das mal in die Hand nimmt und irgendwann die Streikausfallskohlen löhnt.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Lakastazar am 22 November 2007, 15:18:27
Zitat
stimmt, und gleich ma weiter gedacht: warum überhaupt eine Leistungsabhängige Entlohnung?
Warum sollte Arbeit bezahlt werden? Früher hatten wir doch auch Sklaven und Leibeigene!

Und jetzt mal ernst! Dir ist klar, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der das Verbrauchertum quasi Mittelpunkt sämtlicher sozialen Interaktionen ist? Weniger Geld heißt weniger Möglichkeiten an diversen der Verstreuung dienenden sozialen Aktivitäten teilzunehmen! Nur um eines vorwegzunehmen: Mir ist schon bewusst, dass soziale Interaktionen sich nicht auf Konsum runterbrechen lassen. Aber umgekehrt gesehen, ist fast nix mehr irgendwie nicht mit Kosten verbunden! (Selbst Ficken ist nicht kostenlos!)
Leider werden alle (na gut, sagen wir Viele) Sachen immer teurer! Teilweise bedingt durch die steigenden Löhne. Aber vor allem durch Raffgier von Börsianern, Managern und Co. nach saftigen Renditen im Spekulationsmarkt.

Dein Einwand ist in so weit korrekt, als dass die Lohnerhöhung nicht gerade einen Abbruch am Teufelskreis steigender Preise sind! Aber ansonsten weiß ich echt nicht, ob du dir im Klaren bist, was du da gerade sagst

Stop!!! Was hat das mit meinem Einwand zu tun? Ich sprach doch davon, dass ein Lohnausgleich (Kaufkrafterhalt) sinnvoll ist. Aber warume eine Lohnerhoehung (Kaufkrafterhoehung)? Wenn ich einen bestimmten Job ausuebe und mich mit meinem Chef auf ein Gehalt geeinigt habe (oder die Gewerkschaft das fuer mich getan hat) dann sollte es doch eigentlich o.k. sein, wenn mir diese Kaufkraft erhalten bleibt, oder etwa nicht? Wenn also Sachen teurer werden (wie von dir geschrieben) dann wird dies durch die Lohnanpassung (Kaufkrafterhalt) ausgeglichen. Ich kann mir also weiterhin Sachen leisten, die ich mir vorher schon leisten konnte. Erst wenn meine Kaufkraft erhoeht wird (und zwar nur aus dem Grund, dass ich lange genug Dienst nach Vorschrift schiebe, wie z.B. manche Lehrer) verstehe ich nicht, wieso das eine Art "Recht" sein sollte.
Wenn wir uns auf drei Kategorien der Lohnerhöhung einigen, besteht kein Problem.
"Lohnanpassung" an Inflationsrate (reicht in meinen Augen nicht)
"Kaufkrafterhalt" durch Anpassung an Teuerungsrate (War das, was ich meine!)

"Lohnerhöhung" im eigentlichen Sinne, welches funktional meist den beiden oberen Kategorien ähnelt (Denn mehr verlangen die Arbeitnehmer in der Regel nicht!), ist meines Wissens nach in Deutschland sehr wohl ein Recht! Tarifautonomie und so. Da ist es üblich zu verhandeln und wenn keine Einigung gefunden wird, gibt es auf Seiten der Gewerkschafter die Option Streik.

Wo ist da dein Problem?
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Thomas am 22 November 2007, 15:35:46
Nein, eigentlich ist es so das mit der Verhandlung in 99,9 % der Fälle das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zerstört ist und somit nur die Abfindung bleibt.
Sicher, die meisten der Verhandlungen gehen auch genau so aus (schrieb ich das nicht?), weil Wiedereinstellung den meisten Arbeitgebern halt nicht in den Kram passt.

Ansonsten ist das auch durchaus eine Frage, in was für einer Firma man arbeitet. In einer 20-Mann-Klitsche ist die Sache mit dem Vertrauensverhältnis natürlich fatal, aber wenn ich bei Siemens oder SUN irgendwo als Coder arbeite, hab ich doch mindestens drei bis fünf Managementschichten über mir, denen es scheißegal ist, ob ich nun bei denen arbeite oder nicht, da ist u.U. dann auch die Wiedereinstellung eine Option. Wenn ein persönliches Problem mit einem Vorgesetzten besteht, dann halt in einer anderen Abteilung. Oder so.
Naja, bei Rausschmiss hat das in vielen Fällen mit Differenzen von Leuten zu tun, mit denen man direkt zusammenarbeitet, egal ob riesenladen oder kleine Klitsche.Bei einen Großkonzern kann es unter Umständen sein, das es eine andere Abteilung gibt, in der man weiterarbeiten könnte und dann mit den ehemaligen "Problemkollegen" nichts mehr zu tun hat.Aber auch das dürfte umso schwieriger sein, umso spezieller die eigene Tätigkeit ist.Irgendeinen Sachbearbeiter kriegt man immer unter, ist ja egal, welche Zettel der nun in die Ablage heftet.Aber z.B. IT-Leute ? Auch Großkonzerne, deren eigentliches Business nichts mit IT zu tun hat, haben meist keine derart großen IT-Abteilungen, als das ein Versetzen ohne Kontakt zu ehemaligen Stresskollegen möglich ist.

Zitat von: Boimbe
Mal abgesehen davon, das das eh' unrealistisch ist (denn wo im Hochlohnland Deutschland ist noch nicht die größtmögliche Automatisierungsquote erreicht ?) wäre es schön, wenn man irgendwann div. Produktionsabläufe tatsächlich vollautomatisieren kann, denn dann (und nur dann) kann man drüber nachdenken, ob man auf die Notwendigkeit der Erwerbsarbeit verzichten kann.
Ich glaube, das es durchaus noch einige Tätigkeiten gibt, die kein Mensch zu erledigen braucht, und die einfach nur existieren, weil der Staat dafür zahlt. Mir fällt da z.B. spontan der Bergbau ein. Soweit ich weiß, ist der Abbau von Braun- und Steinkohle (und was immer es hierzulande sonst noch gibt) schon seit Ewigkeiten höchst unrentabel und wird nur noch durch Subventionen am Leben erhalten.
Das ist was anderes.Ursprünglich ging es um Jobs, die man (noch) nicht automatisieren kann, die aber sehr wohl nötig sind.Verkäufer, Kellner, Bauarbeiter, Servicetechniker, Kurierfahrer und viele mehr.Es gibt, soweit ich weiß, keinen Wirtschaftsbereich, der ohne massiven Einsatz von menschlichen Mitarbeitern auskommt.Und das ist bestimmt nicht so, weil die ganzen netten Chefs aus moralischen Gründen auf automatisierung verzichten.McDonalds, PizzaHut&Co. zum Beispiel würden sicherlich lieber gestern als heute ihre Leute entlassen, geht aber eben noch nicht ohne die.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Bombe am 22 November 2007, 16:35:20
McDonalds, PizzaHut&Co. zum Beispiel würden sicherlich lieber gestern als heute ihre Leute entlassen, geht aber eben noch nicht ohne die.
Ich kann mir voll nicht vorstellen, dass man nicht mal eben eine Maschine bauen kann, die nach einem festen Schema einen Burger zusammenlegt.

Vielleicht sollte ich die einfach entwickeln und so den Untergang der „wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“-Mentalität einläuten. :)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Thomas am 22 November 2007, 17:18:06
McDonalds, PizzaHut&Co. zum Beispiel würden sicherlich lieber gestern als heute ihre Leute entlassen, geht aber eben noch nicht ohne die.
Ich kann mir voll nicht vorstellen, dass man nicht mal eben eine Maschine bauen kann, die nach einem festen Schema einen Burger zusammenlegt.
Du glaubst ernsthaft, das kapitalistische Amiunternehmen wie Mcdonalds oder Walmart sowas nicht schon längst hätten, wenn es realistisch umsetzbar wäre ?

Zitat von: Bombe
Vielleicht sollte ich die einfach entwickeln und so den Untergang der „wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“-Mentalität einläuten. :)
Gerne.Wenn du dann auch noch die fehlenden Maschinen für alle anderen Wirtschaftszweige praxistauglich fertig entwickelt hast, kann der gesellschaftliche Umbruch beginnen  ;)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Lakastazar am 22 November 2007, 22:05:41
McDonalds, PizzaHut&Co. zum Beispiel würden sicherlich lieber gestern als heute ihre Leute entlassen, geht aber eben noch nicht ohne die.
Ich kann mir voll nicht vorstellen, dass man nicht mal eben eine Maschine bauen kann, die nach einem festen Schema einen Burger zusammenlegt.
Du glaubst ernsthaft, das kapitalistische Amiunternehmen wie Mcdonalds oder Walmart sowas nicht schon längst hätten, wenn es realistisch umsetzbar wäre ?

Zitat von: Bombe
Vielleicht sollte ich die einfach entwickeln und so den Untergang der „wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“-Mentalität einläuten. :)
Gerne.Wenn du dann auch noch die fehlenden Maschinen für alle anderen Wirtschaftszweige praxistauglich fertig entwickelt hast, kann der gesellschaftliche Umbruch beginnen  ;)
Ja ja... und irgendwann sind die Computersysteme so intelligent und merken, dass der Mensch überflüssig geworden ist fürs System.  Schöne neue Welt ::)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: danny am 22 November 2007, 22:10:14
Du glaubst ernsthaft, das kapitalistische Amiunternehmen wie Mcdonalds oder Walmart sowas nicht schon längst hätten, wenn es realistisch umsetzbar wäre ?

wahrscheinlich ist die entwicklung einer solchen maschine wesentlich teurer, als einen tolpatschigen studenten pro stunde mit 3 euro 80 abzuspeisen...  ;)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Eisbär am 22 November 2007, 22:19:08
Du glaubst ernsthaft, das kapitalistische Amiunternehmen wie Mcdonalds oder Walmart sowas nicht schon längst hätten, wenn es realistisch umsetzbar wäre ?

wahrscheinlich ist die entwicklung einer solchen maschine wesentlich teurer, als einen tolpatschigen studenten pro stunde mit 3 euro 80 abzuspeisen...  ;)
Eigentlich zahlen die Burger-Bräter (und Subway) vergleichsweise gut, gerade im Kontrast zu anderen gastronomischen Betrieben.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Simplicissimus1668 am 23 November 2007, 01:06:16
Zitat
Wenn wir uns auf drei Kategorien der Lohnerhöhung einigen, besteht kein Problem.
"Lohnanpassung" an Inflationsrate (reicht in meinen Augen nicht)
"Kaufkrafterhalt" durch Anpassung an Teuerungsrate (War das, was ich meine!)

"Lohnerhöhung" im eigentlichen Sinne, welches funktional meist den beiden oberen Kategorien ähnelt (Denn mehr verlangen die Arbeitnehmer in der Regel nicht!), ist meines Wissens nach in Deutschland sehr wohl ein Recht! Tarifautonomie und so. Da ist es üblich zu verhandeln und wenn keine Einigung gefunden wird, gibt es auf Seiten der Gewerkschafter die Option Streik.

Wo ist da dein Problem?

Kein Problem. Und auch das Recht ueber die Hintertuer der Tarifautonomie ist klar. Ich frage mich nur, ob eine Lohnerhoehung im Sinne von Kaufkrafterhoehung nicht das selbe Problem hervorruft wie die kapitalistische Idee vom immerwaehrenden Wachstum. Und ausserdem, finde ich sie zum Teil unnoetig. Denn wie gesagt, wenn ich mit meinem Lohn zufrieden bin und dafuer gesorgt ist, dass dessen Kaufkraft erhalten bleibt, dann ist doch eigentlich alles in Ordnung.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Eisbär am 23 November 2007, 01:18:34
Naja... solange es ein Wirtschaftswachstum gibt, ist es nur logisch, wenn das Mehr an erwirtschafteten Geld nicht nur an die Führungsetagen, sondern auch weiter nach unten verteilt wird. Wenn dem nicht so wäre.

Ohne Kaufkrafterhöhung würden viele Dinge, die heute selbstverständlich sind, weiterhin nur Spielzeuge für Reiche sein.
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Thomas am 23 November 2007, 18:25:27
Du glaubst ernsthaft, das kapitalistische Amiunternehmen wie Mcdonalds oder Walmart sowas nicht schon längst hätten, wenn es realistisch umsetzbar wäre ?

wahrscheinlich ist die entwicklung einer solchen maschine wesentlich teurer, als einen tolpatschigen studenten pro stunde mit 3 euro 80 abzuspeisen...  ;)
Naja, die Entwicklung von Industrierobotern war sicherlich auch deutlich teurer als der Stundenlohn eines Schraubers bei VW....  ;)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: DarkestMatter am 23 November 2007, 20:35:10
Du glaubst ernsthaft, das kapitalistische Amiunternehmen wie Mcdonalds oder Walmart sowas nicht schon längst hätten, wenn es realistisch umsetzbar wäre ?

wahrscheinlich ist die entwicklung einer solchen maschine wesentlich teurer, als einen tolpatschigen studenten pro stunde mit 3 euro 80 abzuspeisen...  ;)
Naja, die Entwicklung von Industrierobotern war sicherlich auch deutlich teurer als der Stundenlohn eines Schraubers bei VW....  ;)

 höhöhö  (http://www.lockergnome.com/news/2003/08/03/robot-burger-flippers-are-here/)  ;)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Lakastazar am 23 November 2007, 20:43:01
Du glaubst ernsthaft, das kapitalistische Amiunternehmen wie Mcdonalds oder Walmart sowas nicht schon längst hätten, wenn es realistisch umsetzbar wäre ?

wahrscheinlich ist die entwicklung einer solchen maschine wesentlich teurer, als einen tolpatschigen studenten pro stunde mit 3 euro 80 abzuspeisen...  ;)
Naja, die Entwicklung von Industrierobotern war sicherlich auch deutlich teurer als der Stundenlohn eines Schraubers bei VW....  ;)

 höhöhö  (http://www.lockergnome.com/news/2003/08/03/robot-burger-flippers-are-here/)  ;)
Ich sehe es kommen.
Irgendwann wird es auf YouTube Videos geben von Menschen, die noch die alte Kunst des "Burger-Flippings" beherrschen, wie die alten Meister vergangener Epochen 8)
Titel: Re: Gehalts- /Lohnrelationen
Beitrag von: Thomas am 23 November 2007, 20:53:00
Du glaubst ernsthaft, das kapitalistische Amiunternehmen wie Mcdonalds oder Walmart sowas nicht schon längst hätten, wenn es realistisch umsetzbar wäre ?

wahrscheinlich ist die entwicklung einer solchen maschine wesentlich teurer, als einen tolpatschigen studenten pro stunde mit 3 euro 80 abzuspeisen...  ;)
Naja, die Entwicklung von Industrierobotern war sicherlich auch deutlich teurer als der Stundenlohn eines Schraubers bei VW....  ;)

 höhöhö  (http://www.lockergnome.com/news/2003/08/03/robot-burger-flippers-are-here/)  ;)
Siehste, siehste...  ;)