Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: Organspende am 22 Januar 2010, 03:01:43

Titel: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Organspende am 22 Januar 2010, 03:01:43
Hallo,

ich wollt euch kurz auf eine wichtige Sache aufmerksam machen.
Es geht darum durch eine Gesetzesänderung 12000 Menschen in Deutschland vor einem verfrühten Tod zu bewahren und gleichzeitig das Gesundheitssystem im Milliardenbereich zu entlasten.
Ziel des Gesetzes ist es, dass jeder Erwachsene in Deutschland gefragt wird, ob er nach dem Tod seine Organe spenden möchte.
Es wäre schön, wenn ihr diese Petition unterschreibt. Sie braucht 50.000 Unterschriften, um im Bundestag besprochen zu werden.

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=8953
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Eisbär am 22 Januar 2010, 03:30:28
Auch Spam für eine scheinbar gute Sache bleibt Spam.


Mal davon ab, daß mehr Freigaben in der Genforschung, um Organe nachzuzüchten, nur kommen, solange Spender Mangelware bleiben.
Klingt zynisch für den einzelnen, der deswegen draufgeht, aber langfristig...
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Yorisou^ am 22 Januar 2010, 09:50:17
Was meins ist, bleibt meins. Außerdem ist es mit anderen Systemen sowieso nicht kompatibel. ;)
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: sepsis am 22 Januar 2010, 09:58:41
Es ist echt spannend, 2 größere stadtbezogene *schwarze Bretter* (muhaha!) zu beobachten, da auch in diesem Fall der/die AutorIn in einem anderen von mir frequentierten Board den gleichen Thread eröffnet hat. Wie macht ihr das? Gibt es irgendwo eine Sammelseite für Gruftiforen?

Zum Thema: Ich habe immer mal wieder einen Organspendeausweis, im Zweifelsfall wissen meine Angehörigen auch, dass ich bereit bin, bis auf mein Herz alle Organe die verwertbar sind zu spenden. Idealerweise, damit jemand anderes damit weiterleben kann, aber auch für die Forschung. Ich spende ja heute auch schon Blut, da landet das meiste wohl auch in der Forschung.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: voll pöse am 22 Januar 2010, 17:07:27
Auch wenn es Spam ist bleibt es eine gute Sache. Ich habe die Petition ausgefüllt, mein Spendenausweis habe ich in der Regel auch dabei.

@Eisbär: Keine Sorge, die Forschung wird da schon weitergehen. Es werden, voraussichtlich, nie genug Leute spenden. Versuch doch mal Deine "Christliche Nächstenliebe" vor Deine "Profilierungssucht" zu stellen.

@Yorisou: Deinen Krempel nimmt auch niemand freiwillig!!

@sepsis: Zumindest das finde ich echt gut!!
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Eisbär am 22 Januar 2010, 17:35:07
Kann man in so einen Organspendeausweis eigentlich auch Bedingungen setzen? Sowas wie "meine Lunge darf keinem Raucher eingesetzt werden"?
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: voll pöse am 22 Januar 2010, 17:47:21
Kann man in so einen Organspendeausweis eigentlich auch Bedingungen setzen? Sowas wie "meine Lunge darf keinem Raucher eingesetzt werden"?

Interessante Frage, ich glaube, wenn das geht würde ich diese Bedingung tatsächlich auch mal überdenken... das gleiche für Alkoholiker und andere Abhängige.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: hitlers_missratener_klon am 22 Januar 2010, 18:23:29
Hallo,

ich wollt euch kurz auf eine wichtige Sache aufmerksam machen.
Es geht darum durch eine Gesetzesänderung 12000 Menschen in Deutschland vor einem verfrühten Tod zu bewahren und gleichzeitig das Gesundheitssystem im Milliardenbereich zu entlasten.
Ziel des Gesetzes ist es, dass jeder Erwachsene in Deutschland gefragt wird, ob er nach dem Tod seine Organe spenden möchte.
Es wäre schön, wenn ihr diese Petition unterschreibt. Sie braucht 50.000 Unterschriften, um im Bundestag besprochen zu werden.

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=8953

Nun, öffnet dass nicht auch Tür und Tor für Organraub? Bevor ich etwas derartiges unterzeichnen würde, sollten erstmal die juristischen Fachlichkeiten geklärt werden, dass das o.g. verhindert /erschwert wird. ... blub...
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: voll pöse am 22 Januar 2010, 19:03:47
Hallo,

ich wollt euch kurz auf eine wichtige Sache aufmerksam machen.
Es geht darum durch eine Gesetzesänderung 12000 Menschen in Deutschland vor einem verfrühten Tod zu bewahren und gleichzeitig das Gesundheitssystem im Milliardenbereich zu entlasten.
Ziel des Gesetzes ist es, dass jeder Erwachsene in Deutschland gefragt wird, ob er nach dem Tod seine Organe spenden möchte.
Es wäre schön, wenn ihr diese Petition unterschreibt. Sie braucht 50.000 Unterschriften, um im Bundestag besprochen zu werden.

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=8953

Nun, öffnet dass nicht auch Tür und Tor für Organraub? Bevor ich etwas derartiges unterzeichnen würde, sollten erstmal die juristischen Fachlichkeiten geklärt werden, dass das o.g. verhindert /erschwert wird. ... blub...

Das ist seit Jahren das dümmste Argument welches mir in einer Diskussion untergekommen ist.

Wir sind hier in Deutschland und nicht in China!! Wenn jemand Deine Organe klauen will ist es ihm auch echt egal ob Du nen Organspendenausweis hast oder nicht... Du pennst ein, und falls Du jemals wieder aufwachst hast eine schicke Narbe und wiegst etwas weniger...

Oder glaubst Du ein Arzt lässt Dich sterben um jemand anderen zu retten?
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: sepsis am 22 Januar 2010, 19:26:35
Meines Wissens kommt man nicht auf die Warteliste, wenn nicht wenigstens theoretisch das Organ angenommen und behalten werden kann, also wenn man zB fortwährend alkoholksüchtig bleibt oder weiter raucht. Die Abstoßungsgefahr ist ohnehin schon sehr groß (ein transplantierter Patient bekommt lebenslang Immunsuppressiva, damit das Organ nicht als Fremdkörper erkannt wird, etc.)
Aber die meisten Organe gehen eh in die Forschung, da nicht jede Spende zur Transplantation geeignet ist.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: voll pöse am 22 Januar 2010, 19:43:54
@sepsis: Danke für die Info!
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Eisbär am 22 Januar 2010, 19:45:35
Aber die meisten Organe gehen eh in die Forschung, da nicht jede Spende zur Transplantation geeignet ist.
Großartig! Man spendet also, um Leben zu retten und stattdesen träufelt da irgendein Laborheini Basen und Säuren auf die Nieren.

Was ersteres angeht: Der kann ja meinetwegen aufgehört haben, als er inS KH mußte, weil sein einer Lungenflügel kollabierte. Aber deswegen hat er meinen noch lange nicht verdient!
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: sepsis am 22 Januar 2010, 21:19:49
Aber die meisten Organe gehen eh in die Forschung, da nicht jede Spende zur Transplantation geeignet ist.
Großartig! Man spendet also, um Leben zu retten und stattdesen träufelt da irgendein Laborheini Basen und Säuren auf die Nieren.

Was ersteres angeht: Der kann ja meinetwegen aufgehört haben, als er inS KH mußte, weil sein einer Lungenflügel kollabierte. Aber deswegen hat er meinen noch lange nicht verdient!

Wissenschaft/Forschung: Eine Organspende ist bei der Vielfalt unserer genetischen Merkmale leider nicht so einfach wie es erscheint. Es muss die Blutgruppe stimmen, dann darf der Spender nicht zu alt sein, das Organ darf keine Schäden haben, etc. Natürlich wäre es toll, wenn allen Menschen, die auf Herz, Lunge, Leber, Niere, Netzhaut, etc. warten, einfach alles schnell von denen besorgt werden könnte, die es sowieso nicht mehr benutzen können, weil tot. Wenn Deine Organe sich aber aufgrund irgendeines Faktors nicht eignen, aber dadurch zB die Arzneimittelforschung sicherer werden kann (bedenke, wirklich sicher kann man etwas nur begutachten, wenn es auch in menschlichem Gewebe getestet wurde), oder zB einE ChirurgIn in Spe sich ein Bild davon machen kann, wie das denn bei uns so aussieht, stört Dich der Gedanke dass Du vielleicht doch keinem Menschen direkt das Leben verlängert hast wirklich? Dann solltest Du medizinische Forschung ausschließen oder eben Organspende vollkommen ausschließen. Das steht Dir zu.

Verdient/Unverdient: So schnell geht das wie gesagt nicht. Kein Mensch kommt in die Klinik mit einem kollabierten Lungenflügel und bekommt sofort die neue Lunge und kann weiterqualmen. Oder eben weitersaufen. Etc, etc. Von der Entscheidung, dass Du für eine Transplantation in Frage kommst, bis zum tatsächlichen Termin, vergehen oft Jahre, ich selbst kannte einen, der die Wartezeit nicht überlebt hat. Es ist traurig, aber es passiert. Ich persönlich bin der Meinung, man sollte jemanden nicht für die Fehler seiner Vergangenheit mit dem Verwehren irgendwelcher Behandlungsmethoden bestrafen - wäre das so, dann müssten viele ihr Insulin zB selbst zahlen. Oder ihren Krankenhausaufenthalt nach einem Autounfall. Oder oder oder. Glücklicherweise funktioniert unser Gesundheitssystem dann doch nicht nach einem Rechts/Unrechtsprinzip. Aber, wie schon oben geschrieben - ist das für Dich keine Option, also dass jemand, der sich vielleicht selbst die Lunge kaputtgeraucht hat, mit Deiner noch ein paar Jahre länger leben kann, dann solltest Du kein Organspender werden.

Ich kann es verstehen, wenn jemand das Thema nicht an sich ranlassen möchte. Über Organspende nachzudenken setzt voraus, dass man sich des eigenen Todes bewusst wird. Auch Glaubensfragen spielen da eine Rolle.
Ich persönlich glaube an keinen Gott, bin vielleicht etwas abergläubisch, aber nicht religiös, aber ich kann mit dem Gedanken nicht leben, dass jemand mein Herz in seiner/ihrer Brust nach meinem Ableben trägt. Das ist für mich wirklich zu sehr mit Emotionen verbunden, für manche, ach was, für viele mag es blödsinnig erscheinen, weil sie sich anders wahrnehmen, aber es ist mein Recht, mich so zu entscheiden, ebenso wie es das Recht eines religiösen Menschen ist, dass er/sie darauf besteht, dass der Körper unversehrt innerhalb einer Woche begraben wird, und keinesfalls verbrannt wird. Oder nach der Verbrennung ins Meer geworfen wird. Und so weiter.

Klar hoffe ich, auch im Sinne meiner KundInnen, zB derer, die in der Dialysestation sind, mit der wir arbeiten, dass die Bereitschaft zur Spende zunimmt. Aber ich kann es von niemandem erwarten oder erzwingen, sich darüber Gedanken zu machen.

Ich habe kürzlich eine Radiosendung über das Thema gehört, man hatte unter anderem eine Frau eingeladen, die seit mehreren Jahren mit einem künstlichen Herz lebt, einem lauten Apparat, den sie immer bei sich tragen muss, und der sie natürlich behindert und stigmatisiert. Sicher würde ich ihr gern helfen in dem Moment.
Es war auch ein Arzt eingeladen, der sich für Organspende aussprach, und auch häufige Fragen beantwortete, zB, ob denn eine Bereitschaft zur Organspende damit einhergehe, dass man im Zweifelsfall eher sterben gelassen wird - das ist nicht der Fall. Und es wurde gesagt, dass wir in D zur Zeit die erweiterte Zustimmungspflicht haben, dH, wenn bei jemandem der Hirntod festgestellt wird, wird an die Angehörigen herangetreten, und gefragt, ob eine Spende im Sinne der verstorbenen Person wäre. Dort kann immernoch abgelehnt werden - kein Mensch, auch kein im Krankenhaus angestellter, hat das Recht, eine Ablehnung zu verübeln oder eine Zustimmung zu honorieren. Es darf keine Beeinflussung stattfinden.
Ich finde diese Regelung gut.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: voll pöse am 22 Januar 2010, 22:19:52
Da mich das Thema sehr interessiert (zwei Leute die ich kenne stehen auf der Liste, und das seit mehreren Jahren) habe ich mich über die "Suchtfrage" eben nochmal informiert. Ein Raucher bekommt keine Organe, weder Lunge noch Niere oder sonstwas.

Aber die meisten Organe gehen eh in die Forschung, da nicht jede Spende zur Transplantation geeignet ist.
Großartig! Man spendet also, um Leben zu retten und stattdesen träufelt da irgendein Laborheini Basen und Säuren auf die Nieren.
Das wird nur mit Organen gemacht die nicht verpflanzt werden können.

Zitat
Was ersteres angeht: Der kann ja meinetwegen aufgehört haben, als er inS KH mußte, weil sein einer Lungenflügel kollabierte. Aber deswegen hat er meinen noch lange nicht verdient!
Hier bin ich absolut Deiner Meinung!!
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: tyrannus am 23 Januar 2010, 15:03:12
Zum Blutspenden gehe ich ja bereits seit Jahren, jeder soll mit seinem Körper machen, was er für richtig hält. Solange ich den Empfängerkreis nicht klar einschränken kann, bleiben meine Organe bei mir.
Bei Organspenden muss ich immer an Niki Lauda denken, der zwar Organe der Verwandtschaft trägt, aber ich mir dennoch ungern vorstelle, dass irgendein alter Sack mit Geld irgendwie immer zu seiner 4. Niere kommt, während vielleicht ein Kind mit Geburtsfehler diese Chance verpasst.

Im übrigen halte ich,

dass jeder Erwachsene in Deutschland gefragt wird, ob er nach dem Tod seine Organe spenden möchte.

für eine ziemlich Geldverschwendung. Gibt es da auch einen Default-Wert "Ja" bei Nichtbeantwortung innerhalb von 14 Tagen?

Man könnte seine Petition auch mal näher vorstellen, wenn man seinen Kram hier schon liegenlässt.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: hitlers_missratener_klon am 23 Januar 2010, 19:58:03
Das ist seit Jahren das dümmste Argument welches mir in einer Diskussion untergekommen ist.
Wir sind hier in Deutschland und nicht in China!! Wenn jemand Deine Organe klauen will ist es ihm auch echt egal ob Du nen Organspendenausweis hast oder nicht... Du pennst ein, und falls Du jemals wieder aufwachst hast eine schicke Narbe und wiegst etwas weniger...
Oder glaubst Du ein Arzt lässt Dich sterben um jemand anderen zu retten?
Lol ... und doppel - LOL - genau, nur weil wir in Deutschland sind, würde Organdiebstahl nich vorkommen - das Wahrheit die Antwort, die man von einen guten Bürger erwarten kann. Sicherlich würde es Organdiebstahl in Deutschland nie nicht geben, und ein Arzt würde einen auch nicht sterben lassen, um eine etwaige vielleicht vermögenere Person zu "retten"
Herrlich... :D :D :D ... ich trink heut abend auf deine Naivität. :D :D :D
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: voll pöse am 23 Januar 2010, 20:37:27
Das ist seit Jahren das dümmste Argument welches mir in einer Diskussion untergekommen ist.
Wir sind hier in Deutschland und nicht in China!! Wenn jemand Deine Organe klauen will ist es ihm auch echt egal ob Du nen Organspendenausweis hast oder nicht... Du pennst ein, und falls Du jemals wieder aufwachst hast eine schicke Narbe und wiegst etwas weniger...
Oder glaubst Du ein Arzt lässt Dich sterben um jemand anderen zu retten?
Lol ... und doppel - LOL - genau, nur weil wir in Deutschland sind, würde Organdiebstahl nich vorkommen - das Wahrheit die Antwort, die man von einen guten Bürger erwarten kann. Sicherlich würde es Organdiebstahl in Deutschland nie nicht geben, und ein Arzt würde einen auch nicht sterben lassen, um eine etwaige vielleicht vermögenere Person zu "retten"
Herrlich... :D :D :D ... ich trink heut abend auf deine Naivität. :D :D :D

Ich erkläre es Dir mal so das es auch ein fünfjähriger versteht. Ich hoffe das reicht.

Organdiebstahl ist illegal. Da sorgt das Gesetz für. Wenn ich Dir ein Organ klaue mache ich etwas verbotenes. Wenn ich Deine Organe haben möchte und sie Dir klaue ist es mir egal wie das Aktuelle Gesetz ist. Da ändert keine Petition oder Gesetzesänderung was dran.

In China wird der Organraub vom Staat betrieben, in den "Dritte Welt Ländern" kauft man Leuten Nieren für wenige Hundert Euro ab oder man räumt die Leute einfach ungefragt aus. Das ist einfacher als einen Organraub in Deutschland durchzuführen, und sogar günstiger.

Was meinst du was passiert wen in Deutschland jemand mit einem Organ weniger aufwacht oder eine ausgeräumte Leiche gefunden wird.

Informiere Dich doch einfach mal ein bisschen über Hintergründe bevor Du was zu einem Thema sagst.

Also packe Deine Stammtischsprüche ein, saufe weiter und prüfe mal ob Du irgendwo am Kopf eine Narbe hast, vielleicht war da ja ein Organräuber zu gange.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: danny am 23 Januar 2010, 21:53:23
Großartig! Man spendet also, um Leben zu retten und stattdesen träufelt da irgendein Laborheini Basen und Säuren auf die Nieren.

Was ersteres angeht: Der kann ja meinetwegen aufgehört haben, als er inS KH mußte, weil sein einer Lungenflügel kollabierte. Aber deswegen hat er meinen noch lange nicht verdient!

sry, aber ich hab selten eine derartig gepresste scheiße gelesen...
wie wäre es eigentlich, wenn du nicht jedes thema hier für deine komische nichtraucherweltrevolution instrumentalisieren würdest?
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: messie am 24 Januar 2010, 02:10:42
Aber die meisten Organe gehen eh in die Forschung, da nicht jede Spende zur Transplantation geeignet ist.
Großartig! Man spendet also, um Leben zu retten und stattdesen träufelt da irgendein Laborheini Basen und Säuren auf die Nieren.

Ja, und? Indirekt rettet das auch Leben, da hierdurch Erkenntnisse erzielt werden, die exakt dieses dann vermögen.

Zitat
Was ersteres angeht: Der kann ja meinetwegen aufgehört haben, als er inS KH mußte, weil sein einer Lungenflügel kollabierte. Aber deswegen hat er meinen noch lange nicht verdient!

Das legt dieselbe Einstellung zugrunde die sagt "Assis bleiben Assis, egal was ihnen passiert".
Mal dran gedacht dass jemand, der aufgrund seiner Nikotinvergiftung jahrelang um sein Leben bangen muss und dies weiß dass diese schuld ist, nach dem Einsetzen einer neuen Lunge nicht nur dem Leben und den Ärzten dankt, sondern auch zu einem der erbittersten Rauchergegner werden könnte? Frag mal den Marlboro-Mann, der hat zum Ende seines Lebens der Zigarettenindustrie mehr geschadet als jeder andere Mensch auf diesem Planeten. Wenn du dem nun nix spendiert hättest aufgrund dieser Einstellung, wäre der Schuss für dich mal so richtig nach hinten gegangen, aber sowas von.

Ich glaube, bin davon überzeugt, dass Todesangst die Menschen verändern kann. Nachhaltig.
Warum dir das nicht in den Sinn gekommen ist, ist mir ein Rätsel. Aber, gut, du hast ja offenbar immer nur den worst case der Menschen im Auge. "Assis bleiben Assis" halt.
Traurig.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Eisbär am 25 Januar 2010, 16:42:03
"Assis bleiben Assis" halt.
Traurig.
Aber wahr.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: messie am 25 Januar 2010, 21:19:20
"Assis bleiben Assis" halt.
Traurig.
Aber wahr.

öhm ... ich glaube nicht, Tim.
Unter Todesangst hat sich schon so manch Mensch nachhaltig verändert. Und, ja, auch "Assis" traue ich das zu.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Eisbär am 26 Januar 2010, 01:38:32
"Assis bleiben Assis" halt.
Traurig.
Aber wahr.
öhm ... ich glaube nicht, Tim.
Unter Todesangst hat sich schon so manch Mensch nachhaltig verändert. Und, ja, auch "Assis" traue ich das zu.
Meine persönliche Erfahrung zeigt anderes. Ob es nun der war, der betrunken seinen besten Freund, den Beifahrer, todfuhr oder der, der sich selbst mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit das Augenlicht nahm... positive Veränderungen im Charakter waren selbst in diesen Extremfällen nicht erkennbar.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Bombe am 26 Januar 2010, 08:14:31
"Assis bleiben Assis" halt.
Traurig.
Aber wahr.
öhm ... ich glaube nicht, Tim.
Unter Todesangst hat sich schon so manch Mensch nachhaltig verändert. Und, ja, auch "Assis" traue ich das zu.
Meine persönliche Erfahrung zeigt anderes. Ob es nun der war, der betrunken seinen besten Freund, den Beifahrer, todfuhr oder der, der sich selbst mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit das Augenlicht nahm... positive Veränderungen im Charakter waren selbst in diesen Extremfällen nicht erkennbar.

Verstehst du wirklich nicht, was messie sagen will, oder ziehst du gleich wieder irgendeine hanebüchene Ausrede aus der Tasche, warum du das ja gar nicht so gemeint hast?
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: NeuroticKitten am 26 Januar 2010, 11:38:26
Das ist seit Jahren das dümmste Argument welches mir in einer Diskussion untergekommen ist.
Wir sind hier in Deutschland und nicht in China!! Wenn jemand Deine Organe klauen will ist es ihm auch echt egal ob Du nen Organspendenausweis hast oder nicht... Du pennst ein, und falls Du jemals wieder aufwachst hast eine schicke Narbe und wiegst etwas weniger...
Oder glaubst Du ein Arzt lässt Dich sterben um jemand anderen zu retten?
Lol ... und doppel - LOL - genau, nur weil wir in Deutschland sind, würde Organdiebstahl nich vorkommen - das Wahrheit die Antwort, die man von einen guten Bürger erwarten kann. Sicherlich würde es Organdiebstahl in Deutschland nie nicht geben, und ein Arzt würde einen auch nicht sterben lassen, um eine etwaige vielleicht vermögenere Person zu "retten"
Herrlich... :D :D :D ... ich trink heut abend auf deine Naivität. :D :D :D

Bitte, trink genug damit du mit Leberversagen im Krankenhaus landest.

Das is dermaßen Gehirnamuptiert was du da daherlaberst.

Ärzte haben einen Eid geschworen. das zum einen.
Einen Menschen sterben zu lassen um einen anderen zu retten ist quasi Mord! Das ist strafbar.
Selbst Sterbehilfe wird streng bestraft.

Wie kann man so blöd sein und glauben, dass das nicht raus kommt? Wir reden hier von Krankenhäusern und Ärzten und nicht von irgendwelchen kriminellen Vereinigungen.


Aber ich fürchte, Typen wie du sind ohnehin immun gegen Argumente...
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: danny am 26 Januar 2010, 21:39:13
"Assis bleiben Assis" halt.
Traurig.
Aber wahr.
öhm ... ich glaube nicht, Tim.
Unter Todesangst hat sich schon so manch Mensch nachhaltig verändert. Und, ja, auch "Assis" traue ich das zu.
Meine persönliche Erfahrung zeigt anderes. Ob es nun der war, der betrunken seinen besten Freund, den Beifahrer, todfuhr oder der, der sich selbst mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit das Augenlicht nahm... positive Veränderungen im Charakter waren selbst in diesen Extremfällen nicht erkennbar.

und welcher gedanke macht jetzt das eine leben wertvoller als das andere?
wenn du den menschen unter der lupe betrachtest, ist doch jeder ein verdammtes arschloch. der eine ist raucher, der andere betrügt seit 10 jahren seine frau, der nächste beleidigt permanent andere auf virtueller ebene in foren, andere hatten schon als kind spaß daran, tiere zu quälen oder hässliche mitschüler zu mobben...
wo ziehst du die grenze?
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: IvyDice am 26 Januar 2010, 21:50:03
Wenn ich tot bin kann ich mit meinen Organen auch nichts mehr anfangen, ich glaube ich habe meinen Organspendeausweis noch irgendwo unausgefüllt rumliegen, sollte ich vielleicht mal in Angriff nehmen.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Dubliner am 26 Januar 2010, 21:53:03
Die Iren machens ganz einfach. Man kann im irischen Fuehrerschein (ich besitze so einen) hinten ankreuzen, welche Blutgruppe man hat und ob man spenden moechte. Voellig unkompliziert. Habs bei mir aufm Fuehrerschein angekreuzt und wenn ich mich mit dem Auto um einen Baum wickle, dann weiss jeder bescheid. Ob das in Deutschland rechtskraeftig ist, weiss ich natuerlich nicht. In Irland ist es das.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Eisbär am 26 Januar 2010, 21:53:34
"Assis bleiben Assis" halt.
Traurig.
Aber wahr.
öhm ... ich glaube nicht, Tim.
Unter Todesangst hat sich schon so manch Mensch nachhaltig verändert. Und, ja, auch "Assis" traue ich das zu.
Meine persönliche Erfahrung zeigt anderes. Ob es nun der war, der betrunken seinen besten Freund, den Beifahrer, todfuhr oder der, der sich selbst mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit das Augenlicht nahm... positive Veränderungen im Charakter waren selbst in diesen Extremfällen nicht erkennbar.

und welcher gedanke macht jetzt das eine leben wertvoller als das andere?
wenn du den menschen unter der lupe betrachtest, ist doch jeder ein verdammtes arschloch. der eine ist raucher, der andere betrügt seit 10 jahren seine frau, der nächste beleidigt permanent andere auf virtueller ebene in foren, andere hatten schon als kind spaß daran, tiere zu quälen oder hässliche mitschüler zu mobben...
wo ziehst du die grenze?
Ganz einfach da an der Stelle, wo ich irgendwem etwas so persönliches, etwas so intimes wie einen Bestandteil meines Körpers geben soll.

Ich bezahle schon so jede Menge Geld in die Solidargemeinschaft der Krankenkasse, bei der jeder die selben Leistungen bekommt und die selben Beiträge zahlt, egal ob er sich um seine Gesundheit kümmert oder nicht. Und das ist in ordnung, denn wenn da der jemand etws von mri bekommt, so ist das etwas völlig unpersönliches: Geld.

Aber wenn ich dann etwas mehr geben soll, einen Teil meiner selbst, will ich mehr Mitspracherecht. Und es ist doch so, daß bei zigtausenden, die darauf warten, ein Spenderorgan zu bekommen, so ein Organ meist für mehrere auf der Liste in Frage käme. Und dann entscheiden Ärzte, wer es bekommt, der, der auf der Liste ganz oben steht. Und wen da ganz oben jemand steht, der seinen Körper selbst kaputtgewirtschaftet hat und dahinter stirbt derjenige, der bei der Arbeit zu Feinstaub einatmete oder einer der Passivraucher oder irgendjemand der einfach anderweitig Pech gehabt hat, dann will ich nicht, daß der arme Teufel stirbt, während der erstere vor Jahren noch rumtönte, es sei doch seine Sache, was er mit seinem Körper/seiner Gesundheit mache.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: tyrannus am 27 Januar 2010, 10:59:45
Und wen da ganz oben jemand steht, der seinen Körper selbst kaputtgewirtschaftet hat und dahinter stirbt derjenige, der bei der Arbeit zu Feinstaub einatmete oder einer der Passivraucher oder irgendjemand der einfach anderweitig Pech gehabt hat, dann will ich nicht, daß der arme Teufel stirbt, während der erstere vor Jahren noch rumtönte, es sei doch seine Sache, was er mit seinem Körper/seiner Gesundheit mache.
::)

http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/RiliOrga20100123.pdf
Zitat von: Bundesärztekammer
[Leber]
2. Einschränkungen der Aufnahme in die Warteliste

2.1. Bei Patienten mit alkoholinduzierter Zirrhose
erfolgt die Aufnahme in die Warteliste erst dann, wenn der Patient für mindestens sechs Monate völlige Alkoholabstinenz eingehalten hat. Krankheitseinsicht und Kooperationsfähigkeit des Patienten müssen einen längerfristigen Transplantationserfolg sowie eine ausreichende Compliance auch in schwierigen Situationen ermöglichen.
[...]
Anhaltend fehlende Compliance schließt die Transplantation aus.
[...]
[Herz]
2. Gründe für die Ablehnung
[...]
Bestehender schwerer Nikotin-, Alkohol-, sonstiger Drogen-Abusus
[...]
[Herz-Lunge, Lunge]
2. Gründe für die Ablehnung
Gründe für eine Ablehnung zur Herz-Lungen-Transplantation sind in Tabelle 5 aufgeführt.
[...]
Bestehender schwerer Nikotin-, Alkohol-, sonstiger Drogen-Abusus
[...]

In dem Dokument finden sich viele weitere Beschreibungen, die Rauchen/Alkohol/Drogen bzw. aus langer Anwendung resultierende Erkrankungen als Ausschlußkriterien beschreiben.

Ich vermute mal ganz stark, dass die behandelnden Ärzte feststellen werden, wenn etwas mit den lebenswichtigen Organen ist, das eine Transplantation nötig macht, ob der Mensch ein Raucher, Junkie etc. ist. Wäre ja nicht so, dass man ungesehen beim Arzt für nächste Woche einen Termin macht um sich seine neue Lunge ambulant abzuholen.


Zitat von: Bundesärztekammer
[...]
Grundsätzlich bevorzugt werden Kinder, da diese durch das Warten auf ein geeignetes Transplantat in ihrer Entwicklung in besonderer Weise beeinträchtigt werden.
[...]

Für mich gilt aber weiterhin, dass ich keinen Bock habe alten Säcken (<65 Jahre) ausserhalb der Familie meine Organe zu spenden, wenn dafür Kinder ggf. leer ausgehen. Zwar werden diese bevorzugt, dennoch würde ich schon ganz gerne bestimmen dürfen, dass meine Organe in jedem Fall an Menschen gehen, die auch noch ein potenziell langes Leben vor sich haben.

Das darf ich leider nicht:
Zitat von: Bundesärztekammer
[...]
Die Chancen auf eine Transplantation müssen von Wohnort, sozialem Status, finanzieller Situation und der Meldung bei einem bestimmten Transplantationszentrum unabhängig sein.
[...]

Ja, ich weiß, das sehe ich im Alter oder bei Bedarf in der Familie sicher anders, aber das ist genauso wie die Raucher, die plötzlich merken, dass es sich mit gesunder Lunge doch ganz gut lebt und sich daher bessern.  ;)
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: messie am 27 Januar 2010, 11:54:20
Zitat
In dem Dokument finden sich viele weitere Beschreibungen, die Rauchen/Alkohol/Drogen bzw. aus langer Anwendung resultierende Erkrankungen als Ausschlußkriterien beschreiben.

Sehr schön - vielen Dank, tyrannus. Das klärt eisbärs Frage dann ja schon. :)
Da haben sie dann auch ordentlich nachgedacht: Wer die Einsicht vermissen lässt, der kriegt auch nix transplantiert. Punkt.

Weswegen es diese Einsicht geben sollte, hatte ich ja schon genannt: Todesangst. Das ist ein so einschneidendes Erlebnis, dass eine Veränderung der Persönlichkeit, vor allem hinsichtlich dessen weswegen man diese Lebensgefahr erlangt hat, in meinen Augen hochwahrscheinlich ist. Und wenn diese doch ausbleibt - siehe oben, nix mit Transplantation.

Jene Einschränkungen greifen auch exakt das auf, was ich schrieb: Sie gehen davon aus, dass sich Menschen ändern können. Tun sie es nicht -siehe oben- tun sie es doch, ebenfalls siehe oben.

Zitat von: Eisbär
Ob es nun der war, der betrunken seinen besten Freund, den Beifahrer, todfuhr oder der, der sich selbst mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit das Augenlicht nahm...

... sind nicht die passenden Beispiele: Im ersten Fall hat's ja nicht ihn selbst getroffen, sprich, die Einstellung "MIR passiert sowas nicht" könnte sogar verstärkt worden sein, im zweiten Fall wird derjenige ja wohl kaum mehr autofahren, also den Beweis nicht mehr erbringen können ob er nun nie wieder rast ;)

Das für mich hier Entscheidende ist, dass die Transplantation durch das Rauchen erforderlich worden sein könnte, derjenige also genau weiß, bzw. ihm bewusst wird: Hätte er nicht geraucht, würde er nun nicht unter Lebensgefahr schweben.
Vorausgesetzt ihm wird es bewusst -> Siehe Kriterium, dass die Einsicht erfolgt sein muss -> züchtest du damit einen erbitterten Gegner des Rauchens.
Hast du wirklich nicht im Auge, dass du damit Leuten das Leben rettest, die deiner Sache dienen, Eisbär? Siehe auch Wayne McLaren (http://de.wikipedia.org/wiki/Wayne_McLaren), auch bekannt als Marlboro-Mann, der zu einem der bekanntesten und erbittertsten Gegner gegen das Rauchen wurde.

Aber für dich ist ja ein Sinneswandel von Rauchern völlig ausgeschlossen, nech?  ::)
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: sepsis am 27 Januar 2010, 12:20:42

Zitat von: Bundesärztekammer
[...]
Grundsätzlich bevorzugt werden Kinder, da diese durch das Warten auf ein geeignetes Transplantat in ihrer Entwicklung in besonderer Weise beeinträchtigt werden.
[...]

Für mich gilt aber weiterhin, dass ich keinen Bock habe alten Säcken (<65 Jahre) ausserhalb der Familie meine Organe zu spenden, wenn dafür Kinder ggf. leer ausgehen. Zwar werden diese bevorzugt, dennoch würde ich schon ganz gerne bestimmen dürfen, dass meine Organe in jedem Fall an Menschen gehen, die auch noch ein potenziell langes Leben vor sich haben.



Du kannst leider einem Kind selbst wenn es genetisch passt keine Organe spenden - Deine Organe sind, vermute ich einfach mal, schon ausgewachsen. Ich hab jetzt nicht nachgesehen, gehe aber einfach mal davon aus, dass Du die 21 bereits passiert hast.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: tyrannus am 27 Januar 2010, 13:12:22

Zitat von: Bundesärztekammer
[...]
Grundsätzlich bevorzugt werden Kinder, da diese durch das Warten auf ein geeignetes Transplantat in ihrer Entwicklung in besonderer Weise beeinträchtigt werden.
[...]

Für mich gilt aber weiterhin, dass ich keinen Bock habe alten Säcken (<65 Jahre) ausserhalb der Familie meine Organe zu spenden, wenn dafür Kinder ggf. leer ausgehen. Zwar werden diese bevorzugt, dennoch würde ich schon ganz gerne bestimmen dürfen, dass meine Organe in jedem Fall an Menschen gehen, die auch noch ein potenziell langes Leben vor sich haben.



Du kannst leider einem Kind selbst wenn es genetisch passt keine Organe spenden - Deine Organe sind, vermute ich einfach mal, schon ausgewachsen. Ich hab jetzt nicht nachgesehen, gehe aber einfach mal davon aus, dass Du die 21 bereits passiert hast.


Ich hätte unter "Kinder" jetzt auch weitere Heranwachsende zusammengefasst, ich denke je nach Entwicklungsstand ist der Körper, was die Organe betrifft, durchaus mit denen eines Erwachsenen vergleichbar. Das mag vielleicht nicht für alle Organe gelten, ist aber durchaus nicht ausgeschlossen. Insbesondere für die Leber habe ich das schon oft gehört/gelesen.

schnell gefundenes Beispiel:
http://www.med.uni-heidelberg.de/uploads/media/pm156_08.pdf
Zitat von: Universitätsklinikums Heidelberg
Sechsstündiger Eingriff verlief komplikationslos

Obwohl Finn das kleinere Stück einer erwachsenen Leber implantiert bekam, war es dennoch zu groß für den Bauch des nur vier Kilogramm schweren Babys: „Man kann die Leber nicht beliebig verkleinern, da sonst zu viele Blutgefäße verletzt werden“, erklärt Dr. Jochen Meyburg. Der Bauch blieb daher zunächst offen. „Wir verschließen in solchen Fällen den Bauch erst nach und nach. Dabei wird die Bauchwand allmählich gedehnt, vergleichbar mit einer Schwangerschaft“, so Dr. Meyburg. Zehn Tage nach der Transplantation wurde die Bauchdecke vollständig geschlossen.

Erwachsene Spenderleber wächst bald wieder mit

Erst in drei bis vier Jahren, wenn er zwischen 15 und 20 Kilogramm wiegt, wird Finn die passende Größe für seine Leber haben. Dass die Leber deutlich älter als ihr Träger ist, ist dank der großen Regenerationsfähigkeit des Organs kein Problem: „Eine erwachsene Leber verhält sich in einem Kind wieder wie die Leber eines Kindes. Sie schüttet sogar Stoffe des kindertypischen Leberstoffwechsels aus, wie z.B. bestimmte Gerinnungsfaktoren, ohne die das Kind verbluten würde“, so Dr. Engelmann. Außerdem wächst sie, sobald der Organismus die passende Größe erreicht hat, mit. 
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Eisbär am 27 Januar 2010, 18:47:47
Aber für dich ist ja ein Sinneswandel von Rauchern völlig ausgeschlossen, nech?  ::)
Es geht nicht darum, ob er einen Sinneswandel durchmacht. Es geht darum, daß er sich die Scheiße selbst eingebrockt hat und die jetzt auch selbst ausbaden soll.

Wenn Du heute einem Raucher sagst, er sollte das Rauchen besser lassen (und ich sag ja i.A. nur, er soll das so machen, das unbeteiligte Dritte da nichts von abbekommen), bekommste in erster Linie als Antwort, daß das deren persönliche Sache ist, die Dich nichts angeht. Aber wenn sie dann am Verrecken geht, dann soll es Dich plötzlich was angehen, dann sind sie die geläuterten und schreien nach Solidarität. Sorry, aber fuck off!
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: danny am 27 Januar 2010, 19:24:34
ich wiederhole mich gerne:
wie wäre es eigentlich, wenn du nicht jedes thema hier für deine komische nichtraucherweltrevolution instrumentalisieren würdest?

zum anderen hast du meine frage falsch verstanden:
wo ziehst du die grenze?
bezog sich auf die grenze: ab wann ist ein mensch für dich so ein großes arschloch / so ein großer assi / noch nicht lange genug nichtraucher dass er das weiterleben mithilfe eines deiner organe verdient hat?

zum anderen kann ich dir versichern, dass auch ein raucher seine ansichten ändern kann. hier schreibt so einer.

zum anderen ist nicht nur dann was für die gesundheit getan, wenn man noch nie in seinem leben einen glimmstengel im hals hatte.

"sport ist mord"
"ich brauch täglich ein stück fleisch auf dem teller!"
"ich geh jeden abend zu mcdreck!"

solche aussagen zeugen auch nicht gerade von einem großen gesundheitsbewusstsein.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: messie am 27 Januar 2010, 19:32:45
Zitat
Es geht nicht darum, ob er einen Sinneswandel durchmacht. Es geht darum, daß er sich die Scheiße selbst eingebrockt hat und die jetzt auch selbst ausbaden soll.

Ok, unter dem Aspekt macht es für dich überhaupt keinen Sinn, überhaupt zu spenden.
Denn es gibt zahlreiche Ursachen dafür, dass das Organ eines Menschen versagt, viele davon laufen unter "selbst schuld": Keinen Sport getrieben (die "Sport ist Mord"-Vertreter), ungesund ernährt ("aber man braucht doch Fleisch, morgens mittags und abends, egal welches"), absichtliche Korpulenz ("mir schmeckts halt, dick und rund - na und?"), unbedachte Kleidung ("wieso warm anziehen? Das härtet ab!"), Arztverweigerer ("die Verbrecher machen einen doch nur krank, also geh ich nicht hin"), und so weiter, und so fort. Wenn's danach ginge, müsstest du jeden Zweiten von deinen Organen ausschließen.

Ich setze da eher auf die Vorbildfunktion jener, die unter diesen Umständen ein Organ bekommen: Just diese Leute, die wegen Fehlverhaltens einer Transplantation bedürfen, werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit umdenken und damit Vertreter jener werden die anderen vorleben, dass Fehlverhalten eben wirklich diese schlimmen Folgen hat.
Tote verschwinden einfach nur in irgend einer Statistik. Jene die überleben aber haben die Möglichkeit, andere dazu zu bewegen umzudenken.
Und so rettest du im Vergleich zu jenen, denen z.B. erblich bedingt ein Organ versagt, nicht nur einer, sondern eher gleich mehreren Personen das Leben.

Wie sagte Kohl so schön? "Entscheidend ist, was hinten rauskommt".
Also spende ich gerne dem Geläuterten von morgen mein Organ (ich merke es ja eh nicht mehr) und denke da nicht an den Arsch von heute. Denn den gibt es zu dem Zeitpunkt eh nicht mehr.


*edit* - da hat sich dannys Beitrag überschnitten. Wie immer brauchte sie weniger Worte für denselben Inhalt. ;)
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: sepsis am 27 Januar 2010, 20:02:51

Zitat von: Bundesärztekammer
[...]
Grundsätzlich bevorzugt werden Kinder, da diese durch das Warten auf ein geeignetes Transplantat in ihrer Entwicklung in besonderer Weise beeinträchtigt werden.
[...]

Für mich gilt aber weiterhin, dass ich keinen Bock habe alten Säcken (<65 Jahre) ausserhalb der Familie meine Organe zu spenden, wenn dafür Kinder ggf. leer ausgehen. Zwar werden diese bevorzugt, dennoch würde ich schon ganz gerne bestimmen dürfen, dass meine Organe in jedem Fall an Menschen gehen, die auch noch ein potenziell langes Leben vor sich haben.



Du kannst leider einem Kind selbst wenn es genetisch passt keine Organe spenden - Deine Organe sind, vermute ich einfach mal, schon ausgewachsen. Ich hab jetzt nicht nachgesehen, gehe aber einfach mal davon aus, dass Du die 21 bereits passiert hast.


Ich hätte unter "Kinder" jetzt auch weitere Heranwachsende zusammengefasst, ich denke je nach Entwicklungsstand ist der Körper, was die Organe betrifft, durchaus mit denen eines Erwachsenen vergleichbar. Das mag vielleicht nicht für alle Organe gelten, ist aber durchaus nicht ausgeschlossen. Insbesondere für die Leber habe ich das schon oft gehört/gelesen.

schnell gefundenes Beispiel:
http://www.med.uni-heidelberg.de/uploads/media/pm156_08.pdf
Zitat von: Universitätsklinikums Heidelberg
Sechsstündiger Eingriff verlief komplikationslos

Obwohl Finn das kleinere Stück einer erwachsenen Leber implantiert bekam, war es dennoch zu groß für den Bauch des nur vier Kilogramm schweren Babys: „Man kann die Leber nicht beliebig verkleinern, da sonst zu viele Blutgefäße verletzt werden“, erklärt Dr. Jochen Meyburg. Der Bauch blieb daher zunächst offen. „Wir verschließen in solchen Fällen den Bauch erst nach und nach. Dabei wird die Bauchwand allmählich gedehnt, vergleichbar mit einer Schwangerschaft“, so Dr. Meyburg. Zehn Tage nach der Transplantation wurde die Bauchdecke vollständig geschlossen.

Erwachsene Spenderleber wächst bald wieder mit

Erst in drei bis vier Jahren, wenn er zwischen 15 und 20 Kilogramm wiegt, wird Finn die passende Größe für seine Leber haben. Dass die Leber deutlich älter als ihr Träger ist, ist dank der großen Regenerationsfähigkeit des Organs kein Problem: „Eine erwachsene Leber verhält sich in einem Kind wieder wie die Leber eines Kindes. Sie schüttet sogar Stoffe des kindertypischen Leberstoffwechsels aus, wie z.B. bestimmte Gerinnungsfaktoren, ohne die das Kind verbluten würde“, so Dr. Engelmann. Außerdem wächst sie, sobald der Organismus die passende Größe erreicht hat, mit. 
Gut, das wusste ich indeed nicht. Ich kenne halt von der Dialysestation einen, der als Kind eine Kinderniere bekommen hat, und mit dem Herz ist es m.w. auch nicht möglich.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Eisbär am 27 Januar 2010, 20:14:03
danny und messie:
Könnt Ihr Euch vorstellen, daß ein Sinneswandel, der mir wie gesagt völlig wurscht ist, auch einfach mal zu spät kommen kann?

Wer in seinem Leben mal Raucher war und deswegen nun auf eine neue Lunge, ein neues Herz oder was auch immer angewiesen ist, soll zusehen, wo er es herbekommt, von mri jedenfalls nicht. Ende der Diskussion!
Ich ganz alleine entscheide, wem ich was schenke, wer es verdient, etwas von mir persönlich zu bekommen. Insbesondere wenn es um etwas so privates und persönliches wie körpereigene Substanz geht.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: messie am 27 Januar 2010, 20:39:03
Ja, sag ich doch. Brauchst nicht zu spenden. Macht eh keinen Sinn, weil du ohnehin nicht verhindern kannst, dass jemand ungesund lebt und damit dein Zeug nicht verdient hat.
Was gut dass nicht alle Vegetarier so denken. Denn dann hättest du als Fleischesser - egal ob du später Vegetarier werden solltest oder nicht - nach deiner Logik, die dann ja auch ihre ist, ebenfalls keine Chance, von ihnen ein Organ zu bekommen, wenn eins von dir versagt (und sei es auch nur durch einen Unfall).

Aber gut, tu nicht was du nicht lassen kannst. Viel Spaß dabei. Gibt glücklicherweise andere Menschen denen ihr Kreuzzug nicht so wichtig ist und denen Menschenleben wichtiger als ihre Prinzipien sind.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Eisbär am 27 Januar 2010, 20:55:07
Aber gut, tu nicht was du nicht lassen kannst. Viel Spaß dabei. Gibt glücklicherweise andere Menschen denen ihr Kreuzzug nicht so wichtig ist und denen Menschenleben wichtiger als ihre Prinzipien sind.
Du raffst es immer noch nicht, dabei steht es inzwischen ein halbes Dutzend mal da.

Mir, hochverehrter messie, sind Menschenleben heilig. Das ist mein oberstes Prinzip. Und wenn ich die Wahl habe, das eine oder das andere zu retten, werde ich mich immer für denjeigen entscheiden, der es nicht selbst weggeworfen hat.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: messie am 27 Januar 2010, 21:02:30
Zitat
Und wenn ich die Wahl habe, das eine oder das andere zu retten, werde ich mich immer für denjeigen entscheiden, der es nicht selbst weggeworfen hat.

Die hast du aber nicht. Weil von jenen, die ein neues Organ benötigen, die meisten, wie du es sagst, "ihr Leben selbst weggeworfen" haben. Weswegen ich ja auch sage dass du nicht zu spenden brauchst - dann bist du wenigstens auf der sicheren Seite, nicht so jemandem das Leben gerettet zu haben.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: K-Ninchen am 27 Januar 2010, 21:05:58
Also wenn der Körper erst mal tot ist und die Seele ihn verlassen hat... dann kümmert es im Prinzip hauptsächlich alle anderen, was damit passiert, den Verstorbenen selber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: messie am 27 Januar 2010, 23:40:37
Also wenn der Körper erst mal tot ist und die Seele ihn verlassen hat... dann kümmert es im Prinzip hauptsächlich alle anderen, was damit passiert, den Verstorbenen selber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht.

Doch. Eisbär schwebt dann außerhalb seines Körpers und wacht dann darüber, ob seine Organe nicht doch einem (ehemaligen?) Raucher eingepflanzt werden. Und wenn doch, dann kommt er wieder!

*scnr*  8)
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Eisbär am 27 Januar 2010, 23:49:43
Tja... kein Mitspracherecht, wer die Organe bekommt, keine Spende. So einfach.

Wenn ich irgendwo eine Geldspende für einen wohltätigen Zweck mache, kann ich das auch immer zweckgebunden... also?
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Bombe am 28 Januar 2010, 08:13:56
Wenn ich irgendwo eine Geldspende für einen wohltätigen Zweck mache, kann ich das auch immer zweckgebunden... also?

Ach ja? Es gibt also wirklich Leute, die Hilfsorganisation Geld spenden, mit der Auflage, es Vertretern irgendwelcher Regimes in die Hand zu drücken, damit sie nicht selbst erschossen werden? Ich glaube nicht, Tim.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: banquo am 28 Januar 2010, 09:42:22

Mir, hochverehrter messie, sind Menschenleben heilig. Das ist mein oberstes Prinzip.

Wer in seinem Leben mal Raucher war und deswegen nun auf eine neue Lunge, ein neues Herz oder was auch immer angewiesen ist, soll zusehen, wo er es herbekommt, von mri jedenfalls nicht. Ende der Diskussion!
 

Das nennt man dann wohl logische Konsistenz,ja. Naja, oder du und ich haben unterschiedliche Definitionen von "heilig".

onT: wenn ich das aufm Führerschein nur hätte ankreuzen müssen, hätt ich es vermutlich getan. So war ich bisher immer zu faul, bzw. der Aufwand war mir zu hoch.
Prinzipiell hab ich jedenfalls keine Einwände dagegen:
Wenn ich tot bin, bin ich tot - welchen Unterschied macht es dann noch?
Die Argumentation "es könnte ja ev. jemand bekommen, den ich nicht leiden kann" find ich albern bis kindisch, sorry.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: NeuroticKitten am 28 Januar 2010, 11:19:18
Wenn Eisbär diese Ansicht hat, dann soll man sie ihm doch lassen. Er hat halt seine Prinzipien, und denen soll man treu bleiben. Obs anderen gefällt oder nicht!

Deshalb an ihm rumzukritteln ist Quatsch. Man kann niemanden zwingen, seine Ansichten zu ändern. Oder anders zu handeln, als er es vor sich selbst vertreten kann.

Ich persönlich hatte vor langer Zeit mal einen Spenderausweis.
Allerdings muss ich für mich eigenstehen, dass für mich eine Spende nicht in Frage kommen würde. Einfach aufgrund meiner Ansichten. Ich würde auch nicht mit den Organen eines Fremden leben wollen.
Wenn ich mich kaputt mache, dann tu ich das. Im vollen Bewusstsein der möglichen Konsequenzen und wenn diese dann eintreten, habe ich dafür auch gerade zu stehen.
Das ist meine Sicht der Dinge. Zudem mag ich die Konsequenzen einer Organtransplantation nicht mal in meinen kühnsten Träumen ertragen. Da geh ich lieber über den Jordan.
Was die Spende angeht: Mir gefällt der Gedanke nicht, dass ich nach meinen Tod "leergeräumt" und als leere Hülle irgendwo verbuddelt/verbrannt whatever werde. Das ruft bei mir ein unangenehmes Gefühl hervor.
Wenn ich sterbe und bestattet werde, dann will ich das vollständig, ohne vorher geplündert zu werden. Kann man fast als eine Art religiöse Ansicht sehen, zumindest kommt es dem Näher als wenn man versucht, das logisch zu erklären.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: messie am 28 Januar 2010, 13:44:22
Zitat
Wenn ich mich kaputt mache, dann tu ich das. Im vollen Bewusstsein der möglichen Konsequenzen und wenn diese dann eintreten, habe ich dafür auch gerade zu stehen.

Das Argument ist nicht so stichhaltig, da es ja auch zahlreiche Fälle gibt, bei denen die Leute keine Schuld trifft, dass sie eine neues Organ benötigen.
Beispiele wären erblich bedingte Leiden oder nicht selbst verschuldete Unfälle.

Zitat
Mir gefällt der Gedanke nicht, dass ich nach meinen Tod "leergeräumt" und als leere Hülle irgendwo verbuddelt/verbrannt whatever werde. Das ruft bei mir ein unangenehmes Gefühl hervor.
Wenn ich sterbe und bestattet werde, dann will ich das vollständig, ohne vorher geplündert zu werden. Kann man fast als eine Art religiöse Ansicht sehen, zumindest kommt es dem Näher als wenn man versucht, das logisch zu erklären.

... und das ist dann zwar nicht logisch, aber eine Erklärung, zu der ich dann sage: Ok, ist dein gutes Recht so zu denken, also spende eben nicht.
Selbiges sage ich ja gegenüber Eisbär: Dann soll er halt nicht spenden, wenn er Bedenken hat. Was mich eben nur an seiner Logik stört ist dass er mit zweierlei Maß misst und einzig die Raucher an den Pranger stellt, obwohl es zahlreiche andere Möglichkeiten gibt, seinen Körper zugrundezurichten, nicht zuletzt durch ungesunde Ernährung. Weswegen da Raucher eine Sonderstellung bei "die nicht!" haben, sehe ich eben nicht so recht ein.

Aber gut, muss ich dann ja auch nicht. Ist ja Eisbärs Körper und nicht meiner.
Ich jedenfalls habe nächste Woche ohnehin einen Arzttermin, da werde ich das Thema mal ansprechen, wo und wie ich am besten hier an einen Spenderausweis komme und was für Voruntersuchungen dafür notwendig werden. :)
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: NeuroticKitten am 28 Januar 2010, 13:48:43
Zitat
Wenn ich mich kaputt mache, dann tu ich das. Im vollen Bewusstsein der möglichen Konsequenzen und wenn diese dann eintreten, habe ich dafür auch gerade zu stehen.

Das Argument ist nicht so stichhaltig, da es ja auch zahlreiche Fälle gibt, bei denen die Leute keine Schuld trifft, dass sie eine neues Organ benötigen.
Beispiele wären erblich bedingte Leiden oder nicht selbst verschuldete Unfälle.

Ich rede auch nur für mich. Nicht für andere!

Von erblichen Leiden/Unfällen hab ich auch gar nicht geredet. Das ist höhere Gewalt, da können die Beteiligten in vielen Fällen einfach nichts für.

Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: messie am 28 Januar 2010, 13:58:51
Zitat
Wenn ich mich kaputt mache, dann tu ich das. Im vollen Bewusstsein der möglichen Konsequenzen und wenn diese dann eintreten, habe ich dafür auch gerade zu stehen.

Das Argument ist nicht so stichhaltig, da es ja auch zahlreiche Fälle gibt, bei denen die Leute keine Schuld trifft, dass sie eine neues Organ benötigen.
Beispiele wären erblich bedingte Leiden oder nicht selbst verschuldete Unfälle.

Ich rede auch nur für mich. Nicht für andere!

Von erblichen Leiden/Unfällen hab ich auch gar nicht geredet. Das ist höhere Gewalt, da können die Beteiligten in vielen Fällen einfach nichts für.



Achso, ok.
Aber auch da ist es nicht so einfach: Wenn du z.B. viel trinkst kannst du sagen "ok, wenn da meine Leber bei drauf geht, bin ich selbst schuld". Aber wie sieht's aus, wenn du z.B. regelmäßig joggen gehst, deine Pumpe gut in Schuss hältst und dann durch einen Unfall ein neues Herz bräuchtest? In dem Fall wärst du ja nicht selbst schuld, sondern das genaue Gegenteil.
Ist halt doch alles komplizierter als auf den ersten Blick.
Diese Diskussion hier, der Thread überhaupt!, jedenfalls hat mich nun dazu entscheiden lassen, dass ich einen Spenderausweis (aber keinen lebendspendenden, ich möchte es nicht mehr miterleben wenn meine Organe entfernt werden) holen werde.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Rose am 28 Januar 2010, 14:14:45
den Ausweis gibt es hier http://www.organspende-info.de/bestellservice/Organspendeausweis/ sowie in Apotheken usw.
ärztliche Untersuchung vorher ist nicht nötig, Vorraussetzungen keine, das wird dann beim Ableben erledigt ;)

ich habe einen Ausweis im Geldbeutel, in dem ich vermerkt habe, dass ich nicht spenden will. Weil wegen ist nicht.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: kool-devil am 28 Januar 2010, 14:32:03
No way!
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: NeuroticKitten am 28 Januar 2010, 14:52:31

Aber auch da ist es nicht so einfach: Wenn du z.B. viel trinkst kannst du sagen "ok, wenn da meine Leber bei drauf geht, bin ich selbst schuld". Aber wie sieht's aus, wenn du z.B. regelmäßig joggen gehst, deine Pumpe gut in Schuss hältst und dann durch einen Unfall ein neues Herz bräuchtest? In dem Fall wärst du ja nicht selbst schuld, sondern das genaue Gegenteil.

Wie gesagt, ich würde es nicht machen lassen. Dann geh ich halt hopps, aber ich würde mir keine neue Pumpe einbauen lassen... zumal meine Alte schon ziemlich fürn Arsch ist wegen Blutdruck und so XD

Das ist wieder der Punkt wo ich sagte, ich will es partout nicht. Weil ich dann nicht mehr ich selbst bin? Eitelkeit? Angst? Keine Ahnung. Aber was Fremdes kommt mir nicht ins Haus ;-)
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: voll pöse am 28 Januar 2010, 18:37:39
Wie ich ja schon geschrieben habe laufe ich mit meinem Ausweis herum und bin bereit zu spenden.
In meiner Patientenverfügung steht das ich keine Organe annehmen will, genauso wie ich in bestimmten Fällen verlängernde Maßnahmen ablehne.

Was den Eisbären angeht, ich kann seine Meinung ja sogar verstehen... aber ich empfinde sie als nicht richtig.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Bombe am 28 Januar 2010, 18:47:00
Was den Eisbären angeht, ich kann seine Meinung ja sogar verstehen... aber ich empfinde sie als nicht richtig.

Was bedeuten würde, dass irgendjemand fest legen muss, was eine „richtige Meinung“ ist und was nicht, und spätestens jetzt begibst du dich argumentativ auf verdammt dünnes Eis. :)
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Simia am 28 Januar 2010, 18:58:27
Na und ob ich ein lebensrettendes Organ annehmen würde! Wenn es nur von einem Spenderorgan abhängt, ob man sich schon von seinen Lieben verabschieden muss oder nicht, würde ich nicht einen Moment zögern.

Was die lebensverlängernden Maßnahmen angeht - was ich ebenso sehe - schwingt da allerdings im Unterton immer Bettlägerigkeit, Koma, Schläuche, Kabel etc. mit, wogegen das Wort "Organspende" zumindest theoretisch noch die Aussicht auf Rumlaufen und ein selbstbestimmtes Leben ausdrückt.

Und wenn ich meine Organe nicht mehr brauche, dann soll sie natürlich jemand anderes haben, dem sie noch einige Jahre helfen. Wer das letztendlich ist, darauf hab ich, wie hier bereits gesagt wurde, sowieso keinen Einfluss.

@ Bombe: Genaugenommen war das erstmal eine subjektive Äußerung von vp. In dem Schritt muss noch nix festgelegt werden. Aber sicherlich könnte vp das etwas ausformulieren.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: voll pöse am 28 Januar 2010, 19:50:31
Was den Eisbären angeht, ich kann seine Meinung ja sogar verstehen... aber ich empfinde sie als nicht richtig.

Was bedeuten würde, dass irgendjemand fest legen muss, was eine „richtige Meinung“ ist und was nicht, und spätestens jetzt begibst du dich argumentativ auf verdammt dünnes Eis. :)

Ich kann verstehen das man dem Kind/Unfallopfer/Krankheitsfall eher ein Organ geben würde als dem Raucher/Alkoholiker/Drogensüchtigen.

Aber letztendlich finde ich das System, so wie es ist, ganz ok. Ich möchte Menschen auch nicht die Lernfähigkeit absprechen.
Deswegen fände ich es letztendlich nicht richtig, Menschen anhand ihrer früheren "Fehler" von der Liste auszuschließen.

Argumentativ dünnes Eis?... nö, eine rein subjektive Meinung!!
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Zahnfee am 01 Februar 2010, 11:15:31
ot: Ich habe seit 6 Jahren den Ausweis und gebe meine Organe ohne Einschräkungen ab.


Mir, ..., sind Menschenleben heilig.
Aber wenn ich dann etwas mehr geben soll, einen Teil meiner selbst, will ich mehr Mitspracherecht. [...] Und dann entscheiden Ärzte, wer es bekommt, der, der auf der Liste ganz oben steht.
Findest Du es nicht etwas pervers einerseits vom "heiligen Leben" zu sprechen und in weiteren Kommentaren Dich als jemand hinzustellen der, aus lobbyistischen Gründen, über Leben und Tod entscheidet?

Du willst Ärzten die Entscheidung aberkennen wessen Leben gerettet werden darf, weil Dir einige Lebensläufe nicht genem waren?

Was würdest Du "im Angesicht des Todes" TM sagen, wenn Dir Rettungskräfte die Hilfe verwehren? Z.B. wenn sie von Deinen Vorlieben und Neigungen, Thema SM (sorry, ich habe etwas quergelesen), erfahren und dabei mal etwas schief geht.

Spende/Rette oder nicht, aber lass das "Gott" spielen aufgrund niederer Beweggründe!
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: PlayingTheAngel am 01 Februar 2010, 11:31:50
Habe auf dem Ausweis bei "Folgende Organe will ich Spenden" GEHIRN eingetragen. *g*

Neee, mal Spass bei Seite. Organspenden sind ungalublich wichtig und da es sich um eine SPENDE handelt ist es mir auch völlig egal wem ich nach nem Motorradcrash damit eventuell das Leben rette. Ob Banker oder Fixer, jeder hat wie ich finde das Recht auf eine weitere Chance. Spenden sollten nicht an Bedingungen geknüpft sein sondern des guten Zweckes wegen geschehen.

Als Motorradfahrer(in) sollte man sich sowieso mal überlegen ob man nicht einen Organspendeausweis mitführen will.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Eisbär am 01 Februar 2010, 19:02:28
Mir, ..., sind Menschenleben heilig.
Aber wenn ich dann etwas mehr geben soll, einen Teil meiner selbst, will ich mehr Mitspracherecht. [...] Und dann entscheiden Ärzte, wer es bekommt, der, der auf der Liste ganz oben steht.
Findest Du es nicht etwas pervers einerseits vom "heiligen Leben" zu sprechen und in weiteren Kommentaren Dich als jemand hinzustellen der, aus lobbyistischen Gründen, über Leben und Tod entscheidet?
Tue ich doch gar nicht. Ich habe schon dargestellt, daß es eine ganz persönliche, keine "lobbyistische" Entscheidung ist.
Zitat
Du willst Ärzten die Entscheidung aberkennen wessen Leben gerettet werden darf, weil Dir einige Lebensläufe nicht genem waren
Der Arzt kann meinetwegen über seine Belange entscheiden, wie er lustig ist. Aber sobald ich einen Teil meiner selbst dafür geben soll, erwarte ich ein Mitspracherecht.

Zitat
Was würdest Du "im Angesicht des Todes" TM sagen, wenn Dir Rettungskräfte die Hilfe verwehren? Z.B. wenn sie von Deinen Vorlieben und Neigungen, Thema SM (sorry, ich habe etwas quergelesen), erfahren und dabei mal etwas schief geht.
Nochmal für ganz Dumme: ich sage nicht, daß Ärzte, Rettungskräfte etc. pp. nicht alles geben sollten, um jeden zu retten, der ihrer Hilfe bedarf.
Aber sobald mein Körper, mein ganz persönlicher, privater Körper, dafür ausgeleert wird, umirgendwen zu retten, will ich, daß jemand der unschuldig in Not geriet, vor jemanden, der sich die scheiße selbst eingebrockt hat, bevorzugt wird. Und ich finde, ich habe jedes recht zu entscheiden, was mit mir, mit meinem Körper geschieht.

Zitat
Spende/Rette oder nicht, aber lass das "Gott" spielen aufgrund niederer Beweggründe!
Ich spiele weder Gott noch habe ich niedere Beweggründe.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Bombe am 02 Februar 2010, 09:04:12
Aber sobald mein Körper, mein ganz persönlicher, privater Körper, dafür ausgeleert wird, umirgendwen zu retten, will ich, daß jemand der unschuldig in Not geriet, vor jemanden, der sich die scheiße selbst eingebrockt hat, bevorzugt wird.

Und was machst du, wenn ein Raucher völlig unverschuldet in einen Unfall gerät, der überhaupt nichts mit seiner Lunge zu tun hat?

Drama! (http://www.youtube.com/watch?v=y8Kyi0WNg40)
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: messie am 02 Februar 2010, 13:49:37
Ach, lasst schon gut sein. Raucher, auch Exraucher, sind für Eisbär halt die größten Verbrecher die auch Organspenden (egal aus welchem Grund sie notwendig werden) nicht verdient haben, erst recht nicht seine. Kann man halt nix machen. ;)
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Zahnfee am 02 Februar 2010, 13:53:02
[...]Eisbärflatulenz[...]
Dein "sogenanntes" Mitspracherecht, bei der Auswahl derer denen geholfen werden darf und wem nicht, entspricht dem gleichnamigen "Gott spielen". Schade, dass Dein kleines Eisbärenhirn dieses nicht verarbeiten und begreifen kann.

Nicht das mich jemand falsch versteht. Meiner Meinug darf jeder entscheiden, ob er und was er spendet.
Eine "Auslese" und damit eine Wertung von Menschen zu treffen, die ausschliesslich auf eigene Interessen zurückzuführen ist, ist für mich pervers.

Aufgrund Deiner Aussagen gehe ich davon aus, dass Du einmal in Deinem Leben, ausser die Entscheidung welche Unterhose Du trägst, die Hoden anhaben möchtest!
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: messie am 02 Februar 2010, 14:18:48
Naa, wird da jetzt etwa eine persönlich beleidigend? ;)
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Bombe am 02 Februar 2010, 14:24:37
[...]Eisbärflatulenz[...]

Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Zahnfee am 02 Februar 2010, 14:27:01
Naa, wird da jetzt etwa eine persönlich beleidigend? ;)
Wenn ich persönlich belidigend werde sieht das etwas anders aus. ;D ;)

Wer sich allerdings als oberschlau darstellt und anderen Menschen Dummheit unterstellt, sollte mit Gegenwind rechnen und nicht gleich in die Hose pinkeln. ;)
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Eisbär am 02 Februar 2010, 14:43:21
Verehrte Zahnfee, würde ich Gott spielen, würde ich Raucher abknallen und sie nicht an ihrer eigenen Dummheit verrecken lassen.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: messie am 02 Februar 2010, 15:02:22
Verehrte Zahnfee, würde ich Gott spielen, würde ich Raucher abknallen und sie nicht an ihrer eigenen Dummheit verrecken lassen.

Du meinst ehemaligen Dummheit, denn es ist ja längst geklärt, dass nur EXraucher eine Transplantation erhalten.
Aber gut, als penetrantem Fleischesser (aus Vegetariersicht) gehörst du ja eh selbst zu den Dummen. ;)
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: NeuroticKitten am 02 Februar 2010, 15:09:11
Menschen sind von Natur aus Allesfresser, schlechtes Beispiel...
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Bombe am 02 Februar 2010, 15:25:20
Menschen sind von Natur aus Allesfresser

Die Natur gehört erschossen! Denkt denn niemand an die süßen Kaninchen- und Robbenbabys?
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: messie am 02 Februar 2010, 15:30:34
Menschen sind von Natur aus Allesfresser, schlechtes Beispiel...

... aber angesichts dessen, was für ein Essen hierzulande erhalten wird, wird sich zwangsläufig jeder, der "Industriefleisch" zu sich nimmt, schlecht ernähren. Studien dafür gibt es haufenweise.
Es gibt natürlich auch viele Vegetarier die sich schlecht ernähren (nur Fleisch weglassen reicht nicht ;) ). Ich meine in dem Zusammenhang aber eben explizit jene die bedenkenlos alles in sich hineinstopfen, nicht nur McDo. sei dank. Gesund ist was anderes.
Da könnte man dann auch argumentieren "die haben sich so schlecht ernährt, selbst schuld dass ihr Immunsystem im Arsch war und eine Organtransplantation notwendig wird."
Kurz gesagt: Nicht nur Raucher gehören nach Eisbärs Logik dann ausgeschlossen, sondern auch alle Schlechternährer.
Wenn man diese Logik dann weiterverfolgt bleibt unter dem Strich kaum mehr einer übrig, der nicht "selbst schuld" und damit spenderwürdig ist.

Aber was rede ich: voll pöse hat es in seinem letzten Beitrag perfekt zusammengefasst. :)
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Zahnfee am 02 Februar 2010, 16:30:24
Verehrte Zahnfee, würde ich Gott spielen, würde ich Raucher abknallen und sie nicht an ihrer eigenen Dummheit verrecken lassen.
Im Unterbewusstsein machst Du es schon. Berichtige mich gern, wenn es sogar bewusst passiert.

In der Realität hält Dich scheinbar nur noch die Dich zu erwartende Strafe von der Tat ab. Diese scheint Dir es nicht Wert zu sein. Also zum Glück alles nur Flatulenz.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Eisbär am 02 Februar 2010, 16:31:03
Kurz gesagt: Nicht nur Raucher gehören nach Eisbärs Logik dann ausgeschlossen, sondern auch alle Schlechternährer.
Wenn Du für Deine Organe "Schlechternährer" ausschließen willst, ist das Deine Sache und damit m.E. völlig in Ordnung.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Eisbär am 02 Februar 2010, 16:32:58
In der Realität hält Dich scheinbar nur noch die Dich zu erwartende Strafe von der Tat ab. Diese scheint Dir es nicht Wert zu sein.
Jupp. Obwohl ich nicht der einzige, der bei Lungenkrebserkrankten den Gnadenschuß für humaner halten würde als deren langwieriges Sterben.

Aber Sterbehilfe ist nun wirklich ein ganz anderes Thema.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: PlayingTheAngel am 02 Februar 2010, 16:48:12
So langsam nimmt das Thema wirklich groteske Formen an  ::)
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: NeuroticKitten am 02 Februar 2010, 16:53:38
Mhm, wer hats verdient, wer nicht...

Find ich knuffig, vor allem weil keiner Eisbärs Überzeugung, was das Spenden angeht in irgendeiner Form respektiert, und er direkt zu einem Unmenschen abgestempelt wird, nur weil er eine persönliche kleine Fehde gegen Raucher hegt.

Jetzt fehlt nur noch die große Toleranzdiskussion  ::)

Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: tyrannus am 02 Februar 2010, 17:11:19
Menschen sind von Natur aus Allesfresser

Die Natur gehört erschossen! Denkt denn niemand an die süßen Kaninchen- und Robbenbabys?

Habe ich noch nicht gegessen, wäre mir auch zu wenig dran, bzw. zu tranig. Ich mag da lieber Fleisch von Hochleistungsmastrindern. *omnomnom*
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: IvyDice am 02 Februar 2010, 17:58:21
Menschen sind von Natur aus Allesfresser

Die Natur gehört erschossen! Denkt denn niemand an die süßen Kaninchen- und Robbenbabys?

Habe ich noch nicht gegessen, wäre mir auch zu wenig dran, bzw. zu tranig. Ich mag da lieber Fleisch von Hochleistungsmastrindern. *omnomnom*

Ich für meinen Teil esse nurnoch Tiere aus Massentierhaltung. Ich finde es nämlich voll fies glückliche Tiere zu essen.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Zahnfee am 02 Februar 2010, 19:21:56
In der Realität hält Dich scheinbar nur noch die Dich zu erwartende Strafe von der Tat ab. Diese scheint Dir es nicht Wert zu sein.
Jupp.
Wenn Du bei mehreren Themen solche verbitterten und egoistischen Ansichten vertrittst, werden wir sicher noch sehr viel Vergnügen miteinander haben.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Eisbär am 02 Februar 2010, 19:56:52
In der Realität hält Dich scheinbar nur noch die Dich zu erwartende Strafe von der Tat ab. Diese scheint Dir es nicht Wert zu sein.
Jupp.
Wenn Du bei mehreren Themen solche verbitterten und egoistischen Ansichten vertrittst, werden wir sicher noch sehr viel Vergnügen miteinander haben.
Wir haben offensichtlich völlig unterschiedliche Ansichten darüber, was "erbittert" und was "egoistisch" ist.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: messie am 03 Februar 2010, 02:38:42
Kurz gesagt: Nicht nur Raucher gehören nach Eisbärs Logik dann ausgeschlossen, sondern auch alle Schlechternährer.
Wenn Du für Deine Organe "Schlechternährer" ausschließen willst, ist das Deine Sache und damit m.E. völlig in Ordnung.

Nö, wieso sollte ich? Optimist der ich bin, ermögliche ich lieber durchs Spenden jenen die es wirklich (in deinen Augen) "verdient" haben meine Organe zu bekommen ein längeres Leben anstatt nicht zu spenden und jene möglicherweise dadurch verrecken zu lassen.
Je mehr Organe zur Verfügung stehen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass diese auch jene sie bekommen.
Würden alle so denken wie du, dann würde wohl niemand spenden und jene, die du am liebsten retten würdest, ebenfalls abkratzen.
Die Aufregung hier generiert sich daraus dass du durch deine Entscheidung in Kauf nimmst, dass auch die "Richtigen" dank deiner Entscheidung über den Jordan gehen. Deren Leben rettest du, der behauptet du möchtest ihnen gerne helfen, auf diese Weise auf keinen Fall.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: sepsis am 03 Februar 2010, 07:41:16
Kurz gesagt: Nicht nur Raucher gehören nach Eisbärs Logik dann ausgeschlossen, sondern auch alle Schlechternährer.
Wenn Du für Deine Organe "Schlechternährer" ausschließen willst, ist das Deine Sache und damit m.E. völlig in Ordnung.

Nö, wieso sollte ich? Optimist der ich bin, ermögliche ich lieber durchs Spenden jenen die es wirklich (in deinen Augen) "verdient" haben meine Organe zu bekommen ein längeres Leben anstatt nicht zu spenden und jene möglicherweise dadurch verrecken zu lassen.
Je mehr Organe zur Verfügung stehen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass diese auch jene sie bekommen.
Würden alle so denken wie du, dann würde wohl niemand spenden und jene, die du am liebsten retten würdest, ebenfalls abkratzen.
Die Aufregung hier generiert sich daraus dass du durch deine Entscheidung in Kauf nimmst, dass auch die "Richtigen" dank deiner Entscheidung über den Jordan gehen. Deren Leben rettest du, der behauptet du möchtest ihnen gerne helfen, auf diese Weise auf keinen Fall.
Solange wir hier diskutieren rettet übrigens niemand mit seinen Organen irgendetwas. Dafür müsste man dann doch erstmal sterben.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: messie am 03 Februar 2010, 08:55:34
Kurz gesagt: Nicht nur Raucher gehören nach Eisbärs Logik dann ausgeschlossen, sondern auch alle Schlechternährer.
Wenn Du für Deine Organe "Schlechternährer" ausschließen willst, ist das Deine Sache und damit m.E. völlig in Ordnung.

Nö, wieso sollte ich? Optimist der ich bin, ermögliche ich lieber durchs Spenden jenen die es wirklich (in deinen Augen) "verdient" haben meine Organe zu bekommen ein längeres Leben anstatt nicht zu spenden und jene möglicherweise dadurch verrecken zu lassen.
Je mehr Organe zur Verfügung stehen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass diese auch jene sie bekommen.
Würden alle so denken wie du, dann würde wohl niemand spenden und jene, die du am liebsten retten würdest, ebenfalls abkratzen.
Die Aufregung hier generiert sich daraus dass du durch deine Entscheidung in Kauf nimmst, dass auch die "Richtigen" dank deiner Entscheidung über den Jordan gehen. Deren Leben rettest du, der behauptet du möchtest ihnen gerne helfen, auf diese Weise auf keinen Fall.
Solange wir hier diskutieren rettet übrigens niemand mit seinen Organen irgendetwas. Dafür müsste man dann doch erstmal sterben.

Stimmt nicht ganz. Es gibt ja auch die Möglichkeit einer Lebendspende (z.B. eine Niere).
Was ich selbst nun aber auch nicht mache, ich halte mich so schon grade eben zusammen, da brauche ich mein Inventar im Körper noch ...
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: tyrannus am 03 Februar 2010, 10:48:54
Menschen sind von Natur aus Allesfresser

Die Natur gehört erschossen! Denkt denn niemand an die süßen Kaninchen- und Robbenbabys?

Habe ich noch nicht gegessen, wäre mir auch zu wenig dran, bzw. zu tranig. Ich mag da lieber Fleisch von Hochleistungsmastrindern. *omnomnom*

Ich für meinen Teil esse nurnoch Tiere aus Massentierhaltung. Ich finde es nämlich voll fies glückliche Tiere zu essen.

Dafür sollte es ein Siegel geben, damit man sicher sein kann.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Sapor Vitae am 03 Februar 2010, 11:17:06
Menschen sind von Natur aus Allesfresser

Die Natur gehört erschossen! Denkt denn niemand an die süßen Kaninchen- und Robbenbabys?

Habe ich noch nicht gegessen, wäre mir auch zu wenig dran, bzw. zu tranig. Ich mag da lieber Fleisch von Hochleistungsmastrindern. *omnomnom*

Ich für meinen Teil esse nurnoch Tiere aus Massentierhaltung. Ich finde es nämlich voll fies glückliche Tiere zu essen.
Solche Sprüche finde ich ja mal total beschissen. Aber da das hier nicht Thema ist:

Ich hab hier seit einer ganzen Weile einen unausgefüllten Ausweis rumliegen, konnte mich bisher aber nicht dazu durchringen, mein Kreuzchen zu machen. An sich finde ich das Spenden eine tolle Sache und wer das nun bekommt wäre mir auch egal. Aber der Gedanke daran "ausgeweidet" zu werden, ist momentan irgendwie noch zu abstossend. Auch wenn ich dann tot bin und nichts mehr merke, aber momentan lebe ich eben und da gefällt mir die Vorstellung gar nicht. Irgendwie ärgert mich meine Zimperlichkeit diesbezüglich.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: IvyDice am 03 Februar 2010, 17:57:24
Menschen sind von Natur aus Allesfresser

Die Natur gehört erschossen! Denkt denn niemand an die süßen Kaninchen- und Robbenbabys?

Habe ich noch nicht gegessen, wäre mir auch zu wenig dran, bzw. zu tranig. Ich mag da lieber Fleisch von Hochleistungsmastrindern. *omnomnom*

Ich für meinen Teil esse nurnoch Tiere aus Massentierhaltung. Ich finde es nämlich voll fies glückliche Tiere zu essen.
Solche Sprüche finde ich ja mal total beschissen. Aber da das hier nicht Thema ist:

Ich wusste, ich hätte ein Ironie-Schild dazu packen sollen. ;)

http://www.youtube.com/watch?v=8PgQtEZSCaU

Anschauen, dann verstehst du meine 'Meinung' zum Thema... :)

Also mein Ausweis ist ausgefüllt und ich freue mich, wenn meine unnützen Organe irgendeinem Menschen das Leben verlängern, wenn ich erstmal nicht mehr am Leben bin.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: voll pöse am 03 Februar 2010, 23:07:52
Solange wir hier diskutieren rettet übrigens niemand mit seinen Organen irgendetwas. Dafür müsste man dann doch erstmal sterben.

Das ist ja nicht so schwer...
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Eisbär am 16 Juni 2010, 01:14:26
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,700928,00.html Frau stirbt nach Transplantation von Raucherlunge
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Bombe am 16 Juni 2010, 07:45:14
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,700928,00.html Frau stirbt nach Transplantation von Raucherlunge

Ja, man hätte sie einfach fünf Monate früher sterben lassen sollen. Ist es das, was du uns sagen willst?
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: CubistVowel am 16 Juni 2010, 08:14:52
Hier  (http://www.emaxhealth.com/1506/uk-woman-dies-after-receiving-double-lung-transplant-smoker)steht mehr über den Fall und warum die Ärzte auch solche "tainted" Lungen transplantieren müssen.

Ich bin wirklich kein Freund des Rauchens, im Gegenteil! Aber der SPON-Artikel unterstellt unterschwellig, dass Lungenentzündung nur bei Rauchern vorkommt, was natürlich nicht der Fall ist.

Was ich allerdings bedenklich finde und den Ärzten vorwerfen würde, ist, dass die Frau nicht darüber informiert wurde. Ob sie bei vollständiger Information die Lunge tatsächlich abgelehnt hätte, wie ihre Familie behauptet, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: tyrannus am 16 Juni 2010, 08:56:07
Ich glaube es ging lediglich um folgende Erkenntnis:

Zitat von: spiegel.de
die "Lungen eines Rauchers können ganz normal funktionieren".
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: K-Ninchen am 16 Juni 2010, 20:37:55
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,700928,00.html Frau stirbt nach Transplantation von Raucherlunge

Also ich frag mich eher, ob man das als Betroffener dann auch riechen kann, dass man eine Raucherlunge bekommen hat.
Bei Autos rieche ich das auch immer sofort, auch wenn da schon länger nicht mehr drin geraucht wurde...
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Eisbär am 10 August 2012, 04:12:00
Irgendwie fühl ich mich durch die aktuell in den Medien verbreiteten Vorfälle in meiner Ansicht, kein Organspender sein zu wollen, bestätigt.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Julya am 10 August 2012, 12:51:46
Ich überhaupt nicht.
Natürlich ist es absolut mies und beschissen, was da passiert (ist), aber die Organe haben letztlich den Zweck erfüllt, für den sie gedacht waren, nämlich ein Leben zu retten.
Mir als Spender ist es sowas von wumpe, was mit meinem Körper passiert, wenn dieser tot ist, von mir aus können die mich auch ausstopfen oder sich aus meiner Haut Klamotten nähen.
Das, was da schief läuft, betrifft ja nicht die Spender, sondern die Kranken, von daher ändert sich für mich überhaupt nichts.
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Kallisti am 11 August 2012, 00:19:49
Ich spende aus Überzeugung nicht - meine Organe. Verzichte im Gegenzug auch freiwillig auf eine Spende fremder Organe - ja, das schließt auch mein(e) Kind(er) mit ein, sofern die Entscheidung darüber bei mir liegt.

Ich spende auch kein Blut, sowieso wegen der Annemie schon nicht (möglich). Und ich will auch kein fremdes.

Einschränkung: ich wäre nur bereit, Organe und/oder Blut (meine/s) zu spenden, wenn ich den Empfänger kenne bzw. selbst bestimmen darf - also jemand in der Familie oder im Freundeskreis bspw.. Nur dann.

Mein Grund ist nicht vorrangig der Missbrauch ... oder der ausgeweidete Leichnam, sondern der "gestörte" SterbePROZESS. Aber das ist ein Thema für sich ... ... ...  ;)
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: messie am 11 August 2012, 00:21:33
Es müsste so eine Patientenverfügung geben, in der man verfügen könnte, dass der Erlös des gespendeten Organs niemals größer als 100% sein dürfte. Dann gäbe es legal jedenfalls nicht mehr so viel Missstand wie derzeit. Das Titelbild des Spiegel polarisierte da ja auch ganz gut, dass die Gewinnspanne eines Organs mal eben 1000 Prozent erbrachte.
Wäre jedenfalls mal eine Idee, um diesen florierenden Markt vorbei an der Spenderliste mal einzudämmen: Wo man nicht mehr genug verdienen kann, da ziehen kriminelle Subjekte gerne mal weg, woandershin, wo es dann wieder lukrativer wird.

Es gibt dann ja auch noch einen zweiten Aspekt daran: Wenn sehr viele bereit sind zu spenden, dann verschiebt sich das System ebenfalls in Richtung Käufer, da bei gleichbleibender Nachfrage das Angebot steigt. Konkurrenz belebt da dann gehörig das Geschäft, das dann auch wiederum dafür sorgt, dass a) die Preise fallen und b) damit sich auch Menschen es leisten können, die es ohnehin sollten.

Der Staat könnte aber ruhig mal dafür sorgen, dass arme Menschen staatlich bezuschusst werden, sollten sie ein Organ benötigen. Ich meine, bei den Hotels hat es ja schließlich auch geklappt ...
Titel: Re: Petition-Organspenderecht
Beitrag von: Kaffeebohne am 11 August 2012, 10:50:28
Ich überhaupt nicht.
Natürlich ist es absolut mies und beschissen, was da passiert (ist), aber die Organe haben letztlich den Zweck erfüllt, für den sie gedacht waren, nämlich ein Leben zu retten.
Das sehe ich genauso. Wenn ich tot bin, bin ich tot, dann habe ich nichts mehr von einem funktionsfähigen Körper, den brauch ich im Grab nicht. Wenn aber einem Menschen durch eines meiner Organe das Leben gerettet (oder auch nur ein "normaleres" Leben ermöglicht wird), dann wäre ich nicht "umsonst gestorben".