Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: EU-Emanzen übertreiben  (Gelesen 31876 mal)

Philomel

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #60 am: 05 September 2008, 11:30:34 »

Es werde also folgende Punkte gefordert
Zitat
- für die Erstellung eines Verhaltenskodex in der Medienbranche, durch die Medienbranche
- für die Einrichtung von Beschwerdestellen in den EU-Ländern
- für die Schulung und Information der Werbetreibenden
- für weiterführende Forschung zur Wechselwirkung zwischen Werbung und Gesellschaft
- für das Aussprechen von Empfehlungen
- für die Einrichtung von Bildungsinitiativen
- für die Überwachung der bestehenden Richtlinien gegen Diskriminierung und Sexismus.

alles andere hätte mich auch gewundert: mehr als empfehlen und anraten tut in dem Bereich ja auch keiner. Das einzig ein bischen konkrete dabei ist der letzte Punkt. Gegen Diskriminierung und Sexismus gibts ja schon seit Jahren tolle Absichtserklärungen, die aber halt keine wirkliche Rechtskraft haben. Das könnte sich dann ändern, wenn die Mitgliedstaaten anfangen würden, das auch alles ernst zu nehmen...

Warum ihr da fast alle von einem Verbot sprecht, erschließt sich mir nicht so ganz. Und die Schlussfolgerung "Werbung ist scheiße - seht sie euch nicht an" ist auch nicht wirklich produktiv.
Ob wir jetzt fordern, dass Kinder weniger fernsehen oder fordern, dass wenn sie schon fernsehen, sie nicht nur Müll zu Gesicht bekommen, schließt sich da dran. Ich arbeite viel mit Kindern verschiedener Altersstufen, und egal, was das so für Kinder sind, die Werbungsbilder sind präsent und prägend. Weswegen mir der Punkt "für weiterführende Forschung zur Wechselwirkung zwischen Werbung und Gesellschaft" sehr gut gefällt.
Interessanterweise wissen wir nämlich alle, wie die Gesellschaftsideale aussehen, die uns durch die Werbung suggeriert werden. Alleine das sollte doch schon deutlich machen, welchen Einfluss die hat. Die Tatsache, dass wir uns als Teil einer Subkultur empfinden und mit verbreiteten Gesellschaftsidealen meist wenig am Hut haben, zeigt sich hier in der Diskussion auch recht deutlich, sollte aber keinesfalls auf die Masse der Gesellschaft projeziert werden.

Dass es in der Werbung immer die Mami ist, die die unmöglich verdreckte Wäsche wäscht, den Boden auch zum zehnten Mal am Tag mit einem nachsichtigen Lächeln im Gesicht schrubbt, die Kinder wohlwollend mit Schokolade versorgt und sich freut, irgendeinen Pudding dank Pulverkram wie ihre Mami kochen zu können, geht mir verdammt auf die Nerven. Genau so, dass es als provokativ gilt, mal eine Autowerbung mit einer Frau zu machen. Die, selbstverständlich, im knappen Mini möglichst lasziv auf dem Fahrersitz rumrutscht. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber nur wenige.
Und dabei habe ich weder einen Fernseher noch habe ich als Kind viel fernsehen dürfen (die Werbung übrigens immer ohne Ton, weil die meine Mutter schon unglaublich genervt hat).
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messie

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #61 am: 05 September 2008, 11:52:05 »

Es soll jeder leben, wie er will, keine Frage. Aber Werbung ist Teil unseres Lebens, man kann sich ihr nicht entziehen, und die sollte ein wenig vielfältiger sein als das, was geboten wird und mehr Platz für die Lebensentwürfe bieten, die parallel l�ngst existieren.
Und das soll man per Gesetz durchbringen? Ich meine nicht.

Ob es sinnvoll ist, das per Gesetz durchzusetzen, ist eine andere Frage. Dem stehe ich auch distanziert gegenüber. Aber hier ging es ja auch weniger um die Gesetzesfrage, sondern um das, was per Gesetz geregelt werden soll. Und da kam doch bei einigen eine Denke zutage, die mehr so aus den Fünfzigern des vergangenen Jahrhunderts stammt.

Gleiche Frage wie oben: wo steht eigentlich nochmal, dass es ein Gesetz geben wird? Die EU-Leute haben da einen ganzen Maßnahmenkatalog vorgeschlagen, auf den hier irgendwie noch nicht mit einem einzigen Wort eingegangen worden ist.

Da es von Leuten herausgegeben wurde die in der Lage sind, aus solchen Entwürfen Gesetze zu machen, haben solche Paper automatisch ein anderes Gewicht.
Kurz gesagt: Wenn ein Marcel-Reich-Ranicky in einer seiner Kritiken sagt "Bücher solch niedriger Qualität gehören verboten!" entlockt mir das nur ein müdes Lächeln. Wenn dasselbe aber aus dem Munde eines Ministers käme, dann hätte das sofort eine ganz andere Färbung. Eben, weil der mit Hilfe seiner Partei (wenn sie gerade regiert) die Macht hat, so etwas zu verbieten. Dementsprechend sind dann natürlich auch die Reaktionen darauf unterschiedlich.
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Thomas

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #62 am: 05 September 2008, 12:01:26 »

Zitat
damit den Verantwortlichen irgendwann mal auffällt, das Werbung größtenteils wirkungslos verpufft
Haha, du hast selten so falsch gelegen.

Selbst die Spammail, die noch viel mehr leute als nerfig empfinden, als z.b. TV-Werbung, und für die es Filter etc gibt, die sicherlich effektiver sind, als "wir gehen alle auf klo bei der Werbung" bringen den Verantwortlich Unmengen an Umsatz.

Letztendlich ist die Reaktion darauf doch eher: "Wenn wir alle Stunde Werbung zeigen und die Leute dann auf klo gehen, dann bringen wir halt alle 10 Minuten welche, so oft müssen die nicht auf klo."
Zum einen schrieb ich ja selber, das das wohl leider ein Traum bleiben wird.Zum andere kostet Fersehwerbung im Gegensatz zu Spam verdammt viel Geld, also wird man da die Sendefrequenz von Werbung nicht ewig steigern.

Und bei Spammails ist u.u. noch direkt zu vergleichen, wie viele Reaktionen es auf wie viele Spammails gibt, bei Radio- und Fernsehwerbung ist das ja leider nicht so einfach.

Zitat von: Philomel
Und die Schlussfolgerung "Werbung ist scheiße - seht sie euch nicht an" ist auch nicht wirklich produktiv.
Warum nicht ? Auf den persönlichen Nervfaktor bezogen ist das verdammt produktiv.

Zitat von: Philomel
Interessanterweise wissen wir nämlich alle, wie die Gesellschaftsideale aussehen, die uns durch die Werbung suggeriert werden. Alleine das sollte doch schon deutlich machen, welchen Einfluss die hat
Das liegt aber eher daran, das wir uns in unseren vielen Lebensjahren nun mal nicht komplett der Werbung entziehen konnten.Und nur, weil man die Ideale kennt heißt das noch lange nicht, das man sich an ihnen orientiert.Wenn du z.B. mal Musikfernsehen guckt, wirst du dich der dauernden Klingelwerbung nur schwer entziehen können, deswegen schaffen es aber erwachsene Menschen trotzdem, nicht alle fünf Minuten was bei Jamba zu bestellen.
Bei Kindern und Jugendlichen ist das bekanntlich nicht ganz so einfach, deswegen sollte man denen den bewußten Umgang mit der Werbung sicherlich schon ganz früh nahebringen.Nur bin ich nach wie vor der Meinung, das es in der Werbung und im Fernsehprogramm allgemein wesentlich bekämpfenswertere Spots und Botschaften gibt, als die, in denen Mutti den Boden wienert oder Kuchen backt.
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Ookami

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #63 am: 05 September 2008, 13:07:31 »

Gleiche Frage wie oben: wo steht eigentlich nochmal, dass es ein Gesetz geben wird? Die EU-Leute haben da einen ganzen Maßnahmenkatalog vorgeschlagen, auf den hier irgendwie noch nicht mit einem einzigen Wort eingegangen worden ist.

In den Medien wird dauernd davon geredet das entsprechende Werbung 'verboten' werden soll.
Die Eingabe bei der EU sieht nur vor einen entsprechenden Verhaltenscodex vom Werberat zu fordern, von Verboten oder Gesetzen hab ich da auch nichts gesehen... (oder hab ich da was übersehen ?)
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sYntiq

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S-HH-Emanzen übertreiben
« Antwort #64 am: 05 September 2008, 13:48:09 »

Warum ihr da fast alle von einem Verbot sprecht, erschließt sich mir nicht so ganz.
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Thomas

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #65 am: 05 September 2008, 16:27:47 »

Gleiche Frage wie oben: wo steht eigentlich nochmal, dass es ein Gesetz geben wird? Die EU-Leute haben da einen ganzen Maßnahmenkatalog vorgeschlagen, auf den hier irgendwie noch nicht mit einem einzigen Wort eingegangen worden ist.

In den Medien wird dauernd davon geredet das entsprechende Werbung 'verboten' werden soll.
Die Eingabe bei der EU sieht nur vor einen entsprechenden Verhaltenscodex vom Werberat zu fordern, von Verboten oder Gesetzen hab ich da auch nichts gesehen... (oder hab ich da was übersehen ?)
Naja, so wie z.B. die beteiligte schwedische Linkspolitikerin gewettert hatte, klang das schon sehr nach Verbot.

Des weiteren bleibt die Frage auch bei einem Verhaltenskodex eigentlich die gleiche : Wie soll denn nun kodexgerechte Werbung aussehen ? Keine Frauen mehr in der Küche oder beim putzen ?
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Eisbär

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #66 am: 05 September 2008, 17:06:31 »

Boah... so selten dämliche Vorschläge können echt nur kommen, weil man Frauen in die Politik läßt. Hätte die zu Hause ihrem Mann stattdessen lieber ein gutes Elchsteak gemacht und den Kindern mal ein gutes Buch vorgelesen, wäre die Welt jedenfalls ein besserer Ort, als wenn die EU Kloschüsseln normiert, sich beschwert, daß in der Werbung die Frauen die Kinder kriegen und daß Männer nicht die Zielgruppe für Binden sind.

Jinx:
Das klassische Rollenbild ist immer noch das dominierende Rollenbild. Und solange Frauen die Kinder bekommen und eingebaute Fütterungsapparate für die kleinen Scheißer haben, wird das auch so bleiben.
Männer und Frauen sind unterschiedlich, nicht nur anatomisch. Und das ist auch gut so. Und meine Güte, wenn ich mal Vater werde und meine Frau genausoviel oder deutlich mehr verdient, nehm ich auch gerne meinen Teil der Elternzeit. Und ich wette mit Dir, daß die Jungs trotzdem weniger mit Puppen und die Mädels weniger mit LEGO-Technik® spielen werden.



Mal davon ab:
Werbung ist zielgruppenorientiert. Frauen kaufen eben öfter Waschmittel und Kosmetikprodukte. Also sind sie Zielgruppe der Werbung und sollen durch Figuren angesprochen werden, mit denen sie sich identifizieren können.

Andersrum Sportwagen-Werbung: Die meisten Frauen wollen keinen Sportwagen, das sind doch eher Männer, die das wollen. Also packt man eine handnackte Frau auf die Motorhaube... Natürlich sind mehr Frauen in der Werbung zu sehen.

Und das ist dikrminierend. Als Mann hat man als Werbemodell keine Chance und wird viel schlechter bezahlt. Nicht mal zu Pro7s Germany's Next Topmodel" kann ich als Mann...
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tyrannus

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #67 am: 05 September 2008, 17:10:00 »

handnackte Frau auf die Motorhaube...
Die handnackten Frauen in der Geschirrspülmittelwerbung nicht zu vergessen... *pony pony pony*  ;D
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Philomel

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #68 am: 05 September 2008, 19:45:23 »

Zitat
Zitat von: Philomel
Und die Schlussfolgerung "Werbung ist scheiße - seht sie euch nicht an" ist auch nicht wirklich produktiv.
Warum nicht ? Auf den persönlichen Nervfaktor bezogen ist das verdammt produktiv.
Das schon, aber in einer Diskussion über Reaktionen der Gesellschaft auf gewisse Dinge, hier TV-Werbung, bezogen nicht.

Zitat
Das liegt aber eher daran, das wir uns in unseren vielen Lebensjahren nun mal nicht komplett der Werbung entziehen konnten.Und nur, weil man die Ideale kennt heißt das noch lange nicht, das man sich an ihnen orientiert.
Natürlich kann man, wenn man erwachsen wird, sich davon lösen, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Werbung heutzutage zunehmend an dem Großteil der Gesellschaft vorbeigeht. Ich stimme dir aber zu, dass es um einiges schlimmere Spots im Fernsehen gibt, als die mit 50er Jahre Familienidealen. Da von den "EU-Emanzen" eine Beschwerdestelle gefordert wird, könnte man darüber duchaus auch dagegen vorgehen.

Zitat
Das klassische Rollenbild ist immer noch das dominierende Rollenbild. Und solange Frauen die Kinder bekommen und eingebaute Fütterungsapparate für die kleinen Scheißer haben, wird das auch so bleiben.
Männer und Frauen sind unterschiedlich, nicht nur anatomisch. Und das ist auch gut so. Und meine Güte, wenn ich mal Vater werde und meine Frau genausoviel oder deutlich mehr verdient, nehm ich auch gerne meinen Teil der Elternzeit. Und ich wette mit Dir, daß die Jungs trotzdem weniger mit Puppen und die Mädels weniger mit LEGO-Technik® spielen werden.
Fail. Was hat den Waschpulverwerbung mit nur Frauen drin damit zu tun, dass Frauen Kinder kriegen und stillen? Ich sag ja nix gegen geschlechterspezifische Produkte und Werbung dafür. Das war doch absolut nicht der Kritikpunkt. Es geht um veraltete Rollenbilder in der Werbung, die nicht oder kaum noch zutreffen. Denn auch nachdem Frauen Kinder bekommen haben, gehen sie wieder arbeiten und so. Sollte aufgefallen sein.

Zitat
Werbung ist zielgruppenorientiert. Frauen kaufen eben öfter Waschmittel
Ahja. Und alle männlichen Single-Haushalte waschen ihre Sachen noch bei Mami, oder wa

Und nur mal so nebenbei: ich hätte liebend gerne einen Sportwagen. Am liebsten nen getuneten Oldtimer.
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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #69 am: 05 September 2008, 20:20:44 »

Zwar wäre es für manch Frau sicher schick, in der Werbung mal einen muskelgestählten, modelmäßigen Mann im Anzug staubsaugen zu sehen, ob ihnen dann aber klar ist dass der Staubsauger ihren Bedürfnissen entspricht, das wage ich mal zu bezweifeln ;)
Was ist das denn für'n Quark? Ich habe bei einem Staubsauger nur ein "Bedürfnis", nämlich daß nach seiner Benutzung der Boden sauber ist. Ich sehe da allerdings keinen direkten Zusammenhang mit meinem Geschlecht, dieses "Bedürfnis" dürfte auch ein Großteil der staubsaugenden Männer haben...
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messie

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #70 am: 05 September 2008, 22:39:52 »

Zwar wäre es für manch Frau sicher schick, in der Werbung mal einen muskelgestählten, modelmäßigen Mann im Anzug staubsaugen zu sehen, ob ihnen dann aber klar ist dass der Staubsauger ihren Bedürfnissen entspricht, das wage ich mal zu bezweifeln ;)
Was ist das denn für'n Quark? Ich habe bei einem Staubsauger nur ein "Bedürfnis", nämlich daß nach seiner Benutzung der Boden sauber ist. Ich sehe da allerdings keinen direkten Zusammenhang mit meinem Geschlecht, dieses "Bedürfnis" dürfte auch ein Großteil der staubsaugenden Männer haben...

Werbung soll -unter anderem- auf eines abzielen: "Das Produkt ist genau für mich gemacht" . Damit das funktioniert, muss sich die Person, die da vor der Glotze sitzt, auch angesprochen fühlen.
Es ist zwar richtig, dass es immer weniger Hausfrauen gibt, die dem Klischee der typischen Hausfrau entspricht. Dennoch ist es eben immer noch die Mehrheit im Vergleich zu den restlichen Splittergruppen (Karrierefrau vs. Singlefrau vs. ...). Deswegen orientiert sich die -in Deutschland sehr konservative- Werbeindustrie an eben diesen Frauen. Sie möchte suggerieren "du staubsaugst doch viel und sicher auch ungern, also zeige ich dir, dass es mit meinem Staubsauger viiiiel einfacher geht."
Je zielgruppenorientierter die Werbung ist, desto größer der Erfolg. Je mehr sich -unterschwellig!- die Leute angesprochen fühlen, desto eher erinnern sie sich in den Läden an genau dieses Produkt.

Wenn da nun jener muskelgestählte Mann im Spot auftaucht, dann mag sich Frau vielleicht noch an jenen Mann erinnern - aber eben nicht mehr zwingend an das Produkt.
Und so kommt es, dass in den Spots immer noch die Frauen staubsaugen, eben jene, die ausstrahlen: "Hey, ich bin wie du. Ich fühle mich toll mit genau diesem Staubsauger." Und -schwupps!- ist das Produkt im Hirn. Und nicht etwa die Frau, die dieses Produkt gehalten hat.

Es geht einfach darum, dass jene angesprochen werden sollen, die die Mehrheit stellen. Und das ist -mag vielen nicht passen, aber es ist eben noch so- immer noch jene Klientel, die eher den klassischen Rollenbildern entsprechen.
Nicht in unserer Generation vielleicht.
In der darüber kenne ich persönlich aber keine einzige Familie, in der es anders läuft. Und da ist es sicher nicht so sehr die Werbung (weil viele dieser Generation ja noch gar keine Fernsehwerbung "genießen" konnten), sondern schlicht und einfach Erziehung.
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PaleEmpress

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #71 am: 06 September 2008, 09:53:19 »

Ich kenn genug Familien, bei denen es "anders läuft". Nee, messie, da geh ich mit Dir nicht konform. Ich kann mir vorstellen, daß die Werbung auch auf Single-Männer abzielt. Die sollen ja auch nicht im Schmodder versinken, sonst finden sie nie ne Frau und es wird nix mehr mit Nachwuchs. Dann stürben die Deutschen aus. Und wer wäre schuld? Die Werbefuzzis, und nur, weil sie mit Staubsaugerwerbung nicht auch mal nen Mann angesprochen hat.

Btw. ich KENN gar keine Staubsaugerwerbung. Nur auf Dauerwerbesendern, und wer sowas guckt, bei dem ist eh Hopfen und Malz verloren. Ansonsten kenn ich nur die "Huch, sie hat ihn schon"-Hoover-Werbung aus den Fuffzigern.
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Thomas

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #72 am: 06 September 2008, 10:00:09 »

Zitat von: Philomel
Zitat
Und die Schlussfolgerung "Werbung ist scheiße - seht sie euch nicht an" ist auch nicht wirklich produktiv.
Warum nicht ? Auf den persönlichen Nervfaktor bezogen ist das verdammt produktiv.
Das schon, aber in einer Diskussion über Reaktionen der Gesellschaft auf gewisse Dinge, hier TV-Werbung, bezogen nicht.
Ok, würde sich allerdings die gesammte Gesellschaft der oben genannten Schlußfolgerung anschließen, wäre es schon eine Lösung  ;)

Zitat von: Philomel
Zitat
Das liegt aber eher daran, das wir uns in unseren vielen Lebensjahren nun mal nicht komplett der Werbung entziehen konnten.Und nur, weil man die Ideale kennt heißt das noch lange nicht, das man sich an ihnen orientiert.
Natürlich kann man, wenn man erwachsen wird, sich davon lösen, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Werbung heutzutage zunehmend an dem Großteil der Gesellschaft vorbeigeht.
Das würde ich aber eher positiv bewerten, oder willst du unbedingt Werbung, die dich anspricht ? Ich persönlich möchte am liebsten gar keine Werbung, und da ist Werbung, die an vielen vorbei geht schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

Des weiteren ist eben gar nicht mal klar, ob so manches Werbeideal wirklich an einem Großteil der Gesellschaft vorbei geht, denn sonst hätten sich die Werber da sicherlich schon drauf eingestellt.Ich behaupte sogar, das sich eher der überwiegende Teil der Gesellschaft von der Werbeidylle angesprochen fühlt.Das meint jetzt nicht unbedingt, das sich die Frau nach dem Bodenschrubben sehnt, aber insgesamt dürfte die heile Werbewelt etwas sein, was viele als positiv einstufen.

Zitat von: Philomel
Denn auch nachdem Frauen Kinder bekommen haben, gehen sie wieder arbeiten und so. Sollte aufgefallen sein.
Aber doch lange nicht alle.Vermutlich gehen sogar mehr Frauen nicht wieder arbeiten, und von denen wiederum viele nicht, weil sie lieber als Hausfrau leben wollen.Ich finde es immer etwas realitätsfern, wenn einige das Hausfrauendasein als das schlimmste darstellen, was einer Frau passieren kann.Das ist, so wie jede andere Tätigkeit auch, etwas, das halt einigen liegt und anderen nicht.

Zitat von: Philomel
Zitat
Werbung ist zielgruppenorientiert. Frauen kaufen eben öfter Waschmittel
Ahja. Und alle männlichen Single-Haushalte waschen ihre Sachen noch bei Mami, oder wa

Und nur mal so nebenbei: ich hätte liebend gerne einen Sportwagen. Am liebsten nen getuneten Oldtimer.
Es geht ja in der Werbung nicht darum, was du gerne möchtest, sonder was die vermutete Mehrheit möchte.Und Wäsche wird nun mal hauptsächlich von Frauen gewaschen und Frauen fahren nun mal häufig Kleinwagen und interessieren sich nicht weiter für Autos.Das mag einem passen oder nicht, aber es ist nunmal so.

Ich persönlich finde Werbefuzzis auch nervig, aber diese Jungs sind eigentlich immer ziemlich gut darin, Trends zu erkennen und aufzugreifen.Und wenn in der Werbung immernoch überwiegend gewisse Ideale um das Produkt herum dargestellt werden, wird es sicherlich eine recht große Zielgruppe geben, die mit dem Ideal etwas anfangen kann.
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Jinx

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #73 am: 06 September 2008, 12:18:17 »



Jinx:
Das klassische Rollenbild ist immer noch das dominierende Rollenbild. Und solange Frauen die Kinder bekommen und eingebaute Fütterungsapparate für die kleinen Scheißer haben, wird das auch so bleiben.
Männer und Frauen sind unterschiedlich, nicht nur anatomisch. Und das ist auch gut so. Und meine Güte, wenn ich mal Vater werde und meine Frau genausoviel oder deutlich mehr verdient, nehm ich auch gerne meinen Teil der Elternzeit. Und ich wette mit Dir, daß die Jungs trotzdem weniger mit Puppen und die Mädels weniger mit LEGO-Technik® spielen werden.



*gähn*

Ach Eisbär, mal wieder altväterlich-gravitätisch. Na schön. Du erzählst hier ziemlich viel Bullshit von Dir und Frauen, immer mal wieder. Dass Du Deine tollen Gene unbedingt weitergeben musst blablabla,  dass Deine Frau sonstewas und Du sowieso badibla ...
Ich mach Dir mal einen Vorschlag: Schaff Dir erst mal ne Frau an, die es unter REALISTISCHEN Bedingungen eine nennenswerte Zeit mit Dir aushält, und dann diskutieren wir weiter, o.k.?
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Der Bullshit ist's, dem ich aus dem Wege gehe.

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #74 am: 06 September 2008, 16:27:36 »

Gerade gelesen :

FRAUENFEINDLICHE REKLAME

EU-Parlament fordert Fernsehwerbung ohne Heimchen

Kochende Muttis, waschende Omis, putzwütige Mädchen: Solche Bilder soll es künftig nicht mehr in der Fernsehwerbung geben. Das EU-Parlament will klischeebehaftete Reklame verbannen, um Diskriminierung zu unterbinden - und auch Gewaltverherrlichung soll verboten werden."


"Brüssel - Eva-Britt Svensson hatte vor der Abstimmung im Europaparlament eine klare Linie festgelegt: "Geschlechtsspezifische Klischees in der Werbung stecken Frauen, Männer, Mädchen und Jungen in eine Zwangsjacke, beschränken Individuen auf vorgegebene künstliche Geschlechterrollen, die oftmals herabwürdigend, beschämend und erniedrigend für beide Geschlechter sind", schrieb die schwedische EU-Abgeordnete der Vereinigten Linken in ihrem Bericht für den Frauenausschuss."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,576106,00.html

Man kann ja auch alles übertreiben.Dürfen dann im Werbespot für die neue Miele-Waschmaschine nur noch Männer beim fröhlichen be- und entladen derselben gezeigt werden ? Oder zur sicherheit lieber gleich menschenähnliche, geschlechtslose Kunstwesen ? Und müssen jetzt Jungs spielend mit Barby-Puppen gezeigt werden, während die Mädchen mit ihren Matchbox-Autos spielen ? Oder wie soll die "neue Werbelinie" dann aussehen ?
Hier manifestiert sich mal wieder eine typisch linke Bevormundungs- und Regulierungswut, mit der selbstherrliche Politiker beabsichtigen, Menschen bis ins letzte Detail vorzuschreiben, wie sie zu leben haben. Lief beim Antidiskriminierungsgesetz ja nicht anders.

Und als Folge ist dann ein weiteres Ausufern der Prozesshanselei über die Abmahnindustrie imminent.  :P
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