Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Frauenbild(er) in der Schwarzen Szene  (Gelesen 38100 mal)

K-Ninchen

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Re: Frauenbild(er) in der Schwarzen Szene
« Antwort #45 am: 01 Oktober 2008, 20:12:00 »

Gibt viele Frauenbilder in unserer Galerie :)
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Im Falle eines Missverständnisses:
Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

snakepit

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Re: Frauenbild(er) in der Schwarzen Szene
« Antwort #46 am: 15 Oktober 2008, 13:20:00 »

Jinx  Volle Deckung! (im Sinne von Übereinstimmung um Thema candide)

Was die Smileys angehen ... Sie sind in erster Linie dazu da, Geschriebenem eine Art persönliche Note zu geben - um beispielsweise Ironie oder weniger ernst gemeinte Passagen zu unterstreichen.

Zum Thema Lack/Latex und Tanzen:
Das schärfste (in mehreren Bedeutungen) was ich bis dato erleben durfte war auf ner Return - es war Sommer, es war heiß, Madame war nicht wirklich unauffällig (von der Größe her betrachtet) und steckte komplett in einem Lack/Latex Domina-Outfit in Blau-Schwarz, übertriebene High-Heels, zu enges Korsett und verhüllte Sklaven inklusive :roll:

Die Gute hatte diverseste Probleme einfachster motorischer Ausführungen - sei's das Trinken aus einem Glas oder das Lachen über 'Weisheiten' ihrer Mitbringsel ...

So was finde ich ... wie soll ich sagen ... unvorteilhaft - nahezu ... albern.

(mal abgesehen davon, dass wohl 3 Füße helfen mußten, die Gute ins Korsett zu kriegen)

 :o ;D



schade, das hab ich verpasst  *lach*



mir macht es spass mich zu besonderen anlässen, also zu schwarzemn parties, entsprechend aufzubrezeln. oft ziehe ich dann sachen an, die ich im alltag eher nicht trage, tragen würde, bzw. tragen kann :-)

manchmal lass ichs aber auch sein und gehe eher "gemütlich" weil corsagen nicht wirklich , äh, bequem sind  8)
« Letzte Änderung: 15 Oktober 2008, 13:42:53 von snakepit »
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Lilyanar

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Re: Frauenbild(er) in der Schwarzen Szene
« Antwort #47 am: 17 Oktober 2008, 20:33:21 »

Moin,

beim Betrachten diverser "gruftiger" Fotos ebenso "gruftiger" Menschen drängt sich mir neuerdings doch eine Frage auf, die schon länger in meinem Hirn herumgeistert (immer mal wieder nach dem Besuch einer Return *g*): Wie sehen die Damen der Szene sich selbst?
Es ist klar: Styling ist Selbstinszenierung, vor allem, wenn es so elaboriert daherkommt wie in dieser Szene (Subkultur, Massenbewegung - das soll hier nicht diskutiert werden, dazu gibt es schon einen epischen Thread).
Jetzt gibt es die Mittelalterdamen, die meist à la Burgfräulein oder spätmittelalterliche Bürgersfrau daherkommen. Es gibt die Vampirinnen, die eher puppig gestylten, dann die, die versuchen, das Bild nachzuzeichnen, das z.B. Luis Royo oder auch diese Dita von Dingensdangens, vorgeben.

Abseits und doch korrespondierend mit der Klischee-Problematik: ist es den entsprechenden Mädels bewußt, welchen inhaltlichen Hintergrund sie da transportieren - und das zwangsläufig?
Und wie viele ziemlich gleich aussehen - bis hin zu den ewiggleichen Acessoires und Klamotten?

Und was ist mit denen, die zumeist einfach gestylt daherkommen (im Sinne von schlicht). Ist es ein bewußter Gegenentwurf? Bequemlichkeit? Oder der Unwille, für szenekonforme Klamotten Geld auszugeben (was ja auch eine bewußte Entscheidung sein kann)?

Bei mir ist es jedenfalls eine bewußte Entscheidung, nicht den gängigen Gruft-Klischees entsprechen zu wollen und die entsprechenden  (nicht zuletzt auch männlichen) Vorstellungen nicht zu bedienen.
... und ich warte immer noch auf die "anderen" Gruft-Fotos, wo endlich mal andere Wege jenseits der Austauschbarkeit gegangen wird. - auch im wahren Leben *g*.

Erstmal zu Austauschbarkeit und Individualität:
Austauschbarkeit gibt es immer, wenn es eine Zuordnung mehrerer zu einer kohärenten Einstellung bezüglich der Alltagsästhetik, des Lebensstils, der Weltanschauung, etc. gibt.
Das trifft m.E. sowohl auf diejenigen, die die mehrheitliche Szenemode tragen als auch jene, die etwas schlichtere Kleidung wählen zu.
Ich kleide mich so, wie meine Stimmung es verlangt.
Wenn das nun ein schlichtes schwarzes Top und ein schlichter schwarzer langer Rock/Hose sind, dann liegt das daran, dass ich mich an diesem Tag in auffälligerer Kleidung verkleidet und unwohl fühlen würde. Bequemlichkeit ist es ein Stück weit auch, denn nicht immer habe ich Lust mich in Lackklamotte auf der Tanzfläche halb tot zu schwitzen. Allerdings spielt da dann auch hin und wieder der Unwille mit herein mich dem Dresscode der Szene zu unterwerfen und beim gegenseitigen Schaulaufen nicht mit spielen zu wollen. In erster Linie ist es aber Bequemlichkeit. Ich fühle mich in schlichterer Kleidung nicht unattraktiver als in extravaganterer Kleidung.
Manchmal mag ich es aber eben auch etwas auffälliger - z.B. Lack und Lackcorsage, oder ein kurzer Rock und Netzstrümpfe. Das hat dann ebenfalls etwas mit wohl fühlen und natürlich - wie in allen Fällen - mit Selbstinszenierung zu tun. Eine Unterwerfung unter männliche Schönheits-/Erotikideale sehe ich da nicht, da ich diese Kleidung an Frauen ebenfalls persönlich sehr reizvoll finde. Andere Kleidung allerdings auch. Es hängt von meiner Stimmung ab. Warum muss ich mich denn in schlichter Kleidung verstecken, wenn mir nicht danach ist? Ich habe nicht erfunden, dass in den Medien das Bild der willigen fick-mich-Blick-Frau stetig wiederholt wird, und das immer verbunden mit etwas mehr Haut oder figurbetonender bzw. extravaganterer Kleidung. Mich so nicht zu kleiden wenn mir danach ist würde für mich eine erhebliche Einschränkung meiner Weiblichkeit, bzw. meines Wohlbefindens bedeuten. Die Szene scheint dafür für mich der einzige Ort, an dem ich nicht ständig Angst haben muss dass das massenmedial propagierte Bild so triggert, dass daraus nicht-konsensuelle Übergriffe abgeleitet werden.

« Letzte Änderung: 18 Oktober 2008, 03:50:11 von Lilyanar »
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Kampfgeflügel

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Re: Frauenbild(er) in der Schwarzen Szene
« Antwort #48 am: 20 Oktober 2008, 10:38:45 »

[...] Mich so nicht zu kleiden wenn mir danach ist würde für mich eine erhebliche Einschränkung meiner Weiblichkeit, bzw. meines Wohlbefindens bedeuten.
Alles andere wäre auch für mich falsch verstandene Emanzipation.
Ich weiß, Männers Meinung sind hier nicht so relevant  ::)

Aber dazu würd ich mich noch ma äußern wollen.
Zitat
Die Szene scheint dafür für mich der einzige Ort, an dem ich nicht ständig Angst haben muss dass das massenmedial propagierte Bild so triggert, dass daraus nicht-konsensuelle Übergriffe abgeleitet werden.
Ich glaube es wird die mediale Beeinflussung auf Männer und deren sexuellen Vorlieben etwas überschätzt.
Ich finde mittlerweile Unterwäsche eher abtörnend als anziehend und die ständige "Sexualisierung" dessen geht mir gegen den Strich, so dass ich so dermaßen dem gegenüber abgestumpft bin, als dass mich so was noch reizen würde.

Man(n) kann auch über-sensualisiert werden  8)

Im Übrigen: Auf Lack stehe ich auch net (Insofern wäre Madame auf schwarzen Parties vor mir sicher)
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colourize

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Re: Frauenbild(er) in der Schwarzen Szene
« Antwort #49 am: 20 Oktober 2008, 11:04:51 »

Zitat
Die Szene scheint dafür für mich der einzige Ort, an dem ich nicht ständig Angst haben muss dass das massenmedial propagierte Bild so triggert, dass daraus nicht-konsensuelle Übergriffe abgeleitet werden.
Ich glaube es wird die mediale Beeinflussung auf Männer und deren sexuellen Vorlieben etwas überschätzt.
Ich finde mittlerweile Unterwäsche eher abtörnend als anziehend und die ständige "Sexualisierung" dessen geht mir gegen den Strich, so dass ich so dermaßen dem gegenüber abgestumpft bin, als dass mich so was noch reizen würde.

Man(n) kann auch über-sensualisiert werden  8)

Im Übrigen: Auf Lack stehe ich auch net (Insofern wäre Madame auf schwarzen Parties vor mir sicher)
Gemeint ist wohl, dass "Madame" im Lackdress sich *nur* auf schwarzen Parties sicher fühlt - und zwar nicht nur sicher vor Dir, sondern auch vor den übrigen unserer Geschlechtsgenossen. Fahr doch einfach mal mit einer "aufreizend" angezogenen Dame freitagsabends in der Bahn, oder geh über die Reeperbahn. Am besten aber so, dass nicht jeder Macker gleich sieht, dass zu der Dame ein Typ dazugehört. Und dann schau Dir mal an, wie unsere halbaffigen Prollgeschlechtsgenossen so auf diesen Anblick reagieren. Das hat zunächst wenig mit "medialer Beeinflussung auf Männer und deren sexuellen Vorlieben" zu tun, sondern einfach mit der Tatsache, dass für viele Männer stumpfe Anmachsprüche offenkundig vollkommen normal sind und von ihnen als der Situation angemessen empfunden werden. "Aufreizend" angezogene Frauen werden von einem Großteil der Schwanzträger wie eine Ware, ein Stück Fleisch etwa, behandelt, das auf einem Markt feilgeboten und lautstark auf seine Qualität hin begutachtet werden darf. Genau diese Objektivierung von Frauen ist es, um die es in diesem Thread geht.

Btw. hasse ich es, mit einer aufreizend angezogenen Frau durch die Stadt zu gehen - eben weil ich mich für das Verhalten meiner Geschlechtsgenossen schäme. Es ist nicht nur Scham, sondern eigentlich Hass, den ich gegenüber Männern empfinde, die sich so verhalten.  Nun bin ich weder der Typ dazu, noch bringe ich die körperlichen Voraussetzungen dazu mit, jedem dieser Typen die Kauleiste in einer Blitzoperation um 5cm zu verschieben - obwohl mir zuweilen dazu zu Mute wäre. Hinzu käme aber, dass ich mit so einem Verhalten nicht nur meinem Unmut über die Dreistigkeit anderer Männer Luft machen würde, sondern zudem geschlechterstrukturelle Rollenklischees reproduzieren würde (der Mann als "Beschützer" des "Objektes Frau"), an deren Überwindung mir ja eigentlich gelegen ist. Ein riesiges Dilemma, das dazu führt dass ich in so einem Fall zur Reaktionslosigkeit verdammt bin und nicht mal etwas zu diesen idiotischen Affen sage, weil ich mir dann wie der Beschützerhengst vorkomme.
Dieses beschriebene Verhalten anderer Männer ist auch ein Grund, warum ich ausschließlich "schwarze" Parties besuche (von eher seltenen Fetisch/SM-Events einmal abgesehen) und am liebsten mit dem Auto oder dem Taxi zu Parties unterwegs bin - zumindest wenn ich weibliche Begleitung dabei habe.

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Re: Frauenbild(er) in der Schwarzen Szene
« Antwort #50 am: 20 Oktober 2008, 11:37:51 »

Nun bin ich weder der Typ dazu, noch bringe ich die körperlichen Voraussetzungen dazu mit, jedem dieser Typen die Kauleiste in einer Blitzoperation um 5cm zu verschieben - obwohl mir zuweilen dazu zu Mute wäre. Hinzu käme aber, dass ich mit so einem Verhalten nicht nur meinem Unmut über die Dreistigkeit anderer Männer Luft machen würde, sondern zudem geschlechterstrukturelle Rollenklischees reproduzieren würde (der Mann als "Beschützer" des "Objektes Frau"), an deren Überwindung mir ja eigentlich gelegen ist. Ein riesiges Dilemma, das dazu führt dass ich in so einem Fall zur Reaktionslosigkeit verdammt bin und nicht mal etwas zu diesen idiotischen Affen sage, weil ich mir dann wie der Beschützerhengst vorkomme.
Boah, das Problem kenne ich. Ein Grund, warum ich mir meist ältere Damen (22+) anlächele. Sie sind souveräner.

Es gibt ja leider die Sorte Mädls, die einen Beschützer wollen (zumeist Jüngere). Und leider gibt es verdammt viele Frauen, die trotz ideologisch emanzipierter Gesinnung bei gewissen Belangen doch gerne den tätigen Kerl anstatt eines "Waschlappens" an der Seite haben wollen.

Das eigentliche Problem für mich ist, dass es manchmal schwer abzuschätzen ist, wann eine der Situation angemessene Räson es doch erforderlich macht, zu handeln.
In der einen Situation macht mans richtig, wenn man den Aggressor ignoriert und Dame die Gelegenheit bietet selber Parole zu bieten, in anderen ist das dann wieder falsch.

Nun Gut; Zu wissen wie man als Mann zu handeln hat ist allerdings vom Thema wegführend. Vielleicht müsste man dazu einen eigenen Thread mit dem Titel "Männerbild(er) in der Schwarzen Szene" starten  ;)

Das Motiv meines vorherigen Beitrags war eher der, dass die Männer nicht so sind, wie sie sind, weil es die Medien vormachen oder gar die Kleidung an sich triggern würde.
Grapschende/anbaggernde Arschlöcher sind meistens entweder durch Frust oder frühere Erfolge zu solchen Verhalten animiert.
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Re: Frauenbild(er) in der Schwarzen Szene
« Antwort #51 am: 20 Oktober 2008, 11:38:22 »

....
Ich versteh Dich so gut. Man ist da als Mann irgendwie in einer No-Win-Situation.
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Re: Frauenbild(er) in der Schwarzen Szene
« Antwort #52 am: 20 Oktober 2008, 11:39:21 »

Ein Grund, warum ich mir meist ältere Damen (22+) anlächele.
Muahaahahaa
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Re: Frauenbild(er) in der Schwarzen Szene
« Antwort #53 am: 20 Oktober 2008, 11:58:31 »


Gemeint ist wohl, dass "Madame" im Lackdress sich *nur* auf schwarzen Parties sicher fühlt - und zwar nicht nur sicher vor Dir, sondern auch vor den übrigen unserer Geschlechtsgenossen. Fahr doch einfach mal mit einer "aufreizend" angezogenen Dame freitagsabends in der Bahn, oder geh über die Reeperbahn. Am besten aber so, dass nicht jeder Macker gleich sieht, dass zu der Dame ein Typ dazugehört. Und dann schau Dir mal an, wie unsere halbaffigen Prollgeschlechtsgenossen so auf diesen Anblick reagieren. Das hat zunächst wenig mit "medialer Beeinflussung auf Männer und deren sexuellen Vorlieben" zu tun, sondern einfach mit der Tatsache, dass für viele Männer stumpfe Anmachsprüche offenkundig vollkommen normal sind und von ihnen als der Situation angemessen empfunden werden. "Aufreizend" angezogene Frauen werden von einem Großteil der Schwanzträger wie eine Ware, ein Stück Fleisch etwa, behandelt, das auf einem Markt feilgeboten und lautstark auf seine Qualität hin begutachtet werden darf. Genau diese Objektivierung von Frauen ist es, um die es in diesem Thread geht.


Also ich würde dafür plädieren, hier die Kirche mal im Dorf zu lassen. Wenn ich heute auf dem Kiez unterwegs bin, ist zu 99,9% Torus dabei, und da ist der natürliche Drang des Mannes, sich vor mir zu produzieren, erfahrungsgemäß eher gedämpft.
Als ich vor ein paar Jahren jedoch allein dort unterwegs war, zu Parties oder eben auf dem Rückweg, war das anders. Ich habe es ignoriert, und dann war es auch gut. Toll finde ich es nicht, aber ich würde da keinesfalls eine Religion daraus machen.
Wenn keine Reaktion kommt, laufen solche Versuche ins Leere und werden aufgegeben. Umerziehung durch Gelassenheit. Ich kann mir nicht aussuchen, wie Männer reagieren, aber ich suche mir aus, wie ich reagiere, und damit bin ich zufrieden.
Man sollte einen blöden Spruch, auch wenn er aus dem Kellergeschoss der Schubladen kommt, nicht mit einem körperlichen Übergriff verwechseln. Ein Mann, der meint, auf dem Kiez die 1000 besten Anmachsprüche durcharbeiten zu müssen, wird so richtig aufdrehen, wenn die Frau darauf reagiert (auch negativ) oder wenn ein männlicher Begleiter den wilden Mann macht. Dann geht es um Revierverteidigung, und wie das aussieht, wissen alle, die mal einen männlichen Hund hatten.
Leider werden viele Männer von einer beleidigten Unschuld aufgefordert, "da doch mal was zu machen", was der Sache nicht dienlich ist (scheiß auf Ritterlichkeit, echt jetzt).

Zitat
Btw. hasse ich es, mit einer aufreizend angezogenen Frau durch die Stadt zu gehen - eben weil ich mich für das Verhalten meiner Geschlechtsgenossen schäme. Es ist nicht nur Scham, sondern eigentlich Hass, den ich gegenüber Männern empfinde, die sich so verhalten.  Nun bin ich weder der Typ dazu, noch bringe ich die körperlichen Voraussetzungen dazu mit, jedem dieser Typen die Kauleiste in einer Blitzoperation um 5cm zu verschieben - obwohl mir zuweilen dazu zu Mute wäre. Hinzu käme aber, dass ich mit so einem Verhalten nicht nur meinem Unmut über die Dreistigkeit anderer Männer Luft machen würde, sondern zudem geschlechterstrukturelle Rollenklischees reproduzieren würde (der Mann als "Beschützer" des "Objektes Frau"), an deren Überwindung mir ja eigentlich gelegen ist. Ein riesiges Dilemma, das dazu führt dass ich in so einem Fall zur Reaktionslosigkeit verdammt bin und nicht mal etwas zu diesen idiotischen Affen sage, weil ich mir dann wie der Beschützerhengst vorkomme.
Dieses beschriebene Verhalten anderer Männer ist auch ein Grund, warum ich ausschließlich "schwarze" Parties besuche (von eher seltenen Fetisch/SM-Events einmal abgesehen) und am liebsten mit dem Auto oder dem Taxi zu Parties unterwegs bin - zumindest wenn ich weibliche Begleitung dabei habe.

Lass' den Beschützerhengst mal im Stall, der nervt (s.o.). Was kümmern Dich andere Typen, mit denen Du nur den na, Du weißt schon gemein hast? Mir könnten auch viele Frauen total peinlich sein, aber auch mit denen habe ich wenig gemein (na gut, die Zirkelnutte IST mir peinlich, aber ich sage es nicht).
Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn man diesen Quark ignoriert, eher im Gegenteil. Und eine Frau, die bei jedem Kleinscheiß den Gorilla im Mann einfordert, nur weil eine Amöbe irgendwo "geile Titten" gerufen hat, ist nicht wirklich interessant für einen intelligenten Menschen - und ein Mann, der da sofort den Berserker gibt, nicht für eine intelligente Frau. Ich sehe da kein Dilemma, man sollte da auch drüberstehen können.

« Letzte Änderung: 20 Oktober 2008, 12:07:07 von Jinx »
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Re: Frauenbild(er) in der Schwarzen Szene
« Antwort #54 am: 20 Oktober 2008, 17:24:32 »

Zitat von: colourize
Nun bin ich weder der Typ dazu, noch bringe ich die körperlichen Voraussetzungen dazu mit, jedem dieser Typen die Kauleiste in einer Blitzoperation um 5cm zu verschieben - obwohl mir zuweilen dazu zu Mute wäre. Hinzu käme aber, dass ich mit so einem Verhalten nicht nur meinem Unmut über die Dreistigkeit anderer Männer Luft machen würde, sondern zudem geschlechterstrukturelle Rollenklischees reproduzieren würde (der Mann als "Beschützer" des "Objektes Frau"), an deren Überwindung mir ja eigentlich gelegen ist. Ein riesiges Dilemma, das dazu führt dass ich in so einem Fall zur Reaktionslosigkeit verdammt bin und nicht mal etwas zu diesen idiotischen Affen sage, weil ich mir dann wie der Beschützerhengst vorkomme.
Diese Beschützergeschichte steckt vermutlich Evolutionsbedingt in "uns", und das ignorieren desselben ist eben nicht so einfach, weil man instinktiv eigentlich etwas ganz anderes machen würde  ;)

Zitat von: Kampfgeflügel
Boah, das Problem kenne ich. Ein Grund, warum ich mir meist ältere Damen (22+) anlächele. Sie sind souveräner.
Omaboy !  ;D

Zitat von: DeLaGuerre
In dem Zusammenhang mal ne Beobachtung (die allerdings nicht durch lange Feldstudien untermauert wurde):
Mehrfach hab ich es erlebt, dass die käuflichen Frauen auf dem Kiez begafft, aber die aufreizend angezogenen Passantinnen verbal angemacht werden.
Meine These: Es gibt da noch eine andere Funktion, wenn knapp bekleidete Gothic-Frauen als Nutten behandelt werden (ich verwende den Ausdruck "Nutte" nicht als Jobbeschreibung, sondern meine damit die erniedrigende Konstruktion durch die Anmache) - nicht nur, sie zum Objekt zu machen.

Ich glaube, dass das erstens etwas mit Subgruppen-Diskriminierung zu tun hat (obwohl ich mich ansonsten generell sehr zurückhalte, sowas aufspüren zu wollen). Genau so hätten sie früher über Vogelnestfrisuren gelästert, aber Strapse & Co. laden natürlich erst recht ein, abwertend zu reden.

Zweitens geht es um die Verletzung des weiblichen Selbstbewusstseins. Die Anmacher WISSEN doch meist sehr genau, dass es sich nicht um käufliche Frauen handelt - nicht selten sind die Frauen doch auch nicht allein unterwegs; ich wurde zum Beispiel sogar schon am Arm meines Freundes nach "meinem Preis" gefragt (und zwar auf den 2 Metern zwischen Taxi und Prinzenbar \o/).
Die Leute wollen, dass du unsicher wirst und dich schämst. Naheliegend, dass das ne männliche Machtdemonstration sein soll; andererseits kenn ich es auch, dass solche Anmache zum "verbal dueling" eingesetzt wird - Deppen testen damit deine Schmerzgrenze und ob du "cool genug" bist, um "nen Spruch zu vertragen", vor allem aber zeigen sie ihren Freunden, was sie sich alles "trauen"...

Für mich ergibt sich daraus ganz einfach, dass ich
a) nicht mehr in die Prinzenbar gehe
b) zu sämtlichen Parties mit dem Taxi fahre, und zwar direkt bis vor die Tür
c) nach Möglichkeit einen verhüllenden, langen Mantel trage, bis ich drin bin

Aber seien wir ehrlich - es gibt zu viele Männer, die scheiße genug sind, eine Frau genauso blöd anzusprechen, auch wenn sie nur viel Kajal um die Augen sehen. "Wenn du dich zurechtmachst, willst du auch flachgelegt werden, denn das weibliche Äußere dient ausschließlich dazu, Männer anzulocken"... etwas Alkohol lockt solche antiquierten Ansichten sogar aus Männern hervor, von denen man es nicht glauben würde...
Das ist in besonderem Maße ein Kiez-Problem, weswegen ich das Problem umgehen würde, indem ich die ganze Ecke meide.
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Jinx

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Re: Frauenbild(er) in der Schwarzen Szene
« Antwort #55 am: 20 Oktober 2008, 17:25:02 »


In dem Zusammenhang mal ne Beobachtung (die allerdings nicht durch lange Feldstudien untermauert wurde):
Mehrfach hab ich es erlebt, dass die käuflichen Frauen auf dem Kiez begafft, aber die aufreizend angezogenen Passantinnen verbal angemacht werden.
Meine These: Es gibt da noch eine andere Funktion, wenn knapp bekleidete Gothic-Frauen als Nutten behandelt werden (ich verwende den Ausdruck "Nutte" nicht als Jobbeschreibung, sondern meine damit die erniedrigende Konstruktion durch die Anmache) - nicht nur, sie zum Objekt zu machen.
Das hat doch nichts mit "Gotic" zu tun. Das betrifft auch Zivilistinnen, die im bunten Minirock oder sehr engen Hosen und knappen Oberteilen unterwegs sind.
Zitat
Ich glaube, dass das erstens etwas mit Subgruppen-Diskriminierung zu tun hat (obwohl ich mich ansonsten generell sehr zurückhalte, sowas aufspüren zu wollen). Genau so hätten sie früher über Vogelnestfrisuren gelästert, aber Strapse & Co. laden natürlich erst recht ein, abwertend zu reden.

Ich denke, man kann die Diskriminierung von Randgruppen auch herbeireden. S. o. Wenn ich manche Threads hier so lese (S-Bahn etc.), dann beschleicht mich manchmal das Gefühl, dass manche Leute eine bestimmte, leicht perverse Lust an Diskriminierung empfinden. Ich empfehle in diesem Fall, sich eine türkische, arabische, schwarze oder jüdische Verwandtschaft zuzulegen. Da gibt sich das ganz schnell.
Zitat
Zweitens geht es um die Verletzung des weiblichen Selbstbewusstseins. Die Anmacher WISSEN doch meist sehr genau, dass es sich nicht um käufliche Frauen handelt - nicht selten sind die Frauen doch auch nicht allein unterwegs; ich wurde zum Beispiel sogar schon am Arm meines Freundes nach "meinem Preis" gefragt (und zwar auf den 2 Metern zwischen Taxi und Prinzenbar \o/).

Manche dieser Leute sind in einem Zustand, bei dem ich nicht sicher bin, ob sie überhaupt ihren eigenen Namen noch sagen können. Aber generell hast Du sicher recht: Den meisten dürfte bekannt sein, dass es sich nicht um Sexarbeiterinnen handelt. Aber vielleicht haben sie Komplexe (kleine Penisse oder so), die sie kompensieren müssen. Ich denke nun nicht, dass man da gleich therapeutisch tätig werden sollte, aber ein wenig mehr Gelassenheit darf schon sein. Gehört zur Emanzipation einfach dazu.
Zitat
Die Leute wollen, dass du unsicher wirst und dich schämst. Naheliegend, dass das ne männliche Machtdemonstration sein soll; andererseits kenn ich es auch, dass solche Anmache zum "verbal dueling" eingesetzt wird - Deppen testen damit deine Schmerzgrenze und ob du "cool genug" bist, um "nen Spruch zu vertragen", vor allem aber zeigen sie ihren Freunden, was sie sich alles "trauen"...

Ja, nun, warum sollte man sich schämen, wenn sich ein völlig unbekannter Mensch, den man nicht mal in  dunkelster Nacht mit der Kneifzange anfassen würde, zum Horst macht? Da stimmt doch etwas in der Wahrnehmung nicht. Zum verbalen Schlagabtausch gehören zwei. Verweigert sich der Gegner, bleibt ein Spinner, der irgendwas in die Nacht lallt. Sehr attraktiv.
Zitat
Für mich ergibt sich daraus ganz einfach, dass ich
a) nicht mehr in die Prinzenbar gehe
b) zu sämtlichen Parties mit dem Taxi fahre, und zwar direkt bis vor die Tür
c) nach Möglichkeit einen verhüllenden, langen Mantel trage, bis ich drin bin

Ach, echt? Für mich ergibt sich daraus, dass ich gar nichts anders mache als sonst auch. Ich lasse mich doch von ein paar Idioten nicht vertreiben, das ist ja lächerlich. Die Straße gehört mir genauso wie denen.  Ich würde mir bei den Damen schon ein wenig mehr Selbstbewusstsein wünschen, gerade wenn es darum geht, seinen Raum einzunehmen, der einem genau so zusteht, wie diesen minderbemittelten Pennern der ihre. Eine Schallwelle mindert meinen Raum nicht, ein körperlicher Übergriff schon, nur kommt das viel, viel seltener vor. Ich lasse mich doch nicht in meinen Verhaltensweisen einschränken wegen Leuten, die herumgrölen, und ich lasse mir von einer Schallwelle keine Angst einjagen. Wenn ich eine Location meide, dann, weil mir die Musik, das Ambiente oder auch die Gäste nicht gefallen. Das Gelichter vor der Tür interessiert mich nicht. Und auch ich fahre oft mit dem Taxi auf Parties, aber das ist reine Bequemlichkeit. Ich lasse mir jedenfalls von mir völlig unbekannten Menschen keine Taxifahrt aufnötigen.
Und das was Verhüllen angeht: Nee. Ich trage ja auch keinen Tschador, nur weil das beispielsweise einem traditionell denkenden iranischen Gastarbeiter besser gefallen würde.
Zitat
Aber seien wir ehrlich - es gibt zu viele Männer, die scheiße genug sind, eine Frau genauso blöd anzusprechen, auch wenn sie nur viel Kajal um die Augen sehen. "Wenn du dich zurechtmachst, willst du auch flachgelegt werden, denn das weibliche Äußere dient ausschließlich dazu, Männer anzulocken"... etwas Alkohol lockt solche antiquierten Ansichten sogar aus Männern hervor, von denen man es nicht glauben würde...
Diese Aussage sollte doch die Proportionen zurechtrücken. Wir sind keine achtzehnjährigen Gänse, die schreiend davonlaufen, nur weil jemand "buh" ruft.
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Re: Frauenbild(er) in der Schwarzen Szene
« Antwort #56 am: 20 Oktober 2008, 17:36:48 »

[...]
Als ich vor ein paar Jahren jedoch allein dort unterwegs war, zu Parties oder eben auf dem Rückweg, war das anders. Ich habe es ignoriert, und dann war es auch gut. Toll finde ich es nicht, aber ich würde da keinesfalls eine Religion daraus machen.
Wenn keine Reaktion kommt, laufen solche Versuche ins Leere und werden aufgegeben. Umerziehung durch Gelassenheit. Ich kann mir nicht aussuchen, wie Männer reagieren, aber ich suche mir aus, wie ich reagiere, und damit bin ich zufrieden.
Man sollte einen blöden Spruch, auch wenn er aus dem Kellergeschoss der Schubladen kommt, nicht mit einem körperlichen Übergriff verwechseln. Ein Mann, der meint, auf dem Kiez die 1000 besten Anmachsprüche durcharbeiten zu müssen, wird so richtig aufdrehen, wenn die Frau darauf reagiert (auch negativ) oder wenn ein männlicher Begleiter den wilden Mann macht. Dann geht es um Revierverteidigung, und wie das aussieht, wissen alle, die mal einen männlichen Hund hatten.
Leider werden viele Männer von einer beleidigten Unschuld aufgefordert, "da doch mal was zu machen", was der Sache nicht dienlich ist (scheiß auf Ritterlichkeit, echt jetzt).
Ich ziehe es ebenfalls vor zu ignorieren, nichts desto trotz ist es jedes Mal extrem unangenehm, und das Ignorieren nicht immer gleich effektiv. So lange muss frau den Kack über sich ergehen lassen. Da geh ich doch lieber gleich an einen Ort, an dem ich mich dem nicht aussetzen muss (oder wenn in sehr geringem Maße).
Wenn ich zudem schlechter Stimmung bin projiziere ich diese Negativ-Objektivierung in negativer Weise auf meinen Körper und nicht die Person, die das tat. Das mag mein eigener Fehler sein. Nichts desto trotz war nicht ich die Person, die sich meinte herauszunehmen das Gegenüber völlig unter der Gürtellinie ansprechen/-fassen oder merkwürdige Zischlaute abgeben zu müssen, und das möchte ich hier auch mal hervorheben. Dieses: "verhalte/kleide dich so und so sonst bist du selbst schuld" geht mir gehörig auf den Zeiger, das ist ein ziemlich alter Hut, dass Frauen sich so und so verhalten oder kleiden müssen und in anderen Fällen selbst schuld sind wenn sie dumm angemacht, begrabscht oder vergewaltigt werden. Der Hut stinkt gewaltig nach Chauvinismus und nach einer Naturalisierung eines vermeintlichen männlichen überbordenden Geschlechtstriebes, und damit einer Zementierung oder Verlagerung gesellschaftlich veränderbarer Herrschaftsverhältnisse in die Natur bzw. ins Unveränderbare. Ich denke dass das hier so vermutlich nicht gemeint war, aber ich wollte es dennoch mal geschrieben haben.

Edit: Ja, an sich hast du schon recht - warum diesen Spacken den Raum überlassen - aber seltenst habe ich Lust mich dem auszusetzen.

Edit 2: Und: Wenn Niemand darauf reagiert merkt Mann vielleicht dass das nicht die Tour ist die zieht. Ich frage mich aber ob es da tatsächlich um eine Eroberung oder nicht vielmehr um ein "Ey Laan, ich hab heute 4 Chicks angegraben" geht. Nicht um den Erfolg, sondern das Tun - die Sache selbst. Mann kennt das von seinen Kupmels und seinem Paps und muss seinen anderen Kumpels seine Männlichkeit beweisen. Aber das ist nur Spekulation und drückt mein Unverständnis der Effektivität gegenüber solchen "Eroberungsmethoden" aus. Ich kenne keine einzige Frau, die das anspricht. Ohne Ausnahme.
Wie dem auch sei: Ich habe nicht genug hang zu Altruismus - oder ich könnte für mich treffender sagen: Selbstzerstörung - um mich der Veränderung der Verhältnisse willen für die gute Sache herzugeben. Deswegen werde ich weiterhin Taxi/Auto fahren und entsprechende Locations meiden, wenn ich meine, dass mir alles andere gerade nicht gut tut.
« Letzte Änderung: 20 Oktober 2008, 17:56:43 von Lilyanar »
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colourize

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Re: Frauenbild(er) in der Schwarzen Szene
« Antwort #57 am: 20 Oktober 2008, 17:40:49 »

Und auch ich fahre oft mit dem Taxi auf Parties, aber das ist reine Bequemlichkeit. Ich lasse mir jedenfalls von mir völlig unbekannten Menschen keine Taxifahrt aufnötigen.
Ist was dran. Ich fahr auch wenn ich alleine bin mit dem Taxi auf Party.  8)
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Jinx

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Re: Frauenbild(er) in der Schwarzen Szene
« Antwort #58 am: 20 Oktober 2008, 17:45:49 »

[...]
Als ich vor ein paar Jahren jedoch allein dort unterwegs war, zu Parties oder eben auf dem Rückweg, war das anders. Ich habe es ignoriert, und dann war es auch gut. Toll finde ich es nicht, aber ich würde da keinesfalls eine Religion daraus machen.
Wenn keine Reaktion kommt, laufen solche Versuche ins Leere und werden aufgegeben. Umerziehung durch Gelassenheit. Ich kann mir nicht aussuchen, wie Männer reagieren, aber ich suche mir aus, wie ich reagiere, und damit bin ich zufrieden.
Man sollte einen blöden Spruch, auch wenn er aus dem Kellergeschoss der Schubladen kommt, nicht mit einem körperlichen Übergriff verwechseln. Ein Mann, der meint, auf dem Kiez die 1000 besten Anmachsprüche durcharbeiten zu müssen, wird so richtig aufdrehen, wenn die Frau darauf reagiert (auch negativ) oder wenn ein männlicher Begleiter den wilden Mann macht. Dann geht es um Revierverteidigung, und wie das aussieht, wissen alle, die mal einen männlichen Hund hatten.
Leider werden viele Männer von einer beleidigten Unschuld aufgefordert, "da doch mal was zu machen", was der Sache nicht dienlich ist (scheiß auf Ritterlichkeit, echt jetzt).
Ich ziehe es ebenfalls vor zu ignorieren, nichts desto trotz ist es jedes Mal extrem unangenehm, und das Ignorieren nicht immer gleich effektiv. So lange muss frau den Kack über sich ergehen lassen. Da geh ich doch lieber gleich an einen Ort, an dem ich mich dem nicht aussetzen muss (oder wenn in sehr geringem Maße).
Wenn ich zudem schlechter Stimmung bin projiziere ich diese Negativ-Objektivierung in negativer Weise auf meinen Körper und nicht die Person, die das tat. Das mag mein eigener Fehler sein.
Es IST Dein eigener Fehler.
Edit: Wenn man hier von Fehler sprechen möchte. Ich würde es eher PRoblem nennen: Du lässt zu, dass irgendwelche Dahergelaufenen ihre Probleme an Dich delegieren. Das finde ich einfach schade.

Zitat
Nichts desto trotz war nicht ich die Person, die sich meinte herauszunehmen das Gegenüber völlig unter der Gürtellinie ansprechen/-fassen odeer merkwürdige Zischlaute abgeben zu müssen, und das möchte ich hier auch mal hervorheben.

Ja, sicher ist das unangenehm. Aber es gibt so viele unangenehme Menschen auf der Welt, und auch sehr dumme. Manche glauben vielleicht, die Erde sei eine Scheibe. Ich bin für die geistigen Irrungen irgendwelcher Leute schlicht nicht zuständig.

Zitat
Dieses: "verhalte/kleide dich so und so sonst bist du selbst schuld" geht mir gehörig auf den Zeiger, das ist ein ziemlich alter Hut, dass Frauen sich so und so verhalten oder kleiden müssen und in anderen Fällen selbst schuld sind wenn sie dumm angemacht, begrabscht oder vergewaltigt werden. Der Hut stinkt gewaltig nach Chauvinismus und nach einer Naturalisierung eines vermeintlichen männlichen überbordenden Geschlechtstriebes, und damit einer Zementierung oder Verlagerung gesellschaftlich veränderbarer Herrschaftsverhältnisse in die Natur bzw. ins Unveränderbare. Ich denke dass das hier so vermutlich nicht gemeint war, aber ich wollte es dennoch mal geschrieben haben.

Huch? Wer hat denn das wo hier gesagt? Natürlich ist eine solche Denkweise nicht akzeptabel.
« Letzte Änderung: 20 Oktober 2008, 18:01:22 von Jinx »
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Re: Frauenbild(er) in der Schwarzen Szene
« Antwort #59 am: 20 Oktober 2008, 17:54:22 »

Ups, verklickt.
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