Wenn alle genug Geld haben, ohne zu arbeiten, wer arbeitet dann noch?Wir sind ja nunmal technisch noch nicht so weit, daß alles, was gemacht werden muß, von Maschinen erledigt werden kann...Wer arbeitet dann freiwillig als Landwirt oder für die Müllabfuhr?Wer reinigt die Straßen oder kontrolliert Fahrkarten in der Bahn?Wer pflückt Äpfel und Kirschen und geht auf See zum Fischen?Wir können auch nicht alle ungeliebten Hilfsarbeiter-Jobs von Maschinen erledigen lassen, das werden wir auch nie können, fürchte ich.
Was aber, wenn aus welchen Gründen auch immer, das Konsumverhalten so sinkt, dass nicht mehr genügend Gelder aus der Konsumsteuer vorhanden sind? Selbst wenn man auf Zahnpasta Konsumsteuer erhebt, dann wird das sicher nicht den großen Ertrag bringen. Vielleicht wollen viele nicht die großen Dinge kaufen, die viele Gehälter finanzieren.Und was ist eigentlich mit dem Rest? Ich sage mal, dass ein ganz beträchtlicher Teil der Einnahmen aus der Konsumsteuer gar nicht in die Finanzierung des Grundgehaltes fließen können, wenn man bedenkt, dass alle möglichen Dinge finanziert werden müssen, wie z.B. Erhalt der Verkehrsstruktur. Dinge eben, die direkt nichts mit dem Gehalt bzw. der Arbeitskraft zu tun haben.
Zudem: wie das Ganze genau aussieht, sollen Steuer- und Wirtschaftsexperten durchrechnen.
Mathematisch gesehen erhöht sich doch die Wertschöpfung, wenn ich die Vorleistung verkleinere (durch Produktivitätserhöhung, z.b. durch Maschinen)Wo ist denn dann das Problem? Ich bin kein Wirtschaftswissenschaftler, bitte erklär das mal einer, der sich wirklich auskennt.
Meines Erachtens ist die Wertschöpfung in einigen Bereichen nur deshalb so hoch, weil Geld von selbst Geld bringt. Irgendwann muss man dafür nichts mehr tun. Da ich aber das Kapital nicht enteignen möchte, muss ich einfach dafür sorgen, dass niemand ausgebeutet wird. Auch hier kann das GE wirken.
Was ist mit kultureller Leistung?
Wieso sollte die "entfesselte Weltökonomie" sie überrollen? Dank der niedrigen Kosten und der durch die freie Wirtschaft bei einem Grundeinkommen optimierten Produktivität wäre doch das Land mit GE den anderen vom Preis-Leistungs-Verhältnis absolut überlegen. Im Gegenteil: die Länder würden ja aus dem Billigland importieren, das heisst, das Billigland mit Geld zuschütten.
Das alles führt doch zwangsläufig in die Richtung, dass Geld immer weniger wichtig wird, weil es dann jeder hat und es nicht mehr als wichtigstes Symbol für sein Selbstbewusstsein braucht.
Hier übrigens die prompte Antwort von Herrn Dr. Liebermann persönlich!
Hier erkenne ich keinen Einwand. Was soll die Äußerung denn besagen? Wir sind zwar größtenteils Soziologen und haben uns vor unserem bürgeschaftlichen Engagement wissenschaftlich mit der "Krise der Arbeitsgesellschaft" beschäftigt - in der Wissenschaft geht es natürlich um Wahrheit, aber sie kann nicht sagen, was sein soll. Als Bürger sind wir davon überzeugt, daß das Grundeinkommen, so wie wir es verstehen, als bedingungsloses, einige unserer Probleme löst oder zumindest in einem anderen Licht erscheinen läßt.
Das ist ja nur eine Behauptung, was ist das Argument?
Wir leiten her, weshalb, auch aus ökonomischen Gründen, ein Grundeinkommen zu einer Dynamisierung der Wirtschaft führt. Es schafft die Basis für freiwillige Berufswahl und -ausübung. Sie ist die Voraussetzung für eine starke Motivation, einen Beruf mit Hingabe zu ergreifen. Nur solche Voraussetzungen erlauben langfristig eine innovative Wirtschaft, denn Innovationen müssen erst einmal hervorgebracht werden, sie fallen nicht vom Himmel. Freiwilligkeit war dafür immer eine Voraussetzung.
Der techonologische Fortschritt, der zur Produktivitätssteigerung in der Landwirtschaft geführt hat, wirkt sich nun auf alle Wirtschaftsbereich, auch die nicht-personennahen Dienstleistungen aus. Sie können über eine Website doch schnell und einfach eine Reise buchen, erhalten ein elektronisches Ticket und checken elektronisch am Flughafen ein. Sie benötigen vor allem noch Personal für Wartung und Pflege und kaum für den Service.
Zitat4) Es spricht viel dafür, dass es dem Industrialismus ähnlich gehen wird. Maschinen schöpfen eben keinen Wert (auch wenn deren Eigentümer das behaupten) genauso wie landwirtschaftlich genutzte Fläche keinen Wert schöpft (es sei denn aus Tradition dort subventionierte EU- oder USA-Äcker oder Entwicklungsländer). Wenn selbst die Maschinen, die die Maschinen bauen, keine Menschen mehr benötigten, dann wären sie spottbillig und jeder hätte zu hause eine herumstehen.Hier liegt ein Míßverständnis her, dem alte Marxianer erliegen. Maschinen sind geronnene Arbeitskraft, die der Arbeitskraft nicht mehr bedürfen. Natürlich erfinden Maschinen keine neuen Maschinen, das ist trivial. Aber Maschinen übernehmen routinisierte, d.h. standardisierbare und standardisierte Arbeitsgänge. Für die Kreativen bleiben die innovativen Tätigkeiten, der kleinste Teil.
4) Es spricht viel dafür, dass es dem Industrialismus ähnlich gehen wird. Maschinen schöpfen eben keinen Wert (auch wenn deren Eigentümer das behaupten) genauso wie landwirtschaftlich genutzte Fläche keinen Wert schöpft (es sei denn aus Tradition dort subventionierte EU- oder USA-Äcker oder Entwicklungsländer). Wenn selbst die Maschinen, die die Maschinen bauen, keine Menschen mehr benötigten, dann wären sie spottbillig und jeder hätte zu hause eine herumstehen.
Willst Du wegen solcher Nichtigkeiten an dem jetzigen Konzept festhalten, in dem mehr als die Hälfte (ja, so viel ist das, wenn man den Arbeitgeberanteil dazurechnet!) Deines Gehaltes in marode Sozialversicherungs- und Steuersysteme fließt?
Es gibt viele Möglichkeiten, diese doch recht lächerlichen Probleme zu lösen.
Aber es geht nicht darum, Leute in ihre private Eizelle zu versenken und sich irgendwie kreativ entfalten zu lassen, den Kreativsten dann gnädigerweise ein Studium zu erlauben, aber ansonsten die Menschen sich selbst und ihren esoterischen Phantasiewelten zu überlassen.
Es ist einfach nicht umsetzbar, weil jeder vom anderen vermutet, er sei ein schlechter Mensch, der das System untergraben wird. Keiner jedoch sagt von SICH, er würde das System nur ausnutzen. Ich könnte das akzeptieren, wenn das jeder von sich behaupten würde. Also gebt zu: ihr würdet gnadenlos rumhängen.
Das Problem ist aber auch nicht so sehr was WIR machen würde, sondern was die Masse der Leute machen würde.
Es ist einfach nicht umsetzbar, weil jeder vom anderen vermutet, er sei ein schlechter Mensch, der das System untergraben wird. Keiner jedoch sagt von SICH, er würde das System nur ausnutzen.Ich könnte das akzeptieren, wenn das jeder von sich behaupten würde. Also gebt zu: ihr würdet gnadenlos rumhängen.
Ok, ihr habt Recht, das Konzept wird scheitern.Ich könnte das akzeptieren, wenn das jeder von sich behaupten würde. Also gebt zu: ihr würdet gnadenlos rumhängen.
# Notwendig ist darüber hinaus eine existenzsichernde Grundsicherung:Die Feministische Partei DIE FRAUEN hält als Ergänzung zum Recht auf Erwerbsarbeit und zum Ausbau des versicherungsorientierten sozialen Sicherungssystems die sofortige Einführung einer existenzsichernden Grundsicherung für unabdingbar. Eine solche Grundsicherung ist notwendig für alle Menschen, die, aus welchen Gründen auch immer, keine existenzsichernde Erwerbsarbeit haben und auch keine zur Existenzsicherung ausreichenden Leistungen aus den vorgenannten sozialen Sicherungssystemen beziehen. Die Grundsicherung muß so hoch sein, daß sie ein Leben in Würde sichert und den Bezieherlnnen die volle Teilhabe am gesellschaftlichen, sozialen und politischen Leben erlaubt. Dazu muß die Grundsicherung regelmäßig der Entwicklung der Einkommen aus Erwerbsarbeit angepaßt werden.Die Grundsicherung wird bezahlt:# an Kinder; die Grundsicherung für Kinder soll nach dem Alter gestaffelt werden;# an Personen, die an der Erwerbsarbeit gehindert sind, weil sie alt, krank oder erwerbsbehindert sind, sich in Ausbildung befinden oder weil sie andere versorgen, soweit sie aus den vorgenannten Sicherungssystemen keine existenzsichernden Leistungen bekommen;# an sonstige Personen ohne existenzsichernde Erwerbsarbeit und ohne ausreichende Leistungen aus den vorgenannten Versicherungssystemen;Die Grundsicherung darf in keiner direkten oder indirekten Weise mit einem Zwang zur Arbeit verbunden werden. Wir wollen aber ein Wirtschaftssystem, was möglichst wenig Menschen in die Situation der Grund-einkommens-bezieherInnen bringt und ihnen hilft, möglichst schnell wieder aus dieser Situation herauszukommen. Der Empfang von Grundsicherung schließt deshalb die Möglichkeit einer Erwerbsarbeit mit eigenem Einkommen innerhalb bestimmter Grenzen ausdrücklich nicht aus. Das Einkommen aus Erwerbsarbeit soll bis zu einem bestimmten Mindestbetrag voll bei der Grundeinkommensbezieherln verbleiben. Jenseits dieses Mindestbetrags wird das Zusatzeinkommen mit steigenden Raten auf das Grundeinkommen angerechnet.Personen, die wegen Alter, Krankheit oder Behinderung nicht erwerbsfähig sind, erhalten zur Abdeckung möglicher zusätzlicher Kosten und als Ausgleich für die fehlende Möglichkeit einer zusätzlichen Erwerbstätigkeit einen pauschalierten Zuschlag auf die Grundsicherung. Die Grundsicherung enthält unabhängig von den tatsächlichen Mietkosten eine regional gestaffelte Mietpauschale. Wenn die tatsächliche Miete (für eine angemessene Wohnung) diese Pauschale übersteigt, erhält die Grundeinkommensbezieherin ein zusätzliches Wohngeld. Die Aufwendungen für die Grundsicherung sind um so geringer, je schneller der Umbau der Wirtschaft mit einer Neuschaffung und gerechteren Verteilung der Erwerbsarbeit sowie der Abbau jedweder Diskriminierung gelingt.