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Autor Thema: Die Lösung unserer Probleme  (Gelesen 20785 mal)

Kallisti

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Die Lösung unserer Probleme
« Antwort #45 am: 09 April 2005, 12:34:25 »

Fortsetzung:


Zitat
Wir leiten her, weshalb, auch aus ökonomischen Gründen, ein Grundeinkommen zu einer Dynamisierung der Wirtschaft führt. Es schafft die Basis für freiwillige Berufswahl und -ausübung. Sie ist die Voraussetzung für eine starke Motivation, einen Beruf mit Hingabe zu ergreifen. Nur solche Voraussetzungen erlauben langfristig eine innovative Wirtschaft, denn Innovationen müssen erst einmal hervorgebracht werden, sie fallen nicht vom Himmel. Freiwilligkeit war dafür immer eine Voraussetzung.

(von Trakl gepostetes Zitat von Sascha Liebermann unter "3." - siehe Seite 2 dieses threads)

DAS ist für mich auch ein enorm wichtiger und überzeugender Punkt!!


Zur Wirtschaft:


Zitat
2.1 Für ein anderes Arbeiten und Wirtschaften

...

 Dazu schlagen wir vor:

# Recht auf ökonomische Eigenständigkeit für jede Frau

Jeder Mensch hat nach unseren Vorstellungen ein Recht auf eigenständige, unabhängige ökonomische Existenzsicherung.

Zur Verwirklichung dieses Grundsatzes fordern wir
# einen existenzsichernden Arbeitsplatz für jede Frau (und jeden Mann), d.h. wir fordern ein Recht auf existenzsichernde Erwerbsarbeit
# den Erhalt bzw. Ausbau eines sozialen Sicherungssystems einschließlich einer von Erwerbsarbeit unabhängigen Grundsicherung
# ein striktes Individualprinzip auch bei den Steuern und allen sozialen Sicherungssystemen (siehe Abschnitt Finanzen und Steuern).

# Existenzsichernde Erwerbsarbeit für jede Frau

Entgegen weitverbreiteten Behauptungen gibt es in der BRD genug Arbeit, die auch gesellschaftlich notwendig ist. Das bestehende Wirtschaftssystem versagt jedoch völlig bei der Organisation, Verteilung und Bewertung dieser Arbeit, mit der Folge, daß ein Teil der gesellschaftlich notwendigen Arbeit unterbleibt und ein Teil unbezahlt geleistet werden muß, während gleichzeitig gesellschaftlich und/oder ökologisch schädliche Arbeit überbezahlt wird. Wir sind deshalb davon überzeugt, daß es mittel- bis langfristig möglich sein wird, das Recht jeder Frau (und jedes Mannes) auf eine existenzsichernde Erwerbsarbeit zu verwirklichen.

Notwendige Voraussetzungen hierfür sind u.a.
# Die Schaffung zusätzlicher Erwerbsarbeitsplätze durch Umverteilung der vorhandenen Erwerbsarbeit (Arbeitszeitverkürzung) sowie durch Neuschaffung von Erwerbsarbeitsplätzen,
# die uneingeschränkte Öffnung des Erwerbsarbeitsmarkt für alle Erwerbspersonen. Das bedeutet vor allem den Abbau jeglicher Diskriminierung aller Frauen,
# eine grundlegende Umgestaltung des Lohntarifsystems mit dem Ziel einer drastischen Verringerung der Einkommensdifferenzen zugunsten der bisher unterbezahlten (Frauen-)-Arbeit,
# eine grundlegende Umverteilung der Haus-, Versorgungs- und Pflegearbeit durch Vergesellschaftung bzw. Professionalisierung eines Teils dieser Arbeit sowie durch mindestens hälftige Beteiligung von Männern am verbleibenden Rest nicht zu professionalisierender Arbeit.

Das heißt im Einzelnen:
# Umverteilung der Erwerbsarbeit durch Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich bei unteren Einkommensgruppen und ohne Lohnausgleich im oberen Einkommensbereich

Ziel dieser Maßnahme ist nicht nur die Schaffung von mehr Erwerbsarbeitsplätzen, sondern ausdrücklich auch die Verringerung der Einkommensunterschiede, also die Angleichung der Einkommen. In welchem Umfang die Arbeitszeit verkürzt werden muß bzw. kann, hängt von der Wirksamkeit der Maßnahmen zur Neuschaffung von Erwerbsarbeitsplätzen ab.
# Neuschaffung von Erwerbsarbeit durch Vergesellschaftung und Professiona1isierung der Versorgungs- und Pflegearbeit
# Notwendig ist eine Verbesserung des Gesundheitswesens einschließlich einer drastischen Anhebung der Bezahlung der Pflege- und medizinischen Hilfsberufe und einer gleichberechtigten Finanzierung ganzheitlicher Heilungsmethoden, der Ausbau der ambulanten Alten- und Krankenbetreuung, der außerhäuslichen Kinderbetreuung, der Versorgungs-Infrastruktureinrichtungen und der kulturellen Einrichtungen.

Wir wollen also Arbeit, die heute unbezahlt von Frauen im Rahmen ihrer familiären Arbeit geleistet wird, zu wesentlichen Teilen in die Erwerbsarbeit integrieren, wobei die existenzsichernde Bezahlung dieser Arbeit unabdingbar ist. Dazu notwendig ist eine grundlegende Neubewertung von Arbeit bei gleichzeitiger drastischer Umverteilung von Einkommen, damit sich diejenigen, die die Versorgungs- und Pflegearbeit brauchen, sich diese auch leisten können. Wir streben also eine weitgehende Neuorientierung des Arbeitens und Wirtschaftens auf die lebensfördernden Bereiche an. Dies beinhaltet auch eine Neudefinition von Wohlstand bzw. Lebensqualität, die sich nicht primär am Besitz von materiellen Gütern orientiert, sondern auch immaterielle Aspekte einbezieht. Dazu ein Beispiel: Es ist heute ungleich einfacher, an den modernen Formen der Telekommunikation teilzunehmen (Handy, Fax, Anrufbeantworter), als ein Kind acht Stunden lang gut unterzubringen.

Die so neu geschaffene Erwerbsarbeit wird vermutlich zum großen Teil Frauen zugute kommen. Das heißt nicht, daß die Feministische Partei Frauen auf die versorgenden und pflegenden Tätigkeiten festlegen will. Wir wollen nur, daß Frauen das, was sie heute unbezahlt tun, zum Teil gut bezahlt tun können. Darüber hinaus müssen Männer allerdings vor allem am unbezahlten Teil der Haus-, Versorgungs- und Pflegearbeit beteiligt werden (siehe unten).

# Neuschaffung von Erwerbsarbeit durch Abbau der Naturzerstörung

Nachhaltiges, umweltschonendes Wirtschaften ist, dafür gibt es genügend Belege, arbeitsintensiver als die heutige umweltzerstörende Wirtschaftsweise der BRD und anderen lndustrienationen. Durch eine nachhaltige, umweltschonende Wirtschaftsweise können also Erwerbsarbeitsplätze geschaffen werden - nicht nur im sogenannten (nachsorgenden) Umweltschutz, sondern vor allem durch die Umstellung auf ressourcenschonende Produktionsverfahren, die in aller Regel arbeitsaufwendiger sind, da sie bestimmte ,Rationalisierungen" nicht zulassen. Als Beispiel sei nur der ökologische Landbau erwähnt, der ungleich arbeitsintensiver ist als der chemisch-maschinelle, dafür aber auch weit bessere und gesündere Produkte liefert. Ökologisches Wirtschaften steigert also auch die Lebensqualität.

# Neuschaffung von Erwerbsarbeit durch Abbau der Ausbeutung anderer Länder und Völker

Auch der von uns angestrebte Abbau der Ausbeutung von Menschen und Ländern des Südens und Ostens kann Erwerbsarbeitsplätze in der BRD schaffen bzw. sichern: Wenn z.B. für Rohstoffe und importierte Produkte ein fairer Preis bezahlt wird, müssen zur Bezahlung dieses Imports mehr Waren exportiert werden - oder die importierten Waren müssen durch inländische Produkte ersetzt werden. In beiden Fallen wird zusätzliche (Erwerbs-)Arbeit in der BRD notwendig. Zum Teil wird eine Verteuerung von Importen allerdings auch durch eine Verringerung des inländischen Konsums aufgefangen. Dies halten wir dann für akzeptabel bzw. richtig, wenn gleichzeitig die Einkommen gerechter verteilt werden, so daß vor allem der Konsum derjenigen eingeschränkt wird, die heute am meisten von der Ausbeutung der Länder des Südens und Ostens profitieren. (Siehe dazu auch den Abschnitt 2.2 mit dem Vorschlag einer ,zurückfließenden" internationalen Solidaritätsabgabe).

# Abbau der Diskriminierung von Frauen am Erwerbsarbeitsmarkt durch Quotierung der Erwerbsarbeitsplätze zugunsten von Frauen

Um das Recht auf einen existenzsichernden Arbeitsplatz für Frauen zu sichern, brauchen wir eine Mindestquotierung von 50% in allen Bereichen der Erwerbsarbeit, im öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft. Staatliche Subventionen dürfen nur an solche Betriebe gehen, die Frauen bei Neueinstellungen und bei Beförderungen eine echte Chance geben - durch eine konsequente 50%-Quotierung. Diverse "Härtefallregelungen", die einzig und allein geschaffen wurden, um Männer trotz Quotenregelung zu bevorzugen, lehnen wir ab. Ebenso abzulehnen ist die Bevorzugung durch eine einseitige Einbeziehung von Qualifikationen, die Männer häufiger nachzuweisen haben als Frauen (wie z.B. langjährige Berufserfahrung), während die Qualifikation, die Frauen sowohl auf Grund von Sozialisation wie Lebenserfahrung häufiger mitbringen (z.B. soziale Kompetenz) un- oder gering bewertet bleiben. Diesen Qualifikationen muß endlich sowohl bei Einstellungen wie bei Beförderung und Entlohnung das Gewicht (und der Wert) zukommen, wie sie tatsächlich von den Betrieben genutzt wird (nur bisher unbezahlt).

Die Formel, nach der Frauen "bei gleicher Qualifikation" bevorzugt werden sollen, greift zu kurz. Da Männer ihre Ausbildung und ihre Berufstätigkeit in der Regel unbelasteter und kontinuierlicher durchführen können als Frauen, haben sie mitunter formal tatsächlich höhere Qualifikationen. Frauen erreichen ihre Qualifikation üblicherweise unter ungleich schwereren Bedingungen als Männer und sind deswegen bei einer formal gleichen Qualifikation häufig qualifizierter als Männer, die dasselbe auf leichtere Art und Weise erreicht haben.

Deswegen fordern wir eine Bevorzugung von Frauen immer dann, wenn sie die geforderte Mindestqualifikation erfüllen, die in der (obligatorischen) Stellenausschreibung aufgeführt werden müssen. Wenn beispielsweise eine Ingenieurin mit vier Jahren Berufserfahrung und guten Englischkenntnissen gesucht wird und sich eine Frau mit diesen Qualifikationen bewirbt, dann darf die Stelle auch dann nicht einem Mann gegeben werden, wenn dieser sechs Jahre Berufserfahrung und darüber hinaus Auslandserfahrung nachweisen kann. In die Quotierung sind Migrantinnen entsprechend ihres Anteils an der Bevölkerung mit einzubeziehen. Nur wenn Quoten in dieser Weise konsequent festgeschrieben und umgesetzt werden, sind sie ein geeigneter Instrument, um Frauen einen gerechten Anteil an Macht, Erwerbsarbeit und Einkommen zu sichern.

# Umgestaltung des Tarifsystems

Zum Abbau der Diskriminierung von Frauen ist darüber hinaus eine grundlegende Umgestaltung des Tarifsystems im Sinne einer Abschaffung des "Ernährerlohnmodells" (Familienernährerlohn für den Mann und "Zuverdienst" für die Frau) unumgänglich. Frauen müssen für gleichwertige Arbeit endlich den gleichen Lohn erhalten. Die Abschaffung des Familienernährerlohns ist darüber hinaus eine logische Konsequenz unseres Konzepts, nach dem jede Frau und jedes Kind eine eigenständige, unabhängige Existenzsicherung haben soll, Männer ihre "Ernährerrolle" also verlieren sollen.



Fortsetzung bzw. Näheres siehe wiederum hier:

http://www.feministischepartei.de/progra-d.htm
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Eisbär

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Die Lösung unserer Probleme
« Antwort #46 am: 09 April 2005, 18:55:54 »

Trakl:
Na, biste jetzt überzeugt, daß das System vom Liebermann schlecht ist?
Wenn schon eine feministische Emanzenpartei dafür ist, kann das ja nichts taugen 8)
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Infos: www.nofuba.de

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« Antwort #47 am: 10 April 2005, 19:44:53 »

Ich finde nur nicht so ganz plausibel, warum es die anderen Sozialleistungen überhaupt noch geben sollte. Immerhin finanziert ja auch der Wegfall der Bürokratie einen Teil des Grundeinkommens.

Ansonsten ist das einzige Problem, dass es von einer feministische Partei vorgeschlagen wird. Das ist auch der Grund warum es noch nicht umgesetzt ist. Welcher Mann wählt schon eine solche Partei der sich verfolgt fühlenden Frauen. Dieser Punkt ist doch in der heutigen Jugend gar nicht mehr verständlich zu machen.

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Kallisti

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« Antwort #48 am: 11 April 2005, 09:04:12 »

@Trakl


em, das is jez Ironie oder?

Um "sich verfolgt fühlende Frauen" geht´s nämlich nicht... - das greift ja nun doch viel zu kurz! Was einem sofort klar wird (ja, auch Männern gg), wenn man auch nur Teile des Parteiprogramms gelesen (und verstanden) hat. ;)
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« Antwort #49 am: 11 April 2005, 15:34:11 »

Zitat
em, das is jez Ironie oder?


Äh, ein bisschen. Aber nicht ganz. Das Parteiprogramm ist das eine, die Menschen der Partei das andere.
Mir ist es lieber, es würde überhaupt kein Unterschied zwischen Männern und Frauen gemacht. Der zwanghafte Sonderstatus von Frauen erhält doch nur die mittlerweile nur noch in der etwas älteren Generation vorhandene Kluft aufrecht, die in der jüngeren gar nicht mehr verstanden wird.
Übrigens wurde der Unterschied zwischen Männern und Frauen schon 1508 in dem hervorragenden Buch "Der Hofmann" von Baldassare Castiglione eingeebnet. Unbedingt mal lesen. Es ist eine Illusion, dass die "Unterdrückung der Frau" zumindest in Europa eine lineare Geschichte ist.
Damals im 16. Jahrhundert ist teilweise nur ein praktischer Unterschied in der Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau vorhanden gewesen. Wir sprechen dabei natürlich von der Schicht, die es sich leisten konnte, die Frau von ihrer Arbeit zu entlasten. Hier fand auch der Aufstieg der Frau als selbstbewusste Künstlerin statt.
Der Unterschied zwischen den Ständen war damals viel größer als der zwischen Mann und Frau.
Das  19. Jahrhundert ist weitaus frauenfeindlicher (im übrigen auch nationalistischer und rassistischer) gewesen als das 16. Jahrhundert.

Aber wir wollen ja hier über die Befreiung des Menschen sprechen. Das Programm der Feministischen Partei ist eine gute Sache, Du hast recht. Aber solange Russ Meyer sich den Vorwurf der Frauenfeindlichkeit einfangen muss, obwohl beispielsweise sein Film "Faster Pussycat - Kill Kill" feministischer nicht sein kann, stehe ich der Frauenbewegung skeptisch gegenüber, Entschuldigung.  :roll:
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colourize

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Die Lösung unserer Probleme
« Antwort #50 am: 11 April 2005, 15:58:05 »

Naja. Den Megatittenfanatiker Russ Meyer als Ikone des Feminismus zu stilisieren halte ich schon für ziemlich gewagt. *g*

Es ist sicher richtig, dass historisch betrachtet Standesunterschiede bedeutsamer waren als der Genderaspekt. Das bedeutet aber nicht, dass Männer und Frauen gleiche Chancen und Rechte hatten und frei waren, unabhängig von ihrem Geschlecht ihren Lebensweg zu gehen. Die geringere Ausprägung geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung im 16. Jahrhundert ist i.W. durch die hohe Agrarquote begründbar. Aufm Feld wurde nunmal jede helfende Hand gebraucht, gleich welchen Geschlechts. Diese aus der Not resultierende Tatsache ist jedoch kein geeigneter Indikator für eine Gleichstellung von Mann und Frau im 16. Jahrhundert.

Zum Thema "Nationalismus und Rassismus" im 19. Jahrhundert: Der Nationalismus war in Zeiten europäischer Kleinstaaterei ein erstrebenswertes Ziel; ähnlich dem europäischen Gedanken heute. Oder anders formuliert: Die nationalistischen Bestrebungen des 19. Jahrhunderts waren eine sozioökonomisch notwendige Reaktion auf die Nachteile der wirtschaftsprotektionistischen Politik vieler europäischer Kleinstaaten zu dieser Zeit.
Dass es im 19. Jahrhundert mehr Rassismus gab als im 16. Jahrhundert ist auch nicht verwunderlich: Der Rassismus war i.W. eine Reaktion auf die antikolonialistischen Bewegungen in den Überseekolonien. Man braucht schließlich eine (wissenschaftlich haltbare) Begründung, um Neger die sich der Kolonialisierung durch die Europäer widersetzten, niederzumetzeln. Da kamen Rassetheorien natürlich ebenso gelegen wie die an Darwin angelehnten Ideen vom unilinearen Evolutionismus.
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Kallisti

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« Antwort #51 am: 11 April 2005, 17:00:31 »

... äääähhhh wer ääähhh is´n Russ Meyer - ääähh?? Noch nie gehört.
Is das jez ne Bildungslücke und Kulturbanausentum? (Aus wessen Perspektive? ;) )
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Thomas

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Die Lösung unserer Probleme
« Antwort #52 am: 11 April 2005, 17:03:06 »

Zitat

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... äääähhhh wer ääähhh is´n Russ Meyer - ääähh?? Noch nie gehört.
Is das jez ne Bildungslücke und Kulturbanausentum? (Aus wessen Perspektive?  )

Weder das eine noch das andere.Russ Meyer hat in den 70'er und 80'er Jahren einige Softpornoartige Streifen gedreht, denen allesamt gemein war, das die Damen besonders üppige Oberweiten hatten.Warum dieser Schrott allerdings bei einigen Leute Kult geworden ist, weiß ich auch nicht.
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Trakl

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« Antwort #53 am: 11 April 2005, 17:34:22 »

Lieber Thomas,

auch hier gilt wieder mein Vorschlag: erst informieren und dann posten. Der von mir angesprochene Film "Faster Pussycat..." gehört sicher nicht ins Genre Softporno.
Es geht um drei Frauen, die in schnellen Autos die Gegend unsicher machen. Sie prügeln sich, lassen männerfeindliche Sprüche ab und verachten eine brave angepasste Frau.
Die Männer in diesem Film sind allesamt entweder Krüppel oder Idioten.

JA, die Frauen in Russ-Meyer-Filmen haben große Titten. Sie sind aber auch furchtlos, dominant und entsprechen in keinster Weise dem Bild der schwachen abhängigen Frau, ganz im Gegenteil. Russ Meyer liebt große Titten, ist aber auch Sozialsatiriker.
Am ehesten lassen sich die Filme wohl als Verfilmungen von Eric-Stanton-Zeichnungen beschreiben.

@Kallisti: Mittlerweile gibt es alle seine Filme auf DVD. Besorg Dir mal "Faster Pussycat", der wird Dir sicher gefallen. Das ist jetzt ganz ernst gemeint.

Trakl
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Kallisti

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« Antwort #54 am: 11 April 2005, 18:18:23 »

@Trakl


Zitat
@Kallisti: Mittlerweile gibt es alle seine Filme auf DVD. Besorg Dir mal "Faster Pussycat", der wird Dir sicher gefallen. Das ist jetzt ganz ernst gemeint.



Wie kommst du denn DARAUF?!?
Zumal das

Zitat
Es geht um drei Frauen, die in schnellen Autos die Gegend unsicher machen. Sie prügeln sich, lassen männerfeindliche Sprüche ab und verachten eine brave angepasste Frau.
Die Männer in diesem Film sind allesamt entweder Krüppel oder Idioten.

(Trakl)


wohl eher wenig mit Feminismus zu tun hat - zumindest nicht mit meinem Verständnis von selbigem.
Ich proklamiere nicht, dass Frauen "vermännlichen" sollen und Männer "verweiblichen" (weder äußerlich noch verhaltenstechnisch) und ich will auch keine (von Frauen) abhängigen oder unterdrückten Männer... Und Die Feministische Partei Die Frauen befürwortet  das genausowenig, strebt das auch nicht an...
 Also... hm, glaub nicht, dass das jetzt so passend ist - was Feminismus angeht.  :roll:

Ich meine: man(n) muss es doch nicht gleich dermaßen überzeichnen bzw. in sein Gegenteil verkehren... !??
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Trakl

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« Antwort #55 am: 11 April 2005, 18:25:21 »

Liebe Kallisti,

der Film ist von 1962, ich denke dass eine Überzeichnung und Verkehrung bestimmter Zustände ins Gegenteil durchaus angebracht war. Es ist immerhin auch eine Satire.
Das ist ungefähr dasselbe, wie Starship Troopers Faschismus und Kriegstreiberei vorzuwerfen  :wink:

Ich habe auch kein solches Bild von der Feministischen Partei, falls Du das denkst. Es gab früher, und das musst Du zugeben, radikale Feministinnen, die nichts anderes als das Gegenteil der herrschenden Zustände gefordert haben. Und zwar ganz ernsthaft. Aber das ist zurecht Vergangenheit.

Außerdem darf ich immer noch nicht in Frauendiskos. Nicht dass ich darauf sonderlich wert legen würde, aber es geht ums Prinzip.

Trakl
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Kallisti

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« Antwort #56 am: 11 April 2005, 18:32:26 »

@Trakl

... gut, dann sieht das schon anders aus - wenn´s Satire is... - naja, kenne den Film nicht, aber: nur noch so nebenbei: ist "Satire" auch nicht immer ein Alibi ;)

Nein, ich denke, ich verstehe dich schon... Was die Pionierinnen (naja, das war´n ja eigentlich noch etliche Jahre vorher die sogenannten Sufragetten...) angeht, ja, da gab´s geteilte Meinungen - und so ganz einheitlich ist das heute in der (eben vielfältigen, vielgestaltigen) "Frauenbewegung" natürlich auch nicht (sind halt verschiedene Menschen mit verschiedenen Hintergründen, Meinungen, Erfahrungen...).


Und warum es noch immer bestimmte geschützte Räume, Orte, Veranstaltungen: nur für Frauen gibt, das -hoffe ich- ist dir eigentlich auch einsichtig?!?  ;)
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Kallisti

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« Antwort #57 am: 11 April 2005, 18:34:54 »

Aber entschuldige! Wir sind total off topic und ich wollte hier keine Feminismusdebatte losbrechen! - Das mein ich jetzt "ganz ernst".  :)  (@Trakl)
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Trakl

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« Antwort #58 am: 11 April 2005, 18:42:20 »

Abgesehen von Toiletten? Äh... nein?  :roll:

Aber ich muss nochmal was sagen, nicht dass Du mich falsch einschätzt. Ich bin ein Freund unabhängiger Frauen die Männer mögen. Ich mag Frauen nicht, die sich nur für Mode interessieren und würde jederzeit gerne als Chefredakteur bei einer Frauenzeitschrift ordentlich aufräumen. Ich verehre Naturwissenschaftlerinnen, Regisseurinnen, Künstlerinnen, Denkerinnen. Ja, auch als Partnerin käme für mich nur eine so spannende Frau in Frage.
Ich bekenne mich schuldig, nicht zu erkennen, dass es leider noch Männer gibt, die Frauen nicht so sehen wollen und dass es Frauen gibt, die solchen Männern auch noch Recht geben.

Trakl

Nachtrag: Die Feminismusdebatte ist für mich dann beendet, wenn es keine Frauen- und Männerzeitschriften mehr gibt, sondern nur noch ....äh.... Zeitschriften.  :wink:
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« Antwort #59 am: 11 April 2005, 18:54:56 »

Zitat von: "Trakl"
Nachtrag: Die Feminismusdebatte ist für mich dann beendet, wenn es keine Frauen- und Männerzeitschriften mehr gibt, sondern nur noch ....äh.... Zeitschriften.  :wink:

Wird nicht passieren, solange es Männer gibt, die sich als Männer verstehen und Frauen, die sich als Frauen verstehen.
Und ich vermute, dass das Denken in Dichotomien ziemlich tief verwurzelt ist...
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