ich glaube auch irgendwo gelesen zu haben, dass nichts in ein schwarzes hinein fallen kann, da die raumzeit in dessen nähe immer stärker verformt wäre, so dass es ewig dauern würde, den schwarzschild-radius zu erreichen. stimmt meine erinnerung überhaupt?
ich hab dieses gefühl, irgend etwas stimmt fundamental nicht in der konstruktion dieses elfenbeinturmes. ich habe einmal eine astronomin befragt, woher die erkenntnisse stammen. wir sehen durch unsere fernrohre nur licht. wie kommen wir darauf, daraus auf entfernungen und in folge auf zeit und objekteigenschaften zu schließen. da gibt es viele annahmen, vielleicht sind manche falsch.z.b. schließt man aus der rotverschiebung eines spektrums, dass sich ein objekt fort bewegt. daraus schließt man auf dessen entfernung und weiter auf einen urknall. was aber, wenn licht auf seinem weg zu uns prinzipiell einer spektralverschiebung unterliegt?
so wie die newton-mechanik für sehr schnelle oder sehr schwere objekte ungültig wird (und von der relativitätstheorie verdrängt wird), so kann auch die feldtheorie, die von masselosen photonen ausgeht, bei großen distanzen ungültig sein.es ist ein gefühl.
entfernungsmessung durch parallaxenverschiebung ist ja noch einsehbar (ich nehme mal euklidische geometrie an). aber der nächste schritt zur entfernungsmessung basiert auf das blinkverhalten gewisser objekte. man postuliert für jene einen zusammenhang zwischen helligkeit und blinkfrequenz. sieht man also zwei blinkende objekte mit gleicher frequenz, aber unterschiedlicher helligkeit, so soll das dunklere weiter entfernt sein. diese annahme kann mir bisher niemand nachvollziehbar vermitteln. und da geht es nur um das erdgeschoss des turmes.
noch etwas, was ich nicht so ganz durchdringe:das schwarze loch ist eine ziemliche dämliche, aber plastische beschreibung (aus den usa) für die singularitäten in den feldgleichungen der allgemeine relativitästheorie. das ist mathematik.wie soll ich mir aber darin die zeit als imaginäre vierte dimension vorstellen?ich habe das gefühl, dass die allgemeine vorstellung von einem schwarzen loch als einem *räumlichen* objekt ausgeht, also eine art riesenkugel, in die alles hineinstürzt. dem ist aber nicht so. es handelt sich *nicht* um ein räumliches dreidimensionales gebilde.
spontan fällt mir da die entdeckung der frankophilen strahlung ein
dieses tolle modell hat richard feynman sehr erfolgreich eingeführt:
der zusammenhang mit zunehmender entropie ist vielleicht ein guter ansatz.aber spontan krieg ich das nicht aufgelöst.entropie ist, mathematisch gesehen, die anzahl möglicher zustände eines systems. wenn zwei systeme zusammengeführt werden, steigt deren anzahl möglicher zustände rasant an.umkehr in der zeit oder abnahme der entropie wäre also zu erreichen, wenn sich beide systeme wieder trennen. die wahrscheinichkeit dafür wird mit zunehmender systemgröße immer geringer, bleibt aber prinzipiell vorhanden.
neutrinos sind nicht schneller als das licht.aktuell wird noch daran herumgeforscht.
btw: dieselben gleichungen erlauben eine andere - uns verschlossene - welt, in der alles unendlich viel energie bräuchte, um auf c0 abgebremst zu werden.
ich bin schon so lange raus aus dem thema. es wird alles blass. schade.
zu deinem angebot:umwird mich
b) die Naturphilosophen waren doch in erster Linie Vorsokratiker afair... bin da in der Philosophiegeschichte nicht mehr ganz so bewandert. Nur bei Kant weiß ich sonst noch, daß er naturwissenschaftliche Theorien (zB. über die Planetenentstehung) verfaßte, die sich sogar nach neuesten Erkenntnissen als ziemlich stimmig erweisen.
(...) Eine Welt, die den Fetisch der Naturwissenschaft anbetet, glaubt weder Theologie noch Philosophie zu brauchen, weil sie in ihrer grenzenlosen Hybris all jene Fragen, die sie nicht beantworten kann, einfach zu irrelevanten erklärt. Dass es sich genau andersherum verhält, dass nämlich die vermeintlich irrelevanten die tatsächlich - weil existenziell - wichtigen sind, wohingegen die, mit denen wir uns die meiste Zeit unseres Lebens herumschlagen, in aller Regel hochgradig marginal - weil rein technisch - sind, bemerken die meisten erst, wenn sie sich bereits auf direkter Schussfahrt gen Grube befinden. Dann interessiert sich allerdings keiner mehr für ihre späte Einsicht, denn da haben längst andere - jüngere - die Meinungs(bildungs)hegemonie übernommen. (...)
Das Ideal ist empirisch nicht belegbar. Das Sollen lässt sich nicht aus dem Sein herleiten. - Alleine diese beiden Umstände machen ganz simpel anschaulich, dass nicht nur die Ethik, sondern generell die zentralen Fragen menschlicher Existenz - und ich spreche hier von der Existenz des Einzelnen, nicht von der irgendeiner abstrakten Gattung - auf naturwissenschaftlichem Wege nicht beantwortbar sind. Sie fallen naturgemäß in den Bereich von Philosophie und Religion - daran wird auch eine noch so strahlende Entwicklung der Naturwissenschaften niemals etwas ändern.
Eisbär ... echt - wir haben zu viele Philosophen? - Das is mir neu.
Was Kenaz angeht...a) ich halte den geisteskranken Nietzsche immer noch für völlig überschätzt. b) die Naturphilosophen waren doch in erster Linie Vorsokratiker afair... bin da in der Philosophiegeschichte nicht mehr ganz so bewandert. Nur bei Kant weiß ich sonst noch, daß er naturwissenschaftliche Theorien (zB. über die Planetenentstehung) verfaßte, die sich sogar nach neuesten Erkenntnissen als ziemlich stimmig erweisen.Ich will gar keine Welt ohne Philosophen oder Geisteswissenschaften. Ich finde aber, daß diese inder heutigen Zeit einen viel zu hohen Stellenwert haben. Fakt ist, daß wir zu wenig Naturwissenschaftler und zu viele Geisteswissenschaftler haben.
ich hab ein paar bücher von ihm gelesen, großartiger mann
innenwelttheorie ?
Der Barkeeper sagt: "Tut mir leid, wir bedienen keine Neutrinos, die schneller sind als das Licht." Ein Neutrino kommt in eine Bar."
hast du physik studiert ?
da ich sowas nicht kann, müßtest du es machen, schatz.
wenn ich nur die Hälfte von dem (Spannenden), das du geschrieben hast, verstanden hätte, tät ich mich schon freuen.
es gibt aber auch alternative ideen und ansätze, von denen man nichts bis kaum etwas erfährt. während erste berufsgruppe meist wohlgenährt sich selbst beweihräuchert, gilt die zweite gruppe als exzentrisch bis spinner.
Eine Welt, die den Fetisch der Naturwissenschaft anbetet, glaubt weder Theologie noch Philosophie zu brauchen, weil sie in ihrer grenzenlosen Hybris all jene Fragen, die sie nicht beantworten kann, einfach zu irrelevanten erklärt. Dass es sich genau andersherum verhält, dass nämlich die vermeintlich irrelevanten die tatsächlich - weil existenziell - wichtigen sind, wohingegen die, mit denen wir uns die meiste Zeit unseres Lebens herumschlagen, in aller Regel hochgradig marginal - weil rein technisch - sind, bemerken die meisten erst, wenn sie sich bereits auf direkter Schussfahrt gen Grube befinden. Dann interessiert sich allerdings keiner mehr für ihre späte Einsicht, denn da haben längst andere - jüngere - die Meinungs(bildungs)hegemonie übernommen. - Oh, ihr stolzen Atheisten und Agnostiker, ihr Realisten, Empiriker, Objektivisten, Pragmatiker und wie ihr euch sonst noch zu nennen beliebt - ich höre schon euer Geheule!
Und wenn Du das eigentlich Bedeutsame an Kant tatsächlich in seiner Naturphilosophie vermutest, dann ...
Kenaz: an Textverständnis mangelt es Dir aber mindestens so sehr wie Kallisti.Oder wo habe ich das geschrieben:Zitat von: Kenaz am 24 November 2011, 18:19:21Und wenn Du das eigentlich Bedeutsame an Kant tatsächlich in seiner Naturphilosophie vermutest, dann ...
Kant war meines Erachtens der wichtigste Philospoh seit den alten Griechen.
Aber die Philosophen heute? Was haben die denn neues geschaffen?
Die meisten verdingen sich doch als Taxifahrer oder McDonald's-Assisting Manager Assistant, wenn sie nicht zu den ganz wenigen mit Lehrstuhl gehören. Oder hast Du etwa tatsächlich mit Deinem Abschluß in Philosophie einen dazu passenden Job gefunden?
Wobei ich ja Philosophen immer noch zig Millionen mal wichtiger und nützlicher finde als BWLer. Die sind nun wirklich die Krätze am Arsch der modernen Gesellschaft.
warum bist du nicht priester geworden ?
ich hab einerseits auch das gefühl, zu erleben, was du beschreibst, aber war es wirklich früher besser um unsere einstellung zu bestimmten werten bestellt ?
ist es nicht eher so, daß früher mehr mord- und totschlag herrschten und erst im laufe der geschichte z.b. die leibeigenschaft abgeschafft, demokratische systeme eingeführt oder frauenwahlrecht eingeführt wurden ?
oder meinst du mit der "fahrt in die grube" bzw. die "späte einsicht" eine rein ideelle, mentale geschichte ? es hört sich wirklich ganz hervorragend und prosaisch an, was du da schreibst, aber wenn man den kern sucht, bleibt da nur vages vermuten.