Wenn der Tod das Ende jeglichen Erlebenz ist, kann der Tod nicht erlebt werden. Damit existiert der Tod subjektiv nicht, jedenfalls nicht für einen selbst. Das ist es worauf ich hinaus wollte. Du kannst nicht etwas erleben, wo es kein Erleben gibt. Du wirst nicht einer Tages aufwachen und feststellen "Oh, ich bin ja tot".Im Tod gibt es nichts, auch nicht den Tod selbst und nicht einmal das Nichts.Die Nichtexistenz schließt einfach alles aus. Ist schwer zu erfassen, da es da einfach nichts gibt, was man erfassen kann. Man stelle sich vor, wie man sich nichts vorstellt, nicht einmal, dass man sich nichts vorstellt.Deshalb gibt es den Tod nicht, wegen dem Tod selbst, der sich selbst ausschließt. Der Tod ist ein Abstraktum, wie die Zahl Null, die im Grunde auch keine wirkliche Menge ist.Du kannst mir nicht beweisen, dass ich sterblich bin. Du kannst mir beweisen, dass andere Menschen sterblich sind, da ich erleben kann wie andere Menschen sterben, aber du kannst mich z.B. nicht töten und mir dann im Nachhinein die Erkenntnis abringen, dass ich sterblich bin, denn bin ich erst einmal tot, gibt es für mich auch keine Erkenntnis mehr. Du kannst dir also höchstens selbst beweisen, dass ich sterblich bin, aber nicht mir.Damit wäre ich unsterblich, denn meine Lebensspanne ist zwar begrenzt, doch es gibt (subjektiv) weder eine Zeit vor, noch nach meinem Leben.
Mit meiner Spiritualität ist es nicht gut bestellt. Bisher habe ich das allerdings auch nie als Manko gesehen (aktuell auch nicht).
mit einem selbst geht auch die ganze Welt unter - denn diese ist nach dem eigenen Tod (für einen selbst) nicht mehr vorhanden, auch nicht mehr existent, eben weil das eigene Bewusstsein sie nicht MEHR wahrnehmen, fassen, erleben ... kann. Eben das ist das "Problem" (mit dem Tod): Es ist nicht einfach nur eine Hülle, die abstirbt, die nicht mehr existent ist, sondern die ganze eigene (relativ kleine, für einen selbst aber: EINZIGE!) Welt geht mit einem ("unter", "weg") - hört auf zu sein, zu existieren. Also alles, das einen selbst ausmachte - alle selbst gemachten Erfahrungen, alle Erlebnisse, Eindrücke, Erkenntnisse, alle Freuden und Leiden, alle Ideen, alles, das man vlt. "hervorgebracht" hat (geistig und/oder körperlich), alle Beziehungen/Menschen, die man hatte/lebte/kannte, alle Gefühle - also eben: einfach alles. Und davon bleibt (für einen selbst nach dem eigenen Tod): Nichts. (Soweit ich darüber bisher informiert bin - als nicht gläubiger, nicht religiöser, nicht spiritueller Mensch )Klar, darüber könnte man nun auch wieder diskutieren - woher ich das weiß ...
Ich bin der festen (in deinen Augen naiven) Überzeugung, dass Geist und Körper zwar eine Einheit sind während unseres körperlichen Daseins, jedoch sehr wohl getrennt existieren können. Und mit Gläubigkeit hat dies gar nichts zu tun.
(...) ich bin nur fremdbestimmte Biomasse.
Ich frage mich, warum das Thema Jenseits oder Jenseitsgläubige hier scheinbar eine so große Rolle spielt für Leute, die nicht an ein Jenseits glauben. Wenn es kein danach gibt, spielt es doch eh keine Rolle darüber zu diskutieren, oder sehe ich das jetzt zu banal?Vorausgesetzt man ist wirklich Atheist oder Naturalist, kann man sich doch zurücklehnen und entspannt die Show genießen. Gibt doch eh nur dieses eine Leben, also warum seine Zeit mit Grundsatzfragen verschwenden, die mit dem eigenen Tod mit sterben werden?Ich würde mir das vermutlich nicht antun, aber ich habe weder den Anspruch besonders moralisch zu sein, noch hänge ich besonders fest an einer vermeintlich objektiven Welt.
Naja, nein, für mich haben Jenseitsfabulationen auch keinen Wert, aber es gibt nunmal Menschen, die das anders sehen und die kommen in meinem Leben immer wieder vor. Da kommt es dann zuweilen zu diesen...Gesprächen (nein, es sind wirklich keine Diskussionen), in denen sie einem darlegen, was nach dem Tod alles so mit deiner Seele passieren kann/ muss/ sollte und wenn du dann als weitere Möglichkeit anführst, "möglicherweise sind wir nach dem Sterben aber einfach nur tot" - dann lächeln sie süffisant und sagen, du musst doch keine Angst haben und wirst schon noch das Licht sehen (oder sowas).Das ist einigermaßen nervtötend.Ist Dir das noch nie passiert?
Und was meinst du damit, dass du "nicht besonders fest an einer vermeintlich objektiven Welt hängst" - wie äußert sich das bei dir (in deinem Leben, Verhalten ...) und was meinst du mit einer "vermeintlich objektiven Welt"?
Zitat von: Kallisti am 15 August 2011, 00:07:04Und was meinst du damit, dass du "nicht besonders fest an einer vermeintlich objektiven Welt hängst" - wie äußert sich das bei dir (in deinem Leben, Verhalten ...) und was meinst du mit einer "vermeintlich objektiven Welt"?Ich meine damit, dass wir nichts über diese Welt aussagen können, ausser über unsere Wahrnehmung und was wir aufgrund dessen in unserem Geist zusammenbasteln. Und ich glaube sogar, dass diese Wahrnehmung selbst nur in unserem Geist stattfindet, denn Wahrnehmung findet ja nicht in einem (vermeintlichen) Aussen statt.Ich glaube ganz einfach nicht an Objektivität, da ich nur über meine subjektive Wahrnehmung in Berührung mit der Welt komme und dadurch keine Aussage über absolute Wahrheiten machen kann.Was bedeutet das für mein Leben und mein Verhalten? Erst ein mal hat das keine wesentlichen Auswirkungen, denn es handelt sich ja eigentlich nur um eine philosophische Annahme, aber aufgrund dieser Grundannahme räume ich dem Verstand nur begrenzte Kapazitäten ein und viele Fragen nach der "Wahrheit" werden für mich überflüssig.
Ich meine damit, dass wir nichts über diese Welt aussagen können, ausser über unsere Wahrnehmung und was wir aufgrund dessen in unserem Geist zusammenbasteln. Und ich glaube sogar, dass diese Wahrnehmung selbst nur in unserem Geist stattfindet, denn Wahrnehmung findet ja nicht in einem (vermeintlichen) Aussen statt.Ich glaube ganz einfach nicht an Objektivität, da ich nur über meine subjektive Wahrnehmung in Berührung mit der Welt komme und dadurch keine Aussage über absolute Wahrheiten machen kann.
Aus rein rationaler Sicht, gibt es für alles eine ganz weltliche Erklärung.Vielleicht war ja mein Erweckungserlebnis ganz einfach eine übermäßige Ausschüttung von Dopamin in meinem Gehirn und meine Weigerung diese nahe liegende Möglichkeit in Betracht zu ziehen ist nur ein Verdrängungsmechanismus, da der Wunsch der Vater meiner Gedanken ist...aber ich denke, ich glaube lieber dass der heilige Geist über mich gekommen ist.Das nehme ich mir ganz einfach heraus und das begründe ich noch nicht einmal.Dass das nicht vernünftig ist, muss denke ich nicht mehr geklärt werden.
Ich meine damit, dass wir nichts über diese Welt aussagen können, ausser über unsere Wahrnehmung und was wir aufgrund dessen in unserem Geist zusammenbasteln. Und ich glaube sogar, dass diese Wahrnehmung selbst nur in unserem Geist stattfindet, denn Wahrnehmung findet ja nicht in einem (vermeintlichen) Aussen statt.
... Ist ja auch logisch, da diese im Besitz der einzigen wissenschaftlich belegten Wahrheit sind und mir deshalb schon von Haus aus intellektuell überlegen sind. Denn wäre ich nur so aufgeklärt, wie die es sind, würde ich ja das selbe glauben...pardon, "wissen" wie sie.
Das sind zwei völlig unterschiedliche Denksysteme.
glaub ich dir nicht, das ist zu extrem.