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Autor Thema: Soldaten sind Mörder?!  (Gelesen 29985 mal)

Eisbär

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Soldaten sind Mörder?!
« Antwort #60 am: 24 Dezember 2004, 03:35:23 »

Zitat von: "Lilyanar"
Eisbär, das mag ja beides sein. Und zu Punkt 2. : Mensch , das ja super -  macht es das besser? Ach ja Gratulation zu dem Eigentor  :mrgreen:  "nicht immer" ?! Damit bestätigst Du insofern das Zitat, als dass Deinem Posting nach Soldaten nicht immer Mörder sind  :zyklop:   :biglaugh:  :biglaugh:  
Klar, man kann statt Argumente zu bringen auch versuchen, dem Gegenüber die Worte im Mund zu verdrehen.

Und wenn Du meine vorherigen Postings gelesen und verstanden hättest, wüßtest Du, wieso Du meilenweit daneben liegst.
"Soldaten sind Mörder" ist in meinen Augen einfach eine inhaltlich falsche Verallgemeinerung.
Es gibt Soldaten, die zu Mördern wurden, daß will ich gar nicht bestreiten. Aber alle über einen Kamm zu scheren (und genau das tut die Aussage) ist inhaltlich falsch.
Es gibt genügend (ehemalige) Soldaten, die nie jemanden getötet haben. Sind das Mörder?
Es gibt Soldaten, die gezwungen waren, zu töten, weil ihr Leben, das ihrer Familien und Freunde, ihr Volk und deren Freiheit in Gefahr waren, weil sie durch einen anderen Staat überfallen wurden. Sind das Mörder?

Und auch wenn es stimmt, daß man Leben nicht gegeneinander aufrechnen kann, so hat die Bundeswehr seit ihrer Existenz zigtausende (wenn nicht hunderttausende) Leben gerettet. Bestenfalls ein paar handvoll wurde getötet.
Kollateralschaden wird nämlich von der BW nicht so einfach hingenommen wie von den USA.

Oder um zu Jinx Beispiel zu kommen
Zitat von: "Jinx"
Sieh mal, wenn hier eine Armee des Landes XY einmarschiert und wir werden von marodierenden Horden selbiger Armee erschossen, so ist das selbstverständlich ein Verbrechen und die Soldaten sind Mörder.
100% ack!
Aber wie nennst Du die Soldaten, die in diesem Fall unter Einsatz ihres Lebens versuchen eben diese marodierenden Horden aufzuhalten, um eben genau das zu verhindern? Sind das auch Mörder?
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Lilyanar

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Soldaten sind Mörder?!
« Antwort #61 am: 24 Dezember 2004, 05:42:10 »

Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Lilyanar"
Eisbär, das mag ja beides sein. Und zu Punkt 2. : Mensch , das ja super -  macht es das besser? Ach ja Gratulation zu dem Eigentor  :mrgreen:  "nicht immer" ?! Damit bestätigst Du insofern das Zitat, als dass Deinem Posting nach Soldaten nicht immer Mörder sind  :zyklop:   :biglaugh:  :biglaugh:  
Klar, man kann statt Argumente zu bringen auch versuchen, dem Gegenüber die Worte im Mund zu verdrehen.


Eisbär, ich drehe keine Worte im Mund herum - das warst  Du selbst. Das ist lediglich Logik - und Dein Argumentationsaufbau (soweit  vorhanden)schien mir größere logische Lücken  - Widersprüche - aufzuweisen, wenn ich das mal so sagen darf. :cry: :shock:
:koppschüddl:  :crazy: Und nun erzähl mir bitte NICHTS mehr von nicht-vorhandenen Argumenten,ja? Danke!! *örks*(<---Sorry, aber finde DIESE Diskussion gerade extrem ermüdend)

Zitat von: "Eisbär"

Und wenn Du meine vorherigen Postings gelesen und verstanden hättest, wüßtest Du, wieso Du meilenweit daneben liegst.
"Soldaten sind Mörder" ist in meinen Augen einfach eine inhaltlich falsche Verallgemeinerung.
Es gibt Soldaten, die zu Mördern wurden, daß will ich gar nicht bestreiten. Aber alle über einen Kamm zu scheren (und genau das tut die Aussage) ist inhaltlich falsch.


Eine Verallgemeinerung in jedem Fall, ja, lieber Eisbär - trotzdem ist das Zitat nicht
Zitat von: "Eisbär"
reichlich überholt
wenn ich Dich an den Wortlaut eines Deiner Postings erinnern darf.
Du schreibst ja bereits von ganz alleine  :biglaugh: dass das Zitat nicht REICHLICH ÜBERHOLT ist, sondern verallgemeinernd, dass aber schon etwas Wahres in dem Kern des Zitates steckt.
Das hattest Du in Deinen vorherigen Postings nicht durchklingen lassen. Vielleicht sollte ich auch an meiner Lesefertigkeit zweifeln (ist ja schon schröcklich spät) - aber ich meine mich nicht an Derartiges beim Durchlesen auch nur im Ansatz erinnern zu können.

Zitat von: "Eisbär"
Es gibt genügend (ehemalige) Soldaten, die nie jemanden getötet haben. Sind das Mörder?


Das habe ich so nicht gesagt - und hättest Du aufmerksam meine Postings gelesen (und verstanden), hättest Du mir nicht diese Frage gestellt. Ich hab auch gerade ehrlich gestanden keine Motivation das alles nochmal zu schreiben. Ich habe kein Problem wenn Dir da was nicht klar ist und Du nachfragst, es ist mir nur etwas zäh,wenn mich der Eindruck beschleicht, dass Du nicht verstehen willst.

Zitat von: "Eisbär"

Und auch wenn es stimmt, daß man Leben nicht gegeneinander aufrechnen kann, so hat die Bundeswehr seit ihrer Existenz zigtausende (wenn nicht hunderttausende) Leben gerettet. Bestenfalls ein paar handvoll wurde getötet.
Kollateralschaden wird nämlich von der BW nicht so einfach hingenommen wie von den USA.


Helden braucht das Land..*seufz* - soll ich da jetzt wirklich was zu schreiben? Heldenepen rocken \o/

Zitat von: "Eisbär"
Oder um zu Jinx Beispiel zu kommen
Zitat von: "Jinx"
Sieh mal, wenn hier eine Armee des Landes XY einmarschiert und wir werden von marodierenden Horden selbiger Armee erschossen, so ist das selbstverständlich ein Verbrechen und die Soldaten sind Mörder.
100% ack!
Aber wie nennst Du die Soldaten, die in diesem Fall unter Einsatz ihres Lebens versuchen eben diese marodierenden Horden aufzuhalten, um eben genau das zu verhindern? Sind das auch Mörder?


*pups*
nö.alles wandelnde Kollateralschaden  8)

Nein aber nun mal im Ernst: "aufhalten"...(?) - worin besteht dann der Unterschied? ..actio und reactio - das ist ein Naturgesetz. Und DAS ist eines der wenigen, das sogar im Krieg eingehalten wird  8)
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Jinx

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Soldaten sind Mörder?!
« Antwort #62 am: 24 Dezember 2004, 12:41:43 »

Zitat
Aber wie nennst Du die Soldaten, die in diesem Fall unter Einsatz ihres Lebens versuchen eben diese marodierenden Horden aufzuhalten, um eben genau das zu verhindern? Sind das auch Mörder?


Also, wenn mir irgendwer garantieren kann, dass sie das machen, nur das und nichts anderes, dass die niemals irgendwie blöd durch die Gegend ballern, wie es deren Art nunmal zu sein scheint, keine Zivilisten versehentlich treffen etc., dann bin ich gerne bereit, Dir zuzugeben, dass das keine Mörder sind.  :mrgreen:
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Lilyanar

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Soldaten sind Mörder?!
« Antwort #63 am: 25 Dezember 2004, 17:32:32 »

Zitat von: "Eisbär"

Es gibt Soldaten, die zu Mördern wurden, daß will ich gar nicht bestreiten. Aber alle über einen Kamm zu scheren (und genau das tut die Aussage) ist inhaltlich falsch.


Oh da hab ich wohl etwas nicht ganz Unwesentliches überlesen - ich bitte dies zu entschuldigen - Tatsache, ..das muss an der uhrzeitbedingten Konzentrationsschwäche gelegen haben.  :roll:

Zitat von: "Eisbär"
Es gibt genügend (ehemalige) Soldaten, die nie jemanden getötet haben. Sind das Mörder?


Eine Verallgemeinerung halte ich unter Berücksichtigung dieses Einwurfes ebenfalls für unangebracht. Tucholsky hat nicht geschrieben: "Alle Soldaten sind Mörder", oder?  Allerdings müsste hierzu geklärt werden, ob Tucholsky mit seinem Zitat den von Dir eben gekennzeichneten Fall in seine Überlegungen, die ihn zu dieser Aussage ("Soldaten sind Mörder") geführt haben, miteinbezogen hat. Weiss das hier Jemand?(diese Frage stelle ich mal an alle) - Oder ist das lediglich eine bewusste Provokation, um gezielt Fragen aufzuwerfen, die diskussionswürdig sind?
Warum ich mich dem Zitat anschliesse? Ich persönlich habe den von Dir eben genannten Fall nicht miteingeschlossen. Ich persönlich meinte mit Soldaten dann eben Jene, die sowohl ob nun in einen Angriff oder in eine Verteidigung verwickelt, morden.

das kann ich mir gerade nicht verkneifen noch mit reinzuposten:
Zitat von: "der Satiriker Wiglaf Droste"

Sind Soldaten Faxgeräte?
 
Mörder darf man sie nicht nennen,
denn Soldaten sind sensibel,
legen Hand und Herz auf Bibel,
fangen dann noch an zu flennen:
„Ihr sollt uns nicht Mörder nennen!“
Ja, was soll man sie denn nennen?
Faxgeräte? Sackgesichter?
Zeugungsfähiges Gelichter?
Freddies, die auf Totschlag brennen,
Weder Geist noch Güte kennen?   Oder sind sie Schnabeltassen?
Tennisschläger? Liebestöter?
Kleiderständer? Brausepöter?
Die sich das gefallen lassen:
„Schütze Arsch! Los! Essen fassen!“ ...
Ach, wie soll man Mörder nennen?
Man zerfleddert nur die Wörter
nennt man Militärs nicht Mörter
Selbst wer schlicht ist, muß erkennen:
Mörder soll man Mörder nennen.   



 Jedoch ist das Allles nicht ganz soo einfach  pauschal mal zu erörtern. Nehmen wir mal an, der Beschluss für einen Angriffskrieg wird gefällt. Sind dann die Soldaten Mörder, die Politiker,die dies beschlossen haben oder bereits die Wähler, die die Politiker gewählt haben? Wer ist denn nun davon Mörder oder sind es alle?Wo nach dem StGB der Mörder beginnt und endet haben wir geklärt:
Gehen wir nun davon aus, dass jeder Mensch potentiell ein Mörder ist(ich entschuldige mich für die in einem früheren Posting von mir gewählte reichlich unpassende Wortwahl in dem Zusammenhang), weil er rein theoretisch eben dazu in der Lage wäre, einen Mord zu begehen:


Zitat von: "Eisbär"
Es gibt Soldaten, die gezwungen waren, zu töten, weil ihr Leben, das ihrer Familien und Freunde, ihr Volk und deren Freiheit in Gefahr waren, weil sie durch einen anderen Staat überfallen wurden. Sind das Mörder?


Ja, sind sie.Zwar handeln sie auf Befehl, nichts desto trotz, getötet haben sie trotzallem doch durch selbstausgeführte Handlungen, und unter den unten genannten Argumenten sind auch diese Soldätlein Mörder.
Ich bin zwar kein Paragraphenfetischist, aber an dieser Stelle möchte ich Dich mal an den Wortlaut des  StGB § 211 Absatz 2 erinnern  :
"(2) Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet."
Man beachte das Wörtlein ODER, das hier eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Um also nach dem StGB ein "Mörder" zu sein, bedarf es nicht der Erfüllung aller angeführten Kriterien - sondern es könnte lediglich eines ausreichen. In diesem Falle treffen (zumindest bei den mir bekannten Kriegen) heimtückisch(man bedenke das Erschiessen von Schlafenden oder versteckte vermiente Gelände etc.), grausam (fliegende Arme, kullernde Beine, rollende oder gleich zersplitternde Köpfe...)oder der Punkt gemeingefährliche Mittel(so ziemlich alle Schusswaffen und die Verwundung von Sprengsätzen sind immer gemeingefährlich) in jedem Falle zu.
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Eisbär

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Soldaten sind Mörder?!
« Antwort #64 am: 26 Dezember 2004, 06:35:43 »

Die polnischen und französischen Soldaten, die sich gegen Hitlers Angriffskrieg verteidigten, waren also Mörder?
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Lilyanar

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Soldaten sind Mörder?!
« Antwort #65 am: 26 Dezember 2004, 23:47:56 »


Eisbär, Entschuldige mal..,aber willst du mich mit dieser Frage provozieren (wenn ja, es ist dir insofern gelungen,als dass ich mitlerweile nun wirklich ein klitzekleines(!!) bißchen genervt bin) oder bist Du wirklich so merkbefreit? Ich denke die Frage beantwortet sich von selbst,
wenn Du meine Postings gelesen hättest; nicht nur überfliegen - lesen.
Lesen hilft.

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Eisbär

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Soldaten sind Mörder?!
« Antwort #66 am: 27 Dezember 2004, 00:58:50 »

Zitat von: "Lilyanar"
Ich denke die Frage beantwortet sich von selbst, wenn Du meine Postings gelesen hättest; nicht nur überfliegen - lesen.
Lesen hilft.


Hm:
Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "Eisbär"
Es gibt Soldaten, die gezwungen waren, zu töten, weil ihr Leben, das ihrer Familien und Freunde, ihr Volk und deren Freiheit in Gefahr waren, weil sie durch einen anderen Staat überfallen wurden. Sind das Mörder?
Ja, sind sie.Zwar handeln sie auf Befehl, nichts desto trotz, getötet haben sie trotzallem doch durch selbstausgeführte Handlungen, und unter den unten genannten Argumenten sind auch diese Soldätlein Mörder.
Also eindeutig "Ja!"

Gut, wenn Du das so sehen willst, bitte schön.
Ich sehe es anders.

 Aber lies nochmal hübsch den Paragraphen und gucke, Wo da das "oder" steht und wo nicht... ;)
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Lilyanar

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« Antwort #67 am: 27 Dezember 2004, 01:13:49 »

Zitat von: "Eisbär"
Aber lies nochmal hübsch den Paragraphen und gucke, Wo da das "oder" steht und wo nicht... ;)


Brauche ich nicht nochmal lesen(habe ich bereits getan, bevor ich den Guten(=Paragraphen) mit in mein Posting genommen habe), da sich das oder auf alle angeführten Optionen in dem Paragraphen bezieht (so wie ich es verstanden habe), auch wenn es nicht jedesmal mit hingeschrieben wurde(steht dann stellvertretend ein Kommatar anstelle des Wörtleins Oder, aber in Anbetracht der Semantik des Satzaufbaus und auch insbesondere der Satzmetrik macht das Sinn). Zudem ist das Ganze eine Aufzählung, und da macht es Sinn das ODER nur vor die letzte angeführte Option zu setzen. Aber ich denke, dass das deutlich wird beim mehrmaligen..oder *hüstel* präziseren Durchlesen.
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Jinx

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Soldaten sind Mörder?!
« Antwort #68 am: 27 Dezember 2004, 04:43:24 »

Zitat
Die polnischen und französischen Soldaten, die sich gegen Hitlers Angriffskrieg verteidigten, waren also Mörder?


Lars, also mal ehrlich, wir können bis alle Ewigkeit so weitermachen, Du kannst in Deiner üblichen Art (man nennt es "Korinthenkackerei", btw.) bis zum Gefreiten XY kommen, der im Irak-Krieg Hosen gebügelt hat und nichts anderes, der als Einzelperson sicherlich kein Mörder ist. ABER: es geht hier um DEN Soldaten, sozusagen als Prototyp eines Berufsbildes, das in sich einfach die Tätigkeitsbeschreibung "Mord" enthält, auch wenn die Herren A, B und C sich als Einzelfälle auf dem Klo, in der Kantine oder eben beim Hosenbügeln befinden.

BTW: meiner Meinung nach wäre auch ein Attentäter, der Herrn Adolf H. aus B. erschossen hätte, ein Mörder (geplant etc.), wenn auch einer, der der Welt einen großen Dienst erwiesen hätte.
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Soldaten sind Mörder?!
« Antwort #69 am: 27 Dezember 2004, 13:14:28 »

Abstraktionsvermögen rockt \o/

Fräulein Jinx,
ich unterschreibe :wink: .
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Der Uhu

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Soldaten sind Mörder?!
« Antwort #70 am: 27 Dezember 2004, 15:10:46 »

Zitat von: "Lilyanar"
Abstraktionsvermögen rockt \o/

Fräulein Jinx,
ich unterschreibe :wink: .


Und ich dachte immer Aussagen, wie "Alle Soldaten sind Mörder, egal warum und wieso sie töten", was ja sinngemäß so geäußert wurde, seien simplifizierende Aussagen. Wenn man eine so komplizierte Thematik wie den Konflikt zwischen Landesverteidigung sowie anderen Einsatzbereichen der Armee und den Menschenrechten auf eine so simple Formel bringt, sehe ich da kein "Abstraktionsvermögen".

Sicherheit ist ein Grundbedürfnis und keine "Korinthenkackerei". Und Sicherheit schafft man nicht, indem man Soldaten im allgemeinen als Mörder beschimpft. Wenn jemandem eine bessere und realisierbare Möglichkeit einfällt unser Land und unsere Freiheit zu verteidigen gegen eventuelle Feinde kann er das ja mal vorbringen, bevor wir fortfahren mit dieser "sind sie doch!-sind sie nicht!-sind sie doch!-sind sie nicht...!"-Diskussion.

Der Uhu
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Lilyanar

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Soldaten sind Mörder?!
« Antwort #71 am: 27 Dezember 2004, 18:39:58 »

Zitat von: "Der Uhu"

Und ich dachte immer Aussagen, wie "Alle Soldaten sind Mörder, egal warum und wieso sie töten", was ja sinngemäß so geäußert wurde, seien simplifizierende Aussagen.


100% ack - Sicher sind das bezogen auf so ein komplexes Thema  simplifizierende Aussagen, allerdings habe ich das in meinen Postings ja in klitzekleines bißchen auseinanderdifferenziert, wenn ich Dich erinnern darf, weil eben zu verallgemeinernd.

Zitat von: "Der Uhu"
Wenn man eine so komplizierte Thematik wie den Konflikt zwischen Landesverteidigung sowie anderen Einsatzbereichen der Armee und den Menschenrechten auf eine so simple Formel bringt, sehe ich da kein "Abstraktionsvermögen".


Moment..-um hier evtl. ein Mißverständnis aus dem Weg zu räumen: ich bezog "Abstraktionsvermögen" auf den von Eisbär angeführten letzten Fall  und diesen auf die anderen übertragen zu können...(,welcher eben meines Erachtens ein Ähnlicher war), zu dem ich bereits etwas geschrieben hatte, und meine doch auch dass das recht eingängig war, was ich dazu geschrieben hatte..[/color]
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Eisbär

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Soldaten sind Mörder?!
« Antwort #72 am: 27 Dezember 2004, 19:38:11 »

To Uhu:
100% Ack.

Im übrigen ist es keine "Korinthenkackerei, Fehler im Detail zu benennen.

Und es macht inhaltlich keinerlei Unterschied, ob man sagt "Soldaten sind Mörder" oder ob man sagt "Alle Soldaten sind Mörder."

Dieses "Alle" ist bestenfalls eine (unnötige) Verstärkung.
Man sagt ja auch nicht "Alle Summen der Kathetenquadrate ist gleich..."

Und über 1/4 der deutschen Bevölkerung, jeden männlichen Schweizer und überhaupt jeden (ehemaligen) Soldaten als Mörder zu diffamieren ist Blödsinn.

Wahrscheinlich hat nicht mal 1% der Soldaten auf der Welt (oder in der Geschichte) jemals überhaupt getötet. (Führende Militärs regten sich nach WWII und Korea sehr darüber auf, daß über 90% der Soldaten absichtlich daneben schießen).
Von diesem einem Prozent gehen noch wieder die ab, die keine Wahl hatten, eben weil sie überfallen wurden.
Es gehen weiter die ab, die unfreiwillig Soldat wurden, also für den Krieg mal eben so rekrutiert wurden und mit Todesstrafe bedroht wurden.

Den erbämlichen Rest schimpft meinetwegen (zu Recht) Mörder.
Aber wo sich hier ständig über einen Heldenpathos aufgeregt wurde (ich habe bisher den Begriff "Held" bewußt nicht gebraucht), denke ich, daß mindestens genausoviele Soldaten zu Helden wurden, wie zu Mördern.

Wenn man also sagt: "Soldaten sind Mörder", kann man genausogut sagen: "Soldaten sind Helden."

Ich unterschreiben keine dieser beiden. Obwohl ich im realen Leben der zweiten Gruppe deutlich häufiger begegnet bin.

Wenn man natürlich so Kleingeistig sagen will, das das Töten von Menschen immer Mord sei, dann frag ich mich auch, wo das Abstraktionsvermögen sein soll.

Im übrigen argumentiere ich unter anderem deswegen so ausdauernd, weil ich eben selbst bewußt "Zivildienstverweigerer" war, 12 Monate bei den Marinefliegern zu brachte, in der Zeit meinen Beitrag dazuleistete, daß auf der Nordsee kein Giftmüll verklappt wurde, daß mehrere Menschen per Hubschrauber aus Seenot gerettet werden konnten und daß die Oder nicht halb Brandenburg überflutete. Ich war da jeweils nur ein kleines Rädchen im Hintergrund, aber ich hatte meinen Anteil.

Und wie ich oben schon schrieb, habe ich mich vorher sehr damit auseinandergesetzt, wie groß die Chance ist, daß ich in meiner Wehrdienstzeit einen Menschen töte.
Jeder Wehrdienstleistende hat immer noch das Recht, den Dienst an der Waffe nachträglich zu verweigern.

Da die Chance einen Menschen töten zu müssen realistisch betrachtet nicht durch mein Soldatendasein größer wurde, sprich bei Null blieb, frag ich gerne nochmals, an wer mich denn nun für einen  (ehemaligen) Mörder hält.
Und ja, ich nehme die Aussage persönlich.
Sie kommt nämlich immer wieder gerne
  • von Leuten die nie beim Bund waren und von der soldatischen Realität keine Ahnung haben
  • von Leuten, die auf ihr Recht auf freie Meinungsäußerung pochen und dieses Recht sehr strapazieren
Letztere zeigen sich, wie schon oft gesagt, sehr dankbar gegenüber jenen, die ihnen dieses Recht ermöglichen und sichern und dafür ihre eigenen Grundrechte einschränken lassen.

Ihr wollt jemanden Mörder schimpfen?
Nehmt den:
Zitat von: "colourize"
Konkret: Wenn's hier losgehen sollte, nehme ich die Beine unter den Arm und bin weg, so das noch geht. Und wenn ich ne Knarre dabeihabe schieß ich aus Selbstverteidigung auch denjenigen weg, der mich an meinem Exodus hindern will.
Also sich "den Weg frei schießen" halte ich für moralisch verwerflicher, als diejenigen, die es "hier losgehen" lassen, aufzuhalten. Wobei ich das dem lieben Colourize nicht so wirklich abnehme. Wenn hier die "Islamisten" kommen, wie er so schön an anderer Stelle als Beispiel anführte afair, wird er sicherlich nicht zusehen, wie sie seine Freundin(nen) und Freunde sowie seine Familie vergewaltigen und massakrieren.
Und weglaufen kann man nur dahin, wo jemand steht und eben den Aggressor aufhält. Sonst kommt dieser eben hinterher. Lucas DeVille hat hier das passende Brecht-Zitat ja schon geliefert.

Das nur zur moralisch-ethischen Sichtweise.

Und um mal richtig "Korinthen zu kacken":
Wenn man sich denn auf Paragraphen beruft (btw: Welche moralische Ebene ist es, sich mit den Paragraphen auseinanderzusetzen und nach eigener vernünftiger Überlegung diese eben zu respektieren oder ggfs. zu kritisieren?), sollte man ihn
    a) richtig zitieren (wie es Lucas z.B. tat)
    b) zur Interpretation ein bißchen Juristen-Deutsch verstehen.
Im §211 Satz (2) heißt es
Zitat von: "http://dejure.org/gesetze/StGB/211.html"
(2) Mörder ist, wer
    aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,

    heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder

    um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,

einen Menschen tötet.
Die Absätze im §211 (und jede vernüftige Quelle stellt den so dar, machen Sinn und erleichtern sogar das Verständnis.
Zitat
Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,[...] einen Menschen tötet.
ist die eine "oder"-Aufzählung. Eingeschoben ist die andere "oder"-Aufzählung
Zitat
heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder

um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken
Es fällt doch auf, daß dort immer "oder" statt eines Kommas dort steht. Könnte daran liegen, daß in Gesetzestexten das immer so gehandabt wird, daß "oder"-Aufzählungen nicht mit Kammata aufgelistet werden, um Verwechslungen zu vermeiden. Es müssen also sowohl Kriterien aus Aufzählung 1 und Aufzählung 2 zutreffen.

Also
Zitat von: "Lilyanar"
da sich das oder auf alle angeführten Optionen in dem Paragraphen bezieht (so wie ich es verstanden habe),
hast Du es meiner Ansicht nach falsch verstanden.

Denn:
Zitat von: "Lilyanar"
oder der Punkt gemeingefährliche Mittel(so ziemlich alle Schusswaffen
der Gebrauch von Schußwaffen macht einen ja nicht automatisch zum Mörder. Sonst dürften Polizisten wohl keine Dienstwaffen haben (und notfalls benutzen).

Aber man kann ja auch Menschen, die einen mit Panzern und Flugzeugen angreifen, mit den bloßen Händen aufhalten.

und btw.:
Zitat von: "Jinx"
keine Zivilisten versehentlich treffen etc.
Jemand, der jemand anderen versehentlich tötet (ich rede jetzt nicht von "in Kauf genommenen Kollateralschäden"), ist wohl kein Mörder.
Sonst könnten wir auch eine Diskussion mit dem Titel "Autofahrer sind Mörder" eröffnen.

Und ich weiß, daß die Theorie anders aussieht als die Realität.
Aber ich weiß eben auch aus eigener Erfahrung, daß in der Bundeswehr (eben wegen der Vergangenheit des Militärs in D) deutlich mehr Wert auf die Einhaltung der moralisch-ethischen Grundsätze (u.a. denen in den Genfer Konventionen) gelegt wird, als anderswo.

Während Du in der US-Army lernst, zu schießen ohne nachzudenken (das Ergebnis, einen psychischen Schaden, hat man als erstes als "Vietnam-Trauma" kennengelernt), lernst Du in der Bundeswehr deutlich mehr über Deine Rechte und Pflichten.
So wurde uns z.B. eingebläut, daß man einen Befehl dann veweigern muß, wenn man beim Ausführen eine Straftat begehen würde (gibt es in den USA auch, den Paragraphen, kennt da aber kein Soldat, warum nur?); begründet wird dieses mit der beliebten Ausrede nach dem WWII "Ich habe nur Befehle befolgt." Ebenso intensiv wurden wir darauf getrimmt, daß es eben eine Straftat darstellt, auf Unbewaffnet, Kinder und Frauen zu schießen.
Lucas DeVille wäre z.B. mit dieser Antwort
Zitat von: "Lucas de Vil"
Aber: es ist verboten, das Feuer auf Kinder zu eröffnen.
Interessiert es mich, wenn so ein 12jähriger Steppke wild mit einer Kalaschnikov um sich fuchtelnd auf mich zugestürmt kommt?
Nein, herzlich wenig.
In dem Fall heißt es: er oder ich.
Und wenn ich schon nicht der moralische Sieger bin, dann doch wenigstens derjenige, der überlebt hat.
durch die Offiziereignungsprüfung gefallen.

Uns wurde sogar beigebracht, bevorzugt auf die Beine zu schießen (nein, nicht Brust-, Joch-, und Nasenbein :twisted: ), wenn es denn zum Ernstfall kämem, was, wie bereits erwähnt, zu dem entsprechenden Zeitpunkt quasi ausgeschlossen war.


Ich finde aber auch toll, wie gerade die Leute hier, die nie beim Bund waren, also wirklich von inhaltlichen Dingen dort wenig Ahnung haben, hier gegen sie wettern.

Btw.:
Ich finde unseren Verteidigungsetat viel zu hoch, wir haben weltweit den vierthöchsten (nach USA, Japan, Großbritannien).
Der amerikanische Etat ist 10x so hoch, wie der des zweitplatzierten Japan, welcher wiederum doppelt so hoch ist, wie unserer. Quelle habe ich vergessen, aber ich kann sie gerne mal wieder raussuchen...
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colourize

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Soldaten sind Mörder?!
« Antwort #73 am: 27 Dezember 2004, 21:51:25 »

Zitat von: "Eisbär"
Ich finde aber auch toll, wie gerade die Leute hier, die nie beim Bund waren, also wirklich von inhaltlichen Dingen dort wenig Ahnung haben, hier gegen sie wettern.

Genau. Und gegen Menschenrechtsverstösse kann man auch nur dann sein, wenn man selbst mal welche begangen hat.

Dein Bild von "Islamisten" entspringt der gängigen US-Propaganda. Kein Kommentar dazu.
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Soldaten sind Mörder?!
« Antwort #74 am: 27 Dezember 2004, 22:03:30 »

Zitat von: "colourize"
Zitat von: "Eisbär"
Ich finde aber auch toll, wie gerade die Leute hier, die nie beim Bund waren, also wirklich von inhaltlichen Dingen dort wenig Ahnung haben, hier gegen sie wettern.

Genau. Und gegen Menschenrechtsverstösse kann man auch nur dann sein, wenn man selbst mal welche begangen hat.
Nein, natürlich nicht, aber man sollte Ahnung haben wovon man redet.

Wenn mir z.B. einer der Soldaten, die im Moment im ehemaligen Jugoslawien die Massengräber ausheben, die Leichen bergen und versuchen zu identifizieren, die also genau vor Ort die Folgen von Menschenrechtsverletzungen erleben, etwas darüber erzählen, höre ich aufmerksamer zu, als wenn das ein wohlbehütetes Wohlstandskind in seiner Villa tut, daß alles nur, wenn überhaupt, vom Hörensagen kennt.
Zitat
Dein Bild von "Islamisten" entspringt der gängigen US-Propaganda. Kein Kommentar dazu.
Hey, ich habe mich nur an dem von Dir präsentierten Beispiel orientiert. Das mein Bild des Islams und seiner Gläubigen ein gänzlich anderes ist, habe ich wohl deutlich in einem anderen Thread gezeigt.
Gespeichert
2024- No F*cking Bands Festival XIII

Donnerstag, 15. bis Sonntag 18. August 2024

Infos: www.nofuba.de