Zitat von: Thomas am 05 April 2008, 10:53:40Schulen und Türkisch als Verkehrssprache in einem Viertel.... - alles sehr suspekt. Da schreien konservative Politiker (und deren Wähler) gleich "Parallelgesellschaft!" und wettern gegen Jene, die sich da nicht in die sog. "deutsche Leitkultur" integrieren wollen.Was vermutlich auch daran liegt, das diese "autarken Türkencommunities" manchmal in vielerleih hinsicht den Werten wiedersprechen, welche auch besonders die linke angeblich immer verteidigt, denn in solchen Ecken ist man ganz schnell auch bei Zwangsehe, Ehrenmord&Co.Ich halte sowieso in unserem Sinne funktionierende Türkencommunities für eine Legende.Es gibt erfolgreich integrierte Ausländer und es gibt Ghettos, in denen die Verlierer leben, meist ein hoher Anteil an Türken darunter, dort von einer "community" zu sprechen ist blanker Hohn.In der gleichen Scheisse zu sitzen macht nämlich nicht zwingend solidarisch.
Schulen und Türkisch als Verkehrssprache in einem Viertel.... - alles sehr suspekt. Da schreien konservative Politiker (und deren Wähler) gleich "Parallelgesellschaft!" und wettern gegen Jene, die sich da nicht in die sog. "deutsche Leitkultur" integrieren wollen.
ZitatOffensichtlich haben wir mit autarken Türkencommunities ein Problem, mit Reichenghettos allerdings nicht.Weil Reichenghettos im allgemeinen weit weniger bedrohliche Ausmaße für die Gesellschaft annehmen.Im übrigen habe ich Verständniss für jeden, der in einer vernünftigen Gegend wohnt und nicht wild darauf ist, das in seiner unmittelbaren Nachbarschaft Assi-Ghettos hochgezogen werden.Wer so für die wohnliche durchmischung der Schichten ist, kann ja gerne mal vorbildhaft nach Steilshoop, Mümmelmannsberg&Co. umziehen.
Offensichtlich haben wir mit autarken Türkencommunities ein Problem, mit Reichenghettos allerdings nicht.
Zitat von: Trakl"Assi"viertel hingegen kann man prima umgehen.Aber nicht, wenn auf einmal irgendwelche durchgeknallten Politker beschließen, so eines eine Straße weiter hochzuziehen (wird auch politisch korrekt gerne "sozialer Wohnungsbau" genannt).
"Assi"viertel hingegen kann man prima umgehen.
Man muss schon unterscheiden zwischen "Ghettos", wo die Leute - egal welcher Herkunft - landen, die in dieser Gesellschaft gestrandet sind und keine Chance mehr haben, sich in derselben zu integrieren und Vierteln, in denen Ausländer eine starke Einwohnerschaft bilden, die von einem regulären Lebenserwerb leben. Ich habe in der Schanze gelebt, in der es mehrere Moscheen gab, und keine einzige Kirche. Ich bin dort vielen Leuten türkischer Abstammung begegnet, die an Modernität den Durchschnitt dieses Forums weit übertreffen (was allerdings keine große Kunst ist, das gebe ich zu). Es ist ein Fehler, alle Leute türkischer (oder erweitert: moslemischer) Abstammung in einen Topf zu werfen. Dass dies hier passiert, wundert mich allerdings nicht wirklich. Es besteht schon ein große Unterschied zwischen denen, die ein Auskommen in dieser Gesellschaft gefunden haben und den Menschen, denen das nicht gelang - egal welchen Hintergrunds.
Jaja, das Übliche. Ich war wahrscheinlich öfter in MM-Berg als du, und - auch auf die Gefahr hin, Dich über Deine Fähigkeiten hinaus zu strapazieren - hatte auch dort nie ein Problem mit den Leuten dort. Ich habe allerdings den geballten Unwillen der Oberschicht kennengelernt, der sich im allgemeinen auf die zu entladen pflegt, die sich in ihren Reihen nicht so verhalten, wie es schichtkonform ist. Man merkt Dir an dem, was Du schreibst, sehr genau an, dass Du die Oberschicht maximal aus dem Kino kennst, also keinen Bullshit, ja? Ein Obersichichtler zu sein bedeutet mehr, als eine Eigentumswohnung in der Proll-Provinz und ein geregeltes Einkommen, auch wenn Du glaubst, dass das anders ist.
Thomas, dass nun interessanterweise du mal erwähnst dass es da mehrere Facetten zwischen den Schichten gibt, kreuze ich mal rot im Kalender an
Faschistisch wird es dann, wenn man aus Prinzip schon die andere Gruppe für genau das hält, wo die Vorurteile sind pauschal auch noch, und diese Gruppe am liebsten ausradiert oder zumindest ghettomäßig ausgegrenzt sehen möchte.
Thomas, du vertrittst ja nun ganz offensichtlich die These, wer will, der kann. An sich nicht grundlegend verkehrt, nur leider extrem ignorant gegenüber den Lebewirklichkeiten, denen "Unterschichtler" aufgrund des Segregations-Prozesses, der sich in der Gentrifikation bemerkbar macht, ausgesetzt sind.Du nennst sie Verlierer und ignorierst, dass Verlierer durch Gewinner erst verursacht werden
Es gibt nämlich noch zwei AlternativenALLE gewinnen, was eine GUTE (Harmonie-fördende) Mischung der Lebewelten nötig macht, dh. NICHT einfach das nebeneinander setzen von Arm und Reich, sondern die Auflösung der extremen Unterschiede in Bezug auf Chancen-Gleichheitoder ALLE verlieren und wir landen in einem Bürgerkrieg! (Und das wird mit deinem MIND-Set NICHT verhindert, sondern eher hervorgebracht)Wohlstand auf Luxus-Niveau für ALLE ist utopisch, zumind. mit unsrem derzeitigen Wirtschaftssystem. Da geht es nur durch Ausbeutung und Vertreibung, sprich forcierter Abgrenzung.Colourize hatte eben die berüchtigten zwei Seiten derselben Medaille angesprochen und Du, Thomas, bist immer nur deiner Wahrnehmung nach auf die mögliche "physische" Bedrohung, und sei es nur die Unannehmlichkeit, pöbelndes Pack zu ertragen, durch Armenvierteln eingegangen, aber es wird von dir wohl offensichtlich übersehen, dass Menschen nicht zwangsläufig Assig sind und dann ins Armenviertel kommen, manchmal ist es auch erst umgekehrt und hat sich dann über Generationen manifestiert. Und gaaanz oft ist es einfach nur ein Vorurteil Ein Asseliges Habitat schafft Raum für einen entsprechend asseligen Habitus oder erzwingt ihn sogar.Deine Argumente, nicht neben Assi-Pack leben zu wollen, sind ja nicht verkehrt, aber die Segregation zu forcieren, wird das Problem NICHT lösen!
Denn wo gewinnen "die reichen" denn, wenn sie sich mit "den armen" einlassen ?
Gewinner und Verlierer wird es immer und in jeder Gesellschaftsform geben, selbst im angeblich klassenlosen Sozialismus.Wer versucht, dies durch aufgezwungene Gleichmacherei zu übertünchen, ignoriert, das Menschen unterschiedlich sind.
Zitat von: Thomas am 06 April 2008, 18:19:18Denn wo gewinnen "die reichen" denn, wenn sie sich mit "den armen" einlassen ?Die entscheidendere Frage ist, wo die Gesellschaft gewinnt.Um das zu erreichen, bedarf es eines politischen Steuerungswillens (umsetzbar über soziale Mischung im Wohnungsbau, etwa wenn es um die Ausweisung neuer Baugebiete geht). Solange aber so assoziale Projekte wie etwa die HafenCity durchgesetzt werden, muss man sich nicht über so was wie Jenfeld, Steilshoop, Osdorfer Born, Mümmelmannsberg, Veddel, Kirchdorf-Süd, Neu-Allermöhe u.s.w. wundern. Eine Segregation der Armen gibt es nur, weil eine Segregation der Reichen gewollt ist und politisch gefördert wird.
Zitat von: Thomas am 06 April 2008, 18:19:18Denn wo gewinnen "die reichen" denn, wenn sie sich mit "den armen" einlassen ?Die entscheidendere Frage ist, wo die Gesellschaft gewinnt.
Um das zu erreichen, bedarf es eines politischen Steuerungswillens (umsetzbar über soziale Mischung im Wohnungsbau, etwa wenn es um die Ausweisung neuer Baugebiete geht).
Solange aber so assoziale Projekte wie etwa die HafenCity durchgesetzt werden, muss man sich nicht über so was wie Jenfeld, Steilshoop, Osdorfer Born, Mümmelmannsberg, Veddel, Kirchdorf-Süd, Neu-Allermöhe u.s.w. wundern. Eine Segregation der Armen gibt es nur, weil eine Segregation der Reichen gewollt ist und politisch gefördert wird.
Es geht nicht um Gleichmacherei, sondern um Ausgeglichenheit. Mancher Reiche ist sowohl sozial als auch vom Leistungsverrmögen unterbelichteter als ein Hartz-IV, der einfach das Pech hatte, TROTZ JOB seine Miete nicht mehr finanzieren zu können.
Gut, dann wirst du ja kein Problem damit haben, wenn irgendwann mal marodierende Truppen dein Viertel platt machen, Euch ausplündern und eure Frauen vergewaltigen.Dann bist nämlich du der Verlierer... oder vllt. nicht doch wir ALLE?
Dann nenn mir doch mal ein Beispiel einer funktionierenden, autarken Türkencommunity, oder auch eine community anderer Minderheiten.Das es in Vierteln wie der Schanze einen erhöhten Prozentsatz an ausländischen Mitbürgern gibt, die mit dem Rest der dortigen Bevölkerung gut klar kommt (und umgekehrt) ist da nämlich kein passendes Beispiel.
Doch, die Schanze ist GENAU DAS. (Die "Türken" gibt es übrigens auch erst in Deutschland, das hören viele hier das erste Mal. Vorher waren sie Kurden, Anatolier, wasweißich.)
Du weißt schon, dass viele coole Lounges in der Schanze in "türkischem" Besitz sind. Nicht? Oh. Dann weißt Du es jetzt. Natürlich ist für Dich dann die Schanze kein tolles Beispiel.Aber Du kannst auch Altona nehmen. Da überspringt bei der Wahl ein Listenkandidat der "Türkencommunity" von ganz hinten schon mal 20 Plätze, weil er die Leute persönlich anspricht.
Und falls Du es immer noch nicht begriffen hast: wenn alle, die sich was anderes leisten können, wegziehen, bleiben eben nur noch die, die es sich nicht leisten können.Das ist auch bei Schulen so. Da nehmen Eltern ihre Kinder von der Schule, weil ihnen da zu viele "Assis" und "Ausländer" sind. Mit dem Effekt, dass dann tatsächlich kein ausgewogenes Schülerspektrum mehr vorhanden ist.
Liegt das jetzt an den "Assis" oder an denen, die glauben, sich von "Assis" distanzieren zu müssen?
Zitat von: Thomas am 06 April 2008, 10:43:13Dann nenn mir doch mal ein Beispiel einer funktionierenden, autarken Türkencommunity, oder auch eine community anderer Minderheiten.Das es in Vierteln wie der Schanze einen erhöhten Prozentsatz an ausländischen Mitbürgern gibt, die mit dem Rest der dortigen Bevölkerung gut klar kommt (und umgekehrt) ist da nämlich kein passendes Beispiel.Und falls Du es immer noch nicht begriffen hast: wenn alle, die sich was anderes leisten können, wegziehen, bleiben eben nur noch die, die es sich nicht leisten können.Das ist auch bei Schulen so. Da nehmen Eltern ihre Kinder von der Schule, weil ihnen da zu viele "Assis" und "Ausländer" sind. Mit dem Effekt, dass dann tatsächlich kein ausgewogenes Schülerspektrum mehr vorhanden ist.Liegt das jetzt an den "Assis" oder an denen, die glauben, sich von "Assis" distanzieren zu müssen?
Ist ein wenig wie die Frage danach, ob zuerst die Henne oder das Ei da war.Zumindest beifndest sich das eine in direkter Beziehung zum anderen.
Zitat von: LakastazarEs geht nicht um Gleichmacherei, sondern um Ausgeglichenheit. Mancher Reiche ist sowohl sozial als auch vom Leistungsverrmögen unterbelichteter als ein Hartz-IV, der einfach das Pech hatte, TROTZ JOB seine Miete nicht mehr finanzieren zu können.Dieser Satz ist doch schon ein in Worte gefaßter Fehler.Wie kann den "ein reicher" vom Leistungsvermögen her unterbelichteter sein als ein HartzIV-Empfänger ? Weshalb ist er denn dann reich (Lottogewinner und Berufssöhne/töchter mal aussen vor gelassen) ?
Zitat von: LakastazarGut, dann wirst du ja kein Problem damit haben, wenn irgendwann mal marodierende Truppen dein Viertel platt machen, Euch ausplündern und eure Frauen vergewaltigen.Dann bist nämlich du der Verlierer... oder vllt. nicht doch wir ALLE? Ach, sind wir schon wieder bei der links-revolutionären Version von "I have an Dream" angelangt ?
Damit das oben beschriebene nicht passiert, schrieb ich ja gerade irgendwo, das man ein mindestmaß an Unterstützung gewähren sollte.Denn bisher hat sich der Ghetto-Riot zumindest in Deutschland ja noch arg zurückgehalten, also kann es so schlimm auch wieder nicht sein.
Nur einfach "euch" in "unsere" Viertel zu holen (um mal bei deiner Wortwahl zu bleiben), damit ihr euch auch mal als Gewinner fühlen dürft, ist sicherlich genausowenig eine Lösung Denn eines kann ich dir versprechen : Asylantenheime&Co. in Blankenese sorgen nur für einen Riot in die andere Richtung.
Dieser Satz ist doch schon ein in Worte gefaßter Fehler.Wie kann den "ein reicher" vom Leistungsvermögen her unterbelichteter sein als ein HartzIV-Empfänger ? Weshalb ist er denn dann reich (Lottogewinner und Berufssöhne/töchter mal aussen vor gelassen) ?
Du lebst in einer kleinen Welt, mein Freund.Der Unterschied zwischen einem reichen Proll und einem armen Proll ist nur der, dass der eine sich auch "legal" einen Sportwagen leisten kann, während der andere nur davon träumen kann
ZitatZitat von: LakastazarGut, dann wirst du ja kein Problem damit haben, wenn irgendwann mal marodierende Truppen dein Viertel platt machen, Euch ausplündern und eure Frauen vergewaltigen.Dann bist nämlich du der Verlierer... oder vllt. nicht doch wir ALLE? Ach, sind wir schon wieder bei der links-revolutionären Version von "I have an Dream" angelangt ? Thomas, lass dir versichert sein, dass ICH kein Marxist oder Sozialist bin... ich bin lediglich Realist.Man braucht keine politische Motivation, um solcherlei Vorhersagen zu äußern. Mann muss sie sich nicht mal wünschen Leute mit deinem Mindset provozieren es... und das muss dann die gesamte Gesellschaft tragen
ZitatDamit das oben beschriebene nicht passiert, schrieb ich ja gerade irgendwo, das man ein mindestmaß an Unterstützung gewähren sollte.Denn bisher hat sich der Ghetto-Riot zumindest in Deutschland ja noch arg zurückgehalten, also kann es so schlimm auch wieder nicht sein. Lässt sich leicht sagen, auf dem Gartenstuhl auf dem eigenen Grundstück beim Grillen Nur, um dich mal aufzuwecken: Die Situation ist mittlerweile so weit, dass der Mittelstand auseinanderfällt.
Zitat von: LakastazarZitatNur einfach "euch" in "unsere" Viertel zu holen (um mal bei deiner Wortwahl zu bleiben), damit ihr euch auch mal als Gewinner fühlen dürft, ist sicherlich genausowenig eine Lösung Denn eines kann ich dir versprechen : Asylantenheime&Co. in Blankenese sorgen nur für einen Riot in die andere Richtung. Wo wir wieder beim Topic wären:Thomas, du dreckiger Faschist Ich habe mit dem "Euch" nicht implizit gemeint, das ein geschlossenes "Wir" dahingeht und es erledigt.Ich bin kein Marodeur... jedenfalls sehe ich derzeit keinen Anlass...Keine Sorge. Der Tag, an dem ich bewaffnet durch die Lande Deutschlands ziehe, ist der Tag, an dem es keine Bundesrepublik Deutschland mehr gibt, und es keinen anderen Weg gibt, um zu überleben.
ZitatNur einfach "euch" in "unsere" Viertel zu holen (um mal bei deiner Wortwahl zu bleiben), damit ihr euch auch mal als Gewinner fühlen dürft, ist sicherlich genausowenig eine Lösung Denn eines kann ich dir versprechen : Asylantenheime&Co. in Blankenese sorgen nur für einen Riot in die andere Richtung.
So lange die Mittelschicht, oder das, was davon übrig bleiben wird, und die Reichen, dazu "herablassen" ihren Tribut an die "sozialen Schmarotzer" für den sozialen Frieden zu leisten, wird es auch keine Überfälle geben... (hoffe ich)
Ich wusste es... du bist ein echter "ARIER-Burger, äh... Ahrensburger Spießer"Ein Original. Du gehörst sicherlich zu den Personen, die es mehr als tolerable finden, dass eine gewisse zur Gewalt neigende Nazi-Clique dort vor einigen Jahren das Haus einer mittelständischen türkischen Familie abgefackelt hat.
Zitat von: Thomas am 06 April 2008, 19:10:06Dieser Satz ist doch schon ein in Worte gefaßter Fehler.Wie kann den "ein reicher" vom Leistungsvermögen her unterbelichteter sein als ein HartzIV-Empfänger ? Weshalb ist er denn dann reich (Lottogewinner und Berufssöhne/töchter mal aussen vor gelassen) ? Wieso außen vor gelassen??? Der größte Teil des Reichtums in diesem Land ist nicht erarbeitet, sondern ererbt. Es wäre der Diskussion sicherlich dienlich, wenn du die Fakten nicht so biegen würdest, wie sie dir passen. Wenn ich deine Argumentation so lese, drängt sich mir immer stärker die Frage auf, ob deine Eltern vielleicht Geschwister waren. Schlicht, schlichter, Thomas?