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Autor Thema: Der Faschismus-Begriff  (Gelesen 13408 mal)

Lakastazar

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Der Faschismus-Begriff
« am: 09 Februar 2008, 14:07:08 »

Ich habe nun anlässlich des "Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene  " - Thread nach nur "minder reflektierter" ursprünglich rhetorischer Verwendung des Begriffes Faschismus eine verbale Faust von Jinx bekommen, mit der Behauptung, es gäbe quasi eine festgelegte Definition, ohne auch nur ein Stück von ihr aufgeklärt worden zu sein. (Schade eigentlich)

Ich hatte danach natürlich nachrecherchiert und bin neben Wiki-Artikeln Faschismus und Faschismustheorie
unter anderem auch auf diese Seite von Indymedia gestoßen.

Insgesamt gesehen hatte ich für mich persönlich genügend wichtigeres Zeitaufwändiges zu tun gehabt, als mich mit angemessener Recherche-Dauer ausführlichst darüber nun zu erkundigen.
Wie mein Verdacht sich erhärtete gibt es keine allgemein gültige universelle Definition.
Lediglich eine Schnittmenge, neben nun unterschiedlich zum Schwerpunkt gesetzten Aspekten, welches unter dem Phänomen Faschismus verstanden und untersucht wird.

Meine persönliche Bilanz ließ bislang grob vier Kategorien erkennen.

Das eine ist die historische Definition,
wobei auch hier keine Einigkeit herrscht.
Da wird quasi der aus dem Syndikalismus hervorgegangene, als solcher sich stark vom Futurismus inspirierte italienische Faschismus explizit genannt.
Da sind dann noch Vergleiche diverser faschistischer Regime/autoritaristischer/totalitärer Diktaturen und daraus abgeleitete Katalogisierungs-Schemata, die da aufgeführt werden, deren Anführung ich mir hier erst einmal spare, da zeit-intensiv.
Einige schließen den National-Sozialismus mit ein, andere diesen konkret aus.


Bei der Wesens-orientierten Definition
geht es primär um die psychologisch analysierte Charackter-Struktur.
Hier hat die Frankfurter Schule die autoritäre Persönlichkeit analysiert und als Grundlage für die Empfänglichkeit von faschistischer Propaganda ausgemacht. Sehr interessant, wie ich finde.
Die assoziative Verwendung des Begriffes Faschismus ist damit allerdings wissenschaftlich gesehen, obwohl umgangssprachlich weit verbreitet, falsch.
Ich persönlich hatte es allerdings präferiert zu behaupten, dass das Wesen des Faschismus quasi schon in der häuslichen Gewalt beginne, was somit gesehen gar nicht weit hergeholt gewesen ist.

Resultats-orientiert

Hier gehts eigentlich nur um den militaristischen Faschismus.
In diesem Sinne könnte man dann tatsächlich unabhängig historischer Einzelheiten, also Details der Konstituierung eines totalitären/autoritaristischen Regimes außer Acht lassend, demnach einen roten, braunen und schwarzen* Faschismus ausmachen.
Auch hier ein von mir bislang präferierter Begriff, da ich persönlich keinen Wert auf die Ideologie und die gesellschaftlichen Schichten lege, die für die Ausprägung verantwortlich zu machen wären, da es sich stets um Menschen handelt und die Methoden essentiell gesehen zum selben oder ähnlichen Ergebnis führen.
Den Tod von anderen Menschen.

*fragt mich bitte nicht, wie der schwarze Faschismus aussehen soll

Strippenzieher-Faschismus
Sehr schwammig, sehr spekulativ und stets auch mit einer Würze Propaganda vermischt kommen hier unterschiedlichste Theorien, teilweise auf Weltverschwörungs-Niveau zu Tage, in welchem vorwiegend direkt oder indirekt das Kapital oder eine mit machiavellistischen Methoden arbeitende Interessensgruppierung, Feindseligkeit schürt.
---------------

Ich wollte eigentlich keinen eigenen Thread aufmachen, da ich aber die Diskussionen in anderen durch die Recherche entdeckten Diskussions-Plattformen für interessant hielt, dachte ich mir, auch hier diese Diskussion einzuführen.
Hier wird ja sonst so gerne verbal gefetzt und es gibt nix besseres als Grundlage, als diesen Begriff  ;D

Allerdings hoffe ich auch, dass durch einen Diskurs vielleicht auch das Bewusstsein aller beteiligten sich im Umgang mit diesen Begriff schult und sich eine Sensibilität für die Positionen anderer einstellt, die andere Aspekte dieses meiner Meinung vielschichtigen Phänomens Faschismus zum Schwerpunkt machen.
Vielleicht hilft es ja in anderen Diskussionsverläufen, wenn da mal wieder der Begriff in einem gegebenen Kontext aus Sicht eines anderen "falsch" verwendet wird.

Mich würde nun interessieren, wie ihr eigentlich bislang den Begriff vergegenwärtigt hattet.
Was waren eure Schwerpunkte bei der Verwendung? Jemals intensiv reflektiert?
Gab es Wandel im Verständnis?
Schon häufiger heftige Auseinandersetzungen gehabt?
Oder hat euch das ganze nie interessiert?

[Weitere Fragen können hinzugefügt werden]

Ich brauche einen Kalisti-Generator  ;D
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pesco

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Re: Der Faschismus-Begriff
« Antwort #1 am: 09 Februar 2008, 14:34:12 »

Ich hatte aus aehnlichem Interesse auch mal sone Wikipedia-Tour gemacht und dabei folgende Schluesse gezogen:

1. Der historische Begriff duerfte fuer kaum eine "Alltagsdiskussion" relevant sein. Aber wenigstens ist er klar definiert.

2. Die wesens- und resultatsorientierten Sichtweisen waeren, selbst wenn man sie theoretisch klar umgrenzen wuerde, kaum allgemeinpraktikabel, weil einerseits die Definitionen sehr kompliziert ausfallen wuerden und diese einem Gegenueber auch kaum gelaeufig sein duerften.

Daher verwende ich den Begriff selbst eigentlich nicht, weil verwandte wie "Totalitarismus", "Militarismus", et al. in der Regel geeigneter sein werden.

Auf die Indymedia-Seite war ich damals nicht gestoszen, sehr erheiternd:
Zitat
"Der Faschismus ist die offene terroristische Diktatur der reaktionärsten, am meisten chauvinistischen, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals."
Georgi Michailowitsch Dimitroff
LOL, alles klar, "reaktionaer" und "chauvinistisch" sind ja selbst so klar abgegrenzte Begriffe... Ach ja und Kapital, yeah whatever.
Zitat
Die Definition von Dimitrow besticht dazu hin durch politische Verortung
Bwahaha, sprich: "enthaelt meine Lieblingswoerter 'reaktionaer' und 'chauvinistisch'"? *gacker*
Zitat
übersieht aber, dass die Frage, was terroristisch und was freiheitskämpferisch ist, vom Standpunkt des Betrachters abhängt.
Roflcopter (Danke olli fuer das schoene Wort)! Terrorismus ist nun mal ein absolut klar und einfach definiertes Wort. Was fuer ein Idiot!

Aaron

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Re: Der Faschismus-Begriff
« Antwort #2 am: 09 Februar 2008, 15:04:26 »



Auf die Indymedia-Seite war ich damals nicht gestoszen, sehr erheiternd:

Zitat
Die Definition von Dimitrow besticht dazu hin durch politische Verortung
Bwahaha, sprich: "enthaelt meine Lieblingswoerter 'reaktionaer' und 'chauvinistisch'"? *gacker*

Ne, eher in Richtung "Was auch immer es ist, es muss Teil Finanzkapitals sein"
Du weisst doch, es gibt keinen linksfaschismus behaupten einige  ::)
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Trakl

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Re: Der Faschismus-Begriff
« Antwort #3 am: 13 Februar 2008, 19:50:15 »

Natürlich gibt es keinen Linksfaschismus. Andere Wahrnehmungen kommen von der irrigen Annahme, der Stalinismus sei die Wunschgesellschaft der linken Utopie gewesen. Natürlich ging es auch bei Stalin um Macht und Geld.

Wirklich links bedeutet doch, dass das Kapital nicht zur Unterdrückung von Menschen eingesetzt wird.

Linksfaschismus gibt es genauso wenig wie "berechtigter Mord" oder "kakaofreie Schokolade".

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Lakastazar

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Re: Der Faschismus-Begriff
« Antwort #4 am: 13 Februar 2008, 23:47:06 »

Natürlich gibt es keinen Linksfaschismus. Andere Wahrnehmungen kommen von der irrigen Annahme, der Stalinismus sei die Wunschgesellschaft der linken Utopie gewesen. Natürlich ging es auch bei Stalin um Macht und Geld.

Wirklich links bedeutet doch, dass das Kapital nicht zur Unterdrückung von Menschen eingesetzt wird.

Linksfaschismus gibt es genauso wenig wie "berechtigter Mord" oder "kakaofreie Schokolade".


Ok, klar, ein Oxymoron, wie "trockener Regen"...
wenn man sich begrifflich daran aufhängt, links und die Farbe Rot per se als humanistisch zu bezeichnen und jede andere Verwendung dieser Begriffspaare in einem totalitären Kontext als falsch oder Augenwischerei, dann kann ich diesen Standpunkt nachvollziehen.

Ist es dann aber umgekehrt, also den anderen Standpunkt dies betreffend Verständnis einzufordern, zu viel verlangt?
Mir ist schon klar, dass der "Realsozialismus" wie auch der Stalinismus nicht der Utopie linker/roter Idealisten entspricht. Aber ist es dann völlig inakzeptabel die Bezeichnung "rot lackierter Faschismus" o.ä zu verwenden, obwohl ganz klar ist, worum es geht und was damit bezeichnet wird?

Die christliche Idee ist ja zumind. von der Bergpredigt her auch im Kern eher humanistisch als alles andere. Doch wir wissen, wohin der Glaube mitunter geführt hat.
Ist der blinde Glaube (Im Gegensatz zum wahren Glauen) an eine Utopie (welcher Art auch immer, so im Kerne doch humanitär) nicht immer mit der Manifestation solcher Strukturen verbunden?

Zwei Standpunkte. Beide vertretbar für mich. Warum wird dann auf den einen so vehement eingeknüppelt.
Tut man sich weh, wenn man da was eingestehen würde?
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Thomas

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Re: Der Faschismus-Begriff
« Antwort #5 am: 14 Februar 2008, 23:14:21 »

Zitat von: Lakastazar
Zwei Standpunkte. Beide vertretbar für mich. Warum wird dann auf den einen so vehement eingeknüppelt.
Tut man sich weh, wenn man da was eingestehen würde?
Vermutlich.Wenn man etwas in der Sache schon nicht leugnen kann, dann versucht man es eben über die begriffliche Schiene.Manche müssen sich eben zwanghaft ihre Ideale bewahren und "schlecht" und "links" darf dann eben nicht zusammengehören.Dann waren eben alle die Verbrecher, die sich irgendwas rotes bzw. linkes auf die Fahnen schrieben, gar nicht wirklich rot bzw. links.So einfach ist das.
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Re: Der Faschismus-Begriff
« Antwort #6 am: 04 April 2008, 23:56:49 »

Ist es unfaschistisch Leute nicht in ein Viertel ziehen lassen zu wollen? Bzw im Umkehrschluß: Ist es nicht faschistisch Leute aus dem Stadtviertel auszugrenzen?

Ist es konservativ die Bevölkerungsstruktur und Wohnsubstanz eines Viertels beibehalten zu wollen.
Nur zwei Überlegungen die aus dem Gentrification Thread entsprangen.
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Re: Der Faschismus-Begriff
« Antwort #7 am: 05 April 2008, 01:53:36 »

Ist es unfaschistisch Leute nicht in ein Viertel ziehen lassen zu wollen? Bzw im Umkehrschluß: Ist es nicht faschistisch Leute aus dem Stadtviertel auszugrenzen?

Ist es konservativ die Bevölkerungsstruktur und Wohnsubstanz eines Viertels beibehalten zu wollen.
Nur zwei Überlegungen die aus dem Gentrification Thread entsprangen.

Naja, von dem Gentoronifukutationatengedöhns hab ich zwar nicht sooo eine Ahnung,

Aber oft hat auch die Wohnungspolitik dazu beigetragen, dass in einigen Wohngegenden richtige Ghettos entstehen (§5-Schein, etc.).
So dass künstlich Gegenden geschaffen wurden, die sich nur Geringverdiener "leisten" können. Jetzt, wo es zu spät ist, versucht man,
das in einigen Stadtteilen aufzuheben. Aber da will jetzt irgendwie gar keiner mehr hin.
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Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

colourize

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Re: Der Faschismus-Begriff
« Antwort #8 am: 05 April 2008, 03:48:12 »

Ist es unfaschistisch Leute nicht in ein Viertel ziehen lassen zu wollen? Bzw im Umkehrschluß: Ist es nicht faschistisch Leute aus dem Stadtviertel auszugrenzen?

Ist es konservativ die Bevölkerungsstruktur und Wohnsubstanz eines Viertels beibehalten zu wollen.
Nur zwei Überlegungen die aus dem Gentrification Thread entsprangen.
Ein guter Punkt.

Offenbar haben wir sehr wohl ein Problem damit, wenn ausländische Mitbürger meinen, ihr "eigenes" Viertel selbst so zu gestalten wie sie wollen. Morscheen, türkische Schulen und Türkisch als Verkehrssprache in einem Viertel.... - alles sehr suspekt. Da schreien konservative Politiker (und deren Wähler) gleich "Parallelgesellschaft!" und wettern gegen Jene, die sich da nicht in die sog. "deutsche Leitkultur" integrieren wollen.

Umgekehrt scheinen wir aber überhaupt kein Problem damit zu haben, wenn die Reichen in unserem Lande mal eben so entscheiden, unter sich zu leben (und wirkungsvoll Bürgerinitiativen gegen sozialen Wohnungsbau in "ihren" Quartieren durchsetzen).

Offensichtlich haben wir mit autarken Türkencommunities ein Problem, mit Reichenghettos allerdings nicht.

Gentrification ist ein Prozess der Selbstregulation der Märkte. Hier entscheidet niemand, außer dem Markt. Die Markmacht siegt, das Geld regiert allein - ohne "störende" politische Regulation.
Ob wir damit meinen ein Problem zu haben wird wohl in unterschiedlichen Kreisen sehr verschieden bewertet.
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Thomas

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Re: Der Faschismus-Begriff
« Antwort #9 am: 05 April 2008, 10:53:40 »

Zitat von: colourize
Offenbar haben wir sehr wohl ein Problem damit, wenn ausländische Mitbürger meinen, ihr "eigenes" Viertel selbst so zu gestalten wie sie wollen. Morscheen, türkische Schulen und Türkisch als Verkehrssprache in einem Viertel.... - alles sehr suspekt. Da schreien konservative Politiker (und deren Wähler) gleich "Parallelgesellschaft!" und wettern gegen Jene, die sich da nicht in die sog. "deutsche Leitkultur" integrieren wollen.
Was vermutlich auch daran liegt, das diese "autarken Türkencommunities" manchmal in vielerleih hinsicht den Werten wiedersprechen, welche auch besonders die linke angeblich immer verteidigt, denn in solchen Ecken ist man ganz schnell auch bei Zwangsehe, Ehrenmord&Co.Ich halte sowieso in unserem Sinne funktionierende Türkencommunities für eine Legende.
Es gibt erfolgreich integrierte Ausländer und es gibt Ghettos, in denen die Verlierer leben, meist ein hoher Anteil an Türken darunter, dort von einer "community" zu sprechen ist blanker Hohn.In der gleichen Scheisse zu sitzen macht nämlich nicht zwingend solidarisch.

Zitat von: colourize
Umgekehrt scheinen wir aber überhaupt kein Problem damit zu haben, wenn die Reichen in unserem Lande mal eben so entscheiden, unter sich zu leben (und wirkungsvoll Bürgerinitiativen gegen sozialen Wohnungsbau in "ihren" Quartieren durchsetzen).

Offensichtlich haben wir mit autarken Türkencommunities ein Problem, mit Reichenghettos allerdings nicht.
Weil Reichenghettos im allgemeinen weit weniger bedrohliche Ausmaße für die Gesellschaft annehmen.Im übrigen habe ich Verständniss für jeden, der in einer vernünftigen Gegend wohnt und nicht wild darauf ist, das in seiner unmittelbaren Nachbarschaft Assi-Ghettos hochgezogen werden.Wer so für die wohnliche durchmischung der Schichten ist, kann ja gerne mal vorbildhaft nach Steilshoop, Mümmelmannsberg&Co. umziehen.
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Re: Der Faschismus-Begriff
« Antwort #10 am: 05 April 2008, 13:19:50 »

Zitat
Offensichtlich haben wir mit autarken Türkencommunities ein Problem, mit Reichenghettos allerdings nicht.
Weil Reichenghettos im allgemeinen weit weniger bedrohliche Ausmaße für die Gesellschaft annehmen.Im übrigen habe ich Verständniss für jeden, der in einer vernünftigen Gegend wohnt und nicht wild darauf ist, das in seiner unmittelbaren Nachbarschaft Assi-Ghettos hochgezogen werden.Wer so für die wohnliche durchmischung der Schichten ist, kann ja gerne mal vorbildhaft nach Steilshoop, Mümmelmannsberg&Co. umziehen.
Der Punkt ist halt, dass die Entstehung von Ausländer-/ Assi- bzw. Armenvierteln und die Entstehung von Reichenvierteln zwei Seiten derselben Medaille sind.
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Thomas

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Re: Der Faschismus-Begriff
« Antwort #11 am: 05 April 2008, 15:29:29 »

Zitat
Offensichtlich haben wir mit autarken Türkencommunities ein Problem, mit Reichenghettos allerdings nicht.
Weil Reichenghettos im allgemeinen weit weniger bedrohliche Ausmaße für die Gesellschaft annehmen.Im übrigen habe ich Verständniss für jeden, der in einer vernünftigen Gegend wohnt und nicht wild darauf ist, das in seiner unmittelbaren Nachbarschaft Assi-Ghettos hochgezogen werden.Wer so für die wohnliche durchmischung der Schichten ist, kann ja gerne mal vorbildhaft nach Steilshoop, Mümmelmannsberg&Co. umziehen.
Der Punkt ist halt, dass die Entstehung von Ausländer-/ Assi- bzw. Armenvierteln und die Entstehung von Reichenvierteln zwei Seiten derselben Medaille sind.
Das kann man nun in vielerlei Hinsicht deuten.Die Entstehung von bestimmten Vierteln an sich ist noch kein Problem.Das Problem sind die Auswirkungen auf den Rest der Stadt, und da sind die Auswirkungen von Problemvierteln doch eher störend als die von Blankenese&Co.

Im übrigen wird man das entstehen von Vierteln ohnehin nicht wirklich beeinflußen können, ohne sich den Zorn der Bewohner zuzuziehen, egal ab man in Blankenese ein Asylantenheim errichten oder in der Schanze Yuppie-Apartments bauen will.
Außerdem sehe ich es als zutiefst menschlich an, das man mit gewissen Leute halt nicht im selben Haus bzw. Viertel wohnen will.
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Re: Der Faschismus-Begriff
« Antwort #12 am: 05 April 2008, 16:17:40 »

Zitat von: colourize
Offensichtlich haben wir mit autarken Türkencommunities ein Problem, mit Reichenghettos allerdings nicht.
Weil Reichenghettos im allgemeinen weit weniger bedrohliche Ausmaße für die Gesellschaft annehmen.

Im Gegensatz zu den "Assis" tragen die Reichen allerdings ihre Kämpfe auf dem Rücken der gesamten Öffentlichkeit aus, daran kommt keiner vorbei. "Assi"viertel hingegen kann man prima umgehen.


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Re: Der Faschismus-Begriff
« Antwort #13 am: 05 April 2008, 16:45:06 »

Zitat von: Trakl
"Assi"viertel hingegen kann man prima umgehen.
Aber nicht, wenn auf einmal irgendwelche durchgeknallten Politker beschließen, so eines eine Straße weiter hochzuziehen (wird auch politisch korrekt gerne "sozialer Wohnungsbau" genannt).
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Re: Der Faschismus-Begriff
« Antwort #14 am: 06 April 2008, 01:22:23 »

posted twice, deleted.
« Letzte Änderung: 06 April 2008, 01:27:03 von Jinx »
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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