Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Drogenprobleme in HH  (Gelesen 47312 mal)

Paine

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Drogenprobleme in HH
« Antwort #105 am: 09 Mai 2006, 18:53:48 »

Zitat von: "SuicideSociety"
Zitat von: "Kallisti"

@Candide

Drogensucht mit Sex zu vergleichen ... also ich weiß nicht - jedenfalls was mich betrifft: du hattest mich dahingehend ja angesprochen: Nein, ich bin nicht sexsüchtig - auch nicht, wenn/weil ich ein sogenanntens sexuelles "Rauscherlebnis" habe oder hatte! Das ist doch nun wirklich ein total hinkender Vergleich!



Candide hat nicht Drogensucht mit Sex verglichen. Sondern die Wirkung von Drogen und die Wirkung von Sex. Süchtig kann beides machen ( wenn man es zuläßt und nicht kontrolliert damit umgeht ) ... Drogen und körpereigene Drogen. Beides gibt in den meisten Fällen schöne Gefühle. Nur sind käuflichen eben leichter zu erwerben. ( Drogen, Alk )

Wenn es keine Sexsüchtigen geben würde würde es auch keine Sexshops, Clubs, Herbertstrasse, Steindamm, Nutten, Stricher, Triebtäter etc. geben.

Die Liebe selbst ist in meinen Augen schon eine Sucht.
Sieh dir doch mal das Junkieverhalten der Süchtigen an. Krankhafte EiferSUCHT oder: "Meine Freundin/meine Freundin hat mich gerade verlassen. Ich kann ohne sie/ihn nicht mehr leben ... heul schluchz jammer" ... und das monatelang oder jahrelang ... Widerlich! ...


irgendwo hast du ja recht. und wenn man alles verbieten wollen würde, was süchtig macht, würde man mit dem atmen anfangen müssen. es gibt nichts, wonach man nicht schüchtig werden könnte (schau dir doch mal die labello-, schocko- oder partysüchtigen an)

süchte entstehen im kopf, und haben nicht unbedingt was mit körperlicher abhängigkeit zu tun... (denn es dauert eigentlich ja auch nur 48 std, bis der körper kein nikotin mehr braucht, und doch greifen die, die mit dem rauchen aufhören wollen auch nach dieser zeitspanne zur zigarette)

ja...

nun weiss ich nicht mehr worauf ich hinaus wollte, und beende hiermit einen meiner wenigen, wirklich sinnvollen beiträge in diesem forum.
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ertrauen kann tödlich sein.

SuicideSociety

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Drogenprobleme in HH
« Antwort #106 am: 09 Mai 2006, 19:29:54 »

Zitat von: "Paine"


nun weiss ich nicht mehr worauf ich hinaus wollte, .


Is auch egal, ... hab auch kein Bock mehr ... Laß uns lieber über etwas Sinnvolles unterhalten. ... Wurde bei dem Foto 'Gone' in seinem Album die Pupille bearbeitet ? ... Die sieht ( finde ich ) etwas zu eckig aus ( obwohl ich die Idee mit den vergrößerten Pupillen gut finde. ) ... Aber wie immer super Bilder   :D
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SuicideSociety

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Drogenprobleme in HH
« Antwort #107 am: 09 Mai 2006, 20:21:08 »

Verdammt! ... Hab' keine Zigaretten mehr ... :?
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Lakastazar

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Drogenprobleme in HH
« Antwort #108 am: 09 Mai 2006, 23:03:39 »

Also Kalisti... auch wenn ich in groben und ganzen dir, was diese Selbstdisziplin betrifft, zustimmen muss...

so muss ich deine ziemlich selbstherrlich klingende Art anprangern...
hab fast schon kotzen müssen... :evil:

und mal abgesehen davon, dass es jede Menge kontrollsüchtiger Menschen und sonstige Zwangsneurotiker gibt, die ein Verhalten an den Tag zu legen verstehen, dass in manchen Kreisen auch als diszipliniert und auch noch leistungsfähig und "normal"/erstrebenswert gilt,
möchte ich dich darauf hinweisen, dass bei der Menge, die du schreibst, nichts
an dieser Stelle wohl zu weit gehen würde, wenn es um eben jene Fakten, (sozialer Hintergrund usw.) geht, deren Rolle du ja keineswegs bestreitest, aber doch kleinredest!!

Passt wohl nicht in dein Menschenbild, dass es eben unter diesen auch solche gibt, deren Willen, dessen Nicht-Vorhandensein du ja bekrittelst, im Laufe ihres Lebens gebrochen worden ist!!

Das hat mit "Bequemlichkeit" einen SCHEISS zu tun, klar!?
Im Innern eines jeden von uns, herrschen gewisse Kämpfe vor, die so manche schon in der Kindheit verloren haben, und von denen die meisten von uns blind geworden sind...
und du solltest nicht glauben, nur weil du eventuell ein vorbildliches Leben führen magst, davon ausgenommen zu sein!
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messie

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Drogenprobleme in HH
« Antwort #109 am: 10 Mai 2006, 00:04:41 »

Zitat
Passt wohl nicht in dein Menschenbild, dass es eben unter diesen auch solche gibt, deren Willen, dessen Nicht-Vorhandensein du ja bekrittelst, im Laufe ihres Lebens gebrochen worden ist

oh, da habe ich nun die Worte für das, was mich an Kallistis Beitrag gestört hat ...

Sicher ist es richtig, dass sich eine Sucht mit genügend Selbstdisziplin besiegen lässt.
Aber die bedarf auch gewisser Umstände. Nicht immer lässt sich Selbstdisziplin "einfach so" aufbringen, so wie es Kallisti darstellen mag: Man braucht Freunde (die mehr Leute nicht haben als man denken mag), eine Perspektive (die viele ebensowenig haben) und den Glauben daran dass es besser wird ohne Drogen (woran auch viele nicht glauben, da der Rausch ihnen halt so viel gibt).

Es ist immer schön, aus der Perspektive desjenigen zu reden, der es selbst nicht erlebt hat - und nicht erlebt hat wie schwierig es ist, Gründe gegen eine Sucht zu finden.

Ich selbst war nie süchtig und werde hoffentlich auch nie irgendeiner Sucht erlegen sein. Dennoch: Ich habe genug Mitschüler in verschiedene Süchte reinrutschen sehen, um sagen zu können, dass mir gut genug vorgelebt wurde, wie so etwas entsteht - und wie schwierig es ist, davon loszukommen.
Originalkommentar eines Mitschülers: "Gut, der Absturz danach ist grausam. Aber davor kommt der Rausch - und der ist klasse. Was habe ich denn sonst noch? Sonst habe ich nichts! Mich erwartet entweder ein Job im Haus meines Vaters und damit niemals Freiheit - oder frei und arbeitslos sein. Dann doch lieber drücken und ein paar Stunden glücklich sein."

Wenn du dem mit Selbstdisziplin gekommen wärst, Kallisti, dann hätte er dich ausgelacht. Mindestens.

Der Weg aus der Sucht ist eine Perspektive. Und zwar eine wirkliche Perspektive.
Und das ist letztlich der einzige Weg, von Staates wegen das Suchtproblem zu bekämpfen: Indem man Süchtigen und auch nur potenziellen Süchtigen eine Perspektive gibt. Also z.B. Engagement in der Freizeit (durch Förderung von Sportvereinen, Jugendzentren, etc. pp.), zwingendere Verpflichtungen der Betriebe, Ausbildungsplätze anzubieten sowie eben für Ansprechpartner in den Schulen zu sorgen, wenn es Probleme gibt. Da liegen die Wurzeln: In der mangelnden Perspektive. Denn ohne Perspektive keine Motivation und ohne die kein Willen zur -von Kallisti so gerne angeprangerten- Selbstdisziplin.
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Nichts ist kostenlos im Leben - außer der Tod, und nicht mal der, denn der kostet dich das Leben.

Kallisti

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Drogenprobleme in HH
« Antwort #110 am: 10 Mai 2006, 08:44:18 »

@messie

Zitat
Aber die bedarf auch gewisser Umstände. Nicht immer lässt sich Selbstdisziplin "einfach so" aufbringen, so wie es Kallisti darstellen mag: Man braucht Freunde (die mehr Leute nicht haben als man denken mag), eine Perspektive (die viele ebensowenig haben) und den Glauben daran dass es besser wird ohne Drogen (woran auch viele nicht glauben, da der Rausch ihnen halt so viel gibt).

Es ist immer schön, aus der Perspektive desjenigen zu reden, der es selbst nicht erlebt hat - und nicht erlebt hat wie schwierig es ist, Gründe gegen eine Sucht zu finden.



und @Lakastazar

Zitat
Passt wohl nicht in dein Menschenbild, dass es eben unter diesen auch solche gibt, deren Willen, dessen Nicht-Vorhandensein du ja bekrittelst, im Laufe ihres Lebens gebrochen worden ist!!

Das hat mit "Bequemlichkeit" einen SCHEISS zu tun, klar!?
Im Innern eines jeden von uns, herrschen gewisse Kämpfe vor, die so manche schon in der Kindheit verloren haben, und von denen die meisten von uns blind geworden sind...
und du solltest nicht glauben, nur weil du eventuell ein vorbildliches Leben führen magst, davon ausgenommen zu sein!



Ja, da haben wir´s ja wieder mal!: Leute - woher "wisst" ihr eigentlich, ob ich davon etwas weiß oder nicht?!??? Habt ihr mich gefragt (z.B. per PM)? Kennt ihr mich persönlich? WAS wisst ihr von mir, meiner Vergangenheit, meinen bisherigen Erfahrungen? Ja klar, das, was ich hier schon mal ab und an an verschiedenen Stellen ins Forum gestellt habe. Aber ist das mein komplettes Leben -> sicher nicht!

Also bitte: was ich immer sage: erst (nach-/hinter)fragen, erst nachdenken, überdenken, sich informieren und dann (danach) urteilen bzw. sich eine Meinung bilden!

Es könnte auch sein, dass ich so denke wie ich denke (und schrieb - s.o.), gerade weil ich bestimmte Erfahrungen gemacht habe...!?! Auf diese Idee könnte man aber meiner Meinung nach durchaus von alleine kommen.


@Lakastazar

Wenn jemandem "der Wille gebrochen wurde", so ist es trotzdem möglich, den (wieder) aufzubauen - auch wenn das anstrengend ist und viele Jahre dauern kann! Allerdings würde ich gerne noch wissen, was genau du unter "gebrochenem Willen" verstehst??


@messie

Zitat
Originalkommentar eines Mitschülers: "Gut, der Absturz danach ist grausam. Aber davor kommt der Rausch - und der ist klasse. Was habe ich denn sonst noch? Sonst habe ich nichts! Mich erwartet entweder ein Job im Haus meines Vaters und damit niemals Freiheit - oder frei und arbeitslos sein. Dann doch lieber drücken und ein paar Stunden glücklich sein."

Wenn du dem mit Selbstdisziplin gekommen wärst, Kallisti, dann hätte er dich ausgelacht. Mindestens.


Nein, ich denke, gerade ihm hätte man "mit Selbstdisziplin kommen" müssen!
Es liegt doch an ihm selbst, was er mit seinem Leben macht!! Natürlich sind wir von äußeren Umständen und Gegebenheiten beeinträchtigt (das fängt bei der eigenen Familie und Kindheit, den sozialen Verhältnissen zu Hause... an, geht über spätere Erlebnisse, Menschen, die wir kennen, Freunde, die wir haben oder eben nicht haben und bis zu sogenannten "Widerfahrnissen" wie z.B. Unfällen, Tod von nahestehenden Menschen etc.)! Aber es kommt dann eben darauf an, wie man damit langfristig umgeht! Dass man eine Zeit lang "am Ende" ist, weil es einen so mitnimmt ..., das ist klar (und oh ja: ich weiß genau, wovon ich hier spreche!). Aber dann... nach einiger Zeit (die ist individuell verschieden lang), kommt es darauf an, wie man sich verhält, was man tut, wie man mit seinem Leben umgeht...!!

Dieser Mitschüler - ich meine, was soll das?!: Er redet sich doch raus, er macht es sich leicht: er schiebt die Verantwortung von sich weg - auf andere (seinen Vater z.B.)! WAS hindert ihn daran, sich einen anderen Job (als bei seinem Vater) zu suchen?! WAS hindert ihn daran, frei und nicht arbeitslos zu sein?!? Wovon hängt das ab?: Von seiner Initiative, Aktivität, von seiner Disziplin -> er muss sich doch aufraffen! Er kann doch nicht darauf warten, dass eine gute Fee sein Leben in Ordnung bringt! Das muss er selbst tun!!! Wenn man dabei/damit alleine ist, dann ist es enorm schwer (und auch hier weiß ich genau, wovon ich rede!)...
Aber es ist möglich. Und ja:Einiges hat tatsächlich auch mit Glück zu tun - bei jedem Menschen! Ist nur eine Frage, wie man es sieht/deutet (der eine schreibt sich das Gelingen halt auf die eigenen Fahnen, der andere meint, er habe einfach Glück gehabt).

Nochmal anders: Beispiel/Annahme:

Ich habe schwierige Startbedingungen gehabt. Nun kann ich aufgeben oder trotzdem versuchen, weiterzukommen bzw. zu leben!

Schwierig wird es nur dann, wenn man wirklich immer wieder und extrem schlechte, schlimme Erlebnisse hat, Erfahrungen macht (über viele Jahre, über die Kindheit hinaus!). Also wenn einem Dinge "von außen" zustoßen, widerfahren, angetan werden (denen man nicht entkommen, ausweichen konnte!).
Aber es ist schon so, dass bei den meisten Menschen doch auch immer mal eine Chance besteht, dass sie auch Hilfen/Unterstützung (angeboten) bekommen, dass sie auch Glück haben usw.!! Die Frage ist eben, was sie selbst daraus machen - ob sie überhaupt etwas daraus machen, ob sie es überhaupt zu schätzen wissen!!!

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Thomas

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Drogenprobleme in HH
« Antwort #111 am: 10 Mai 2006, 11:07:10 »

Zitat von: "Kallisti"

Dieser Mitschüler - ich meine, was soll das?!: Er redet sich doch raus, er macht es sich leicht: er schiebt die Verantwortung von sich weg - auf andere (seinen Vater z.B.)! WAS hindert ihn daran, sich einen anderen Job (als bei seinem Vater) zu suchen?! WAS hindert ihn daran, frei und nicht arbeitslos zu sein?!? Wovon hängt das ab?: Von seiner Initiative, Aktivität, von seiner Disziplin -> er muss sich doch aufraffen! Er kann doch nicht darauf warten, dass eine gute Fee sein Leben in Ordnung bringt! Das muss er selbst tun!!! Wenn man dabei/damit alleine ist, dann ist es enorm schwer (und auch hier weiß ich genau, wovon ich rede!)...
Aber es ist möglich. Und ja:Einiges hat tatsächlich auch mit Glück zu tun - bei jedem Menschen! Ist nur eine Frage, wie man es sieht/deutet (der eine schreibt sich das Gelingen halt auf die eigenen Fahnen, der andere meint, er habe einfach Glück gehabt).

Diesbezüglich kann ich mich Kallisti anschließen.

Völlig Richtig ist sicherlich auch, das unterschiedliche Menschen unterschiedliche Startpositionen im Leben hatten, die sich auf die Motivation des einzelnen auswirken.

Die Frage ist halt nur, ob man denen, die ganz unten sind überhaupt noch helfen kann bzw. ob man das überhaupt sollte ? Muß man nicht trotz aller Möglichen Angeboten und Motivationskampagnen (die Kallisti ja auch schon angesprochen hatte) akzeptieren, das es in jeder Gesellschaft einen gewissen "Bodensatz" gibt, der selbst im Paradies in der Gosse enden würde (egal ob selbstverschuldet oder nicht) ?

Diese Sichtweise bezieht sich übrigens nicht daraus, das das so zu sein hat, sondern orientiert sich einfach an der Realität.Es gibt halt immer einige, denen nicht zu helfen sein wird.
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Slayer

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Drogenprobleme in HH
« Antwort #112 am: 10 Mai 2006, 11:19:11 »

dieses gespräch, wie es zur zeit läuft, widert mich an.

"Der Mensch ist dazu verdammt, frei zu sein", wusste schon Sartre.
Mehr zaehlt nicht.

Wie hier diskutiert wird, ist äusserst unproduktiv.
Individualmeinungen prallen aufeinander, und der magische dreischritt
these
antithese
synthese
bleibt aus, was dazu führt, dass keinerlei fortschritt entsteht.
das ist das problem, wenn man von sich selber (oder "klassenkameraden", oder was auch immer) ausgeht... man weigert sich, auch nur 1 mm von seinem standpunkt abzurücken, da man ja alles "GENAU SO SELBER ERLEBT HAT", und die meinung zu dem, was man da tut, auch auf jeden fall richtig ist (sic!).




@Lakastazar

Zitat

Passt wohl nicht in dein Menschenbild, dass es eben unter diesen auch solche gibt, deren Willen, dessen Nicht-Vorhandensein du ja bekrittelst, im Laufe ihres Lebens gebrochen worden ist!!



So etwas, wie den "Willen eines Menschen zu brechen" halte ich persönlich für eine Wortkonstruktion, mehr nicht. In meinen augen ist es unmöglich, den willen eines menschen zu zerstören, da der freie, nicht ausschliesslich von trieben kontrollierte wille das ist, was uns von tieren unterscheidet. natürlich kann man einen menschen demütigen etc.pp., aber da stellt sich wieder die frage, ob es einen menschen stärker oder schwächer macht, diese demütigungen zu durchleiden. und dann ist da der punkt gekommen, wo ich sage, dass es auf die eigene stärke ankommt. sollte diese nicht vorhanden sein...pech. dann wird derjenige lernen müssen, die demütigungen zu erdulden, anstatt sie zu bekämpfen.
...Erinnert mich an meine Rechtsphilosophie Vorlesung... dort haben wir letztens, zum thema Hobbes'scher leviathan die frage besprochen, ob menschen zum herrschen/dienen geboren sind, und unsere Professorin machte darauf aufmerksam, dass einige Neurowissenschaftler (soweit ich mich erinnere, u.a. Damasio) in der zwischenzeit davon ausgehen, dass es im menschlichen gehirn verknüpfungen gibt, die aus menschen eher herrscher oder eher  beherrschte machen...


Zitat
Im Innern eines jeden von uns, herrschen gewisse Kämpfe vor, die so manche schon in der Kindheit verloren haben, und von denen die meisten von uns blind geworden sind...


pathetischer schwachsinn.
"kämpfe" "verloren"... die sprachbilder, welcher du dich bedienst sind derart realitätsfern, dass man, wenn man es von einer neutralen ebene betrachtet, nur noch lachen kann.

Zitat
und du solltest nicht glauben, nur weil du eventuell ein vorbildliches Leben führen magst, davon ausgenommen zu sein!


lol, jetzt weisst du also generell schon über das innere eines menschen besser bescheid als dieser mensch?
you needa pshrink.

@messie

Zitat

Sicher ist es richtig, dass sich eine Sucht mit genügend Selbstdisziplin besiegen lässt.
Aber die bedarf auch gewisser Umstände. Nicht immer lässt sich Selbstdisziplin "einfach so" aufbringen, so wie es Kallisti darstellen mag: Man braucht Freunde (die mehr Leute nicht haben als man denken mag), eine Perspektive (die viele ebensowenig haben) und den Glauben daran dass es besser wird ohne Drogen (woran auch viele nicht glauben, da der Rausch ihnen halt so viel gibt).


Bullshit.
der mensch braucht garnichts.
ausser dem wissen, was richtig und was falsch ist. ein EIGENES wertesystem, welches NUR für einen selbst gilt, jedoch auch in bezug auf das soziale drumherum eine generelle moralische richtigkeit beweist.


Zitat

Originalkommentar eines Mitschülers: "Gut, der Absturz danach ist grausam. Aber davor kommt der Rausch - und der ist klasse. Was habe ich denn sonst noch? Sonst habe ich nichts! Mich erwartet entweder ein Job im Haus meines Vaters und damit niemals Freiheit - oder frei und arbeitslos sein. Dann doch lieber drücken und ein paar Stunden glücklich sein."

Wenn du dem mit Selbstdisziplin gekommen wärst, Kallisti, dann hätte er dich ausgelacht. Mindestens.


ah. man nimmt also heroin weil man a) bei seinem dad arbeiten kann (oh, klingt ja nach miserablen aufstiegschancen.) oder b) arbeitslos wird.
hmh. dann frag ich mich ja, wieso nicht jeder arbeitslose nen h-junkie ist.
wieder so ein absolut abartiges wohlstandsproblem.
auch interessant finde ich, dass du arbeitslos mit frei in zusammenhang stellst, was eine sehr blauäugige sicht ist... des weiteren, wieso muss man deswegen zwanghaft unglücklich sein? (du stellst "ein paar stunden glücklich" dem gegenüber...)



Zitat

Wenn du dem mit Selbstdisziplin gekommen wärst, Kallisti, dann hätte er dich ausgelacht. Mindestens.

Der Weg aus der Sucht ist eine Perspektive. Und zwar eine wirkliche Perspektive.
Und das ist letztlich der einzige Weg, von Staates wegen das Suchtproblem zu bekämpfen: Indem man Süchtigen und auch nur potenziellen Süchtigen eine Perspektive gibt. Also z.B. Engagement in der Freizeit (durch Förderung von Sportvereinen, Jugendzentren, etc. pp.), zwingendere Verpflichtungen der Betriebe, Ausbildungsplätze anzubieten sowie eben für Ansprechpartner in den Schulen zu sorgen, wenn es Probleme gibt. Da liegen die Wurzeln: In der mangelnden Perspektive. Denn ohne Perspektive keine Motivation und ohne die kein Willen zur -von Kallisti so gerne angeprangerten- Selbstdisziplin.


Ieh!
Wieso sollte man denn bitte mal wieder auf den staat vertrauen, dass er doch bitte alles richten möge, nachdem man sich selber 1A in den dreck manövriert hat. der staat ist doch keine übermutter, die ihre volljährigen kinder bemuttern muss!
mann ey!


@ Kallisti

Ohne diese ganzen einwürfe "ich habe, kann, bin, erlebte" etc.pp. wären mir deine beiträge sympathischer.

Thomas

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Drogenprobleme in HH
« Antwort #113 am: 10 Mai 2006, 11:43:23 »

Zitat von: "Slayer"
Wie hier diskutiert wird, ist äusserst unproduktiv.
Individualmeinungen prallen aufeinander, und der magische dreischritt
these
antithese
synthese
bleibt aus, was dazu führt, dass keinerlei fortschritt entsteht.

Zur Info : Fortschritte wurden in diesem Forum ohnehin nur äußerst selten produziert, das ist auch nicht der vorherrschende Sinn darin.Hier geht es mehr um's Reden, was an sich gar nicht mal schlecht ist.
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Drogenprobleme in HH
« Antwort #114 am: 10 Mai 2006, 11:44:54 »

ja, aber was bringts reden, wenn man nur die meinung des anderen hört, sie komplett verwirft, und seine meinung herausposaunt?

Thomas

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« Antwort #115 am: 10 Mai 2006, 11:51:57 »

Zitat von: "Slayer"
ja, aber was bringts reden, wenn man nur die meinung des anderen hört, sie komplett verwirft, und seine meinung herausposaunt?

Man fühlt sich gut dabei  8) :P
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« Antwort #116 am: 10 Mai 2006, 11:56:08 »

Läuft.
:-D

messie

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« Antwort #117 am: 10 Mai 2006, 12:14:46 »

Ich gebe zu, das Beispiel meines Mitschülers ist wirklich schlecht gewählt. Zumal auch noch mehr Hintergründe dazugehören die diesen Satz plausibel machten.

Zur von Kallisti eingeforderten Selbstdisziplin: Was mich an ihrer Argumentation stört ist dass sie es als eine Art Wundermittel hinstellt, mit dem sich aus jeder wie auch immer gearteten Sucht herausfinden lässt, sie stellt sie als den eigentlichen Schlüssel hin.

Denn es gibt eben etwas - und darauf wollte ich hinaus - was vor der Aufbringung der Selbstdisziplin notwendig ist: Das, was ich Perspektive nenne, die Aussicht auf etwas was besser ist als der kurzfristige Kick.
Je schwieriger die Ausgangssituation, desto komplizierter das Finden einer Perspektive, genauer gesagt: Ein Ziel für das sich die Strapazen des Entzugs lohnen.

Die Selbstdisziplin ist dann anschliessend notwendig - ohne die wird es natürlich ebenso schwierig. Dennoch ist sie, wie ich das sehe, nicht der Schlüssel, sondern ein Ziel. Liegt das hinter dem Horizont, dann wird es auch von außen schwierig sein, diesen Menschen vom Ausstieg zu überzeugen.

Ich habe es auch im Hinblick auf das Threadthema gesagt: Wie schafft es der Staat, das Drogenproblem besser in den Griff zu bekommen? - Indem er Möglichkeiten anbietet, die eine Perspektive versprechen, Hilfen anbietet, neue Ziele ins Auge zu fassen.

Ach, last not least: Ich wollte Kallisti nicht unterstellen, nur Theoretikerin zu sein oder so etwas. Allein ihr doch recht oberlehrerhaft anmutender Schreibstil verleitete mich dazu anzunehmen dass sie es mal so runterschreibt ohne genau zu wissen ob es auch funktioniert, was sie da schreibt. Dem ist offenbar nicht so, insofern: Sorry, war eine Fehlannahme von mir.
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Jinx

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Drogenprobleme in HH
« Antwort #118 am: 10 Mai 2006, 12:37:20 »

Zitat
Zur von Kallisti eingeforderten Selbstdisziplin: Was mich an
ihrer Argumentation stört ist dass sie es als eine Art
Wundermittel hinstellt, mit dem sich aus jeder wie auch immer
gearteten Sucht herausfinden lässt, sie stellt sie als den
eigentlichen Schlüssel hin.

Denn es gibt eben etwas - und darauf wollte ich hinaus - was vor
der Aufbringung der Selbstdisziplin notwendig ist: Das, was ich
Perspektive nenne, die Aussicht auf etwas was besser ist als der
kurzfristige Kick.
Je schwieriger die Ausgangssituation, desto komplizierter das
Finden einer Perspektive, genauer gesagt: Ein Ziel für das sich
die Strapazen des Entzugs lohnen.


Eben. Erstens braucht man eine Perspektive, die ein verelendeter, vielleicht bereits obdachloser Abhängiger erst mal nicht hat, und dann braucht man auch eine gewisse Einsicht, wie man selbst tickt, d.h., was einen zur Sucht brachte und wie diese Mechanismen funktionieren.

Es ist eine Tatsache, dass manche Menschen abhängig werden, andere jedoch nicht, trotz ähnlicher Biografien und Umfelder. Ebenso gibt es Leute, die den Absprung aus eigener Kraft schaffen und andere, die qualifizierte Hilfestellungen schaffen, während wieder anderen der Absprung niemals gelingt.

Ich denke, dass wir Außenstehenden nicht das Recht haben, Abhängigien eine "persönliche Schwäche" oder "Unfähigkeit" zu attestieren, weil er es nicht aus eigener Kraft schafft, sich von seiner Sucht zu lösen. Wir können das nämlich nicht beurteilen oder nachvollziehen, und es wäre borniert, da von einer quasi "höheren Warte" aus kluge Ratschläge zu erteilen. Jeder, der es ernsthaft versucht und sogar schafft, hat meine Hochachtung.
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Der Bullshit ist's, dem ich aus dem Wege gehe.

Slayer

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« Antwort #119 am: 10 Mai 2006, 13:31:57 »

Zitat
Denn es gibt eben etwas - und darauf wollte ich hinaus - was vor der Aufbringung der Selbstdisziplin notwendig ist: Das, was ich Perspektive nenne, die Aussicht auf etwas was besser ist als der kurzfristige Kick.

wieso?
scheiss auf perspektive.
das wissen um der besserung des selbst muss reichen.


Zitat
Ich denke, dass wir Außenstehenden nicht das Recht haben, Abhängigien eine "persönliche Schwäche" oder "Unfähigkeit" zu attestieren, weil er es nicht aus eigener Kraft schafft, sich von seiner Sucht zu lösen. Wir können das nämlich nicht beurteilen oder nachvollziehen, und es wäre borniert, da von einer quasi "höheren Warte" aus kluge Ratschläge zu erteilen. Jeder, der es ernsthaft versucht und sogar schafft, hat meine Hochachtung.


bäääh! wieso sollte man nicht (EBEN WEIL MAN VON EINER HÖHEREN WARTE AUS URTEILEN KANN) darüber urteilen?
wieso sollte man jemanden nicht sagen, dass man ihn für schwach und unfähig hält, WENN DEM DOCH SO IST!