Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...  (Gelesen 115263 mal)

messie

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #345 am: 25 Juli 2011, 07:38:20 »

Zitat von: Kallisti
Das ist aber doch genau was ich sage: Niemandem "reicht" nur ein einziger Mensch, nur eine einzige Beziehung in seinem (gesamten) Leben! - Weder emotional, noch geistig, noch sexuell!

Exakt dieser Meinung bin ich.
Allerdings bin ich der Meinung, dass je nach Veranlagung den Menschen sexuell / beziehungsmäßig gesehen eine Person zur Zeit reicht. Siehe meine Beiträge weiter oben, wenn ich mich in eine Person verliebe, dann ist es mir ganz und gar unmöglich, mich zeitgleich in eine andere zu verlieben. Ich behaupte: Das ist so veranlagt wie einer schwulen Person es nicht gelingt, sich in eine Frau zu verlieben.

Weswegen der Schluss, den du aus dieser deiner Aussage ziehst, verkehrt ist:

Zitat
Und statt dann bei dem Einen Überdruss oder sonstige Probleme zu bekommen (früher oder später!), schlage ich eben alternativ vor, sich auf mehrere verschiedene Menschen "einzulassen" (geistig, emotional und sexuell) - auf mehrere Beziehungen! - damit sich die Erwartungen, Gemeinsamkeiten, "Ansprüche", Unternehmungen, Gefühle usw. eben "auf mehrere Schultern verteilen". :)

Es entsteht ja überhaupt kein Überdruss. Solange man miteinander -monogam!- glücklich ist, ist alles gut.
Wenn es dann nicht mehr laufen sollte (also ernsthaft, nicht nur zwischendurch, denn Zwischendurch-Krisen gibt es in den besten Beziehungen und auch bei Freundschaften), dann trennt man sich eben, idealerweise im Guten, und tritt den nächsten Lebensabschnitt irgendwann mit der nächsten Person an, mit der man wiederum -monogam- glücklich ist.
Man braucht gar nicht mehrere Schultern, weil die eine völlig ausreicht für jenen Zeitraum, den man miteinander glücklich ist.

Auch mehrere Schultern helfen nix mehr, wenn es miteinander nicht mehr läuft. Polygame Beziehungen trennen sich genauso wie monogame immer wieder. Nur weil es da "mehrere Schultern" gibt heißt das noch lange nicht, dass man sich nicht doch auseinanderlebt. ;)

Zitat
Weil einer alleine es nicht tragen KANN -und schon gar nicht "für immer" (soll heißen: über mehrere Jahrzehnte).

Braucht er ja auch gar nicht. Beide brauchen nur zu sagen "ich liebe nur dich", weil es nun einmal stimmt. Und wenn die Liebe geht, dann war man die Zeit über die man sich geliebt hat eben zu 100% für einander da.

Ist eh ne bekloppte Einstellung zu sagen "bis der Tod euch scheide". Wer so weit vorausplanen will, der wird ähnlich der 5-Jahresplänen der DDR gute Chance haben grandios zu scheitern, weil man sich so sehr unter Druck setzt "dass alles perfekt sein muss", dass er dabei prompt das Leben im Hier und Jetzt vergisst.

"Wie lange wollt ihr zusammenbleiben?"
"So lange wie es uns miteinander gut geht."

Das ist meine Einstellung dazu.
Jene Pärchen, die diese Einstellung haben in meinem Umfeld sind just jene, die überwiegend bereits zweistellig an Jahren miteinander glücklich sind. :)
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messie

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #346 am: 25 Juli 2011, 07:43:33 »

Zitat von: messie" link=topic=1755.msg563664#msg563664 date=1311544487]
[quote="Kallisti

    es ist viel mehr so, dass so mancher Freund (egal ob "mit oder ohne Sex") länger "bleibt" als so mancher (monogame) Beziehungspartner ! ! !

Das gilt aber gleichermaßen auch für polygame Beziehungspartner ;)
[/quote](messie)

erst mal das - Das versteh ich grade nicht?
[/quote]

Na, ganz einfach: Freunde bleiben nahezu immer länger als Beziehungspartner, egal ob diese monogam oder polygam sind.
Bei Freundschaften braucht man ja auch nicht das Gefühl der Liebe konservieren. Sich "nur" zu mögen ist leichter hinzukriegen als sich zu lieben - und das Mögen auch zu behalten. ;)
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Kallisti

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #347 am: 25 Juli 2011, 14:04:18 »

Zitat
Braucht er ja auch gar nicht. Beide brauchen nur zu sagen "ich liebe nur dich", weil es nun einmal stimmt. Und wenn die Liebe geht, dann war man die Zeit über die man sich geliebt hat eben zu 100% für einander da.
(messie)

Ich bin der Meinung, man kann zu mehreren Menschen "ich liebe dich" sagen und auch 100% für sie da sein (soweit so etwas überhaupt möglich ist - und die Frage noch ist, was damit eigentlich gemeint ist!!).

Wie schon unzählige Male wiederholt: Nur weil man einen Menschen "liebt", heißt das nicht, dass man DESHALB keinen anderen ("gleichzeitig") mehr "lieben" kann - das hatten wir ja im "Liebe"-thread schon. ;) - Man liebt ja auch bspw. evtl. Familienangehörige (Eltern, Geschwister, Kinder ...) auch "gleichzeitig" während man den Beziehungspartner "liebt". Und nach meiner Definition "liebt" man eben auch sehr gute Freunde - auch zu gleicher Zeit wie den Partner oder die Kinder etc.

Und da kommen wir wieder zwangsläufig zur Definition/Bedeutung des Begriffes "Liebe", die ich hier aber nicht weiter behandeln will, weil wir das ja im besagten thread schon sehr ausführlich taten.  ;)


Zitat
Na, ganz einfach: Freunde bleiben nahezu immer länger als Beziehungspartner, egal ob diese monogam oder polygam sind.
Bei Freundschaften braucht man ja auch nicht das Gefühl der Liebe konservieren. Sich "nur" zu mögen ist leichter hinzukriegen als sich zu lieben - und das Mögen auch zu behalten. ;)
(messie)

Daher sehe ich das ja auch ganz anders als du. Auch: siehe thread zur "Liebe".

Und ich bin auch der Ansicht (wie vorne schon gesagt), dass die Basis jeder gut funktionierenden (Paar-) Beziehung Freundschaft ist - der Kern der Beziehung. Und dann kann eben noch Sex dazu kommen oder auch nicht. - So komme ich immer wieder auf das gleiche Ergebnis: Ich/man kann mehrere Menschen, zu denen ich also Beziehungen "habe", in Beziehung(en) lebe, "lieben" - mit oder ohne Sex - jedenfalls aber: "gleichzeitig".  :)

Wenn man diese übersteigerten, unrealistischen, illusionären und romantisch-verkitschten Erwartungen beiseite lässt, kommt man letztlich doch auf das, wovon ich die ganze Zeit rede - oder?
Und man sollte diese Erwartungen doch "weglassen", da sie, wie du selbst sagst, gar nicht (dauerhaft) erfüllbar ... sind und es eben deshalb zu Trennungen kommt - zu denen es nicht so leicht kommt, wenn diese Erwartungen nicht vorhanden sind - wie du selbst sagtest: eben bei/in Freundschaften (im Unterschied zu monogamen "romantisch-verklärten" "Liebes-Paar-Beziehungen").

Und dann schreibst du immer wieder von Verliebtsein - aber wie ich darauf auch bereits mehrfach antwortete, ist das kein Indiz oder Beweis für Monogamie - wenn man "augenblicklich"/aktuell "nur" in eine einzige Person verliebt ist.
Verliebtsein ist sozusagen eine "Ausnahmesituation". Die meistens die ganze Aufmerksamkeit/den (eigenen) Fokus auf eine Person lenkt - nicht immer, aber zumeist so. Allerdings ist diese Phase eben nur eine vorübergehende - und somit: mehr oder weniger lang bzw. kurz, jedenfalls nicht beständig dauerhaft: so.


Außerdem denke ich, dass Menschen für Polyamorie eben deshalb nicht wirklich offen sind, sie nicht für sie "in Frage kommt", sie denken, dass sie auf sie selbst nicht "passt"/zutrifft, weil: diese Menschen eben doch (unbewusst) so stark auf Monogamie bzw. monogame Beziehungen geprägt sind!
Es ist so verinnerlicht und selbstverständlich, nur einen Beziehungspartner ("mit Sex") zu haben (in unserer Gesellschaft, Kultur) - und es ist/wird gesellschaftlich eben IMMER NOCH und DEFINITIV zu sehr "geächtet", wenn man mehrere Beziehungen (!) - "mit Sex" - lebt, dass aus eben diesen beiden Gründen die Mehrheit der Menschen (in unserer Gesellschaft, Kultur, Zeit) sich für monogame Beziehungen bzw. also: serielle Monogamie "entscheiden" - wobei es sich ja aber gerade nicht um eine wirklich freie Entscheidung handelt (aus eben genannten Gründen).






« Letzte Änderung: 25 Juli 2011, 14:11:42 von Kallisti »
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l3xi

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #348 am: 25 Juli 2011, 14:14:58 »

Hast du folgenden Satz überhaupt beachtet?
Mögliche Gründe für eine Entscheidung zugunsten der einen oder anderen Beziehungsform:
Wo ist das Problem, zu akzeptieren, dass es in der Frage keine allgemeingültige Aussage gibt?

Die Sache mit den Geschlechtskrankheiten und der Verhütung als Problem in/bei polyamoren Beziehungen habe ich nicht verstanden -> es gibt Kondome und andere Verhütungsmöglichkeiten/-mittel/-methoden.  ?
Mit Blick auf die vielen vielen ungewollten Schwangerschaften und das ständige Auftauchen von Geschlechtskrankheiten sowie der völlig abstrusen Abneigung gg. Kondome ist dieser Aspekt für den einen oder anderen mit Sicherheit von Bedeutung. Dies muss nicht zwingend mit deiner Ansicht zu dem Thema deckungsgleich sein.

Weil mir die Erfahrung und Beobachtung eben was anderes zeigt.
Dieses Umstand will dir hier niemand - Niemand - abstreiten. Wenn du mit deinen Freunden auch sexuellen Kontakt hast und alle Beteiligten damit glücklich sind, dann ist das doch toll. Aber sei bitte so erwachsen und akzeptiere, dass es Menschen auf diesem Planeten gibt, die gänzlich andere Erfahrungen gemacht und entsprechende Ansichten haben. Wenn diese Personen ihre Entscheidung hin zu Monogamie z.B. entsprechend des einen oder anderen Punktes, die ich angesprochen hatte, gefällt haben; dann ist das so.  Da hilft auch kein missionarischer Eifer.

Nicht jeder will FKK betreiben; nicht jeder mag SM; nicht jeder will gleichgeschlechtlichen Sex; nicht jeder mag Fisch; nicht jeder findet SiFi gut; nicht jeder glaubt an Gott;...

Nicht jeder ist ein Beführworter von Polygamie aus den unterschiedlichsten Gründen; die nicht immer nur auf Eifersucht und Verlustangst oder das Totschlagargument "Gesellschaft" beruhen.

DU musst diese Ansichten/Einstellungen nicht teilen, aber akzeptieren wäre wie gesagt das Mindeste...

Jeder definiert für sich anders unter welchen Gegebenheiten er glücklich und zufrieden ist. Nicht umsonst gibt es zu diesem Thema keine allgemeingültige Definition für das Warum.
« Letzte Änderung: 25 Juli 2011, 14:20:32 von l3xi »
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Sapor Vitae

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #349 am: 25 Juli 2011, 14:19:51 »

Ich bin der Meinung, man kann zu mehreren Menschen "ich liebe dich" sagen und auch 100% für sie da sein (soweit so etwas überhaupt möglich ist - und die Frage noch ist, was damit eigentlich gemeint ist!!).

Kann man das denn wirklich? So rein zeitlich gesehen. Ich finde eine Beziehung eigentlich schon recht zeitintensiv, aber gleich mehrere? Könnte ich mir gar nicht vorstellen. Irgendwer kommt dann doch immer zu kurz. Mit wem fährt man dann in den Urlaub? Mit wem feiert man den Geburstag? Mit wem gründet man die Familie? Mit wem wandert man aus? ;) Ich versteh schon, worauf du hinaus willst und deine Argumente sind eindeutig plausibel, aber so in der Praxis kann ich mir das nur schwer vorstellen (bzw. für mich gar nicht vorstellen, da es mir da geht wie coco_sun.)

Ansonsten kann ich mich nur lexi anschliessen. Wir sind doch in unseren Vorlieben und Lebensweisen so unterschiedlich, wieso sollten in sexueller Hinsicht plötzlich alle das gleiche wollen/ bzw. mit dem gleichen glücklich sein?
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Es ist nicht notwendig, verrückt zu sein,
aber es hilft.

messie

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #350 am: 25 Juli 2011, 15:45:05 »

Zitat
Wie schon unzählige Male wiederholt: Nur weil man einen Menschen "liebt", heißt das nicht, dass man DESHALB keinen anderen ("gleichzeitig") mehr "lieben" kann - das hatten wir ja im "Liebe"-thread schon.

Ja, hatten wir im "Liebe"-Thread schon. Und dort sagte ich das, was ich hier genauso sage: Die partnerschaftliche Liebe ist zu freundschaftlicher wie familiärer Liebe wie Äpfel zu Birnen. Nicht vergleichbar. Einziger gemeinsamer Nenner ist eine intensive Zuneigung, dennoch ist's aber eben doch etwas Unterschiedliches.

Ich rede hier bezüglich Monogamie einzig und allein von der partnerschaftlichen Liebe. Die anderen Sorten von Liebe betrifft den Begriffsumfang der Monogamie schlicht nicht.

Zitat
Ich/man kann mehrere Menschen, zu denen ich also Beziehungen "habe", in Beziehung(en) lebe, "lieben" - mit oder ohne Sex - jedenfalls aber: "gleichzeitig".  :)

Ja, du kannst. Dass du es kannst ist ja gut und schön für dich. Dumm nur, dass du es verallgemeinerst! Nur weil du es kannst heißt es noch lange nicht, dass es jeder kann.
Wie gesagt: Was die partnerschaftliche Liebe angeht, kann ich nun einmal nicht mehrere Menschen gleichzeitig lieben. Das ist das Wesen der Monogamie, jener Umstand dass es gefühlsmäßig einfach nicht geht. Selbst wenn man es wollte, selbst wenn es für alle Beteiligten besser und einfacher wäre. Es funktioniert einfach nicht. Genauso wie es einem Schwulen nicht gelingen wird, sich in eine Frau zu verlieben - aber das sagte ich ja schon.

Zitat
Und dann schreibst du immer wieder von Verliebtsein - aber wie ich darauf auch bereits mehrfach antwortete, ist das kein Indiz oder Beweis für Monogamie - wenn man "augenblicklich"/aktuell "nur" in eine einzige Person verliebt ist.

Du scheinst zu überlesen, dass ich fortwährend von Paaren rede die 10+ Jahre zusammen sind. Da von "Verliebtheit" zu reden halte ich für ... ähhh ... gewagt. ;)

Zitat
Außerdem denke ich, dass Menschen für Polyamorie eben deshalb nicht wirklich offen sind, sie nicht für sie "in Frage kommt", sie denken, dass sie auf sie selbst nicht "passt"/zutrifft, weil: diese Menschen eben doch (unbewusst) so stark auf Monogamie bzw. monogame Beziehungen geprägt sind!

Öh ... nö?
Also sicher gibt es die, die so geprägt wurden.
Ich für mich kann das aber gänzlich ausschließen. Wenn ich überhaupt irgendwie erzogen wurde, dann ganz sicher nicht Richtung Monogamie. Wilde 70er und so. ;)
Und ich bin da bei weitem nicht der Einzige ...

Zitat
Wenn man diese übersteigerten, unrealistischen, illusionären und romantisch-verkitschten Erwartungen beiseite lässt, kommt man letztlich doch auf das, wovon ich die ganze Zeit rede - oder?

Nö.
Weil davon, wovon zumindest ich rede, weder übersteigert, unrealistisch, illusionär und romantisch-verkitscht ist. Es ist pures Gefühl, das wahre Leben, eine Veranlagung und keine Erwartung.
Wäre ich polygam, würde mein Leben deutlich einfacher verlaufen. Bin ich aber eben nicht. Kannichauchnichändern. ;)

Es wird sicher Menschen geben die polygam sind, aber monogam leben weil sie denken "das gehört sich so".
Aber genauso gibt's eben auch monogame Menschen die monogam leben.
Nicht weil sie müssen, nicht weil sie es dringend brauchen, sondern weil sie es genau so wollen.
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Ansichtssache

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #351 am: 25 Juli 2011, 17:11:56 »

Den Beitrag von Messie finde ich sehr toll, kann ich so unterschreiben.

Ich verstehe diese Diskussion nicht. Das viele hier nicht in Monogamie leben, weil sie von der Gesellschaft aufgedrückt ist, wurde doch mittlerweile ausreichend und 100 mal dargelegt (auch von mir, vor 10 Seiten oder so)? Wenn das schlicht nicht geglaubt wird, ist man in einer Sackgasse...


« Letzte Änderung: 25 Juli 2011, 17:25:14 von Ansichtssache »
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Miss Dark

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #352 am: 25 Juli 2011, 20:32:22 »

Ich finde Treue in einer Beziehung sehr wichtig, allerdings fängt Treue bei nicht mit Fremdgehen an, sondern bei dem Thema Ehrlichkeit. Denn mir ist es wichtiger in einer Beziehung ehrlich und offen meinen Partnern gegenüber zu sein, wie das diese nicht Fremdgehen.

Allerdings sollte man dazu wissen, das ich nicht  Monoamorie auslebe sondern Polyamorie. Das heist ich führe mehrer verschiedene Beziehungen zu Partnern die voneinander wissen. Und da muss man absolut ehrlich sein, denn ohne Ehrlichkeit kommt Eifersucht doch nur zustande. Weil dann die eigentliche Beziehung zu dem Menschen den man liebt hinterfragt wird. Anstatt das zu genießen was man gerade hat.
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Kallisti

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #353 am: 25 Juli 2011, 22:30:04 »

Zitat
(...) allerdings fängt Treue bei nicht mit Fremdgehen an, sondern bei dem Thema Ehrlichkeit.
(Miss Dark)

:)


Zitat
Und da muss man absolut ehrlich sein, denn ohne Ehrlichkeit kommt Eifersucht doch nur zustande.
(Miss Dark)

:)

(... Nicht nur durch fehlende Ehrlichkeit, gibt auch noch andere Gründe für Eifersucht, aber sehe das ganz klar auch so: Vertrauen geht nur, wenn ich mich darauf verlassen kann, dass man offen und ehrlich zueinander ist - das bedeutet: Respekt vor dem anderen zu haben und ihn "zu informieren" und ihn selbst bestimmen/entscheiden zu lassen - auch wenn seine Entscheidungen für mich dann negative Konsequenzen haben können! - Alles andere ist Feigheit, Bequemlichkeit, Egomanie oder/und Manipulation.)



Zitat
Ich verstehe diese Diskussion nicht. Das viele hier nicht in Monogamie leben, weil sie von der Gesellschaft aufgedrückt ist, wurde doch mittlerweile ausreichend und 100 mal dargelegt (auch von mir, vor 10 Seiten oder so)? Wenn das schlicht nicht geglaubt wird, ist man in einer Sackgasse...

(Ansichtssache)

Ich möchte nichts glauben (sollen), sondern wissen (können). ;)  - Wenn es angeblich bei all den vielen Menschen nicht der Fall ist, dass ihre Monogamie aufgrund kultureller "Prägung", Beeinflussung besteht ... - wie/worin lässt sich das denn zeigen, beweisen, woran erkennen, wodurch äußert es sich - dass diese Behauptung zutrifft, (logisch:) wahr ist?
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l3xi

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #354 am: 25 Juli 2011, 22:58:04 »

Ich möchte nichts glauben (sollen), sondern wissen (können). ;)  - Wenn es angeblich bei all den vielen Menschen nicht der Fall ist, dass ihre Monogamie aufgrund kultureller "Prägung", Beeinflussung besteht ... - wie/worin lässt sich das denn zeigen, beweisen, woran erkennen, wodurch äußert es sich - dass diese Behauptung zutrifft, (logisch:) wahr ist?
Da ein persönlicher Kontakt zu betreffenden Personen nicht immer drin / gewünscht ist, wirst du das mit dem "Wissen durch Beweise" wohl oder übel vergessen und Aussagen auch mal als solche akzeptieren müssen. (nicht jeder möchte sich in 'nem öffentlichen Forum aufs kleinste rechtfertigen. ist einfach so.)
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messie

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #355 am: 26 Juli 2011, 01:06:27 »

Zitat
Ich möchte nichts glauben (sollen), sondern wissen (können). ;)

Hmpf, jetzt mal ehrliche Worte von mir.  >:(

Kallisti: Was, wenn ich dir nicht einfach glaube (!) dass du in deinem Umfeld Polygamie als etwas sehr Häufiges Funktionierendes erlebst? Was, wenn ich dir sagen würde "aaaach, bevor du mir keine Beweise lieferst dass du hier nicht das Blaue vom Himmel runterlügst, glaube ich dir garnix!"? Was, wenn ich behaupte "kann gar nicht sein, Monogamie ist das Richtige und wenn du behauptest dass deine Polygamie-Freunde glücklich sind, dann machen sie sich was vor, gaaaanz bestimmt"?

Genau das tust du nämlich hier! Du unterstellst jenen Leuten, die nun wirklich zahlreich hier gesagt haben "in unserem Freundeskreis gibt es aber glückliche monogame Paare die schon sehr lange zusammen sind" schlicht und einfach der Lüge.
Und was ich von solchen Unterstellungen halte, wirst du inzwischen sicher bereits zur Genüge wissen. Ich halte es für eine Unverschämtheit und eine grobe Beleidigung, die ich nicht tolerieren kann und nicht tolerieren werde.  >:(

Zitat
Wenn es angeblich bei all den vielen Menschen nicht der Fall ist, dass ihre Monogamie aufgrund kultureller "Prägung", Beeinflussung besteht ... - wie/worin lässt sich das denn zeigen, beweisen, woran erkennen, wodurch äußert es sich - dass diese Behauptung zutrifft, (logisch:) wahr ist?

Ganz einfach: Daran, wenn klar ist dass man eben nicht monogam erzogen wurde und es dennoch ist.
Just das ist bei mir, bei meiner Schwester und so einigen mir sehr guten Freunden der Fall.
Take it or leave it. Glaub's mir einfach. Etwas anderes bleibt dir eh nicht übrig.
Wenn du mir darin nicht vertraust dass ich dir nix vorlüge, dann können (und werden, fürchte ich) wir nur die Konversation hier und an dieser Stelle sofort beenden. Ich bin ein sehr ehrlicher Mensch, auch in Foren. Immer gewesen.

Wer mich dann trotzdem einer offenen Lüge bezichtigt - was du eben getan hast, Kallisti, siehe oben - mit dem brauche ich mich nicht mehr weiter zu unterhalten.  >:(
Ende der Durchsage.
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Simia

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #356 am: 26 Juli 2011, 01:10:32 »

Wie kämpft man denn als "Poly" um eine Beziehung? Oder ist es wie in der Finanzwirtschaft, dass man sagt "Mei, schade um den schönen Solarpark, aber ich hab ja noch in zwei Schiffe und ein Bürogebäude investiert und mein Aktienfonds kann sich auch sehen lassen?" (Man muss ja immer breit aufgestellt sein ;))

Ich glaube auch, dass sich so Bindungsprobleme leichter kaschieren lassen. Denn um beim Beispiel "Geldanlage" zu bleiben, wird der (emotionale) Totalverlust abgefangen. Wegen der m.o.w. deutlichen Ablehnung von Verbindlichkeit ist eben auch viel mehr möglich, z.B. nicht nur seine Aufmerksamkeit und Zuneigung auf mehrere Menschen zu verteilen, sondern auch die "Ernsthaftigkeit" oder eben Verbindlichkeit. Ich will das den "Polys" nicht pauschal unterstellen, aber beide Modelle haben ihre Schwächen.

Und auf das reine Argument "gesellschaftliche Prägung" kann man die Kehrseite anführen, es auf Krampf anders machen zu wollen. Warum bei diesem Punkt stoppen? Warum nicht noch mehrere Dinge in anderen Lebensbereichen anders machen, von denen sich auch "Polys" nicht alle freisprechen können?

Außerdem haben viele gesellschaftliche Aspekte auch ihre Berechtigung, und das muss nun wirklich jeder für sich selber wissen/ausprobieren, welche Entwicklungen und Traditionen man mittragen kann und welche nicht, auch oder gerade wenn man jemand ist, der Dinge hinterfragt (auch wenn ich ansonsten nicht so in diesen Kanon "Jeder soll so leben wie er will und jetzt Klappe halten" einstimmen mag, schließlich ist das ja hier ein Diskussionsforum, bei dem man idealerweise voneinander was mitnimmt - solange ich nicht den Eindruck haben muss, ich werde als Suchender abgestempelt, der nur endlich die eine und reine Wahrheit erkennen muss und dann unter Engelsgesang in einem Feuerwagen gen Himmel auffährt (wo sie alle mehrere Beziehungen gleichzeitig führen)).

Meinen Segen ham se, solange sie einander und sich selber nix vormachen. Wer "poly" leben kann, bittesehr. Ich kann das nicht, das weiß ich und das liegt an meinen psychisch-emotionalen Kapazitäten und nicht an irgendeiner gesellschaftlichen Prägung. Ich kann auch nicht mehrere berufliche Großprojekte gleichzeitig mit gebotener Intensität verfolgen, das hatte ich schon durch und für nicht zukunftsweisend befunden.

Und zu sagen "Hör auf zu kontrollieren und zu reglementieren. Steck dein Ego zurück und akzeptiere das Miteinander wie es ist" ist eine nette Weisheit, wenn man eine Lebens- und Wirtschaftsgemeinschaft eingeht, die auch eine gewisse Planung beinhaltet. Das ist nicht immer Egoismus. Denn wie Du ja selber sagst, die akute Verliebtheit ist temporär und dann muss geschaut werden, was "Reelles" übrig bleibt.

Außerdem verstehe ich nicht, was an Messies Aussage so falsch sein soll. Wer sich selber nicht den Druck macht, perfekt und ewig zusammen zu sein (der Wunsch darf durchaus vorhanden sein, klar), der geht auch lockerer da ran. Beziehungen können in die Brüche gehen, egal ob es die einzige ist, oder ob sich da noch mehrere tummeln. Und wenn auch Poly-Beziehungen in die Brüche gehen, hat die Sache in meinen Augen nur einen quantitativen und keinen qualitativen Vorteil.

Mag sein, dass das ein oder andere schon gesagt wurde, ich hab jetzt nicht alles gelesen.
« Letzte Änderung: 26 Juli 2011, 01:14:32 von Simia »
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Wenn du feststellst, dass das Pferd das du reitest tot ist, steig ab.

vivere militare est
(Seneca) 8)

Kallisti

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #357 am: 26 Juli 2011, 01:31:16 »

messie - komm runter.

Ich "bezichtige" dich nicht "der Lüge". Flache Bälle, bidde. Und dann ging es mir auch gar nicht um deine persönliche Erziehung, sondern wenn ich von kultureller Prägung/Beeinflussung spreche, meine ich auch eben die - und nicht deine individuelle Erziehung. Im Übrigen bin ich mir ganz sicher, dass Mensch gerade sexuell nicht überwiegend durch die häusliche/elterliche Erziehung am stärksten beeinflusst wird, sondern durch die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse (hinsichtlich Sexualität, klar).


Was die Verliebtheit angeht

Zitat
Du scheinst zu überlesen, dass ich fortwährend von Paaren rede die 10+ Jahre zusammen sind. Da von "Verliebtheit" zu reden halte ich für ... ähhh ... gewagt. ;)

messie - du hast damit angefangen und schreibst die ganze Zeit davon!:

Zitat
Siehe meine Beiträge weiter oben, wenn ich mich in eine Person verliebe, dann ist es mir ganz und gar unmöglich, mich zeitgleich in eine andere zu verlieben.

Und darauf bezog ich mich.

Was das betrifft:

Zitat
Kallisti: Was, wenn ich dir nicht einfach glaube (!) dass du in deinem Umfeld Polygamie als etwas sehr Häufiges Funktionierendes erlebst? Was, wenn ich dir sagen würde "aaaach, bevor du mir keine Beweise lieferst dass du hier nicht das Blaue vom Himmel runterlügst, glaube ich dir garnix!"? Was, wenn ich behaupte "kann gar nicht sein, Monogamie ist das Richtige und wenn du behauptest dass deine Polygamie-Freunde glücklich sind, dann machen sie sich was vor, gaaaanz bestimmt"?

(messie)

bitte hierzu nochmal wiki lesen - auch @l3xi:

Zitat
Schätzungen von Anthropologen über die Häufigkeit monogamer menschlicher Gesellschaften bewegen sich zwischen zirka 20 und 50 Prozent und leiden zudem unter dem Mangel, dass sie nur die gleichsam offiziellen Verhältnisse widerspiegeln, nicht aber die tatsächlich gelebte Praxis. Gleichwohl lassen sich diese Schätzungen dahingehend interpretieren, dass streng eingehaltene Monogamie eine eher seltene Verhaltensweise in menschlichen Gesellschaften ist.[1] Manche neuere anthropologische Untersuchungen, wie beispielsweise von Helen Fisher, zeigen Verhaltensmuster wie Fremdgehen und den Wechsel von Partnern als in allen Epochen bis zur Frühgeschichte wiederkehrende Merkmale des menschlichem Paarungsverhaltens auf.[2] Neben traditionell polygamen Kulturen, beispielsweise in Afrika, treten heute polyamore Beziehungsformen zum Beispiel in Nordamerika, Westeuropa und Australien auf.

und

Zitat
Diverse Studien deuten jedoch darauf hin, dass monogames Verhalten beim Menschen ein stark kulturell beeinflusstes Phänomen ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Monogamie

(Hervorhebungen gehen auf mein Konto.)


Zu den französischen Filmen und den darin leider immer nur gewählten Dreierbeziehungen/Dreiecksgeschichten hatte ich ja bereits ausführlich Stellung genommen. Was ich noch anmerken möchte:

Dennoch zeigen diese Filme aber doch auch ganz deutlich, dass und wie offensichtlich doch häufig Menschen genau damit konfrontiert sind: leben in sogenannter ("serieller"!!) Monogamie (siehe, was ich zu "serieller Monogamie" auch oben schon schrieb ... !) und trotzdem passiert es ihnen (gar nicht so selten ;) ), dass jemand anderes "in ihr Leben tritt" - auch sexuell ... ... ...

Wie ist das bloß möglich - wo sie doch seriell monogam so glücklich - und so monogam! - sind! ??   ;D  Nein, ich erwarte keine Antwort auf diese rhethorische Frage. Danke.


Zitat
Das ist das Wesen der Monogamie, jener Umstand dass es gefühlsmäßig einfach nicht geht. Selbst wenn man es wollte, selbst wenn es für alle Beteiligten besser und einfacher wäre. Es funktioniert einfach nicht. Genauso wie es einem Schwulen nicht gelingen wird, sich in eine Frau zu verlieben - aber das sagte ich ja schon.
(messie)

Letzteres wage ich genauso zu bezweifeln wie erstere Behauptung.  !

Und dann ist Monogamie meiner Ansicht nach auch kein "Gefühl", sondern eine Beziehungsform, eine Art, eine Beziehung zu leben. Naja - das ist sie nach meinem Verständnis aber ja grade nicht ;)  - jedenfalls: so als Begriffsdefinition gedacht.


Und zu der Geschichte mit der "Liebe" nochmal:

Wie schon im entsprechenden thread ausführlich mitgeteilt, gibt es m.A.n. keine unterschiedlichen Arten von Liebe.

Man liebt oder man liebt nicht - egal, ob man sein Kind, seine(n) Partner, seine (wirklich guten) Freunde, seine Eltern, Großeltern ..., seinen Hund oder sonst jemanden liebt.

Nur weil/wenn Sex dazukommt, wird die Liebe deswegen nicht besser oder schlechter, stärker oder weniger stark. Liebe ist es nach wie vor. Bloß kann Sex eine besondere Rolle spielen und verbinden und Nähe, Intimität, (körperliche) Vertrautheit schaffen usw.

Aber ich kann jemanden auch ohne sexuellen Kontakt lieben. Und ich kann auch Menschen lieben, mit denen ich sexuellen Kontakt habe. - Das macht für das Gefühl "Liebe" keinen Unterschied.

Das hat mit Äpfeln und Birnen eher gar nichts zu tun.

Eben: "intensive Zuneigung" kannst du es auch nennen, auch eine gewisse Sorge um diese Person, ihr Leben, ihr Wohlergehen ... - auch ein Zusammengehörigkeitsgefühl ... - das alles kann ich haben: gegenüber Kindern, Eltern, Freunden, Partnern ... - und sogar gleichzeitig für diese Menschen.

Dass jede dieser Beziehungen aber "anders"/unterschiedlich ist, liegt daran (ich wiederhole mich), dass diese Menschen alle verschieden sind!


So, und jetzt wird mir das hier auch zu zeitintensiv und mühsam/zäh. - Ich würde mich auch nur noch wiederholen (können), denke ich.








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Kallisti

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #358 am: 26 Juli 2011, 01:42:38 »

Zitat
Und auf das reine Argument "gesellschaftliche Prägung" kann man die Kehrseite anführen, es auf Krampf anders machen zu wollen. Warum bei diesem Punkt stoppen? Warum nicht noch mehrere Dinge in anderen Lebensbereichen anders machen, von denen sich auch "Polys" nicht alle freisprechen können?
(Simia)

Ich kann nicht folgen -> ... ?


Zitat
Und zu sagen "Hör auf zu kontrollieren und zu reglementieren. Steck dein Ego zurück und akzeptiere das Miteinander wie es ist" ist eine nette Weisheit, wenn man eine Lebens- und Wirtschaftsgemeinschaft eingeht, die auch eine gewisse Planung beinhaltet. Das ist nicht immer Egoismus. Denn wie Du ja selber sagst, die akute Verliebtheit ist temporär und dann muss geschaut werden, was "Reelles" übrig bleibt.
(Simia)

Auch hier steh ich auf dem Schlauch - in welchem Zusammenhang stehen die Sätze 1 und 2 zu Sätzen 3 und 4?   :-\


Zitat
Ich glaube auch, dass sich so Bindungsprobleme leichter kaschieren lassen. Denn um beim Beispiel "Geldanlage" zu bleiben, wird der (emotionale) Totalverlust abgefangen. Wegen der m.o.w. deutlichen Ablehnung von Verbindlichkeit ist eben auch viel mehr möglich, z.B. nicht nur seine Aufmerksamkeit und Zuneigung auf mehrere Menschen zu verteilen, sondern auch die "Ernsthaftigkeit" oder eben Verbindlichkeit. Ich will das den "Polys" nicht pauschal unterstellen, aber beide Modelle haben ihre Schwächen.
(Simia)

Gegenfrage (beinhaltet meine Antwort):

Wenn du dein Kind liebst, ist dann die Beziehung zu deiner Partnerin deshalb weniger "verbindlich" oder ernsthaft? Oder auch umgekehrt: weil du deine Partnerin liebst, kannst du dann eine deshalb nur weniger "ernsthafte" Beziehung zu deinem Kind haben/leben - und kannst du auch deinen Freunden gegenüber weniger ernsthaft oder verbindlich ein guter Freund sein - weil du ja schon ernsthafte und verbindliche Beziehungen zu deinem Kind und deiner Partnerin hast?

Ja sicher: man kann niemals bei allen Leuten gleichzeitig sein und das jederzeit. Aber: das will auch niemand! ?? Und das soll(te) auch gar nicht so sein!!  ? 



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messie

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #359 am: 26 Juli 2011, 01:48:08 »

Zitat
Und dann ist Monogamie meiner Ansicht nach auch kein "Gefühl", sondern eine Beziehungsform, eine Art, eine Beziehung zu leben.

Siehste, genau hier endet dann auch die, unsere, Diskussion. Weil du genau hier an etwas anderes glaubst, bzw. es mir einfach nicht glaubst, dass es ein Gefühl ist, noch weit vor irgend einer Beziehungsform.

Ich sage: Ich fühle monogam. Weil noch weit vor einer Beziehung für mich jede Frau ausgeschieden ist, sobald ich mich für eine gefühlsmäßig (nämlich dann, wenn das Herz anfängt zu klopfen für diese) entscheiden habe. Das geht soweit dass ich nicht mal mit ihr zusammenkomme (weil sie z.B. mich nicht liebt), ich aber dennoch lange brauche, bis ich wieder für jemand anderen offen bin.

Genau dasselbe (!) aber erzählen mir jene, die schon eewig zusammen sind und das nicht nur der Form halber glücklich: Die Liebe zum Partner ist ein Gefühl. Eins das sich nicht erklären lässt, eins das einfach da ist. Und eins, das bei jenen monogamen Personen nicht teilbar ist, da sie sich schlicht nicht in eine andere Person verlieben.
Ich sage: Sie können es einfach nicht. Was sie selbst auch bestätigen.
Was du anzweifelst und damit meine Erkenntnisse als unwahr brandmarken möchtest - mich also als Lügner hinstellen willst.
Dummerweise ;) ist das alles, was ich hier schreibe, aber leider wahr: Sie sind monogam weil es für sie das Beste aller Möglichkeiten ist, weil sie so sein wollen. Nicht weil sie so sein müssen oder so sein bräuchten - sie wollen es einfach genau so haben.

Siehe Kaffeebohne. Sie ist es weil sie es genau so haben will und nicht anders. Sie liebt ihren Liebsten und niemanden sonst. Fertig.

Zitat
Im Übrigen bin ich mir ganz sicher, dass Mensch gerade sexuell nicht überwiegend durch die häusliche/elterliche Erziehung am stärksten beeinflusst wird, sondern durch die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse (hinsichtlich Sexualität, klar).

Mhm. Was in den 70ern an "gesellschaftlichen Verhältnissen" los war, schon vergessen? Stichwort "freie Liebe" und so? Ja? Dann informiere dich doch besser mal, was damals so en vogue war. Kleiner Tipp: Monogamie bestimmt nicht. ;)

Zitat
Wie ist das bloß möglich - wo sie doch seriell monogam so glücklich - und so monogam! - sind! ??   ;D  Nein, ich erwarte keine Antwort auf diese rhethorische Frage. Danke.

Ich antworte trotzdem drauf. Ätsch.  :P
Wie es passieren kann? Na, ganz einfach: Das Wesen serieller Monogamie ist, dass eine monogame Beziehung auch enden kann.
Die Praxis ist dann eben, dass der neue Mensch bereits ins Leben tritt, bevor die Beziehung offiziell beendet ist, obwohl sie inoffiziell schon längst tot ist.  Ist n ganz natürlicher Vorgang.
Wer sich dann korrekt verhält, der beendet die (ohnehin tote) Beziehung, bevor die nächste (sehr lebendige) beginnt.
Ist bei polygamen Beziehungen ja auch nicht anders: Es ist selten, dass eine eigentlich schon längst tote Beziehung rechtzeitig beendet wird.
Oft genug merken es die Beteiligten zu spät, dass nix mehr da ist. Im "Sich-die-Dinge-Schönreden" sind wir Menschen Großmeister. Da tun sich monogame und polygame nix. ;)

Ich bleibe dabei: Es gibt glückliche monogame Beziehungen, schließlich kenne ich so einige in meinem Umfeld. Wenn du es nicht glaubst, Kallisti, selbst schuld. Wenn du mir nicht glaubst in diesem Punkt (und -genau!- mir damit unterstellst ich würde lügen was das angeht), dann ist das dein Bier. Nicht meins.
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