Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Studiengebühren???  (Gelesen 56504 mal)

Eisbär

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Studiengebühren???
« Antwort #450 am: 13 Dezember 2006, 22:07:41 »

Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Lilyanar"
Wir wollen
zeigen, dass Studiengebühren nicht nur uns betreffen, sondern auch
weite Teile der Bevölkerung.

 :oehm:


Das hat die Kanzlerin doch heute mit dem Wulff und dem Wowereit so schön bei Phönix im Interview gesagt:
Die Länder sollen jetzt jährlich 1,3Mrd. mehr € für die Universitäten und Hochschulen bekommen (DEINE Steuergelder). Der Grund: Es sollen mehr Kapazitäten für mehr Studierende geschaffen werden, denn momentan sinken die Studentenzahlen, es gibt aber eh eigentlich zuwenige Studenten.

Es werden also Deine Steuergelder rausgeschmissen, um mehr Studenten zu bekommen, dabei sinken die Studentenzahlen u.a. wegen der Studiengebühr so stark.
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Donnerstag, 15. bis Sonntag 18. August 2024

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Thomas

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Studiengebühren???
« Antwort #451 am: 13 Dezember 2006, 22:13:24 »

Zitat von: "Lilyanar"


Wen betrifft's, abgesehen von StudentInnen:

1. Eltern:
..betrifft es fast noch am Meisten. Und dann wird gejammert, dass zu wenig Kinder geworfen werden.

Wieso betrifft es Eltern ? Weil die für ihre Studentenkinder evtl. noch mehr Löhnen müssen durch direkte finanzielle Unterstützung  ? Müssen sie im Notfall halt mal nein sagen.
Und Akademiker sind bekanntlich allgemein sehr zurückhaltend, was die Fortpflanzung anbelangt, ich glaube kaum, das Studiengebühren daran deutlich etwas ändern, weder in die eine noch in die andere Richtung.

Zitat von: "Lilyanar"
2. SchülerInnen:
...weil dies angehende StudentInnen sein könnten.

Sagen wir eher : angehende Studenten könnte es interessieren.Die ordne ich aber unter "Studenten&co." mit ein.

Zitat von: "Lilyanar"
3. DozentInnen + ProfessorInnen:
...dies folgt einem einfachen marktwirtschaftlichen Prinzip 8):
bei einer sinkenden Nachfrage nach Hochschulbildung, was durch Teuerung des Produktes eintritt, sinkt auch das Angebot. Das bedeutet, dass ökonomisch augenscheinlich unrentable Studiengänge dicht gemacht werden, und damit auch die DozentInnen + ProfessorInnen des jeweiligen Fachbereichs arbeitslos werden, weil sie nicht mehr gebraucht werden.

Naja, die paar Arbeitlosen mehr werden wir auch noch verkraften.Was kosten den Staat den der laufende Betrieb von solchen Träumerstudiengängen ? Vermutlich deutlich mehr.Ich halte nicht viel davon, etwas nur deswegen zu finanzieren, damit dort möglichst viele Leute Arbeit bekommen.Dann sollten wir lieber wieder Post, Telekom, etc. komplett verstaatlichen und mit neu ernannten Lebenszeitbeamten vollstopfen.Da haben weite Teile der Bevölkerung mehr von.

Zitat von: "Lilyanar"
4. ArbeitgeberInnen + Gesellschaft:
...die Kombination von Studiengebühren und der neu eingeführten Schmalspurabschlüsse (Bachelor of Brots Administration) produziert im Wesentlichen hörige, zeitdisziplinierte unselbstständige Dienende, keine Führungsqualitäten.

Haha ! Wie viele selbstbewußte Führungspersönlichkeiten mehr produziert eine Uni denn momentan, insbesondere in den geisteswissenschaftlichen  Bereichen ? Sorry, entweder jemand hat Elan&Power oder eben nicht, das lernt man nicht an der Uni.

Also alles in allem mal wieder die übliche zusammengebastelte Gebührengegner-Propaganda, die außer Studenten kaum einer hören will.

Und von den betroffenen "weiten Teilen der Bevölkerung" ist das auch noch weit entfernt.

Die wenigsten bekommen im Leben etwas Geschenkt, aber irgendwie habe ich den Eindruck, das die Studenten immer am lautesten jammern, wie beschissen es ihnen doch geht.Nervt langsam.

Hier auch so ein Beispiel :

http://www.neon.de/kat/wissen/ausbildung/studiengebuehren/171009.html

Der Kritik, die dort zu diesem Artikel geäußert wird, kann ich mich anschließen.
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Lilyanar

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Studiengebühren???
« Antwort #452 am: 13 Dezember 2006, 22:45:37 »

Zitat von: "Thomas"

Wieso betrifft es Eltern ? Weil die für ihre Studentenkinder evtl. noch mehr Löhnen müssen durch direkte finanzielle Unterstützung  ? Müssen sie im Notfall halt mal nein sagen.

Jau. "Nee Kind, studieren ist nicht. Pech gehabt."

Zitat
Und Akademiker sind bekanntlich allgemein sehr zurückhaltend, was die Fortpflanzung anbelangt, ich glaube kaum, das Studiengebühren daran deutlich etwas ändern, weder in die eine noch in die andere Richtung.

Darin sind wir uns ausnahmsweise einig - diese Veränderungen wären marginal, schätze ich. Es ging mir aber nicht nur um Akademiker, sondern um alle möglichen Menschen, die überlegen, Kinder in die Welt zu setzen (oder dies vielleicht bereits getan haben, aber sich dreimal überlegen, ob ihr Kind studieren kann oder nicht).

Zitat

Was kosten den Staat den der laufende Betrieb von solchen Träumerstudiengängen ? Vermutlich deutlich mehr.Ich halte nicht viel davon, etwas nur deswegen zu finanzieren, damit dort möglichst viele Leute Arbeit bekommen.Dann sollten wir lieber wieder Post, Telekom, etc. komplett verstaatlichen und mit neu ernannten Lebenszeitbeamten vollstopfen.Da haben weite Teile der Bevölkerung mehr von.

Hier zu Deinen Träumerstudiengängen:  http://www.heise.de/newsticker/meldung/82304


Zitat

Also alles in allem mal wieder die übliche zusammengebastelte Gebührengegner-Propaganda, die außer Studenten kaum einer hören will.

Na, Du schriest danach, sie hören zu wollen ;)

Zitat
Die wenigsten bekommen im Leben etwas Geschenkt, aber irgendwie habe ich den Eindruck, das die Studenten immer am lautesten jammern, wie beschissen es ihnen doch geht.Nervt langsam.


"Jaja, damals im Kriege, mein Kind, da hatte ich kaum was zu essen, deswegen sollst Du gefälligst auch mindestens hungern!" :roll:
Thomas, es gibt auch noch zig andere Ungerechtigkeiten auf diesem Planeten, zudem liegen diese immer im Auge des Betrachters. Das ist mir völlig klar, aber ein ziemlich schwaches Argument, sich nicht gegen die Einführung von Studiengebühren zu wehren.
Zudem steht es Dir völlig frei, Dich über Deine Situation zu beschweren (öffentlich, teil-öffentlich oder privat, je nach Lust und laune), diese zu bekämpfen oder es eben auch bleiben zu lassen, ganz wie dies andere Gesellschaftsschichten/-gruppen auch tun könnten. Beweg Deinen Arsch doch auch mal, anstatt Dich darüber aufzuregen, dass andere das tun und Deine speziellen Interessen nicht vertreten. *schnarch*
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SoylentHolger

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Studiengebühren???
« Antwort #453 am: 14 Dezember 2006, 08:11:46 »

Ich bekomme langsam den Eindruck, dass Thomas sich ohne Diplom minderwertig vorkommt =)
Und in der zukünftigen Aufteilung der Gesellschaft

Diplomierte

























Rest <- wird Thomas hier landen! Es lebe "Brave New World"  und die Elitenbildung! Alpha doppelplus vor :\o/:

 :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  (reicht das um als Ironie verstanden zu werden?)
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sober

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Studiengebühren???
« Antwort #454 am: 14 Dezember 2006, 08:46:07 »

Ich steh der Studiengebührensache ja eher etwas zweigeteilt gegenüber. Zum einen kenn/kannte ich genug Leute, denen nen bisschen Druck mal ganz gut getan hätte, um ihr Studium wenigstens irgendwann mal zu beenden. Ebenso die "Ich weiss nicht was ich werden will, also wechsel ich solange das Studium, bis ich was gefunden hab". Auf der anderen Seite seh ich aber die Kosten, die für meine Freundin entstehen, die gerade kurz vor der Diplomarbeit steht und in meinen Augen eigentlich genau das ist, was man sich als Student erhoffen kann: Lernt, je nach Arbeitssituation 3-7 Tage die Woche und geht den Rest in der Arbeitsgruppe schaffen, wo sie ihre Diplomarbeit machen wird.
In meinen Augen ist die Studiengebühr von der Grundidee, bzw. von dem Grund, der angegeben wird, in meinen Augen berechtigt, die Umsetzung aber mal wieder unter aller Sau.

Zitat
Hier zu Deinen Träumerstudiengängen: http://www.heise.de/newsticker/meldung/82304

Problematisch bei sowas seh ich immer: Die Zeiten, in denen man Studiert haben muss, um was zu können sind vorbei. Sicherlich gibt es noch genug Jobs, wo "definiertes Wissen" gefordert ist (Medizin, Jura etc.) aber bei vielem anderen halten sich halt immernoch viel zu viele Firmen lieber an Zetteln als an Skills fest.
Nehmen wir mal ein recht unübliches Beispiel: Eisbär
Eisbär studiert, wenn ich das alles richtig mitbekommen hab, einen Studiengang dessen Namen ich nicht weis, bei dem am ende aber zukünfitge Kapitäne bei rauskommen ( übrigens DER Studiengang, wo du definitiv nen Job hast. Nen Kollege hat gerade, obwohl er sich noch im ersten Jahr befindet, seinen Vertrag für danach unterschrieben, denn bis 2010 oder so, werden zigtausen Kapitänsplätze unbesetzt sein).
Von den Kapitänen wird ja nun nen recht großes Maß an wissen vorrausgesetzt und im Grunde ist es auch bissel wichtiger, daß ein Kapitän weiß, was er tut, als ein Programmierer z.b. Trotzdem würd ich behaupten, daß ein Mensch, der vielleicht die letzten 8 Jahre mit seinem Dad zusammen jährlich 8 Monate auf See abgerissen hat, ihm dabei städing über die Schulter schaute, somit den Alltag eines Kapitäns definiv besser kennt als jeder Studienabgänger, definitiv fähig, so einen Job zu übernehmen. Bissel abstruses Beispiel, und vorallem in anderen Jobbereichen definitv eher möglich und vorallem leichter zu überprüfen, aber das Festhalten an Dokumenten wird in meinen Augen noch immer viel zu groß geschrieben.
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Thomas

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Studiengebühren???
« Antwort #455 am: 14 Dezember 2006, 08:58:00 »

Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "Thomas"

Wieso betrifft es Eltern ? Weil die für ihre Studentenkinder evtl. noch mehr Löhnen müssen durch direkte finanzielle Unterstützung  ? Müssen sie im Notfall halt mal nein sagen.

Jau. "Nee Kind, studieren ist nicht. Pech gehabt."

Und ? So ist das in vielen anderen Bereichen des Lebens auch, warum sollte es immer ausgerechnet den Studenten besser gehen ? Ich hätte z.B auch gerne eine 8-Stunden-Woche bei meinem jetzigen Gehalt.Leider finde ich aber keinen Arbeitgeber, der das mitmacht.Muß ich auch mit leben.

Man kann natürlich auch so eine eingeschränkte Sicht haben, das man ein Studium als Standard sieht und alle, die diesen Standard nicht erfüllen eh' gesellschaftlich nur für halbe Menschen hält.Das deckt sich aber nicht mit der Realität und so würde ich in diesem Fall eher die Sichtweise neu justieren als die Studienrahmenbedingungen.

Zitat von: "Lilyanar"
Es ging mir aber nicht nur um Akademiker, sondern um alle möglichen Menschen, die überlegen, Kinder in die Welt zu setzen (oder dies vielleicht bereits getan haben, aber sich dreimal überlegen, ob ihr Kind studieren kann oder nicht).

Das halte ich für ebenso blödsinnig.Wenn ich Kinder in die Welt setzten will, mache ich das doch nicht davon abhängig, wie die Studienrahmenbedingungen für die in zwanzig Jahrten vieleicht mal aussehen  :crazy:

Bei solchen Argumenten wird mal wieder deutlich, in was für einem eigenen, abgeschlossenem Mikrokosmos viele Studenten leben : "Meine Welt, das ist die Uni.Ob es außerhalb davon noch etwas gibt ?"  :roll:

Zitat von: "Lilyanar"
Hier zu Deinen Träumerstudiengängen:  http://www.heise.de/newsticker/meldung/82304

Da steht etwas von "22.000 offene Ingenieursstellen in Deutschland ".Träumerstudiengängen sind für mich etwas anderes.


Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "Thomas"

Also alles in allem mal wieder die übliche zusammengebastelte Gebührengegner-Propaganda, die außer Studenten kaum einer hören will.

Na, Du schriest danach, sie hören zu wollen ;)

Ach so, wurden die extra für mich schnell zusammengeschraubt ?  :wink:


Zitat von: "Lilyanar"

"Jaja, damals im Kriege, mein Kind, da hatte ich kaum was zu essen, deswegen sollst Du gefälligst auch mindestens hungern!" :roll:
Thomas, es gibt auch noch zig andere Ungerechtigkeiten auf diesem Planeten, zudem liegen diese immer im Auge des Betrachters. Das ist mir völlig klar, aber ein ziemlich schwaches Argument, sich nicht gegen die Einführung von Studiengebühren zu wehren.
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Das hast du falsch aufgefaßt.Mir geht es gut, ich habe eigentlich keinen Grund zu jammerm (auch wenn sich Gründe bei ausreichend Nachdenken natürlich immer finden ließen, bei wem ist das nicht so, wir sind schließlich alle Deutsche =) )

Ich habe nur geäußert, das die Studenten immer besonders oft, laut und lange Jammern, so das man den Eindruck gewinnen könnte, das es keiner Gruppe auf diesem Planeten schlechter geht als der deutschen Studentenschaft.

Und, in der Tat : Bevor man den Studenten das Leben weiter erleichtert, gibt es wirklich X andere Probleme, die man in diesem Staat angehen könnte.

Zitat von: "Soylent Holger"
Ich bekomme langsam den Eindruck, dass Thomas sich ohne Diplom minderwertig vorkommt  =)
Das wird mir immer mal wieder vorgehalten, von wegen Neid und so.Nur leider kenne ich bis jetzt keinen Studenten bzw. Ex-Studenten, dem es weder materiell noch von der Lebenszufriedenheit her besser geht als mir.Also sehe ich den Neidkern nicht so ganz  :wink:

Noch mal zur Info : Ich würde die Studienbedingungen auch anders regeln : Ein gebührenfreies Grundstudium während der Regelstudienzeit, wobei die Regelstudienzeit von Experten der heutigen Lage vieler Studenten angepaßt wird, so das man es auch mit  Nebenjob schafft, in dieser Regelstudienzeit fertig zu werden.Danach gerne saftige Studiengebühren, die wirklich den Zweck des Abschrecken erfüllen sollen.

Aber bei der momentanen Anti-gebührenaktion scheint mir viel zu deutlich durch, das sich nur ein paar Berufsstudenten ihr schlurfiges Studienbiotop nicht durch Gebühren, Bachelor, etc. kaputt machen lassen wollen, damit sie ihren Selbsverwirklichungstrip möglichst bequem weiter fahren können.Und dafür hab' ich nicht viel übrig.

Zitat von: "sober"
Problematisch bei sowas seh ich immer: Die Zeiten, in denen man Studiert haben muss, um was zu können sind vorbei

Eben, aber genau das wollen gewisse Überzeugungstudenten nicht glauben.Für die hängt alles, was einen Menschen an Fähigkeiten ausmacht, einzig und allein von der schulischen Ausbildung, insbesondere dem Studium ab.Und das ist eben falsch.Elan, Power, Interesse, Begeisterungsfähigkeit, Durchsetzungsfähigkeit, etc. sind Dinge, die man nicht Studieren kann.die hat man oder eben auch nicht.Und wenn man sie nicht hat, hilft einem auch kein kostenloses (Langzeit)studium.
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sober

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Studiengebühren???
« Antwort #456 am: 14 Dezember 2006, 09:13:37 »

Auch wenn mir das nach all den Posts von Thomas echt schwerfällt, aber mit

Zitat
Noch mal zur Info : Ich würde die Studienbedingungen auch anders regeln : Ein gebührenfreies Grundstudium während der Regelstudienzeit, wobei die Regelstudienzeit von Experten der heutigen Lage vieler Studenten angepaßt wird, so das man es auch mit Nebenjob schafft, in dieser Regelstudienzeit fertig zu werden.Danach gerne saftige Studiengebühren, die wirklich den Zweck des Abschrecken erfüllen sollen.


Exakt das, spiegelt meine Sicht auf die Dinge wieder.
Es kommen dann immer wieder "Recht auf Wissen" und andere Schlagwörter, was ja auch alles schön und gut ist, aber solange Lehren nunmal Geld kostet, kann man davon nicht unendlich kostenfrei anbieten. Man könnte das ganze sicherlich strecken, in dem man den Sesselpupsern in der Regierung und vorallem danach bissel Geld abzwackt, oder einfach bissel weniger in Rüstung etc steckt, aber vom Grundtenor seh ich es genau wie von Thomas oben beschrieben: Regelstudienzeit an das Heute anpassen, so wählen, daß ein typischer Studijob machbar ist (gibt da ja so maximale Stunden, die gearbeitet werden dürfen etc) und danach Leute, die einfach kein Bock haben/hatten, für ihre Faulheit bezahlen lassen.
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« Antwort #457 am: 14 Dezember 2006, 10:47:30 »

Thema Langzeitstudenten: Ich seh nicht, warum man die "Langzeitstudenten" extra finanziell benachteiligen sollte. Kann nämlich jedem Einzelnen vollkommen egal sein, was die Anderen aus ihrem Leben machen und wie lange sie studieren. Dafür fühle ich mich nicht verantwortlich.

Btw. sehen das unsere Politiker genauso. Über Gebühren für "Langzeitstudenten" redet nämlich schon seit langem Keiner mehr. Diese Diskussion ist vor einigen Jahren aufgekommen, um nach dem "teile-und-herrsche-Prinzip" generell in Universitäten über Studiengebühren reden zu können und nicht gleich Eier an den Kopf zu kriegen. In meinen Augen war die Diskussion um "Bummelstudenten" und "Langzeitstudiengebühren" ein reines Täuschungsmanöver.
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« Antwort #458 am: 14 Dezember 2006, 11:04:03 »

Zitat von: "colourize"
Thema Langzeitstudenten: Ich seh nicht, warum man die "Langzeitstudenten" extra finanziell benachteiligen sollte. Kann nämlich jedem Einzelnen vollkommen egal sein, was die Anderen aus ihrem Leben machen und wie lange sie studieren. Dafür fühle ich mich nicht verantwortlich.

Naja, ich sehe schon, daß es mich persönlich betrifft, denn derjenige kostet nunmal Geld und Teile dieses Geldes wird mir jeden Monat vom Gehalt abgenommen.
Langzeitstudent ist da sicherlich keiner, der nen Semester oder 2 Über der Regelstudienzeit liegt, aber ich finde, jemand, der nach 10-15 Jahren Studium noch immer meint, er müsste auf Staatskosten rumdengeln, sollte sich halt wenigstens ein bisschen dran beteiligen.
Dafür müssten die Studiengebühren aber auch irgendwie da ankommen, wofür sie da sind.
Denn lernen und Forschen kann man auch nachdem man über das Diplom hinweggekommen ist.

Zitat
Btw. sehen das unsere Politiker genauso. Über Gebühren für "Langzeitstudenten" redet nämlich schon seit langem Keiner mehr. Diese Diskussion ist vor einigen Jahren aufgekommen, um nach dem "teile-und-herrsche-Prinzip" generell in Universitäten über Studiengebühren reden zu können und nicht gleich Eier an den Kopf zu kriegen. In meinen Augen war die Diskussion um "Bummelstudenten" und "Langzeitstudiengebühren" ein reines Täuschungsmanöver.

Da hast du wohl leider recht.
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« Antwort #459 am: 14 Dezember 2006, 11:44:38 »

Zitat von: "sober"
Zitat von: "colourize"
Thema Langzeitstudenten: Ich seh nicht, warum man die "Langzeitstudenten" extra finanziell benachteiligen sollte. Kann nämlich jedem Einzelnen vollkommen egal sein, was die Anderen aus ihrem Leben machen und wie lange sie studieren. Dafür fühle ich mich nicht verantwortlich.

Naja, ich sehe schon, daß es mich persönlich betrifft, denn derjenige kostet nunmal Geld und Teile dieses Geldes wird mir jeden Monat vom Gehalt abgenommen.
Langzeitstudent ist da sicherlich keiner, der nen Semester oder 2 Über der Regelstudienzeit liegt, aber ich finde, jemand, der nach 10-15 Jahren Studium noch immer meint, er müsste auf Staatskosten rumdengeln, sollte sich halt wenigstens ein bisschen dran beteiligen.
Dafür müssten die Studiengebühren aber auch irgendwie da ankommen, wofür sie da sind.
Denn lernen und Forschen kann man auch nachdem man über das Diplom hinweggekommen ist.

Sehe ich auch so.

Zitat von: "sober"
Zitat
Btw. sehen das unsere Politiker genauso. Über Gebühren für "Langzeitstudenten" redet nämlich schon seit langem Keiner mehr. Diese Diskussion ist vor einigen Jahren aufgekommen, um nach dem "teile-und-herrsche-Prinzip" generell in Universitäten über Studiengebühren reden zu können und nicht gleich Eier an den Kopf zu kriegen. In meinen Augen war die Diskussion um "Bummelstudenten" und "Langzeitstudiengebühren" ein reines Täuschungsmanöver.

Da hast du wohl leider recht.

Leider.
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colourize

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« Antwort #460 am: 14 Dezember 2006, 11:57:51 »

Im Wissen, dass diese Diskussion sich im Kreis dreht und wir das schonmal hatten: Wieso kosten "Euch als Steuerzahler" (der ich btw. auch bin ;)) denn Langzeitstudenten Geld?

Ich bin ja mal gespannt, ob da nun mehr als Scheinargumente ("verbrauchen Wasser für die Spühlklosetts in der Universität", "essen 50 Cent billiger in der Mensa") kommt.

Um mal ein paar Scheinargumente vorwegzunehmen:

  • Langzeitstudenten "blockieren" keine Seminarplätze, weil sie nicht mehr Leistungsnachweise machen als Studenten in der Regelzeit
  • Langzeitstudenten erhalten keine Unterstützung vom Staat (Bafög, Stipendien).

  • Langzeitstudenten leihen nicht mehr Bücher in der Bibliothek aus.


Dagegen ist festzustellen, dass Langzeitstudenten

  • keinen Anspruch auf Sozialhilfe haben. (also dem Steuerzahler "billiger" kommen)
  • niemandem einen "Arbeitsplatz wegnehmen".
  • die absolute Zahl der verfügbaren Arbeitsplätze sich nicht erhöht, wenn Studenten schneller studieren und früher fertig werden.


Alles in allem möchte ich behaupten, dass es sich bei dem "Langzeitstudenten-Argument" um den gesellschaftlichen Wunsch nach Normierung ("Normalbiographie") handelt. Langzeitstudenten haben nämlich etwas, was uns allen fehlt: Sie haben Zeit und sie können über ihre Zeit weitgehend frei verfügen.
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messie

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« Antwort #461 am: 14 Dezember 2006, 12:31:59 »

Zitat
keinen Anspruch auf Sozialhilfe haben. (also dem Steuerzahler "billiger" kommen)

... möchte ich noch einmal gesondert hervorheben (wobei ich mich dem Rest von colourize' Posting zu 100% anschließe)

Langzeitstudenten haben keinen Anspruch auf staatliche Leistungen (bis auf Wohngeld, aber darauf hat so gut wie jeder der nicht einen Berg Geld verdient Anspruch)

Sie finanzieren zudem die Krankenkasse selbst und entlasten somit das Gesundheitssystem noch.

Sie zahlen wie jeder andere Arbeitnehmer bei ihren Jobs die sie zum Lebensunterhalt haben auch in die Rentenkasse ein, und wenn sie in den Semesterferien etwas mehr verdienen, versteuern sie ganz normal ihr Einkommen wie jeder andere Arbeitnehmer auch.

Langzeitstudenten liegen von allen Bevölkerungsgruppen den Steuerzahlern am wenigsten auf der Tasche.
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« Antwort #462 am: 14 Dezember 2006, 12:52:02 »

Wie jetzt, auf einmal sind die faulen, lebensunfähigen Schweine die Guten? Das wird Thomas überhaupt nicht schmecken.
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Thomas

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« Antwort #463 am: 14 Dezember 2006, 13:04:40 »

Zitat von: "Bombe"
Wie jetzt, auf einmal sind die faulen, lebensunfähigen Schweine die Guten? Das wird Thomas überhaupt nicht schmecken.
Stimmt ja auch nicht.Aber mann kann sich natürlich alles auch so schön reden, wie man es haben möchte  :wink:

Alles das, was lt. colourize Langzeitstudis nicht sind, stimmt nur bedingt : Die Jungs erhielten ja irgendwann mal Bafög, liehen mal Bücher aus, nahmen mal anderen die Sitzplätze in Seminaren weg, etc.Denn die Zeit, als sie "normal" während der Regelstudienzeit studierten (oder was immer die da machten), ist ja letztendlich auch für'n Arsch (von gesammelten Erfahrungen vieleicht abgesehen).

Keinen Anspruch auf Sozialhilfe ist übrigens falsch.Jeder Bürger in D hat Anspruch auf Sozialhilfe, wenn seine Lebensumstände beschissen genug sind.Und lebensunfähige Langzeitstudis kommen sicherlich auch des öfteren an diesen Punkt.

Ansonstens kostet jeder Student den Staat irgendwie Geld, und wenn es wirklich nur das Papier auf dem Uni-Klo ist.Und ich sehe es gar nicht ein, wieso solche Faulpelze sich für lau den Hintern da auf Steuerzahlerkosten abwischen dürfen.

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« Antwort #464 am: 14 Dezember 2006, 13:11:30 »

Zitat von: "colourize"
    [*] Langzeitstudenten "blockieren" keine Seminarplätze, weil sie nicht mehr Leistungsnachweise machen als Studenten in der Regelzeit


    Erm, wenn ich mich hinsetze, alle 2-3 Semester mal das Fach wechsel, weil ich da auch mal reingucken will etc, mach ich im schnitt sehr wohl mehr Leistungsnachweise (wenn ich sie mache) als der "Normalstudent".
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