Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Studiengebühren???  (Gelesen 61009 mal)

SuperTorus

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Studiengebühren???
« Antwort #120 am: 06 Februar 2005, 14:05:30 »

Zitat von: "Kallisti"

Und: Ohne "Philosophen", die nun mal "Meister im Denken" sind, sähe es noch schlechter aus, als es das eh schon ist! (...)


Hm.. Und was ist mit den Mathematikern, Physikern, Informatikern und all den anderen wissenschaftlich arbeitenden Menschen? Imho sind natürlich auch Philosophen wichtig, aber ich würd sie auf keinen Fall als "Meister im Denken" über die anderen stellen.

Denk mal drüber nach,
  Nils
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SuperTorus

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Studiengebühren???
« Antwort #121 am: 06 Februar 2005, 14:20:29 »

Zitat von: "Kallisti"

Wie glaubst du, werden von welchen Leuten moralische Normen begründet?!?

Und wo werden sie wie angewandt/gebraucht?
(...)

Und wie wird durch "wen" und welche Methode (!!) bestimmt, was aus welchen Gründen moralisch geboten, verboten oder erlaubt, was "richtig" und was "falsch" ist...?!??


Von der breiten Masse!

Also, wenn ich mich nicht irre, dann funktioniert die ganze Sache  doch in etwa so:

Die Ethik-Kommission oder Nationalem Ethikrat werden von der Politik zu altuellen Themen befragt. Die Etik-Kommission meldet sich dann irgendwann mit Ihrer Meinung. Sie können empfehlen was immer ihnen beliebt. Sollte die Meinung nicht mit dem des Volkes übereinstimmen, dann wird einfach nichts passieren, und der Etik-Rat hat schön ein paar Monate für die Mülltonne gearbeitet.

Zitat von: "Kallisti"

Wie glaubst du, werden von welchen Leuten moralische Normen begründet?!?


Moralisch- und Ethische Normen müssen Rückhalt aus dem Volk haben, sonst sind sie zum Scheitern verurteilt. Will die Ethik-Kommision produktiv arbeiten, dann kann sie das nur, wenn sie den Zeitgeist definiert. Mehr nicht.
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Kallisti

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Studiengebühren???
« Antwort #122 am: 06 Februar 2005, 14:24:30 »

@SuperTorus


Zitat
Hm.. Und was ist mit den Mathematikern, Physikern, Informatikern und all den anderen wissenschaftlich arbeitenden Menschen? Imho sind natürlich auch Philosophen wichtig, aber ich würd sie auf keinen Fall als "Meister im Denken" über die anderen stellen.

Denk mal drüber nach,
Nils



Hast du das:

Zitat
Ich sage nicht, dass Philosophie das Allein-Seligmachende ist! Aber: sie ist notwendig und wichtig und schließlich auch die Mutter aller Wissenschaften! Smile



auch gelesen?


Und dass Philosophen "Meister im Denken" sind, stammt nicht von mir, trifft aber meiner Meinung nach zu, guckst du hier:


"... Wer ein Wissen oder eine Fertigkeit vollendet beherrscht, den nennen wir Maestro oder Meister; die Griechen sagen sophos: Weiser.
Während andere in einem Handwerk, in Rechtsgeschäften (...), bei der Heilung von Krankheiten (...) oder in politischen Geschäften Meister sind, suchen Philosophen die Meisterschaft im Wissen.
Und weil diese nur schwer zu gewinnen ist, beanspruchen sie nach Platon nicht die sophia selbst, sondern legiglich eine philosophia: die Liebe zur Weisheit. ..."


Quelle: Otfried Höffe (Prof. für Philosophie) in: "Kleine Geschichte der Philosophie", 2001 (Verlag C.H.Beck)


... denk mal drüber nach!   :P
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Kallisti

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Studiengebühren???
« Antwort #123 am: 06 Februar 2005, 14:28:33 »

@SuperTorus


,.. es ist eine Sache, moralische "Gefühle" und "Intuitionen" zu haben (siehe: "Volk"/breite Masse), eine andere ist es, diese auch zu begründen, zu formulieren, zu erklären, zu hinterfragen, zu reflektieren...!


Aber natürlich: moralisch handeln muss/sollte und kann (!) dann nur die/der Einzelne selbst!
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Thomas

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Studiengebühren???
« Antwort #124 am: 06 Februar 2005, 14:38:35 »

Nur mal nebenbei : Du hast nun viele Sachen aufgezählt, in denen Themen der Philosophie vorkommen und eine wichtige Rolle spielen, aber immer noch keinen Grund geliefert, warum den dafür nun unbedingt studierte Philosophen nötig sind.

Zitat
... schon mal was von Ethik-Kommission oder Nationalem Ethikrat gehört??

Stichworte: Sterbehilfe, Therapeutisches Klonen, Biopatentierung...

Ja, Mitglieder sind da neben Medizinern, Juristen, Biologen und (sogar!) Theologen auch: Philosophen!


Ja, AUCH Philosophen.Und würde man diese Philosophen durch andere, sich Gedanken machende Menschen ersetzten, würde es auch funktionieren.

Nebenbei bemerkt : Ich halte Institutionen wie die Ethik-Kommission oder den Nationalem Ethikrat nicht für Elementare Dinge der Gesellschaft, sondern Einrichtungen, die unter "ferner liefen" eingeordnet werden, was man auch daran sehen kann, wie oft diese Institutionen überhaupt zu etwas befragt werden, geschweige denn, wann auf sie gehört wird.

Zitat
Wie glaubst du, werden von welchen Leuten moralische Normen begründet?!?

Und wo werden sie wie angewandt/gebraucht?

Stichworte: Bioethik, Medizinethik, Wirtschaftsethik, Technikethik, Rechtsethik


Begründet von denkenden Menschen, die müßen aber nicht zwanglsäufig Philosophie studiert haben.Bei den Anwendern ist es genau das selbe.

Zitat
Und wie wird durch "wen" und welche Methode (!!) bestimmt, was aus welchen Gründen moralisch geboten, verboten oder erlaubt, was "richtig" und was "falsch" ist...?!??


Dazu sag ich ojeoje, denn wenn du meinst, das solche Frage nur von studierten Philosophen und nicht von Menschen mit klarem Verstand beantwortet werden können, hast du ein seltsames Menschenbild.Oder seltsame Erfahrungen gemacht.

Die (ich übertreibe jetzt mal) Darstellung der Gesellschaft als eine Haufen von moralisch orientierungslosen Trotteln, die unbedingt auf denkende Philosophen angewiesen sind, um ihnen zu sagen, was gut und was böse ist, klingt eher danach, als wenn du mit allen Mitteln versuchst, eine Daseinsberechtigung für deinen Studiengang herbeizureden.Aber danach klingen deine Beiträge zu diesem Thema sowieso mitunter. :wink:

Zitat
Ontologie, Sprachphilosophie, Logik (!->siehe z.B. was ist ein "echtes" Argument und woran erkennt man es...!!), Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie, Philosophie des Geistes, Ethik, Ästhetik.


Ja, alles interessante Themen, z.t. sicherlich auch gesellschaftlich und/oder ökonomisch verwertbar, aber trotzdem keine Erklärung, warum es dazu denn nun unbedingt eines studierten Philosophen bedarf.

Nenn mir doch bitte mal eine konkretes beispiel, wo unbedingt ein studierten Philosophen benötigt wird, um eine Aufgabe zu meistern, und ich meine eine (zumindest) Gesellschaftlich wichtige Aufgabe.

Z.b. Deine Politikberater : Wie viele von diesen beratern haben nur ein Philosophiestudium absolviert ? Ich denke wenige, die meisten dürften aus der Wirtschaft, aus den Medien oder eben selber aus der Politik kommen, denn um Politiker beraten zu können, muß ich mich weniger mit Philosophischen Dingen befassen, sondern viel mehr mit Strategien, mit Seilschaften, mit Fakten, mit Insiderinfos usw.

Wie viele studierte Philosophen machen inzwischen entweder andere Jobs oder belegen bei Mc'Do Hamburger ? Vermutlich nicht wenige, woran auch zu erkennen sein dürfte, wie begehrt und benötigt deren Fähigkeiten sind.
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Jinx

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« Antwort #125 am: 06 Februar 2005, 14:43:56 »

Zitat
,.. es ist eine Sache, moralische "Gefühle" und "Intuitionen" zu haben (siehe: "Volk"/breite Masse), eine andere ist es, diese auch zu begründen, zu formulieren, zu erklären, zu hinterfragen, zu reflektieren...!


Ja, völlig richtig. Es ist essentiell, seine Gedanken strukturiert und klar darzulegen, in allgemeinverständlicher Form und ohne Verwirrung durch Pleonasmen, ewige Wiederholungen und unverständliche orthographische Konstruktionen. Dies ist in der Tat sehr wichtig für die reibungslose, ja lustvolle Kommunikation.

Und wie man an Thomas' Beispiel merkt, gelingt  das auch nicht-studierten hier ganz wunderbar.
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« Antwort #126 am: 06 Februar 2005, 14:58:02 »

Ich geh' jetzt erst mal gucken, was Pleonasmen sind =)
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Jinx

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« Antwort #127 am: 06 Februar 2005, 14:58:40 »

Zitat von: "Thomas"
Ich geh' jetzt erst mal gucken, was Pleonasmen sind =)


Thomas, das hast DU nicht nötig. ;)
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Kallisti

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« Antwort #128 am: 06 Februar 2005, 22:42:49 »

:finger:
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colourize

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« Antwort #129 am: 06 Februar 2005, 22:57:28 »

Zitat von: "Kallisti"
:finger:

Verstehe / raffe / interpretiere ich hier irgendwas nicht richtig/korrekt?
Oder worüber schmunzelst/lachst Du / was freut Dich bzw. worüber amüsierst Du Dich..?
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Kallisti

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« Antwort #130 am: 07 Februar 2005, 13:40:11 »

... and again:


 :finger:


 :P  :wink:
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kasimir

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« Antwort #131 am: 08 Februar 2005, 16:07:52 »

Zitat von: "Jinx"
Zitat
,.. es ist eine Sache, moralische "Gefühle" und "Intuitionen" zu haben (siehe: "Volk"/breite Masse), eine andere ist es, diese auch zu begründen, zu formulieren, zu erklären, zu hinterfragen, zu reflektieren...!


Ja, völlig richtig. Es ist essentiell, seine Gedanken strukturiert und klar darzulegen, in allgemeinverständlicher Form und ohne Verwirrung durch Pleonasmen, ewige Wiederholungen und unverständliche orthographische Konstruktionen. Dies ist in der Tat sehr wichtig für die reibungslose, ja lustvolle Kommunikation.

Und wie man an Thomas' Beispiel merkt, gelingt  das auch nicht-studierten hier ganz wunderbar.


Hör ich da Ironie heraus, oder bilde ich mir das bloß ein?  :D
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Studiengebühren???
« Antwort #132 am: 21 März 2005, 10:32:40 »

Warum sehe ich den Thread erst jetzt?

Bildung sollte ein kostenloses, frei zugängliches Gut sein, ohne auf marktwirtschaftlichen Nutzen abgeklappert zu werden. Ist natürlich schwierig, wenn die studierten Finno-Ugristiker und was nicht noch alles hinterher in die Verwaltung der Bundesagentur für Arbeit rutschen (die Finno-Ugristiker mögen mir diese Spitze verzeihen ...). Das ist ja leider die Endstation für viele "exotischere Studienrichtungen" oder für diejenigen, die vielleicht auch scheinbar "berufstaugliche" Sachen wie BWL studieren (Oder für die, die studieren, um einen "Parkplatz" bis zur Rente zu haben - Keine Frage, bei echten Langzeitstudenten hört es schon auf mit den Sympathien).

Vielleicht sollte man eine Ausbildung voraussetzen, um das "Parkplatz-Problem" besser zu umgehen. Ein ausführliches Beratungsgespräch ist auch dringend vonnöten, am besten schon Orientierung zu Schulzeiten. Und ins Studium könnte ja auch eine gute Portion "real life" gesteckt werden, sozusagen eine "desillusionierende Komponente", Praxisnähe etc., damit die Studenten nicht mehr zu doof sind, wie Thomas sagt, sich den Hintern abzuwischen. Und Bildung um der Bildung Willen sollte in den Vordergrund gestellt werden, nicht Bildung aus mangelnder Perspektive oder Faulheit.

Lange Rede, kurzer Sinn: Auf jeden Fall gibt es viele Ansätze, die eher in Richtung sanfter Druck gehen, anstelle einer Finanzkeule. Das mit den Studiengebühren führt IMHO tatsächlich zu einer Zwei-Klassen-Bildung. Und das kann nicht im Interesse einer per Definition freiheitlich-demokratischen Gesellschaft sein, in der es jedem ermöglicht sein soll, sich zu informieren. Und daß die Gelder nur für die Hochschulen verwendet würden, glaube ich auch nicht.

Und was die bekifften, partygeilen Faulpelze mit ihrer Holzbohlen-Stuck-Doppelbalkon-WG angeht, davon gibt es wahrscheinlich so viele wie Goten, die ernsthaft Gläserrücken praktizieren. Also nicht repräsentativ. Die Message, das Studium doch etwas auf die spätere Karriere abzustimmen, scheint bei vielen sowieso angekommen zu sein, wenn ich mir so einige Leute auf meiner FH anschaue (wobei da vielleicht ja doch ein Unterschied zur Uni besteht, auch wenn mir das letztens ausgeredet werden sollte).

Falls ich hier Sachen wiederhole - Ich habe nicht den gesamten Thread gelesen.
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« Antwort #133 am: 21 März 2005, 13:22:02 »

Hab den Thread leider auch erst jetzt entdeckt.

Zitat
..., sondern sich vieleicht schon mal bei zeiten Gedanken machen, was man in seinem Leben mal machen will und nicht erst mit dem Abi-Zeugnis in der Hand das Überlegen starten.
Heute kommt kaum noch jemand unter achtzehn aus der Schule (eher später), da kann man sich ja wohl schon mal über seine grundlegenden interessengebiete und Betätigungsschwerpunkte klar geworden sei, oder ?

Ich bestätige, mit 18 wußte ich das tatsächlich schon. Die unüberwindbare Hürde war nur: es gab ungefähr 3 Ausbildungsstellen auf die sich ca. 1000 Schulabgänger bewarben. Vergeben wurden die Stellen dann an Söhne von Angestellten in der Chefetage, die sich nur für die Ausbildungsvergütung interessierten, nicht für den Beruf.
Okay, man muss natürlich auch Alternativen bereit haben, aber es sieht schon seit einiger Zeit nicht mehr besonders gut auf dem Ausbildungsmarkt aus. Wer eine Stelle bekommt, die ihn auch nur ansatzweise interessiert, kann sich wirklich glücklich schätzen.

Ich gebe auch zu, ein Studium abgebrochen und wieder ein neues angefangen zu haben. Entscheidend ist hierbei aber der Grund:
Ich habe schon für mein Erststudium kein Bafög bekommen und habe mich dann so sehr verschuldet, dass ich aufhören mußte. Angeblich hätten mein Eltern genug verdient, um mir im Monat (damals noch) 1000 DM zu zahlen. Völliger Blödsinn bei:
- 5 Kindern; alle in der schulischen bzw. universitären Ausbildung
- 1 Alleinverdiener, kein Spitzenverdiener, sondern normale Mittelschicht
- Zuhause wohnen unmöglich, da 130km von der Uni weg
Bei meinem jetzigen Studium handelt es sich um dasselbe Fach; Bafög bekomme ich trotzdem keines, weil ich angeblich einen Fachrichtungswechsel vollzogen hätte. Lediglich der Abschluss hat sich geändert, aber dafür kann ich nichts...


Zitat
Schön, aber Ziel eines Studiums ist ja nicht alleine es erfolgreich hinter sich zu bringen, sondern es als Grundlage für seine (hoffentlich) darauf folgende Beschäftigung zu verwenden.Wenn dem nicht so wäre, könnten wir die Unis gleich in staatliche Beschäftigungsanstalten für junge Menschen umwandeln.

Stimmt auch, aber: Um mich auf das spätere Berufsleben optimal vorzubereiten sind Praktika unerläßlich. Da diese jedoch in den wenigsten Fällen bezahlt werden, kann ich sie mir schon jetzt schlicht und ergreifend nicht leisten. Ich schaffe es schon kaum meine Pflichtpraktika zu absolvieren. Dabei würde ich wirklich gerne mehr Praxiswissen vorweisen, wenn ich nach dem Studium den Arbeitsmarkt betrete.

Zitat
Nun ja, es gibt viele Firmen, die eigene Forschungs und Entwicklungsabteilungen haben, ich denke schon, das da einiges Potential zur praktikablen Ausbildung vorhanden

Mag sein, aber dadurch würden nur noch "Fachidioten" entstehen. Das gute am Studium ist ja gerade, dass man trotz Vertiefungsrichtung immer auch lernt, über den Tellerrand zu sehen und in andere "Teller" reinzuschmecken.

Zu dieser Philosophie-Diskussion:
Ich muss zugeben, ich weiß jetzt auch kein wirklich konkretes Beispiel, wofür wir unbedingt Philosophen brauchen. Ich glaube aber, dass das eher daran liegt, dass man das nicht so klar festmachen kann. Vermutlich wirken Philosphen eher unbemerkt im Hintergrund als Berater oder "Meinungsmacher". Vielleicht sind die Philosophen wie das Salz in unserer Suppe: Sind sie weg, fehlt was.
Aber dazu weiß ich zu wenig von Philosophie, um hier wirklich qualifiziert urteilen zu können. Jedoch wäre es fatal, alles nur noch in "wirtschaftlich nützlich" und "unnützlich" einzuteilen.

@thomas:
Mich kotzt Steuerzahlen auch an (und das tue ich trotz Studentenstatus), aber du kannst doch nicht im Ernst die Studenten für die Haushaltslöcher verantwortlich machen. Genauso gut könntest du dich bei den Kindeskindern der Holocaust-Opfer beschweren, die immernoch fleißig die Hand aufhalten, obwohl sie mit dem eigentlichen Opfer kaum noch verwandt sind. Aber sich über die zu beschweren ist ja moralisch verwerflich und nicht erlaubt...
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Simia

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« Antwort #134 am: 21 März 2005, 15:13:27 »

Zitat von: "Killerqueen"
Zu dieser Philosophie-Diskussion:
Ich muss zugeben, ich weiß jetzt auch kein wirklich konkretes Beispiel, wofür wir unbedingt Philosophen brauchen. Ich glaube aber, dass das eher daran liegt, dass man das nicht so klar festmachen kann. Vermutlich wirken Philosphen eher unbemerkt im Hintergrund als Berater oder "Meinungsmacher". Vielleicht sind die Philosophen wie das Salz in unserer Suppe: Sind sie weg, fehlt was.
Aber dazu weiß ich zu wenig von Philosophie, um hier wirklich qualifiziert urteilen zu können.


Das Dilemma der Philosophie als Mutter der Wissenschaften ist es, daß es der "Urgrund" ist, die Quelle, und das, was gesellschaftlich "anwendbar" ist, das sind dann die Verästelungen wie Informatik, Physik, Soziologie etc. (und selbst so jemand hat es schon schwer auf dem Arbeitsmarkt).

Ich halte Philosophen an sich für wichtig, da Marktforschungsinstitute die kulturellen Leitbilder und gesellschaftlichen Trends doch eher einseitig erfassen. Jedoch müssen sich Philosophiestudenten wohl darüber klar werden, daß längst nicht alle von ihnen als Philosophen arbeiten werden, und sei es "nur" als Hochschuldozent oder wissenschaftlicher Mitarbeiter (Ich frage mich, ob ich das überhaupt wollte, wenn ich es studieren würde).

Zitat von: "Killerqueen"

Jedoch wäre es fatal, alles nur noch in "wirtschaftlich nützlich" und "unnützlich" einzuteilen.


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