Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Studiengebühren???  (Gelesen 60992 mal)

Simia

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Studiengebühren???
« Antwort #150 am: 23 März 2005, 17:00:23 »

Davon abgesehen qualifiziere ich mich mit dem Studium schon weiter, auch wenn meine anderthalb Ausbildungen damit nur in zweiter Linie zu tun haben.
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Eisbär

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Studiengebühren???
« Antwort #151 am: 23 März 2005, 17:44:16 »

Zitat von: "Killerqueen"
@eisbär:
Zitat
Du hast das Prinzip nicht verstanden...
Doch, hab ich.
Wollte nur auf den folgenden Fall aufmerksam machen: Wenn man beispielsweise nach einer abgeschlossenen Friseurlehre feststellt, dass man noch mehr vom Beruf erwartet, als täglich im Salon zu stehen, und das folgende Studium mit der Ausbildung artverwandt sein sollte, hat man dann schlechte Karten.
Stimmt, man müßte evt. eine zweite Ausbildung machen.
Wieviele Leute, die sich zu einer Friseursausbildung entscheiden kennst Du, die eine Hochschulzugangsberechtigung haben?
Zitat
Das mit einer generellen Vorbildung durch eine berufl. Ausbildung dürfte schwer machbar sein. Erstens: Welche Vorbildung verlangt z. B. Psychologie?
Fachkrankenschwester Richtung Psychatrie z.B. Oder im psychologischen Pflegedienst? (Kenne auch eine, die das genau so gemacht hat).
Oder Barkeeper oder Friseur... die müssen sich doch auch ständig die Lebensgeschichte anderer Leute anhören...



Was spricht denn dagegen, daß jemand, bevor er Arzt wird auch eine Ausbildung zum Krankenpfleger macht?
Mit Abi kann man eh so ziemlich jede Ausbildung verkürzen, wo also ist das Problem? Dafür wird das Studium dank der Ausbildung vorneweg auch etwas kürzer, da Grundlagen nicht mehr so sehr vermittelt werden müssen...

Insgesamt wuerde sich wahrscheinlich die Dauer bis zum gewünschten Berufsabschluß allgemein um maximal 1 Jahr verlängern, aber die durchschnittliche Studiumsdauer würde sich verkürzen, da die Studenten weniger Semester brauchen, um fertig zu werden, sie wissen ja, was sie erwartet (nach dem Studium), es gäbe auch weniger Abbrecher, da jeder in 2 Jahren Ausbildung schon genug schnuppern konnte, ob dieses Studium was für ihn ist.

Ich sehe nur Vorteile, die sich durch Beobachtungen bei mir und im Bekanntenkreis bestätigen.

Lars
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Jinx

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Studiengebühren???
« Antwort #152 am: 23 März 2005, 18:34:58 »

Hi Eisbär,

die Vorteile einer Ausbildung vor dem Studium liegen auf der Hand, keine Frage. Es gibt jedoch ein praktisches Problem: Lehrstellen sind jetzt schon Mangelware. Viele Betriebe bilden ungern bis gar nicht aus, und die, die es tun, sind mehr als unwillig, wenn absehbar ist, dass der Azubi nach absolvierter Lehre an die Uni geht.
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Studiengebühren???
« Antwort #153 am: 23 März 2005, 19:13:53 »

Zitat
Viele Betriebe bilden ungern bis gar nicht aus, und die, die es tun, sind mehr als unwillig, wenn absehbar ist, dass der Azubi nach absolvierter Lehre an die Uni geht

Das kann ich bestätigen. Häufig -nein: Sehr häufig werden Leute mit Abitur erst gar nicht genommen. Der Grund der Ausbildungsstätte ist ebenso einfach wie einleuchtend: Das Risiko, dass diejenige Person nach einer Lehre (die ja teuer für den Arbeitgeber ist) zur Uni geht (und damit die Einarbeitung der Person für die Katz ist) ist dem Arbeitgeber schlicht zu hoch.

Ich kenne auch genug Beispiele, in denen Leute deswegen zu studieren begannen, weil sie keinen Ausbildungsplatz erhalten haben. Bevor sie garnichts machen, studieren sie dann eben, um zumindest etwas Sinnvolles zu machen. Zumal Studentenjobs leichter zu ergattern sind als eine richtige Arbeitsstelle.

Deinen Ansatz finde ich gar nicht schlecht, Eisbär - auch ich weiß aus Erfahrung, dass jene die vorher eine Ausbildung machten, wesentlich zielgerichteter und oftmals auch kürzer studieren. Allein - es geht halt an der Realität vorbei, dieser Wunsch(traum) ...
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Eisbär

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« Antwort #154 am: 23 März 2005, 19:28:18 »

Zitat von: "Jinx"
die es tun, sind mehr als unwillig, wenn absehbar ist, dass der Azubi nach absolvierter Lehre an die Uni geht.
Wieso? Die meisten Firmen übernehmen nach der Ausbildung keine oder nur einen Bruchteil ihrer Azubis.
Und warum sollten sie zukünftige Studenten nicht ausbilden? Immerhin werden aus denen ja auch später höherqualifizierte Arbeitskräfte.

Und wenn ich bedenke, das Azubis bei vielen auch billige Arbeitskräfte sind und man vom Staat pro Azubi noch ordentlich Kohle bekommt (in vielen Ausbildungsberufen ist das ja schon so), dann sehe ich nicht ein, warum sie es nicht tun sollten.

Aber Firmenleitungen (aus "Managern" zusammengesetzt) treffen oft seltsame Entscheidungen, stimmt schon...
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Killerqueen

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« Antwort #155 am: 23 März 2005, 20:36:20 »

Zitat
Mich nervt es nämlich auch ziemlich, wenn 18jährige schon ihre nächsten 10 Jahre durchgeplant haben müssen. So ein bißchen ist man ja auch noch Mensch, d. h. unperfekt, oft emotionsgeleitet und mit der Fähigkeit versehen, seine Wege zu ändern. Man muß ja nicht gleich vier Studienrichtungen nacheinander abbrechen, aber es sollte einem schon die Möglichkeit gegeben sein, seinen Weg erst zu finden.

Jepp. Außerdem darf man auch den Einfluß des Elternhauses nicht unterschätzen. Solange man noch Zuhause wohnt, steht man schon ganz schön stark unter "Fremdeinfluß". Manche müssen sich wirklich erst mal von den Eltern "freischwimmen", um zu kapieren, was sie eigentlich selbst wollen. Solche "Familienberufe" gibt's immer wieder. Typisches Beispiel: Baubranche oder Lehrer! Und irgendwann merkt man dann, dass man in dem Beruf ganz und gar nicht glücklich ist. (und bekommt ein Magengeschwür und Krankheiten, deren Behandlung Massen an Geldern verschlingt...)

@eisbär
Zitat
Wieviele Leute, die sich zu einer Friseursausbildung entscheiden kennst Du, die eine Hochschulzugangsberechtigung haben?

Einige (ganz spontan fallen mir jedenfalls außer mir selbst 4 ein); allerdings haben die meisten die HZB erst nach der Ausbildung erworben, weil sie merkten, dass der Beruf ihnen nicht reicht. Oder sie hatten die Ausbildung aus anderen Gründen gemacht; so wie ich. Früher mußte man nämlich um Maskenbildner zu werden eine Friseurausbildung absolvieren. Ich wollte also eigentlich nie Friteuse werden... Nur hat das mit dem Maskenbildner dann auch nicht geklappt, also hab ich erst mal Abi gemacht.

Zitat
Oder Barkeeper oder Friseur... die müssen sich doch auch ständig die Lebensgeschichte anderer Leute anhören...

LOL Dachte ich mir auch schon... :mrgreen:

Generell finde ich die Idee mit der Ausbildung vorher ja auch nicht schlecht; schon alleine wegen der Lebenserfahrung, die man dadurch gewinnt. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es nicht funktionieren wird.
Außerdem wird das Ausbildungssystem dann komplett von der Wirtschaft abhängig. Gar nicht gut!
Es wird sich entwickeln, wie mit den Ausbildungsplätzen. Keiner bekommt mehr den Beruf, den er gerne machen möchte, weil er keinen Platz bekommt. Und ich muß ganz ehrlich sagen: Ich bin so froh, dass ich mir wenigstens mein Studienfach aussuchen konnte; denn bisher hatte ich in meinem beruflichen Werdegang nie dieses Privileg
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Simia

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Studiengebühren???
« Antwort #156 am: 24 März 2005, 13:03:27 »

Stimmt leider. Die Unternehmen wollen selten Azubis hinterher ins Studium entlassen, zumindest wenn sie nichts davon haben (und dann wäre man in seiner Studienwahl m. o. w. abhängig vom Unternehmen).

Studium statt Ausbildung ist wohl oft die einzige Alternative. Immerhin kann man ja auch ohne Ausbildung nach einem Studium im Beruf was werden.

Andererseits, Eisbär sagt es, die Unternehmen übernehmen sowieso nur einen Bruchteil der Azubis. Die wären dann frei fürs Studium und kämen dann vielleicht sogar später mit einer höheren Qualifikation zurück. :|
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Kortirion

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Studiengebühren???
« Antwort #157 am: 08 April 2005, 01:50:27 »

Aus aktuellem Anlass und da ja auch einige Studierende der Lüneburger Hochschule und einige mobile Hamburger hier sind:

Zitat

Alle Studierende und SchülerInnen sind von den Schülervertretungen der Lüneburger Gymnasien eingeladen, zur
 
Podiumsdiskussion "Warum (nicht) Studiengebühren?"
unter anderem mit Abgeordneten aus dem niedersächsischem Landtag,
am Mittwoch, den 13.4.2005, Beginn 20.00 Uhr, im Gymnasium Herderschule, Ochtmisser Kirchsteig 27
 
und zur Demo gegen Studiengebühren,
am Donnerstag, den 14.4.2005, Beginn 16.00 ab Clamartpark, mit anschließendem Sit-In im "Stadtgespräch"
 
Die Bundes-CDU 2006 hat gerade diese Woche angekündigt, bei einem Sieg bei der Bundestagswahl 2006 das BaföG abzuschaffen. Das wird die
Menschen, die jetzt in der Oberstufe büffeln, noch mehr treffen als uns.
 
Also kommt zahlreich und laut, es könnte euer kleiner Bruder sein, oder eure Nichte, für die das Studium dann zu teuer wird.


Gruß...
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« Antwort #158 am: 08 April 2005, 11:41:28 »

Zitat
Die Bundes-CDU 2006 hat gerade diese Woche angekündigt, bei einem Sieg bei der Bundestagswahl 2006 das BaföG abzuschaffen.

Öhm, nicht das ich bezüglich des Wahlversprechenprogramm der Bundes-CDU auf dem laufenden wäre, aber DAS ist doch wohl eher ein Aprilscherz, oder ?  :haeh?:
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« Antwort #159 am: 08 April 2005, 12:02:38 »

Die baden-württembergischen Kultusministerin Annette Schavan hat letzte Woche einen Vorstoß gemacht, das Bafög abzuschaffen.
Kurzinfo
Gleichwohl Merkel es erstmal schnell wieder dementiert hat.
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Thomas

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« Antwort #160 am: 08 April 2005, 12:12:33 »

Naja, aber das dämpft ja die ursprüngliche Aussage schon mal wieder ab.Die klang nämlich noch so, als ob die Bundes-CDU geschlossen und ersatzlos das Bafög streichen will, und dem ist ja nun nicht so.
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« Antwort #161 am: 08 April 2005, 12:20:29 »

Noch ist nicht klar, dass die gesamte CDU das Bafög streichen will, noch rudert Merkel zurück, aber man wird sehen, wie die Bundestagswahlen laufen.
Und laut dem Vorschlag würde es schon ersatzlos gestrichen - ein "verzinstes Volldarlehen" ist kein Ersatz für das Bafög in der heutigen Form.
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« Antwort #162 am: 08 April 2005, 13:51:55 »

Zitat
Und laut dem Vorschlag würde es schon ersatzlos gestrichen - ein "verzinstes Volldarlehen" ist kein Ersatz für das Bafög in der heutigen Form.

Warum ? Muß man das Bafög nicht nach Ende der Ausbildung zurückzahlen ?
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« Antwort #163 am: 13 April 2005, 21:04:39 »

Hat es heute jemand vielleicht bis zum Ende der VV ausgehalten und kann mir sagen, wie die letzte Abstimmung rausgekommen ist? Wird auch über den Streik abgestimmt oder nur über die Gebühren?

Ich hab's da einfach nimmer ausgehalten und bin früher abgehauen. Studenten.. :roll:
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« Antwort #164 am: 13 April 2005, 22:44:15 »

Zitat
Warum ? Muß man das Bafög nicht nach Ende der Ausbildung zurückzahlen ?

Nicht ganz: Die Hälfte muss man zurückzahlen. Allerdings bin ich da nicht mehr auf dem Laufenden, ob die zzgl. 4% Zinsen mittlerweile zurückzuzahlen sind ...

Und zu dem Thema Bafög abschaffen:
Die Abschaffung des Bafög ist bei dem Wahlprogramm der CDU die Studiengebühren betreffend eigentlich nur konsequent: Studierende sollen sich selbst verschulden - ähhh: ich meinte natürlich: sich ihr Studium selbst finanzieren  :wink:  , indem sie bei einer Bank für die der Staat bürgt einen Kredit in Höhe der Studiengebühr aufnehmen.

Wie schon mehrfach erwähnt, ist das Konzept natürlich völliger Unsinn. Das System funktioniert nur dann, wenn es auch nach dem Studium Jobs für alle Studierenden gäbe, wonach sie das Geld zurückzahlen können bzw. soviel verdienen, dass sie es überhaupt zurückzahlen können. Davon kann momentan natürlich nicht die Rede sein.
Tja, eins muss man der CDU lassen: Wenn sie schon was kaputtmachen, dann richtig  :roll:
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