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Autor Thema: Zivilcourage  (Gelesen 25730 mal)

rattengoettin

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Re: Zivilcourage
« Antwort #60 am: 31 Oktober 2008, 15:41:54 »

Zitat
Und innerhalb von zwei Minuten ist man nicht gleich blau geprügelt... wenn man sich wehrt.  ;)

... Mit Glück landest du so im Krankenhaus, mit Pech auf dem Friedhof.

Dramaqueen  ::)

Zitat
Und nein, ich quatsch nicht nur.. ich hatte solche Situationen auch schon.

... also hast eingegriffen gegen eine Übermacht von gewaltbereiten Menschen?
Dann hattest du verdammtes Glück.
Auch wenn sich Männer, auch gewaltbereite, eher schwertun Frauen zu schlagen, ausgeschlossen ist es nicht.
[/quote]

Ich hab auch zwei gesunde Hände und harrrte Stahlkappen, um mich zu wehren. Hat sicher fast jeder hier ;) Und ich betone nochmals - damit es nicht so aussieht, als wenn ich ganz alleine Xena gegen 15 Männer spielen würde - :Alleine hätte ich sicher auch eher nur mein Handy und den NotKnopf gegriffen.. aber zu dritt ist Gegenaktion nunmal (für mich) gut möglich...wenn die Leute, mit denen man unterwegs ist, genauso denken und handeln (und in meinem Freundeskreis musste ich mir diesbezügl. bisher keine Sorgen machen).

Und ja.. vielleicht hatte ich bisher Glück.. aber selbst wenns ab und zu ein paar Blessuren mehr gewesen wären, war es die Sache für meinen Gerechtigkeitssinn und mein Gewissen wert.
Muss ja nicht dein Weg sein .. deshalb sind wir ja alle Individuen - weil wir verschieden denken, fühlen, handeln und fighten ;)

Aber macht es dich persönlich gar nicht wütend und darauffolgend agressiv, wenn sich so eine unfaire Situation vor deinen Augen abspielt? Oder überwiegt bei dir das ohnmächtige Schockgefühl?
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Thomas

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Re: Zivilcourage
« Antwort #61 am: 01 November 2008, 20:17:27 »

Mal meine Sicht der Dinge :
Zitat von: rattengoettin
Aber macht es dich persönlich gar nicht wütend und darauffolgend agressiv, wenn sich so eine unfaire Situation vor deinen Augen abspielt?
Doch, sogar sehr, obwohl ich solche Situationen persönlich fast noch nie erlebt habe.Aber ich schätze dann eben meine Chancen realistisch ein, und dummerweise kommen die beklopptesten Aktion ja immer von Leuten, die (a) meist schon nach der optischen Einschätzung körperlich deutlich überlegen und (b) meist in der Überzahl sind.Und es sind schon genug Leute aus Bahnen geflogen, im Krankenhaus oder Sarg gelandet, die in solchen Situation auch nur helfen wollten.

Zitat von: rattengöttin
Ich hab auch zwei gesunde Hände und harrrte Stahlkappen, um mich zu wehren. Hat sicher fast jeder hier  ;)
Jo.Und deine Gegner auch, plus x mal so viel Kraft, Training und Erfahrung im auf die Fresse hauen (Leute, die solche Scheissaktionen starten haben fast immer diese "Vorgeschichte".Mir ist noch kein Agressivling untergekommen, der das zufällig gerade jetzt zum ersten mal ausprobiert.).Dazu noch drei gegen fünfzehn und das Ergebniss sieht gleichwohl eindeutig wie beschissen aus.

Zitat von: rattengöttin
Oder überwiegt bei dir das ohnmächtige Schockgefühl?
Vermutlich, je nach Situation.

Wer sich in der Lage fühlt, so eine Offensiv-Taktik anzuwenden, soll das gerne tun, ich wünsche demjenigen alles Glück, aber das ganze ist sicherlich nicht für jeden eine Option.
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Jinx

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Re: Zivilcourage
« Antwort #62 am: 02 November 2008, 11:36:21 »

Mal meine Sicht der Dinge :
Und deine Gegner auch, plus x mal so viel Kraft, Training und Erfahrung im auf die Fresse hauen (Leute, die solche Scheissaktionen starten haben fast immer diese "Vorgeschichte".Mir ist noch kein Agressivling untergekommen, der das zufällig gerade jetzt zum ersten mal ausprobiert.).Dazu noch drei gegen fünfzehn und das Ergebniss sieht gleichwohl eindeutig wie beschissen aus.


Denke ich auch. Jemand, der sich normalerweise nicht prügelt, wird so ein Verhalten nicht an den Tag legen.  Und gegen die, die als Hobby muntere Keilereien haben, hat man als normaler Mensch wenig Chancen. Und niemandem ist damit gedient, wenn ein Pseudo-Held sich gleich danebenlegt.

Zitat
Wer sich in der Lage fühlt, so eine Offensiv-Taktik anzuwenden, soll das gerne tun, ich wünsche demjenigen alles Glück, aber das ganze ist sicherlich nicht für jeden eine Option.

Davon wäre meist eher abzuraten. Handy geht; wenn genügend Leute im Waggon sind und wenig Aggressoren, geht auch ansprechen von Unbeteiligten bzw. des potentiellen Opfers. Was in Bahnen auch eine Option ist: Notrufknopf oder Notbremse.

Edit: Was meiner Erfahrung nach mit Schlägern jeglicher Couleur hilft, wenn es zu einem Streitgespräch kommt: Höflichkeit. Wer die Leute beleidigt, provoziert noch mehr. Stattdessen, wenn es sich nun gar nicht vermeiden lässt, sachlich aber bestimmt sprechen, auch wenn man ihnen lieber sagen möchte, dass sie blöde Ärsche sind. Bei Skinheads, die den Hering ja meist nicht so vom Teller ziehen, habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Satz "Ich bin Arierin" (für Männer: natürlich Arier, sonst führt das zu Verwirrungen) die Typen auf Distanz halten kann, auch wenn er völlig sinnfrei ist, man muss ihnen ja nicht im selben Atemzug erklären, dass das nur eine Sprachgruppe ist.
« Letzte Änderung: 02 November 2008, 11:44:17 von Jinx »
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Franky

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Re: Zivilcourage
« Antwort #63 am: 19 November 2008, 22:31:44 »

Warum hab ich nichts gemacht? Warum meine Freinde nicht? Warum kein Anderer???? Was ist nur mit uns los??????

Ganz einfach: Ihr seid ein haufen Egoisten. 75 Mio. Einzelmenschen, die zwangsweise in einer Gemeinschaft leben und am Ende doch an nichts anderes außer sich denken. Im Grunde genommen das Ergebniss einer beschießenen geschichtlichen Entwicklung...

Sorry, dass ich gerade ein wenig deutschlandfeindlich bin, aber gestern wurde meiner Mutter um 2 mitten in Elmshorn von einem Fahrradfahrer die Tasche aus der Hand gerissen. Und obwohl meine Mutter hinterher gelaufen ist und geschriehen hat, hat keiner versucht, den Typen aufzuhalten. In meiner Heimat ist so was nicht möglich.

Und zum Thema "ein Opfer-viele Arschlöcher". Es hat schon Sinn, dazwischen zu gehen. Ich wurde mal von 10 Menschen in meiner Heimatstadt nachts vermöbelt, da hielt ein Autofahrer an und pöbelte sie an. Alle waren überrascht, ich konnte mich losreisen und fliehen.
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Thomas

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Re: Zivilcourage
« Antwort #64 am: 19 November 2008, 22:54:12 »

Warum hab ich nichts gemacht? Warum meine Freinde nicht? Warum kein Anderer???? Was ist nur mit uns los??????

Ganz einfach: Ihr seid ein haufen Egoisten. 75 Mio. Einzelmenschen, die zwangsweise in einer Gemeinschaft leben und am Ende doch an nichts anderes außer sich denken. Im Grunde genommen das Ergebniss einer beschießenen geschichtlichen Entwicklung...
Haha, der war gut.Ein Glück, das ihr Russen oder Polen oder zu welcher Volksgruppe auch immer du zählst da ganz anders seit, und selbstverständlich auch jeder einzelne davon ::)

Zitat von: franky
Und zum Thema "ein Opfer-viele Arschlöcher". Es hat schon Sinn, dazwischen zu gehen. Ich wurde mal von 10 Menschen in meiner Heimatstadt nachts vermöbelt, da hielt ein Autofahrer an und pöbelte sie an. Alle waren überrascht, ich konnte mich losreisen und fliehen.
Jo, und solche Beispiele sind natürlich auch der Beweis dafür, das dazwischen gehen immer und uneingeschränkt zum Erfolg führt und daher jedem zu empfehlen ist  ::)

Zitat von: franky
Sorry, dass ich gerade ein wenig deutschlandfeindlich bin, aber gestern wurde meiner Mutter um 2 mitten in Elmshorn von einem Fahrradfahrer die Tasche aus der Hand gerissen. Und obwohl meine Mutter hinterher gelaufen ist und geschriehen hat, hat keiner versucht, den Typen aufzuhalten. In meiner Heimat ist so was nicht möglich.
Sorry, das ich gerade ein wenig Ausländerfeindlich bin, aber wenn's dir hier bei den bösen deutschen Egoisten nicht paßt, kannst du gerne wieder dahin zurückgehen, wo du mal hergekommen bist. (dieser Spruch ist in etwa so blöde wie dein gesamter Beitrag).
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Re: Zivilcourage
« Antwort #65 am: 19 November 2008, 23:28:52 »

Und zum Thema "ein Opfer-viele Arschlöcher". Es hat schon Sinn, dazwischen zu gehen. Ich wurde mal von 10 Menschen in meiner Heimatstadt nachts vermöbelt, da hielt ein Autofahrer an und pöbelte sie an. Alle waren überrascht, ich konnte mich losreisen und fliehen.
Ein Autofahrer, der sich notfalls in sein halbwegs sicheres Auto zurückziehen kann und abhauen kann ist was anderes als ein U-Bahn-Abteil, in dem jeder nur 10m weit fliehen kann.
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Re: Zivilcourage
« Antwort #66 am: 20 November 2008, 01:16:02 »

Warum hab ich nichts gemacht? Warum meine Freinde nicht? Warum kein Anderer???? Was ist nur mit uns los??????

Ganz einfach: Ihr seid ein haufen Egoisten. 75 Mio. Einzelmenschen, die zwangsweise in einer Gemeinschaft leben und am Ende doch an nichts anderes außer sich denken. Im Grunde genommen das Ergebniss einer beschießenen geschichtlichen Entwicklung...

Sorry, dass ich gerade ein wenig deutschlandfeindlich bin, aber gestern wurde meiner Mutter um 2 mitten in Elmshorn von einem Fahrradfahrer die Tasche aus der Hand gerissen. Und obwohl meine Mutter hinterher gelaufen ist und geschriehen hat, hat keiner versucht, den Typen aufzuhalten. In meiner Heimat ist so was nicht möglich.

Und zum Thema "ein Opfer-viele Arschlöcher". Es hat schon Sinn, dazwischen zu gehen. Ich wurde mal von 10 Menschen in meiner Heimatstadt nachts vermöbelt, da hielt ein Autofahrer an und pöbelte sie an. Alle waren überrascht, ich konnte mich losreisen und fliehen.

Es tut mir ja leid was Deiner Mutter passiert ist, aber sag doch mal was man da jetzt hätte unternehmen können??
Bevor man weiß warum da eine Frau am schreien ist, ist der Typ auf dem Fahrrad wohl schon weg.

Und selbst wen man rechtzeitig schaltet und mitbekommt was los ist, was soll man machen? In dem Moment wo ich einen Typen mit einer bestimmten Geschwindigkeit auf seinem Fahrrad stoppe gehe ich das, sehr wahrscheinliche, Risiko ein das er sich aufs Maul packt und einen Körperlichen Schaden erleidet!

In dem Moment habe ich mich strafbar gemacht, weil eine (fahrlässige) Körperverletzung die ich herbeigeführt habe steht in keiner Relation zu dem Verbrechen welches ich dann verhindert habe!!
Würde er Deine Mutter verprügeln und jemand haut den Typen dann um, das wäre was anderes!
Und selbst das nur unter Vorbehalt!!


Ich hoffe mal das Dir im nachhinein noch auffällt was für eine Scheiße Du da eigentlich geschrieben hast!!

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Re: Zivilcourage
« Antwort #67 am: 20 November 2008, 07:53:11 »

Ich wurde mal von 10 Menschen in meiner Heimatstadt nachts vermöbelt, da hielt ein Autofahrer an und pöbelte sie an. Alle waren überrascht, ich konnte mich losreisen und fliehen.
Toll..Du bist dann also lieber geflohen als dem armen Autofahrer zu helfen der anschliessend von 10 Menschen vermöbelt wurde. Ganz grosse Sache. Egoist!
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Re: Zivilcourage
« Antwort #68 am: 20 November 2008, 08:22:55 »

Sorry, das ich gerade ein wenig Ausländerfeindlich bin, aber wenn's dir hier bei den bösen deutschen Egoisten nicht paßt, kannst du gerne wieder dahin zurückgehen, wo du mal hergekommen bist. (dieser Spruch ist in etwa so blöde wie dein gesamter Beitrag).

Das ist eine der Möglichkeiten bei meiner Zukunftsplannung ;)

Ein Autofahrer, der sich notfalls in sein halbwegs sicheres Auto zurückziehen kann und abhauen kann ist was anderes als ein U-Bahn-Abteil, in dem jeder nur 10m weit fliehen kann.
... und in dem man jede 2 Minuten Türen aufmachen kann, um Hilfe zu holen

In dem Moment habe ich mich strafbar gemacht, weil eine (fahrlässige) Körperverletzung die ich herbeigeführt habe steht in keiner Relation zu dem Verbrechen welches ich dann verhindert habe!!

In der Situation, bei der Du ein Beobachter ist, hält dieser Satz Dich davon ab, sich einzumischen. In der Situation, bei der Du ein Opfer bist, wirst Du Dich bestimmt darüber aufregen, dass keiner etwas tut
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Re: Zivilcourage
« Antwort #69 am: 20 November 2008, 09:48:30 »

In der Situation, bei der Du ein Beobachter ist, hält dieser Satz Dich davon ab, sich einzumischen. In der Situation, bei der Du ein Opfer bist, wirst Du Dich bestimmt darüber aufregen, dass keiner etwas tut
Es hat ja jemand etwas getan - und zwar das einzig Sinnvolle: Es wurde die Polizei gerufen und die war auch sehr schnell da.

Sorry, Franky, aber ich fürchte, Du hast da ein etwas zu blumiges Bild von Deiner Heimat. Nur weil die Leute dort eher zu Selbstjustiz bereit sind, weil sie denken, dass die Polizei nichts taugt, heißt das noch lange nicht, dass dort jeder Mensch viel hilfsbereiter und couragierter ist, als hier bei uns. Außerdem ist es auch durchaus ein großer Unterscheid, ob ein Mann mit Auto einem anderen Mann zur Hilfe kommt oder ob eine Frau ohne großartige Fluchtmöglichkeit einem Jungen zur Hilfe kommt. Ob Mann oder Frau macht bei einem Haufen Prügelknaben psychologisch durchaus einen Unterschied
Und nur weil Deiner Mutter EINMAL etwas doofes passiert ist, was übrigens in anderen Ländern Neueuropas auch ständig passiert, heißt das noch gar nichts. Vor allen Dingen: Wer war der Dieb? Womöglich sogar ein Landsmann? Denk mal drüber nach!
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Re: Zivilcourage
« Antwort #70 am: 20 November 2008, 11:14:34 »


die checker-brille der woche mit wurstscheiben-einsatz geht an dat franky
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Re: Zivilcourage
« Antwort #71 am: 20 November 2008, 11:26:35 »

oha, hier ist ja was los!

@franky: also zu diesem dumm-müll sag ich einfach mal GAR NICHTS!
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Re: Zivilcourage
« Antwort #72 am: 20 November 2008, 15:45:34 »

@Franky

reinzufällig habe ich in demselben Land gelebt, wie du und trotzdem ganz andere Erfahrungen gemacht. Als Skins uns in Moskau aufrund von unseren punkigen Outfit vermöbelt haben, hat sich keiner eingemischt, nicht mal die Polizei - ein Bulle stand da und beobachtete amüsiert die ganze Scene. Auch rassistische Übergriffe auf die Leute mit den andere Hautfarbe habe ich dort massenweise erlebt.

Es ist wirklich heftig, was mit deiner Mutter passiert ist, aber glaube mir, ich bin ja älter, so was kann überall passieren. Noch in Sowjetszeit hat ein Mörder Mutter und Tochter in ihre Wohnung überfallen, die Nachbaren haben die verzweifelte Schreie gehört und gar nix getan, nicht mal Polizei gerufen.
« Letzte Änderung: 20 November 2008, 17:16:24 von Black Russian »
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Re: Zivilcourage
« Antwort #73 am: 20 November 2008, 18:28:21 »

Ich wurde mal von 10 Menschen in meiner Heimatstadt nachts vermöbelt, da hielt ein Autofahrer an und pöbelte sie an. Alle waren überrascht, ich konnte mich losreisen und fliehen.

Vorher hast Du aber offensichtlich sehr, sehr viele Schläge auf den Kopf bekommen.
Zumindest würde es einiges erklären.
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Re: Zivilcourage
« Antwort #74 am: 20 November 2008, 21:09:08 »

*btt

Dein schlechtes Gewissen besteht zu recht -du hast nicht geholfen!
Das muss dich nun nicht dein Leben lang quälen, ist ja noch mal gut gegangen, weil andere Menschen angemessener reagiert haben als ihr.
Ihr wart nun mal überfordert. Vor allem aber machst du dir hier ja mit deinen Freunden Gedanken wie ähnlichen Situationen in Zukunft besser zu meistern sind.
Ich unterstelle mal, dass es dir darum geht und nicht darum dein Gewissen zu beruhigen.
Insofern sind die zahlreichen Beiträge die dies versuchen und alle Alternativen in blutigsten Farben ausmalen völlig für´n Arsch.

Eingreifen ist ein MUSS!

Die Frage kann nur das Wie sein , da halt nicht jeder ein Super-Olli ist.
Dazu hab ich bisher aber wenig sinnvolles oder kreatives gelesen.

Drei Leute und kein Handy dabei?
Aber irgendwer im Abteil wird eins dabei gehabt haben. Also kann man andere Beobachter ruhig und unauffällig dazu auffordern es zu benutzen.
Wobei ein wenig Auffälligkeit schon hilfreich ist. Man teilt den anderen, vielleicht auch in Angst erstarrten Beobachtern und potentiellen Opfern, wie auch dem realen Opfer und den Tätern mit, dass niemand allein ist und Unterstützung zu erwarten ist.
Damit hat man sich selbst noch nicht in Gefahr gebracht aber schon sehr geholfen.
Zudem gibt es Notrufknöpfe und Kameras im Abteil. Auch die können wahlweise auffällig oder unauffällig benutzt werden. Fahrer und Leitstelle sehen dann in jedem Fall was im Abteil passiert.
Am nächsten Bahnhof auszusteigen mag ja richtig sein, aber dann lässt man doch nicht Opfer und Täter einfach weiterfahren!
Entweder gelingt es mir das Opfer von den Tätern zu trennen, also mit dem Opfer auszusteigen und die Täter weiterfahren zu lassen um dann die Notrufsäule auf dem Bahnsteig zu nutzen. Oder ich ziehe beim Aussteigen die Notbremse und lasse den Zug nicht vom Bahnhof!
All das hättet ihr tun können, irgendwas hättet ihr tun müssen.

Eine direkte Kontaktaufnahme mit den Tätern erfordert sicherlich Mut, kann aber notwendig werden wenn nur so verhindert werden kann, dass ein Opfer verletzt wird bevor professionelle Hilfe eintrifft.
Mag es für eine einzelne Frau, die einem einzelnen Täter oder einer kleinen Angreifergruppe gegenübersteht die richtige Taktik sein alle Wut zusammenzunehmen und aggressiv zu werden (Hit´n Run), ist in der beschriebenen Situation DEESKALATION gefragt.
Aggression muss abgebaut, zur Not auch erstmal vom Opfer abgelenkt und auf möglichst viele verteilt werden.
Es geht hier ja tatsächlich nur um wenige Minuten die zu überbrücken sind.

Gut ist wenn man es schafft ruhig zu bleiben, seine Angst nicht zu zeigen und den Tätern gegenseitige Stärken und objektiven Schwächen aufzuzeigen, die Situation zu erklären. Ohne zu provozieren, also mit Respekt, auch wenn es selbstverständlich Arschlöcher sind.
Wenn einem die Situation zu gefährlich erscheint um Position zu beziehen und damit zuviel Aggression möglicherweise auf sich zu lenken kann man sogar geschickt offen lassen ob man nicht Sympathie für die angesprochenen Täter hat. Hauptsache die Situation wird entschärft.

Also z.B. laut und deutlich:"Jungs!" wiederholen bis man angemessene Aufmerksamkeit hat. Damit spricht man neutral bis kumpelhaft die aktiven Täter und die erste Reihe der freudig erregten Gröler an. Daraufhin bekommt man, zumal bei gewahrtem Abstand, nicht in sekundenschnelle ein Messer in den Hals aber bestimmt das Angebot ebenfalls Opfer zu werden wenn man sich einmischt.
Da einem das sowieso klar ist kann man das auch zugeben und den Tätern ihre Stärke bescheinigen:"Klar könnt ihr mit X starken Kerlen ein wehrloses Kind verprügeln. Ihr könnt auch mich oder jeden anderen hier verprügeln. Aber wozu der Unsinn? Die Polizei ist doch schon gerufen."
Man hat damit sehr wahrscheinlich das konkrete Opfer erstmal gerettet ohne körperlich einzugreifen und ohne zu eskalieren. Jetzt muss man die verbale Ebene erhalten bis der nächste Bahnhof kommt. Bezieht möglichst mehrere Leute in das Gespräch mit ein.

Reden hilft!
 




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