Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Hate to say I told you so  (Gelesen 55335 mal)

Lahmi

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #165 am: 29 September 2008, 23:04:52 »

Messie:

Eine dementsprechende Erhöhung wäre über das Ziel deutlich hinausgeschossen, zumindest hier in Deutschland. Wenn du die Alkoholpreise an Schwedische Verhältnisse anpassen willst, dann sollten auch andere Dinge wie Lohnnebenkosten, Steuern und die allgemeine Marktwirtschaft preislich angepasst werden. Dann schaut der Spaß nämlich auch wieder anders aus :P
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messie

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #166 am: 29 September 2008, 23:44:02 »

Messie:

Eine dementsprechende Erhöhung wäre über das Ziel deutlich hinausgeschossen, zumindest hier in Deutschland. Wenn du die Alkoholpreise an Schwedische Verhältnisse anpassen willst, dann sollten auch andere Dinge wie Lohnnebenkosten, Steuern und die allgemeine Marktwirtschaft preislich angepasst werden. Dann schaut der Spaß nämlich auch wieder anders aus :P

Wieso? Für andere Luxusgüter wird doch auch keine Extrawurst gefahren.
CDs kosten einen Bruchteil dessen in der Produktion, wofür du sie kaufen kannst. Selbst wenn die Gewinnmitnahmen nicht so groß wären und eine CD 8-10 Euro kosten würde.
Warum kosten sie nicht 5 Euro?
Weil es etwas ist, das sich Leute höchstens zusätzlich leisten! Eben dann, wenn sie Geld dafür über haben.
Ja, auch von Leuten die wenig Geld haben. Nicht erst seit Tokio Hotel geben Teenies Unmengen von Geld für Musik-CDs aus. ;)

Das ist das Ziel: Alkohol als Luxusgut zu etablieren.
Und da sind schwedische Verhältnisse nicht verkehrt.
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Eisbär

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #167 am: 29 September 2008, 23:44:45 »

Messie:

Eine dementsprechende Erhöhung wäre über das Ziel deutlich hinausgeschossen, zumindest hier in Deutschland. Wenn du die Alkoholpreise an Schwedische Verhältnisse anpassen willst, dann sollten auch andere Dinge wie Lohnnebenkosten, Steuern und die allgemeine Marktwirtschaft preislich angepasst werden. Dann schaut der Spaß nämlich auch wieder anders aus :P
Du willst also Steuern und andere Lohnnebenkosten auch auf schwedisches Niveau anheben?
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Infos: www.nofuba.de

Simplicissimus1668

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #168 am: 30 September 2008, 02:52:34 »

Zitat
Du siehst das völlig falsch:
Menschen, die mit Alkohol kein Problem haben, erkennst Du daran, daß sie ohne Alkohol auch kein Problem haben

Das nur stellvertretend fuer eine Position, die hier schon ein paar mal aufgetaucht ist. Wenn die Messlatte fuer gefaehrlichen Alkoholkonsum so hoch gelegt wird, dass jeder Konsum als gefaehrlich zu gelten hat, dann  kann das (ausser im Sinne der Polemisierung) nicht Sinn der Sache sein. Schliesslich wuerde ich nach einem Fussballverbot auch kein "Problem" haben aber wuerde mich dennoch eingeschraenkt fuehlen, nicht weil ich Fussballsuechtig bin sondern weil ich gerne ne Runde kicke.

@Holger

Ich hab verschiedene Sachen miteinander verglichen weil diese Dinge zusammenhaengen. Der Staat greif regulierend ein und das hat er zu rechtfertigen. Und wenn man gewisse Rechtfertigungen akzeptiert (z.B. Gesundheitskosten) dann hat man sie auch in anderen Situationen zu akzeptieren. Reden wir doch mal wieder ueber die Fett-Epidemie. Wenn, wie im letzten Jahr immer mal wieder zu lesen war, es tatsaechlich der Fall sein sollte, dass da eine riesige Kostenwelle auf uns zurollt, warum dann nicht Dicke mit dem Verweis auf die Gesundheitskosten zum Sport treiben zwingen? Ich hab extra nicht gesagt Nahrungsmittel zu vertaeuern, weil die (wie du richtig angemerkt hast) lebensnotwendig sind. Ich denke die Vorstellung kommt dir absurd vor. (Hoffe ich zumindest.) Wo aber ist dann der Unterschiede, wenn Gesundheitskosten derartige Eingriffe rechtfertigen?

Zu einigen der anderen Punkte. Was die co-trinkenden Partner angeht, die sind ebenfalls erwachsen und somit fuer ihr eigenes Wohlergehen verantwortlich. Wenn sie dann ebenfalls anfangen zu trinken ist das allein ihre Sache. Die Kinder von Alkoholikern sind da schon schlimmer dran. Aber der Alkoholismus ist dann nur eines unter vielen Problemen und das Problem ist nicht, dass Papi mal einen trinkt, sonder Vernachlaessigung, Gewalt etc. All diese Dinge sind aber ohne Alkohol ebenso schlimm werden nur leider bei Alkoholkranken vermehrt auftreten. Ausserdem sage ich ja nicht, dass es keine Alkoholkranken gibt. Ich sage lediglich, dass die Tatsache, dass es sie gibt nicht der uebergrossen Mehrheit an Menschen die mit Alkohol umgehen koennen zur Last gelegt werden soll.

Helmpflicht und Gurtpflicht halte ich uebrigens fuer ungerechtfertigte Eingriffe. Ich persoenlich wuerde zwar nie ohne Helm aufs Motorrad steigen und auch im Auto immer einen Gurt anlegen, aber ich denke dass eine Vorschrift dazu falsch ist. Stoert mich nun persoenlich nicht so sehr, weil eine Vorschrift, die mir etwas auferlegt, was ich sowieso tue nicht so stoerend wirkt, trotzdem wuerde ich diese Regelung abschaffen, wenn ich die Macht dazu haette. (An dieser Stelle faellt mir auf, dass ich in D immer ohne Helm Fahrrad gefahren bin. Und es nervt mich doch ganz ordentlich, dass ich hier auf dem Fahrrad einen Helm tragen muss. Naja, man kann ja hier eh nirgends ordentlich fahren. Traegst du beim Fahrrad fahren Helm?)

@Messie

Die CD kostet, was sie kostet, weil da mehr dran haengt als nur ein Rohling und das pressen. Ausserdem ist der Preis fuer eine CD durch den Markt reguliert und nicht durch staatlichen Eingriff vertaeuert und genau das war ja das, was fuer Alk vorgeschlagen wurde.


Noch mal ein weiteres Argument gegen eine Vertaeuerung:
Ich glaube, dass eine Vertaeuerung sozio-oekonomisch kontraproduktiv ist. Abgesehen davon, dass ich sie fuer falsch halte ist das Argument ja immer, dass Hans Hartz (IV) und family dann weniger trinken wuerden, eine bessere Gesundheit haetten und so dem Zirkel aus schlechter Bildung, Arbeitslosigkeit etc. wenigstens in der naechsten Generation entkommen koennen. Das legt aber zu Grunde, dass sie tatsaechlich weniger trinken, was ich fuer unwahrscheinlich halte. Die geben dann einfach nur einen groesseren Teil ihres Haushaltseinkommens fuer Alk aus, was sich nicht foerderlich sondern ganz im Gegenteil noch nachteiliger auf ihre Situation auswirkt. Schau dir doch die Beispiele an: Angeblich kein Geld fuer nix, aber fuer Zigaretten, Bier und Playstation reicht es noch. Alles andere kann da erstmal hinten anstehen. Dann gibts eben kein frisches Gemuese fuer die Kids. Die Fertigpizza tut's ja auch.
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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #169 am: 30 September 2008, 08:41:05 »

@Messie

Die CD kostet, was sie kostet, weil da mehr dran haengt als nur ein Rohling und das pressen. Ausserdem ist der Preis fuer eine CD durch den Markt reguliert und nicht durch staatlichen Eingriff vertaeuert und genau das war ja das, was fuer Alk vorgeschlagen wurde.
Ich möcht mich nicht in die Diskussion einmischen, daher nur kurz zu diesem Punkt etwas. Das stimmt so nicht ganz. Auf CDs gibt es meines Wissens immer noch 19% Mehrwertsteuer, während diese bei Büchern weitaus geringer ist. Da CDs, also Musik, genauso als Kulturgut gesehen werden könnten wie Bücher, sie aber nicht so gehandelt werden, greift der Staat da in gewissem Sinne durchaus ein.
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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #170 am: 30 September 2008, 11:50:24 »

Zitat von: Eisbär
Das Leben von zig Millionen Menschen wird sich durch eine deutliche Verteurung des Alkohols gar nicht ändern. Weil sie mit Alkohol umgehen können.
Natürlich wird sich das ganze, große Leben nicht ändern, außer eben für wirklich abhängige mit wenig Geld.Nichtsdestotrotz wird es verdammt viele Leute ärgern, wenn sie auf einmal das doppelte für Alk bezahlen müssen.Ich könnte mich auch bei einer verzehnfachung des Alkpreise noch x-mal die Woche ins Delirium saufen, aber darum geht es doch gar nicht.Es ist einfach ärgerlich, das man für Alkhaltige Getränke auf einmal deutlich mehr bezahlen soll, nur weil einige das für eine angebrachte (und nach wie vor fragwürdige) Maßnahme halten, um wiederum andere vom überzogenem Alkkonsum abzuhalten.

Ich bin da aber realistisch gesehen sehr guter Dinge, da sich dafür in D kaum eine Mehrheit finden dürfte, und wenn doch, dann wohl eher primär von dem Gedanken getrieben, mal wieder auf Bürgerkosten die Staatskasse zu füllen, so ähnlich wie bei Kippen oder Radarkontrollen.Würde da der Staat nicht kräftig dran verdienen hätte er es dort mit seiner Aufklärungs- und Schutzfunktion auch weit weniger eilig  ::)
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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #171 am: 01 Oktober 2008, 15:10:04 »

Zitat
Das nur stellvertretend fuer eine Position, die hier schon ein paar mal aufgetaucht ist. Wenn die Messlatte fuer gefaehrlichen Alkoholkonsum so hoch gelegt wird, dass jeder Konsum als gefaehrlich zu gelten hat, dann  kann das (ausser im Sinne der Polemisierung) nicht Sinn der Sache sein. Schliesslich wuerde ich nach einem Fussballverbot auch kein "Problem" haben aber wuerde mich dennoch eingeschraenkt fuehlen, nicht weil ich Fussballsuechtig bin sondern weil ich gerne ne Runde kicke.
Diese Art der Argumentation hat schon zwei mal nicht überzeugt!
Warum wieder Aufgreifen?

Zitat
Ich hab verschiedene Sachen miteinander verglichen weil diese Dinge zusammenhaengen. Der Staat greif regulierend ein und das hat er zu rechtfertigen. Und wenn man gewisse Rechtfertigungen akzeptiert (z.B. Gesundheitskosten) dann hat man sie auch in anderen Situationen zu akzeptieren. Reden wir doch mal wieder ueber die Fett-Epidemie. Wenn, wie im letzten Jahr immer mal wieder zu lesen war, es tatsaechlich der Fall sein sollte, dass da eine riesige Kostenwelle auf uns zurollt, warum dann nicht Dicke mit dem Verweis auf die Gesundheitskosten zum Sport treiben zwingen? Ich hab extra nicht gesagt Nahrungsmittel zu vertaeuern, weil die (wie du richtig angemerkt hast) lebensnotwendig sind. Ich denke die Vorstellung kommt dir absurd vor. (Hoffe ich zumindest.) Wo aber ist dann der Unterschiede, wenn Gesundheitskosten derartige Eingriffe rechtfertigen?
Das "Argument" ist absurd!


Zitat
Helmpflicht und Gurtpflicht halte ich uebrigens fuer ungerechtfertigte Eingriffe. [...] aber ich denke dass eine Vorschrift dazu falsch ist. Stoert mich nun persoenlich nicht so sehr, weil eine Vorschrift, die mir etwas auferlegt, was ich sowieso tue nicht so stoerend wirkt, trotzdem wuerde ich diese Regelung abschaffen, wenn ich die Macht dazu haette. [...]
Sag ma, Simpli, bist soo merkbefreit, oder tust du nur so?

Redest dich und die Sache für die du hier argumentierst um Kopf und Kragen.

Echt mal... du toppst sogar das Lama
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sYntiq

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #172 am: 01 Oktober 2008, 15:20:57 »

Sag ma, Simpli, bist soo merkbefreit, oder tust du nur so?
Das macht der Alkohol. :)
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SoylentHolger

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #173 am: 01 Oktober 2008, 15:29:24 »

Was die co-trinkenden Partner angeht, die sind ebenfalls erwachsen und somit fuer ihr eigenes Wohlergehen verantwortlich.

Stimmt. Keiner MUSS Alkohol trinken und niemand MUSS Alkohol kaufen. Danke für die Unterstützung meiner These.
 ;D

Mal schauen. Vielleicht geh ich da später noch mehr drauf ein.
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Simplicissimus1668

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #174 am: 02 Oktober 2008, 01:53:08 »

Zitat
Diese Art der Argumentation hat schon zwei mal nicht überzeugt!
Warum wieder Aufgreifen?

Weil es sich nicht um ein Argument gehandelt hat, sondern lediglich nochmal die Art und Weise aufzeigen soll, wie manche Leute versuchen zu argumentieren. Da wird JEDEM, der gegen eine Erhoehung des Alkoholpreises ist, unterstellt, dass er ein Problem mit Alkohol haette. (Und das ist, denke ich zumindest, einfach inkorrekt.) Abgesehen davon ist es aber eben auch keine korrekte Argumentstruktur: klick mich Ob und wieviel jemand trinkt tut eben fuer seine Argumente nix zu Sache, auch wenn es sicherlich eine Relation gibt, wie sehr man sich fuer etwas einsetzt, je nachdem ob man selbst betroffen ist oder nicht. (Aber auch das ist nicht zwingend.)
Beispiel: Gleiche Rechte fuer Homosexuelle. Die Unterstellung, dass man sich fuer derartige Gleichstellung nur Einsetzten kann/wird wenn man selber homosexuell ist, ist offensichtlich quatsch. Das ein Betroffener sich aber haeufig eher dafuer einsetzen wird als ein nicht Betroffener hat keinerlei Auswirkung auf deren jeweilige Argumente.

Zitat
Sag ma, Simpli, bist soo merkbefreit, oder tust du nur so?

Wieso? Kommt dir die These, dass die Gurtpflicht auch nicht im Gesetz verankert sein koennte so abwegig vor?

Zitat
Das "Argument" ist absurd!

Was meinst du jetzt damit? Was genau ist absurd?
Das man Fette legitim zum Sporttreiben zwingen duerfte? Das denke ich auch, deshalb hab ich es ja erwaehnt.
Die Tatsache, dass man das selbe Prinzip auf verschiedene Faelle anwendet?
Ich denke das macht durchaus Sinn (und ist deshalb in Rechtswissenschaft, Philosophie und vermutlich einem dutzend weiteren Wissenschaften gaengige Praxis.) Wenn dir ein spezieller Vergleich absurd vorkommt, dann solltest du aber auf die relevanten Unterschiede hinweisen und zeigen, wieso dieser Vergleich absurd ist. Ich habe lediglich versucht Holgers Argument in eine abstraktere Fassung zu bringen und die war, dass entstehende Gesundheitskosten Eingriffe in persoenliche Wahlfreiheiten legitimieren koennen. Es steht dir nun frei zu sagen, dass diese Fassung nicht den Kern von Holgers Argument trifft oder, dass mein gewaehltes Beispiel nicht zu dem Prinzip passt oder oder oder ... Ich faende es aber schon nett, dass ausbuchstabiert zu bekommen.
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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #175 am: 02 Oktober 2008, 03:21:24 »

Zitat
Stimmt. Keiner MUSS Alkohol trinken und niemand MUSS Alkohol kaufen. Danke für die Unterstützung meiner These.

Wenn deine These war, dass niemand Alkohol kaufen oder trinken muss, dann herzlichen Glueckwunsch und wir haetten uns schon vor Seiten einigen koennen.

Leider folgt aus "ist nicht lebensnotwendig" nicht "kann nach belieben eingeschraenkt werden" zumindest nicht in meiner kleinen, beschraenkten Welt.

Nun ist zugegebenermassen nicht "beliebig", was begruendet wird. Allerdings kann ich keine paternalistische Begruendungen akzeptieren. Wieso solltest du (oder sonst wer) besser wissen, was gut fuer mich ist, als ich selbst? (Oder lass uns den Spiess umdrehen: wieso sollte ich besser wissen was gut fuer dich ist, als du selbst?) Und selbst wenn dem so waere, wieso sollte ich nicht das Recht haben Fehler zu machen (solange ich mir selbst und sonst niemandem schade)?

Wenn du nun zurecht darauf hinweist, dass wir ja ueber verschiedene Faktoren notgedrungen gekoppelt sind (z.B. Gesundheitssystem), dann musst du aber immer noch erklaeren, wieso die Einschraenkung die vorgenommen wird durch die spezifische Kopplung gerechtfertigt wird. Da gehoeren dann Ueberlegungen zu Verhaeltnissmaessigkeit, Tauglichkeit, Gerechtigkeit etc. rein. Dabei finde ich die Gesundheitskosten kein besonders gelungenes Beispiel um Einschraenkungen zu rechtfertigen. Dazu gibt  es zu viele Dinge, die in gehoerigem Masse auf die Gesundheitskosten Einfluss nehmen, die wohl niemand wirklich verbieten will, z.B. Freizeitsport (schon mal an nem Wochenende in der Notaufnahme gewesen?), gewisse Ernaehrungsweisen, Verkehr etc.

Bleibt noch die grundsaetzliche Frage der Rechtsphilosophie zu klaeren: Sollte etwas so lange als verboten gelten, bevor es gute Gruende gibt es zu erlauben? Oder sollte es so lange als erlaubt gelten, bis es gute Gruende gibt es zu verbieten? Ich votiere fuer zweitere Loesung.

In diesem Geflecht lediglich darauf zu verweisen, dass Alkohol nicht Lebensnotwendig ist, ist dann wohl doch ein etwas verfrueht reklamierter Sieg, oder?
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SoylentHolger

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #176 am: 02 Oktober 2008, 09:32:17 »

Wieso solltest du (oder sonst wer) besser wissen, was gut fuer mich ist, als ich selbst? (Oder lass uns den Spiess umdrehen: wieso sollte ich besser wissen was gut fuer dich ist, als du selbst?) Und selbst wenn dem so waere, wieso sollte ich nicht das Recht haben Fehler zu machen (solange ich mir selbst und sonst niemandem schade)?

Solange Du Dir selbst schadest ist doch alles in Ordnung. Aber oben stehen dutzende Schäden die der Gesellschaft und an einzelnen Mitgliedern entstehen.

  • 20 Mrd Gesundheitskosten vs 2 Mrd Einnahmen
  • Körperverletzungen
  • Totschläge
  • Arbeitsausfälle
  • Arbeitslosigkeit
  • ...kann jeder oben selbst nachlesen oder Wiki bedienen... Stichwort Alkoholmissbrauch

Zitat
Da gehoeren dann Ueberlegungen zu Verhaeltnissmaessigkeit, Tauglichkeit, Gerechtigkeit etc. rein.

Richtig. Und da hat jeder andere Wertmaßstäbe. Und daher war es eigentlich schon längst EOD für mich, wenn mich es nicht noch in den Finger gejuckt hätte.

Zitat
Wieso solltest du (oder sonst wer) besser wissen, was gut fuer mich ist, als ich selbst?
Dich halte ich für einen einigermaßen mündigen Bürger. Aber es gibt viele viele Menschen, die es eben nicht sind. Und da glaube ich, dass Du noch eine idealistische Weltsicht hast, während ich diese Sachen zumindest realistischer sehe *FIND*  ;)
Warum entscheidet man für Kinder? Für schwer geistig Behinderte? Für Alkoholkranke? Diese können einfach nicht mehr. Und um die Gesellschaft zu schützen vor noch mehr Schaden, wäre dies ein guter Schritt in die richtige Richtung.

Zitat
Nach aktuellen Schätzungen gibt es 4,3 Millionen alkoholabhängige Menschen in Deutschland, darunter 30 Prozent Frauen. Weitere etwa fünf Millionen konsumieren Alkohol in riskanter (suchtgefährdeter) Weise. Das Statistische Bundesamt zählte im Jahr 2000 16.000 Tote durch Alkoholkonsum; dabei trat der Tod in 9.550 Fällen durch Leberzirrhose ein. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung berichtete 2004 sogar von 40.000 Todesfällen als Folge übermäßigen Alkoholkonsums in Deutschland, davon 17.000 an Leberzirrhose (zum Vergleich: Drogentod durch illegale Drogen 1.477, Tod als Folge des Tabakrauchens: 110.000). Hinzu kommen jährlich etwa 2.200 Kinder, die wegen des Alkoholmissbrauchs ihrer Mütter geschädigt zur Welt kommen (siehe Fetales Alkoholsyndrom). Weiterhin wird geschätzt, dass etwa 250.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren stark alkoholgefährdet oder schon abhängig sind


Hallo?  4,3 Millionen Kranke. Und Du erzählst hier was von Verhältnismäßigkeit.
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DarkestMatter

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #177 am: 02 Oktober 2008, 12:27:21 »

Hallo?  4,3 Millionen Kranke. Und Du erzählst hier was von Verhältnismäßigkeit.
naja. das macht ungefähr einen Alkoholkranken unter 20 gesunden.
Von Fettsucht ist ungefähr einer unter 10 Gesunden betroffen.

sollte man jedem Bürger Kalorienmengen zuteilen? Lebensmittelkarten wieder einführen?
die Folgen der Fettsucht sind sicherlich ähnlich schwerwiegend wie bei alkoholkrankheit. von den Kosten nicht zu sprechen.

Es ist wie beim rauchen - jeder mensch darf hierzulande selbst über sich und seine sucht bestimmen. Wer raucht und dabei keine anderen menschen schaden zufügt, soll rauchen dürfen.
wer alkohol konsumieren will und dabei keinen anderen menschen schaden zufügt, soll dies tun dürfen. Dass in beiden Fällen eine "Schädigung" anderer niemals zu jeder Zeit ausgeschlossen werden kann, liegt in der Natur unserer gesellschaft.
Es ist nicht aufgabe des staates, mich vor jeder möglichen gefahr zu schützen. Ein hinweis darauf reicht aus.

alkohol zu verteuern wird wohl ähnliche folgen haben, wie zigarettenpreiserhöhung.
ich hab die faustformel nicht mehr genau im Kopf, meine aber, dass es in der vergangenheit so war, dass eine 10%ige erhöhung des Verkaufspreises zu einer 7%igen Steigerung des gewinns vor Steuer geführt haben.
sprich: ein teil der leute stellt das rauchen ein/reduziert es. der großteil macht weiter wie bisher. warum sollte dies bei alkohol anders sein?

fazit: für alkoholverbot sehe ich keinerlei grundlage. für alkoholpreissteigerung ebensowenig.
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(http://www.world-of-smilies.com/wos_Schilder2/imsmilin.gif)Aus der "Lingener Tagespost": "Auch im aktuellen Fall führt eine Spur in die deutsch-bayerische Grenzregion."

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #178 am: 02 Oktober 2008, 13:11:46 »

Hallo?  4,3 Millionen Kranke. Und Du erzählst hier was von Verhältnismäßigkeit.
naja. das macht ungefähr einen Alkoholkranken unter 20 gesunden.
Von Fettsucht ist ungefähr einer unter 10 Gesunden betroffen.

sollte man jedem Bürger Kalorienmengen zuteilen? Lebensmittelkarten wieder einführen?
die Folgen der Fettsucht sind sicherlich ähnlich schwerwiegend wie bei alkoholkrankheit. von den Kosten nicht zu sprechen.

Es ist wie beim rauchen - jeder mensch darf hierzulande selbst über sich und seine sucht bestimmen. Wer raucht und dabei keine anderen menschen schaden zufügt, soll rauchen dürfen.
wer alkohol konsumieren will und dabei keinen anderen menschen schaden zufügt, soll dies tun dürfen. Dass in beiden Fällen eine "Schädigung" anderer niemals zu jeder Zeit ausgeschlossen werden kann, liegt in der Natur unserer gesellschaft.
Es ist nicht aufgabe des staates, mich vor jeder möglichen gefahr zu schützen. Ein hinweis darauf reicht aus.

alkohol zu verteuern wird wohl ähnliche folgen haben, wie zigarettenpreiserhöhung.
ich hab die faustformel nicht mehr genau im Kopf, meine aber, dass es in der vergangenheit so war, dass eine 10%ige erhöhung des Verkaufspreises zu einer 7%igen Steigerung des gewinns vor Steuer geführt haben.
sprich: ein teil der leute stellt das rauchen ein/reduziert es. der großteil macht weiter wie bisher. warum sollte dies bei alkohol anders sein?

fazit: für alkoholverbot sehe ich keinerlei grundlage. für alkoholpreissteigerung ebensowenig.
4,3 Millionen Kranke + 5 Mio, die suchtgefährdet sind = 9,3 Mio

80 Mio Deutsche -12 Mio Kinder - 3,5 Mio Moslems - usw.usf ;) = wesentlich mehr.

So kommt man auch schon auf jeden 10.  ;)

Dazu kommt, ich wiederhole mich, dass Alkohol nicht lebensnotwenig ist. Nahrungsmittel schon.

Aber wir drehen uns im Kreis und die Erfahrung zeigt, dass die Lobby stark genug ist, jede Verteuerung zu unterbinden.
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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #179 am: 02 Oktober 2008, 13:12:54 »

Zitat
die Folgen der Fettsucht sind sicherlich ähnlich schwerwiegend wie bei alkoholkrankheit. von den Kosten nicht zu sprechen.

Mit dem Unterschied, dass keine eindeutigen Ursachen benennbar sind, die Dicksein bewirken. Es gibt schließlich auch jede Menge Menschen die SEHR fetthaltig essen und dennoch aussehen wie Spargeltarzan.
Die Ursache für Alkoholsucht indes ist eindeutig: Die Einnahme von zu viel Alkohol.  8)

Zitat
wer alkohol konsumieren will und dabei keinen anderen menschen schaden zufügt, soll dies tun dürfen.
Na, darf er doch auch. Aber er sollte sich das Risiko, dem er der Gesellschaft zumutet, durch deren Konsum ihr Schaden zuzufügen, eben etwas kosten lassen.
Ganz analog dem Rauchen.

Zitat
alkohol zu verteuern wird wohl ähnliche folgen haben, wie zigarettenpreiserhöhung.
ich hab die faustformel nicht mehr genau im Kopf, meine aber, dass es in der vergangenheit so war, dass eine 10%ige erhöhung des Verkaufspreises zu einer 7%igen Steigerung des gewinns vor Steuer geführt haben.
sprich: ein teil der leute stellt das rauchen ein/reduziert es. der großteil macht weiter wie bisher. warum sollte dies bei alkohol anders sein?

Es wird nicht anders sein.
Nach der Rechnung wird der Alkoholkonsum bei einer 100%igen Erhöhung des Alkoholpreises um 30% reduziert.
Ich behaupte: Gerade dort, wo die Leute zuvor zu viel getrunken haben oder eben eine höhere Menge getrunken haben obwohl sie es nicht brauchten, weil er halt günstig genug war.
Genau dieser Effekt soll doch auch erzielt werden.

Zitat
fazit: für alkoholverbot sehe ich keinerlei grundlage. für alkoholpreissteigerung ebensowenig.
Für ersteres gibt es keine, stimmt. Für Letzteres ist die Grundlage eben jene Reduzierung des Alkoholkonsums, der jedem zugute kommt. Selbst jenen die Alkohol konsumieren - ihr Körper wird es ihnen nämlich danken. :)
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