es gibt ganze religionen die auf ahnenkult beruhen. warum also soll man bitte nicht auf eine regionale vergangenheit stolz sein können. und vor allem auf das was dieses volk schon geleistet hat. auf allen gebieten. literatur, musik, wissenschaft. das ist sozusagen der ahnenkult der gemeinschaft. das wort stolz finde ich in dieser beziehung rein gar nicht unpassend.
Stolz ist einzig bei eigenen Werken angebracht. Stolz auf etwas woran man keinen Anteil hatte, was in der Vergangenheit liegt, da ist man entweder Mitläufer oder braucht Ego-Streicheleinheiten. So wie Uhu das zusammen faßte, kann ich gut leben. Eine historische Betrachtung und Einordnung. Aber nachahmen irgendwelcher vergangenen Kulte, in Zeiten von Globalisierung, EU-Erweiterung, im Prozess einer europäischen Identität seiner Bürger? Vergangene Mythen als Antwort auf die Probleme von Heute?Albern für mich!
Ich diskutiere nicht mit den Gestrigen (sorry und das sind hier manche für mich). Vor allem wenn sie Pseudo-Intellektuele Schemata verwenden. Dauerndes belegen der eigenen Meinung durch die Gedanken bekannter Perönlichkeiten. Mir zeigt das eher mangelndes eigenes Repertoire. Und das sich erheben über die Meinung Anderer, der Versuch urteilende Macht und Meinungshoheit zu proklamieren, muuuaahhhaaaaaa!!!!
Da lass ich Leute in ihrem Traum ein König sein, geh in eine Kneipe und bestell mir ein Bier.
Dann werde ich dich dazu verdammen, in Zukunft nur noch Texte in schwulem Braungelb zu verfassen! Ha!
äh, wie kann ich auf etwas stolz sein, das ich nicht selbst geleistet habe, sondern andere?Ich kann froh sein, dass ich die STaatsbürgerschaft eines Landes habe, das durchaus Kultur aufweist, auch Tradition. Ich kann froh sein, dass ich in einen großen Wohlstand hineingeboren bin, in einem Land, in dem selbst ein Mensch, der von Sozialhilfe lebt, mehr hat als jemand mit geregelter Arbeit in den meisten Ländern der Erde. Aber wie kann ich da stolz sein? Ich habe weder Schillers Glocke noch Heines Loreley (für mich ist letzteres DAS deutsche Lied überhaupt) geschrieben. Weder zahle ich Sozialhilfe aus, noch habe ich die Voraussetzungen geschaffen, dass das möglich ist.@Gleipnir: versteh mich nicht falsch, ich bin zwar Mulitkulti, von Abstammung und Überzeugung her, aber mein Vater war Dithmarscher (deutscher geht das gar nicht mehr). Und von dem habe ich eins gelernt: was nützt der Stolz auf irgendwelche Errungenschaften von Leuten, die man nicht mal kennt, wenn man es als Rechtfertigung dafür verwendet, sich größer zu machen als man ist, sich Verdienste auf die Fahnen zu schreiben, die man nicht errungen hat oder gar auf Leuten herumzutreten, die man für schwächer oder schlechter hält als sich selbst? Allein diese Denke ist nicht stark, sondern erbärmlich.
Na, dann guck' Dir den Verlauf des Gespräches noch mal mit aller gebotenen Ruhe und Aufmerksamkeit an, mein Gutester, vielleicht änderst Du Deine Meinung dann ja doch noch.
Wieso denn empfindlich?! Wegen "oberlehrerhaft"?! - Ich bitt' Dich: Ich hab' rein gar nichts gegen oberlehrerhafte Statements, wenn sie am rechten Platze sind. Dieses aber ist m. E. fehl an selbigem, aus Gründen, auf die ich sogleich und geschwinde eingehen werde:
Das, mein Lieber, sehe ich entschieden anders, aber das ist in der Tat eine Definitionsfrage. "Humor", der nur über andere lacht, ist in meinen Augen nicht Humor im vollumfänglichen Sinne, wenn man ihn überhaupt so nennen kann.
Davon ganz abgesehen habe ich auch nirgends behauptet, daß jeder Depp, der ein bißchen lachen kann, gleich potentiell ein "Erwachter" ist, Gott bewahre!
Man kann z. B. auch schlicht und einfach ein gehässiger Spötter sein und sich ständig auf Kosten anderer amüsieren - das ist in meinen Augen jedoch in keinster Weise Indiz für Humor! Sarkasmus ist ebenfalls nicht mit Humor gleichzusetzen, wiewohl er bisweilen sehr komisch sein kann.
Ich würde mich mal so weit aus dem Fenster hinauslehnen und behaupten, daß Humor im eigentlichen Sinne auf der fundamentalen Voraussetzung aufbaut, sich selbst nicht so schrecklich ernst zu nehmen, respektive nicht mit der unerschütterlichen Überzeugung in die Weltgeschichte hinauszumarschieren, daß man die alleineseligmachende Weisheit mit großen Suppenkellen in sich hineingegossen hat, während alle anderen lediglich mit kleinen Eierlöffelchen ein bißchen darin herumplantschen (Wie das die Herrschaften Daelach & Co. hier exemplarisch vorexerziert haben).
Und das "Lachenkönnen über sich selbst", von dem ich rede, geht auch keineswegs 1:1 in Selbstironie auf, aber das nur am Rande ...
Moi?!!? - Dann hast Du aber noch nicht erlebt, wenn ich einen verbissenen Hahnenkampf aufführe, mein Freund! Das sieht ein bißchen anders aus ... :lol:
Sorry, aber Du offenbarst hier gerade ein reichlich verqueres Verständnis von Philosophie ... - und freilich: ich hätte statt "simplifiziert" auch einfach sagen können: "einfach gestrickt" ... - warum ich mich für die andere Option entschieden habe? - Mir war einfach danach ... :wink:
Auch wenn ich den Kontext, in dem Du das sagst, nicht so ganz nachvollziehen kann
inhaltlich halte ich das für Quatsch: Gerade auf wissenschaftlichem Feld - und nicht zuletzt auf philosophischem - wimmelt es nur so von Termini, die den Umgang mit den fachspezifischen Sachverhalten ungemein erleichtern, weil sie semantisch gewissermaßen "gesättigter" und gleichzeitig schärfer definiert sind, als ihnen nahekommende, umgangssprachliche Bezeichnungen.
Sach' ich doch! ... Aber Du willst ja nie auf den ollen Philosophen hören ... :wink:
na egal- ich versuchs nochmal. wenn ich mir die gitarre schnappe und den könig von thule spiele dann bin ich nicht stolz darauf es spielen zu können. ich bin stolz darauf teil einer kultur zu sein die dieses gedicht (jetzt auch lied) hervorgebracht hat. und ich bin teil dieser kultur- bin mit ihren werte aufgewachsen.
Siehst Du, ich bin stolz, dass ich es spielen kann, ob den könig von thule, die loreley oder hawa nagila. Und auf gar nichts anderes. :mrgreen: