Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?  (Gelesen 64947 mal)

Kenaz

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Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #195 am: 17 August 2004, 22:57:44 »

@ Daelach & Co.

Einen letzten muß ich zum Abschluß jetzt doch noch loswerden: Weißt Du, was Euch Vögel hundertmal nachdrücklicher widerlegt, als Euer ganzes dogmatisches Geschwurbel? - Ihr seid so unlocker. Und, besonders erschwerend: Ihr habt so gar keinen Witz. - Und wenn ich mir in EINEM Punkt wirklich GANZ sicher bin, dann in dem: den "Erwachten" erkennt man am Humor! Oder, um mit Nietzsche zu sprechen: "Ich würde nur an einen Gott glauben, der zu tanzen versteht." - Von Tanz aber, mein guter Mann, ist bei Euch nicht im Ansatz was zu spüren ...

Over + Ende!

K.
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Laetitia

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Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #196 am: 17 August 2004, 23:11:58 »

...wer zuletzt lacht, hat den witz nicht verstanden, gell?
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Der Uhu

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Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #197 am: 17 August 2004, 23:50:28 »

Tja, nun habe ich auf diesen Thread geklickt, um mich zu dem Thema zu äußern, aber mir ist hier irgendwie zu viel Testosteron im Spiel. Jedenfalls haben selbst ukrainische Stahlkocher bessere Manieren. Dieser Thread muß wohl eine Fata Morgana sein!

Der Uhu
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kb

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Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #198 am: 18 August 2004, 00:35:38 »

Ohnmachtsbekundungen?

Stimmt. Euch ist definitiv nicht zu helfen.

Viel Spaß oder was auch immer in Eurer Traumwelt, ich genieße es für meinen Teil weiterhin, alles das zu haben, was ihr hier proklamiert, UND gleichzeitig mit der Realität klarzukommen.

Daelach, Phaylon, Laetitia, ich sags Euch nicht gerne, aber man kann gerne hundert Schilder mit der Aufschrift "Zoo" an die Innenseite seines Käfigs nageln, von jedem anderen Standpunkt aus gesehen bleibt ihr diejenigen, die drin sind.

Und von mir aus auch Schluß, hab wichtigeres zu tun, als mich mit (selbst)beschränkten Menschen auseinandersetztn zu müssen.
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Gleipnir

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Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #199 am: 18 August 2004, 01:01:07 »

kenaz+Daelach & Co

schade- anfangs fand ich eure beiträge ja noch recht interessant. ich habe mich auch wirklich gut unterhalten gefühlt. versteht mich nicht falsch- ich will eure beiträge wirklich nicht denunzieren, aber irgendwie kam mir sehr schnell der eindruck das es euch mehr ums profilieren geht. lest euch eure beiträge doch mal durch ! nur noch haarspalterei, zumindest gegen ende. sicher- dieser beitrag ist auch alles andere als konstruktiv und vor allem themenfremd, aber es nimmt ja kein ende...

vielleicht eine kleine anregung zum thema unfrei- auch die schöpfung gibt euch einen rahmen und ihr bewegt euch in ihm. eure physiologie ebenfalls- der geist kann ja nun mal nur das nutzen was er auch auf der materiellen ebene zur verfügung gestellt bekommt. dazu kommt die gesellschaft, das system in dem ihr lebt. ABER wahre größe heißt nicht gegen all diese beschränkungen anzukämpfen, das ist auch spätestens bei der schöpfung schwirig, sondern eher den rahmen wahrzunehmen und all seine möglichkeiten auszuschöpfen. diese extreme antipathie gegen das "normale" finde ich sehr "kindisch"- seine biologische natur zu verleugnen finde ich noch kindischer. wir bestehen nun mal aus körper und was immer auch sonst....

da zeigt es sich dann, dass der mensch seinen intellekt viel zu wichtig nimmt.

und kenaz- wichtig ist nicht nur auch "lachen" zu können, sondern vor allem über sich selbst lachen zu können.

zum thema rechtsradikales gedankengut- ist doch nicht verwunderlich, oder ? alles was unterdrückt wird fungiert im untergrund und geht dann irgendwann gut strukturiert an die öffentlichkeit. die ganze haltung die deutschland nach dem 2. weltkrieg einnehmen musst fossiert doch gerade zu ein auflehnung gegen genau diese haltung. wie soll eine gesellschaft gesund sein, wenn man ihr permanent prädigt das sie sich für das schämen muss was sie ist. würde man auch hierzulande das wort vaterland oder patriotismus in den mund nehmen dürfen, ohne gleich als nazi beschimpft zu werden, würde es solche entartungen wie dem faschismus garnicht geben.

meine meinung- ein wenig patiotismus kann nichts schaden und man sollte auch immer nicht alles über einen kamm scheren. ist es rechtsradikal wenn jemand das wort vaterland benutzt, oder sogar stolz auf das ist, was er ist. nur hier in deutschland und das ist schlimm. wir haben schon einen immensen kulturverlust, unter anderem weil man es schon anrüchig findet wenn man sich auch nur mit deutscher vergangenheit beschäftigt. wenn man dann noch etwas für´s germanentum übrig hat, hat man ganz verloren und muss sich in eine stille ecke zurückziehen. ich meine- kennt einer von euch vielleicht noch ein paar landsknechtlieder, oder wisst ihr noch etwas vor der zeit der missionierung ? ich glaube die zeit völkerwanderung ist so das höchste der gefühle, was in der schule noch behandelt wird. ansonsten ist die deutsche vergangenheit doch recht tot, oder seht ihr das anders ?

seht euch doch nur mal die politische situation an. bei dieser frustration, die herrscht, muss doch nur so´n alm-ödie kommen, ein paar arbeitsplätze schaffen und den deutschen wieder eine identität geben..willkommen im deutschen reich.....

letzter punkt geht selbstverständlich nur weil wir selbst eine "antideutsch" haltung eingebläut bekommen, die wir in dieser from sicherlich nicht haben wollen. ich glaube das eine überspitze "rechtsangst" sehr ungesund ist und uns geradewegs in teufels arme zwingen....

so, genug geschwafelt- ich hoffe wieder ein wenig "diskussionsgrundlage" gegeben zu haben....

grüße,
Gleipnir
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Der Uhu

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Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #200 am: 18 August 2004, 01:47:31 »

@Gleipnir: Zustimmung

Die Neofolk-Szene ist eine der wenigen Subkulturen, die sich mit der Vorchristlichen Geschichte und Mythologie unseres Landes auseinandersetzt. Wie sie das tut und wie man das findet lassen wir mal dahingestellt. Tatsache ist doch wohl, dass eine andere Subkultur, nämlich die der Faschisten, die diese Zeit der deutschen Historie aus ideologischen Gründen verherrlichen und verklären auf der Suche nach dem reinen, germanischen Übermenschen, sich davon wohl unweigerlich angezogen fühlen muß und dann vielleicht auch zum Teil dort mitmischt. Finde ich nicht verwunderlich angesichts der Tatsache, daß diese Zeit kaum historisch aufgearbeitet wurde und somit der Weg frei ist für Idealisierungen und politischen Mißbrauch.
Dies wäre nicht so, wenn man damit anders umgehen würde. Statt ein Interesse an der eigenen Geschichte zu fördern, belegt man das gesamte Germanentum mit einem Bann und verleiht ihm eine Aura von Nazipropanganda. Das wird den Germanen nicht gerecht. Sie und ihre Lebensweise bzw. Mythologie haben nichts mit Adolf Hitler zu tun. Höchstens umgekehrt aber es wäre ungerecht, das den alten Germanen in die Schuhe zu schieben. Es war eine große Zeit der deutschen Geschichte: Die Germanen haben es es geschafft, die Römer über Jahrhunderte aus ihrem Land weitgehend heraus zu halten und sie haben im Laufe der Völkerwanderung das römische Reich zerstört, was im Nachhinein zur Bildung der heutigen Staatenlandschaft führte und es waren (zu einem großen Teil) gemanische Söldner , die auf den katalaunischen Feldern Attila zurückschlugen. Sie hatten also einen immensen Einfluß auf die europäische Geschichte. Jede Nation feiert auch ihre alte Geschichte: gerade kommt die 734ste Verfilmung der Artussage in die Kinos, Olympia kehrt nach Hause zurück, Wickingerschiffe befahren die Ostsee und in Italien veranstaltet man römische Feste, auf denen nur latain geredet wird. Ich würde mir einen ähnlichen Umgang auch für die deutsche Geschichte wünschen. Dann bräuchten wir auch weniger Angst vor rechtsradikaler Infiltration zu haben, weil die ganze Diskussion mehr durch historisches Wissen als durch Propaganda und Mythen bestimmt würde. Insgesammt waren die Germanen wahrscheinlich normaler, als uns das so einige Leute weiss machen wollen, mit Alltagssorgen, Freuden, Liebe und Leid. Die haben sicher auch noch was anderes zu tun gehabt als Thor und Odin zu huldigen und Römer abzuschlachten.


Zuletzt noch ein Wort zur Unterscheidung von rechten und linken Gesinnungen: Wenn jemand gleichzeitig ein Patriot UND ein Öko ist oder sich sozial engagiert, was ist er dann? Rechts oder Links oder Mitte oder was?
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SuperTorus

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« Antwort #201 am: 18 August 2004, 02:46:15 »

Zitat von: "Der Uhu"
Ich würde mir einen ähnlichen Umgang auch für die deutsche Geschichte wünschen. Dann bräuchten wir auch weniger Angst vor rechtsradikaler Infiltration zu haben


Würd ich mir auch wünschen.. Nein.. falsch gesagt.  Es ist mir völlig egal.. Ich würd es tolerieren....

Aber nicht von Menschen die unter Anderem:

 * Uniformen tragen bzw. offensichtlich Militaristen sind.
 * Mit Runen würfeln. Nicht aus Spaß, sondern aus Obession.
 * sich die Farben Rot/Weiß/Schwarz schmücken
 * so viel Nietsche lesen haben, das sie es verinnerlichen.
 * ein so starkes Sendungsbewustsein an den Tag legen, das es effektiv auffällt.

Alles allein für sich ist sicher kein Problem für mich. Wir alle sind auf die Eine oder Andere Art- und Weise schrullig. Das gilt sicher auch für mich. Wer währe ich, wenn ich mir anmaßen würde über die Schrullen andeer Menschen zu urteilen wo ich doch selbst wahrlich kein Vorbild bin.

Es gibt jedoch auch für mich eine kritische Grenze der Toleranz die ich walten lassen kann. Wenn zu viel Umstände - so harmlos und diskusionswürdig sie auch isoliert sein mögen - zusammenkommen, dann kann ich nicht anders als mir das Bild des indoktrinierten SS Gefolgsmannes vorzustellen. Dann ist bei mir der Spaß an der Individualität vorbei.

Ich sagte immer: Mir ist ein hardcore-Faschist der seine Meinung sagt und diskussionsbereit ist lieber, wie der nette Linke der beim Bier die Propaganda seiner Genossen nachplappert.

Diese Meinung muss ich ganz dringend mal überdenken.
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« Antwort #202 am: 18 August 2004, 03:09:43 »

@der uhu

ja, genau das ist ja das problem. wenn ich mitbekomme wie die "link" argumentiert kann ich mich nur als rechts bezeichnen, was ich aber eigentlich nicht möchte. man bekommt quasi nen faschostempel aufgedrückt, auch wenn dass das letzte ist, was ich bin. und das nur weil ich unsere kultur nicht mit füssen trete, sonder sie ehre, ein wenig zelebiere und dabei einen gewissen stolz empfinde. achja- damit ich nicht sofort missverstanden werde- es gibt auch eine kultur ausserhalb des 3. reiches...woher kam noch der spruch mit der toleranz !?!?!

<kontoverses thema>
wo wir gerade beim kontroversen themen sind- wie findet ihr es eigentlich das wir immer noch wiedergutmachung an israel zahlen, trotzdem unser staat nicht mal mehr das geld für ein gesichertes sozialsystem hat. ganz ehrlich- ich find es "unangemessen".

und wo ich mich gerade auf gefährlichem granzgebiet befinde-
ich finde es besonders übel das der zentralrat der juden nichts anderes tut als immer weiter anzuklagen. ich glaube das kann auf lange sicht nach hinten losgehen....<- man siehe, mich regt es zumindest auf...
</kontroverses thema>

so- schön noch einen partriotischen öko zu finden....

gleipnir
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Gleipnir

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« Antwort #203 am: 18 August 2004, 03:31:09 »

Zitat von: "SuperTorus"

 * Uniformen tragen bzw. offensichtlich Militaristen sind.

naja- töffel halt.
Zitat von: "SuperTorus"

 * Mit Runen würfeln. Nicht aus Spaß, sondern aus Obession.

warum nicht. andere saufen, rauchen, schmeissen ihr geld in spielautomaten. runen sind nun mal schriftzeichen. warum sollte man sie nicht nutzen ?
Zitat von: "SuperTorus"

 * sich die Farben Rot/Weiß/Schwarz schmücken

naja- töffel halt.
Zitat von: "SuperTorus"

 * so viel Nietsche lesen haben, das sie es verinnerlichen.

der mann war nicht dumm. man könnte schlimmeres verinnerlichen.
Zitat von: "SuperTorus"

 * ein so starkes Sendungsbewustsein an den Tag legen, das es effektiv auffällt.

na und ? dann fällt den menschen vielleicht mal auf das es da noch was gibt. frag die leute doch mal was sie über germanen und kelten wissen. du wirst schockiert sei....

Zitat von: "SuperTorus"

Es gibt jedoch auch für mich eine kritische Grenze der Toleranz die ich walten lassen kann. Wenn zu viel Umstände - so harmlos und diskusionswürdig sie auch isoliert sein mögen - zusammenkommen, dann kann ich nicht anders als mir das Bild des indoktrinierten SS Gefolgsmannes vorzustellen. Dann ist bei mir der Spaß an der Individualität vorbei.


mag sein, aber dass ist dein ganz persönliches problem. wenn du dich mit dem thema beschäftigt hast, kannst du gut auseinanderhalten was die nazis entartet haben. die germanische kultur kann kaum etwas für den völkermord im 3. reich. die germanischen symbole wurden auch leider nicht gefragt ob man sie missbrauchen darf. mein tip- bleib einfach ein wenig objektiv.

Zitat von: "SuperTorus"

Diese Meinung muss ich ganz dringend mal überdenken.


viel spass damit...

hätte ich bloss keinen kaffee getrunken- ich kann nicht schlafen :((

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messie

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Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #204 am: 18 August 2004, 04:13:43 »

Gut, um auch mal wieder was zum Thema zu sagen (die Streitereien zwischendurch überlese ich jetzt einfach mal  :wink: ):

Gleipnir - in der Grundtendenz sind Deine Aussagen völlig richtig. Wieso nicht auch ein wenig Patriotismus an den Tag legen? Wir sind das einzige Land, in dem Patriotismus per se abgelehnt wird. Seine eigene Kultur, das eigene Verständnis von seiner eigenen Identität als Deutscher (und Hamburger und Norddeutscher und und und..) zu mögen ist hier verpönt, ja sogar tabu.

Dennoch begehst Du einen Denkfehler.
Der zeigt sich wunderbar an dem Begriff "Stolz".
Niemand - ich sage wirklich : Niemand - sollte stolz auf seine eigene Kultur sein.
Weil das impliziert, dass man die eigene Kultur über andere stellt: "Ich bin stolz auf meine Kultur" heisst auch "Deine Kultur ist nicht soviel wert wie meine". Ganz gefährliche Angelegenheit. Da ist der Weg zur Selbstüberschätzung und damit der Weg zum Faschismus nicht weit.

Viel besser sollte man denken und fühlen, dass man die eigene Kultur mag. Also: Ich mag meine eigene Kultur, weil... das verurteilt keine andere, weil Mögen ist Geschmackssache, nichts weiter.
Wenn Du also einen gewissen Stolz für die eigene Kultur empfindest, dann wärst Du in der Zwickmühle, andere Kulturen herabzusetzen zu müssen, automatisch.
Ich hoffe, genau das tust Du .. nicht! Denn dann befindest Du Dich wirklich auf gefährlichem Grenzgebiet!
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Kenaz

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« Antwort #205 am: 18 August 2004, 08:26:40 »

Moin, miteinander!

@ Gleipnir

Ich kann jetzt freilich nur freilich nur für mich sprechen aber -
Zitat
nur noch haarspalterei, zumindest gegen ende.
- wo Du da Haarspalterei siehst, bleibt mir kryptisch. Wenigstens habe ich für meinen Teil bewußt keine solche betrieben.

Zitat
auch die schöpfung gibt euch einen rahmen und ihr bewegt euch in ihm.
- Meine Rede.

Zitat
da zeigt es sich dann, dass der mensch seinen intellekt viel zu wichtig nimmt.
- Was ich den beiden die ganze Zeit zu sagen versuchte.

Zitat
und kenaz- wichtig ist nicht nur auch "lachen" zu können, sondern vor allem über sich selbst lachen zu können.
- Was soll denn bitteschön gerade an dieser Stelle das oberlehrerhafte "und kenaz!?"? Ich habe gesagt, daß man m. E. den "Erwachten" am Humor erkennt; wenn Du "Humor" offenkundig  in erster Linie als Fähigkeit verstehst, über ANDERE zu lachen, mein lieber Gleipnir, dann ist das eine recht bezeichnende Interpretation und weniger mein als vielmehr Dein eigenes Problem ... :wink:

Zitat
würde man auch hierzulande das wort vaterland oder patriotismus in den mund nehmen dürfen, ohne gleich als nazi beschimpft zu werden, würde es solche entartungen wie dem faschismus garnicht geben.
- Das ist zwar etwas sehr simplifiziert gedacht und gesagt - die Zusammenhänge sind im "wirklichen Leben" halt meist ein bisserl komplexer -, aber im Prinzip ist da schon was dran; das geradezu pathologische Verhältnis, das die Deutschen seit dem Zweiten Weltkrieg insbesonders zur gesamten "Heimat"-Thematik haben, ist dazu angetan, über kurz oder lang Ressentiments hervorzubringen, das seh' ich ähnlich.

Zitat
meine meinung- ein wenig patiotismus kann nichts schaden und man sollte auch immer nicht alles über einen kamm scheren.
- Auch das seh' ich ähnlich: Wer's braucht, dem sei's gegönnt.


@ Uhu

Zitat
Ich würde mir einen ähnlichen Umgang auch für die deutsche Geschichte wünschen. Dann bräuchten wir auch weniger Angst vor rechtsradikaler Infiltration zu haben, weil die ganze Diskussion mehr durch historisches Wissen als durch Propaganda und Mythen bestimmt würde.
- Da gehe ich völlig mit. Ein unverkrampfter Umgang ist das beste Mittel gegen Auswüchse von welcher Seite auch immer.


@ messie

Zitat
Wieso nicht auch ein wenig Patriotismus an den Tag legen? Wir sind das einzige Land, in dem Patriotismus per se abgelehnt wird.
- Konsens

Zitat
Niemand - ich sage wirklich : Niemand - sollte stolz auf seine eigene Kultur sein.
Weil das impliziert, dass man die eigene Kultur über andere stellt: "Ich bin stolz auf meine Kultur" heisst auch "Deine Kultur ist nicht soviel wert wie meine". Ganz gefährliche Angelegenheit.
- Dissens! Stolz auf irgendetwas zu sein, bedeutet keineswegs, entsprechendes von anderer Seite zu diskreditieren. "Stolz" beinhaltet jedoch immer die persönliche Involvierung dessen, der stolz ist, in das Objekt seines Stolzes. Ich kann nicht auf etwas stolz sein, womit ich nix zu tun habe, oder wie würdest Du es finden, wenn Dein Bruder oder Deine Schwester eines Tages ankommt und sagt: "Also wirklich: Auf die Pyramiden bin ich schon stolz!" - Dem Stolz auf etwas Eigenes entspricht die Bewunderung für etwas anderes. Ich kann also sehr wohl auf meine eigene Kultur stolz sein und nichtsdestoweniger die der Briten bewundern. - Freilich: Stolz hat immer etwas mit Identität zu tun, denn Identität braucht Differenzierungen und Differenzierungen werden durch den Stolz betont - was keineswegs schlecht ist, denn Differenzierung bedeutet Vielfalt. - Interessant vor dem Hintergrund ist freilich schon - ich denke, in diese Richtung ging auch Dein Gedanke -, daß Stolz eine Hervorhebung bedeutet, die immer des "anderen" bedarf, will heißen: Es macht Sinn, gegenüber Italienern, Bulgaren oder Japanern stolz auf Spanien zu sein, wenn man Spanier ist, es macht auch Sinn, gegenüber Asiaten, Amerikanern und Europäern stolz auf Afrika zu sein, wenn man Afrikaner ist, es macht aber irgendwie nicht so wirklich Sinn, stolz darauf zu sein, "Mensch" zu sein ... Das Gefühl "Stolz" braucht die Instanz des "Anderen", es ist auf ein äußeres Rezeptionsfeld angewiesen, hebt sich gleichermaßen von diesem ab (NICHT im Sinne von "besser" sondern "anders"), wie es von ihm getragen wird. - Der Stolz darauf, "Mensch" zu sein, machte erst Sinn, wenn die Aliens da sind ...

Langer Rede, kurzer Sinn: Ich halte Stolz im allgemeinen und Nationalstolz im besonderen für etwas Menschlich-Allzumenschliches, was nicht die Bohne verwerflich ist; mir persönlich ist Nationalstolz weitgehend fremd, aber ich gönne ihn jedem, der ihn in sich trägt und daraus NICHT eine Vormachtstellung ableitet - und zwangsläufig ist das keineswegs der Fall.
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Gleipnir

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« Antwort #206 am: 18 August 2004, 10:49:20 »

zum grusse, bande....

Zitat von: "Kenaz"

Ich kann jetzt freilich nur freilich nur für mich sprechen aber -
Zitat
nur noch haarspalterei, zumindest gegen ende.
- wo Du da Haarspalterei siehst, bleibt mir kryptisch. Wenigstens habe ich für meinen Teil bewußt keine solche betrieben.


nun- deutsch, ja bekanntlich die sprache der dichter und denker, ist eine sehr exakte sprache. bei euch beiden gab es hier die letzten beiträge ständig eine art "da hast du mich wohl nicht verstanden"-match, zumindest soweit ich mich erinnere. ich habe das gefühl das dies als mittel zum zweck eingesetzt wird. so hast du natürlich völlig recht- es ist genau das gegenteil von haarspalterei. auch nicht besser...

Zitat von: "Kenaz"

Was soll denn bitteschön gerade an dieser Stelle das oberlehrerhafte "und kenaz!?"?


mein gott bist du empfindlich...es war schließlich dein argument und so verbissen wie du(der andere typ natürlich auch) postet, habe ich nicht den eindruck als wenn gerade du es hier gewinnbringen einsetzten solltest. auch wenn ich´s "inlife" besser weiss...

Zitat von: "Kenaz"

Ich habe gesagt, daß man m. E. den "Erwachten" am Humor erkennt; wenn Du "Humor" offenkundig  in erster Linie als Fähigkeit verstehst, über ANDERE zu lachen, mein lieber Gleipnir, dann ist das eine recht bezeichnende Interpretation und weniger mein als vielmehr Dein eigenes Problem ...



nein nein, mein lieber- humor und über sich selbst lachen zu können sind zwei völlig verschiedene paar schuhe. als ich noch jung war hatte ich ne menge humor, jedoch keine selbstironie. selbstironie ist eine sache die mit der erfahrung kommt- wenn man begreift wo man hingehört und wo die grenzen liegen. daher ist es absolut angebracht das mal zu erwähnen, denn deine aussage ""Erwachten" am Humor erkennt" bringt das nicht wirklich rüber. es ist sehr schwer narzissmus und selbstironie unter einen hut zu bringen und ihr veranstaltet hier ja nun ziemlich verbissene verbale hahnenkämpfe.


Zitat von: "Kenaz"
Das ist zwar etwas sehr simplifiziert gedacht und gesagt - die Zusammenhänge sind im "wirklichen Leben" halt meist ein bisserl komplexer


interessant, dass du das sagst. darum geht es hier doch, oder ? sich gut verständlich zu machen. ich würde es auch eher abstrahieren nennen und es ist mittel zum zweck. kein mensch hat ein interesse hier sämtliche zusammenhänge herauszuarbeiten. die die es interessiert werden sicherlich die nötig zwischenschritte nachvollziehen. ein nette weisheit die in der wissenschaft lebensnotwenig ist "keep it simple and stupid". das sollten sich die herren philosphen ohnehin verinnerlichen, die es sich zur lebensaufgabe gemacht haben simple vorgänge kompliziert auszudrücken..."simplifiziert" hat auch sowas billiges- frage mich gerade aus welchem grund du das wort gewählt hast- jaja- ich weiss das ist nun haarspalterei...

Zitat von: "Kenaz"

 - die Zusammenhänge sind im "wirklichen Leben" halt meist ein bisserl komplexer -, aber im Prinzip ist da schon was dran; das geradezu pathologische Verhältnis, das die Deutschen seit dem Zweiten Weltkrieg insbesonders zur gesamten "Heimat"-Thematik haben, ist dazu angetan, über kurz oder lang Ressentiments hervorzubringen, das seh' ich ähnlich.


hmmm- auch interessant- es gibt ja die verschiedensten gründe fremdworte zu nutzen, jedoch keinen wirklich überzeugenden. die einen sind einfach faul. eine exaktere sprache als die deutsche gibt es ja fast nicht- wüsste also nicht wo die notwenigkeit besteht. die zweiten hoffen sich später auf eine unklare definition berufen zu können. die letzteren meinen das intellekt und fremdwort zusammengehören. deine wörtchen kannst du hier direkt übersetzten- also kann es kaum etwas mit faulheit zu tun haben. sie sind auch eigentlich so klar definiert das es da keine wenn und abers gibt. bleibt nur letztere punkt. aber wozu in einem "diskussions"-forum ? das nur so als kleine kritik am rande- ich weiss ja um was es dir hier geht. stierkampf ist übrigens wirklich ein entarteter religiöser kultus....das nur nebenbei erwähnt.


Zitat von: "messie"
Niemand - ich sage wirklich : Niemand - sollte stolz auf seine eigene Kultur sein.

doch doch, ich bin auch stolz wenn ich ´n gutes diplom mache. da ist es mir völlig egal wie die anderen bewertet werden. es ist aber genau diese überängstlichkeit wie du sie an den tag legst, die einem vor einer "sorglosen" meinungsäußerung abhält. und genau das ist es was mich gerade in diesem, unserem lande sehr stört. an dieser stelle möchte ich mich also bei dir und den leute die das ähnlich sehen wie du herzlich bedanken. meine güte macht euch doch bloss nicht gleich bei allem in die hose. selbst wenn ich mit meinem stolz andere kulturen herabwürdigen würde- das liegt in der natur des menschen. meinst du vielleicht das du auch nur einen einzigen sinneseindruck unbewertet in deinem hirn speicherst ? nein, naturlich nicht. wo also ist da das problem ? natürlich finde ich andere kulturen nicht so toll- mit deren werten kann ich teilweise überhaupt nichts anfangen. findest du stierkampf toll oder das sie in china hund fressen oder das schächten der moslime ? ich nicht, weil ich keinen bezug dazu habe. das liegt nun mal in der natur der dinge. wenn du meinst dass mich das auf direktem wege zum nazi macht- bitte schön. dann habe ich die nazis wohl falsch eingeschätzt und es sind eher leute wie du die gesellschaftlich entartet sind. nein sagen wir- die sich gerne mal selbst überschätzen und ihre natur leugnen (und das schon rein biologisch). denk mal drüber nach....

gleipnir
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Kenaz

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« Antwort #207 am: 18 August 2004, 12:00:41 »

@ gleipnir

Zitat
bei euch beiden gab es hier die letzten beiträge ständig eine art "da hast du mich wohl nicht verstanden"-match, zumindest soweit ich mich erinnere.
- Na, dann guck' Dir den Verlauf des Gespräches noch mal mit aller gebotenen Ruhe und Aufmerksamkeit an, mein Gutester, vielleicht änderst Du Deine Meinung dann ja doch noch.

Zitat
mein gott bist du empfindlich
- Wieso denn empfindlich?! Wegen "oberlehrerhaft"?! - Ich bitt' Dich: Ich hab' rein gar nichts gegen oberlehrerhafte Statements, wenn sie am rechten Platze sind. Dieses aber ist m. E. fehl an selbigem, aus Gründen, auf die ich sogleich und geschwinde eingehen werde:

Zitat
humor und über sich selbst lachen zu können sind zwei völlig verschiedene paar schuhe. als ich noch jung war hatte ich ne menge humor, jedoch keine selbstironie. selbstironie ist eine sache die mit der erfahrung kommt
- Das, mein Lieber, sehe ich entschieden anders, aber das ist in der Tat eine Definitionsfrage. "Humor", der nur über andere lacht, ist in meinen Augen nicht Humor im vollumfänglichen Sinne, wenn man ihn überhaupt so nennen kann. - Davon ganz abgesehen habe ich auch nirgends behauptet, daß jeder Depp, der ein bißchen lachen kann, gleich potentiell ein "Erwachter" ist, Gott bewahre! - Man kann z. B. auch schlicht und einfach ein gehässiger Spötter sein und sich ständig auf Kosten anderer amüsieren - das ist in meinen Augen jedoch in keinster Weise Indiz für Humor! Sarkasmus ist ebenfalls nicht mit Humor gleichzusetzen, wiewohl er bisweilen sehr komisch sein kann. Ich würde mich mal so weit aus dem Fenster hinauslehnen und behaupten, daß Humor im eigentlichen Sinne auf der fundamentalen Voraussetzung aufbaut, sich selbst nicht so schrecklich ernst zu nehmen, respektive nicht mit der unerschütterlichen Überzeugung in die Weltgeschichte hinauszumarschieren, daß man die alleineseligmachende Weisheit mit großen Suppenkellen in sich hineingegossen hat, während alle anderen lediglich mit kleinen Eierlöffelchen ein bißchen darin herumplantschen (Wie das die Herrschaften Daelach & Co. hier exemplarisch vorexerziert haben). Und das "Lachenkönnen über sich selbst", von dem ich rede, geht auch keineswegs 1:1 in Selbstironie auf, aber das nur am Rande ... - Auch Kinder können schon Humor in dem von mir beschriebenen Sinne haben - aus dem Gefühl eines tiefen Selbstvertrauens heraus. So, aber ich fürchte, das wird jetzt doch ein bißchen zu "off-topic".

Zitat
ihr veranstaltet hier ja nun ziemlich verbissene verbale hahnenkämpfe.
- Moi?!!? - Dann hast Du aber noch nicht erlebt, wenn ich einen verbissenen Hahnenkampf aufführe, mein Freund! Das sieht ein bißchen anders aus ... :lol:

Zitat
das sollten sich die herren philosphen ohnehin verinnerlichen, die es sich zur lebensaufgabe gemacht haben simple vorgänge kompliziert auszudrücken..."simplifiziert" hat auch sowas billiges- frage mich gerade aus welchem grund du das wort gewählt hast- jaja- ich weiss das ist nun haarspalterei...
- Sorry, aber Du offenbarst hier gerade ein reichlich verqueres Verständnis von Philosophie ... - und freilich: ich hätte statt "simplifiziert" auch einfach sagen können: "einfach gestrickt" ... - warum ich mich für die andere Option entschieden habe? - Mir war einfach danach ... :wink:

Zitat
hmmm- auch interessant- es gibt ja die verschiedensten gründe fremdworte zu nutzen, jedoch keinen wirklich überzeugenden. die einen sind einfach faul. eine exaktere sprache als die deutsche gibt es ja fast nicht- wüsste also nicht wo die notwenigkeit besteht.
- Auch wenn ich den Kontext, in dem Du das sagst, nicht so ganz nachvollziehen kann - inhaltlich halte ich das für Quatsch: Gerade auf wissenschaftlichem Feld - und nicht zuletzt auf philosophischem - wimmelt es nur so von Termini, die den Umgang mit den fachspezifischen Sachverhalten ungemein erleichtern, weil sie semantisch gewissermaßen "gesättigter" und gleichzeitig schärfer definiert sind, als ihnen nahekommende, umgangssprachliche Bezeichnungen.

Zitat
stierkampf ist übrigens wirklich ein entarteter religiöser kultus....das nur nebenbei erwähnt.
- Sach' ich doch! ... Aber Du willst ja nie auf den ollen Philosophen hören ... :wink:


Semper fidelis!

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messie

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Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #208 am: 18 August 2004, 12:22:37 »

In Ordnung, dann noch einmal etwas nüchterner zum stolz sein:

Im Duden finden sich dazu zwei Definitionen:
a) von Selbstbewusstsein u. Freude über einen Besitz, eine [eigene] Leistung erfüllt; ein entsprechendes Gefühl zum Ausdruck bringend oder hervorrufend
b) in seinem Selbstbewusstsein überheblich u. abweisend

Ich finde a) völlig in Ordnung. Also kannst Du, Gleipnir, natürlich stolz auf Dein Diplom sein, es kann auch jeder auf das stolz sein, was er geleistet hat - auch auf seine Kinder, weil man damit auf seine eigene Leistung der Kindererziehung stolz ist.

Hier geht es aber in meinen Augen um b)!
Denn der Nationalstolz kann nicht einer eigenen Leistung entspringen! Es ist keine Leistung, in dieses Land zufälligerweise hineingeboren worden zu sein und dadurch Deutscher zu sein. Da ist der Haken. Man kann stolz auf typisch deutsche Tugenden sein weil man sie selbst mitprägt, wie etwa die eigene "typisch deutsche" Pünktlichkeit oder Gründlichkeit. Aber einfach so stolz zu sein, dass man Deutscher ist, bedeutet eben in der Tat automatisch, dass das eigene Selbstbewusstsein die Grenze zur Überheblichkeit überschritten hat.

Und, Gleipnir: Hey, natürlich ist das menschlich, dass wir werten, bewerten, abwerten. Das stelle ich überhaupt nicht in Frage! Deshalb ist es aber noch lange nicht gutzuheißen! Selbstüberschätzung ist eben keine gute Eigenschaft! Nationalstolz mag menschliche Wurzeln haben (in dem Punkt gebe ich auch Kenaz recht), dennoch ist er nicht in Ordnung, weil sich der Mensch, der ihn hat/zeigt, selbst grundlos nach oben stellt.

Ach, und:
Zitat
wenn du meinst dass mich das auf direktem wege zum nazi macht- bitte schön

Interessant, wie schnell Du Dich angegriffen fühlst .. dabei habe ich gerade das so eben nicht gesagt!
Ich sage, dass Nationalstolz und Faschismus nicht weit auseinanderliegen. Das heißt: Man ist nicht automatisch ein Nazi, wer Nationalstolz zeigt. Aber Nationalstolz ist eine Komponente, die Faschisten "auszeichnet" (neben anderen wie generelle Selbstüberschätzung, Hass auf alles Fremdartige, Konservatismus eigene Werte betreffend usw. usf.), wer ihn besitzt rückt dieser Gruppe ganz natürlich, ganz logisch, einen ordentlichen Stück näher.
Um es noch einmal deutlicher zu sagen: Ich habe Dich nicht zum Nazi erklärt, Gleipnir. Aber gesagt, dass Du ihrer Denke mit Deiner Einstellung zum Stolz ein Stückchen näher bist als wenn Du sie nicht hättest.
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« Antwort #209 am: 18 August 2004, 13:00:01 »

@messie

ganz kurz- nachher mehr.

<haarspalterei>mein duden sagt noch:a) ausgeprägtes Selbstwertgefühl</haarspalterei>

es gibt ganze religionen die auf ahnenkult beruhen. warum also soll man bitte nicht auf eine regionale vergangenheit stolz sein können. und vor allem auf das was dieses volk schon geleistet hat. auf allen gebieten. literatur, musik, wissenschaft. das ist sozusagen der ahnenkult der gemeinschaft. das wort stolz finde ich in dieser beziehung rein gar nicht unpassend.

bewerten hat auch nichts mit selbstüberschätzung zu tun. wenn ich etwas nicht mag, heisst es nicht das ich das passende gegenstück habe das auf jeden fall besser ist. ich mag keinen spinat- das ist völlig sachlich.

angegriffen habe ich mich nicht gefühlt- ich habe dein "grenzgebiet" lediglich interpretiert.

du sagst "Nationalstolz und Faschismus liegen nicht weit auseinander". ich sage mit dieser einstellung bringst du sie zusammen.

weiterhin sage ich- kulturlose, entwurzelte menschen sind viel gefährlicher als alles andere.

und bitte- lege mir nichts in den mund- ich sagte das ich unsere kultur ein wenig zelebriere und dabei einen gewissen stolz empfinde. ich weiss nicht ob man das unbedingt als nationalstolz bezeichnen kann.

dazu später mehr...

Gleipnir
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er ist der Mann, der in meinem Saal
Das Wort an mich wendet ?
Aus kommst du nimmer aus unsren Hallen,
Wenn du nicht weiser bist.
[Die Edda VAFTHRÛDHNISMÂL, Das Lied von Wafthrudnir, Vers 7]