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Autor Thema: Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?  (Gelesen 64945 mal)

Kenaz

  • Gast
Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #225 am: 20 August 2004, 12:13:16 »

@ gleitnir

Mal wieder typisch: Morgen ist Klausur und gerade heute kann ich mich mal wieder so gar nicht überwinden, mich an die Arbei zu setzen ... - Und nun habe ich gerade noch durch Zufall Dein Statement hier entdeckt und ergreife somit dankbarst die Gelegenheit, mich noch ein weiteres Viertelstündchen drücken zu können ... :lol:

Doch in medias res:

Zitat
nicht um sonst gibt es in euren gefilden bücher wie eristische dialektik.
- In meinen Gefilden gibt's keine erisische Dialektik: Da gibt es nur die unbarmherzige Gewalt des besseren Argumentes.  :wink:

Zitat
also- reite ich auch mal ein wenig auf den definitionen daher. humor-"Fähigkeit eines Menschen, über bestimmte Dinge zu lachen". sehr allgemein- und missverständlich. solltest du also einen speziellen humor meinen, solltest du es auch schreiben.
- Auch wenn ich finde, daß diese Definition ziemlich am Humpeln ist ( denn was heißt bitte "über bestimmte Dinge"? - Hat jemand, der sich über Otto-Filme und Häschenwitze beölen kann, ansonsten aber vor Griesgram nur so strotzt, Humor? - Nach Deiner Definition ja wohl schon ...) - wo hast Du die eigentlich her? - so sei Dir insofern zugestimmt, als das von mir vorausgesetzte Humorverständnis eventuell ein bißchen zu anspruchsvoll war und eingehender hätte kommentiert werden müssen.

Zitat
nein, es sind aber, meiner meinung zumindest, alles kleine teile des großen begriffs "humor".
- Ja siehst Du wohl: Aber auf die die einzelnen Elemente eines komplexen Gebildes treffen nicht automatisch auch dieselben Merkmale zu wie auf das Gebilde in seiner Gesamtheit, m. a. W.: Das komplexe Gebilde Humor ist mehr als sein Einzelelement Sarkasmus (und das sagst Du ja selbst, s. o.)

Zitat
ich bin ein gutes beispiel dafür das es nicht so ist. mein gott, was war ich mal von mir überzeugt- was fand ich mich toll. meiner meinung gab es keinen grund über mich zu lachen. und trotzdem hatte ich sehr viel spass und die leute haben mich als humorig empfunden.
- Zum einen muß ich vorab jetzt mal eins klarstellen, eh die Diskussion vollends aus dem Ruder läuft: Der ganze Disput beruht ja auf einem Statement, daß ich gegenüber dem Kollegen Daelach geäußert habe, und das lautete: "Und wenn ich mir in EINEM Punkt wirklich GANZ sicher bin, dann in dem: den "Erwachten" erkennt man am Humor!" - Dieses wollte ich eben so verstanden wissen (und ich finde, es ist durchaus möglich, es so zu verstehen, wenn man nicht unbedingt ein Haar in der Suppe finden will, wie Du das so gerne tust ... :mrgreen: ), daß es ein bestimmter Humor ist, der den "Erwachten" m. E. nach auszeichnet - Atze Schröder und Tom Gerhardt haben auch Humor (letzterer ist sogar - man höre und staune - studierter Philosoph!), mitnichten aber sie sind sie anhand dieses Humors als "Erwachte" zu erkennen, eher im Gegenteil.

Hier liegt ein logisches Mißverständnis vor. Die von mir intendierte Verknüpfung lautet nicht: "WENN Humor, DANN "erwacht"", sondern "WENN "erwacht", DANN Humor" - WIE der dann konkret aussieht, dieser Humor, bleibt im einzelnen zu erörtern, aber den Humor, den ich meine, findet man z. B. in verschiedenen kleinen taoistischen Aphorismen wieder, im Hinduismus wimmelt es nur so von kleinen Witzen und Scherzchen seitens der göttlichen Belegschaft, auch Buddha war meiner festen Überzeugung nach ein recht humoriger Zeitgenosse, und gut, was Jesus betrifft, so mag man Zweifel haben, aber ich denke, das lag eher daran, daß er von so einer humorlosen Truppe wie den Aposteln umgeben war und die Evangelisten wohl auch eher ein bißchen miesepeterig unterwegs waren.

So. nun hab' ich mal eben im Brockhaus geguckt; der sagt zu Humor: "Die vorwiegend heitere Gemütsbeschaffenheit, Stimmung, Gelassenheit. [...] Seit der Renaissance heißt H. die vom Gedanken nicht unbeschwerte Heiterkeit. Sie vermag aus dem Wirklichen Frohsinn zu gewinnen und in der Distanz der ästhet. Haltung wie im Spiel einen harmon. Ausgleich des sonst Unversöhnbaren zu vollziehen. Den menschl. Schwächen und Widerwärtigkeiten des Daseins bringt der H. ein wohlwollend-verständnisvolles Lächeln entgegen; seine Kraft stammt immer aus reichem Gemütsleben; er beruht auf der dem Menschen eigenen Möglichkeit des Lachens. Seine Eigenart wird oft durch Zeit, Ort und Volkszugehörigkeit bestimmt, sein Verständnis ist dadurch mitunter erschwert."
Pardautz! - Du siehst also: "Gelassenheit", "Ausgleich des sonst Unversöhnbaren", "wohlwollend-verständnisvolles Lächeln", stammt "immer aus reichem Gemütsleben". Freilich, ich hab' mich früher auch unendlich ernster genommen und würde trotzdem behaupten, über Humor verfügt zu haben, nur war der eben um einiges begrenzter als heute. Und umso begrenzter sich eine humoristische Begabung ausnimmt, um so mehr wird man eben zögern, ihrem Träger die Eigenschaft "humorvoll" zuzusprechen. - Wie sagt das Sprichwort so schön: "Humor ist, wenn man trotzdem lacht" - damit wird auf eine Distanz zu den Dingen der Welt verwiesen - und damit auch zu dem, was die persönlichen Eigenarten so ausmacht. Humor ist selbstredend keine feststehende Größe, sondern eher eine Art offenes System, das sich ausdehnen und das schrumpfen kann ... wie weit es sich ausdehnen kann, sei mal dahingestellt. Ich persönlich halte dafür, daß es in letzter Konsequenz nichts gibt, worüber der "Erwachte" nicht lachen kann - so unbegreiflich und bitter das in den Ohren von begrenzten Wesen, wie wir alle miteinander das sind, klingen mag (- denn die Fähigkeit, über Dinge lachen zu können, ist deutliches Zeichen des Nicht-Verhaftet-Seins in/an ihnen, mithin von Freiheit ... - aber das ist meine ganz persönliche Meinung  :wink: ). Wie schreibt Hermann Hesse im "Steppenwolf" so schön: "Die Ewigkeit ist nur ein Moment, gerade lang genug für einen Scherz."

Zitat
wo wir mal wieder beiom haarspalten wären...  
- Ist für dich eigentlich alles Haarspalterei, was mit Begriffsbestimmung zu tun hat?

Zitat
nun gut- dann machst du dich eben warm und wartest auf das richtige publikum ?
- So ist es! Mir sind nicht genügend Mädchen im Publikum!  :lol:

Zitat
sonst haben informatiker wohl doch die bessere gabe zu abstrahieren....  
- Was zu beweisen wäre ... - mit terminologischer Genauigkeit habt Ihr's offenkundig jedenfalls nicht so ... :wink:

Zitat
genau- faulheit. du tust ja gerade so als sei das was schlimmes.
- ICH?!! Niemals!!!!

Zitat
euer einziges tool ist schließlich die sprache und euer anliegen ist es ja auch, neben dem üblichen rumgespinne, euch verständlich zu machen. aber da haben wir es- ihr möchtet es so tun, dass man noch den eindruck von leistung behalt. indessen ist die leistung der philosophie doch nur noch sich durch ihre eigene vergangenheit zu arbeiten...ihr neuzeitphilosphen hab doch ohnehin nur noch die möglichkeit bereits vorhandenes noch komplizierter auszudrücken. etwas neues ist kaum erwarten
- Mag sein, daß nichts wesentlich Neues mehr kommt. Daß es allerdings nötig ist, die alten Weisheiten immer wieder aufs Neue Durchzunudeln, beweisen die andernorts von Dir getätigten Äußerungen zum Thema Rache und Ethik. Hier ist es unsere Aufgabe, Zeitgenossen wie Dir klarzumachen, daß sie eine Position vertreten, die sie offenkundig selbst nicht so ganz durchdrungen haben bzw. ihnen die Implikationen klarzumachen, die ihr schlampert formuliertes sprachliches Gebilde enthält; und von denen sie offenbar - folgt man ihren anschließenden Rechtfertigungsversuchen - selbst nicht wollen, daß diese gelten (was sehr zu ihren Gunsten spricht  :wink: ). Gerade die philosophische Ethik, mein Bester, hat in einer Zeit, in der religiöse Orientierungsmodelle für das menschliche Handeln keine Relevanz mehr besitzen, ein weites Betätigungsfeld. Wolltest Du das bestreiten, müßtest Du behaupten, daß Ethik an sich obsolet geworden ist. Und das willst Du offenkundig nicht, da Du Dich in Deiner Argumentation andernorts ja selbst auf ethische Standards berufst.

Zitat
es nützt ja auch nicht- ich find ihn trotzdem scheiße- den stierkampf meine ich
- Ich find' ihn auch Scheiße, aber das steht auf einem ganz anderen Blatt geschrieben ... - genauso wie der Umstand, daß ich aus nach menschlich-allzumenschlichen Kriterien nur allzu nachvollziehbaren Gründen Rachegelüste verspüren kann, auf einem anderen Blatt geschrieben steht, wie die moralische oder gar gesetzliche Legitimation dieser Rachegelüste.

So, und jetzt - ich schwör's! - mach' ich mich an die Arbeit!


Dir einen sonnigen Tag und frohes Schaffen!

K.
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Gleipnir

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Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #226 am: 20 August 2004, 14:23:09 »

@Kenaz

hach- ich wollte doch eigentlich schon richtig hamburgs norden unterwegs sein...aber so ein statement kan nich nicht unbeantwortet lassen :)

Zitat von: "Kenaz"

Mal wieder typisch: Morgen ist Klausur und gerade heute kann ich mich mal wieder so gar nicht überwinden, mich an die Arbei zu setzen ... - Und nun habe ich gerade noch durch Zufall Dein Statement hier entdeckt und ergreife somit dankbarst die Gelegenheit, mich noch ein weiteres Viertelstündchen drücken zu können ... :lol:


du wirst dir da schon ein paar gute punkte erschwafeln ;)

Doch in medias res:

Zitat von: "Kenaz"
In meinen Gefilden gibt's keine erisische Dialektik: Da gibt es nur die unbarmherzige Gewalt des besseren Argumentes.  :wink:


ach hör doch auf- das kleine büchlein ist bestimmt eure erste pflichtlektüre damit ihr eure faklutät nicht blamiert...

Zitat
Auch wenn ich finde, daß diese Definition ziemlich am Humpeln ist ( denn was heißt bitte "über bestimmte Dinge"? - Hat jemand, der sich über Otto-Filme und Häschenwitze beölen kann, ansonsten aber vor Griesgram nur so strotzt, Humor? - Nach Deiner Definition ja wohl schon ...) - wo hast Du die eigentlich her?

digitaler fremdwörterduden- mir passte sie ganz gut... ;)

Zitat
so sei Dir insofern zugestimmt, als das von mir vorausgesetzte Humorverständnis eventuell ein bißchen zu anspruchsvoll war und eingehender hätte kommentiert werden müssen.


ich wollte mich nur ein wenig in die allgemeine kontextstutzigkeit einreihen...

Zitat
Ja siehst Du wohl: Aber auf die die einzelnen Elemente eines komplexen Gebildes treffen nicht automatisch auch dieselben Merkmale zu wie auf das Gebilde in seiner Gesamtheit, m. a. W.: Das komplexe Gebilde Humor ist mehr als sein Einzelelement Sarkasmus (und das sagst Du ja selbst, s. o.)


ganz recht- und spezialisierungen sollten erwähnt werden, wenn die aussage nicht schwammig wirken soll. das gerade wenn ich jemanden ans bein pinkeln will...

Zitat
Zum einen muß ich vorab jetzt mal eins klarstellen, eh die Diskussion vollends aus dem Ruder läuft: Der ganze Disput beruht ja auf einem Statement, daß ich gegenüber dem Kollegen Daelach geäußert habe, und das lautete: "Und wenn ich mir in EINEM Punkt wirklich GANZ sicher bin, dann in dem: den "Erwachten" erkennt man am Humor!" - Dieses wollte ich eben so verstanden wissen (und ich finde, es ist durchaus möglich, es so zu verstehen, wenn man nicht unbedingt ein Haar in der Suppe finden will, wie Du das so gerne tust ...


glaub mir- ich hab´s schon verstanden- aber darum ging es nicht- ich fand ein oberschullehrerhaftes statement hier einfach so passend. vor allem weil die herrn phil. sonst so akkurat mit ihren äußerungen sind ;)
es ist ja nur zu deinem besten- stell dir vor du fängst plötzlich an soviel raum für interpreatationen zu lassen wie meine wenigkeit- das geht nicht  8)

Zitat
- Ist für dich eigentlich alles Haarspalterei, was mit Begriffsbestimmung zu tun hat?


nein, nur dort wo der kontext auch ohne begriffdefinition erkennbar ist. das ist meistens der fall...

Zitat
Was zu beweisen wäre ... - mit terminologischer Genauigkeit habt Ihr's offenkundig jedenfalls nicht so ... :wink:


unter unser eins und in unserem jargon auf jeden fall. wir müssen uns sogar bemühen andere zu verstehen- im gegensatz zu philosophen müssen wir ja teamfähig sein... ;)

Zitat
Mag sein, daß nichts wesentlich Neues mehr kommt. Daß es allerdings nötig ist, die alten Weisheiten immer wieder aufs Neue Durchzunudeln, beweisen die andernorts von Dir getätigten Äußerungen zum Thema Rache und Ethik.


ich glaube vergeltung geschrieben zu haben- das ist die etwas softere variante und auch sehr breit auslegbar...


Zitat
Hier ist es unsere Aufgabe, Zeitgenossen wie Dir klarzumachen, daß sie eine Position vertreten, die sie offenkundig selbst nicht so ganz durchdrungen haben bzw. ihnen die Implikationen klarzumachen, die ihr schlampert formuliertes sprachliches Gebilde enthält; und von denen sie offenbar - folgt man ihren anschließenden Rechtfertigungsversuchen - selbst nicht wollen, daß diese gelten (was sehr zu ihren Gunsten spricht  :wink: ).


nicht rechtfertigungsversuch- erklärungsversuch, da es mir ja anscheinend nicht gelungen ist mich mit dem ersten statement verständlich zu machen- an welche seite das auch immer gelegen haben mag. und logisch- sie sollen gelten. ich habe nie von handlungen gesprochen, immer nur vom gedanklichen. ein mensch tickt nun mal nicht richtig, oder zu gut, wenn er solchen empfindugen nicht hat. und ich sehe keinen grund für solche empfindungen abbitte leisten zu müssen.  auch nicht vor einer religion, bzw. ihrer götze. das was ich dir als phil. auf jeden zugesteht, ist mich auf meine etwas schlampigen formulierungen hinzuweisen. dazu sei jedoch gesagt- ich bin eingerostet und muss mich erst langsam wieder warmschreiben...vor allem habe ich nicht mit dieser fehlerhungrigen meute gerechnet die jedes statement versucht in der luft zu zerreissen- aber mittlerweile gefällt es mir ;)

Zitat
Gerade die philosophische Ethik, mein Bester, hat in einer Zeit, in der religiöse Orientierungsmodelle für das menschliche Handeln keine Relevanz mehr besitzen, ein weites Betätigungsfeld.


nenne du es philosophische Ethik. ich nenne es gespür für das richtige. ich bin der festen überzeugung, das der mensch, die fahigkeit besitzt, sich nach deiner def. von philosophische Ethik "richtig" zu verhalten auch wenn er nichts von dergleichen weiss. man braucht keine vorgekaute "philosophische Ethik" um zu wissen das liebe was schönes ist, tod etwas entgültiges, und jemanden willentlich schmerzen zu breiten nicht gutes. sicher- man kann genau das gegenteil "anerziehen", aber das ist wieder (mal) ein anderes paar schuhe.

Zitat
Wolltest Du das bestreiten, müßtest Du behaupten, daß Ethik an sich obsolet geworden ist. Und das willst Du offenkundig nicht, da Du Dich in Deiner Argumentation andernorts ja selbst auf ethische Standards berufst.


natürlich nicht, aber bin fern ab zu sagen das ethik die errungeschaft der phil. ist.

Zitat
So, und jetzt - ich schwör's! - mach' ich mich an die Arbeit!


Dir einen sonnigen Tag und frohes Schaffen!.


tu das- ich mache mich auf den weg. morgen hat putzi übrigens geburtstag. also, falls du seine nummer hast- der freut sich bestimmt über jeden glückwunsch. ich glaube allzuviele werde es nämlich nicht werden.

dir viel glück für die prüfung,

gleipnir
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er ist der Mann, der in meinem Saal
Das Wort an mich wendet ?
Aus kommst du nimmer aus unsren Hallen,
Wenn du nicht weiser bist.
[Die Edda VAFTHRÛDHNISMÂL, Das Lied von Wafthrudnir, Vers 7]

Kenaz

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Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #227 am: 20 August 2004, 14:53:24 »

@ gleitnir

Die ersten Punkte überspringe ich mal großzügig, da die ja keinen argumentativen Gehalt, sondern nur die üblichen sophistischen sticheleien enthalten ... :wink:

Zitat
und logisch- sie sollen gelten. ich habe nie von handlungen gesprochen, immer nur vom gedanklichen. ein mensch tickt nun mal nicht richtig, oder zu gut, wenn er solchen empfindugen nicht hat. und ich sehe keinen grund für solche empfindungen abbitte leisten zu müssen. auch nicht vor einer religion, bzw. ihrer götze.
- Hier verweise ich auf meine Replik auf Deine Ausführungen im Nachbarthread.

Zitat
nenne du es philosophische Ethik. ich nenne es gespür für das richtige. ich bin der festen überzeugung, das der mensch, die fahigkeit besitzt, sich nach deiner def. von philosophische Ethik "richtig" zu verhalten auch wenn er nichts von dergleichen weiss. man braucht keine vorgekaute "philosophische Ethik" um zu wissen das liebe was schönes ist, tod etwas entgültiges, und jemanden willentlich schmerzen zu breiten nicht gutes. sicher- man kann genau das gegenteil "anerziehen", aber das ist wieder (mal) ein anderes paar schuhe.
- Tja, mein Freund, wenn es denn nur so einfach wäre, daß man einfach den goodwill der Menschheit voraussetzen kann, wie Du das offensichtlich zu tun vorschlägst, und dann läuft der Laden schon. - Und wie sieht's Deiner Ansicht nach denn auf solch diffizilen Gebieten wie Genmanipulation, Stammzellenforschung, etc. pp.  aus? - "Gespür für das Richtige", dann läuft das schon, ja? - Klar gibt es ein "Gespür für das Richtige", in der Regel liegen seine Wurzeln aber irgendwo im Dunkeln des Halb- und Unbewußten, was es im Zweifelsfall recht anfällig für Manipulationen macht. Die philosophische Ethik will nicht Fragen wie die, ob ich einer alten Dame über die Straße helfen soll, zum Gegenstand eines Seminars machen, darum geht's überhaupt nicht. Sie versucht ethische Grundprinzipien klar herauszuarbeiten,  rational zu begründen und so deren normativen Anspruch zu legitimieren, um von diesen Prinzipien ausgehend Fragen zu erörtern bzw. im Zuge dieser Erörterung zu beantworten, die vielleicht nicht ganz so schlichte Tatbestände betreffen wie den, daß Liebe was Schönes und der Tod was Endgültiges ist.

Zitat
natürlich nicht, aber bin fern ab zu sagen das ethik die errungeschaft der phil. ist.
- Ich auch. Wer hat das behauptet?

Zitat
tu das- ich mache mich auf den weg.
- Viel Spaß! :D

Zitat
morgen hat putzi übrigens geburtstag. also, falls du seine nummer hast-
- Hab' ich nicht, wie Du weißt, hab' ich mit "Putzi" eigentlich gar nichts zu tun.

Zitat
- der freut sich bestimmt über jeden glückwunsch. ich glaube allzuviele werde es nämlich nicht werden.
- Ist das jetzt ein Beispiel für Deinen Humor oder für Deine Gehässigkeit?  :wink:

Zitat
dir viel glück für die prüfung,
- Ich danke vielmals! Wird schon was werden.


Schönes Wochenende wünsch' ich Dir!

K.
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DarkAmbient

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Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #228 am: 21 August 2004, 15:44:38 »

Hallo Gleitnir und Kenaz!

Nur ein kleiner Kommentar aus dem Off: Ihr könntet viel Zeit sparen und die Qualität der Verständigung könnte steigen, wenn ihr euch mal in einer Kneipe oder Café treffen würdet.

Zumindest läge ein Minimum an Threadhygiene nahe, einen oder mehrere neue aufzumachen, wie "Sinn und Unsinn der Philosophie" oder "Was ist Humor?", "Was ist rechts und links?", "Das menschliche Wesen an sich und anthropologische Konstanten". Daraus könnten sich durchaus interessante Diskussionen von allgemeinerem Interesse ergeben, wenn man dem die Chance gibt.

Zum Neofolk-Thema ist nämlich von meiner Seite aus erstmal alles gesagt, weshalb ich hier eigentlich nicht mehr posten wollte...
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"Es ist besser etwas zu bereuen, das man getan hat, als etwas zu bereuen, das man nicht getan hat."

Kenaz

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« Antwort #229 am: 21 August 2004, 18:54:52 »

@ DarkAmbient

Da hast Du zweifelsohne recht, daß das ein ganz extremer Fall von "off-topic"-Entgleisung ist, hab' ich mir gestern auch irgendwann überlegt - da war's aber schon zu spät, weil der Käse bereits im Kasten war.  Ich gelobe hiermit mit sofortiger Wirkung Besserung!

K.
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Kenaz

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« Antwort #230 am: 23 August 2004, 08:52:15 »

@ gleitnir

... in diesem Sinne: Sollten wir die Problematisierung von Humor, Philosophie und all dem anderen Kram weiter vertiefen wollen: ich bitte um PM!

Mit den besten Wünschen für einen betulichen Tag!

K.
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« Antwort #231 am: 23 August 2004, 15:12:18 »

Zitat von: "DarkAmbient"
Zumindest läge ein Minimum an Threadhygiene nahe, einen oder mehrere neue aufzumachen, wie "Sinn und Unsinn der Philosophie" oder "Was ist Humor?", "Was ist rechts und links?", "Das menschliche Wesen an sich und anthropologische Konstanten". Daraus könnten sich durchaus interessante Diskussionen von allgemeinerem Interesse ergeben, wenn man dem die Chance gibt.


da hast du natürlich recht- auf der anderen seite hast du auch sicherlich gesehen, dass sich diese themen aus der diskussion heraus ergeben haben. daher- wenn allem nur an der vorgegeben überschrift kleben, kommt sicherlich keine interessante diskussion zu standen. aber wie gesagt- wir sind dann wirklich etwas themenfremd geworden...
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« Antwort #232 am: 23 August 2004, 15:36:57 »

Mädels... wir sind jetzt auf der 16ten Seite.. Wenn Ihr den Thread in 'ne andere Richtung kippen wollt, dann nur keine Hemmungen!

Nur meine Meinung,

  ST
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....
« Antwort #233 am: 24 September 2004, 16:07:49 »

Alles ist gesagt; nur noch nicht von allen.


In diesem Sinne möchte ich meine Meinung zu diesem
Thema auch nochmal kundtun. Da ich aber den Thread
nich noch weiter verlängern möchte erlaube ich mir
auf folgende Ausarbeitung hinzuweisen:


http://www.gothic.hu/22_litera/fascis_niger.pdf


Kritik und Diskurs erwünscht....


werden
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colourize

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Re: ....
« Antwort #234 am: 26 September 2004, 15:32:26 »

Zitat von: "das_werden"
(...)
In diesem Sinne möchte ich meine Meinung zu diesem
Thema auch nochmal kundtun. (...)

"Deine Meinung" bedeutet, dass der verlinkte Text aus Deiner Feder stammt...?

Um ehrlich zu sein finde ich die besagte Abhandlung ziemlich krude, und die Intention Deiner? / der Argumentation zumindest fragwürdig. Das beginnt mit der aus meiner Sicht relativierenden These, dass man Manson, DI6 und Laibach mal so eben in einem Abwasch behandeln könne. Ich sehe da doch erhebliche Unterschiede zwischen den kultur(strategischen?) Intentionen der von Dir(?) in einem Atemzug genannten Drei.
Zudem: Der im verlinkten Text suggerierte Zugangsschlüssel zum Werk von DI6, Manson und Laibach, der auf der m.E. nicht haltbaren Hypothese "Disko ist Faschismus" fußt, ist vollkommen konstruiert. Zunächst einmal müsste diese Hypothese diskutiert werden, bevor man überhaupt zum inhaltlichen Zugang kommen könnte.. - "Disko ist Faschismus" als Axiom zu setzen und Manson, DI6 und Laibach in einer Gemeinsamkeit als Kulturkritiker und Speerspitze der antifaschistischen Bewegung zu verstehen - das entzieht sich vollkommen meiner eigenen Perspektive auf das Phänomen der zu diagnostizierenden Politisierung der Schwarzen Szene von rechtsradikalen Kulturstrategen.

Ebenfalls fatal finde ich den/Deinen? Versuch, eine Trennungslinie zwischen Mode und Kunst ziehen zu wollen - zudem noch verbunden mit einer universalistischen Forderung, dass "jeder denkende Mensch" dazu in der Lage sei (S. 7; Schlussbetrachtung). Gerade diese Unterscheidung zwischen Mode und Kunst ist unsinnig, da beide durch kulturelle Entwicklung befruchtet werden. Um beim ewig wiederkehrenden Beispiel zu bleiben: In meinem Verständnis ist die ästhetische Kraft des Nationalsozialismus eine nicht zu unterschätzende Variable für seine Erfolgsgeschichte gewesen - und ein Transportmedium für Ästhetik ist nunmal die Mode.
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SuperTorus

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« Antwort #235 am: 26 September 2004, 16:00:57 »

Auch stelllt sich die Frage, was Manson und Laibach mit Neofolk zu tun haben.

Mag es vielleicht daran liegen, das gerade bei Laibach der nicht-rechte Hintergrund perfekt dokumentiert, und damit beweisbar ist?

  Nils
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« Antwort #236 am: 26 September 2004, 22:59:55 »

So,


dann mal eines nach dem anderen:

Disko ist Faschismus.

Dazu sollte ich vielleicht sagen dass ich zuweilen dazu neige
zu polemisieren. Mea maxima culpa!
Wenn ich / man es aber etwas abstrahiert denke ich schon
dass die These bestehen kann. Wie geschrieben;
Führerprinzip, Auflösung des Selbst in der Masse....

Die drei Bands und Neofolk:

Es mag sein dass ich da eine etwas abseitige Vorstellung von
Neofolk habe. Für mich ist es eher eine Geisteshaltung als eine
Musikrichtung. Dass das nicht allgemein so gesehen wird ist mir
klar. Dennoch denke ich dass wenn man jene Geisteshaltung,
welche es dann vielleicht auch noch zu diskutieren gilt, zu grunde
legt man durchaus eine Gemeinsamkeit zwischenden Bands
auffinden kann.

Auf die anderen Punkte will ich auch gerne noch eingehen,
aber wie gesacht: eines nach dem anderen.


ps.: Freut mich dass ihr so kontrovers reagiert, bisher wurde
jener Artikel von Lesern entweder nur als unverständlich oder
als 'recht(s)-apologistisch' abgetan.

Auf weiteren Diskurs also....

 Xepher
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...

Kallisti

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« Antwort #237 am: 25 November 2004, 14:08:12 »

Es passt zwar nicht inhaltlich, aber ich "muss"/möchte einfach mal ganz spontan und "emotional" loswerden, dass ich diesen thread, durch den  ich mich peu à peu lese, bis zumindest mal (einschl. S.3, 4) sehr lesenswert finde und insbesondere die Auseinandersetzung zwischen Kenaz, Jinx und DarkAmbient  auf den genannten Seiten alleine sprachlich schon eine reine Wonne (zu lesen) und inhaltlich interessamt ist - auch wenn sich der Inhalt weit vom Ausgangspunkt entfernt hat - sei´s drum gerade das ist "hier" wirklich "spannend"... ! Großartig, Leute!

Im Vergleich zu manch anderen Beiträgen in diesem Forum, sind oben genannte wirklich niveauvoll - freut mich sehr, diese "gefunden" zu haben!!


 :D


... Den "Rest" lese ich auch noch ...    ;)
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Kallisti

  • Gast
Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #238 am: 25 November 2004, 18:21:36 »

Also ich hab ja nun noch nicht den ganzen thread durch, aber wollte mal fragen, welche Meinung ihr zu Wumpscut habt - zu deren Musik, vor allem aber: zu deren Texten:  ???

Deute ich da was falsch oder wie soll, kann, darf man das so alles verstehen bzw. interpretieren?

zum Beispiel:

"Bunkertor 7


Hier stehe ich mit den Händen voll Blut
und trage in mir eine beissende Wut
Du sagtest du wolltest den Körper von mir
und ich gab dir alles gerad wie ein Tier

Ich kann nicht ertragen zu sehen dich leben
so komm her zu mir lass dir den Todeskuss geben
Viele lockte ich schon in den grausamen Tod und
auch du wirst verfaulen in der Kammer der Not

Winsel um Gnade oder schrei es hinaus
Es gibt keine Hoffnung du kommst niemals mehr raus
denn hier ist dein Ende und ich werde es lieben
zu weiden dich aus am Bunkertor 7


Bunkertor 7
Am Bunkertor7

Die Ratten sie dürsten nach Fleisch und nach Blut
Dein Kadaver zerfleischt er verbrennt in der Glut
Ich sorge mich nicht ein neues Opfer zu sehn
denn auch sie sind so blind mit mir hierher zu gehn

Winsel um Gnade...



...
Glaub an mich
Ich kriege dich"




... Es wurde zwar schon "geklärt" (??), dass das Wort "Bunker" an sich noch kein Indiz für "Rechtsradikalismus" sei, aber:

davon abgesehen: ist das nun ein menschenverachtender, gewaltverherrlichender Text oder nicht   :?:
Gespeichert

toxic_garden

  • Gast
Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #239 am: 25 November 2004, 20:28:14 »

Moin....

Zitat von: "Kallisti"
Also ich hab ja nun noch nicht den ganzen thread durch, aber wollte mal fragen, welche Meinung ihr zu Wumpscut habt - zu deren Musik, vor allem aber: zu deren Texten:  ???

Deute ich da was falsch oder wie soll, kann, darf man das so alles verstehen bzw. interpretieren?

zum Beispiel:
[...]

... Es wurde zwar schon "geklärt" (??), dass das Wort "Bunker" an sich noch kein Indiz für "Rechtsradikalismus" sei, aber:

davon abgesehen: ist das nun ein menschenverachtender, gewaltverherrlichender Text oder nicht   :?:


beruhigt mich ja, daß das Wort  "Bunker" nichts mit Rechtsradikalismus zu tun hat.  :?

Und was die Texte von Wumpscut angeht: Rudy hat halt seinen ganz eigenen Stil. Und es gibt wesentlich heftigere Texte von ihm. Aber  warum du gerade "Bunkertor 7" bzw. Wumpscut überhaupt für diesen Vergleich nimmst ist mir etwas unklar. Es gibt doch viele Bands, die noch krankere Texte (Die Form, Blutharsch, Electric Hellfire Club, Haus Arafna, Cyan kills Ecoli, usw.) haben. Was Rudy bzw. Wumpscut macht ist einfach nur eine Mischung aus "ist mir scheissegal, was andere Denken" und ein bisschen Provokation, um das Image aufrecht zu erhalten.
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