Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: oxfam - info  (Gelesen 20980 mal)

mopsgesang

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Re: oxfam - info
« Antwort #45 am: 25 Juni 2007, 14:01:01 »



Eigentlich lernt man sowas als Kind etwa im Alter von 8-10 Jahren. Es ist beunruhigend, das du das offensichtlich nicht gelernt hast und dies nun auch noch deinen eigenen Kindern vorlebst.




@mopsgesang

Dazu noch kurz: das ist absoluter Flachsinn. Denn: Kinder in diesem Alter (8-10 Jahre) sind dazu von ihrer (geistig-seelisch-emotionalen, wie auch moralischen) Entwicklung überhaupt noch nicht in der Lage - sowas zu verstehen und zu verarbeiten!
Erst ab etwa 12, 13 Jahren können Kinder sich solch komplexen Problemen gedanklich und emotional und aus eigenem Interesse zuwenden - mit Anteilnahme, Empathie, Problembewusstsein - erst dann können sie die Zusammenhänge überhaupt erst erfassen/begreifen, solche Probleme von verschiedenen Seiten betrachten...!
Im Alter von 8 bis 10 (oder natürich auch früher) wären sie damit heillos überfordert!
Du kannst den Kindern in dem (Grundschul-)Alter natürlich mit Standardfloskeln kommen, wie man es früher (mit meiner Generation) gerne gemacht hat ("die Kinder in der Dritten Welt wären froh, sie hätten was zu essen - also iss auf" oder ähnlichen Schwachsinn!), aber das kannst du hoffentlich nicht gemeint haben.

Alles andere kann man wie gesagt erst erklären..., wenn die Kinder mindestens 12 (einigen vielleicht auch schon mit 11 - Mädchen sind da oft weiter ;) ) aufwärts sind! Vorher macht es überhaupt keinen Sinn, sondern richtet bei den Kindern eher noch Schaden an!

Übrigens werden solche Themen aus diesem Grunde auch in der Schule erst dann behandelt, wenn die Kinder mindestens in der fünften Klasse sind - normalerweise sogar eher noch später: in der 7. oder 8.!

@Kallisti
Leider hast du mich missverstanden... natürlich soll man 8-10 Jährigen nicht in allen Einzelheiten erklären, wie ihre Altersgenossen in Afrika an AIDS, Malaria oder Unterernährung sterben.

Ich hab mopsgesang anders verstanden. Ich hab sie so verstanden, daß sie meinte, daß Kinder in dem Alter lernen, sich abzugrenzen und fremdes Leid nicht zu ihrem eigenen zu machen.  ???

Das hast du genau richtig verstanden. Leider ist Kallisti zu sehr in ihrem 3.-Welt-Wahn und erkennt nicht den Kern des eigentlichen Problems...

Über die Welt: http://www.youtube.com/watch?v=2boee8XEHA0

Über Kinder: http://www.online-literature.com/dostoevsky/2884/

Und es ist schade, dass 'gesteigerte Empathie' heutzutage als behandlungsbedürftig angesehen wird, statt als  menschlich.
Mal so allgemein. Ich weiss, passt wahrscheinlich grad nicht in die Diskussion.

...gesteigerte Empathie kann in der Tat krank machen, ich hab das lebende Beispiel zu hause sitzen. Und wenn man sich gerade die ersten Beiträge von Kallisti durchliest, kann man diesen Eindruck gewinnen.

Es geht mir ja auch nicht darum das man schön nur nach seinem Kram kuckt und man so tut als wenn einen andere Leute nicht angehen. Natürlich kann man Leute, die nicht so vom Glück gesegnet wurden wie wir, bedauern und man kann sich auch konkret überlegen diesen Menschen zu helfen.  Von mir aus kann sich Kallisti auch von Wasser und Brot ernähren und sich nur mit Kernseife waschen, weils den Menschen in Afrika, China, Indien, wo auch immer, auch nicht besser geht.

ABER ich sage das so ein Verhalten NICHT normal ist und auch nicht konstuktiv für die Leute in Afrika und darüber sollte man nachdenken, anstatt hier irgendwelche aus der Luft gegriffenen Entwicklungshilfe- / Spenden- / sonstige- Vorschläge zu machen, die außerdem fast alle von Kallisti abgelehnt wurden, weil... ja warum eigentlich?
Weil Kallisti dann nix mehr hat zum dran aufreiben, sich fertig machen, ect... Nein, das ist kein normales Verhalten.
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PaleEmpress

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Re: oxfam - info
« Antwort #46 am: 25 Juni 2007, 14:11:37 »

Und es ist schade, dass 'gesteigerte Empathie' heutzutage als behandlungsbedürftig angesehen wird, statt als  menschlich.
Mal so allgemein. Ich weiss, passt wahrscheinlich grad nicht in die Diskussion.
Ich finde Empathie menschlich. Aber sie sollte Grenzen haben. Man sollte nicht das Leid anderer Menschen zu seinem eigenen machen, daß man so sehr darunter leidet. Vor allem nicht, wenn man Kinder hat, denen man auch Werte in einem "gesunden" Maße vermitteln muß. Das Wohl der eigenen Kinder muß erstmal wichtig sein. Das bedeutet jedoch keinesfalls, daß einem andere Menschen scheißegal sein sollen. Es gibt hier doch nicht nur schwarz oder weiß. Den (für einen selbst) gesunden Mittelweg muß man finden. Und man muß Prioritäten setzen, in diesem Falle die eigenen Kinder.
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mopsgesang

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Re: oxfam - info
« Antwort #47 am: 25 Juni 2007, 14:19:46 »

Und es ist schade, dass 'gesteigerte Empathie' heutzutage als behandlungsbedürftig angesehen wird, statt als  menschlich.
Mal so allgemein. Ich weiss, passt wahrscheinlich grad nicht in die Diskussion.
Ich finde Empathie menschlich. Aber sie sollte Grenzen haben. Man sollte nicht das Leid anderer Menschen zu seinem eigenen machen, daß man so sehr darunter leidet. Vor allem nicht, wenn man Kinder hat, denen man auch Werte in einem "gesunden" Maße vermitteln muß. Das Wohl der eigenen Kinder muß erstmal wichtig sein. Das bedeutet jedoch keinesfalls, daß einem andere Menschen scheißegal sein sollen. Es gibt hier doch nicht nur schwarz oder weiß. Den (für einen selbst) gesunden Mittelweg muß man finden. Und man muß Prioritäten setzen, in diesem Falle die eigenen Kinder.

Kann ich voll und ganz unterschreiben!
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sasha

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Re: oxfam - info
« Antwort #48 am: 25 Juni 2007, 14:42:58 »

Empathie ist ein Gefühl. Und Gefühle soll man nicht unterdrücken. Kann einem auch jeder Therapeut bestätigen, dass unterdrückte Gefühle krank machen.
Es sollte auch jeder für sich selbst herausfinden, wie er mit seinen Gefühlen umgehen soll.
Ich glaube, wenn ich mich mit solchen Themen (Elend, Krieg, usw., der Welt so wie sie ist eben.) sehr intensiv auseinander setzen würde, würde ich ebenfalls sehr intensiv empfinden, Mitleid haben und ich würde mich schlecht fühlen.
Ja, ich weiss, damit bin ich nicht 'normal'. Ich bin mir bewusst, dass ich empfindsamer bin als die meisten Menschen.
Deswegen setze ich mich nur soweit mit der heutigen Gesellschaft auseinander, wie gut für mich ist. Ich verdränge lieber die Probleme der Welt als die Gefühle die sie in mir hervorrufen würden.
Wenn man sich mit solchen Dingen UND den damit einhergehenden Gefühlen auseinandersetzt finde ich das sehr stark und bewundernswert.
Und ich finde, dann in einem Forum emotional geprägte Beiträge zu verfassen ist keine schlechte Art, die Gefühle zu leben.

Ich selbst habe da auch unterschiedliche Phasen. Ich setze mich ein paar Tage sehr intensiv mit einem Thema auseinander, lebe meine Gefühle dann auch aus, und nach wieder ein paar Tagen wird die Beschäftigung mit dem Thema weniger intensiv. Ich weiss dann, dass ein "Zyklus" (bin ja schliesslich auch ne Frau, dass ist bei denen nicht nur organisch so, sondern auch emotional  ;) ) zuende geht. Am Ende meiner Auseinandersetzung habe ich dann immer neue Erkenntnisse und bin wieder 'ruhig'. Danach fange ich mit einem anderen Thema an. Ein neuer Zyklus beginnt, wenn ich den alten abgeschlossen habe. Und so kommen auch viele Themen 'immer wieder' mal dran. Nach einiger Zeit beschäftige ich mich wieder mit früheren Dingen und versuche ein Stückchen weiter zu kommen.
Da ich aber von vielem so abnorm emotional mitgenommen werde brauche ich Pausen dazwischen und kann mich nicht permanent mit den selben Themen beschäftigen, auch wenn sie weltpolitisch natürlich immer aktuell sind.
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Lakastazar

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Re: oxfam - info
« Antwort #49 am: 25 Juni 2007, 16:18:45 »

Im Moment verfüge ich nicht über die Verfassung, einen guten Beitrag, der Kallistis Romanen gerecht und würdig wäre, zu verfassen.

Deswegen sei an dieser Stelle nur ein Link eingesetzt.
Link

Es ist das, was ich eine "Meta-Organisation" nennen würde.
Leute, die Leute unterstützen, die wiederum gesellschaftliche Probleme angehen wollen, oder so ähnlich.

Wer sich nicht dafür interessiert, klickt es einfach nicht an!
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PaleEmpress

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Re: oxfam - info
« Antwort #50 am: 25 Juni 2007, 16:39:23 »

Empathie ist ein Gefühl. Und Gefühle soll man nicht unterdrücken. Kann einem auch jeder Therapeut bestätigen, dass unterdrückte Gefühle krank machen.
Es sollte auch jeder für sich selbst herausfinden, wie er mit seinen Gefühlen umgehen soll.
Wer hat denn was von "unterdrücken" gesagt? Selbstverständlich muß man lernen, mit ihnen umzugehen.



Wenn man sich mit solchen Dingen UND den damit einhergehenden Gefühlen auseinandersetzt finde ich das sehr stark und bewundernswert.
Und ich finde, dann in einem Forum emotional geprägte Beiträge zu verfassen ist keine schlechte Art, die Gefühle zu leben.
Auch gegen emotional geprägte Beiträge an sich hat niemand etwas gesagt. Jeder darf und soll seine Gefühle äußern können.


Sich aber so sehr mit weltpolitischen Problemen zu beschäftigen, daß man Probleme anderer, an denen man leider Gottes nun mal nichts ändern kann, in einem Maße zu seinen eigenen zu machen, das klingt für mich einfach nur verdammt ungesund. Gerade dort, wo es um Kinder geht.

Mal überspitzt gesagt: Kinder brauchen ein Umfeld, in dem sie sich entfalten können und Sicherheit spüren können. Kinder brauchen keine Eltern, die weinen, weil es den armen Kindern in Afrika so schlecht geht, und die sich schlecht fühlen, weil sie Kaffee trinken und er ihnen schmeckt. Empathie und Hilfsbereitschaft: ja, auf jeden Fall! Aber nicht in einem ungesund gesteigerten Maße, daß das seelische Wohl der eigenen Kinder gefährdet ist. Wenn man sich dafür entschieden hat, Kinder großzuziehen, dann sollten meiner Ansicht nach diese erstmal im Vordergrund stehen. Wobei ich auch nochmals betonen möchte, daß diese Aufgabe an sich schon sehr viel Verantwortung beinhaltet und ich davor ehrlichen Respekt habe. Und es ist meiner Meinung nach auch wichtig, daß Kinder lernen, sich abzugrenzen und sich eben gerade nicht das ganze Gefühlsleben zu ihrem eigenen machen. Wer sonst außer ihren Eltern sollte ihnen das vorleben?

Wer alleinstehend ist kann meinetwegen seine Macken pflegen (wobei ich als Frau auch nicht wirklich Verständnis empfinden kann für "zyklisches" Grübeln über immer wieder neue Themen), aber wer Kinder hat, der hat dafür zu sorgen, daß diese gesund aufwachsen, und zwar nicht nur körperlich gesund. Ich möchte keinem hier etwas unterstellen, sondern nur deutlich machen, worum es geht.
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sasha

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Re: oxfam - info
« Antwort #51 am: 25 Juni 2007, 17:09:01 »

Ich nehme mir mal folgenden Rat aus einem anderen Thread zu Herzen:
Wie wär’s mit „einfach mal die Schnauze halten“?
und ziehe mich erstmal feige aus der Diskussion zurück.

Ich habe versucht eine Vermutung zu äußern, worum es der Threadstarterin gehen könnte.
Zur Verdeutlichung habe ich einige meiner persönlichen Ansichten dargelegt. Ich frage nicht nach Verständnis. Aber wer Verständnis für meine Ansichten haben kann, dem hoffe ich weitergeholfen zu haben.
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Simplicissimus1668

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Re: oxfam - info
« Antwort #52 am: 26 Juni 2007, 09:47:05 »

Tut mir leid, aber es koennte sein (und Thomas hatte das ja in seinem Spiegel-Zitat-Posting schon angedeutet), dass jeder Versuch zu helfen, egal ob als Geldspende, Hilfe zur Selbsthilfe oder aehnlichem, dazu fuehrt, dass sich das Problem vor Ort verfestigt. Das heisst, das beste was du tun kannst ist: GAR NICHTS - und das heisst nicht, dass du nichts tun sollst, weil es nicht hilft, es heisst, dass du nichts tun sollst, weil jeder versuch zu helfen schadet. das mag dazu fuehren, dass es jetzt Kindern in Afrika schlecht geht. Aber wenn du die Situation vor Ort weiter verfestigst, dann wird es Jahrzehnt fuer Jahrzehnt in dem es besser werden koennte nicht besser werden und weitere leidende Kinder geben.

Folgende Punkte sind in den Sozialwissenschaften inzwischen wohl bekannt (sorry, ich bin jetzt zu faul saemtliche Referenzen zusammen zusammeln):

1. Jede Form der materiellen Unterstuezung in einem Konfliktgebiet verlaengert den Konflikt, weil die Konfliktparteien sich darauf einstellen und Wege finden mit dieser Hilfe ihre Konfliktoekonomien zu finazieren. Sei es, dass Buergerkriegsparteien sich bezahlen lassen, damit NGOs in dem von ihnen kontrollierten Gebieten agieren duerfen, sei es, dass sie der Bevoelkerung Hilfslieferungen einfach abnehmen, nachdem diese von NGOs verteilt wurden, etc.

2. Jede Form der materiellen Hilfe verhindert funktionierende Volkswirtschaften und macht die unterstuetzten Laender dauerhaft Beduerftig. Egal ob du Geld gibst, beim Strassenbau hilfst, Kleidung schickst ... egal, was auch immer westliche NGOs in Afrika oder sonstwo erledigen kann nicht von Unternehmen vor Ort erledigt werden. Schickst du Kleidung nach Afrika gehen die dortigen Kleidungsfabriken ein. Schickst du Nahrungsmittel verarmen die Bauern etc. Ohne eine funktionierende Volkswirtschaft aber erhalten die Regierungen keine Steuereinnahmen, die sie braeuchten um eine Infrastruktur zu erhalten (mal angenommen die westlichen Laender haetten diese bereits errichtet). Ergo verfaellt alles was von NGOs geschaffen wurde in kuerzester Zeit wieder. Egal ob Strasse, Brunnen, Krankenhaus ... Liefert der Westen dann nach, wiederholt sich das Spiel lediglich.

3. Hilfe macht Leute untaetig und vermittelt ein Gefuehl der Wertlosigkeit, dass zu Lethargie oder Gewalt fuehrt. Wird mit guter Absicht geholfen, so signalisiert Hilfe trotzdem, dass jemand Hilfebeduerftig ist und sich nicht selbst zu helfen weiss. Das schadet seinen Selbstwertgefuehl massiv. Besonders, wenn es sich um einen kollektiven Zustand und nicht nur um ein Individuum handelt. Das kann sich dann in Lethargie ausdruecken oder aber in Gewalt umschlagen, um sich durch einen Zustand koerperlicher Staerke gegenueber noch schwaecheren das Selbstwertgefuehl wieder aufzubessern. Die Unterstuezten werden also ihren Arsch nicht mehr hoch bekommen, um sich noch selbst zu helfen, und wenn sie ihren Arsch hoch bekommen, dann am ehesten, um ihren Nachbarn aufs Maul zu geben. (Laesst sich uebrigens auch bei Familien feststellen, die ueber laengere Zeitraeume von Sozialhilfe/Hartz IV leben.)

-> Was auch immer ihr Gutmenschenvolk tut. Es macht alles noch schlimmer. Deshalb hoert auf uns Faulheit/Ignoranz oder sonstiges vorzuwerfen und realisiert, dass wenn sich die Leute nicht selber helfen sich nichts aendern wird. Und selbst helfen koennen und werden sie nur, wenn wir aufhoeren uns einzumischen. Diese Position wird im uebrigen auch von vielen afrikanischen Intellektuellen vertreten, nur nicht von denen, die von der Unterstuetzung profitieren.

So, dann Bono gerne wieder mit Bob kuscheln gehen, aber sie sollen aufhoeren sich in Dinge einzumischen von denen sie keine Ahnung haben.
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Kallisti

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Re: oxfam - info
« Antwort #53 am: 26 Juni 2007, 10:53:22 »

@Simplicissimus

... nee, man kann es sich selbst verdammt einfach machen, aber das ist nicht meins.

Vielleicht bist du nicht gut genug informiert oder vorurteilsbehaftet.
Lies mal hier:

http://www.zeit.de/2005/28/01___leit_2_28

http://www.zeit.de/2005/28/Interv_Mandelson

http://www.fian.de/fian/index.php?option=content&task=view&id=139&Itemid=172

DARUM geht es (mir...)!


Ansonsten noch das hier:
... ist etwas umfangreicher, aber sehr informativ:

http://www.buko.info/



Überhaupt kann ich FIAN und BUKO nur allen wärmstens ans Herz legen! Schon allein zu Informationszwecken.

http://www.fian.de/fian/index.php?option=content&task=view&id=117&Itemid=150

http://www.buko.info/
« Letzte Änderung: 26 Juni 2007, 10:56:45 von Kallisti »
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uriel

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Re: oxfam - info
« Antwort #54 am: 26 Juni 2007, 21:11:30 »

und wieder jmd, der auf die inhaltlosen versprechen reingefallen ist, die mit dem g8-gipfel zustande gekommen sind

und stumpf geld reinpumpen bringt nix...da muss man nicht mal groß drüber philosophieren um das zu erkennen...

und das sich die großen groß darüber nen kopf machen sieht man an der entscheidung, wie mit der umweltverschmutzung bzw. der erderwärmung umgegangen werden soll...

was deine links angehen:

schonmal aufgefallen, das auch diese organisationen nicht überall sein können? stumpf geld reinpumpen brings nunmal nicht allein...das ist das gleiche wie "hey, wir privatisieren alles, weil das ist das allheilmittel für unseren staat und unsere wirtschaft"

schon mal aufgefallen, das wir hier in deutschland selbst extrem viele probleme haben? aber wenn man gen afrika blickt, muss man die augen ja net auf die probleme vor der eigenen haustür richten...

wie meinte ne kollegin von mir, wir deutschen "leiden" auf hohem niveau - da wird der masse einfach nicht bewusst, wie groß die eigentlich offensichtlichen probleme sind oder grad werden...


aber wenn es dein eigenes gewissen beruhigt, dann werde bei fian aktiv und freu dich, das du helfen konntest...aber bitte löse dich von dem gedanken, du kannst innerhalb der dir gegebenen zeit die komplette welt verändern...
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Simplicissimus1668

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Re: oxfam - info
« Antwort #55 am: 27 Juni 2007, 01:43:04 »

Zitat
Vielleicht bist du nicht gut genug informiert oder vorurteilsbehaftet.

Ich hab ja geschrieben, ich war zu faul, die gesamten Referenzen fuer meine Argumentation zu liefern, aber wenigstens zu meinem ersten Punkt werde ich eine kurze Literaturliste angeben:

- Der Wandel des Krieges, Herfried Muenkler
- Ueber die Kriege nach dem zweiten Weltkrieg, Klaus Juergen Gantzel
- Krieg und Macht, William McNeill
etc.

Fuer die Punkte zwei und drei gibt es aehnlich gute Referenzen, die ueber Zeitungsartikel hinausgehend auf universitaerem Niveau publiziert sind. Und eine Hilfsorganisation zu fragen ob ihre Arbeit sinnvoll ist, scheint mir leicht laecherlich. Da muss man schon jemanden Fragen, der unabhaengig ueber diese Frage entscheiden kann.

Ich gebe zu, dass nichts tun unseren Intuitionen entsprechend der falsche Weg zu sein scheint. Lediglich ignorante Menschen oder Egoisten koennen einem solchen Weg zuneigen. Ist aber falsch. Aber die Welt ist nicht immer so, wie sie auf den ersten Blilck scheint. Und da tappt der Gutmensch in die Falle. Deine Links zeigen das sehr schoen. Der erste bringt ueberhaupt kein Argument dafuer, warum Hilfe nun ploetzlich doch helfen sollte. Der zweite Link beschaeftigt sich mit freiem Handel, den ich unterstuetze, der aber nix mit Entwicklungshilfe im herkoemmlichen Sinn zu tun hat. Und der dritte Link ist lediglich Werbung eines weiteren Gutmenschenvereins. Ich bezweifle ja nicht, dass du oder die anderen Leute die sich engagieren die besten Absichten verfolgen. Nur leider scheint die unabhaengige Forschung der Meinung zu sein, dass diese guten Absichten alles noch schlimmer machen.

(Tut mir leid, aber die letzten beiden Links die mit "sehr informativ" gekennzeichnet waren hab ich mir nicht mehr angeschaut. Wenn du etwas sehr informatives, wenn auch ungleich umfangreicheres lesen moechtest, dann kontaktiere via email einen beliebigen Soziologen, Politologen eine beliebigen Uni, lass dir drei oder vier Buecher empfehlen, geh in die Stabi und lies sie. Wenn du das gemacht hast, dann darfst du mich gerne wieder uninformiert oder vorurteilsbelastet nennen, nur weil ich deine Meinungn nicht teile.) 
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Thomas

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Re: oxfam - info
« Antwort #56 am: 27 Juni 2007, 08:13:54 »

Zitat von: Simplicissimus1668
Tut mir leid, aber es koennte sein (und Thomas hatte das ja in seinem Spiegel-Zitat-Posting schon angedeutet), dass jeder Versuch zu helfen, egal ob als Geldspende, Hilfe zur Selbsthilfe oder aehnlichem, dazu fuehrt, dass sich das Problem vor Ort verfestigt.
Naja, einzelne, gezielte Maßnahmen halte ich nicht grundsätzlich für falsch.Z.b. den Leute Material für den Bau einer Schule bereit zustellen oder Ausbilder für Lehrer, Polizei, etc. zu schicken.Hilfe zur Selbsthilfe eben.Nur das pauschale, regelmäßige Überweisen von riesigen Summe an irgendwelche Regimevertreter halte ich für falsch.
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Simplicissimus1668

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Re: oxfam - info
« Antwort #57 am: 27 Juni 2007, 08:22:25 »

O.K. Ausbildung zum Aufbau einer Verwaltungstruktur inklusive Polizei, das Einreissen behindernder Zollschranken ... hmm, jetzt gehen mir schon die Ideen fuer sinnvolle Massnahmen aus. Das Geld fuer den Aufbau einer Schule faellt allerdings schon wieder in die Kategorie der Dinge, die sehr wahrscheinlich (auf diese Weise entgehe ich jetzt schon deiner Nachfrage nach Referenzen *zwinker*) mehr Schaden als nutzen. Fuer die Schule gelten meine Argumente 2 und 3 (und evtl. auch 1).

Es kotzt mit nur an, dass in diesem Bereich keine informierte Politik gemacht werden kann, weil jede Kampagne mit dicke Kinderkulleraugen die Gutmenschen auf den Plan ruft.
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Thomas

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Re: oxfam - info
« Antwort #58 am: 27 Juni 2007, 08:38:57 »

O.K. Ausbildung zum Aufbau einer Verwaltungstruktur inklusive Polizei, das Einreissen behindernder Zollschranken ... hmm, jetzt gehen mir schon die Ideen fuer sinnvolle Massnahmen aus. Das Geld fuer den Aufbau einer Schule faellt allerdings schon wieder in die Kategorie der Dinge, die sehr wahrscheinlich (auf diese Weise entgehe ich jetzt schon deiner Nachfrage nach Referenzen *zwinker*) mehr Schaden als nutzen. Fuer die Schule gelten meine Argumente 2 und 3 (und evtl. auch 1).
Sehe ich nicht so.Du mußt ja erst mal eine minimale Grundstruktur errichten, allerdings unter voller Einbeziehung der lokalen Bevölkerung, schon bei der Planung.Einfach nur ein Krankenhaus hinzustellen und dann abzuhauen, bringt nichts.Wenn das im kleinen läuft, dann kann man sich zurückziehen.

Oder bei einmaligen Naturkatastrophen materiell zu helfen.

Übrigens sprach ich eben gerade nicht von Geld für den Bau einer Schule, sondern von Material, das ist ein großer Unterschied, weil die Leute dort selber etwas schaffen (müssen), nämlich die Schule zu bauen.Das hat auch den wichtigen Nebeneffekt, das man den Wert des erbauten zu schätzen weiß.

Das Problem ist nur, das die Hilfsorganisation, die alle mal mit gutem Willen da unten angefangen haben, nun so sehr als normales Gesellschaftsglied angesehen werden, das ohne sie alles wieder zusammenbricht.Das ist der falsche Weg.
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Simplicissimus1668

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Re: oxfam - info
« Antwort #59 am: 27 Juni 2007, 08:47:47 »

Also Naturkatastrophen, die einmalige Hilfe erforden sind etwas anderes. Die will ich mal aussen vor lassen.

Aber selbst wenn du material fuer den Bau einer Schule / eines Krankenhauses geben willst, dann musst du sicherstellen, dass du die lokale Mikrooekonomie damit nicht schaedigst, was wohl durch einen Materialeinkauf vor Ort zu regeln waere. Dann musst du aber auch dafuer sorgen, sollte es sich um ein Krisengebiet handeln, dass etwaige Konfliktparteien deine Schule / dein Krankenhaus nicht als Resource ansehen. Das liegt nun schon ueberhaupt nicht mehr in deinem Einflussbereich. Handelt es sich nicht um ein Konfliktgebiet, dann reicht es auch nicht das Material zu stellen, denn dann muessen Lehrer / Aerzte / Arbeitsmaterialien etc her. Entweder du gibst dafuer Geld, das verteilt werden muss oder wie soll das laufen? Ohne Geld ist das Krankenhaus / die Schule wertlos weil sie nicht betrieben und unterhalten werden kann. Mit Geld das von aussen kommt kommen die Probleme. Es mag einzelne Faelle geben, in denen so etwas gelingt, aber wenn gegen jeden Erfolgsfall mehrere Misserfolge stehen, teils mit deutlich verschlechterter Situation gegenueber der Ausgangssituation, dann sollte man die Finger davon lassen. Es wurde ja schon erwaehnt: Die Laender die sich aus der Armutsfalle befreit haben, die haben dies aus eigener Kraft und damit nachhaltig getan. Die denen viel Geholfen wurde sind immer noch in der Sch... Und das trotz aehnlich schlechter Ausgangsbedingungen.
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