Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: oxfam - info  (Gelesen 20035 mal)

Thomas

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Re: oxfam - info
« Antwort #15 am: 11 Juni 2007, 09:49:55 »

Nochmal zu Afrika, Entwicklungshilfe&Co. :

"...Denn der Rest des Kontinents verharrt. Und das auf erschreckendem Niveau.

Die meisten Kriege, die am schlimmsten wütenden Krankheiten, die wildwuchernde Korruption. Kaum eine Schreckenstabelle, in der es die Afrikaner nicht zu traurigen Rekorden bringen würden. Wo sagenhafte Bodenschatzreserven und günstiges Klima (Kongo, Nigeria, Sierra Leone) ein angenehmes Leben und Wohlstand für alle hätten bringen können, toben oder tobten verheerende Kriege und bereichern sich Kleptokraten auf geradezu unverschämte Weise. Ganz zu schweigen von Ländern wie Simbabwe, die einmal eine wahre Kornkammer gewesen sind, und wo jetzt starrsinnige Diktatoren alles in Grund und Boden wirtschaften.

Dies alles, obwohl die Geldhähne des Westens stets weit geöffnet waren und manche Länder geradezu mit Entwicklungshilfe fluteten. Oder vielleicht gerade deswegen. Der Verdacht liegt nahe. Nahezu alle ehemaligen Drittweltländer, denen es heute besser geht, haben es ohne oder nur mit wenig fremder Hilfe geschafft (Singapur, China, Thailand). Die am meisten bekamen hingegen, denen geht es heute am schlechtesten."


"...Sie nährt sich aus einem vagen Schuldgefühl gegenüber der Dritten Welt. Die absurde Grundannahme dafür ist: Uns geht es gut, weil es euch schlecht geht. Dabei ist das der pure Nonsens. Der Ersten Welt geht es gut, weil sie eine freie Marktwirtschaft betreibt, deren politische Grundlage eine funktionierende Demokratie bildet. Ausnahmen bestätigen allenfalls die Regel, und auch China wird erst beweisen müssen, ob sein Sonderweg langfristig funktioniert.

Die afrikanischen Länder sind die korruptesten und undemokratischsten Länder der Erde. Einträgliche Geschäfte, wie Bergbau oder Telefongesellschaften, sind verstaatlicht, Grund und Boden nur selten privatisiert. Darum sind die Afrikaner arm. Und die Entwicklungshilfe hilft, dass das so bleibt. Sie ist im Kern eine Planwirtschaft, wenn auch eine chaotische. Das ist tragisch für Afrika, aber lohnenswert für die Entwicklungshilfe. Ihre Geschäftsgrundlage bleibt so nämlich erhalten: das Elend in Afrika."


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,487746,00.html


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DarkestMatter

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Re: oxfam - info
« Antwort #16 am: 11 Juni 2007, 10:40:47 »

ich finds nur immer erstaunlich und ich könnt kotzen, wenn Erkenntnisse wie diese, die im Grunde 30 Jahre alt sind dann aufgewärmt werden, wenn irgendwer diese alte Erkenntnis mal wieder in die Medienlandschaft schaufelt.
Dann kommen immer gleich 50 andere Leute, begründen die gleiche Erkenntnis, verkaufen sie für neu und revolutionär und sie erscheint in allen Medien und wird als hochaktuell und neue Theorie verkauft. bah!

Entwicklungshilfe ist und bleibt nichts weiter als Gewissens- und Volksberuhigung!
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(http://www.world-of-smilies.com/wos_Schilder2/imsmilin.gif)Aus der "Lingener Tagespost": "Auch im aktuellen Fall führt eine Spur in die deutsch-bayerische Grenzregion."

Slayer

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Re: oxfam - info
« Antwort #17 am: 11 Juni 2007, 10:42:03 »

...sagt der, dessen Sig "capitalism is indeed organized crime" ist.

Thomas

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Re: oxfam - info
« Antwort #18 am: 11 Juni 2007, 10:52:13 »

ich finds nur immer erstaunlich und ich könnt kotzen, wenn Erkenntnisse wie diese, die im Grunde 30 Jahre alt sind dann aufgewärmt werden, wenn irgendwer diese alte Erkenntnis mal wieder in die Medienlandschaft schaufelt.
Dann kommen immer gleich 50 andere Leute, begründen die gleiche Erkenntnis, verkaufen sie für neu und revolutionär und sie erscheint in allen Medien und wird als hochaktuell und neue Theorie verkauft.
Wenn das wenigstens mal zu Veränderungen in der Sache führen würde, wär's ja in Ordnung.
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Eisbär

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Re: oxfam - info
« Antwort #19 am: 12 Juni 2007, 00:04:09 »

Also die sprichwörtliche Mauer rum und warten, bis sie entweder mit eigener Hightech wieder rausgucken oder bis nix mehr darin lebt?
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sasha

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Re: oxfam - info
« Antwort #20 am: 12 Juni 2007, 03:49:49 »

Utopisch: die finden raus, wie man ein glückliche Gesellschaft erschafft, und ob man dazu überhaupt Hightech braucht.

Und wir haben bis dahin die Zukunft des Planeten zerstört. Juhu.
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Thomas

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Re: oxfam - info
« Antwort #21 am: 12 Juni 2007, 08:31:20 »

Also die sprichwörtliche Mauer rum und warten, bis sie entweder mit eigener Hightech wieder rausgucken oder bis nix mehr darin lebt?
Wäre eine Möglichkeit von mehreren.Aber das mehr oder weniger unkontrollierte reinpumpen von Entwicklungshilfegeldern, was ja auch der Gewissenberuhigung der westlichen Welt dient, scheint ja offenbar auch nicht viel zu bringen.
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Kallisti

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Re: oxfam - info
« Antwort #22 am: 12 Juni 2007, 12:59:11 »

@DarkestMatter

... dann hast du mich missverstanden oder ich habe es nicht deutlich genug ausgedrückt: Ich sprach nicht von besserer Infrastruktur und medizinischer Versorgung (alleine) (in z.B. Afrika), sondern von BILDUNG, von "Aufklärung" - das heißt NICHT, dass wir dort unsere Vorstellungen von unserer Art zu leben und von unserer Wirtschaft importieren bzw. "den" Afrikanern (wenn man das mal so sagen will - "die" Afrikaner gibt´s ja so nicht) überstülpen - genau das waren ja bisher die gemachten Fehler unsererseits. Es geht NICHT darum, einerseits Entwicklungshilfegelder zu geben, das Geld aber auf andere Weise ("hintenrum" durch unfairen Handel, durch diverse Auflagen...) wieder einzustreichen bzw. "die" Afrikaner auf genau diese Weise auzunehmen, auszubeuten und "unten zu halten"!

Vor allem aber: Findest du deine Einstellung nicht ein bisschen arrogant?:

Du schreibst von den "zuvielen" Menschen (in bspw. Afrika), dass das für die Umwelt nicht gut ist, dass man ihnen also medizinisch und auch anderweitig (Handel...) nicht unbedingt "helfen" bzw. viel mehr sie unterstützen sollte, da es dann eben wieder viel zu viele Menschen gäbe. Dass es schon zu viele Menschen (für diesen Globus) gibt, bestreite ich nicht, ABER: du kannst die doch nicht wie Erbsen zählen und einordnen - was ich versuche, klarzumachen, was sich jeder vor Augen halten (!) sollte, ist, dass es Menschen sind, also Lebewesen, die Schmerz, Hunger, Durst, Angst, Verzweiflung... spüren, aushalten, ertragen müssen: Milliarden Menschen - täglich! Und das nicht einfach deshalb, weil sie eine "seltsame Mentalität" (oder so ähnlich) haben, sondern weil man sie ausbeutet - nach wie vor!
Korruption ist kein afrikanisches Problem - unsere (europäischen und deutschen) Politiker und Wirtschaftsbosse sind davor ebenso wenig gefeit wie afrikanische Machthaber!

Und auch der Vergleich der Unterschiede in Deutschland mit denen zwischen "erster" und sogen. "dritter" Welt, ist doch auch nicht vertretbar: Wie ich schon schrieb: den wenigsten geht es in Deutschland so dermaßen "schlecht" wie den meisten Menschen weltweit (u.a. eben auch in Afrika) - also wir haben hier eigentlich fast alle Zugang zu medizinischer (zumindest Grund-) Versorgung (bitte jetzt hier nicht über deutsches Gesundheitswesen diskutieren - das kann dann anderswo stattfinden, gerne) und es gibt hier ein "soziales Netz", das zumindest einigermaßen funktioniert, soll heißen: HIER muss nicht wirklich jemand verdursten, verhungern oder an Cholera oder Typhus oder auch Malaria sterben (wenn er sich sowas z.B. von einer Fernreise mitgebracht hat) - auch nicht an anderen Krankheiten - der Großteil der Deutschen hat durchaus Zugang zu sauberem Trinkwasser, zu Nahrung (über deren Qualität wir auch gerne an anderer Stelle streiten können) und medizinischer Versorgung - insbesonder auch: ZU BILDUNG! Und hier muss (bis jetzt) auch niemand vor Umweltkatastrophen wirklich außer Landes fliehen oder auch deshalb, weil er durch die Todesstrafe oder Folter oder Genitalverstümmelung bedroht wäre etc.

Also: bitte nicht unsere hiesigen Probleme (die es natürlich auch gibt, keine Frage!) mit denen z.B. Afrikas vergleichen! Das finde ich schon ziemlich anmaßend, sorry.

Stell dir doch einfach vor, DU würdest "dort" unter solchen Bedingungen leben und hättest selbst z.B. Cholera, andere Durchfallerkrankungen oder Malaria (oder AIDS) und hättest NICHT die Möglichkeit, an sauberes Trinkwasser und medizinische Versorgung zu gelangen, sondern würdest da jämmerlich vor dich hinsiechen, bis zu eben krepierst (ist halt so: qualvoll!). - Würdest du dann immer noch so argumentieren wie du es hier tust (siehe dein Beitrag weiter oben)?

Genau das meine ich aber: man kann nicht von diesen ganzen Menschen als "Masse", die "zu viel" ist, reden, sondern man muss sich vergegenwärtigen, dass es sich dabei um einzelne Menschen, um Individuen handelt, die genauso leiden wie du oder ich (in ihrer Situation leiden würden), die genauso Ängste, Hoffnungen, Sorgen, NÖTE (bzw.: Not) haben/erleiden.

Also ich bin einfach nur froh, dass ich das Glück hatte (und nichts anderes als Zufall und Glück ist es, denn es ist nicht mein Verdienst!), hier geboren und aufgewachsen zu sein und nicht z.B. in Eritrea, Somalia, Sudan, Ruanda, Äthiopien, Tansania oder sonst einem afrikanischen Staat (um Afrika nur als Beispiel zu nehmen!).
Ich bin froh, nicht zusehen zu müssen, wie meine Kinder vor meinen Augen TÄGLICH leiden, weinen, verdursten, verhungern - oder an einer der vielen Durchfallerkrankungen... sterben - oder durch Malaria - oder gar mehrere dieser Ursachen zusammen!
Ich bin auch froh, nicht genitalverstümmelt zu sein und nur unter Schmerzen Wasser lassen oder menstruieren zu können, weil man mir nicht nur die Klitoris (und die kl. Schamlippen) abgeschnitten hat (als Kind, ohne Betäubung, mit stumpfem, schmutzigen Rasiermesser oder Scherbe), sondern das was übrig geblieben ist, auch noch bis auf ein wenige Millimeter kleines Löchlein zugenäht hat - so dass nicht nur urinieren und menstruieren zur Qual wird, sondern auch jeder Geschlechtsverkehr und sowieso jede Geburt (von den im Schnitt etwa 4 bis 6?) - ganz zu schweigen davon, dass die kleinen Mädchen diese Verstümmelungsprozedur oft gar nicht überleben (wegen Infektionen...) oder die Frauen dann bei einer Geburt sterben, weil das Kind sich seinen Weg nicht durch den Geburtskanal bahnen kann - und erst recht davon zu schweigen, wie schmerzhaft das (jede Geburt) für diese Frauen sein muss, da eine Geburt auch unter "normalen" Bedingungen schon sehr sehr schmerzhaft ist und lange dauern kann...
Und erst recht davon zu reden (!), dass diese Frauen oft auch nach ihren Geburten wieder so "vernäht" werden - und damit meine ich nicht das normale Nähen eines Dammschnittes (wie es hierzulande gemacht wird)!
Tut mir leid, wenn das jetzt irgendwem zu bildlich oder was auch immer war - mir geht es nicht um Sensationsgeilheit oder Voyeurismus, sondern ich möchte, dass einfach mal klar wird, WAS da eigentlich alles täglich wie passiert und wie heftig und unvorstellbar (grausam) das alles zu ertragen eigentlich ist - unter solchen Bedingungen zu leben...!!!
(Nur noch mal kurz zur Genitalverstümmelung: täglich werden weltweit ca. 8000 Mädchen "neu" verstümmelt - immer noch, nach wie vor! - Ich glaube, ich erwähnte es bereits im Eingangsbeitrag.)

Und dagegen hilft keine "bessere Infrastruktur", die hilft auch nicht gegen die Verbreitung von AIDS, sondern vor allem hilft da: Aufklärung, Bildungszugang und Möglichkeit zur Bildung - was eben nur geht, wenn die Menschen und eben die Kinder nicht von Hunger, Durst oder quälenden Krankheiten geplagt sind und wenn sie auch Zeit und Kraft für diese Bildung haben (und nicht mit 11 Jahren die z.B. Mutter für ihre vier Geschwister ersetzen müssen, weil die Eltern an AIDS gestorben sind und sich sonst keiner um die 5 Kinder kümmert...!!!).


Ok, ich bin da sehr emotional, gebe ich zu - aber kann auch echt nicht verstehn, wie man angesichts all dessen noch "cool" und abgeklärt sein kann. ?
Klar, man kann es einfach abblocken, aber WIE ignorant und egoistisch und kurzsichtig und vor allem: bequem ist das bitte!?
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Thomas

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Re: oxfam - info
« Antwort #23 am: 12 Juni 2007, 13:18:02 »

Zitat von: Kallisti
Korruption ist kein afrikanisches Problem - unsere (europäischen und deutschen) Politiker und Wirtschaftsbosse sind davor ebenso wenig gefeit wie afrikanische Machthaber!
Stimmt, aber die Auswirkungen daraus laufen doch in ganz anderen Dimensionen ab.Wenn hier ein Politier korrupt ist, führt das meist dazu, das ihm eine Firma den Pool für seine Villa finanziert, wärend die Firma wiederrum einen lukrativen Regierungsauftrag zugeschoben bekommt.In Afrika sieht das so aus, das der Diktator sich ein weiteren Mercedes kauft, während das Volk hungert.
Auch ist Korruption in Afrika in weiten Teilen einfach eine bitter Notwendigkeit, weil die regulären Gehälter, wenn sie überhaupt gezahlt werden, vorne und hinten nicht ausreichen.

Korruption ist kein afrikanisches Problem, aber es ist eines der Hauptprobleme Afrikas.

Zitat von: Kallisti
Und dagegen hilft keine "bessere Infrastruktur", die hilft auch nicht gegen die Verbreitung von AIDS, sondern vor allem hilft da: Aufklärung, Bildungszugang und Möglichkeit zur Bildung - was eben nur geht, wenn die Menschen und eben die Kinder nicht von Hunger, Durst oder quälenden Krankheiten geplagt sind und wenn sie auch Zeit und Kraft für diese Bildung haben (und nicht mit 11 Jahren die z.B. Mutter für ihre vier Geschwister ersetzen müssen, weil die Eltern an AIDS gestorben sind und sich sonst keiner um die 5 Kinder kümmert...!!!).
Das ist aber alles miteinander verbunden.Bildung, Möglichkeiten zur Bildung, etc. müssen langfristig vom dortigen System kommen.So ein System muß aber erst mal aufgebaut werden, dazu benötigt man wiederum eine lokale Wirtschaft, die Geld verdient um Steuern zahlen zu können, dazu wiederrum benötigt man Infrastruktur, etc.
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DarkestMatter

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Re: oxfam - info
« Antwort #24 am: 12 Juni 2007, 13:28:07 »

du bist wirklich sehr emotional.
aber die einfache antwort auf die frage, wie man damit fertig wird: pragmatismus.

ich weiß, du wirst es als egoismus ud ignoranz abtun. als kaltschnäuzigkeit und dummheit.


ich frage mich wirklich, was es den Menschen da unten bringt, wenn du sie aufklärst und ihnen Bildung bringst.
Gut, dann _wissen_ sie endlich, dass poppen ohne Kondom zu AIDS führen kann. aber das wirds nich ändern. wenn deren mentalität und einstellung .. ihre ansichten und ihr rollendenken so gefestigt sind, dass Mann in Afrika gefälligst nur ohne Kondom Sex zu haben hat, dann nützt denen das nichts.

und: ich habe keine "Probleme verglichen" zw. Europa/D und Afrika. ich sagte nur, dass man es nichtmal auf regionaler ebene schafft, ungleichheiten abzubauen (welcher art auch immer). und dass es mit den erfahrungen schwerlich möglich sein wird, einen ganzen Kontinent aufzupäppeln.

ich glaub, du machst dir keinen Begriff davon, was es heisst, knapp 1 Milliarde (!) Menschen irgendwie versorgen zu wollen. zieht man die Bev. der nördlichen Staaten und Südafrika ab, bleiben immer noch 800Mio menschen.
zur erinnerung: Hamburg hat nichtmal 2 Mio.

die Diskussion mit dir darüber ist aber ohnehin sinnlos...
ja, es geht vielen Menschen da unten beschissen, keine Frage - aber verabschiede dich endlich von dem Gedanken, dass DU oder ICH in irgendeiner weise irgendwas dran ändern könnten.





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Thomas

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Re: oxfam - info
« Antwort #25 am: 12 Juni 2007, 14:23:01 »

Zitat von: DarkestMatter
ich frage mich wirklich, was es den Menschen da unten bringt, wenn du sie aufklärst und ihnen Bildung bringst.
Gut, dann _wissen_ sie endlich, dass poppen ohne Kondom zu AIDS führen kann. aber das wirds nich ändern. wenn deren mentalität und einstellung .. ihre ansichten und ihr rollendenken so gefestigt sind, dass Mann in Afrika gefälligst nur ohne Kondom Sex zu haben hat, dann nützt denen das nichts.
Aber auch da kann Bildung helfen.Auch in den westlichen Ländern hat man mit der Zeit verschiedene Rollenbilder hinter sich gelassen.
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Jinx

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Re: oxfam - info
« Antwort #26 am: 12 Juni 2007, 14:26:17 »

Zitat von: DarkestMatter
ich frage mich wirklich, was es den Menschen da unten bringt, wenn du sie aufklärst und ihnen Bildung bringst.
Gut, dann _wissen_ sie endlich, dass poppen ohne Kondom zu AIDS führen kann. aber das wirds nich ändern. wenn deren mentalität und einstellung .. ihre ansichten und ihr rollendenken so gefestigt sind, dass Mann in Afrika gefälligst nur ohne Kondom Sex zu haben hat, dann nützt denen das nichts.
Aber auch da kann Bildung helfen.Auch in den westlichen Ländern hat man mit der Zeit verschiedene Rollenbilder hinter sich gelassen.
Eben. Entwicklung lässt sich nie aufhalten, auch wenn man nicht vorhersagen kann, wie die Entwicklung verläuft. Wenn es anders wäre, würden wir noch nicht mal in Höhlen sitzen und Tiere an die Wände pinseln. Man darf nur nicht erwarten, dass alles von heute auf gestern passiert und dass es genau den Verlauf nimmt, den man sich zurechtkonstruiert hat.
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Re: oxfam - info
« Antwort #27 am: 13 Juni 2007, 00:34:44 »

@Eisbär

Du wirst lachen, aber das mit der Patenschaft hatte ich mir tatsächlich auch schon überlegt, es dann aber wieder verworfen, weil es eben wirklich nur ganz wenigen hilft und es gerade in einer Gemeinde immer Scheisse ist für die Kinder, die selbst keine "Paten" haben, aber es bei den anderen mitkriegen... An sich eine Idee, aber dann müssten noch viel mehr Menschen Paten haben. Und letztlich ändert das auch nichts an den Grundproblemen (ungerechter Welthandel, Ausbeutung, Betrug, Menschenhandel, Kinderprostitution, Kinderarbeit, Menschenrechtsverletzungen ...) - diese aber gilt es zu lösen - jetzt und langfristig (soll heißen: auf Dauer)!
Du wolltest etwas tun, das ist eine von vielen Möglichkeiten, etwas zu tun. Du alleine kannst Afrika nicht retten, aber Du kannst Dein Mosaiksteinchen dazulegen. Wenn Du aber die ganze Zeit das ganze Mosaik mit einem Stein schaffen willst, wird das nie was. Man muß eben irgendwo anfangen. Und wenn Du einem Kind hilfst, ist das ein Anfang. Davon proftieren doch die anderen vor Ort auch. Die trinken aus dem selben Brunnen, gehen in die selbe Schule, spielen mit dem selben Ball.
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Thomas

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Re: oxfam - info
« Antwort #28 am: 13 Juni 2007, 08:02:50 »

Zitat von: DarkestMatter
ich frage mich wirklich, was es den Menschen da unten bringt, wenn du sie aufklärst und ihnen Bildung bringst.
Gut, dann _wissen_ sie endlich, dass poppen ohne Kondom zu AIDS führen kann. aber das wirds nich ändern. wenn deren mentalität und einstellung .. ihre ansichten und ihr rollendenken so gefestigt sind, dass Mann in Afrika gefälligst nur ohne Kondom Sex zu haben hat, dann nützt denen das nichts.
Aber auch da kann Bildung helfen.Auch in den westlichen Ländern hat man mit der Zeit verschiedene Rollenbilder hinter sich gelassen.
Eben. Entwicklung lässt sich nie aufhalten, auch wenn man nicht vorhersagen kann, wie die Entwicklung verläuft. Wenn es anders wäre, würden wir noch nicht mal in Höhlen sitzen und Tiere an die Wände pinseln. Man darf nur nicht erwarten, dass alles von heute auf gestern passiert und dass es genau den Verlauf nimmt, den man sich zurechtkonstruiert hat.
Wobei man bezüglich dem "von heute auf gestern" sagen muß, das die westliche Welt da ja nun schon seit Jahrzehnten rumwurschtelt und Unmengen an Entwicklungshilfe hinpumt, so das viele nachvollziebarere Weise fragen, ob das denn da unten nur irgendwann noch mal etwas wird.Denn Erfolge auf breiter Bassis scheinen da ja immernoch abolute Mangelware zu sein, oder ist da einfach nur die westliche Wahrnehmung verzerrt ?
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Re: oxfam - info
« Antwort #29 am: 13 Juni 2007, 09:57:43 »

Zitat von: Kallisti
Und ich weiß auch: Ich müsste wirklich vor Ort helfen, aktiv werden, weiß bloß immer noch nicht, wie ich das genau anstellen soll und traue mich auch (noch) nicht, diesen Schritt (alleine, mit meinen zwei Kindern) zu tun - mein Sohn hat darauf sowieso keinen Bock.
zu diesem Punkt würde ich sagen : Bleib erst mal zuhause und kümmer dich um deine Kinder, denn die brauchen dich.
Da hat Thomas Recht. Zu allererst solltest Du an DEINE Kinder denken.



Etwas, was wirklich funktioniert:
Übernimm eine Patenschaft für ein Kind sonstwo...
Das finde ich eine gute Idee.



@Eisbär

Du wirst lachen, aber das mit der Patenschaft hatte ich mir tatsächlich auch schon überlegt, es dann aber wieder verworfen, weil es eben wirklich nur ganz wenigen hilft (...)
Ein Kind, dem geholfen wird, ist doch schon etwas wert, finde ich!



Ich meine: Ich bin jetzt 33 (bald 34) und ich kann und will nicht länger in meinem kleinen bequemen Leben sitzen (mit meinen vergleichsweise kleinen Sorgen) und so tun, als gäbe es "die Welt da draußen" nicht, als wüsste ich von all dem nichts, als hätte ich keine Verantwortung zu tragen ...!
Du hast 2 Kinder, Du hast doch selbst genug Verantwortung zu tragen. Warum fühlst Du Dich schlecht und schuldig, dafür, daß es Dir nicht schlecht geht? Du hast überhaupt keinen Grund dazu. Du hast eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, nämlich Deine Kinder aufzuziehen und zu erziehen. Rede das doch nicht klein, das ist verdammt viel Verantwortung.



Man muss sich auch einfach von dem Gedanken verabschieden können, die ganze Welt retten zu müssen.
Diesen Rat kann ich Dir auch nur ans Herz legen. Du scheinst ja extrem darunter zu leiden, und ganz ehrlich, das klingt für mich auch sehr ungesund. Auch wenn es alles gut gemeint ist, und Du Dich da für eine gute Sache so unter Streß setzt, aber ich kann mir vorstellen, daß Dein Alltag da sehr drunter leidet. Und ich würde da - Dir und vor allem Deinen Kindern zuliebe - zumindest mal über professionelle Hilfe nachdenken.



Und zu guter Letzt nochmal ein Rat: Du kannst auch Menschen hier in Hamburg helfen, die es schwer haben. Obdachlosen zum Beispiel. Es muß ja nicht gleich Afrika oder China sein. Natürlich geht es denen da von unserer Sicht aus gesehen schlechter, aber ich denke, man kann Leid nur schwer "einstufen". Ein Mensch, der leidet, fühlt sich schlecht, und da ist es egal, wie groß das Leid für Außenstehende aussehen mag. Hilfe ist IMMER wertvoll, wem auch immer man sie zukommen läßt. Wenn es Dir hauptsächlich um Kinder geht: auch hier gibt es Kinder, die es nicht gut haben, und denen Du aktiv helfen kannst. Du kannst nicht die ganze Welt retten, aber Du kannst sicher einigen Individuen helfen. Aber bitte "vergiß" darüber nicht Deine eigenen Kinder.
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