Schwarzes Hamburg

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Soll man die inhaftierte ehemalige RAF-Mitglieder freilassen?

Ja
- 12 (38.7%)
Ja, aber nur, wenn sie sich von ihre Taten distanzieren
- 5 (16.1%)
Nein, lebenslänglich ist lebenslänglich
- 12 (38.7%)
Ist mir egal
- 1 (3.2%)
Was zum Teufel ist RAF?
- 1 (3.2%)

Stimmen insgesamt: 28


Autor Thema: RAF  (Gelesen 32542 mal)

Jinx

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Re: RAF
« Antwort #90 am: 27 April 2007, 21:34:51 »

Hey, auch wenn es kaum funktioniert, Freiheitsentzug soll auch eine abschreckende Wirkung haben...

Das halte ich größtenteils für graue Theorie, zumindest was die sogenannten Kapitalverbrechen angeht. Jemand, der einen Mord begeht oder jemanden vergewaltigt, befindet sich in einem Zustand, in dem Prozesse, Verurteilungen und Haftstrafen bestenfalls auf abstrakte Weise präsent sind. In den USA wird munter hingerichtet, ohne dass die Täter, so sie schuldig sind, dadurch vom Morden hätten abgehalten werden können. Um das mal auf die RAF anzuwenden: die Taten waren politisch motiviert, und die Leute waren zum damaligen Zeitpunkt der Überzeugung, einer Sache zu dienen, die größer ist als sie selbst. Auch hier greift kein Abschreckungsmechanismus. Der funktioniert wohl eher für Bagatelldelikte und wird sicherlich Scharen von potentiellen Täter davon abhalten, Schnaps und Unterhaltungselektronik zu klauen.
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Re: RAF
« Antwort #91 am: 27 April 2007, 21:37:32 »

Mir fällt dazu ein schönes Zitat von Volker Pispers ein:

"Triebtäter kann man nicht abschrecken. Die überlegen nicht, für 10 Jahre mach ich es, für 15 eher nicht. So sind die nicht drauf."
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Re: RAF
« Antwort #92 am: 28 April 2007, 01:26:00 »


ich wähle mit absicht hier gerne beispiele aus dem braunen sumpf, um zu herauszufinden ob du politisch rechte terroristen oder verbrecher anders bewerten würdest als linke...

dann lies das hier:

"Wäre Klar ein Nazi gewesen ..."

http://stern.de/politik/deutschland/:Kommentar-W%E4re-Klar-Nazi-.../588037.html
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colourize

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Re: RAF
« Antwort #93 am: 28 April 2007, 03:47:59 »

ob links-radikal oder rechts-radikal - da gibt es keinen wesentlichen unterschied (siehe z.b. die karriere von horst mahler). ist eh nur eine historische bezeichnung für den sitzplatz der fraktion.
Ich muss mal kurz anmerken dass ich diese Aussage als sachlich unhaltbar empfinde.
Zudem handelt es sich um das Widerkauen stumpfer rechter Propaganda: "Es gibt keinen Unterschied zwischen Links und Rechts, die wahre Ungleichheitslinie läuft zwischen Unten und Oben "- Blah. Rechter Scheiss, um hoffähig zu werden und bei der Maidemo mitlaufen zu dürfen.

Die Tatsache, dass Mahler seinerzeit RAF-Gefangene verteidigt hat bedeutet keineswegs, dass alle Linken genauso drauf sind wie alle Rechten.
Ebensowenig bedeutet das Auffinden eines intelligenten Grufties, dass alle Grufties intelligent seien.

Zitat von: Sanctitas
nicht nur die raf, auch rechtsradikale -- hier "verwirrte einzeltäter", dort "organisierte bande" (merkste was?) -- haben menschen getötet, aber das ist nicht sooo wichtig.
Der große Unterschied : Die rechtsradikalen waren nie so kollektiv organisiert wie die RAF und haben es vor allem nicht auf hohe Funktionsträger von Staat&System abgesehen.
Bitte?!
Und was ist zum Beispiel mit FAP, Combat 18, JN, Ku-Klux-Klan, Wiking-Jugend, Blood and Honour, diversen Burschenschaften oder oder oder? Alles Organisationen mit mindestens einigen Hundert Mitgliedern, etliche sogar weit über Tausend.
Die RAF mit ihrer Handvoll Aktiven ist ein Scherz dagegen.
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Sanctitas

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Re: RAF
« Antwort #94 am: 28 April 2007, 07:58:00 »

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Jinx

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Re: RAF
« Antwort #95 am: 28 April 2007, 10:52:29 »

Ich kann diesen Bullshit über "Rechter und linker Terror - alles Eins" nicht mehr hören. Echt nicht. Man kann es sich nämlich auch schönreden. Es ist nunmal so, dass die rechte Ideologie in ihrer schärfsten Form die Vernichtung von Menschengruppen beinhaltet (Juden, Türken, Linke, Behinderte, usw., und nun komme mir bitte niemand, dass die ja nur vertrieben werden sollen, ja?). In ihrer abgeschwächten Form geht es um Ausgrenzung dieser Personengruppen. In einer linken Ideologie wird man nichts dergleichen finden. Es würde keinem Linken auch nur im Traum einfallen, beispielsweise in der ehemaligen DDR Türken oder Schwarze durch die Städte zu jagen.
Natürlich hat die Art, mit der die RAF gegen Staatsdiener vorging, eine stark menschenverachtende Komponente, die zu verurteilen ist. Die richtet sich jedoch nicht gegen unabänderlicher Eigenschaften (wie die Tatsache, türkischer Abstammung, schwarz oder Jude zu sein), sondern gegen das, wofür die Leute standen. Also gegen eine absolut änderbare Eigenschaft.

Dies ist eine Spezialität der Schwarzen Szene, die mir total auf den Senkel geht: diese weichgespülte Indifferenz und die mangelnde Fähigkeit, historische Tatsachen adäquat zu beurteilen.
« Letzte Änderung: 28 April 2007, 10:55:35 von Jinx »
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Re: RAF
« Antwort #96 am: 28 April 2007, 11:39:59 »

Dies ist eine Spezialität der Schwarzen Szene, die mir total auf den Senkel geht: diese weichgespülte Indifferenz und die mangelnde Fähigkeit, historische Tatsachen adäquat zu beurteilen.
gehen dir dann auch andere Gruppierungen auf den Senkel?  ::)
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Thomas

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Re: RAF
« Antwort #97 am: 28 April 2007, 11:48:31 »

Zitat von: DarkestMatter
bei klar reden wir doch darüber, dass Köhlerchen in seiner Funktion als bundespräsi den inhaftierten und rechtskräftig verurteilten C. Klar begnadigen kann. Das kann er auch nur tun, weil sich die Aktionen der RAF gegen den Staat gerichtet haben.
So. punkt.
Wieso ? Soweit ich weiß, kann der Bundespräsident vom Massenmörder bis zum Schwarzfahrer alles begnadigen, wenn er es für richtig hält.

ob links-radikal oder rechts-radikal - da gibt es keinen wesentlichen unterschied (siehe z.b. die karriere von horst mahler). ist eh nur eine historische bezeichnung für den sitzplatz der fraktion.
Ich muss mal kurz anmerken dass ich diese Aussage als sachlich unhaltbar empfinde.
Zudem handelt es sich um das Widerkauen stumpfer rechter Propaganda: "Es gibt keinen Unterschied zwischen Links und Rechts, die wahre Ungleichheitslinie läuft zwischen Unten und Oben "- Blah. Rechter Scheiss, um hoffähig zu werden und bei der Maidemo mitlaufen zu dürfen.
Würde genau diese zitierte Aussage von irgendwelchen linken Aktivisten kommen, würdest du den ja auch begeistert zustimmen.Und bei den Rechten sind es automatisch immernur nachgequatschte Parolen ?

Diese gleichsetzung linker Terror - Rechter Terror soll für mein Verständnis nur aussagen, das es der gleiche Schuss ist, den extreme beider Seiten nicht gehört haben.

Zitat von: colouroze
Zitat von: Sanctitas
nicht nur die raf, auch rechtsradikale -- hier "verwirrte einzeltäter", dort "organisierte bande" (merkste was?) -- haben menschen getötet, aber das ist nicht sooo wichtig.
Der große Unterschied : Die rechtsradikalen waren nie so kollektiv organisiert wie die RAF und haben es vor allem nicht auf hohe Funktionsträger von Staat&System abgesehen.
Bitte?!
Und was ist zum Beispiel mit FAP, Combat 18, JN, Ku-Klux-Klan, Wiking-Jugend, Blood and Honour, diversen Burschenschaften oder oder oder? Alles Organisationen mit mindestens einigen Hundert Mitgliedern, etliche sogar weit über Tausend.
Die RAF mit ihrer Handvoll Aktiven ist ein Scherz dagegen.
Und ? Was wirklich staatsgefährdendes haben diese Gruppen in D bis jetzt begangen, das sich auch nur annährend mit den RAF-Aktionen vergleichen ließe ? Wann wurde das letzte mal ein Bundesrichter oder Vorstandsvorsitzender irgendeiner Bank von Combat 18 & Co. ermordet ?
Deren Aktionen beschränken sich doch auf Sonnenwendfeiern, kollektiven besaufen und gelegentlich ein paar dunkelhäutige durch die Straßen Ostdeutschlands jagen.

Nicht, das ich das ignorierenswert fände, und der Verfassungsschutz beobachtet da auch so einige Aktivitäten in Richtung "Staatsumbruch" aber den Staatsbedrohenden Charakter der RAF sehe ich da nicht.

Zitat von: Jinx
Ich kann diesen Bullshit über "Rechter und linker Terror - alles Eins" nicht mehr hören. Echt nicht. Man kann es sich nämlich auch schönreden. Es ist nunmal so, dass die rechte Ideologie in ihrer schärfsten Form die Vernichtung von Menschengruppen beinhaltet (Juden, Türken, Linke, Behinderte, usw., und nun komme mir bitte niemand, dass die ja nur vertrieben werden sollen, ja?). In ihrer abgeschwächten Form geht es um Ausgrenzung dieser Personengruppen. In einer linken Ideologie wird man nichts dergleichen finden. Es würde keinem Linken auch nur im Traum einfallen, beispielsweise in der ehemaligen DDR Türken oder Schwarze durch die Städte zu jagen.
Natürlich hat die Art, mit der die RAF gegen Staatsdiener vorging, eine stark menschenverachtende Komponente, die zu verurteilen ist. Die richtet sich jedoch nicht gegen unabänderlicher Eigenschaften (wie die Tatsache, türkischer Abstammung, schwarz oder Jude zu sein), sondern gegen das, wofür die Leute standen. Also gegen eine absolut änderbare Eigenschaft.
Historisch gesehen soweit richtig, aber trotzdem muß das kein grundsätzlicher Zustand sein.Wie viele Leute hat Stalin auf dem Gewissen ? Einige Historiker sehen da keine Unterschiede zur Nazi-Herrschaft.Und auch in der DDR, auf Kuba, etc. sind die Knäste voll mit andersdenkenden (gewesen).Nur weil deren Ansichten sich im Gegensatz zur Hautfarbe theoretisch ändern lassen, macht es das für mich nicht besser.Ob ein System Leute jagt, weil sie die falsche Hautfarbe haben oder die falschen Ansichten, macht da keine Unterschiede.

Was mir auf den Senkel geht , ist diese "links ist immer besser"-Mentalität einiger, nur weil Marx im Manifest nichts von den bösen Juden, sondern den bösen Kapitalisten schrieb.Das Problem ist, das es keinen sozialistischen Adolf Hitler inc. passendem Reich gab, und Stalin diesbezüglich immer gerne ein wenig ignoriert wird.Sonst würde man das vermutlich anders sehen.

Die extreme Linke ist nicht besser.Sie hatte nur noch keine Möglichkeit, sich in Form einer Diktatur, die an das dritte Reich heranreicht, so richtig schön zu entfalten (Stalin laß ich gnädiger Weise mal aussen vor).Frieden&Freiheit konnte man in der DDR und der Sowjetunion auch auf jedem 1.Mai-Transparent lesen, die Wahrheit war nur leider anders.Egal wie "nett" eine dieser Ideologieen am Anfang sein mag, die Realität ist immer diktatorisch.

Und wenn eine Gruppe für den Umsturz in Richtung so eines Staates kämpft (nicht umsonst nannten die sich Rote Armee Fraktion), dann sehe ich da langfristig genau das gleiche Bedrohungspotential wie von vergleichbaren rechten Gruppen, die für einen Staat wie das dritte Reich kämpfen.Nur gab es so eine eben bisher nicht in vergleichbarer Größenordnung.

Zitat von: Jinx
Dies ist eine Spezialität der Schwarzen Szene, die mir total auf den Senkel geht: diese weichgespülte Indifferenz und die mangelnde Fähigkeit, historische Tatsachen adäquat zu beurteilen.

Was hat das mit der Szene zu tun ? Vieleicht ist es ja nur so, das du durch die Szene zum ersten mal mit Menschen außerhalb von Emanzengruppen, Sternschanzen-MultiKulti und linken Welteverbesserern in Berührung kommst ?
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colourize

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Re: RAF
« Antwort #98 am: 28 April 2007, 13:19:02 »

ob links-radikal oder rechts-radikal - da gibt es keinen wesentlichen unterschied (siehe z.b. die karriere von horst mahler). ist eh nur eine historische bezeichnung für den sitzplatz der fraktion.
Ich muss mal kurz anmerken dass ich diese Aussage als sachlich unhaltbar empfinde.
Zudem handelt es sich um das Widerkauen stumpfer rechter Propaganda: "Es gibt keinen Unterschied zwischen Links und Rechts, die wahre Ungleichheitslinie läuft zwischen Unten und Oben "- Blah. Rechter Scheiss, um hoffähig zu werden und bei der Maidemo mitlaufen zu dürfen.
Würde genau diese zitierte Aussage von irgendwelchen linken Aktivisten kommen, würdest du den ja auch begeistert zustimmen.Und bei den Rechten sind es automatisch immernur nachgequatschte Parolen ?

Diese gleichsetzung linker Terror - Rechter Terror soll für mein Verständnis nur aussagen, das es der gleiche Schuss ist, den extreme beider Seiten nicht gehört haben.
Äh?
Die Aussage wäre genauso ein Mumpitz, wenn ein Linker sie treffen würde.

Links- und Rechtsradikalismus unterscheiden sich eben fundamental, siehe das Posting von Jinx.


Zitat von: colouroze
Zitat von: Sanctitas
nicht nur die raf, auch rechtsradikale -- hier "verwirrte einzeltäter", dort "organisierte bande" (merkste was?) -- haben menschen getötet, aber das ist nicht sooo wichtig.
Der große Unterschied : Die rechtsradikalen waren nie so kollektiv organisiert wie die RAF und haben es vor allem nicht auf hohe Funktionsträger von Staat&System abgesehen.
Bitte?!
Und was ist zum Beispiel mit FAP, Combat 18, JN, Ku-Klux-Klan, Wiking-Jugend, Blood and Honour, diversen Burschenschaften oder oder oder? Alles Organisationen mit mindestens einigen Hundert Mitgliedern, etliche sogar weit über Tausend.
Die RAF mit ihrer Handvoll Aktiven ist ein Scherz dagegen.
Und ? Was wirklich staatsgefährdendes haben diese Gruppen in D bis jetzt begangen, das sich auch nur annährend mit den RAF-Aktionen vergleichen ließe ? Wann wurde das letzte mal ein Bundesrichter oder Vorstandsvorsitzender irgendeiner Bank von Combat 18 & Co. ermordet ?
Deren Aktionen beschränken sich doch auf Sonnenwendfeiern, kollektiven besaufen und gelegentlich ein paar dunkelhäutige durch die Straßen Ostdeutschlands jagen.
Sicher. Das Töten eines Vorstandsvorsitzenden einer Bank ist natürlich staatsgefährdend, während von der kollektiven Jagd und dem anschließenden Zutodeprügeln von Negern kaum ein staatsgefährdendes Moment ausgeht. Auch das Abfackeln von Asylantenheimen ist an sich unproblematisch und nur ein Zeichen dafür, dass die Bürger sich in staatstragender Weise der Asylantenschwemme selbst annehmen. An sich nur Zeichen einer gut funktionierenden Gesellschaft, die auf die aktive Partizipation jedes Einzelnen setzt.  ;D

Demgegenüber staatsgefährdend ist das Abschiessen eines Vorstandsvorsitzenden irgendeiner Bank - denn die Bank repräsentiert ja schließlich den Staat. Und was Banken machen ist ja in jeder Hinsicht staatstragend und systemstabilisierend: Kapitalzinserträge erwirtschaften, sich an der Arbeit anderer bereichern, auf hohe Aktienrenditen achten und das letzte aus Firmen herauspressen damit die Aktionäre zufrieden sind, auch wenn dafür zehntausende Menschen ihren Job verlieren.

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DarkestMatter

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Re: RAF
« Antwort #99 am: 28 April 2007, 13:27:42 »

Zitat von: DarkestMatter
bei klar reden wir doch darüber, dass Köhlerchen in seiner Funktion als bundespräsi den inhaftierten und rechtskräftig verurteilten C. Klar begnadigen kann. Das kann er auch nur tun, weil sich die Aktionen der RAF gegen den Staat gerichtet haben.
So. punkt.
Wieso ? Soweit ich weiß, kann der Bundespräsident vom Massenmörder bis zum Schwarzfahrer alles begnadigen, wenn er es für richtig hält.
bei so kleinigkeiten wie Schwarzfahren und Massenmord.. äh nee.. da wohl nich .. ist der jeweilige Landesdingenspräsident zuständig.
Bundespräsi begnadigt nur bei "Verbrechen" gegen den Staat.

sonst hätt der Köhler ja zu viel zu tun  ;D

hm. vllt sollte mal einer n Thread aufmachen:
RAF oder NeoNazis - wer is/war schlimmer?  :P
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Re: RAF
« Antwort #100 am: 28 April 2007, 18:07:48 »

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Re: RAF
« Antwort #101 am: 29 April 2007, 00:07:59 »

Zitat von: Thomas
ob links-radikal oder rechts-radikal - da gibt es keinen wesentlichen unterschied (siehe z.b. die karriere von horst mahler). ist eh nur eine historische bezeichnung für den sitzplatz der fraktion.
Ich muss mal kurz anmerken dass ich diese Aussage als sachlich unhaltbar empfinde.
Zudem handelt es sich um das Widerkauen stumpfer rechter Propaganda: "Es gibt keinen Unterschied zwischen Links und Rechts, die wahre Ungleichheitslinie läuft zwischen Unten und Oben "- Blah. Rechter Scheiss, um hoffähig zu werden und bei der Maidemo mitlaufen zu dürfen.
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Zitat von: Wikipedia
Seit etwa dem Jahr 2000 übernehmen Neonazis zunehmend ursprünglich linke oder linksradikale Symbolik und Outfits wie die der Autonomen-Bewegung.
=> http://de.wikipedia.org/wiki/Neonazi
« Letzte Änderung: 29 April 2007, 00:11:24 von Lilyanar »
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Lilyanar

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Re: RAF
« Antwort #102 am: 29 April 2007, 00:25:16 »

ich finde es müßig, zu fragen, wer ist schlimmer von beiden lagern. oder effektiver. das ist für mich irrelevant.
die rechte wurde nie so sehr als staatsgefahr gesehen.
Tja, da scheint mir allerdings was dran zu sein. Das abmetzgern von Negern wird als weniger dramatisch bewertet als das von Polizeibeamten oder Bankangestellten.  ;D
Keine Diskussion ist emotionaler als die um die RAF. Und das in Zeiten, in denen der Rassismus länderübergreifend massiv ansteigt (http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6434186,00.html) und die Anzahl der rechtsradikal motivierten Gewalttaten sich in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr bereits verdoppelt haben.
Aber die Angst vor Gespenstern (ob nun vor Linksextrmisten oder radikalen Islamisten) rechtfertigt oder legitimiert gar die radikalen Einschnitte in die Persönlichkeitsrechte und die Freiheit, die gerade schleichend aber bestimmt vorgenommen werden. (Ich frage mich, wann es soweit ist, dass ich ein elektronisches Hundehalsband tragen muss, in dem alle meinen Daten gespeichert sind und im Zug endlich der langersehnte Skymarshall mit einer MP für meine "Sicherheit" sorgt.) Praktisch die Gespenster zu beschwören, dann meckert keiner.  ;D
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Re: RAF
« Antwort #103 am: 29 April 2007, 08:06:17 »

Zitat von: colourize
Sicher. Das Töten eines Vorstandsvorsitzenden einer Bank ist natürlich staatsgefährdend, während von der kollektiven Jagd und dem anschließenden Zutodeprügeln von Negern kaum ein staatsgefährdendes Moment ausgeht. Auch das Abfackeln von Asylantenheimen ist an sich unproblematisch und nur ein Zeichen dafür, dass die Bürger sich in staatstragender Weise der Asylantenschwemme selbst annehmen. An sich nur Zeichen einer gut funktionierenden Gesellschaft, die auf die aktive Partizipation jedes Einzelnen setzt.  ;D

Demgegenüber staatsgefährdend ist das Abschiessen eines Vorstandsvorsitzenden irgendeiner Bank - denn die Bank repräsentiert ja schließlich den Staat. Und was Banken machen ist ja in jeder Hinsicht staatstragend und systemstabilisierend: Kapitalzinserträge erwirtschaften, sich an der Arbeit anderer bereichern, auf hohe Aktienrenditen achten und das letzte aus Firmen herauspressen damit die Aktionäre zufrieden sind, auch wenn dafür zehntausende Menschen ihren Job verlieren.

"Was ist schon das Ausrauben einer Bank gegen das Gründen einer Bank?"

Nochmal kurz zu Erinnerung : Die Ansichten, wann der Staat bedroht wird und wann nicht stellte ich aus Sicht des Staates.Und wenn eine Gruppe wie die RAF offen ankündigt, den Staat bekämpfen zu wollen, ist das für mich (als Staat) die weitaus größere und direktere Bedrohung als Nazi-Pöbel in Ostdeutschland.Des weiteren hatte es die RAF ja nicht nur auf Bankvorstände, sondern auf allgemeine, hohe Funktionäre des Systems abgesehen, auch hier mit dem Ziel, eben jenes System zu Fall zu bringen.Auch hier wieder die Frage : Wo hat die rechte ähnliches in ähnlichem Umfang getan ?
 
Zitat von: colourize
Links- und Rechtsradikalismus unterscheiden sich eben fundamental, siehe das Posting von Jinx.

Es führt aber im Endstadium jeweils zu der gleichen Scheisse, die es als freiheitsliebender Mensch zu vermeiden gilt, und darum geht es mir.Ich möchte weder im 3.Reich noch in der Sowjetunion leben, egal welche Ideologie den Systemen irgendwann mal zugrunde lag.

Ob Hitler die Judenvernichtung schon im "Programm" hatte, und später dann nur umsetzte oder ob der Kommunismus in der Theorie mal ganz super Klang und in der Praxis zu der Scheisse führte, die man in jedem kommunistischen Land begutachten durfte, wo ist da letztendlich der Unterschied ? Ob Skins jetzt schon Neger durch die Straßen jagen und uns damit einen Vorgeschmack auf ihre Version eines Staates geben oder ob uns ein linker Heiland das gelobte Land mit freien und gleichen Menschen in Form eines sozialistischen Staates ankündigt, und erst später dort die Lager und Knäste mit andersdenkenende voll sind.Ob Rechts oder Links, es führt letztendlich alles zu dem gleichen Dreck, gegen den man sich (als Staat) ab einer gewissen Eskalationsstufe auch mit Gewalt wehren muß.

Ich möchte nicht das kleinere Übel wählen, ich möchte auf beides verzichten.Daran ändert auch nichts, das mir eine Gruppe Punks erst mal pauschal sympathischer ist als eine Gruppe Nazi-Skins.

BTW:
Zitat von: lilyanar
...und im Zug endlich der langersehnte Skymarshall mit einer MP für meine "Sicherheit" sorgt
Hätte ich absolut nichts gegen, bei dem ganzen Assi-Pöbel, der zweifelsohne mitunter in öffentlichen Verkehrsmitteln anzutreffen ist.
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Jinx

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Re: RAF
« Antwort #104 am: 29 April 2007, 12:22:52 »

Zitat
Nochmal kurz zu Erinnerung : Die Ansichten, wann der Staat bedroht wird und wann nicht stellte ich aus Sicht des Staates.Und wenn eine Gruppe wie die RAF offen ankündigt, den Staat bekämpfen zu wollen, ist das für mich (als Staat) die weitaus größere und direktere Bedrohung als Nazi-Pöbel in Ostdeutschland.Des weiteren hatte es die RAF ja nicht nur auf Bankvorstände, sondern auf allgemeine, hohe Funktionäre des Systems abgesehen, auch hier mit dem Ziel, eben jenes System zu Fall zu bringen.Auch hier wieder die Frage : Wo hat die rechte ähnliches in ähnlichem Umfang getan ?
 

Also entschuldige mal. Aber ein Staat, der sich von einer Hand voll Leute bedroht fühlt, ist kein Staat, sondern ein paranoider Witz. Die RAF baute darauf, dass die Arbeiter sich ihnen anschließen würden, nur die waren auf dem Weg in ihren bescheidenen Wohlstand, mit Sozialleistungen, Reihenhäusern, Fernsehern, Autos und Urlaubsreisen. Somit hatten sie etwas besseres zu tun, als sich in den Untergrund zu begeben, und die RAF hat die aktuellen Zustände auf tragische Weise verkannt. Die Idee, dass ein paar Peoples einen Staat aushebeln können, ist absurd, und nur weil die damaligen Staatsvertreter das glaubten, wird es nicht wahrer.
Als die RAF sich betätigte (zur Zeit Schleyers, Bubacks etc.) war ich ein Kind und ließ mir die RAF und ihre Taten von meinen Eltern erklären, glücklicherweise informierte, intelligente Menschen, so dass das ohne konservativ-ideologisches Blabla ablief. Mein Vater, von seiner Einstellung her übrigens konservativ, war hoher Beamter. Als ich erfuhr, dass die RAF die Eliminierung aller Beamten zum Ziel hatte, fragte ich besorgt, ob sie auch meinen Vater erschießen würden, und er meinte nur "Lass mal, bis die hierherkommen, hat das noch Zeit". *LOL* Seine gelassene Haltung lässt sich vielleicht auch dadurch erklären, dass er weitaus Schlimmeres und Gefährlicheres erlebt hatte, nämlich das Dritte Reich.

Selbstverständlich halte ich eine rechte Bewegung, wie sie sich momentan in Deutschland ausbreitet, für staatsgefährdender. Und zwar aus dem Grund, dass die Bürger in manchen Gegenden tatenlos dabeistehen, wenn ausländische Mitbürger die Flucht ergreifen, zu Tode gehetzt werden etc. Und nicht nur das: Diese Ideologie wird bei Wahlen sogar unterstützt und nistet sich in nennenswerter Zahl in Parlamenten ein. Selbstverständlich ist das gefährlicher.

Nur zur Info: Stalin war alles mögliche, aber kein Linker. Nur weil "links" draufsteht, ist noch lange nicht "links" drin. Es gibt ja auch Menschen, die sagen, dass sie Napoleon wären. Zur Beurteilung dieses oder ähnlicher Sachverhalte empfehle ich dringend, nicht einfach nachzututen, was irgendwo steht oder gesagt wird, sondern das Einschalten dieser eigenartigen, bisher weitgehend unerforschten grauen Masse. Ihr findet sie zwischen Euren Ohren.  Das gilt übrigens auch für das heutige China, das totalitär ist, aber nicht sozialistisch.
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