Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Arbeitsminuten  (Gelesen 16187 mal)

~noise~druide~

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Arbeitsminuten
« Antwort #45 am: 24 August 2006, 09:55:18 »

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Thomas

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« Antwort #46 am: 24 August 2006, 09:59:14 »

Zitat von: "~noise~druide~"
http://shortnews.stern.de/start.cfm?overview=1&id=634932&rubrik1=Wirtschaft&rubrik2=Firmennews&rubrik3=Alles&sort=1&sparte=9

das ist doch mal ne geile masche. wie bekloppt wird dieser staat eigentlich noch?

Ist aber nicht wirklich neu.Bei den ganzen Studierten, die von einem unbezahlten Praktikum zum nächsten tingeln, ist das ähnlich.Auch wenn das hier noch eine Nummer härter ist.
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colourize

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« Antwort #47 am: 24 August 2006, 10:45:56 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "~noise~druide~"
http://shortnews.stern.de/start.cfm?overview=1&id=634932&rubrik1=Wirtschaft&rubrik2=Firmennews&rubrik3=Alles&sort=1&sparte=9

das ist doch mal ne geile masche. wie bekloppt wird dieser staat eigentlich noch?

Ist aber nicht wirklich neu.Bei den ganzen Studierten, die von einem unbezahlten Praktikum zum nächsten tingeln, ist das ähnlich.Auch wenn das hier noch eine Nummer härter ist.

Aus meiner Sicht ist das ein klarer Fall von Ausbeutung, was da von dem Konzern betrieben wird.
Wobei ich die "Dauerpraktikanten nach dem Studium" eigentlich noch ne Nummer härter finde, weil schon im Vorfeld klar ist dass man aller Wahrscheinlichkeit nach *nicht* übernommen wird.
Wie geil muss man auf Arbeit sein, dass man sich derart ausbeuten lässt?
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~noise~druide~

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« Antwort #48 am: 24 August 2006, 10:51:14 »

Zitat von: "colourize"
Wobei ich die "Dauerpraktikanten nach dem Studium" eigentlich noch ne Nummer härter finde, weil schon im Vorfeld klar ist dass man aller Wahrscheinlichkeit nach *nicht* übernommen wird.
Wie geil muss man auf Arbeit sein, dass man sich derart ausbeuten lässt?


man hätte ja auch was anständiges studieren können und kein modestudiengang.
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Thomas

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« Antwort #49 am: 24 August 2006, 10:53:32 »

Zitat von: "colourize"
Wobei ich die "Dauerpraktikanten nach dem Studium" eigentlich noch ne Nummer härter finde, weil schon im Vorfeld klar ist dass man aller Wahrscheinlichkeit nach *nicht* übernommen wird.

Weiß ich nicht.Zumindest hat auch ein unbezahltes Praktikum noch den Nebeneffekt (den eigentlichen Haupteffekt nämlich) das man mit der Materie im Alltag in Berührung kommt.

Da finde ich unbezahlte "Probearbeit" bei irgendwelchen Lagerarbeiter schon eine Nummer frecher, denn da ist der Ausbeutungsgedanke wesentlich deutlicher zu sehen.

Zitat von: "colourize"
Wie geil muss man auf Arbeit sein, dass man sich derart ausbeuten lässt?

Naja, Leute die jahrelang von HartzIV gelebt haben und wirklich wieder Geld verdienen wollen, greifen halt nach jedem Strohhalm.Und die Möglichkeit der Weiterbeschäftigung ist ja immerhin gegeben, was haben die also zu verlieren ?
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colourize

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« Antwort #50 am: 24 August 2006, 11:11:24 »

Zitat von: "~noise~druide~"
man hätte ja auch was anständiges studieren können und kein modestudiengang.

Was ist ein "Modestudiengang", was ist keiner?
Ich kenne Leute, die in Augen der Meisten etwas "anständiges" studiert haben (Jura, BWL oder so) und trotzdem in der Praktikumsfalle sitzen.

Meiner Meinung nach scheitert die erfolgreiche Suche nach einem *bezahlten* Arbeitsplatz auch weniger am gewählten Studiengang, sondern häufiger an anderen, über die Fachkompetenz hinausgehenden, fehlenden Fähigkeiten und Fertigkeiten (Rhetorik, Auftreten, soziale Kompetenz, Flexibilität, Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten etc). Da hilft auch kein Praktikum.

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "colourize"
Wobei ich die "Dauerpraktikanten nach dem Studium" eigentlich noch ne Nummer härter finde, weil schon im Vorfeld klar ist dass man aller Wahrscheinlichkeit nach *nicht* übernommen wird.

Weiß ich nicht.Zumindest hat auch ein unbezahltes Praktikum noch den Nebeneffekt (den eigentlichen Haupteffekt nämlich) das man mit der Materie im Alltag in Berührung kommt.

Ja, stimmt schon. Aber:
Ein Praktikum, 6 Wochen oder so, ist ok.
Zwei Praktika, a' 6 Wochen, ist besser.
Dreizehn Praktika sind totaler Schwachsinn.

Zitat von: "Thomas"
Da finde ich unbezahlte "Probearbeit" bei irgendwelchen Lagerarbeiter schon eine Nummer frecher, denn da ist der Ausbeutungsgedanke wesentlich deutlicher zu sehen.

Ich würde das etwa auf einer Stufe sehen.
Nach spätestens vier Wochen weiss man doch, was man von einem Praktikanten zu halten hat, ob er was drauf hat und ob der ins Team passt oder nicht. Ein sechsmonatiges Praktikum, was aber viele Uniabsolventen machen, ist totale Ausbeutung.
Und: Wer sich auf so was einlässt vernichtet Arbeitsplätze.

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "colourize"
Wie geil muss man auf Arbeit sein, dass man sich derart ausbeuten lässt?

Naja, Leute die jahrelang von HartzIV gelebt haben und wirklich wieder Geld verdienen wollen, greifen halt nach jedem Strohhalm.Und die Möglichkeit der Weiterbeschäftigung ist ja immerhin gegeben, was haben die also zu verlieren ?

Oftmals ist diese Möglichkeit der Weiterbeschäftigung nur theoretisch gegeben. Wenn das sechsmonatige Praktikum beendet ist geht der alte und es kommt der neue Praktikant. Ist nämlich billiger als Leute einzustellen.
Tut mir leid, ich kann Leute nicht verstehen, die sich derart ausbeuten lassen. Mal ehrlich: Du würdest doch auch nicht umsonst arbeiten.
Siehste - ich auch nicht.
Selbst als Student (ich musste vier Monate Berufspraktikum machen) habe ich nur "Praktika" angenommen, wo ich über das Praktikumszeugnis hinaus noch Asche sehe. Sorry, aber für lau arbeite ich nicht.
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~noise~druide~

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« Antwort #51 am: 24 August 2006, 11:13:54 »

Zitat von: "colourize"
Zitat von: "~noise~druide~"
man hätte ja auch was anständiges studieren können und kein modestudiengang.

Was ist ein "Modestudiengang", was ist keiner?
Ich kenne Leute, die in Augen der Meisten etwas "anständiges" studiert haben (Jura, BWL oder so) und trotzdem in der Praktikumsfalle sitzen.


wer nichts wird, wird wirt und wer nichts kann, wird anwalt.

 :lol:
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Thomas

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« Antwort #52 am: 24 August 2006, 11:38:07 »

Zitat von: "colourize"
Meiner Meinung nach scheitert die erfolgreiche Suche nach einem *bezahlten* Arbeitsplatz auch weniger am gewählten Studiengang, sondern häufiger an anderen, über die Fachkompetenz hinausgehenden, fehlenden Fähigkeiten und Fertigkeiten (Rhetorik, Auftreten, soziale Kompetenz, Flexibilität, Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten etc). Da hilft auch kein Praktikum.

Das ist zwar ein anderes Thema, aber mit der Aussage hast du wohl Recht.

Das liegt meiner Meinung nach auch daran, das viele "Tagträumerpersönlichkeiten" (besonders in den "abgehobenen" Studiengängen) an der Uni landen und Persönlichkeitsfestigung dort nicht auf dem Stundenplan steht.Wenn so jemand dann in der harten Realität auf Arbeitssuche ist, kann es natürlich oftmals böse Überraschungen geben.

Zitat von: "colourize"
Aber:
Ein Praktikum, 6 Wochen oder so, ist ok.
Zwei Praktika, a' 6 Wochen, ist besser.
Dreizehn Praktika sind totaler Schwachsinn.

Endlospraktika sind natürlich Blödsinn, das ist ganz klar.

Zitat von: "colourize"
Mal ehrlich: Du würdest doch auch nicht umsonst arbeiten.
Siehste - ich auch nicht.
Das kommt darauf an.Aus meiner heutigen Sicht natürlich nicht.Aber wenn ich ungelernt bin, X Jahre HartzIV hinter mir habe inc. einem riesen Stapel an Absagen, könnte ich mir schon vorstellen, mich auf sowas einzulassen.Irgendwann erweitert man die Möglichkeiten, sich aus dem Sumpf rauszuziehen halt, und seien sie auch noch so unrealistisch.Was ist mit den ganzen Leuten, die auf die Werbeanzeigen-Masche hereinfallen und Kugelschreiber zusammenschrauben, deren Materialien sie vorher selber kaufen müssen ? Irgendwann ist die Verzweifelung bei einigen eben groß genug.
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Thomas

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« Antwort #53 am: 24 August 2006, 11:50:42 »

Zitat von: "~noise~druide~"

wer nichts wird, wird wirt und wer nichts kann, wird anwalt.

 :lol:

Es heißt : Wer nichts ist und wer nichts kann, geht zur Post oder zur Bahn.

Stammte allerdings noch aus der Zeit, als in der BRD so ziemlich alles verstaatlicht war und man bei besagten Institutionen jede Menge verbeamtetes Personal parken konnte.
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schwarze Katze

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« Antwort #54 am: 24 August 2006, 12:57:46 »

Zitat von: "colourize"

Meiner Meinung nach scheitert die erfolgreiche Suche nach einem *bezahlten* Arbeitsplatz auch weniger am gewählten Studiengang, sondern häufiger an anderen, über die Fachkompetenz hinausgehenden, fehlenden Fähigkeiten und Fertigkeiten (Rhetorik, Auftreten, soziale Kompetenz, Flexibilität, Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten etc). Da hilft auch kein Praktikum..


stimmt. Da hilft eigentlich nur eine Psychotherapie
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schwarze Katze

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« Antwort #55 am: 24 August 2006, 13:03:52 »

Zitat von: "Thomas"

Zitat von: "colourize"
Mal ehrlich: Du würdest doch auch nicht umsonst arbeiten.
Siehste - ich auch nicht.
Das kommt darauf an.Aus meiner heutigen Sicht natürlich nicht.Aber wenn ich ungelernt bin, X Jahre HartzIV hinter mir habe inc. einem riesen Stapel an Absagen, könnte ich mir schon vorstellen, mich auf sowas einzulassen.Irgendwann erweitert man die Möglichkeiten, sich aus dem Sumpf rauszuziehen halt, und seien sie auch noch so unrealistisch.Was ist mit den ganzen Leuten, die auf die Werbeanzeigen-Masche hereinfallen und Kugelschreiber zusammenschrauben, deren Materialien sie vorher selber kaufen müssen ? Irgendwann ist die Verzweifelung bei einigen eben groß genug.


einerseits, was Praktika oder Probezeit bei Ungelerneten oder Berufsanfänger betrifft, gebe ich dir Recht. Ich kenne zum Beispiel Paar Leute, die auf diesem Weg aus HARTZ IV - Falle rausgekommen sind. Wenn man erst von unten kommt, muss man eben "billig und willig" auf dem Arbeitsmarkt sein. Wählerisch kann man später werden, wenn gewisse Berufserfahrung und gute Referenzen vorlegen

Aber die Leute, die Kugelschreiber zusammenschrauben auf eigene Kosten, sind in meiner Augen nur dumm.
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Trakl

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« Antwort #56 am: 24 August 2006, 14:59:04 »

Zitat von: "~noise~druide~"

man hätte ja auch was anständiges studieren können und kein modestudiengang.


Mich wundert immer, dass von bestimmten Leuten zu hören ist, man solle doch "was anständiges" studieren, meint: was, womit man einen Job bekommt - und nicht, was einem Spaß macht.

Es wird also verlangt, dass man sich nach dem Bedürfnis der Gesellschaft richtet, statt nach seinem eigenen.

Und hier die Masterfrage: wo liegt der Unterschied zur Planwirtschaft? Dass ich trotzdem was anderes studieren "darf"? Und dann gezwungen bin, irgendwelchen Mist zu machen?

Gefordert von Leuten, die nicht wissen was ihnen Spaß macht, weil sie die ganze Zeit damit beschäftigt sind, sich der herrschenden Meinung anzubiedern.

Damit mein ich jetzt nicht Dich, noise. Hoffentlich.
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Thomas

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« Antwort #57 am: 24 August 2006, 15:07:14 »

Zitat von: "Trakl"

Es wird also verlangt, dass man sich nach dem Bedürfnis der Gesellschaft richtet, statt nach seinem eigenen.

Den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten sollte den meisten Menschen ein eigenes Bedürfnis sein.Wessen Bedürfnis sollte es sonst sein, ob du etwas zu Essen und ein Dach über dem Kopf hast ?
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Thomas

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« Antwort #58 am: 24 August 2006, 15:20:17 »

Zitat von: "DeLaGuerre"
Denn ich hab ehrlich gesagt noch KEINEN Studenten gesehen, der richtig gut gewesen wäre und NICHT voll hinter seinem Studium gestanden hätte. Insofern stimm ich Trakl zu, dass Sprüche der obigen Art völlig an der Realität vorbeigehen - nicht nur am Menschen, sondern auch an den Anforderungen eines wissenschaftlichen Studiums!

Ähm, ja.Da es aber bekanntermaßen nicht nur "richtig gute" Studenten gibt, sondern auch jede Menge Schnarchnasen, relativiert sich das ganze ja wieder.
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Thomas

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Arbeitsminuten
« Antwort #59 am: 24 August 2006, 15:24:28 »

Zitat von: "DeLaGuerre"
Fight Schnarchnasen!!  :pig:

Jep !
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