Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Arbeitsminuten  (Gelesen 17058 mal)

SuperTorus

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Arbeitsminuten
« Antwort #30 am: 10 August 2006, 21:06:13 »

Und überhaupt:

Wer bezahlt mir eigentlich die zwei Stunden, die ich nicht persönlich auf der Arbeit bin, aber über aktuelle Probleme in Projekt nachdenke?
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Thomas

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Arbeitsminuten
« Antwort #31 am: 10 August 2006, 21:07:45 »

Zitat von: "SuperTorus"

Wer bezahlt mir eigentlich die zwei Stunden, die ich nicht persönlich auf der Arbeit bin, aber über aktuelle Probleme in Projekt nachdenke?
Keiner.Wenn du in deiner Freizeit an die Arbeit denkst, hast du selbst Schuld  :P
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Trakl

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Arbeitsminuten
« Antwort #32 am: 10 August 2006, 21:10:42 »

Thomas, das nennt man "Verantwortung".
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SuperTorus

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Arbeitsminuten
« Antwort #33 am: 10 August 2006, 21:19:19 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "SuperTorus"

Wer bezahlt mir eigentlich die zwei Stunden, die ich nicht persönlich auf der Arbeit bin, aber über aktuelle Probleme in Projekt nachdenke?
Keiner.Wenn du in deiner Freizeit an die Arbeit denkst, hast du selbst Schuld  :P


Bullshit... Was hat das mit Verantwortung zu tun?
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Trakl

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Arbeitsminuten
« Antwort #34 am: 10 August 2006, 21:24:47 »

Ähm... das bringt Verantwortung so mit sich, dass man sich auch außerhalb der Arbeitszeit Gedanken macht.
In Jobs ohne Verantwortung kann man die Gedanken daran bei Feierabend getrost abgeben.
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SuperTorus

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« Antwort #35 am: 10 August 2006, 21:36:49 »

Zitat von: "Trakl"
Ähm... das bringt Verantwortung so mit sich, dass man sich auch außerhalb der Arbeitszeit Gedanken macht.
In Jobs ohne Verantwortung kann man die Gedanken daran bei Feierabend getrost abgeben.


Du hast es auch nicht verstanden: Wenn Du in deinem Job dafür bezahlt wirst Probleme zu lösen, dann denkst du. Die Machine läuft, das Hirn rattert. Wenn Du 8 Stunden über ein Problem gegrübelt hast, und es bis dahin nicht gelöst hast, dann denkst du weiter - egal was Du machst. Das liegt in der Natur der Sache: Problem -> Denken -> Lösung.

Wer erstmal am Nüsse-Knacken ist, der hört erst dann auf, wenn die Nuss geknackt ist. Es sei denn, man ist die ganze Zeit unterfordert - dann sitzt man seine Zeit aber eh nur ab. Oder Menschen, die nix im Kopf haben. Die spulen nur maschinell ihre Tätigkeiten ab.

Das würde mich unglaublich ankotzen: 8 Stunden pro Tag verschenken ohne Erkenntnisse zu erlangen oder ein Problem zu lösen? Furchtbar.
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Trakl

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Arbeitsminuten
« Antwort #36 am: 10 August 2006, 21:53:34 »

Bei Jobs ohne Verantwortung muss man auch nicht denken.
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SuperTorus

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Arbeitsminuten
« Antwort #37 am: 10 August 2006, 22:47:18 »

Zitat von: "Trakl"
Bei Jobs ohne Verantwortung muss man auch nicht denken.


Ich hab keine Verantwortung außer mir selbst gegenüber. Ich kann auch einfach Nachdenken und nach 2 Wochen sagen: "Sorry, bekomm ich nicht hin". Wenn dadurch die Firma ins Schlingern gerät ist das nicht mein Problem.

Ich war mal in der Position, wo dies mein Problem war, aber das ist vorbei.

Dennoch ändert das nichts daran, das der Geist arbeitet.
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Apostat

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Arbeitsminuten
« Antwort #38 am: 10 August 2006, 23:45:16 »

Im Grundsatz stimme ich colourize' These zu, dass die Arbeitsleistung in white-collar-jobs (dummer Begriff, aber ich finde keinen passenderen) sich nicht nach Zeit bemessen läßt, zu.
Ob ich 12 oder 10 Stunden beim Kunden verbringe, sagt nichts über meine Produktivität aus. Es ist eher ein gesellschaftlicher Zwang: der PL muß vor Ort sein, nur dann ist er produktiv.
Vergessen wird in der Tat die Wirkungsfolge "Problem, Sinnieren, Lösung", die Torus trefflich darlegte. Egal wielang der Arbeitstag währt, die Gedanken laufen Amok, gelegentlich wache ich um vier auf und beginne mit den gleichen Gedanken, die ich am letzten Abend hatte, manchmal hat sich durch die unterbewußte Beschäftigung sogar eine Lösung ergeben (möglicherweise zum Nutzen des Projekts) - könnte ich diese Stunden abrechnen, hätte ich teils  vierundzwanzigstunden Tage - und manchmal Leerlauf aufgrund der Absurdität der Gedanken. Leider wird nur ein Tagessatz bezahlt, egal, ob zehn oder sechszehn Stunden. Insofern spielen achtzehn Minuten keine Rolle.
Sieht man dagegen Mitarbeiter, die laut Tarifvertrag nach acht (oder siebeneinhalb) Stunden den (geistigen) Löffel fallen lassen und am nächsten Tag eine halbe Stunde brauchen, um nach ihrem Arbeitsbeginn wieder im Thema zu sein, kommt das kalte Grausen: von den acht oder siebeneinhalb Stunden Regelarbeitszeit verschwindet ein sechzehntel, rechnet man die Mittagszeit und weitere Pausen (Frühstück etc) dazu, nochmals mindestens ein Sechzehntel, die effektive Arbeitszeit sinkt also immer mehr (achtzehn Minuten "Mehrarbeit" werden bestenfalls zu fünfzehn).
Lange Rede, kurzer Sinn, werde ich für Serverüberwachung/Event Management bezahlt und arbeite im Schichtbetrieb, oder beim Bau, zählt jede Minute (und die muss und sollte hochkonzentriert sein). Dafür komme ich danach auch nicht in die Verlegenheit, mir über Hätte, Könnte, Müsste Gedanken machen zu müssen, sondern kann danach abschalten. Habe ich das "Vergnügen", Code zu entwickeln, ein Kunstwerk zu schaffen, eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen oder ein Projekt zu leiten, spielt die Arbeitszeit eine untergeordnete Rolle, da mich die Thematik auch über eine etwaig vereinbarte Arbeitszeit hinaus beschäftigt.
Ein Achtstundentag, nur um das Zeitsoll zu erfüllen, weil Gewerkschaft und Arbeitgeber es vereinbart haben, stelle ich mir unglaublich unbefriedigend vor.
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Andre Glucksmann

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« Antwort #39 am: 11 August 2006, 01:30:00 »

Ich finde den direkten Zusammenhang "Mehr Arbeitszeit = Mehr Leistung = mehr Produktivität" komplett unsinnig.

Ein ganz einfaches Beispiel macht das doch bereits klar: Hey, der Süden hat mehr Feiertage -viel mehr!- als der wilde Norden. Und was passiert?? - Die Produktivität ist jedes Jahr dennoch da unten höher. Da werden komplette Tage an Arbeitsleistung quasi "einfach so" weggeschenkt. Das müsste nach der obigen Formel die absolute Katastrophe darstellen - und tut es dann doch nicht.

Woran das liegt ist dann auch völlig irrelevant: Klar wird dadurch eindeutig, dass diese Formel nicht aufgeht, fertich.
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Arbeitsminuten
« Antwort #40 am: 11 August 2006, 08:46:13 »

Zitat von: "Trakl"
Bei Jobs ohne Verantwortung muss man auch nicht denken.


was sind das für welche?
nenne mir mal einen job wo man nicht denken muss.
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Trakl

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Arbeitsminuten
« Antwort #41 am: 11 August 2006, 12:03:28 »

ich meine nicht "aufpassen" oder "wach bleiben". Ich meine DENKEN.

Zum Beispiel Call-Center. Wer denkt, hat ne schlechtere Quote. Is so.

Ich meine mit Denken Analyse eines Problems oder Strukturierung einer Aufgabe, sowie Planung der Durchführung.

Ist beim Putzen wohl eher nicht nötig.
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Arbeitsminuten
« Antwort #42 am: 13 August 2006, 14:03:04 »

Zitat von: "Trakl"
Ich meine mit Denken Analyse eines Problems oder Strukturierung einer Aufgabe, sowie Planung der Durchführung.

Ist beim Putzen wohl eher nicht nötig.


hast du schonmal geputzt?

erzähle das mal einer angestellten raumpflegerin.
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Trakl

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Arbeitsminuten
« Antwort #43 am: 13 August 2006, 14:09:48 »

Ich spreche nicht von der üblichen Einarbeitung in die Eigenschaften eines Raumes, der dann wie eine eingeübte Bewegung, nur etwas komplexer, durchputzt werden kann, ohne dass weiteres Nachdenken die Tätigkeit unterbrechen müsste.

Hast Du schon mal Texte geschrieben, programmiert, experimentiert und ausgewertet, komponiert, Gruppen von Menschen geplant und geleitet, Literatur gedeutet?
Wenn man das ernst nimmt, beschäftigen einen die Probleme über Wochen 24h am Tag.
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Arbeitsminuten
« Antwort #44 am: 18 August 2006, 10:12:36 »

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,432285,00.html

nun geht es also nicht mehr um einzelne minuten, sondern um tage.

das wird doch eine viel spannendere auseinandersetzung.
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