Schwarzes Hamburg

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Umfrage

Bist Du Deutschland?

Jawoll! Ja!
- 20 (23.5%)
Könnte sein.
- 11 (12.9%)
Never ever.
- 17 (20%)
Who the f*** is Deutschland?
- 16 (18.8%)
Ich habe überhaupt keine Ahnung wer ich bin.
- 21 (24.7%)

Stimmen insgesamt: 77

Umfrage geschlossen: 08 Dezember 2005, 02:06:56


Autor Thema: Ich bin ich und Du bist Deutschland  (Gelesen 23086 mal)

Candide

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Ich bin ich und Du bist Deutschland
« Antwort #75 am: 15 Dezember 2005, 10:00:53 »

Der "Du bist Doitschland"-Dreck steht jetzt sogar auf den Tüten, in die der Bäcker meine Quarkbällchen zu stopfen pflegt. Hab' mir das mal durchgelesen. Meine Fresse, steht da eine Grütze drauf...

"Dein Wille ist wie Feuer unterm Hintern. Er lässt Schumi schneller fahren."
"Machen wir uns die Hände schmutzig. Du bist die Hand."
"Schlag mit deinen Flügeln und reiß Bäume aus. Du bist der Flügel, du bist der Baum."

Hallo, geht's noch? Ich bin ein dreckiger Baum mit Flügeln, der schnell aus Schumi's Hintern wächst? Das ist nicht mal poetisch, das ist einfach nur grenzdebil.
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Thomas

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Ich bin ich und Du bist Deutschland
« Antwort #76 am: 15 Dezember 2005, 10:50:34 »

Auswertung bist jetzt :

Die meisten der 37 Teilnehmer sind sich sicher, Deutschland zu sein.Allerdings dicht gefolgt von den Never-Ever-sagern.
Da aber sieben Leute selber nicht wissen was sie sind und sechs Leute noch nie etwas von Deutschland gehört zu haben scheinen, ordne ich die Umfrage mal unter "nicht ganz representativ" ein und gebe zurück in die angeschlossenen Anstalten  :wink:
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Simia

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Ich bin ich und Du bist Deutschland
« Antwort #77 am: 15 Dezember 2005, 14:35:07 »

Zitat von: "Candide"
"Dein Wille ist wie Feuer unterm Hintern. Er lässt Schumi schneller fahren."
"Machen wir uns die Hände schmutzig. Du bist die Hand."
"Schlag mit deinen Flügeln und reiß Bäume aus. Du bist der Flügel, du bist der Baum."

Hallo, geht's noch? Ich bin ein dreckiger Baum mit Flügeln, der schnell aus Schumi's Hintern wächst? Das ist nicht mal poetisch, das ist einfach nur grenzdebil.


 :lol:

Und jetzt spring vom Tisch. Du bist der Top-Manager. *tschacka*
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Der Uhu

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Ich bin ich und Du bist Deutschland
« Antwort #78 am: 15 Dezember 2005, 16:06:42 »

Zitat von: "Candide"
Der "Du bist Doitschland"-Dreck steht jetzt sogar auf den Tüten, in die der Bäcker meine Quarkbällchen zu stopfen pflegt. Hab' mir das mal durchgelesen. Meine Fresse, steht da eine Grütze drauf...

"Dein Wille ist wie Feuer unterm Hintern. Er lässt Schumi schneller fahren."
"Machen wir uns die Hände schmutzig. Du bist die Hand."
"Schlag mit deinen Flügeln und reiß Bäume aus. Du bist der Flügel, du bist der Baum."

Hallo, geht's noch? Ich bin ein dreckiger Baum mit Flügeln, der schnell aus Schumi's Hintern wächst? Das ist nicht mal poetisch, das ist einfach nur grenzdebil.


Ja, das klingt ziemlich peinlich. Wie ich ja schon mal schrieb: Die Idee finde ich OK aber die Umsetzung ist schon arg pathetisch und eben peinlich.

P.S.: Mmmmh, Quarkbällchen!
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olli

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Ich bin ich und Du bist Deutschland
« Antwort #79 am: 15 Dezember 2005, 18:26:03 »

Zitat von: "Der Uhu"
Ja, das klingt ziemlich peinlich. Wie ich ja schon mal schrieb: Die Idee finde ich OK aber die Umsetzung ist schon arg pathetisch und eben peinlich.

nicht nur peinlich, sondern vom kommunikationsansatz her auch noch verdammt unprofessionell. gerade bei der breiten zielgruppe ("alle menschen deutsche") muss man einfach, kurze, verständliche formulierungen wählen. so, wie jetzt, verpufft der effekt, bzw. kann sich sogar ins negativ verkehren. dumm dumm dumm.
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messie

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Ich bin ich und Du bist Deutschland
« Antwort #80 am: 15 Dezember 2005, 20:25:36 »

Zitat
muss man einfach, kurze, verständliche formulierungen wählen

Na, dann mal los! Vorschläge?

Ich finde die Kampagne nach wie vor gar nicht schlecht. Sie mag nicht bei jedem ankommen, aber sie regt zum Drüber-Nachdenken an - zeigt ja auch dieser Thread hier- und eine positive Grundstimmung hat sie auch.

Was gab's denn vorher schon dazu? "Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen!" Na wunderbar - kann man auch als Rechtsruck interpretieren. Da ist mir "Du bist Deutschland" doch um einiges lieber.

An der Umsetzung kann man durchaus rummäkeln: "Du bist Einstein" finde ich auch nicht grade eine glückliche Idee, und sie hätten auch durchaus einen einfachen Mann, der was schafft, mit ins Boot holen können. Insgesamt aber finde ich die Message "jammert nicht soviel" die da durchscheint, recht gut umgesetzt.
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Kallisti

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Ich bin ich und Du bist Deutschland
« Antwort #81 am: 16 Dezember 2005, 08:37:32 »

@messie


Zitat
Ich finde die Kampagne nach wie vor gar nicht schlecht. Sie mag nicht bei jedem ankommen, aber sie regt zum Drüber-Nachdenken an - zeigt ja auch dieser Thread hier- und eine positive Grundstimmung hat sie auch.

Was gab's denn vorher schon dazu? "Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen!" Na wunderbar - kann man auch als Rechtsruck interpretieren. Da ist mir "Du bist Deutschland" doch um einiges lieber.

An der Umsetzung kann man durchaus rummäkeln: "Du bist Einstein" finde ich auch nicht grade eine glückliche Idee, und sie hätten auch durchaus einen einfachen Mann, der was schafft, mit ins Boot holen können. Insgesamt aber finde ich die Message "jammert nicht soviel" die da durchscheint, recht gut umgesetzt.


Nein, meiner Meinung nach liegt genau da schon das Problem - für mich zumindest. Denn eben das stört mich ja: dass den Leuten vorgehalten wird, nicht jammern zu sollen, obwohl sie permanent an allen Ecken und Enden geschröpft werden (jaja "Gürtel enger schnallen" und bla) - also hinsichtlich Arbeitsplatzmangel bzw. ungerechter Verteilung/schlechter Organisation, Gesundheitsreform (obwohl eine solche wohl wichtig und ok wäre, allerdings wohl anders aussehen müsste...), Altersversorgung, Energiekosten, Belastungen für Familien etc.!
Und wie gesagt: Geld ist ja da, wird aber für Fragwürdiges ausgegeben: z.B. Militär (irgendwelche Waffen, U-Boote, Kampfjets), Straßenbau (der dann oft nie abgeschlossen wird... - da fließen jährlich Millionen Euro hinein: umsonst, weil die Projekte nicht abgeschlossen werden ...) - gibt sicher noch andere Beispiele.
Ich wollte ja schon immer mal wissen, wo genau man als normaler Bürger man seriös über den (deutschen) Staatshaushalt informiert wird - kann mir da jemand einen Tip geben? Danke!

Also jedenfalls finde ich es schon arg daneben, die Leute wie Kleinkinder abzukanzeln bzw. so manipulieren, ermahnen zu wollen.
Andererseits kann man natürlich schon auch berechtigterweise fragen, wie´s in Deutschland um Moral, Ehrlichkeit, Solidarität und Verantwortungsbewusstsein... bestellt ist!?? Denn es sieht doch sehr danach aus, als lebten viele einfach nur den Konsum, einfach nur nach dem Spaß-Prinzip - und dass das auf Dauer nicht gutgehen kann, dass irgendwann auf jeden Fall irgendjemand unter solchem Verhalten zu leiden hat, das ausbaden muss: das liegt -eigentlich- ja auf der Hand.
Deshalb meinte ich ja weiter oben: schlimm, dass man meint, die Bürger erziehen zu müssen, noch schlimmer, dass sie es anscheinend aber eben auch echt nicht selbst tun - sich engagieren, verzichten (wo es wichtig, nötig ist) oder zumindest einschränken, teilen, helfen, genau hinsehen und hinhören, selber denken, sich "nachhaltig", aufmerksam, umsichtig, weitsichtig verhalten/so leben, handeln!

Trotzdem ist es m.A. nach Aufgabe der Eltern und der Schule und schließlich "der" Gesellschaft, Leuten das alles "beizubringen" - und zwar möglichst noch bevor sie volljährig sind oder zumindest bis ca. Mitte 20 - denn danach ist dieser Zug doch zumeist schon abgefahren -> Leute noch zu sozialisieren oder zu "resozialisieren"; ich halte das bei solch grundlegenden Dingen (siehe oben) jedenfalls für ziemlich aussichtslos und unrealistisch -> man schaue sich nur die -volljährigen- Leute an, die "auf die schiefe Bahn geraten" sind: wieviele von diesen schaffen es denn tatsächlich, wieder ein einigermaßen "bürgerliches" Leben zu führen, soll heißen: wieder dauerhaft (!) akzeptierter Teil der Gesellschaft zu sein bzw. zu werden, wieder Fuß zu fassen!?? (Ich denke da an Drogenabhängige und Obdachlose, aber auch "Kriminelle".)

Also in Anbetracht all dieser Probleme und Schwierigkeiten finde ich diese Kampagne erst recht lächerlich und daneben - da hätte man das Geld wirklich sinnvoller einsetzen können!
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Thomas

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Ich bin ich und Du bist Deutschland
« Antwort #82 am: 16 Dezember 2005, 09:06:18 »

Zitat von: "Kallisti"
Nein, meiner Meinung nach liegt genau da schon das Problem - für mich zumindest. Denn eben das stört mich ja: dass den Leuten vorgehalten wird, nicht jammern zu sollen, obwohl sie permanent an allen Ecken und Enden geschröpft werden (jaja "Gürtel enger schnallen" und bla) - also hinsichtlich Arbeitsplatzmangel bzw. ungerechter Verteilung/schlechter Organisation, Gesundheitsreform (obwohl eine solche wohl wichtig und ok wäre, allerdings wohl anders aussehen müsste...), Altersversorgung, Energiekosten, Belastungen für Familien etc.!


Ich sehe das eher so : In D wurde den Leuten auch aufgrund des damaligen Wirtschaftswunders im Vergleich mit anderen westlichen Ländern extrem viel vom Staat finanziert, alles und jedes wurd vom Staat subventioniert, egal was, überall konnte man irgendwie Leistungen erhalten.

An dieses System haben sich die Leute nunmal gewöhnt und es als normal hingenommen.Das es jedes Jahr mehr Lohn gab bei gleichzeitg weniger Arbeit war auch normal.Das die Renten jedes Jahr steigen, war normal.Das es immer nur Aufwärts ging und die Wirtschaft wuchs als sei dies ein naturgesetz war normal, usw, usw.

Nun haben wir aber die Wirtschaftswunderjahre schon längere Zeit hinter uns, und langsam wird auch dem letzten bewußt, das dieses "Rundum-Sorglos"-Prinzip einfach nicht mehr zu bezahlen ist.Daher werden jetzt die Leistungen des Staates auf ein, in meinen Augen, normales Maß zurückgefahren.Und darüber stolpern nun mal viele, weil sie es anders gewohnt sind.Diese Gewohnheit begründet aber keinen Anspruch.

Und wenn es der Staat dann auch mal irgendwann schafft, für die Leistungen die er kürzt auch weniger von den Bürgern zu kassieren (genau da hapert es nämlich nach wie vor) kann ich das ganze prinzipiell akzeptieren.

Und die "Kürzen gerne - aber nicht bei mir"-Mentalität ist ohnehin vorhanden.Die Studenten wollen gebührenfrei studieren, die Bergleute genauso wie die Bauern ihre Subventionen, die Krankenschwester ihre Nachtzulage, der Bauarbeiter das Schlechtwettergeld und der Hausbauer die Eigenheimzulage.
Wenn du aus Staatssicht auf jeden Rücksicht nimmst, der sich Benachteiligt fühlt, brauchts du so etwas wie Reformen gar nicht anzufangen.
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Kallisti

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Ich bin ich und Du bist Deutschland
« Antwort #83 am: 16 Dezember 2005, 09:35:11 »

@Thomas

Zitat
Und wenn es der Staat dann auch mal irgendwann schafft, für die Leistungen die er kürzt auch weniger von den Bürgern zu kassieren (genau da hapert es nämlich nach wie vor) kann ich das ganze prinzipiell akzeptieren.


Ja eben! Das meine ich doch!


Zitat
Und die "Kürzen gerne - aber nicht bei mir"-Mentalität ist ohnehin vorhanden.Die Studenten wollen gebührenfrei studieren, die Bergleute genauso wie die Bauern ihre Subventionen, die Krankenschwester ihre Nachtzulage, der Bauarbeiter das Schlechtwettergeld und der Hausbauer die Eigenheimzulage.
Wenn du aus Staatssicht auf jeden Rücksicht nimmst, der sich Benachteiligt fühlt, brauchts du so etwas wie Reformen gar nicht anzufangen.


Doch, kommt halt nur darauf an wo bzw. was wie "reformiert" wird! Wie ich schon schrieb: Geld ist durchaus da, wird aber für "Anderes" (siehe oben) ausgegeben, d.h. es werden schlicht (von Politikerseite) andere Prioritäten gesetzt. Und damit bin ich nicht einverstanden!

Beispiel auch kommunal - Hamburg z.B.: da soll alles Mögliche privatisiert werden - u.a. Krankenhäuser und es wird im Bildungsbereich gekürzt, gespart, gestrichen (siehe Büchergeld für Schüler, Studiengebühren), das Gleiche im sozialen Bereich (Frauenhäuser, die geschlossen werden müssen, weil sie keinerlei Unterstützung mehr bekommen, Kindergärten, die ein Vermögen kosten - in anderen europäischen Ländern ist das viel günstiger! - egal, was es ist -> gibt so viele Beispiele/Bereiche im Sozialen, wo gestrichen, gespart, gekürzt, geschröpft wird!).
ABER dann Millionen (oder gar Milliarden???) in die Hafencity stecken! Damit Hamburg wieder renommieren kann! Jaja, es sollen Unternehmer angelockt werden und Touris, damit Kohle in die Kassen kommt -aber ob diese Rechnung so aufgeht, ist schon mal fragwürdig und ob das Ganze überhaupt gerechtfertigt ist, wenn dabei viele Bürger/Hamburger auf der Strecke bleiben müssen (damit das Geld für Hafencity ... da ist), ist auch zu hinterfragen :!:  Und wenn ich dann noch höre, dass das gerade erst teuer erneuerte Planetarium nun auch noch in die Hafencity umziehen soll (WAS KOSTET DAS?!???), dann frag ich mich schon, ob die Entscheidenden noch ganz bei Trost sind!

Also ich denke, das sind nur einige wenige Beispiele - und auf Bundesebene lässt sich da einiges Ähnliche finden.
Wie gesagt: es ist nicht so, dass Deutschland ein wirklich armes Land ist (wenn auch ein verschuldetes), und dass unter Kohl jahrelang missgewirtschaftet wurde, ist kein Geheimnis (mehr), aber dafür kann nicht der kleine Bürger verantwortlich gemacht werden - da müssen andere Lösungen her, d.h. das Geld (das vorhanden ist!) muss an anderen Stellen eingespart werden. (Siehe, was ich oben schrieb -> wo es ausgegeben wird...)
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Thomas

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« Antwort #84 am: 16 Dezember 2005, 10:15:50 »

Naja, wofür Geld vom Staat ausgegeben werden sollte und wofür nicht, da wirst du viele Antworten drauf bekommen, wenn du viele Leute befragst.

Unabhängig davon frage ich mich aber auch, warum ich immer noch die gleiche Last an Abgaben zahlen muß, wenn gleichzeitig die Leistungen dafür gekürzt werden und ich für jeden Mist noch extra zahlen muß.

Beispiel Praxisgebühr : Pro quartal zehn Euro ist ja OK, wenn dafür die Beitragssätze für alle gesenkt würden -> Von letzterem hab' ich noch nichts bemerkt.

Rente : Ich kann mich darauf einstellen, das ich vom Staat wenn's bei mir mal soweit ist nur noch ein Almosene erhalten werde, dann möchte ich aber bitte nicht weiterhin bis zur Rente die gleiche hohe Summe in ebendiese marode Rentenkasse einzahlen müsse, da bekome ich privat überall wesentlich bessere Rendite.

PKW-Maut (option) : Kann ich auch mit leben, wenn im Gegenzug die KFZ-Steuer drastisch gesenkt wird oder ganz wegfällt, aber wie ich die Politiker kenne, wird die Maut zwar erhoben werden, die Gegenleistungen werden aber auf sich warten lassen.

Und an der geplanten Mehrwertsteuererhöhung kann man nebenbei auch gut erkennen, das nur wieder Geld von einer Tasche in die andere geschaufelt wird.

usw, usw...
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messie

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« Antwort #85 am: 16 Dezember 2005, 10:26:14 »

So sehr ich dir bei dem Unsinn mit der Hafencity recht gebe, Kallisti: Dass das Geld da wäre, stimmt so nun wirklich nicht.

Es gibt ja das sogenannte "Schwarzbuch", in dem jährlich festgehalten wird, wie Steuergelder zum Fenster rausgeworfen werden. Wollte ich mir immer schon mal wieder besorgen, soll sehr amüsant sein, die Lektüre  :lol:
Dennoch: Irgendwie müssen die Löcher gestopft werden. Selbst die Studiengebühren betreffend würde ich nicht so meckern, würde das Geld denn in die Uni zurückfließen (was es aber nicht tut, sondern im Gegenteil Gelder für die Universitäten gekürzt werden - die Studierenden bezahlen also dafür dass sich die Qualität der Bildung verschlechtert  :roll: ).
Denn der Schuldenberg beträgt derzeit 1461 Milliarden (!!) Euro! Da sind selbst die im Schwarzbuch angeprangerten Fälle nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Völlig logisch, dass überall gekürzt werden muss.

Das einzige wo ich wirklich mitschimpfe ist die Tatsache, dass die Politiker selbst auch eine Vorbildfunktion einnehmen sollten, was sie nicht tun: Die Abschaffung der Diäten würde sie nämlich finanziell auch nicht umbringen. DAS wäre, verbunden mit dieser Werbekampagne, genau das richtige Signal: "Sehr her, wir helfen mit, tut ihr das auch, dann schaffen wir es gemeinsam, um bald wieder besseren Zeiten entgegensehen zu können!", denn dann würde mir wie vielen anderen die Munition ausgehen, weswegen denn ausgerechnet wir doch sparen müssen.
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colourize

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« Antwort #86 am: 16 Dezember 2005, 10:48:55 »

Zitat von: "Thomas"
Und die "Kürzen gerne - aber nicht bei mir"-Mentalität ist ohnehin vorhanden.Die Studenten wollen gebührenfrei studieren, (...)

Gerade die Sache mit den Studiengebühren ist ein gutes Beispiel für vollkommen unsinniges Handeln unserers Staates. Bildung ist unser einziges Kapital in diesem rohstoffarmen Land, und genau DAS soll teurer werden (bzw.  der Zugang zu Bildung soll unattraktiver werden, weil man mit einem Schuldenberg ins Berufsleben startet). Wie wir aus der ökonomischen Theorie wissen, wird ein Produkt weniger nachgefragt, wenn man mehr dafür bezahlen muss. Folglich werden WENIGER Menschen studieren - und nicht mehr!

Der springende Punkt ist aber, dass unsere Wissensgesellschaft nach gut ausgebildeten Menschen verlangt - und AkademikerInnen sehr viel seltener arbeitslos sind als Nicht-AkademikerInnen (auch wenn das jetzt nicht in Thomas Bild des arbeitsscheuen Müßiggang-Studenten passt).

Eine hohe Akademikerquote ist folglich eine unabdingbare Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit dieses Landes! Doch die Steuereinnahmen werden lieber an anderer Stelle ausgegeben - und nicht in die Zukunft Deutschlands gesteckt. Stattdessen schröpft man die Studierenden mit Gebühren und setzt darauf, dass mit den Durchhalteparolen aus der Kampagne "Du bist Deutschland" eine hinreichend große Leidensbereitschaft gefördert wird, sich für dieses Land einzusätzen.

Ein Staat, der eine derart unsolidarische Marschrichtung einschlägt und  sämtliche Lebensrisiken auf das Individuum abzuwälzen bestrebt ist, kann offenbar nur noch durch Propaganda wie diese zusammengehalten werden. Mir wäre ein Staat lieber, der durch Solidarität zusammenhält: Einer für Alle und Alle für Einen. Stattdessen ist die Alltagspraxis in unserem Staat "Jeder gegen Jeden". So wirds nicht gehen mit der kollektiven Identität a la "Du bist Deutschland".
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Thomas

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« Antwort #87 am: 16 Dezember 2005, 12:05:07 »

Zitat von: "colourize"
...und AkademikerInnen sehr viel seltener arbeitslos sind als Nicht-AkademikerInnen (auch wenn das jetzt nicht in Thomas Bild des arbeitsscheuen Müßiggang-Studenten passt).

Doch, paßt es (in mein Studentenbild).So wie der Satz gebaut ist und solange man die Gruppe der Akademiker/Innen nicht weiter aufschlüsselt, stimme ich dir voll und ganz zu  :wink:
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Kallisti

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« Antwort #88 am: 16 Dezember 2005, 13:10:05 »

@Thomas

Zitat
Unabhängig davon frage ich mich aber auch, warum ich immer noch die gleiche Last an Abgaben zahlen muß, wenn gleichzeitig die Leistungen dafür gekürzt werden und ich für jeden Mist noch extra zahlen muß.

und:
Zitat
Und an der geplanten Mehrwertsteuererhöhung kann man nebenbei auch gut erkennen, das nur wieder Geld von einer Tasche in die andere geschaufelt wird.



Naja, ist doch klar, dass da kein Ausgleich stattfindet, denn: das Geld soll ja schließlich eingespart und nicht  umverteilt werden! Sonst machte das Ganze ja (für "den Staat" bzw. die Politiker) keinen Sinn.


@messie

Größtenteils stimmst du mir ja zu (siehe dein letzter Beitrag). Also ich kann mich nur wiederholen: wenn soviel eingespart werden muss, dann kann man es nicht an anderen/bestimmten Stellen zum Fenster rauswerfen (siehe meine Beispiele Militär und Straßenbau - es lassen sich sicher noch andere finden ;) )! Und das ist sowohl auf Bundesebene als auch auf kommunaler Ebene geboten.
Was Hamburg angeht, wäre eben auch Airbus noch zu nennen. Also wie ich schon sagte: Man kann nicht auf der einen Seite in Projeke investieren, die den Bürgern nur eventuell, wenn überhaupt, nutzen (sondern andere Ziele damit verfolgt werden...!), während auf der anderen Seite massiv zum Schaden der Bürger eingespart wird, damit eben solche fragwürdigen Projekte finanzierbar sind!


Und was die Diäten und Studiengebühren angeht: Lustig: da kam gerade vorhin was drüber auf Phoenix: über die Änderung des Abgeordnetengesetzes.
Da ging´s darum, dass man (SPD und CDU vornehmlich) nicht will, dass eine Kommission dafür eingerichtet wird, die beurteilen soll, ob/wann/wie Diäten gezahlt bzw. gekürzt oder ausgesetzt werden sollen...
Begründung: Das wäre zu intransparent und die Kommissionsmitglieder könnten nicht ausreichend, nicht kompetent genug darüber urteilen und entscheiden, weil sie "Aussenstehende" seien und noch dazu nicht unabhängig, weil sie die Interessen der Verbände, aus denen sie stammen/denen sie angehören, zu vertreten versuchten.

DA MUSS ICH JA FAST LACHEN - wenn´s nicht so traurig wär. Denn: Genau das ist in Hamburg´s Uni passiert:
Der Große Senat wurde durch einen externen "Hochschulrat" ersetzt. Die Mitglieder dieses Hochschulrats kommen großenteils aus der Wirtschaft und es darf kein Mitglied der Hochschule in diesem Gremium sein. -Verbessert mich bitte, wenn das nicht mehr dem aktuellen Stand entsprechen sollte! ??
Das Ganze läuft unter dem von Wissenschaftssenator Dräger initiierten "Hochschulmodernisierungsgesetz", das vorsieht, die Uni wie ein Wirtschaftsunternehmen zu führen, zu "gestalten", umzufunktionieren.
Es war hier also eine externe Beraterkommission, die diese Umstrukturierungen erarbeitete.

(Mit dem Ergebnis, dass nur noch wirtschaftliche Kriterien gelten und die sozialen, kulturellen, gesellschaftlichen Faktoren von Bildung sowie die Freiheit von Lehre und Forschung keine Rolle mehr spielen.)

Hier ist also genau das passiert, was auf Bundesebene bzw. von Abgeordneten für sie selbst strikt abgelehnt wird (was ihre eigenen Gesetze, ihre Bezüge... angeht)!

Ja, es wird mit zweierlei Maß gemessen und das hat mit Gerechtigkeit und Solidarität mal gar nichts zu tun.

Zitat
Ein Staat, der eine derart unsolidarische Marschrichtung einschlägt und sämtliche Lebensrisiken auf das Individuum abzuwälzen bestrebt ist, kann offenbar nur noch durch Propaganda wie diese zusammengehalten werden. Mir wäre ein Staat lieber, der durch Solidarität zusammenhält: Einer für Alle und Alle für Einen. Stattdessen ist die Alltagspraxis in unserem Staat "Jeder gegen Jeden". So wirds nicht gehen mit der kollektiven Identität a la "Du bist Deutschland".

(colourize)

So ist es.
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Thomas

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« Antwort #89 am: 16 Dezember 2005, 13:28:57 »

BTW:
Zitat von: "Kallisti"
@Thomas

Zitat
Unabhängig davon frage ich mich aber auch, warum ich immer noch die gleiche Last an Abgaben zahlen muß, wenn gleichzeitig die Leistungen dafür gekürzt werden und ich für jeden Mist noch extra zahlen muß.

und:
Zitat
Und an der geplanten Mehrwertsteuererhöhung kann man nebenbei auch gut erkennen, das nur wieder Geld von einer Tasche in die andere geschaufelt wird.


Naja, ist doch klar, dass da kein Ausgleich stattfindet, denn: das Geld soll ja schließlich eingespart und nicht  umverteilt werden! Sonst machte das Ganze ja (für "den Staat" bzw. die Politiker) keinen Sinn.

Naja, bei meinem zweiten Zitat ist es ja eben gerade eine umverteilung.Wenn ich Abgabe eins um einen Prozent senke, Abgabe zwei aber um einen Prozent erhöhe habe ich damit keinen Cent gespart.
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